Magersucht Testberichte
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Pro & Kontra
Vorteile
- gibt es nicht - es zählt als krankheit kann geheilt werden
- an dieser Krankheit kann ich wirklich nichts positives finden..
- nichts !
- gibt es nicht
Nachteile / Kritik
- ALLES
- Eine hohe Sterberate(10% )
- Tod ?
- man bezahlt einen schrecklich hohen preis, den man nichtmehr ersetzen kann
Tests und Erfahrungsberichte
-
Wenn das Essen zur Qual wird...
0Pro:
an dieser Krankheit kann ich wirklich nichts positives finden..
Kontra:
Eine hohe Sterberate(10% )
Empfehlung:
Nein
Dass man Angst vor dem Essen hat und dass Essen zur Qual werden kann, können sich die meisten nicht vorstellen. Wie auch? Für die meisten ist Essen das natürlichste auf der Welt. Aber es gibt leider auch sehr viele Menschen, vorallem junge Frauen, die die Lust und Freude am Essen verloren haben. Diese Personen haben eine schwere Esstörung, die Magersucht. Über dieses Thema möchte ich heute einen Bericht schreiben.
Was ist Magersucht überhaupt?
Magersucht (Anorexie) ist eine Essstörung, an der mehr als 100.000 Mädchen und junge Frauen im Alter von zwölf bis 25 Jahren leiden. Männer sind nur zu fünf Prozent betroffen. Die Betroffenen halten meist eine strenge Diät oder verweigern Nahrung total. Häufig beginnt die Magersucht kurz nach dem Einsetzen der ersten Regelblutung.
Magersucht ist eine Seelenkrankheit, die den Körper als Ausdrucksmittel benutzt. Es gibt keinen konkreten Zeitpunkt, an dem die Krankheit ausbricht, keinen, an dem sie geheilt ist; alles geschieht in einem langwierigen Prozess, baut aufeinander auf, ist miteinander verknüpft.
Wie entsteht oder was führt zur Magersucht?
Es gibt verschiedene Gründe, die zu Magersucht führen können, aber mitwirkend sind dabei auch persönliche Charakteristiken.
Einige davon sind:
>> Wenig oder kein Selbstbewusstsein - fühlt man sich unsicher, zu dick oder nicht hübsch genug oder man ist einfach nicht mit sich und seinem Körper zufrieden, kann das zu Magersucht führen.
>> Die Schönheitsideale in Fernsehen, Werbung und Zeitschriften. Models und Schauspieler sind schön, schlank und hübsch. Viele junge Menschen nehmen diese als ihr Vorbild.
>> Die Kontrolle über den eigenen Körper und das eigene Leben zu haben. Es gibt einem das Gefühl etwas besonders gut zu können, den Körper unter Kontrolle zu haben.
>> Die Angst vor dem Erwachsen werden – oft entwickelt sich Magersucht während der Pubertät, da dies eine Zeit der großen Veränderung ist: Sexuell, körperlich und emotionell.
>> Konflikte in der Familie – z. B. Scheidung der Eltern.
>> Um Aufmerksamkeit zu bekommen, manchmal ist Magersucht so eine Art Hilferuf.
>> Bei Sportler, von denen erwartet wird, dass sie besonders schlank sind z. B. Skispringer oder Tänzerinnen besteht ein besonderes Risiko, dass sie magersüchtig werden.
Anzeichen für Magersucht
>> Extremer Gewichtsverlust
>> Diäten machen ohne übergewichtig zu sein
>> Verstecken des Körper, z. B. weite Pullover tragen
>> wenig oder keine Nahrungsaufnahme
>> Probleme vor anderen zu essen
>> ungewöhnliche Essgewohnheiten: Das Essen in Farben, Zahlen einzuteilen und Essen auf dem Teller zu arrangieren
>> Aussetzten der Regel oder verspätete Geschlechtsreife.
Welche Krankheitszeichen treten bei Magersucht auf?
Körperliche Auswirkungen
Niedriger Puls und niedrige Körpertemperatur, Gesamtreduktion der Verbrennung von Nahrungsmitteln, Haarausfall, trockene Haut, Müdigkeit, unregelmäßige Monatsblutung, Kältegefühl, Hormonstörungen
Körperschemastörung
Trotz starker Gewichtsabnahme fühlt sich der Betroffene immer noch zu dick.
Wie kann Magersucht behandelt werden?
Die Krankheit hat sowohl körperliche als auch seelische Symptome, wodurch die Behandlung beide Gebiete abdecken muss. Aus diesem Grund sollte nicht nur ein Arzt befragt, sondern gegebenenfalls auch ein Psychologe bzw. ein Psychotherapeut zu Rate gezogen werden. Heilung ist ein schwieriger Prozess, der mehrere Monate oder auch Jahre dauern kann. Gut ist es wenn der Heilungsprozess durch Selbsthilfegruppen, Familie und Freunde unterstützt wird. Das Ziel der Therapie ist es, z. B. dem Menschen bei folgendem zu helfen:
Entwicklung normaler Essgewohnheiten
>> Wiederherstellung und Einhaltung eines normalen Körpergewichtes
>> Die Stärkung der eigenen Fähigkeiten mit Problemen umzugehen
>> Eine oder mehrere gegenseitige Freundschaften mit passenden Menschen
>> Das überwinden der ungesunden Einstellung gegenüber dem eigenen Körper,
dem eigenen Selbst und Beziehungen
>> Bei Frauen ein wieder regelmäßiger Zyklus
>> Aktivitäten, die Spaß machen und nichts mit Essen, Gewicht oder Aussehen
zu tun haben
>> Gruppentherapie und Familientherapie
Normalerweise muss der Betroffene keine Medikamente einnehmen, außer es kommt zu körperlichen Komplikationen (z. B. Kaliummangel, Magen-Darmträgheit). In Fällen mit ausgeprägter Depression werden jedoch vom Arzt Antidepressiva verschrieben.
Welche Komplikationen können entstehen?
Die Magersucht kann zu einer chronischen Krankheit werden
Es treten Müdigkeit und Konzentrationsschwäche auf
Das psychische Gleichgewicht geht verloren und Missmut, Depressionen und Selbstmordgedanken können auftreten.
Das Sterberisiko ist durch Selbstmord oder Unterernährung erhöht.
Permanenter Hungerzustand löst Osteoporose ( Verminderung von Knochensubstanz ) und Schäden an Herz, Leber, Niere und Gehirn aus. Bei Jugendlichen setzt eine Wachstumshemmung ein.
Biologischer Aspekt der Ess - Störungen
Menschliche Körper interessiere sich nicht dafür, was die Gesellschaft meint, wie unsere Körper aussehen sollten. Der Körper hat sein eigens Spektrum oder das Idealgewicht. Bei normaler, gesunder Ernährung, wird er dieses Gewicht auch halten, dies erklärt auch, warum 95% aller Diäten auf lange Sicht nicht funktionieren. Wenn man einen Körper hungern lässt, macht der Mensch einer Reihe wichtiger psychologischer und körperlicher Veränderungen mit.
Prognose
Bei Magersucht kann es sich um ein dramatisch verlaufendes Krankheitsbild handeln, das mit einer hohen Sterberate, bei ca. 10%, verbunden ist.
Je früher man der Erkrankung den Kampf ansagt, um so besser sind die Chancen, wieder gesund zu werden. Die durchschnittliche Krankheitsdauer beträgt drei Jahre. Selbst nach mehreren Jahren Magersucht stehen die Chancen gut, wieder vollkommen gesund zu werden!
Auch Angehörige sind betroffen
Anorexie zieht weite Kreise. Freunde und Bekannte in der Schule oder an der Arbeit haben Anteil. Die Familie ist mit betroffen und macht sich Sorgen. Die Anzeichen sind meist unübersehbar. Oft ist es schwer für andere zu verstehen, warum jemand Probleme mit dem Essen und dem Gewicht hat. Auch wenn es frustrierend ist, so ist es doch wichtig zu erkennen, dass nur die Person, welche die Probleme hat, die Entscheidung treffen kann, Hilfe zu suchen, zu wählen und anzunehmen. Und zwar die Hilfe, die die Betroffene für richtig hält.
Nicht nur Mädchen auch Jungs hungern
Fünf Prozent aller Essgestörten sind heute Männer und die Zahl scheint dauernd zu wachsen. Der Grund: Genau wie Mädchen stehen die Jungs unter Druck schlank und schön zu sein. Wie die Mädchen schon lange, eifern heute auch die Jungs einem schlanken und durchtrainierten Körper hinterher, dem sie entsprechen wollen, um privat und beruflich erfolgreich zu sein. Der Auslöser für Essstörungen bei Jungs und Mädchen ist fast immer eine Diät. Das Alter zwischen 12 und 20 ist die Krisenzeit.
Ich habe diesen Bericht über Magersucht geschrieben, da ich mich sehr für dieses Thema interessiere.
Über das Internet habe ich viele junge Frauen kennengelernt, die an Magersucht leiden. Durch sie wurde mir erst richtig bewusst, was man durch Kommentare wie "Du bist aber ganz schön dick geworden" bei manchen Personen auslösen kann. Man sollte immer daran denken, dass das Aussehen nicht alles ist.
An dieser Stelle wünsche ich allen Betroffenen, aber auch Angehörigen und Freunden von Betroffenen viel Glück diese Krankheit irgendwann zu besiegen und den eigenen Körper so zu akzeptieren, wie er ist. Nobody is perfect;)
Hilfe im Internet:
www.magersucht.ch
An dieser Stelle einen ganz lieben Gruß an Aylin
in der Schweiz. Sie hat selbst Magersucht und hat diese Seite erstellt. Die Hp ist sehr informativ. Sie ist für Betroffene, Angehörige und Interessierte geeignet.)
www.magersucht-online.de
Hier finden Betroffene, Angehörige und Fachleute Informationen zu Magersucht. Hier findet man außerdem Beratungsstellen,Klinikberichte und noch vieles mehr.
www.magersucht.de
Die Homepage der Selbsthilfe bei Essstörungen e.V. Sehr empfehlens werte Seite im deutschen Netz. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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anonym, 21.05.2004, 20:50 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Sicherlich ist der Männeranteil noch eher gering, aber zunehmend, doch leider wird durch Presse, Schönheitsideal und Umfeld noch immer eine Idealfigur = dünn / schlank geschaffen, die den Druck auf viele Personen immens werden lassen ... Bei
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bolmsoe, 13.05.2004, 16:37 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
... wobei ich das gegenteilige Problem habe. Ich muss mich immer bremsen, sonst wuchere ich aus...:(((
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Puppekaa, 13.05.2004, 16:32 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
von mir leidet auch an Magersucht. Sie will jetzt in eine Therapie gehen, mal schauen, ob es hilft
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Duffy_2000, 12.05.2004, 11:11 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
...schreib doch noch dazu, dass Du einige kennst, die an dieser Krankheit leiden und dass Du in diversen Foren "tätig" bist. Übrigens ist Dein Titel klasse gewählt...
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~*~ich bin zu FETT~*~
Pro:
gibt es nicht - es zählt als krankheit kann geheilt werden
Kontra:
ALLES
Empfehlung:
Nein
_/ _/ _/ _/Zur Entstehung dieses Berichtes_/ _/ _/ _/
Heute möchte ich euch mal ein wenig über das große Thema Magersucht näher bringen. Zwar bin ich nicht selbst betroffen, was mir sicher die ein oder andere negative Bewertung bringt, doch ich denke, dass der folgende Text sowohl den Betroffenen, als auch Freunden und Angehörigen von magersüchtigen helfen kann.
Diese Texte sind in Zusammenarbeit von meinem Pädagogik-LK entstanden und wir haben daraus eine Broschüre gemacht, die wir nun in der Schule verteilen werden. Wir erhoffen uns damit, dass man einigen Magersüchtigen zeigen kann, was eigentlich mit ihnen geschieht und wie man gegen Magersucht etwas unternehmen kann.
Doch weiteres hierzu werdet ihr auch noch in der Einleitung dieser Broschüre lesen. Leider kann ich euch nicht die Bilder und weiteren grafischen Darstellungen zeigen, doch bei besonderen Interesse wäre ich bereit diese als e-mail zu verschicken.
Da auch Gedichte von Betroffenen und ein Interview im Bericht enthalten sind, möchte ich behaupten, dass auch dieser Bericht Erfahrungen enthält.
Die Texte basieren größtenteils auf, von den Schülern selbst recherchierten Quellen, die sicher teilweise auch im Internet zu finden sind. So sind die Gedichte beispielsweise von der Seite: www.magersucht.de übernommen. Hier kann man auch noch weitere Gedichte und Informationen zum Thema finden.
_/ _/ _/ _/Inhaltsverzeichnis_/ _/ _/ _/
Einführung
Gedichte von Betroffenen
Statistiken
Vorurteile gegenüber Magersüchtigen
Krankheitsbild
Psychische Merkmale
Ursachen
Negativismussymdrom
Therapie /-ziele
Klinik am KorsoVerhalten gegenüber MagersüchtigenBMI- Body Mass IndexFallbeispiele und InterviewHilfsangebote/ Adressen
_/ _/ _/ _/ EINLEITUNG_/ _/ _/ _/
„ICH BIN FETT!“
Dieses Gefühl einer 16-Jährigen ist kein Einzelfall. Sie gehört zu den ca.700.000 an Magersucht (Anorexie) erkrankten Mädchen und jungen Frauen in Deutschland; zusätzlich sind 40.000 Jungen magersüchtig. Auch die Anzahl der Menschen, die an anderen Essstörungen wie Ess-Brech-Sucht (Bulimie) oder „Fresssucht“ (Psychogene Adipositas) leiden, weist eine steigende Tendenz auf. In erster Linie sind junge Menschen zwischen 12 und 31 Jahren betroffen; jeder Zehnte von ihnen stirbt. Trotz dieser erschreckenden Zahlen wird dieses seit Jahren akute Problem häufig verkannt und tabuisiert.
Diese Tatsache war Anlass für unseren Pädagogik-Kurs diese Informations-Broschüre zum Thema „Magersucht“ zu erstellen. Sie soll Betroffenen, deren Familienmitgliedern und Freunden, aber auch allen Interessierten einen Einblick in diese Problematik geben.
Unser Ziel besteht darin, existierende Vorurteile gegenüber Magersüchtigen und ihrer Krankheit aufzuheben und die Vielschichtigkeit des Krankheitsbildes näher zu erläutern.
Was bewegt junge Menschen dazu, solange auf jegliche Art von Nahrung zu verzichten bis sie sich zu Tode gehungert haben?
Sind die genetischen Anlagen der Betroffenen, die familiäre Situation oder der gesellschaftliche Schlankheitswahn die Ursache dafür?
Diesen und weiteren Fragen soll im Folgenden nachgegangen werden; des Weiteren möchten wir Lösungsmöglichkeiten zur Bewältigung von Essstörungen (Therapiemöglichkeiten, Hilfsangebote etc.) vorstellen bzw. nennen.
_/ _/ _/ _/ Gedichter_/ _/ _/ _/
Das Monster
In einer einsamen dunklen Nacht,
als ich ziellos durch die Straßen irrte,
sah ich DICH am Wegesrand kauern.
DU hast nach mir gerufen
und ich ging auf Dich zu...
ein kleines einsames Wesen wie ich.
DU hast Dich mir angeschlossen
und ich zog Dich auf.
DEINE Forderungen wurden immer größer,
raubten all meine Kraft, saugten mich aus.
All mein Tun und mein Denken
wurden bestimmt von DIR.
Ich war gefangen in meiner Welt.
