Mazda 121 Testberichte
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Tests und Erfahrungsberichte
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Ein Twingo der Vergangenheit?
24.04.2002, 20:32 Uhr von
LeBaron
Nach langer Zeit endlich wieder zurück. Danke fürs Lesen, Bewerten und Kommentieren.4Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Seit einiger Zeit liegen mir kleine Autos am Herzen. Das liegt wohl vor allem daran das sie kostengünstig zu bewegen sind.
Vor einigen Monaten habe ich mich für den Kauf eines Mazda 121 entschlossen. Dabei viel meine Wahl auf ein Fahrzeug aus dem Jahr 1988 in der Version 1,4LX Canvas Top.
Dieses Auto ist zwar schon recht betagt werden jetzt viele denken aber es hat durchaus einiges zu bieten was mir einfach gefällt.
Für mein Auto aus 1.Hand und mit 110000km habe ich gerade mal 800DM/ 409 € bezahlt und dadurch kann ich es verschmerzen das der Mazda nur einen ungeregelten Kat besitzt und dadurch 595DM/ 304 € Steuer im Jahr verschlingt zumal man noch bedenkt das sich mein Auto in einem wirklich sehr guten Zustand befindet.
Viele werden den alten Mazda 121 aber gar nicht mehr kennen daher will ich ihn ein wenig beschreiben.
Der alte Mazda 121 kam zum Modelljahr 1988 auf den deutschen Markt und löste damals einen neuen Trend aus.
Das Design war für damalige Verhältnisse sehr modern und sicher auch interessant.
Das Auto ist nur knapp 3,49m lang und damit etwas so groß wie ein Renault Twingo. Für das optische gewisse etwas sorgte sicher die stattliche Höhe von 1,505m und die satte Breite von 1,605m. Das Auto sah aber nicht aus wie ein Minivan sondern hatte eine normale Motorhaube und ein leicht schräg abfallendes Heck. Die Karosserieüberhänge vorne wie hinten wurden knapp gehalten und der Fahrgastraum wirkt dadurch relativ groß.
Von Vorne wirkt das Auto relativ schlicht aber auch jetzt noch zeitgemäß, zusammen mit den ausgestellten Radläufen und dem ebenfalls schlichten Heck kann man dem alten 121 eine zeitlose Form attestieren die auch Heute noch aktuell aussieht und in Sachen Attraktivität seinem Eierförmigen Nachfolger überlegen ist ( Geschmacksache).
Interessant auch das bespoilerte Dach. Vorne gibt es einen großen Windabweiser und hinten einen lustigen Dachspoiler und dazwischen ist das was damals einen Trend auslöste (dazu später).
Auch der Innenraum machte optisch einiges her auch wenn dieser Heute sicher nicht mehr In wäre. Das Armaturenbrett wirkte für damalige Kleinwagen geradezu Nobel. Der dunkle Kunststoff war zwar hart wirkt aber durch seine Struktur auf den Ersten Blick gehoben. Die Instrumenteneinheit glänzte mit einem serienmäßigen Drehzahlmesser und war, typisch für Japan, sehr übersichtlich. In der Mitte des Armaturenträgers zeigte eine digitale Uhr die aktuelle Zeit an und in der Mittelkonsole fanden Radio, Ablagen, Luftdüsen und die, vorbildlich einfach zu bedienende, Heizbetätigung Platz.
Die Sitze und Seitenverkleidungen waren mit einem sehr noblen Stoff bezogen. Dieser schimmerte in dezentem Antrahzit und wurde durch rote Querstreifen aufgepeppt.
Im Vergleich zu den damals angebotenen Autos wirkte der Mazda also alles andere als billig aber das war er auch nicht, er kostete damals immerhin 16650DM.
Ich genieße es jeden Tag in diesem Auto zu fahren. Der Sitzkomfort kann überzeugen auch wenn es heute sicher bessere Sitze gibt, vor allem an Seitenhalt fehlt es den schönen Mazda Sitzen. Dafür entschädigt das Platzangebot.
Vorn geht es sehr großzügig zu, vor allem die enorme Kopffreiheit weiß zu gefallen. Dabei liegt alles gut zur Hand und ist optimal angeordnet.
