Madrid Testberichte
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
Pro & Kontra
Vorteile
- die mischung
- International
Nachteile / Kritik
- man hat nie genug Zeit
- nichts
Tests und Erfahrungsberichte
-
Flughafen Madrid - Warum einfach wenn´s auch kompliziert geht?
27.09.2004, 09:46 Uhr von
Starflyer15
Ich bin ein großer Flugzeugfan und werde im April 04 mit dem Abi beginnen und hoffentlich aus bes...2Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Madrid – das war schon lange das Objekt meiner Begierde, denn was gibt es für einen waschechten Spotter schöneres als einen Flughafen mit viel exotischem Verkehr zu besuchen? Eben!
Und genau aus diesem Grund dachte ich mir, dass wir unseren Hinflug in den Urlaub nach Mallorca über Madrid führen könnten – gebucht und ein (Alb-)Traum wurde wahr...
Am 28.07.04 war es dann endlich soweit und unsere Iberia MD-88 machte sich auf um uns von Düsseldorf nach Madrid in 2 Stunden und 30 Minuten Flugzeit zu bringen.
Was ich alles erlebt, erfahren und gesehen habe folgt direkt...
===== Madrid Barajas – Landen in der Wüste =====
Unsere MD-88 begann endlich ihren Sinkflug, doch scheinbar an der falschen Stelle. Nichts war weit und breit zu sehen ausser einer kargen Sandsteinwüste. Ab und zu mal ein paar Häuser mit Pool, aber das war es auch schon.
Und wo ist die Megacity Madrid?
Auch bei der Landung selbst war sie nirgendwo zu sehen – schade.
Doch dann wurde mir erst bewusst, dass der Flughafen Madrid-Barajas ca. 20km ausserhalb des Stadtkerns liegt und man somit das Gefühl bekommt irgendwo in der Pampa zu sein.
Doch durch eine großzügige Autobahnanbindung und dem baldigen S-Bahn Anschluss kann man den Airport schnell und einfach vom Großstadtmoloch erreichen.
Für Autofahrer stehen mehrere Tausend Parkplätze in Parkhäusern und auf normalen Abstellplätzen zur Verfügung. Preise konnte ich gemäß meines kurzen Aufenthaltes nicht ausfindig machen.
===== Das Terminal – Langstreckenlauf ?! =====
Der Terminalkomplex des Flughafens besteht aus insgesamt 3 Bauabschnitten (Terminal 1, 2 und 3), sowie nochmals 5 Unterteilungen (A,B,C,D,E).
Beim Betreten des Terminals fallen sofort die alte Bausubstanz, die kellerartige Bauweise und der allgemein unfreundliche Eindruck auf. Viel zu viele Menschen stehen an den ca. 200 Check-In Schaltern Schlange oder drängeln sich um Monitore und Infoschalter der Airlines und Reisegesellschaften.
Der zusammenhängende Abfertigungsbereich kommt einem Ameisenhaufen gleich – die zahlreichen Restaurants, Bars und Shops sind nämlich übervölkert von Fluggästen, es ist nahezu unmöglich einen freien Sitzplatz zu ergattern und auch die Fußböden sind voll – mit schlafenden Fluggästen auf der Durchreise.
Insgesamt finde ich den Abfertigungsbereich, der für alle Fluggäste der gleiche ist, unansprechend und fast schon abstossend.
-Terminal 1-
Zum Terminal 1 gehören die Abschnitte A und B. Diese beiden Abschnitte sind für die Langstreckenflüge reserviert, wobei A ausschließlich den USA-Flügen dient und B den anderen (lateinamerikanischen) Destinationen.
Der Abschnitt A befindet sich in einem Anbau, der fernab durch eine rund 200m lange Glasbrücke vom Rest des Terminals getrennt ist. Dadurch entstehen sehr lange Wege und Wartezeiten, denn durch die ausschließliche Nutzung für USA-Flüge sind die Sicherheitskontrollen dementsprechend hoch und zeitaufwendig – zu Lasten des Reisenden.
An den 5 Fluggastbrücken wird ein- und ausgestiegen.
In der Wartezone gibt es ausreichend viele Sitzgelegenheiten und einige Bars und Shops.
Bereich B dient allen anderen Langstreckenflügen, vor allem in Richtung Südamerika. Dementsprechend geht es hier noh viel hektischer und chaotischer zu – Shops und Bars quillen über, Sitzplätze sind so gut wie „ausgebucht“ und allgemein ringt der Fluggast nach Luft, da dieses Gebäude viel zu stickig ist. Am Gebäude selbst befinden sich 9 Fluggastbrücken.
Die Ankunft der beiden Abschnitte A und B ist im Keller und genauso wenig übersichtlich – 9 Gepäckbänder dienen der Kofferrückgabe, Kofferkulis sind nicht vorhanden.
-Terminal 2-
Das Terminal 2 ist in die Bereiche C und D gegliedert und ist für alle innereuropäischen und Ziele gedacht.
Hier geht es zwar auch hektisch zu, allerdings ist es hier ruhiger und heller als im Terminal 1. Viele Sitzplätze an den 11 Fluggastbrücken machen das Warten bequem, Shops laden zum Einkauf und Restaurants zum Mittagessen ein.
Die Ankunft des Terminals im Keller bietet den Gästen 12 Gepäckbänder und auch Kofferkulis – eine deutliche Verbesserung gegenüber dem nachbarlichen Terminal 1.
-Terminal 3-
Das Terminal 3 (Bereich E) ist der neueste Bauabschnitt des alten Terminalkomplexes und kommt daher auch schon in der modernen Glas/Stahl-Optik daher. Dies allein führt schon zu einer einladenden Atmosphäre, die allerdings gleich durch die hohe Lautstärke, zu wenig Bars, kaum Shops und kaum verfügbare Sitzplätze getrübt wird. Das ist eigentlich sehr schade, denn das Terminal für innerspanische Flüge macht durch große Scheiben und 12 Fluggastbrücken echt etwas her.