DU warst mein Leben.
Freudig hast DU zugesehen,
wie ich immer weniger und schwächer wurde
und DU dafür immer größer und mächtiger ...
ein Monster!!!
Bis ich kraftlos am Boden lag
und DU DICH siegessicher lachend auf mich setzen konntest...
Heute kann ich wieder lachen... und DU?
Du sitzt immer noch...
aber einsam und ausgesetzt am
Wegesrand einer Sackgasse.
Und ICH ?
Ich schreibe gerade das Schild dafür:
SACKGASSE - BETRETEN VERBOTEN !
So aus der Ferne betrachtet siehst DU viel kleiner aus.
WER BIST DU?
Wenn ich in den Spiegel schau, dann seh ich Dich.
Ein kranker Mensch, mit nur einem Gesicht.
Eine Krankheit die lebt von Ehre und Furcht;
von Tod, Trauer und Selbstdisziplin.
Sie ist nicht mein Feind, sie ist einfach da.
Ich habe sie liebgewonnen weil ich durch sie jemand war.
Doch habe ich Angst, ich spür, sie muß gehen;
will ich den Menschen hinter dem Gesicht jemals wieder sehen.
Doch lass ich sie los?
Wer bin ich dann bloß?
Ein Mensch, der endlich seinen Platz im Leben erhält?
Wertvoll? Innerlich, nicht nur über Geld?
Mit Rechten und Pflichten, der auch mal sagt NEIN?
Ich wünschte ICH könnte dieser Mensch sein.
_/ _/ _/ _/ Statistiken_/ _/ _/ _/
Unsere Gesellschaft ist besessen von einem überdürren Schlankheitsideal
denn...
... 80-90 % der Frauen glauben zu dick zu sein
... 80% haben bis zum 18ten Lebensjahr schon eine Diät versucht
... 70% achten regelmäßig auf ihr Gewicht
dies alles können Risikofaktoren für die Magersucht sein.
"Betroffene" dieser Krankheit sind hauptsächlich junge Frauen die zwischen 12- 25 Jahre alt sind. Hier in Deutschland sind es ca. 0, 5- 1% die an dieser Sucht leiden. Doch es sind nicht nur allein die Frauen, denn 10-15% der Magersüchtigen sind auch Männer.
Wie sehen die Heilungserfolge aus?
Nach einer Behandlung zeigt sich bei etwa bei...
... 30% der Patienten eine vollständige Besserung, d.h. sie erreichen annähernd ihr Normalgewicht und haben wieder regelmäßig ihre Menstruation
... 35% lässt sich zwar Gewichtszunahme feststellen, der Bereich des Normalgewichts wird allerdings nicht erreicht.
... 25% bleiben chronisch krank
... 10% sterben infolge der Magersucht
ca. 60% der Magersüchtigen fallen in die Bulimie
_/ _/ _/ _/ Vorurteile gegenüber Magersüchtigen_/ _/ _/ _/
Um euch deutlich zu machen, wie schwer es Magersüchtige in unserer Gesellschaft haben, haben wir beschlossen, euch dieses anhand von Aussagen von Magersüchtigen oder von Menschen, die Magersüchtige in ihrem Bekanntenkreis haben, die große Vorurteile erfahren mussten, zu schildern:
„Es wäre meiner Oma lieber gewesen, wenn es eine „richtige Krankheit“ gewesen wäre. Sei es Krebs oder Sonstiges.“
„Von meinen Mitpatienten während der Behandlung kam oft der Satz: “Du hast heut aber gut gegessen!“ Da war ich schon wieder „pappsatt“. Denn natürlich hatte ich Angst, dass es sicherlich zu viel war, was ich gegessen hatte.“
„Meine Eltern hatten sich Bücher gekauft und darin gelesen. Bei jeder Seite und jedem Vorschlag, der dort gemacht wurde, ging das Ganze auf mich über. Sie meinten mir gute Ratschläge zur Verbesserung meiner Krankheit geben zu wollen.“
„Man hat mir gesagt, dass meine Tochter bald entlassen wird. Ihre Versicherung läuft aus. Sie haben mir gesagt, ich soll mich darauf gefasst machen, dass sie stirbt.“
„Ich bekam zu hören, ich sei perfektionistisch und müsse alles im Griff haben.“
„Ich verdiene es nicht gesund zu werden.“
„Ich ekele mich vor mir selbst, weil ich die Ursache für alles bin.“
„Ich war immer das Musterkind.“
All diese Menschen leiden unter enormen Druck, doch gerade das können Magersüchtige nicht gebrauchen, das Positivste für einen Betroffenen, zeigt das folgende Fallbeispiel:
„...Sie behandelten mich wie immer. Für sie war ich, obwohl ich krank war, ein ganz normaler Kerl...“
_/ _/ _/ _/ Krankheitsbild_/ _/ _/ _/
Physische Merkmale:
· Extreme Magerkeit als Körper– bzw. Schönheitsideal
· Abmagerung bis auf 30 Kilo
· Vermeidung von kalorienreichen Nahrungsmitteln
· Selbstverursachtes Abführen der eingenommenen Nahrung
· Einnahme von Appetitzüglern
· Übertriebene körperliche Aktivitäten
· Auffallende Hyperaktivität
· Versorgung anderer mit reichlich selbst zubereitetem Essen
· Vorstellung von Essen durch Lesen von Kochbüchern und Sammeln von Rezepten
à Essen häufig zentraler Stellenwert im Leben eines Anorektikers
· Frauen: Ausbleiben der Menstruation aufgrund hormoneller Störungen
à im Extremfall Unfruchtbarkeit
Männer: Impotenz
· Verzögerung der körperlichen Entwicklung
· Verlangsamung des Herzschlags, niedriger Blutdruck, Absinken der Körpertemperatur, Hautprobleme, flaumartige Behaarung des Rückens, Haarausfall, Muskelschwäche, Wassereinlagerungen im Gewebe, gestörter Mineralstoffhaushalt
· Herabsetzung des Energiehaushalts durch konstante Mangelernährung
à Gewichtszunahme durch normale Nahrungsaufnahme
à Kreislaufzusammenbruch, geschwächter Organismus
à Dauerhafte Schädigung bzw. Versagung innerer Organe wie Herz, Leber,
Niere sowie Knochen und Zähne
_/ _/ _/ _/ Psychische Merkmale_/ _/ _/ _/
· Extreme Panik vor Gewichtszunahme
· Hochgefühl und Stolz durch permanente Verweigerung der Nahrung und Gewichtsreduzierung
· Störung der Körperwahrnehmung: selbst bei deutlichem Untergewicht, das Gefühl des Zu-Dick-Seins
· Rückzug aus dem sozialen Umfeld, Vereinsamung
· Depressive Symptome
· Erhöhte Reizbarkeit
· Permanenter Stress
· Gestörtes Sexualleben
_/ _/ _/ _/ Gesellschaftliche Ursachen_/ _/ _/ _/
Häufig ist eine Essstörung eine Form von Widerstand gegen geforderte Anpassungen. Magersüchtige lehnen die Erwachsenenwelt ab oder drücken ein Nicht-Zurechtkommen in der etablierten Gesellschaft aus.
Hierbei spielt das zunehmende Gesundheitsbewusstsein und die durch das herrschende Schlankheitsideal allgemein favorisierte Kalorien bewusste Ernährung eine Rolle. Schlanksein bedeutet heutzutage Schönheit, Attraktivität, Dynamik und Erfolg! Übergewicht hingegen wird speziell bei Frauen als negativ und abstoßend bewertet.
_/ _/ _/ _/ Biologische Einflüsse_/ _/ _/ _/
Untersuchungen von Zwillingen belegen, dass eine genetische Veranlagung an der Entstehung der Magersucht beteiligt sein kann: Die Wahrscheinlichkeit, dass der eineiige Zwilling einer Magersüchtigen ebenfalls an Magersucht leidet, liegt bei 50%. Bei zweieiigen Zwillingen liegt diese Wahrscheinlichkeit immerhin noch bei 10%.
_/ _/ _/ _/ Psychologische Einflüsse_/ _/ _/ _/
Treibtheoretische Erklärung: Hier wird die Magersucht als eine Form von Abwehr eigener sexueller Wünsche gesehen, und als eine Möglichkeit, psychosexuelle Entwicklungskrisen in der Pubertät zu beenden. Das Ausbleiben der Monatsblutung bestätigt diese These.
Familiendynamischer Erklärungsansatz: Das System der Familie wird als ganzes betrachtet. In diesen Familien existiert häufig ein großes Harmoniebestreben. Hier kann die Magersucht zur Aufrechterhaltung des Familienzusammenhaltes sowie der Ableitung von Spannungen und Konflikten dienen.
_/ _/ _/ _/ Familienproblematik / Identitätsfindung_/ _/ _/ _/
- Das familiendynamische Modell zur Klärung der Ursachen von Essstörungen
betrachtet das System Familie als Ganzes und untersucht die Interaktionen
zwischen einzelnen Familienmitgliedern. Magersucht tritt häufig in Familien mit
starken Bindungen auf, in denen ein großes Harmoniebestreben herrscht. In
diesem Familiensystem haben Magersüchtige insofern eine wichtige Funktion, da sie
zur Aufrechterhaltung des Familienzusammenhaltes sowie der Ableitung von
Spannungen und Konflikten dienen.
- Meist sind in Magersuchtfamilien alle Familienmitglieder gleichgestellt.
Aus diesem Grund ist häufig keine Ausprägung der Individualität für ein
ausgeglichenes Heranwachsen möglich. Die Autonomie und das Trennungsbestreben bei
einer natürlichen Ablösung von der Familie sind eingeschränkt, so dass die
Eigenständigkeit und die Herausbildung einer individuellen
Persönlichkeitsstruktur des Kindes dadurch praktisch unmöglich gemacht wird.
_/ _/ _/ _/ Das Negativismussyndrom_/ _/ _/ _/
(Nach Peggy Claude-Pierre: "Der Weg zurück in Leben")
=> Negativismussyndrom = grundlegend negative Lebenseinstellung
Ursachen der Anorexie (Magersucht):
· Anorexie ist teilweise eine Begleiterscheinung der Kultur, die mehr Wert auf das äußere Erscheinungsbild eines Menschen als auf seine innere Substanz legt.
· Realitätswahrnehmung und Einstellungen zu der Realität des Betroffenen und nicht das Trauma eines körperlichen bzw. seelischen Missbrauchs verursachen im Regelfall Anorexie.
· Anorexie entsteht oft nicht durch distanzierte und wenig fürsorgliche Eltern
· durch die Energie, die Eltern häufig bei der Suche nach ihren Schuldgefühlen aufwenden, haben sie keine Kraft mehr, ihr essgestörtes Kind zu unterstützen und ergeben sich somit dem Negativismussyndrom
· Oft resultiert Anorexie nicht aus einem geringen Selbstwertgefühl, da der Betroffene noch kein eigenes Selbst entwickelt hat. Mit der Entstehung eines individuellen Ich`s entwickelt sich unter anderem auch das Selbstwertgefühl.
· Häufig sind es nicht die Umstände (wie z. B. eine Scheidung der Eltern, Pubertät, Adoleszenz oder andere Lebenskrisen), die Anorexie auslösen, sondern die Art und Weise, mit der das negativismusanfällige Kind mit einem Konflikt umgeht.
· Anorexie ist in erster Linie kein unbewusstes Mittel, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Vielmehr sehnen sie sich nach Verständnis, das ihnen ihre negative innere Stimme jedoch verbietet, da sie es ohnehin nicht verdienen ("Je mehr Macht die negative innere Stimme gewinnt, desto mehr inneres Chaos löst sie aus.").
· Mit jeder gescheiterten Maßnahme gegen die Anorexie (Klinikaufenthalte etc.) bestätigt sich die negative innere Stimme selbst und wird bösartiger. Daher ist nicht die Dauer der Erkrankung von entscheidender Bedeutung, sondern vor allem die Persönlichkeit des Betroffenen und die Intensität seiner negativen inneren Stimme.
=> Essstörungen sind vollständig heilbar, auch wenn der Heilungsprozess
durch das Beseitigen des Negativismussyndroms häufig einen harten Kampf
darstellt.
_/ _/ _/ _/ Psychotherapie_/ _/ _/ _/
Definition:
Der Ausdruck „Psychotherapie“ bedeutet „Behandlung der Seele“; er umfasst eine große Zahl psychologischer Vorgehensweisen, die zur Behandlung von seelischen, geistigen, emotionalen oder Verhaltensstörungen eingesetzt werden. Im Laufe der Therapie erkennt man die verborgenen, ins Unterbewusste verdrängten, alle Beziehungen beeinflussenden Bedürfnisse, Triebe und Wünsche und kann die jeweils entsprechenden Ereignisse der Lebensbiografie aufarbeiten.
Psychotherapeutisches Vorgehen
Allen psychotherapeutischen Verfahren ist gemeinsam, dass sie auf direkte Eingriffe in den Körper verzichten. Psychotherapeuten sprechen mit den Patienten, fragen etwa nach ihren Lebensumständen, Gefühlen und Träumen, oder stützen sich auf außersprachliche Ausdrucksmittel wie bildnerische Gestaltung oder körperliche Bewegung; sie untersuchen Lernprozesse oder üben Entspannungstechniken. Alle psychotherapeutischen Verfahren tragen dazu bei, dass der Patient auf irgendeine Weise etwas Neues über sich selbst erfährt; dieses Neue kommt aber nicht als direkte Belehrung vom Therapeuten, sondern es wird durch Interaktion aus dem Material gewonnen, das der Patient mitbringt (zentrales Geschehen ist die Übertragung).
Eine Psychotherapie ist grundsätzlich nur möglich, wenn der Betreffende behandelt werden will. Gegen seinen Willen kann niemand therapiert werden; eine Psychotherapie, die nicht aktiv gewollt, sondern passiv hingenommen wird, hat wenig Aussicht auf Erfolg. Nach dem Rahmen, in dem eine Psychotherapie stattfindet, unterscheidet man z.B. Langzeit- und Kurzzeittherapie, Paar- und Familientherapie.
Ziel der Psychotherapie
Ziele der Psychotherapie sind das seelische oder körperliche Leiden zu mildern, gestörte Einstellungen und Verhaltensweisen zu verändern, das gesunde Seelenleben wiederherzustellen und die Persönlichkeit des Patienten umzustrukturieren (korrigierende emotionale Erfahrungen).
_/ _/ _/ _/ Gesprächstherapie_/ _/ _/ _/
Die klientbezogene Gesprächstherapie ist eine Technik der Psychotherapie und basiert auf der Grundannahme, dass jeder Mensch fähig sei, seine Probleme selbst zu lösen. Die hierfür benötigten Kräfte werden durch den Therapeuten gelockert und befreit. Er bringt dem Klienten viel Einfühlung, Akzeptanz, Wärme und Verständnis entgegen. Durch diese Beziehung wird es dem/der Anorektiker/in möglich, offen über Probleme und Gefühle zu sprechen und frühere, negative Beziehungserfahrungen zu korrigieren. Der Therapeut fasst das Gesagte und von ihm Verstandene nochmals in Worte, wobei er eine Interpretation unterlässt. So kann sich der/die Klient/in über die eigenen Emotionen klar werden und nach und nach ein neues Selbstbild aufbauen.
Das Ziel einer solchen Therapie sind korrigierende emotionale Erfahrungen, die Umstrukturierungen der Persönlichkeit.