Für die noch größere Überraschung sorgt aber der Platz hinten.
Da es den 121 nur als 2 Türer gab muss man erst den Sitz vorklappen. Dies ist leider etwas nervig da man ihn danach neu einstellen muss, daher steigen meine Fahrgäste immer rechts ein.
Hinten eröffnet sich dann für 2 Personen ein ungeahntes Platzangebot mit Dreipunktgurten und sogar Kopfstützen.
Der Clou ist allerdings die verschiebbare Rückbank mit der geteilten Lehne. So kann man zwischen wenig Kofferraum und enormen Raumangebot oder weniger Beinfreiheit und mehr Kofferraum wählen. Zusätzlich kann man die Lehnen in der Neigung verstellen und so eine angenehme Sitzposition einnehmen. Wer die vorderen Kopfstützen entfernt und alle Sitze nach hinten umklappt erhält sogar ein Art Bett ganz wie im Renault Twingo.
Natürlich lassen sich die hinteren Lehnen geteilt umklappen und man erhält einen recht großen Laderraum.
Doch nun endlich zum aller Besten was dieses Auto zu bieten hat.
Betätigt man den Schalter an der Innenleuchte am Dach fährt dieses automatisch zurück und gibt einen freien Blick Richtung Himmel frei.
Der Mazda 121 hatte nämlich serienmäßig ein riesiges elektrisches Faltdach.
Damit setzte er damals einen Trend den vor allem der Renault Twingo bis heute kultiviert hat.
Wenn die Sonne scheint ist es wirklich toll mit dem offenen Dach durch die Gegend zu fahren und einen Hauch von Cabrio zu verspüren man kann dieses Gefühl nämlich überhaupt nicht mit dem eines normalen Schiebedachs vergleichen. Dank des Windabweisers und des Dachspoilers halten sich auch die Windgeräusche in Grenzen.
Wenn das Dach geschlossen ist zeichnet es sich durch Ruhe und Dichtheit aus. Ich hatte auf jeden Fall noch nie Probleme mit Undichtigkeiten. Falls der Elektromotor mal versagt gibt es im Handschuhfach einen Spezialschlüssel mit welchem sich das Dach auch manuell schließen lässt.
Doch es gibt noch mehr Dinge die den Umgang mit dem Mazda sehr angenehm gestalten.
Man schätzt die Intervallschaltung des Wischers, man findet die Umluftschaltung der Heizung als angenehm, die hinteren Ausstallfenster vermögen ebenfalls zu gefallen und das man den Kofferraum und die Tankklappe von innen öffnen kann vermittelt ebenfalls das Gefühl nicht in einem spartanischen Kleinwagen zu sitzen.
Auch der Motor vermag zu gefallen.
Mazda bezeichnet den 4 Zylinder zwar als 1,4 Liter doch eigentlich sind es nur 1,3 Liter Hubraum die 60Ps und 100NM zur Verfügung stellen.
Starten muss man den Motor mit Hilfe eines Choke Zugs. Dies ist zwar heute alles andere als modern aber einfach zu handhaben. Zündung ein Choke ziehen, starten, fertig. Danach kann man den Choke selbst zurückschieben (senkt den Verbrauch erheblich) oder warten bis er nach einiger Zeit selbst zurückschnäppert. Ist der Motor erst mal warm lässt er sich ganz einfach ohne Choke starten.
Erst mal in Fahrt ist die Antriebsquelle sehr unauffällig.
Der Motor arbeitet ruhig und kultiviert und das 5 Gang Getriebe lässt sich einfach schalten.
Die Lenkung arbeitet ebenfalls leicht genug aber halt ohne Servounterstützung.
Auch an Fahrkomfort bietet der Kleine einiges. Er steckt Unebenheiten gut weg und bietet dank niedrigem Innengeräusch einen angenehmen Fahrkomfort.
Selbst die Straßenlage kann sich sehen lassen auch wenn der Mazda sich kräftig neigt.
Für sportliches Fahren ist der 121 aber nicht unbedingt gemacht. Der Motor sorgt zwar für spritzige Fahrleistungen und auf der Autobahn erreicht der Mazda sogar 160km/h doch es macht viel mehr Spaß gemütlich durch die Gegend zu fahren.