Die Ankunft ist ebenfalls im Keller, bietet aber nur 4 Gepäckbänder – verständlich bei innerspanischen Flügen, wo viele Passagiere nur mit Handgepäck reisen.
Insgesamt fallen in dem langgezogenen Abfluggebäude die sehr langen Wege auf. Dadurch, dass das Gebäude knapp 1km lang gebaut ist, sind die vorhandenen Laufbänder unabdinglich. Würden diese auch noch funktionieren wären die langen Wege kaum ein Problem. Doch muss man umsteigen, so wie wir, ist der Weg zum richtigen Gate mühsam und eine sportliche Herausforderung, die ihresgleichen sucht!
Zudem fällt die schlechte Beschilderung auf. Teilweise zu hoch oder einfach gar nicht angebracht weisen die Wegtafeln in z.T. falsche Richtungen und irritieren durch nicht ganz eindeutige Symbole – das ist wirklich unfassbar, wenn Madrid als einer DER Umsteigeflughäfen Europas gelten soll.
===== Terminal 4 – Hoffen auf die Zukunft =====
Wer in den letzten zwei Jahren am Flughafen Madrid gewesen ist, hat die zwei riesengroßen Gebäude aus rotem Stahl und ganz viel Glas vielleicht schon gesehen – das neue Terminal 4 und sein Satellit.
Durch diese Megabauten wird der Flughafen endlich attraktiv für seine Fluggäste und auch für die Fluggesellschaften. Die neuen Gebäude werden dann von den Mitgliedern der oneworld-Allianz (Iberia, British Airways, Finnair, etc..) und denen der Star Alliance (Spanair, Lufthansa, Austrian,etc..) genutzt und bietet endlich Komfort, Einfachheit und ganz viel Platz.
Wer schonmal in Madrid war, der weiß, dass es viel zu wenig Fluggastbrücken gibt und jede zweite Maschine an einer weit entfernten Vorfeldposition stehen muss. Dies soll sich mit der Eröffnung des T4 im Jahre 2005 schlagartig ändern – 38 Fluggastbrücken am Hauptgebäude und nochmals 25 am 2,1km entfernten Satelliten werden noch mehr Komfort für Reisende bieten.
20 Gepäckbänder sorgen für schnelle Abfertigung, genauso wie die 150 neuen Check-In Schalter.
Das Hauptgebäude wird für alle Schengenflüge genutzt werden, wobei der Satellit, über eine Schnellbahn zu erreichen, für alle Nicht-Schengenflüge dienen wird.
Das alte Terminalgebäude wird dann für kleine Airlines und Charterlinien geöffnet bleiben und so den furchtbaren Menschenandrang entzerren – eine gute Idee.
===== Service & Freundlichkeit =====
Ehrlich gesagt bietet der Flughafen nahezu keinen Service für den Fluggast und hat dieser dann doch einmal Fragen oder Wünsche, oder möchte nur etwas zu trinken bestellen – er wird angeraunzt und nur sehr widerwillig behandelt. Das finde ich nicht tragbar für einen Flughafen dieser Größe!
===== Welche Ziele werden angeflogen? =====
Madrid ist das „natürliche Drehkreuz“ nach Südamerika, was nichts anderes heisst als, dass Madrid sowieso auf dem Weg von Westeuropa nach Südamerika liegt und daher die perfekte Lage für Umsteiger besitzt.
So werden exotische Südamerikaziele wie Caracas, Bogota, Quito, Buenos Aires, Santiago de Chile, Montevideo, Asuncion, etc. mehrmals täglich auf Langstrecke angeflogen.
Aber auch Nordamerika und Europa sind an Madrid angebunden. Theoretisch lässt sich Madrid von jedem größeren europäischen Flughafen anfliegen.
Insgesamt bietet der Flughafen 139 Ziele in 62 Ländern an.
===== Welche Airlines fliegen nach Madrid? =====
Madrid wird von über 100 Airlines angeflogen – Nummer 1 ist natürlich die Iberia, gefolgt von den spanischen Mitbewerbern Spanair und Air Europa. Aber auch Lufthansa, British Airways, Swiss, etc fliegen Madrid bis zu 8x am Tag an!
Sogar Billigflieger steuern Madrid an: Germanwings, Virgin Express, bmibaby, easyJet,...
Ihr seht, Madrid ist „well connected“ ;)
===== Daten und Fakten =====
IATA-Code: MAD
Fläche: 2400 Hektar
Passagiere: 33.905.718 p.a.
Runways: 18R/36L 4350x60m
15/33 4100x45m
===== Fazit =====
Madrid könnte ein guter Flughafen sein, doch schlechter Service, Unübersichtlichkeit, Verspätungen, hohe Preise und die unzumutbar langen Wege lassen nur eine Bewertung mit 2 Sternen zu!
Grüße, euer Flo weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
-
theConsultant, 27.09.2004, 10:26 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Und du bist nur über Madrid geflogen, um dir den Flughafen mal anzuschauen?
-
-
Informationen
Die Erfahrungsberichte in den einzelnen Kategorien stellen keine Meinungsäußerung der Yopi GmbH dar, sondern geben ausschließlich die Ansicht des jeweiligen Verfassers wieder. Beachten Sie weiter, dass bei Medikamenten außerdem gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
¹ Alle Preisangaben inkl. MwSt. und ggf. zzgl. Versand. Zwischenzeitl. Änderung der Preise, Lieferzeiten & Lieferkosten sind in Einzelfällen möglich. Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr.
Bewerten / Kommentar schreiben