_/ _/ _/ _/ Familientherapie_/ _/ _/ _/
Die Familientherapie ist eine Form der Psychotherapie, bei der nicht nur der/die Erkrankte behandelt wird, sondern auch die ganze Familie als soziales Umfeld einbezogen wird. Die Familientherapie wird häufig bei jüngeren Magersüchtigen eingesetzt, die noch im familiären Umfeld wohnen. Dabei ist es wichtig, der Familie zu zeigen, wie sie auf das gestörte Essverhalten des Patienten reagiert. Manchmal beschäftigen sich die Familienmitglieder so stark mit der Anorexie, dass sie sich nicht mehr um die eigenen Probleme kümmern können und wollen. Der/die Betroffene erhält so die ungeteilte Aufmerksamkeit. Wird diese Reaktionsweise, die zu der Aufrechterhaltung der Störung beitragen kann, unterbrochen, tritt häufig eine Besserung auf. Der Therapeut versucht, gestörte Kommunikations- und Interaktionsmuster zu erkennen, auszuarbeiten und die Familienmitglieder neue Verhaltensmuster erarbeiten zu lassen. Diese müssen im Verlauf der Therapie eingeübt werden. Gerade die Eltern erleben es meist als sehr erleichternd, wenn sie im Umgang mit der Erkrankung ihres Kindes von einem Therapeuten unterstützt werden.
_/ _/ _/ _/ Verhaltenstherapie_/ _/ _/ _/
Verhaltenstherapie ist eine spezielles Behandlungsverfahren, das sich auf bewährte Forschungsbefunde stützt. Es bildet eine Hilfestellung für Patienten, um spezielle Veränderungen in Gang zu setzen.
Dabei steht die aktuelle Problematik und Lebensweise des Patienten im Vordergrund, die sich in erster Linie nicht so sehr auf die Vergangenheit, sondern auf die gegenwärtige Situation des Patienten bezieht. Er soll lernen in bestimmten Situationen alternative Verhaltensweisen anzuwenden.
Ziel der Therapie ist es das Verhalten, die Gefühle, das Denkmuster und den Umgang mit dem eigenen Körper zu verändern und ihm mehr Kontrolle über sein Leben zu vermitteln durch die Unterstützung beim Erlernen zielführender Strategien.
Ein Beispiel dafür ist der Gebrauch der operanten Konditionierung, d. h. die gewünschten Verhaltensweisen werden durch Belohnungen verstärkt.
_/ _/ _/ _/ Bewegungstherapie_/ _/ _/ _/
In der Bewegungstherapie, die eine Begleittherapie neben vielen anderen darstellt, geht es darum, dass der Patient seine innerseelischen Konflikte abbaut und die fehlende Körperwahrnehmung sowie die damit verbundene Selbstbildstörung behebt; sich also wieder spürt. Auf Körpersignale wie zum Beispiel Hunger kann wieder angemessen reagiert werden.
Zu dieser Körpertherapie zählen z.B. Tanz, Meditation, Yoga, Entspannungsübungen.
_/ _/ _/ _/ Gestalttherapie_/ _/ _/ _/
Bei der Gestalttherapie handelt es sich um eine Therapieform, bei der es insbesondere um das Erleben im “Hier und Jetzt” geht. Die Persönlichkeit des Patienten soll wieder hergestellt werden. Der Therapeut kann dies in verschiedener Weise erreichen; er setzt beispielsweise eine “unsichtbare” Person auf einen Stuhl und lässt den Patienten mit ihr kommunizieren oder Konflikte austragen.
Auch Träume können hilfreich sein. Sie werden jedoch nicht analysiert sondern der Patient wird dazu gebracht, sich in jede Figur hineinzuversetzen (z.B. Monster, Opfer), damit er einen Weg aus der Hilflosigkeit findet. Konflikte zwischen dem “inneren Kind” und dem “inneren Erwachsenen” können ausgetragen und verstanden werden, indem der Betroffene beispielsweise mit einer Puppe spricht und hierbei abwechselnd seine Gefühle (“inneres Kind”) und sein rationales Denken (“innerer Erwachsener”) sprechen lässt.
_/ _/ _/ _/ Gruppentherapie_/ _/ _/ _/
Die Therapie in einer Gruppe zeigt den Betroffenen, dass sie nicht allein mit ihren Problemen sind und andere ähnliche oder gleiche Erfahrungen gemacht haben (z.B. die Scheidung der Eltern oder fehlende Zuwendung). Sie erfahren durch andere Betroffene mehr über sich selbst, da sie sich alle in der gleichen oder einer ähnlichen Situation befinden, was den Mut gibt offen und ehrlich darüber zu sprechen. Die Gruppe bietet seelischen Halt und stärkt das Selbstvertrauen, das nötig ist um die eigene Krankheit zu erkennen und das Essverhalten und den Umgang mit dem eigenen Körper zu ändern. In Rollenspielen können die Betroffenen in verschiedenen Rollen ihre Situation durchspielen um sie besser zu verstehen und aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Sie können lernen Verantwortung für sich selbst zu übernehmen und werden durch die Gruppe positiv unterstützt.
Wenn der Therapeut die Gruppenmitglieder wie in der Direktiv-Suggestiven Gruppenpsychotherapie lenkt (z.B. gemeinsamer Unterricht, Beratung und Ausflüge) hat er auch die Möglichkeit sie besser an die soziale Umgebung anzupassen und erleichtert ihnen den Umgang damit.
_/ _/ _/ _/ Therapieziele_/ _/ _/ _/
· Umlenkung der fehlinvestierten Kraft in Selbstwertgefühl und eine von Essstörungen befreite Eigenwahrnehmung
· Wahrnehmen und Kennenlernen der eigenen Person im sozialen Kontext
· Erarbeiten eines Krankheitsverständnisses
· Wahrnehmen, Beurteilen und Erproben individueller Fähigkeiten und Fertigkeiten
· Aufbau und Training von alternativen Problemlösungsstrategien
· Erkenne und akzeptieren von Unterstützungs- und Hilfsmöglichkeiten
· Generalisierung und Transfer in den Alltag Entwickeln einer eigenen Lebensperspektive
_/ _/ _/ _/ Klinik am Korso_/ _/ _/ _/
Die Klinik am Korso ist eine Spezialeinrichtung zur Behandlung von Patienten/-innen mit gestörtem Essverhalten.
1. Vorstellung des Fachzentrums:
ð Doppel- und Einzelzimmer mit Dusche und WC
ð Räume für Gruppentherapie
ð Räume für Familientherapie
ð Räume für Gestaltungstherapie
ð Räume für Körpertherapie
ð Sporthalle
Die Klinik verfügt über 92 Behandlungsplätze, davon sind 22 in einer eigenen Jugendabteilung.
2. Indikation
Die untere Altersgrenze für die Aufnahme liegt bei 14 Jahren. Die jugendlichen Patienten/-innen (von 14 bis 17 jahren) sind in der Jugendabteilung untergebracht.
Ausserhalb der Ferienzeiten ist eine schulische Betreuung durch die Krankenhausschule NRW möglich.
Voraussetzung für die Aufnahme in die Klinik ist der Wille, das Krankheitsverhalten und auch das Leben zu ändern!
3. Aufnahmeverfahren
Die Betroffenen werden, nachdem sie einen Fragebogen ausgefüllt haben, zu einem ambulanten Erstinterview eingeladen, das ggf. auch telefonisch erfolgen kann.
4. Behandlungsdauer
In der Regel ist es notwendig, dass die Patienten/-innen für eine Therapiedauer von 8 bis 12 Wochen in der Klinik stationär untergebracht werden.
5. Therapie
Die Patienten/-innen arbeiten aktiv an ihrem Genesungs- und Heilungsprozess mit.
In die therapeutische Gemeinschaft werden alle Patienten/-innen und Mitarbeiter/-innen einbezogen.
Die Patienten/-innen arbeiten aktiv und selbstverantwortlich mit und übernehmen wichtige Funktionen (z.B. verschiedene Ämter, Sprecherfunktionen).
ð Gruppentherapie:
Die Patienten/-innen nehmen an verschiedenen Therapiemöglichkeiten immer in derselben Gruppe teil. In den sogenannten „offenen Gruppen“ setzen sich die Patienten/-innen mit der unterschiedlichen Symptomatik und Ursachengenese der Essstörung auseinander. Hierdurch soll erreicht werden, dass sich die Patienten/-innen im anderen wiedererkennen und so auch die Einsichten anderer Gruppenmitglieder nutzen können.
ð Einzelgespräche:
Bei den Einzelgesprächen sollen die individuellen Probleme jedes einzelnen Patienten/-innen intensiv aufgearbeitet und entsprechende Lösungen entwickelt werden.
ð Familientherapie und Angehörigenseminare:
Der Einbezug der Familie der Patienten/-innen ist ein wichtiger Aspekt bei der Aufarbeitung und Bewältigung der Essstörung. Die Klinik bietet 2-tägige Seminare an, um so Einblicke in das Beziehungsgeflecht zu bekommen. Die Seminare ermöglichen ein Zusammentreffen mehrerer Familien und somit den Austausch von Erfahrungen.
weitere Therapiemassnahmen:
ð Körper- und Bewegungstherapie
ð Trainings- und Bewegungstherapie
ð Physiotherapie
ð Ernährungstherapie und –beratung
ð Gestaltungstherapie
6. Konzept der therapeutischen Vorgehensweise
Der Aufenthalt in der Klinik ist in verschiedene Behandlungsabschnitte unterteilt:
ð 1. Eingangsphase (Motivationsphase):
In den ersten 14 Tagen sind der Kontakt zur „Aussenwelt“ sowie die Ausgangsmöglichkeiten beschränkt. Ziel ist es, die Patienten/-innen mit dem Alltag in der Klinik vertraut zu machen und ihnen aus ihren pathologischen Alltagsmechanismen zu helfen, so bekommen sie die Möglichkeit, sich mit sich selbst zu beschäftigen und in die Gemeinschaft hineinzuwachsen.
ð 2. Phase der spezifischen Konfliktbewältigung
Therapien
ð 3. Ablösephase (Realitätstraining und Reintegration)
In dieser Phase werden die Patienten/-innen auf ihre Entlassung aus der Klinik und auf die Rückkehr in den Alltag vorbereitet.
ð 4. Nachsorge
Jedes Jahr finden Ehemaligentreffen, die eine unterstützende und motivierende Funktion haben, statt.
7. Nachsorge
Die regelmässigen Treffen von Nachsorgeinformationsgruppen und Einzelgespräche mit Sozialarbeitern/-innen bzw. –pädagogen zielen auf die konkrete Umsetzung der neu erworbenen Verhaltensweisen und Lösungsmuster nach der Entlassung aus der Klinik.
Ausserdem werden weiterführende ambulante Therapiemöglichkeiten angeboten.
8. Medizinische Betreuung und Pflegeteam
Alle Ärzte und Fachärzte haben täglich Sprechstunden. Die ersten Ansprechpartner bei Fragen des Zusammenlebens sind die Mitarbeiter des Pflegeteams. Aber auch für akute körperliche und/oder seelische Situationen ist das Schwesternzimmer Tag und Nacht besetzt.
9. Freizeit
Der Tagesablauf in der Klinik ist streng durchstrukturiert, so gibt es intensive Arbeitsphasen und ein festgelegtes Regelprogramm. In der Freizeit werden den Patienten/-innen individuelle Gestaltungsmöglichkeiten geboten. Die Patienten/-innen sollen ihren Freiraum und die Aktivitäten selbst organisieren lernen.
_/ _/ _/ _/ Verhalten gegenüber Magersüchtigen _/ _/ _/ _/
Dieser Text soll Dir eine Hilfe sein, wie Du Dich verhalten solltest, wenn Du das Gefühl hast, dass jemand in Deiner Umgebung oder in Deinem Freundeskreis magersüchtig ist.
Du solltest wirklich sichergehen, dass Dein Verdacht auf Magersucht berechtigt ist.
Zunächst einmal solltest Du den eventuell Betroffenen vorsichtig auf die Krankheit ansprechen und ihm Deine Hilfe anbieten. Mache ihm jedoch keine Vorwürfe und warte erst einmal ab, ob er Deine Hilfe annimmt. Sollte dies allerdings nicht der Fall sein und sollte sich sein Zustand nicht bessern, wäre es angebracht, ihn mit seinem Problem zu konfrontieren.
Das erreichst Du beispielsweise, indem Du ihm dokumentarisches Material über Ursachen und Bedingungen sowie den Verlauf einer Magersucht vor Augen führst. Diese findest Du häufig z.B. in extra dafür vorgesehenen Broschüren der Krankenkassen bzw. entsprechenden Institutionen.
Wenn sich der Betroffene seiner Krankheit bewusst geworden ist, wäre ein Besuch beim Hausarzt der erste Schritt zur Heilung, nachdem die Eltern informiert wurden. Dieser stellt zunächst die körperliche Verfassung des Betroffenen fest. Danach beginnt die eigentliche Therapie. In dieser Phase kannst Du der magersüchtigen Person weiterhin zur Seite stehen, indem Du den Kontakt ganz normal aufrecht erhältst und weiterhin mit ihr etwas unternimmst. Auf ihren Wunsch hin kannst Du sie auch zur Therapie begleiten und mit ihr über ihre Krankheit sprechen.
_/ _/ _/ _/ BMI – Body Mass Index_/ _/ _/ _/
Anhand des BMI lässt sich feststellen, ob man normal-, über- oder untergewichtig ist. Hierbei sollte jedoch auch daran gedacht werden, dass der BMI nicht eindeutig sagen kann, ob man zu schwer oder zu leicht ist, da auch das Geschlecht und das Alter sehr wichtig sind. Vor allem in der Pubertät kann es einen falschen Wert geben, auf Grund dessen man sich nicht verrückt machen sollte. Des weiteren kann der BMI auch bei Sportlern mittels vieler Muskeln hoch sein, die jedoch nicht an Übergewicht leiden. Man sollte sich daher nur grob an der Tabelle orientieren und im Spezialfall doch auch ärztliche Hilfe zurückgreifen.
_/ _/ _/ _/ Kennt Ihr Euren Body Mass Index? _/ _/ _/ _/
Leider kann ich euch hier nun nicht die schöne Grafik zeigen, die ich für diesen Zweck in die Broschüre gebracht habe. Doch wenn ihr einen Taschenrechner habt, oder gut im Kopfrechnen seid, dann könnt ihr euren BMI auch so errechnen.
Also: Ihr nehmt euer Körpergewicht in kg und dividiert es durch eure Größe in m zum Quadrat.
Wer es lieber ein bisschen einfacher haben möchte, der sollte auf: http://www.wander.ch/cgi/de/services/bmi/ gehen, denn dort könnt ihr euren BMI sehr schön bestimmen. Es gibt noch weitere Seiten zur Bestimmung des BMI, doch ich finde diese am Besten, denn dort ist auch eine schöne Grafik zum Thema.
_/ _/ _/ _/ Fallbeispiel (anhand eines Interviews) _/ _/ _/ _/
“Klinikum für Rehabilitation” lese ich auf einem Schild vor dem Eingang, wo ich auch bereits einen unverfehlbaren Krankenhausgeruch feststelle. Gleich nach eintreten befinde ich mich auch schon fast in der Cafeteria der Klinik. Ich treffe Daniela dort an. Ihre ersten Worte nach der Begrüßung: “Die haben ja noch ein Stück Erdbeerkuchen!!! Das hol ich mir!”, und schon ist es gekauft. Und gegessen.