Dann pendelt sich der Verbrauch auch bei 7 Litern ein, bei häufigem Vollgas können es auch 9 Liter sein. Hier merkt man das die Zeit weiter gegangen ist und das Auto doch schon 13 Jahre alt ist.
Lobenswert wiederum ist die Zuverlässigkeit von diesem Auto. Immerhin ist das Ding 13 Jahre alt aber er läuft und läuft. Kein Rost, kein Ölverlust wenig Verschleiß sprechen eine deutliche Sprache. Selten hatte ich ein so Mängelfreies und zuverlässiges Auto wie dieses und selbst die Verarbeitung kann sich sehen lassen.
Nach über 100000Km sind die Sitze noch straff, der Stoff wirkt noch wie neu und nichts im Innenraum klappert.
Angenehm auch die starke Heizung und die relativ günstige Versicherungseinstufung,.
Haftpflicht Typklasse 14.
Fazit:
Mein Mazda 121 ist alt und war billig. Er hat aber auch was besonderes an sich. Er sieht immer noch chic aus, bietet viel Platz und Komfort und ist ausgesprochen Zuverlässig.
Er hat zwar wenig Elektronik, keine Zentralverriegelung, kein ABS keine Airbags oder sonstiges aber für 800DM/ 409 € kann man wohl auch solche Dinge nicht erwarten.
Dafür vermittelt er so was wie Fahrspaß und wirkt irgendwie nicht so langweilig wie man es eigentlich von Japanern erwartet.
Ich schätze dieses Auto und er ist inzwischen auch schon so alt das er bald schon ein winziger Klassiker werden könnte.
Der Mazda 121 war so etwas wie der Renault Twingo der Vergangenheit. Er zeichnete sich schon damals mit Tugenden aus die den Twingo auch heute noch beliebt machen ( Faltdach, verschiebbare Rückbank, viel Platz, klein und wendig)
Andere denken vielleicht anders über Autos aber mir fehlt einfach das Geld einen modernen Neuwagen zu fahren.
Autor:
Somerset/LeSabre/LeBaron weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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_knuddelmonster88_, 12.12.2006, 20:57 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Das war bisher mein erstes Auto, bin so traurig, dass ich ihn verloren habe... lg Sara
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MAZDAS BESTER KLEINWAGEN
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Ich hab mir im Februar 2001 nach 5 Jahren Fahrpraxis mein erstes Auto gekauft. Einen süssen Madzda 121 CT mit elektrischem Faltdach und 54 kw aus 1991, in den ich mich richtiggehend verliebt habe. Gekostet hat er umgerechnet ca. 1500 Euro. Mittlerweile haben wir beide 15.000 Kilometer miteinander verbracht und sie hat schon 150.000 auf dem Buckel.
Unten gibt es eine Zusammenfassung der Vor- und Nachteile sowie ein Fazit.
MEINE ERFAHRUNGEN
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Bedenken hatte ich dabei aber auch, hauptsächlich wegen des Daches. Bleibt das dicht? Kann man mit ihm in die Waschstrasse? Was kostet das, wenn es aufgeschnitten wird, interessante Frage, da mein Baby auf der Strasse herumstehen muss und keine Garage hat. Nach dem Angebot seiner damaligen Besitzerin, in die Waschstrasse zu fahren war ich diesbezüglich beruhigt. Kleine Risse, die durch Vandalismus enstehen, kann man sehr billig professionell reparieren lassen, das ganze Dach erneuern würde allerdings um die 30.000 Schilling kosten...
Das zweite Problem, das ich mit dem Wagen befürchtete, war, dass er keine Servolenkung hat, doch das nahm ich einmal in Kauf, ein bisschen Training schadet meinen Armmuskeln nicht. Da erlebte ich bei der ersten Ausfahrt eine sehr positive Überraschung. Die Lenkung geht, wenn sich das Fahrzeug auch nur einen Milimeter bewegt, leichter als alle Servolenkungen, die ich je erlebt habe. (Wie geht das?)