Ungewöhnlich wären diese Sätze noch vor ein paar Monaten oder Wochen für die Neunzehnjährige gewesen, denn Daniela litt lange Zeit an Magersucht. An dem letzten Tag ihrer Therapie traf sie sich freundlicherweise mit mir zu einem Interview über ihre Krankheit…
Frage: Wie würdest du deine Einstellung zu deinem eigenen Körper beschreiben?
Antwort: Naja, bevor ich magersüchtig geworden bin fand ich mich einfach nur dick und hässlich und habe mich auch total unsportlich gefühlt. Ich hatte absolut keine Achtung vor meinem eigenen Körper… Ja, und als ich dann magersüchtig war, war diese Achtung natürlich immer noch nicht da, somit habe ich dann auch nicht auf die Signale meines Körpers geachtet, sondern diese ganz einfach ignoriert. Dadurch, dass ich nichts gegessen habe, habe ich mich wohlgefühlt; ich habe mir dadurch ein Stück Fröhlichkeit und Zufriendenheit zurückgeholt. Weil ich mich ja total unsportlich fand bin ich dann auch sehr eifrig geworden im sportlichen Bereich. Meinen Körper habe ich aber vorher wie auch hinterher in langer, dicker Kleidung versteckt.
Frage: Glaubst du denn, dass du bestimmte Persönlichkeitsmerkale besitzt, die vielleicht deiner Meinung nach typisch für Magersüchtige sind?
Antwort: Nein, nicht das ich wüsste… oder zumindest kann ich dazu jetzt nichts sagen. Ich bin mir nicht sicher ob man das so auf bestimmte Charaktereigenschaften festlegen kann. Vielleicht der Eifer? Aber ich denke das ist doch individuell ganz verschieden.
Frage: Wie lange hast du denn unter Magersucht gelitten?
Antwort: Also 1998, als ich so vierzehn war hat das angefangen… Das ging aber nicht durchgehend so. Bei mir war das mehr so ein “Jojo-Effekt”. Ich hab es zwischendurch doch ein oder zweimal wieder auf ein relativ normales Gewicht geschafft.
Frage: Dann muss dir das ja schon irgendwo bewusst gewesen sein, dass du unter Magersucht littest. Wodurch hast du denn gemerkt, dass du magersüchtig warst? Gab es da einen bestimmten Moment? Was hast du in diesem Moment gedacht?
Antwort: Bewusst wurde mir das vor allen Dingen dadurch, dass mein Körper meinem sportlichem Ehrgeiz nicht mehr standhalten konnte… Ich litt immer nur unter Schwächegefühlen und bin auch immer wieder zusammengebrochen. Aber auch meine Mitmenschen haben mir klarmachen können, dass mit mir und meinem Essverhalten etwas nicht stimmte. Das war etwa zwei Jahre nachdem die Magersucht ausgebrochen war. Ich habe in der Zeit allerhöchstens eine Scheibe Brot und einen Apfel am Tag gegessen. Da wurde ich dann schon öfter drauf aufmerksam gemacht.
Frage: Hattest du irgendwelche “Rituale”?
Antwort: Hm, in Bezug auf’s Essen… Das könnte man so nennen, ja. Ich hatte eben meine festen Zeiten; so hab ich zum Beispiel nie morgens etwas gegessen; da war es egal ob ich Hunger hatte oder nicht. Da bin ich mit eiserner Disziplin durch, genau wie abends. Mittags war das dann wirklich nur ganz wenig und die Nahrung musste immer fettarm sein. Wie schon erwähnt handelte es sich meist um die ein Scheibe Brot und den Apfel. Oder eben gar nichts… Ansonsten wüsste ich aber nicht, was ich als “Ritual” beschreiben sollte…
Frage: Was hast du denn alles für Sport getrieben und wieviel?
Antwort: Tja, wieviel, das war eine ganze Menge; ich musste ja irgendwie soviele Kalorien wie möglich verbrennen… Das ging dann vom Joggen über’s Schwimmen bis hin zu Kampfsport. Und überhaupt alle schweren körperlichen Arbeiten die sich so anboten.
Frage: Wieviel Gewicht hast du denn in welcher Zeit verloren?
Antwort: Also 1998 bin ich ganz rapide innerhalb von zwei Monaten von 69kg auf 42kg gekommen. Ich hab dann erst das Gewicht gehalten und versucht, noch mehr abzunehmen, irgendwann hab ich mich dann gefangen und hab wieder etwas zugenommen. Und 2000 hatte ich auch noch eine ziemlich schlimme Phase. Da hab ich dann innerhalb von einen Monat nochmal ungefähr elf Kilo abgenommen.
Frage: Hast du denn bei alledem auch manchmal ein schlechtes Gewissen oder Schamgefühle entwickelt? Oder empfindest du vielleicht jetzt so?
Antwort: Nein. Nie. Ich fühlte mich ja wohl wenn ich nichts gegessen habe. Alles andere war mir egal. An etwas anderes habe ich auch nicht gedacht… Meine körperlichen Gefühle hab ich ja zum Großteil sowieso nicht wahrgenommen, zunächst bin ich ja nicht davon ausgegangen, dass mit mir etwas nicht stimmte. Ich habe also mir selbst oder auch anderen gegenüber nie solche Gefühle empfunden.
Meine Mutter hat mir auch drei Jahre lang eingeredet, dass mein Verhalten “normal” sei. Da hab ich mir dann natürlich auch keine Gedanken gemacht; warum sollte ich auch! Unser Verhältnis ist- teils aus dem Grund- immernoch “angeknackst”.
Frage: Wie hat sich dein Leben denn durch deine Magersucht verändert? In Bezug auf Freunde und Familie beispielsweise.
Antwort: Meine Freunde haben sich lustig über mich gemacht; und als ich soweit war mir selbst einzugestehen, dass ich unter Magersucht litt, haben sie mir nicht geglaubt. Wobei das ja wieder widersprüchlich ist, denn ich habe es ja versucht zu verstecken… Als ich dann gemerkt habe, dass ich keine Hilfe und kein Verständnis erwarten konnte, hab ich meine Essstörung erst recht verheimlicht. Noch stärker als vorher. Und dass mir das Verhalten meiner Mitmenschen nicht geholfen hat ist ja auch klar… Somit habe ich mich total isoliert. Mein Freund war der einzige, der mich unterstützt hat und dies auch immernoch tut.
Frage: Was hast du denn für Veränderungen an deinem Körper wahrgenommen?
Antwort: Vom Gefühl her hab ich mich einfach schwach gefühlt und war immer total schlapp und kraftlos. Außerdem haben sich meine Knochen immer stärker gezeigt, ich sah dadurch total kantig aus. Aber ich hab mich trotzdem dick gefühlt.
Frage: Was musste denn schließlich passieren damit du gemerkt hast, dass dein Leben so nicht weitergehen kann; dass du etwas verändern musst?
Antwort: Das war eigentlich durch meinen Körper bestimmt. Ich bin einfach so oft zusammengebrochen, konnte keinerlei Leistung mehr bringen, weder im Sport noch bei der Arbeit. Ich war körperlich und psychisch am Ende; das hat mich gezwungen, etwas zu ändern.
Frage: Was waren denn eigentlich die zentralen Ursachen für deine Essstörung?
Antwort: Zunächst konnte ich meinen Körper nicht so akzeptieren, wie er war. Aber es spielten auch noch viele andere Dinge mit hinein. Ich musste mehrere Verluste erleiden, die ich nicht verkraftet habe. Das waren traumatische Erlebnisse, die ich nicht verarbeiten konnte. Im übrigen hat meine Familie mir keinerlei Verständnis entgegengebracht. Und auch keine Liebe. Das hat mir gefehlt. Man hat mich auch nicht ernstgenommen.
Frage: Und wie lange warst du jetzt in Therapie?
Antwort: Seit September 2002 war ich drei Monate in stationärer Behandlung, danach habe ich die Therapie ambulant weitergeführt bis ich diese Kur angefangen habe. Das war am 27.3.03. Also diesmal insgesamt sechs Wochen.
Frage: Warst du aufgeregt als du in die Klinik kamst? Oder hattest du irgendwelche Erwartungen an die Therapie, oder hat dich vielleicht irgendetwas überrascht?
Antwort: Nein, ich hatte keine Erwartungen. Deswegen konnte mich auch nichts wirklich enttäuschen. Aufgeregt war ich eigentlich auch nicht, ich kannte das ja schon vom letzten mal. Ich hatte nur Bedenken, dass ich keine Leute kennenlerne. Das war aber Gottseidank nicht so… Man hat manchmal das Gefühl, dass die Mitpatienten in gewisser Weise bessere Therapeuten sind als die Ärzte und Psychologen, die dafür zuständig sind, dir zu helfen.
Frage: Was glaubst du hat dir die Therapie bisher gebracht?
Antwort: In Bezug auf mein Essverhalten? Um ehrlich zu sein, gar nichts! Die können einem damit nicht helfen. Deine Psyche wird therapiert, was ja auch sicherlich der richtige Ansatz ist, aber das garantiert noch lange nicht, dass du auch dein Essverhalten änderst. Magersucht ist, wie der Name schon sagt, ja eine Sucht; und die lässt sich nicht so einfach bekämpfen, am wenigsten von anderen Personen. Das muss man schon selbst in die Hand nehmen. Man muss sich über das Problem bewusst sein. Wenn man es dann selber will, nur dann kann man etwas ändern. Das einzige was noch hilft sind Erfolgserlebnisse; die braucht man. Man muss spüren, dass man von seinen Mitmenschen so akzeptiert wird, wie man ist. Dann hängt alles von einem selbst ab.
In Bezug auf meine Körperwahrnehmung? Vorher fand ich mich hässlich, dick und unattraktiv. Jetzt ist das zwar teilweise immernoch so, aber wenn es mir gut geht akzeptiere ich meinen Körper so wie er ist. Ich habe schon Probleme damit. Aber es gibt immer etwas auszusetzen.
Aber mein falsches Essverhalten kann hier nicht behoben werden.
Frage: Hättest du vielleicht einen Tipp, wie man mit einer betroffenen Person umgehen sollte?
Antwort: Das ist ganz schwierig. Eigentlich lässt sich dazu nicht viel sagen, weil man eben nichts machen kann um zu helfen, solange die Magersüchtige Person nicht selbst einsieht, dass sie krank ist.
Man darf diese Menschen zu nichts drängen. Da läuft man in genau die entgegengesetzte Richtung. Und wenn du einer Magersüchtigen sagt “Du bist aber extrem dünn geworden!”, dann bringt das überhaupt nichts. Die denkt sich dann “Boah, toll! Die haben gemerkt, dass ich mich verändert habe!”, und dann machen sie weiter, weil sie immer noch mehr schaffen wollen. Sich immer mehr verändern wollen. Die sind da ja stolz drauf! Man kann also im Prinzip gar nichts machen.
Frage: Und was würdest DU einer Magersüchtigen sagen?
Antwort: Hm, das ist auch wieder schwierig. Das ist von Fall zu Fall verschieden. Da gibt es kein Patentrezept, man muss abwägen. Manchmal hilft es, wenn man der Person klipp und klar sagt “Guck dich doch mal an! Merkst du eigentlich nicht wie scheiße du aussiehst! Das ist richtig ekelig wie du rumläufst. Du bist einfach nur hässlich. Scheiße siehst du aus”. Das ist zwar hart, aber manchmal sehr wirkungsvoll.
Der Person selber könnte ich nichts raten. Ich kann ihr nicht verraten wie sie sich selbst helfen kann oder ähnliches; da kann sie sich nur selbst helfen.
Frage: Das ist heute dein letzter Tag in der Klinik. Wie fühlst du dich denn so?
Antwort: Im Verhältnis zu vorher ganz gut würde ich sagen. Vor allem, weil ich mehr an Selbstbewusstsein gewonnen habe und dadurch etwas weniger Probleme mit meiner Figur. Ich habe es geschafft, nicht mehr soviel darüber nachzudenken, und auch gelernt, nicht mehr so sehr auf negative Kommentare von anderen zu achten.
Dann wünsche ich dir hiermit alles gute für die Zukunft und danke dir vielmals für das Interview!
_/ _/ _/ _/Schluss_/ _/ _/ _/
Wie bereits erwähnt haben sich zahlreiche Schülerinnen und ein Schüler aus meinem Pädagogikunterricht sehr viel Mühe gegeben, diese Broschüre zu entwickeln und alle Aspekte, die wichtig für eine Magersucht sein können, zu Berücksichtigen.
Ich möchte jedoch noch ein persönliches Wort hinzufügen.
Ich denke, es ist sehr wichtig, dass man über Magersucht aufklärt und mal ein wenig darüber nachdenkt, was für Folgen eigentlich eine Magersucht haben kann. Viele magersüchtige sterben! Des weiteren habe ich auch vorhin erst wieder gemerkt, wie die Medien immer wieder darauf pochen, dass man doch Schlank sein sollte, was immer mehr zum Wahn wird. Ein Mensch scheint nur dann für die Gesellschaft atraktiv zu sein, wenn er Schlank, wenn nicht schon dürr ist. Doch was für Folgen solche Aussagen haben können und wie sehr es einem Körper schaden kann, wenn man versucht den Schönheitsidealen nachzukommen, daran denkt anscheinend niemand.
Magersucht kann nicht gut sein und daher sollte man versuchen so viel wie Möglich zu unternehmen um Leute vor dem Tod durch die Magersucht zu schützen.
Vielleicht habt auch ihr in eurem Bekanntenkreis jemand, der Magersüchtig ist, oder bei dem ihr den Anschein habt.
Ich hoffe, dieser Bericht kann euch ein wenig weiterhelfen und ihr wisst mehr zum Thema Magersucht.
lg, Mary
© by Germary und Pädagogik-LK Stadtgymnasium Detmold
05/22/03 weiterlesen schließen -
Auszüge meiner GK-Arbeit über Essstörungen,besonders Magersucht
Pro:
gibt es nicht
Kontra:
man bezahlt einen schrecklich hohen preis, den man nichtmehr ersetzen kann
Empfehlung:
Nein
Essstörungen
Was sind Essstörungen? Was bezweckt der/die Betroffene damit? Wie kann man sie heilen? Was sind Essgestörte für Personen? … All das sind Fragen die zwar häufig in Statistiken beantwortet werden oder zumindest der Versuch einer Beantwortung unternommen wird, aber ist das immer die Wahrheit? Ich denke man muss unterscheiden können, denn so verschieden die Essstörungen an sich sind, so verschieden sind auch die Erfahrungen mit der Krankheit.
Es ist ein aktuelles Thema ,da die Gradwanderung zwischen gesundem und krankhaftem Essverhalten immer schwerer wird, durch gertenschlanke Models und den Diäten-Boom in Zeitschriften bekommen viele das Gefühl das die Welt für schlanke Menschen geschaffen ist, das man als normal gebauter oder auch übergewichtiger Mensch nichts taugt. Diese Einflüsse aus der Umwelt können krank machen, auch wenn viele Leute davon ausgehen das es sie nie treffen könnte- diese Einstellung kann leicht zum Verhängnis und somit zur Eintrittskarte in „die Hölle des Essens oder auch Nicht-Essens“ werden!
Um zu verdeutlichen wie schwerwiegend die Folgen sein können, auch wenn man sich selbst auf dem Weg der Besserung wähnt , möchte ich euch die selbstgeschriebene Erfahrungsgeschichte einer leider verstorbenen Freundin zu lesen geben...
„Bis zu meinem 12.Lebensjahr war ich ein sehr aufgewecktes und glückliches Kind-so behaupten es zumindest andere.Ich nahm nie ein „Blatt vor den Mund“,wenn mir was nicht passte.Eigentlich hatte ich immer irgendwas zu erzählen-doch das sollte sich bald ändern,denn im gleichen Jahr starb mein großer Bruder bei einem Autounfall.Dieser Tag sollte mein Leben schlagartig verändern.Dieses Ereignis nahm mir meine Unbeschwertheit , plötzlich sah ich alles viel ernster ,als andere Kinder in meinem Alter.Mit der Zeit wurde ich immer einsamer-zumindest fühlte ich mich so.Das diese Zeit schon der Anfang von meinem Ende war, war damals noch keinem bewusst,doch jetzt weiß man das es so war.Ich wurde immer unglücklicher und zerbrach innerlich an meinem Schmerz, ich wollte mir Hilfe suchen und mit jemanden über meine Gefühle sprechen, doch das konnte ich irgendwie nichtmehr.An diesem Punkt angelangt ,bemerkte ich zum erstenmal richtig wie sehr ich mich doch verändert hatte.Ich blieb weitgehend stumm, und vertraute alles meinem Tagebuch an-sonst keinem.Meine schulischen Leistungen wurden immer schlechter.Dann fing die Essstörung an,ich aß immer weniger,meist nur noch einen Apfel am Tag.Innerhalb weniger Wochen wurde ich Magersüchtig,wog letztendlich nur noch 35kg und war 1,65m groß.Meine Eltern bemerkten vorerst nichts,nur durch einen dummen Zufall bekamen sie meinen knochigen Körper zu Gesicht.Sie handelten sofort und brachten mich in eine Klinik,in der mein Zustand aber vorerst unverändert blieb.In dieser Zeit waren meine Eltern sehr emotional und weinten auch oft,doch ich nicht.Ich setzte weinen einer Schwäche gleich, und schwach wollte ich ganz gewiss nicht sein!Nach ein paar Wochen in der Klinik stabilisierte sich mein Zustand und ich wurde entlassen.Ich lebte dann bis zu meinem 15.Lebensjahr auch gesund weiter,aß normal und nahm zu,sodass man nichtmehr sah wie ich krank ich einmal war.
Dann kam der Rückfall, ein Tief aus dem ich keinen Ausweg sah und schon schlug die Sucht wieder zu.Ich aß wieder weniger,oft gar nichts.Von den 56kg die ich mittlerweile bei einer Größe von 1,70cm auf die Waage brachte blieben nach diesem Rückfall nur noch bedrohliche 37kg übrig!Man brachte mich auf eine Intensivstation in der man mich soweit aufpäppelte wie es ging und mich dann in eine Kinder- und Jugendpsychiatrie überwies in der ich wieder lernte zu essen.Sie stellten gemeinsam mit mir einen Essensplan auf,was ein nicht grade einfaches Unterfangen darstellte ,da ich mittlerweile nicht „nur“ magersüchtig war sondern auch noch bulimisch.Dieser Plan machte mich fertig ich war am Ende denn Essen war etwas was mir innerlich weh tat und ich hatte zum zweiten Mal in meinem noch recht kurzen Leben das Gefühl innerlich zu zerbrechen.Ich wuchs über mich selbst hinaus und kämpfte gegen meine Sucht so dass ich irgendwann entlassen werden konnte und jetzt-einige Monate später - mein Gewicht von 49kg(zwar immer noch zu wenig ,aber nicht mehr lebensbedrohlich)halte.
Die ganzen Folgen meiner Krankheit werden erst jetzt richtig sichtbar, denn vor ein paar Jahren noch war ich kerngesund,mein Herz arbeitete gut und mein Körper war belastbar,doch das gehört der Vergangenheit an,denn durch mein starkes Untergewicht Bekam ich eine Herzrhythmusstörung und auch meine Belastbarkeit hat stark nachgelassen.
Ich hoffe das es mein letzter Rückfall war!“
(dies waren Auszüge meine GK-Arbeit vom Dez.2002) weiterlesen schließen -
Magersucht verändert Menschen !
03.04.2003, 19:47 Uhr von
Pianistin
Hi Leute,schön das ihr mich besucht!Zur Zeit bin ich leider noch Schülerin, nebenbei flieg ich ei...Pro:
nichts !
Kontra:
Tod ?
Empfehlung:
Nein
***Vorwort***
Ich bin zwar selbst noch nie in Kontakt mit irgendwelchen Essstörungen geraten, aber habe mit der Magersucht schon ein paar Erfahrungen gemacht, da eine nahe Verandte von mir, lange daran litt!
Aus diesem Grund, möchte ich jetzt hier auch mal einen kleinen Bericht darüber schreiben.
Ich habe den Eindruck, das viele Leute, wenn sie auf die heutigen Medien und Schönheitsidealien schimpfen und meinen, dadurch würden junge Menschen Magersüchtig werden und dergleichen, wissen sie anscheinend nicht, das die Magersucht eine psychosomatische Krankheit ist. Also eine bei der die Beteiligung der Seele mindestens so wichtig ist, wie die des Körpers! Ich denke wenn z.b. Eltern meinen, das ihr Kind Essstörungen, von diesen ganzen Models, usw. bekommen hat, dann machen sie es sich wirklich einfach! Wahrscheinlich sind sie gar nicht so sehr an ihrem Kind interessiert, und es wäre besser, wenn das Kind anderswo aufwächst...
Klar stimmt es, das wir von der Mode, und 90-60-90 Mottos beeinflusst werden. Aber deswegen darf man nicht alles den Topmodels in die Schuhe schieben, denn wenn man beim Anblick dieser magersüchtig werden würde, würden wohl fast alle Menschen an der Krankheit leiden...
Soetwas kann höchstens der Auslöser sein, aber die Eigentlichen Ursachen, liegen viel tiefer, und haben meistens etwas mit der mangelnden Liebe an sich selbst zu tun.
Oft fängt es ganz harmlos an : Man will abnehmen !
Aber oft reichen als Auslöser auch ganz kleine, "unauffällige" Kommentare, die eigendlich niemand ernst gemeint hat. Z.b. Verwandte, wenn sie einen ganz liebevoll "Pummelchen" nennen !
Wenn der Mensch dann erstmal angefangen hat zu hungern kann er bald auch nicht mehr aufhören. Dann erst ist er Magersüchtig !
Und plötzlich wird alles andere zur Nebensache :
Der Mensch nimmt überhaupt nich mehr richtig wahr was um ihn herum passiert. Er ist nur mit sich und seinem Gewicht beschäftigt. Sie denken nicht einmal daran, das ihr Verhalten einen Krankheit sein könnte. Was Aussenstehende oft auch nicht tun : Er ist doch eigendlich gesund, er hat keine Grippe oder so... im Gegenteil...er ist sogar sehr Leistungsfähig. Treibt sehr viel Sport usw... Was doch bei einer Krankheit eigendlich nicht der Fall ist ?... Das macht wahrscheinlich auch die Erkennung dieser Krankheit so schwierig. Der Magersüchtige Mensch selbst kann es auch überhaupt nicht verstehen, wenn jemand ihm gegenüber so eine Andeutung macht.
Irgenwann spielt ihnen das objektive Gewicht auch gar keine Rolle mehr. Sie fühlen sich einfach grundsätzlich zu dick ! Es geht nur noch darum abzunehmen, dann fühlen sie sich gut, das stärkt ihr schwaches Selbstbewusstsein. Und sie können sich dann allen anderen überlegen fühlen, die z.b. nicht so einen starken Willen haben wie sie!
Anzeichen der Krankheit:
Das Essverhalten ändert sich !
Die Magersüchtigen vermeiden es so oft wie möglich, mit der Familie oder mit anderen zusammen zu essen. Unter anderem auch, weil sie es nicht leiden können, wenn dann Sprüche kommen wie z.b. : "Warum ißt du denn so wenig, Kindchen. Davon kann doch keiner satt werden..."
Verstopfung. Bei Mädchen hört die Periode auf.
Ihre Merk- und Konzentrationsfähigkeit lässt nach !
Sie klagen über Kopf- und Gliederschmerzen.
Sie sind ständig in Bewegung! Sie können nichts machen, was nicht mit Bewegung zu tun hat. z.b. lesen, lernen (Schule), Fernsehen oder so... sie sind unruhig und treiben sehr viel Sport !
Die Ursache für ein solches Verhalten liegt oft auch in den Familien bzw. in der Erziehung !
In der Pubertät ist es besonders wichtig das Selbstbewusstsein eines jungen Menschen zu stärken.
Manche Eltern verstehen das wohl etwas falsch, denn in manchen Familien wird das Image einer "Bilderbuchfamilie" gehegt und gepflegt !
Das heißt : Alles ist Perfekt ! Es gibt keine Probleme, das Leben ist schön und tralala...und alle lieben sich !
Vonwegen...da drinnen ist es kalt ! Eiskalt !
Über Probleme wird nicht diskutiert. Denn es hat keine Probleme zu geben ! Keine Auseinandersetzungen...nichts !Auch das Thema Sexualität, was ja in der Pubertät von Bedeutung gewinnt, wird meist unter den Tisch gekehrt. Ein absolutes Tabu, was schmutzig ist und worüber man nicht reden darf !
Wie soll ein Kind da Selbstwertgefühl entwickeln...
Bekanntlich ist ja, das ein Teenie in der Pubertät dabei ist sich von den Eltern abzunabeln...sich ein eigenes Weltbild zu entwerfen und seinen eigenen Weg zu finden...
Wenn er allerdings nun keinen Grund dazu findet, weil ja alles so perfekt ist...fragt er sich bald, was das alles überhaupt für einen Sinn hat und kommt letzt endlich zu dem Entschluss, das er wertlos ist.
Wie man das Vermeiden kann :
Familienleben bewusst gestalten.
Ohne Scheinheiliges-Getuhe ! Offen und ehrlich über Probleme diskutieren, in ständiger liebevoller Auseinandersetzung miteinander ! Einem Kind beibringen, wann es z.b. wichtig ist was andere Menschen über einen sagen, und wann nicht ! Ein Kind Erfahrungen sammeln lassen, indem es erfährt wo seinen eigenen Grenzen liegen, es sich selbst kennen lernt, und lernt wie man mit Problemen richtig umgeht !
Zu erfahren wer man ist, und was man für Stärken und Schwächen hat ! So entsteht ein gesundes Selbstwertgefühl !
Wenn das aber alles zu spät ist, sollten die Familien auf keinen Fall die Augen schließen, sondern der Sache offen ins Auge sehen. Und sich z.b. zu einer Familientherapie oder ähnlichem entschließen, wo alle zusammen nachholen können, was sie verpasst haben.
Die Magersucht ist eine sehr schlimme und gefährliche Krankheit. In 10-15 % der Fälle führt sie zum Tod !
Und bei allen anderen hinterlässt sie schwere Folgen!
Die Magersucht verändert einen Menschen, wenn er es überlebt. Zum Positiven. Denn er weiß jetzt, das er sehr viel bedeutet, auch ohne das er so aussieht, wie Claudia Schiffer !!!
Genaue aus diesem Grunde werden wahrscheinlich die meisten Menschen, die eine solche Krankheit überlebt haben, sie nie wieder vergessen : Damit sie in kritischen Lebensphasen immer daran erinnert werden, wie viel sie selbst wert sind !
Tipp:
Allerdings würde ich raten, es lohnt sich wirklich mehr, wenn man das einem jungen Menschen gleich bebringt ! Es ist einfach gesünder, wenn er dafür nicht extra Magersüchtig werden und vielleicht kurz vorm Tod stehen muss... weiterlesen schließen -
Wie ich in die Essstörung verfiel
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Hallo ihr Lieben,
alles begann vor anderthalb Jahren. Ich wog bei 1,70m 69kg und fühlte mich furchtbar. Durch die Pille hatte ich einige Kilos zugenommen. Die haben mich nie weiter gestört. In meiner damaligen Beziehung war ich sehr unglücklich. Mein Ex gab mir immer wieder das Gefühl ich sei unfähig und dumm. Er behandelte mich mies. Mehr will ich zu diesem leidigen Thema nicht sagen... Ich kompensierte alle negativen Gefühle mit Essen. Das das auch eine Art der Essstörung war, will ich nicht bestreiten.
Ich fühlte mich furchtbar. Ich war (meiner Meinung nach) viel zu fett. Ein guter Freund von mir sagte mir eines Tages: "Sag mal, noch mehr zunehmen solltest du aber nicht!" Der wohl ausschlaggebende Satz. Doch vorerst dachte ich nicht ans Abnehmen. Bis sich die Kommentare von "Freunden" häuften. Einige Beispiele: Ein Öltanker verunglückte damals und er hieß Jessica (so wie ich!). Ein Kumpel fand es fortan sehr witzig mich "Öltanker" zu nennen. Es war wahrscheinlich wirklich nur ein Witz, doch mir tat das unwahrscheinlich weh. Abends in einer Kneipe knuffte mich ein Freund aus Spaß in die Seite und begann laut zu lachen. Ich war der Überzeugung er tat das, weil ich dort eine Fettrolle habe und er sie in die Finger bekam. Viele sagen mir, ich habe süße Hundeaugen. Ein anderer Freund fand es also klasse mich "Dackel" zu nennen. "Fetter Dackel".
Ich entschloss mich also eine Waage zu kaufen. Sowas besaß ich vorher nicht in meiner Wohnung. Ich war mit einem Kumpel beim Wal-Mart und meinte ich wolle mir Waagen anschauen. Er scherzte darauf: "LKW-Waagen haben die hier nicht!" Na großartig, genau der falsche Kommentar zur falschen Zeit.
Meine beste Freundin ist sehr dünn, hat eine superschlanke Taille und einen tollen flachen Bauch... Jeden lieben Tag, den wir zusammen an der Uni verbrachten schaute ich sie neidvoll an.
In den folgenden Semesterferien machte ich die Almased-Turbodiät. Nahm 5kg ab und das sah man! Ich fühlte mich toll! War stolz auf mich.
Doch nach der Diät konnte ich nicht mehr "normal" essen. Ich ernährte mich von Knäckebrot und Suppe, aus Angst wieder zuzunehmen.
Seidher ist es so, daß ich bei allem was ich esse nur noch daran denke, wie viele Kalorien es wohl haben mag. Ich kann nichts essen, nur weil es mir schmeckt. Geniessen kann ich nichts. Leckeres Tiramisu zum Nachtisch? Ja, aber immer mit dem Hintergedanken "woah, das hat so viele Kalorien was du da gerade isst"
Ich habe seid ich den Entschluß gefasst habe abzunehmen auch angefangen zu rauchen. Wenn ich Heißhungerattacken habe, dann rauche ich. Nicht viel, kein Kettenrauchen...
Ich wiege mittlerweile 59kg - und ich will weiter abnehmen! Meine Beine sind schön schlank und mein Hintern gefällt mir. Aber mein Bauch stört mich wahnsinnig! Noch immer ist da eine ordentliche Fettrolle... Ich mache jeden Tag Gymnastik - SitUps, Crunches, Übungen für den Hintern und die Beine... das volle Programm. Bauchmuskeln sind da, aber durch Fett versteckt. Ich mache Heiß-Kalt-Duschen, benutze hautstraffende Bodylotion und Gels, Massagen... Alles.
Es ist so unfair! Da habe ich 10kg abgenommen - an allen möglichen Stellen - aber da, wo ich es am nötigsten empfand kaum. Okay, ihr mögt sagen "jede Frau hat eine Problemzone und bei ist es eben der Bauch". Das weiß ich. Aber ich will mich damit nicht abfinden!
Ich werde solange weiter abnehmen, bis der Bauch so ausschaut wie ich ihn will - flach!