Der Mazda war eben ein Auto, dass wohl eher für die weibliche Bevölkerung konzipiert war. Sehr leichtgängige Lenkung, klein, und ein niedliches Design. Ich gebe zu, sein Aussehen ist nicht jedermannsund fraus Sache, aber es ist ein Auto, das sich etwas aus dem Einheitsbrei der Autodesigns hervorhebt. Mazda hat mit den Rundungen den Trend zu runden Autos vorhergesehen, wenn auch vielleicht etwas übertrieben. Naja, Geschmackssache.
Die Frontansicht gleicht dem eines 2er Opel Corsa, sie hat ein sehr kugeliges Dach und ein winzige Kofferraumklappe. Die meisten Babies sind türkis oder rot, hab ihn aber auch schon in lila, dunkelblau, dunkelgrün und weiss gesehen.
Ich hab mich hauptsächlich für ihn entschieden, weil ich von vielen Seiten gehört habe, dass diese kleinen 121er, die sogenannten Ostereier sehr zuverlässig sein sollen. Ich wollte ein Auto, mit dem ich sorglos durch Österreich brausen kann, auf das ich mich verlassen kann, und da schien mir das Baby die beste Wahl für mein mageres Studentenbudget.
Mit dem Auto selbst war ich nach 5 Minuten per Du, es ist ein geduldiges Auto, ich hab es noch nicht geschafft, ihn beim Wegfahren abzuwürgen und auch von Steigungen wegfahren war von Anfang an kein Problem. Beim Einparken ist der Kofferraum allerdings schwer überschaubar, und nachdem das Auto höher ist als so manches andere, sieht man oft von der Motorhaube des Hintermannes nicht viel. Genauer gesagt hab ich noch nie einen Kleinwagen erlebt, der dermassen unübersichtlich ist beim Einparken. Da der Kofferraum allerdings sehr kurz ist, kriegt man das rasch in den Griff. Der Kofferraum selbst ist erstaunlich geräumig (290 Liter), die Sitzbänke kann man umklappen, und bei der angeblich so kleinen Klappe habe ich auch schon mein Fahrrad hineingestopft.
Das Auto ist wie eben erwähnt sehr hoch, also auch grosse Menschen können bequem drin sitzen. Allerdings bringt diese Höhe auch den einen oder anderen Nachteil mit sich. Erstens einmal macht das das Auto windanfälliger, zweitens ist die nicht so ganz aerodynamische Form sicher mitschuld an dem höheren Verbrauch für den Kleinwagen. Mein Baby frisst im Schnitt 7 Liter, wobei ich dazusagen muss, dass ich fast ausschliesslich in Wien unterwegs bin und mein Kleiner Probleme mit der Leerlaufdrehzahl hat. (Ein Problem, das vom Bordcomputer ausgeht und daher nicht so leicht zu beheben ist. Die Werkstatt meinte, erst wenn es wirklich schlimm wird mit seiner Drehzahl, wird er sich drum kümmern.) Laut Herstellerangaben liegt der Verbrauch bei maximal 7,1 Liter bei 120 km/h, aber sie ist ja auch schon eine ältere Dame.
Jetzt im Sommer hab ich festgestellt, dass meine alte Dame wohl sehr temperaturempfindlich ist. Im Sommer bringe ich sie jetzt selten über sechs Liter... (!)
Dabei ist es relativ egal, ob man mit offenem Dach fährt oder nicht, wichtig ist, dass man sie auf der Autobahn nicht weit jenseits der 100 km/h quält. Ich sage quälen, denn ab 120 ist sie bei etwa 5000 Touren und sehr laut.
Zu den Fahreigenschaften kann ich nur sagen: grossartig! Ich nehme an, da ist mal etwas an der Federung gemacht worden, von der vielzitierten Unsicherheit in den Kurven hab ich noch nichts bemerkt, sie fährt bei mir wie auf Schienen. Die 72 PS sind doch eher kräftig, aber der Wagen ist nicht übermotorisiert und von der Steuer leistbar - ein kleiner Normalbenzinfresser mit KAT. Wenn man will, kann man mit dem Kleinen an der Ampel noch so einigen davonziehen. (Laut www.oeamtc.at beschleunigt er in 11,4 Sekunden von 0 auf 100 - da nehm ich die 7 Liter Benzin auf 100 Kilometer gerne in Kauf.)