Wenn ich nackt vor dem Spiegel stehe, dann fühle ich mich fett. Bei allem was ich esse, habe ich Angst vor dem zunehmen.
Es gibt Tage an denen esse ich fast nichts - höchtens Gummibärchen und dazu literweise Wasser und Tee.. Doch es gibt auch Tage, an denen esse ich eine Menge - schlage mir den Bauch voll (früher hätte ich das als "normales" Essen bezeichnet) Doch selbst wenn ich einmal viel esse, fühle ich mich danach grauenhaft. Dieses Völlegefühl im Bauch ist schrecklich! Am liebsten würde ich mich dann übergeben. Aber das kann ich nicht - vielleicht zum Glück. Ich habe mir desöfteren versucht den Finger in den Hals zu stecken - es klappt nicht. Wahrscheinlich ist das mein Glück, denn so werde ich nicht in die Bulimie verfallen.
Hunger empfinde ich an manchen Tagen als ein großartiges Gefühl. Ich fühle mich stark, wenn ich richtig Hunger habe und nichts esse. Denn ich schaffe es nichts zu essen!
Meine Freunde finden meine Figur toll. Sagen, ich sähe super aus. Blöde Kommentare gibt es nicht mehr! Höchstens in der Mensa, wenn mal jemand sagt "Du isst aber wenig." Das finde ich toll! Meine Oma findet mich mager. Mein jetziger Freund liebt mich wie ich bin - findet es albern, daß ich noch mehr abnehmen will. Meine Mama ist stolz auf mich und findet ich sehe gut aus. Meine Freundin (selber auch essgestört) mahnt mich immer wieder, ich solle bloß nicht magersüchtig werden - dabei ist sie selbst auch sehr wenig und achtet streng auf jedes Gramm an ihr...
Andere Mädels in meinem Freundeskreis haben mich darauf angesprochen, das ich so dünn geworden wäre und fragen neidvoll "wie?".
Ich weiß nicht, was ich machen soll. Einerseits nervt es mich, daß ich ständig auf Fett und Kalorien achte und nicht einfach nur mein Essen "geniessen" kann. Andererseits bin ich der Überzeugung, daß wenn ich dies nicht machen würde, ich wieder fett würde...
Was kann ich auch gegen diese Gedanken tun, die ständig ums Essen kreisen? Sie sind da. Immer. weiterlesen schließen -
Selbst eingesehen und überwunden...
28.07.2002, 14:06 Uhr von
Janero
Ich habe zur Zeit leider wenig Zeit. Ich fahre am 1. August mit ein paar Freunden für 3 Wochen na...Pro:
-
Kontra:
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Empfehlung:
Nein
Eine Person, die diesen Artikel liest muss etwas Zeit mitbringen:
--- Zahlen ---
- 5 Millionen Menschen leiden an Essstörungen, davon haben 3,7 Millionen gefährliches Untergewicht
- 30% der Magersüchtigen sind chronisch krank
- 30% der Magersüchtigen sind nach einer Behandlung geheilt
- 30% der Magersüchtigen erfahren eine Spontanheilung
- 10% aller Magersüchtigen sterben an ihrer Magersucht
- 8% der 6-17-jährigen Jungen und Mädchen wiegen zu wenig
- 50% aller Mädchen unter 15 Jahren halten sich zu dick, bei Normal- oder Untergewicht.
- 90% der weiblichen Teenager wollen abnehmen.
- 66% aller 11-19-jährigen Jungen und Mädchen möchten dünner sein
- 73% der Frauen finden ein Gewicht unterhalb des Normalgewichts am attraktivsten.
--- Vorwort ---
In den Zeiten der Massenmedien und der allgegenwärtigen Vernetzung ist das Leben ganz schön hart geworden. Zumindest in einigen Breichen. Auf einen Bereich möchte ich hier zu sprechen kommen. Denn regelmäßig sind die Artikel in Zeitungen zu lesen, in denen es um Jugendliche geht, die sich zu Grunde gerichtet haben, um einem Schönheitsideal zu entsprechen. Auch Talkshows reißen sich um solche Fälle, weil sie hohe Einschaltquoten fast schon garantieren.
Durch TV und Zeitungen, wo lauter hübsche Menschen zu sehen sind, fangen Teenager das grübeln an. Sie erfahren direkt eine Welt, die nicht real ist. In Serien
sind lauter "perfekte" Menschen. Sogar die Schaufensterpuppen haben im Vergleich zu welchen in den 20ern abgenommen und 10 cm Hüftumfang und 5cm Beinumfang eingebüßt. Im Vergleich zu lebendigen Frauen messen sie 13,5cm weniger um die Hüfte und haben 10cm dünnere Oberschenkel. So bildet sich im Kopf vieler Jugendlicher ein Bild von einer idealen Frau und einem idealen Mann. Natürlich sind diese Vorstellungen total haltlos, denn auch die schönsten Covergirls oder Dressmen sehen ungeschmickt und bei Tageslicht eigentlich ganz normal aus. Doch sieht man sie nur fast nie so. Aber dieser Idealvorstellung wird nachgeeifert. Kein Gramm fett. Sportlich und elegant. Schöne Haare, makelloses Gesicht...Das sind so die Vorstellungen, die Jugendlich übers TV oder andere Einflüsse vermittelt bekommen. So können auch schulische Misserfolge oder beschränkte oder gar nicht vorhandene soziale Kontakte ein Auslöser sein. Da Magersucht eine psychosomatische Krankheit ist, gibt es auch viele mögliche Auslöser. Für alle, die sich nun denken, dass man dieser Entwicklung mit einem guten und liebevollen Elternhaus entgegenwirken kann oder, dass es den Kindern nur an Selbstbewusstsein mangelt, den muss ich enttäuschen. Denn so einfach ist das nicht. Hierzu meine Geschichte:
--- Fakten und Zahlen ---
Die Krankheit heißt mit lateinischem Namen „Anorexia nervosa“, was eigentlich falsch ist, denn 1zu1 übersetzt heißt das „Appetitlosigkeit“. Nun ist Magersucht aber keine Appetitlosigkeit, sondern eine Unterdrückung des Hungergefühls, das die Betroffenen sehr wohl spüren. (Nebenbei: Es wird nach 1 Monat nicht mehr als Hungergefühl erkannt. Es wird normal und man merkt es gar nicht mehr)
Magersucht ist eine psychosomatische Krankheit. Das heißt, dass diese Essstörung nicht durch körperliche Faktoren ausgelöst wird, sondern von der Psyche ausgeht. Und das macht die Behandlung so schwer. Bezeichnend ist eine extreme Gewichtsabnahme und ein halten dieses Minimalgewichts. Die Angst dicker zu werden ist allgegenwärtig.
Betroffen sind vor allem Mädchen zwischen 15 und 25 Jahren. Meist haben die an Magersucht, also Anorexia nervosa, erkrankten Personen einen hohen Intelligenzgrad. Etwa 1% dieser Altergruppe ist an Magersucht erkrankt. Das sind bei 10.000 Jugendlichen 100 Personen!
Nur etwa 5% der Betroffenen sind männlich. Deswegen schreibe ich meine Erfahrungen hier herein, um diese Minderheit zu vertreten.
--- Magersucht oder Bulimie? ---
Auch ist es sehr schwer eine klare Grenzlinie zwischen Magersucht und Bulimie (Ess-Brechsucht) zu ziehen, denn meistens treten die beiden Krankheiten in Kombination oder nacheinander auf. Die Grenzen sind bei den Erkrankten meist fließend. Der Unterscheid ist, dass Personen, die an Bulimie erkrankt sind plötzlich Heißhungerattacken unterliegen, Nahrung hineinschaufeln, es ihnen danach „leid tut“ und sie die Nahrung wieder herauswürgen. Und die Magersüchtigen wenig Nahrung aufnehmen und so fast gar nichts essen, ihr Hungergefühl, also ständig unterdrücken.
--- BMI/Body-Mass-Index ---
Ich halte nichts von Werten, wie BMI (Body-Mass-Index), da sie einen Menschen in Zahlen pressen. So ist meine Freundin laut dieses Indexes magersüchtig. Sie kann aber soviel essen, wie sie will und nimmt nicht zu. Sie hat nunmal diese Veranlagung und erfreut sich einer glänzenden Gesundheit. Wenn ein Mensch unter dem empfohlenen Wert liegt ist das also kein eindeutiges Zeichen für eine Essstörung. Hier aber doch mal die Berechnung:
(Gewicht in kg) geteilt durch (Größe in Meter zum Quadrat)
è Unter 18 = Magersüchtig
è 18 – 20 = Untergewicht
è 21 – 25 = Normalgewicht
è 26 – 30 = Übergewicht
è über 30 = Fettsucht
Bei mir macht das also 72 : 1,82x1,82 = 21,7. Also Normalgewicht…
--- Diät = Magersucht? ---
Nun ist es aber falsch jede Diät gleich als Magersucht zu bezeichnen, denn ein Mensch, der eine Diät anfängt und sein am Anfang der Diät gesetztes Gewicht erreicht hat, hört mit der Kur auf. Vorraussetzung dafür ist eine gesunde Körperwahrnehmung. Wenn der Drang dazu da ist weiterzumachen und man sich auf einem für den Körper gefährlichen Level bewegt, dann ist das eine Sucht abzunehmen. Eben Magersucht. Man möchte immer weiter Gewicht verlieren, bis man ganz schlank ist und kein Gramm Fett mehr am Leibe hat.
--- Meine Story ---
Stellt euch also einfach mal einen lebensfrohen blonden Jungen vor, der mit seinen Freunden zusammen die ersten Erfahrungen mit Alkohol macht und immer stärker das Bedürfnis verspürt seine abendlichen Aktivitäten auszuweiten. Dieser 14-Jährige Junge hat einen großen Freundeskreis, mit dem es sich auch des Öfteren trifft. Doch zu diesem Gefühl der Freundschaft gesellen sich nun auch die ersten Hormone. Um ihn herum findet irgendwie jeder mal einen Partner und macht die ersten bescheidenen Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht. Bis auf einige wenige Leute. Unter diesen, der kleine blonde Junge...
Soweit zur Vorgeschichte. Ich hab mir also gedacht, dass das wohl an meinem leichten Übergewicht liegt. Ich war damals so 1,60 groß und hab 70 kg gewogen. Soweit ich mich erinnern kann. Ich hab also in meinem Inneren beschlossen drastisch abzunehmen und so zu werden, wie diese TV-Stars, die so viele anhimmeln. Ich habe also etwas Sport gemacht. Bin Rad gefahren und hab sonstiges angestellt, um irgendwie in Form zu kommen. Das hat auch eigentlich ganz gut geklappt. Zumindest waren die Speckrollen weg. Das hab ich beibehalten...
Als ich 15 wurde habe ich 4 Monate nach meinem Geburtstag meine Freundin kennen gelernt, mit der ich immer noch zusammen bin. Alles in Butter denkt ihr? Weit gefehlt...
Ich weiß nicht welcher Teufel mich geritten hat, und im Nachhinein ist das auch unverständlich für mich, aber ich wollte weitermachen mit dem Abnehmen. Ich habe also angefangen immer weniger zu essen. In dem nachfolgenden Sommer wurde ich 16. In diesem Sommer hab ich es geschafft durch fast tägliches Schwimmen (1-2km) und minimaler Nahrungsaufnahme es soweit zu bringen, dass ich nur noch 50 kg wog. Und das mit 1,78 ! ! ! Ich hab teilweise mein Pausenbrot weggeworfen oder das Mittagessen wieder herausgewürgt. Nur noch leichtes Gemüse gegessen usw. Ich hab am Tag nicht mehr als 250-500 kcal (Ich hätte etwa 2000 gebraucht) zu mir genommen, glaube ich. Das ging so über mehrere Monate. Bis mein Körper sich nicht mehr helfen konnte. Er hatte alle Muskeln und all das Fett abgebaut, das ihm zur Verfügung stand. Ich war ein wandelnder Knochenhaufen, wenn man es gemein ausdrückt. Mir haben damals alle Menschen, die mich lieben gesagt, dass ich zu dürr sei. Meine Freundin, meine Eltern, meine Freunde. Auch manche Lehrer und auch natürlich die Ärzte. Der Orthopäde hat gesagt, dass mir mindesten 12 kg Muskelmasse fehlen. Aber dickköpfig wie ich nun mal bin, habe ich alle Kritiken als nichtig erachtet...
Der Wendepunkt kam dann, als ich mich im darauf folgenden Winter besser mit meinem jetzigem besten Freund Tim verstand. Er war und ist ein Gutaussehender und sportlicher Junge. Er hat mir erzählt, dass es oft dafür trainiert und was er macht, um sich fitt zu halten. Das er von allen als Playboy der Jahrgangsstufe angesehen wurde, hat mich das aufwachen lassen. Er hat mir erzählt, dass er angefangen hat zu trainieren, weil er stark Akne hatte. Er versuchte diesen Schönheitsfehler durch Muskeln auszugleichen. Er hat mir auch erzählt, dass er wegen der Akne auch nie ins Schwimmbad gegangen ist. Und da hat es bei mir klick gemacht. Ich hab auf einmal eingesehen, dass ich die ganze Zeit, den falschen Weg gegangen bin. Denn Tim sah gut aus und aß ganz normal. Fast schon mehr als genug. Ich wollte auch so sein, wie er und habe angefangen meinen Körper langsam wieder an mehr Nahrung zu gewöhnen. Parallel dazu habe ich angefangen Krafttraining zu machen und auch sonstige Sachen, wie Laufen und Radfahren. Denn noch war es nicht zu spät.
Am Sommer letzten Jahres war ich mit einem Fitnessstudio und meinen Freunden in Frankreich zum surfen. Da ich da durch meine Scherze und Aktionen ziemlich beliebt war, habe ich den Vertrag über 3 Monate im Fitnessstudio bekommen, der als Preis ausgesetzt war. Ich habe also angefangen viel Zeit in den Aufbau meines Körpers zu stecken und normal zu essen. Es war ein langer Prozess. Denn ohne Muskelmasse Gewichte zu stemmen oder lange Radtouren durchzuhalten ist nicht sehr einfach.
Wie dem auch sei. Nach den 3 Monaten hatte ich eine Basis, auf der ich aufbauen konnte. Mit dem Gerät, dass wir daheim stehen haben konnte ich das weiterführen und hab das auch getan. Bin weiterhin Rad gefahren und war im Schwimmbad mit Freunden, oder hab sonst was gemacht. Mittlerweile bin ich 1,82 groß und wiege so 72 kg. Ich habe gelernt meinen Körper zu akzeptieren und wollte nicht mehr möglichst dünn sein. Klar gibt es immer noch Sachen, die mich stören, aber ich werde mich hüten so brutale Methoden noch einmal anzuwenden. Denn eigentlich bin ich ganz zufrieden mit mir, wie ich jetzt bin.
Das war jetzt so ziemlich die Kurzfassung. Das sieht man ja schon an dem Zeitraum, in der sich das alles abgespielt hat, aber ich hoffe ich hab euch meine Situation näher gebracht und konnte euch vielleicht irgendwie helfen...
--- Andere Fälle ---
Es gibt aber auch einen Fall, indem einer nicht so einsichtig, wie ich war. Ein Bekannter(Zu Erinnerung-> Nur 5% der Magersüchtigen sind Jungen) meiner Freundin. Der ist ins Krankenhaus eingeliefert worden und musste sich mit Fresskörben erschlagen lassen, die die lieben Omas mitgebracht hatten. Ich an seiner Stelle hätte den Korb mit samt Oma an die Wand geworfen, aber er ist da lieber. Er oder ich in seiner Situation hätte sowieso keine Kraft dazu gehabt...Mittlerweile geht es ihm wieder etwas besser, aber immer noch nicht wirklich. Aber ich glaube er hat es eingesehen. Wie besuchen ihn ab und zu und er ist auch wieder aus dem Krankenhaus draußen und hat sein Studium fortgesetzt. Ich hab ihm alles erzählt, was ich wusste. Ich war zwar jünger, aber ich glaube, dass ich ihm sehr geholfen habe. Er konnte einfach mal darüber reden…
--- Die Angehörigen und die Schäden ---
Aber zurück zu der Oma mit dem Fresskorb. Die Angehörigen sind auch sehr wichtig, wenn es darum geht eine Person die an einer solchen Essstörung leidet zu helfen. Dazu kann ich mangels tiefenpsychologischer Bildung nicht sehr viel sagen. Nur soviel:
Es bringt absolut nichts der erkrankten Person zu sagen, dass sie zunehmen soll. Die Gewichtsreduzierung ist nur ein Symptom. Eine Reaktion auf etwas. Ich hab auch nicht auf Ärzte und Freunde gehört. Das ist zwar gemein, da mir alle helfen wollten, aber es war nun mal so. Ich bin nur von meinem Denken abgekommen, weil mein Freund Tim ein Vorbild war und nichts zu mir gesagt hat, was mich an meine Krankheit erinnert. Er hat sich einfach mit mir unterhalten. So hat es dann nach kurzer Zeit klick gemacht und ich hab meine Ziele umgeschrieben.
So einfach ist es aber nicht in jedem Fall. Ich hatte nur keine Probleme damit schnell einzusehen, dass der Weg der Falsche war, als ich Gelegenheit zu einer Zielneusetzung hatte. Andere bekommen diese Gelegenheit nicht und machen weiter, bis sie an ein lebensbedrohliches Limit kommen. Schäden, wie Herzrhythmusstörungen, Knochenerweichung, Sodbrennen und Entzündungen der Speiseröhre und auch Veränderungen der Sexualhormone, können auftreten. Kann ich übrigens nur bestätigen. Ich hatte zwar Glück und konnte mich noch retten, bevor es richtig ernst wurde, aber meine makellosen Zähne wiesen in der Zeit ein großes Loch auf, dass durch die hochgewürgte Magensäure entstanden ist. Es wurde mit einem Goldzahn geflickt und blieb auch das einzige Loch. Der Zahn erinnert mich nun stets an meine Vergangenheit. Und das ist gut so. Eine Information so nebenbei: Ich hatte während meiner Hungerphasen übrigens keine Lust mehr auf Sex. Diese Krankheit wirkt sich also auf sehr viele Bereiche aus, denn sie greift den Körper an seiner Lebensgrundlage an und schädigt ihn dadurch. Er kann zwar lange über die Runden kommen, was ein gewisses Zeitpolster gibt, aber ewig geht es nicht…
--- Nachwort ---
Ich hoffe, dass ich etwas helfen konnte. Ich bedanke mich für das Interesse und will nur noch folgende Links mitgeben, die ich mir angeschaut habe und für sehr geeignet halte:
http://www.magersucht.de/
http://www.magersucht-online.de/
Diese Internetseiten bieten viele Infos zu dem Thema Magersucht und auch Essstörungen allgemein. So gibt es unter anderem Tipps für Eltern und Freunde, aber auch Anregungen zur Selbsthilfe. Erfahrungen, Lyrik, Expertenmeinungen und vieles mehr...
Ciao Janero
Nachtrag:
Meine Mutter hat den Bericht gelesen und mir gesagt, dass sie heilfroh darüber ist, dass ich wieder normal geworden bin. Sie hat mir erzählt, dass sie es gesehn hat, dass ich das Essen wieder herausgebrochen habe, aber sich machtlos fühlte. Das zeigt, wie hilflos selbst die Eltern in solchen Situationen sind. Deswegen kann ich nur den sehr sehr ernst gemeinten Rat geben: "Holt euch seriöses Infomaterial und kontaktiert nach erfolglosen Gesprächsansätzen mit der betroffenen Person einen Facharzt, denn dass jemand aus eigener Kraft aus dieser Lage herauskommt ist sehr selten..." weiterlesen schließen -
Eine sehr schlimme Krankheit , die viele Menschen garnicht als Krankheit ansehen
09.07.2002, 19:13 Uhr von
kochfee
Hi an alle die sich zufällig hierher verirrt haben! Also nun stell ich mich erst einmal vor. Also...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Nein
In meine Ethikunterricht müssen wir ein Referat handeln über ein beliebiges Thema. Da mal eine Freundin von mir eine Esstörung hatte , habe ich beschlossen mein Referat über Magersucht und Bulimie zu halten hier ist nun ein Teil , und zwar der über Magersucht . Ich hoffe , dass ihr durch meinen Bericht informiert werdet .
Mein Bericht handelt heute von Essstörungen , ins besonders über Magersucht und Bulimie. Sie gelten als typisch weibliche Suchtkrankheiten , 95% der Betroffenen sind Frauen . Da Frauen im Gegensatz zu Männern oft ihre Probleme nicht äußerlich ( z. B. durch Gewalt ) zeigen sondern sie „in sich hineinfressen .„
„Essstörungen sind der stumme , körperlich ausgedrückte Hilfeschrei , derjenigen , die nicht auffallen wollen , Konflikte scheuen und sich abhängig machen von der Meinung anderer“ Zitat eines Betroffenen.
Aber auch die Zahl der männlichen Betroffenen nimmt immer mehr zu.
Meistens beginnt eine Essstörung mit einer harmlosen Diät , die fast 2/3 aller Mädchen unter 18 schon mal gemacht haben. In Deutschland leiden schätzungsweise 3,7 Millionen Menschen an gefährlichem Untergewicht , aber Dunkelziffer liegen weit höher. Besonders betroffen sind 12-20 jährige.
MAGERSUCHT
Schwerwiegende Essstörung bei der sich die Betroffene in einigen Fällen buchstäblich zu Tode hungern. Selbst wenn sie schon extrem untergewichtig sind , halten die Betroffen sich zu fett.
Anzeichen für Essstörungen:
- leugnen gefährlich dünn zu sein , gleichgültig ihres Aussehens , weil ihre Selbstwahrnehmung gestört ist ( halten sich für zu dünn , obwohl sie schon viel zu dünn sind )
- sie sind besessen von Essen und Diäten und reden ständig davon. Außerdem registrieren sie jede Kleinigkeit , die sie zu sich nehmen.
- kontrollieren mehrmals am Tag ihr Gewicht , waschen bestimmte Kleidungsstücke nie oder nur kaum , um ihr Gewicht daran zu kontrollieren.
- betreiben übermäßig Sport , selbst wenn sie krank , verletzt oder erschöpft sind
- leugnen hartnäckig hungrig zu sein ( Versuchen ihren Hunger durch Trinken von Wasser zu unterdrücken )
Nach einem medizinischem Maßstab kann eine Person mit Body-Maß-Index (BMI ) , d.h. Gewicht durch Körpergröße zum Quadrat, von weniger als 17,5 als magersüchtig bezeichnet werden , z.B. entspricht das bei einer Größe von 1,65 m etwa 47 kg. )
Essverhalten:
Um ihr Gewicht zureduzieren nehmen sie nur wenig Nahrung zu sich und vermeiden Nahrung mit zuviel Kalorien vollständig. Nahrungsmittel werden in unerlaubte und erlaubte Kategorien eingeteilt. Zu den erlaubten zählen z.B. Knäckebrot , Salat und tief gefrorenes Gemüse ( Körper verbraucht beim Auftauen sehr viel Kalorien. )
Etwa 50% der Betroffenen halten ausschließlich Diät , bei der anderen Hälfte treten außerdem bulimische Symthome auf. Zusätzlich setzen viele Betroffene Appetitzügler und Abführmittel ein.
Folgen:
Nagel und Haare werden brüchig , sinkender Blutdruck und Körpertemperatur , Muskelschwäche , Haarausfall, Wassereinlagerung im Gewebe und Depressionen + starke Reizbarkeit.
Bei Frauen setzt zusätzlich die Regel aus und Männer werden impotent.
Die körperlichen Schäden verschwinden normalerweise vollständig , wenn das Essverhalten wieder normalisiert wird.
Therapie:
Nur 50% von den Erkrankten können vollständig geheilt werden.
20% werden rückfällig die restlichen 30% entwickeln andere Symthome wie Depressionen.
Etwa jede 6. schwer erkrankte Magersüchtige stirbt an den Folgen ihrer Erkrankung
Häufigste Todesursachen sind
- Infektionen ( weil das Immunsystem geschwächt ist )
- Selbstmord
- Unterernährung
Magersucht und Bulimie fordern mit einer Sterblichkeitsrate von 15-20% im Vergleich zu jeder anderen psychischen Krankheiten die meisten Opfer.
Therapieformen:
- bekommen langsam immer mehr Nahrung
- Körperwahrnehmung / Körpergefühl wird durch Übungen wiederhergestellt / stabilisiert ( z.B. durch Spiegelübungen )
- lernen richtig mit Essen umzugehen ( z.B. durch gemeinsames kochen ) weiterlesen schließen -
Hilfeschrei, der bis in den Tod hörbar sein kann!
20.06.2002, 17:06 Uhr von
yelde2003
Herzlich Willkommen auf meiner Seite. Ich bin ein offener Mensch, der gut zuhört und schon viel...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Nein
Ich will hier nicht darüber schreiben, was die Magersucht eigentlich ist, sonders möchte euch mal mit meiner Lebensgeschichte vertraut machen und wie sich diese Essstörung auf meinen Körper ausgewirkt hat.
Ich war eigentlich immer schon eine Person, die nicht fett oder gar dick war, nein ich war normal gebaut und meine Körperteile war gut proportioniert und ich war so ziemlich normal und sah auch nicht zu schlecht aus. Das wurde mir wenigstens immer gesagt und es gab auch keine Probleme mit dem anderen Geschlecht. Was war dann passiert fragt ihr euch?
Also mal von vorne, ich war als ich ein Kind war, nicht dick, aber eben auch nicht so ein dünnes GErippe wie die anderen Kinder. Ich habe nun mal schwere Knochen und so wurde ich damals schon mal etwas unbegründet gehänselt. Als ich dann älter wurde, da formte sich meine Figur richtig gut. Aber die Erinnerungen blieben für die gesamte Zeit und speicherten sich tief in meinem Schädel ein. Es nahm dann seinen lauf, ich war eigentlich beliebt und hörte auch keine dummen Bemerkungen, aber ich wurde krank. Besser gesagt meine linke Niere war im Arsch und ich musste eine schwere Op durch stehen. Aus geplanten 2 Wochen wurden fast 7 wegen immer wieder auftretenden Schwierigkeiten und ich wurde tot unglücklich. Ich zog mich in der Zeit im Krankenhaus zurück, fand alles ungerecht und schließlich fand hier der erste Prozess statt. Ich bekam noch etwas unbemerkt Depressionen und die Zeiten danach wurden immer schlimmer. Durch STreite mit meinem Vater und der einsetztenden Kälte im Winter vertieften sich diese Dinge.
Meine Hoffnung war nun, dass die geplante Reise nach Ägypten mich tröstete, doch dort begang es dann. Ich war unglücklich, dass ich doch nicht viel besser drauf war und nahm kaum etwas positiv auf. Ich dachte, nicht das andere schuld waren. Nein, ich musste es sein, ich musste an allem schuld sein und so suchte ich mir einen eigenen Weg dies auszudrücken. Ich versuchte erst weniger zu essen. In allem was ich tat ich versuchte dem Essen in den Hotels aus den WEg zu gehen. Früh aß ich meist mit, zwar wenig aber ich tat es. Am Mittag drückte ich mich und sagte, ich hätte Obst gegessen und am Abend tat ich dann so, als ob ich schliefe oder ging mit aß und brachte mich zum erbrechen.
Es war nicht viel, doch nach 2 Wochen waren wir wieder zuhause und es fiel nun allen auf, dass ich nichts mehr esse. Mittlerweile wollte ich kein Essen mehr zu mir nehmen und ich hatte ja auch erst 5kg in 2 Wochen runter. Doch es wurde schlimmer ich aß nicht und meine Streitereien mit meinem Vater wurden immer schlimmer, da ich depressiv war und schlechte Laune hatte. Ich verlor rapide an Gewicht und war von einst 62kg auf 52 runter in kurzer ZEit, die immer schneller runter ging. Da ich nicht aufhören wollte und meine Eltern keinen Rat mehr wussten, wurde ich in eine Klinik eingewiesen, doch diese half mir wenig und so verließ ich sie schon nach 3 Tagen. Dadurch wurden meine Depressionen immer stärker und ich wollte einfach nicht mehr da sein. Ich hasste mich und ich dachte, ich verdiene das Leben nicht mehr, ich zerstöre alles. Ich verlor in den nächsten Tagen wieder, aber etwas langsamer da ich jetzt eine Bullemiephase hatte und zwischen Fressattacken und Erbrechen auch nichts mehr trank. Allerdings ist genau das für mich sehr gefährlich, da meine Niere erst eine schwere Op hatte.
Ich versprach meinen Eltern wieder zu essen, doch ich schaffte es nicht und drückte mich vor allem monatelang und in dieser Zeit verschlechterte sich mein Zustand, ich war nicht mehr in der Lage zur Schule zu gehen und ich hatte Schmerzen im Kopf, Racheraum, Speiseröhre, Magen, Darm, Unterleib, Füßen, Armen, Augen, ich konnte mich nicht mehr konzentrieren, hatte Schwindegefühle, klappte immer fast ab und war einfach nur matt. Meine Eltern drohten mir daraufhin wieder mit Klinik, aber sie setzen es nicht durch. Als ich dann bei 43kg war und das ist für mich mehr als wenig und noch krasser als bei anderen Magersüchtigen, da ich schwere Knochen habe! So entschied ich mich irgendwann den Willen aufzubringen und wieder zu essen. Manchmal kotzte ich wieder oder ich wollte wieder nichts mehr essen, aber ich beißte mich durch. Für Außenstehende ist es kaum nachvoll ziehbar wie viel Kraft es einen kostet! Doch zunehmen tat ich nicht, da ich sehr auf kcal achtete und erst nie über 500kam. Dabei braucht man doch mindestens 1000kcal um nur das Gewicht zu halten!
Im Moment bin ich noch nicht ganz gesund. Ich liege bei knapp 45 und esse jetzt schon an die 1200kcal, trinke wieder und gehe seit 2 Monaten auch wieder zur Schule, zwar nicht regelmäßig, aber ich tue es doch noch. Gott sei Dank muss ich die Klasse nicht wiederholen und auch meine Freunde blieben mir treu. Mein Ziel sind jetzt nicht wieder auf 62kg zu kommen, was zwar immer im Normalbereich liegt, aber ich will es etwas runger setzten und einigte mich auf 55kg.
Wie es schaffte? Mit guten ELtern, Freunden, einer Psychologin, die sich bei mir auch um meine Depressionen kümmerte und ganz viel eigenen Willen. Denn nur du allein kannst den eigenen Feind in dir töten! Ich habe es schon fast geschafft und hoffe darauf, dass ich diesmal die Ferien genießen kann. Ich habe noch mal die Kurve gekriegt, aber bei 15% der MAgersüchtigen verläuft die Krankheit tödlich!