Übrigens gibt es ihn auch mit 55 PS - die schwächeren Babies haben allerdings auch kein Faltdach.
Das Getriebe gefällt mir auch sehr. Das Auto ist für die Stadt gebaut, ich fahre im 5. Gang mit 50 km/h und bin dabei bei ca. 2100 Touren - man kann den Verbrauch in der Stadt daher sehr gering halten, wenn man nur sehr schaltfreudig ist. Freude macht das Schalten sehr, denn die Schaltung ist sehr präzise, aber leichtgängig mit kurzen Schaltwegen. EInzig der Rückwärtsgang hakelt manchmal - also aufpassen beim ersten Mal einparken, da kann es schon passieren dass das Getriebe laut protestiert, wenn der Rückwärtsgang drin ist aber doch nicht ganz.
Wegfahren geht übrigens ohne Gas wie bei einem Diesel, nur mit Kupplung kommen lassen! (Äusserst praktisch beim einparken und macht das Fahren im Stau auch erträglicher...)
Das Arnaturenbrett ist in hübschem blau gehalten übersichtlich, einzig negativ vielleicht, dass ich da tagsüber nie so richtig ablesen kann, ob ich mit Abblendlicht fahre oder ohne.
Drehzahlmesser ist auch dabei. Zum Thema Licht gibt es noch eine sehr nervtötende Kleinigkeit. Sobald man den Motor abstellt und das Licht (egal, ob Begrenzungs-, Abblend oder Fernlicht!) noch leuchtet, hört man ein Piepsen. Nun, wenn ich jemals mit abgeschaltenem Motor und Licht in der Gegend herumstehe, dann warte ich in zweiter Spur auf jemanden. Und wenn derjenige nach 5 Minuten noch nicht da ist, werde ich halb wahnsinnig von dem nervigen Piepsen. Alternativ dazu könnte man nur das Licht abschalten und die Warnblinkanlage anstellen - und von einem nervigen Klackern sekkiert werden. Das haben die Hersteller nicht so schlau durchdacht. Bei den Autos, die ich kenne, fängt das Piepsen an, sobald man eine Tür aufmacht, nicht, wenn man den Motor abstellt. Möglicherweise ist allerdings nur bei meinem Modell etwas falsch zusammengeschalten worden.
Positiv hervorheben möchte ich bei der Gelegenheit das Lenkrad. Dort, wo bei korrekter Fahrweise die Hände liegen sollten, gibt es eine griffige Ausbuchtung, und auf der Rückseite jeweils ein kleines Loch als Markierung, da gehören die Hände hin. Das Lenkrad liegt, richtig angefasst, ausgezeichnet in der Hand. Allerdings ist es recht dünn und schwarz. Im Sommer kann man sich schon mal die Finger ordentlich verbrennen. Ich empfehle eine Folie oder einen Pappendeckel an heissen Tagen hinter die Windschutzscheibe, oder Handschuhe anziehen, sonst kann man sie kaum fahren, weil es verdammt wehtut, das brennheisse Lenkrad anzufassen.
Negativ hingegen ist das Fehlen eines Heckscheibenwischers, jedoch mit dem Einschalten der Heckscheibenheizung kann man natürlich die Sicht nach hinten deutlich verbessern.
Was mir auch nicht gefällt, ist, dass es bei diesem Auto fast keine Ablagefläche gibt vorne. Ich hab da nur ein Handschuhfach, dass mit Betriebsanleitung vom Auto, Parkscheinen, meiner Sonnenbrille und zwei Plänen schon gestopft voll ist. In den zwei Zentimeter schmalen Ablagefächern in den vorderen Türen hab ich Eiskratzer, einen Lappen zum Autoabwischen und Zuckerln, falls unterwegs mein Blutzucker abfällt. (Bin kein Diabetiker, nur im unterzuckerten Zustand sehr gereizt und unkonzentriert.) Erstens einmal muss ich irgendwo meine Kassetten fürs Autoradio unterbringen, zweitens trinke ich gerne zwischendurch mal einen Schluck Wasser, wohin mit der Flasche? Im Kofferraum hab ich nichts davon, ich muss ja von Zeit zu Zeit hingreifen, da bleib ich nicht jedesmal stehen, ziehe den praktischen Hebel unter dem Fahrersitz und hol mir meine Kassetten oder meine Flasche aus dem Kofferraum. Frauen brauchen ja ständig irgendwelchen Krimskrams in der Nähe, wohin damit?