Wer Informationen haben will, oder Hilfe braucht besucht am besten www.magersucht.de oder fragt vielleicht auch mich, obwohl ich noch nicht ganz übern Berg bin. weiterlesen schließen -
Magersucht!!!
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Nein
Ich möchte heute einen Beitrag über eine Krankheit schreiben, über die in letzter Zeit sehr viel geredet und berichtet wird - Magersucht.
Die Magersucht (Anorexie) ist bekanntermaßen eine Essstörung mit den Anzeichen Hungern, Gewichtsverlust und extreme Gewichtskontrolle mit weitestgehend psychischen Ursachen.
URSACHEN:
Als Risikogruppe gelten Frauen zwischen 15 und 25, nur 5% der Erkrankten sind Männer. Wie kommt es aber nun zu dieser Erkrankung?
Die Risikogruppe sollte darüber schon einiges aussagen. Junge Frauen in der Pubertät oder Anfang 20, die ihren Platz in der Gesellschaft und ihre eigene Persönlichkeit noch nicht gefunden haben, sind besonders anfällig für äußere Einflüsse von anderen Personen oder der Gesellschaft. Und die Gesellschaft gibt heute ein Schönheitsideal vor, dass sich vor allem durch Schlankheit auszeichnet. Gleichzeitig gibt es heute in den westlichen Ländern einen Nahrungsmittelüberschuss, wodurch das Durchschnittsgewicht größer geworden ist. Vor allem bei Frauen wird schon leichtes Übergewicht als negativ gewertet. In Filmen, Zeitungen und der Werbung wird permanent der Eindruck vermittelt, dass nur ein schlanker Körper anerkannt und geliebt werden kann. Alle Zeitschriften sind voll von Diäten und dünnen Busenwundern. Vor allem junge Mädchen, die mit den neuen Entwicklungen ihres Körpers erst klar kommen müssen, sind dabei sehr leicht zu verunsichern.
Der Versuch, das Körpergewicht in jeder Weise zu kontrollieren, vermittelt ein Gefühl der Sicherheit.
Häufig spielt auch der familiäre Hintergrund eine wichtige Rolle. Viele der Betroffenen wachsen sehr wohl behütet auf und auf die Entwicklung zur Frau wird nicht entsprechend reagiert.
ANZEICHEN/SYMPTOME:
Betroffene sind immer stark untergewichtig, wiegen mindestens 15% weniger als ihr Normalgewicht wäre. Als Ziel sehen sie einen absolut perfekten Körper, keinen guten oder sehr schönen, sondern wirklich makellosen. Davor fett zu sein, haben sie wahnsinnige Angst und ihr Untergewicht und gefährlich dünnes Aussehen leugnen sie weil ihre Wahrnehmung gestört ist.
Der Lebensmittelpunkt von Betroffenen ist das Essen. Jedes bischen wird penibelst kontrolliert, mehrmals täglich wird gewogen. Sie waschen bestimmte Kleidungsstücke, mit denen sie ihr Gewicht kontrollieren, kalt oder nie, um eine Größenänderung durch das Waschen zu vermeiden. Jede Kalorie wird gezählt und Lebensmittel mit höherem Brennwert tunlichst vermieden. Einige Betroffene verweigern das Essen auch koplett. Hungergefühle werden mit großem Einsatz unterdrückt.
Selbst wenn sie krank oder müde sind, betreiben Betroffene übermäßig Sport, um weiter Gewicht zu verlieren.
Es gibt anhand des Essverhaltens zwei Gruppen von Magersüchtigen: etwas 50% halten reine Diät, die andere Hälfte zeigt zusätzlich bulimische Symptome mit Erbrechen und Essanfällen. Meist sind letztere besonders depressiv.
Und mit der Zeit beeinträchtigt die Unterernährung körperliche Funktionen, beispielsweise bleibt bei Frauen durch die Störung des Hormonhaushalts die Menstruation aus, oder männliche Kranke werden impotent, der Blutdruck sinkt, es kommt zu Hautproblemen, Absinken der Körpertemperatur, Haarausfall oder Muskelschwäche...
Viele Erkrankte verlieren im Laufe der Zeit die Hälfte ihres Körpergewichts. Einige magern bis auf 30kg ab, finden sich aber immernoch zu dick. Dann ist es kaum möglich noch zu helfen und es kann zum Tod kommen, was bei 10% der Patienten der Fall ist.
Nicht zuletzt sind auch biologische Ursachen nicht zu vernachlässigen. Es wird angenommen, dass die Region des Gehirns, die für das Essverhalten, die Sexuelle Aktivität und die Menstruation dient, gestört ist. Es ist aber auch möglich, dass diese Störung erst während der Krankheit auftritt.
BEHANDLUNG:
Zunächst wird bei einer Untersuchung der Zustand des Erkrankten erfasst und beurteilt, ob eine Einweisung ins Krankenhaus notwendig ist, oder auch ambulant behandelt werden kann.
Die Therapie erfolgt kombiniert mit Hilfe von Arzt, Psychotherapeut und Ernährungsberater, um sowohl den körperlichen Zustand zu normalisieren, als auch die psychische Wahrnehmungsstörung zu überwinden.
Zunächst steht eine Gewichtszunahme im Vordergrund. Dies muss meistens zunächst durch Infusion erfolgen, da sich die Betroffenen der Ernsthaftigkeit ihres Zustandes kaum bewusst sind. Möglichst bald sollen die Patienten aber selbst die Kontrolle über ihre Ernährung zurückerhalten. Nicht selten wird dabei mit Belohnungen gearbeitet für Erfolge in der Ernährungsumstellung. Langfristig ist es aber unumgänglich die psychischen Ursachen zu bekämpfen.
Immer eine große Hilfe bei der Therapie sind Freunde und Familie, oder auch Selbsthilfegruppen.
Nur etwa ein Drittel der Betroffenen zeigt nach der Therapie eine vollständige Besserung, erreichen ihr Normalgewicht und haben ihre Regel. Ein weiteres Drittel erreicht das Normalgewicht nicht mehr und bei 25% bleibt die Krankheit chronisch bestehen.
Ich hoffe ich konnte hier einmal einige Informationen zur viel diskutieren Magersucht aufzeigen. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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zettikonfetti, 26.04.2002, 16:39 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Woher weißt du denn so viel darüber??? Nun, da bist du ja kurz vor dem Eintritt in die Risikogruppe...hoffe du überstehst die Zeit...und hoffe du hast diese Erfahrung nicht selber machen müssen....der zettikonfetti
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TrAgIc, 05.04.2002, 14:58 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Eine Krankheit die ich überhaupt nicht verstehen kann. Könnte mir nie passieren, esse doch dermassen gern und viel, und werde dabei nichtmal dick.
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wilma, 28.03.2002, 13:01 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Fürchterlich, wenn man sowas hat *zufriedenaufihrbäuchleinrunterschaut*
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Netti1982, 28.03.2002, 12:57 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
... und wo ist jetzt deine persönliche Erfahrung mit dieser Krankheit? MfG Netti
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Symptome, Ursachen und Therapie
16.04.2002, 19:48 Uhr von
Ingwer
Träume sind mächtiger als Tatsachen- und die Hauptsache ist, sie irgendwie zu leben. Bin nun auch...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Ich wage mich hiermit an ein heikles Thema, das für mich selbst längst kein Neuland mehr ist, gesellschaftlich aber vielleicht noch nicht genügend bekannt ist.
Essstörungen- dabei geht es längst nicht nur um die weitgehend bekannten Formen Magersucht, Bulimie und - nein, so klar kann man das in den meisten Fällen gar nicht abgrenzen.
Natürlich ist es einfacher, alles in Kategorien zu stecken, mit Überschriften und Einordnungskriterien zu versehen und somit gut verstaut zu haben. Leider ist das in den wenigstens Fällen so einfach.
Trotzdem werde ich die einzelnen Essstörungen nun etwas genauer erklären:
Magersucht:
************
Kaum eine andere psychische Störung ist in den letzten Jahren so häufig in der Presse erwähnt worden wie die Anorexie. Immer wieder wird von "Berühmtheiten", insbesondere von Models oder Schauspielerinnen behauptet, sie seien magersüchtig. Das Krankheitsbild der Anorexia nervosa ist erstmals bereits 1873 beschrieben worden. Diese Diagnose wird aber erst seit den 70er Jahren häufiger gestellt, wobei nicht eindeutig gesagt werden kann, ob die Krankheit in der heutigen Gesellschaft tatsächlich häufiger auftritt, oder ob die gestiegene Aufmerksamkeit dazu führt, daß die Krankheit häufiger diagnostiziert wird.
Wörtlich übersetzt bedeutet Anorexie "Appetitverlust oder -verminderung" - eine irreführende Bezeichnung, da nicht unbedingt der Appetit, sondern in erster Linie das Eßverhalten gestört ist. Der Zusatz "nervosa" weist auf die psychischen Ursachen der Eßstörung hin.
Anorexie wird gekennzeichnet durch einen signifikanten Gewichtsverlust, hervorgerufen durch extreme Diät. Die meisten Mädchen und Frauen und ein wachsender Anteil an Jungen und Männern werden dabei angetrieben von dem Wunsch, schlank zu sein und der Furcht davor, "fett zu sein". Magersüchtige halten sich selbst für fett, unabhängig von ihrem tatsächlichen Gewicht. Meistens erkennen die Magersüchtigen nicht, daß sie bereits untergewichtig sind und fühlen sich immer noch "zu dick". Extrem magersüchtige Personen versuchen immer noch, an bestimmten Körperteilen Gewicht zu verlieren. Bei dem Versuch, immer noch mehr Gewicht zu verlieren, vermeiden Magersüchtige die Nahrungsaufnahme bzw. kalorienreiche Nahrung, was im Extremfall bis zum Tode führen kann. Eine häufigere Todesursache sind allerdings die krankheitsbegleitenden Depressionen bzw. andere Krankheiten, denen der geschwächte Organismus keinen ausreichenden Widerstand mehr entgegensetzen kann. Die Sterblichkeit liegt nach verschiedenen Angaben zwischen 5% und 20%.
Magersüchtige streben für gewöhnlich nach Perfektion und setzen sehr hohe Ansprüche an sich selbst. Sie genießen das irrige Gefühl, ihren Körper "unter Kontrolle" zu haben, und sehen in der Gewichtsabnahme eine Bestätigung ihrer Leistungen.
Symptomatik der Magersucht/ Wie erkennt man, ob jemand magersüchtig ist:
Körperschema-Störung
Bei anorektischen PatientInnen kommt es zu einer Störung der Wahrnehmung des eigenen Körpers. Auch wenn sie im Laufe der Erkrankung schon extrem viel Gewicht verloren haben, überschätzen sie ihren Körperumfang und halten sich für zu dick.
Verändertes Eßverhalten
Infolge der verzerrten Wahrnehmung des eigenen Körpers, bemühen die Betroffenen sich, ihr vermeintlich zu hohes Gewicht zu reduzieren. Zu diesem Zweck nehmen sie nur geringe Mengen an Nahrung zu sich und vermeiden Lebensmittel, die viele Kalorien enthalten. Manche Patientinnen verweigern zeitweise die Nahrungsaufnahme komplett. Häufig nimmt das Essen einen zentralen Stellenwert im Leben der Betroffenen ein. Sie verwenden viel Energie darauf, Hungergefühle zu unterdrücken oder bereiten mit großem Eifer wahre Festmahle für andere zu, an denen sie aber selbst nicht teilnehmen. In Hinblick auf die Veränderungen des Eßverhaltens lassen sich zwei Gruppen von anorektischen Patientinnen unterscheiden: Gewichtsverlust
Durchschnittlich verlieren anorektische Patientinnen 45-50% ihres Ausgangsgewichts.
Liegt das Körpergewicht um mindestens 15% niedriger als das Normalgewicht (bzw. der BMI (Body-Mass-Index) unter 17,5 liegt), wird die Diagnose der Anorexie gestellt.
Körperliche Veränderungen
Durch den Gewichtsverlusts und die Mangelernährung kann es zu schwerwiegenden körperlichen Schäden kommen. Aufgrund von hormonellen Störungen bleibt die Menstruation meist aus. Bei Beginn der Störung vor der Pubertät wird die körperliche Entwicklung meist stark verzögert.
Auch Verlangsamung des Herzschlags, niedriger Blutdruck, Absinken der Körpertemperatur, Hautprobleme, flaumartige Behaarung des Rückens, Muskelschwäche, Haarausfall und Wassereinlagerung im Gewebe können als Folgen der Anorexie auftreten. Der Mineralstoffhaushalt ist in der Regel gestört. Diese körperlichen Befunde werden durch die Mangelernährung verursacht und verschwinden meist vollständig, wenn sich das Eßverhalten langfristig normalisiert hat. Durch die konstante Mangelernährung wird der Energieverbrauch herabgesetzt. Infolgedessen führt normale Nahrungsaufnahme unter diesen Umständen kurzfristig zu einer Gewichtszunahme.
Psychische Veränderungen
Bei anorektischen Patientinnen steht das beharrliche Streben, dünner zu werden im Vordergrund. Verbunden damit besteht eine extreme Angst vor einer Gewichtszunahme. Schon eine Zunahme von wenigen Gramm, die aufgrund des gesenkten Energieverbrauchs ja schon nach recht geringer Nahrungsaufnahme folgen kann, löst regelrechte Panik aus. Das führt zu einem erneuten Versuch, das Eßverhalten (noch strenger) zu kontrollieren. Die Patientinnen befinden sich also in einem regelrechten Teufelskreis. Häufig zeigen sich bei den Betroffenen auch depressive Symptome und starke Reizbarkeit.
Behandlung/Therapie:
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In der Therapie sollen die Patientinnen die Richtigkeit ihrer Vorstellungen zur Bedeutung von Gewicht und Figur überprüfen.
In der körperorientierten Therapie sollen die Betroffene ein besseres Gefühl für ihren Körper bekommen, so daß sie auf ihre Körpersignale (z.B. Hunger) angemessen reagieren und ihren Körperumfang realistisch einschätzen können.
Generell soll mit essgestörten Frauen die Bewältigung von Problemen geübt werden. Dabei werden gemeinsam mit der Patientin verschiedene Lösungsalternativen entwickelt, die sie bei alltäglichen Schwierigkeiten anwenden kann, bei denen sie sonst auf ihr gestörtes Eßverhalten als Mittel der Bewältigung zurückgegriffen hat.
Wichtig ist die freiwillige Einsicht in die Krankheit. Besonders Magersüchtige tendieren dazu, ihre Krankheit zu leugnen bzw. selbst gar nicht als solche wahrzunehmen.
Selbsthilfegruppen:
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Erste Schritte in Richtung Therapie und Besserung kann man machen, indem man sich bei einer Beratungsstelle Antwort holt. Hier einige Adressen:
-Dick&Dünn, Beratungszentrum bei Essstörungen e.V.
Insbrucker Str. 25, 10825 Berlin, Tel: 030/8544994
o.Reichsstr. 25, 40217 Düsseldorf, Tel: 0211/397200
-Bielefelder Zentrum für Essstörungen, markstr. 35, 33602 Bielefeld.
Bei diesen Beratungsstellen kann man sich Rat dabei holen, was man als Betroffener oder als Angehöriger tun kann, Tipps, was die Therapie angeht und natürlich Adressen von geeigneten Therapeuten oder Selbsthilfegruppen.
Im Internet:
www.hungrig-online.de- Chat, Forum, Mailing Listen für Betroffene und Angehörige weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Chris_ONeal, 16.04.2002, 19:50 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Ich sage ganz klar einen Oskar her! Besuch mich auch mal, MFG Chris
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