Apropos Hebel, es gibt nicht nur einen für den Kofferraum im Inneren, sondern daneben auch einen für den Tankdeckel. So muss man den Schlüssel nicht mehr abziehen und dem Tankwart in die Hand geben. Der Tankdeckel ist übrigens auf der linken Seite, wie ich beim ersten Mal tanken erstaunt festgestellt habe. (Was ich weiss, ist das bei Japanern Standard.) Zapfsäulen fährt man am besten auf der rechten Seite an. :-)
Was die Werkstättenkosten betrifft habe ich auch keine Probleme. Nachdem ich mit diesem älteren Auto nicht mehr in eine Mazda-Vertragswerkstätte fahre, halten sich die Werkstättenkosten durchaus im günstigen Rahmen. Ich zahle für eine Mechanikerstunde 600 Schilling, Ersatzteile sind auch nicht allzu teuer, es kommt nur auf die Werkstatt an.
Die zehn jahre alte türkise Metalliclackierung hat bei mir, musste ich feststellen, schon einige Tupfen von Steinschlägen auf der Motorhaube...
Punkto Sicherheit hat mein Auto 1991 wohl alle Standards erfüllt. Also vier Dreipunktgurte, einen Zweipunktgurt, Airbags gibt es keinen und ABS ist gerade erst erfunden. Unfall möcht ich mit ihr keinen haben, aufgrund des geringen Gewichtes werde ich wahrscheinlich ordentlich durch die Landschaft geschleudert bei einem Aufprall.
Das beste jedoch zum Schluss. Das elektrische Faltdach. Schwarz und zieht sich über die ganze Länger und breite des nach oben gewölbten Daches. Es lässt sich von vorne nach hinten schieben, von hinten nach vorne, lässt sich von der hinteren Sitzbank öffnen und schliessen, man kann mit dem Cabrio ohne Bedenken in die Waschstrasse fahren. Es kommt frische Luft herein, ohne dass es im Auto zugig oder laut wird. Ein Windbrecher vorne verhindert das. Der Hersteller empfiehlt aber, mit offenem Dach nicht mehr als 80 km/h zu fahren, sonst verliert man es unterwegs. :-)
Ich freu mich schon auf den Frühling, wenn ich mit meinem Baby mit offenem Dach fahre und mir die Sonne aufs Haupt lacht. Das Risiko, dass einmal ein Idiot mein Dach aufschneidet, nehme ich für dieses coole Cabriogefühl gerne in Kauf. Welches Auto hat serienmässig so ein Dach? Bis auf die legendären Enten, Renault Twingos und VW Lupos fällt mir da nicht viel ein...
Ein Nachteil der mir noch auffällt: wenn ich mit diesem Auto fahre, sind Autofahrer im Schnitt ziemlich rücksichtslos. Ich fahr auch viel mit anderen Autos, daher hab ich durchaus Vergleichswerte. Ich werde recht oft geschnitten oder überholt, wenn ich schon über dem vorgeschriebenen Limit fahre. Besonders negativ fällt mir auf, wenn nach einer Ampel zwei Spuren zusammenlaufen und ich brav rechts stehe, versuchen sich dann noch drei vor mir reinzudrängen, obwohl ich ordentlich Gas gebe und mein Auto doch ein bisschen was unter der Haube hat. Ich nehme mal an, die meisten trauen dem kleinen Auto nicht diese Kraft zu, die erstens einmal dadurch entsteht, dass der Motor 72 PS hat und das Auto selber keine 800 Kilo wiegt. Oder es ist schwer zu glauben, dass jemand mit so einem Auto doch ganz gerne zügig fährt.
EIN PAAR DATEN UND FAKTEN
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Leistung: 54kw/72 PS
Länge: 3,8 m
Gewicht: 800 Kilo
Verbrauch: ca. 6,5 Liter ROZ 91
Tankinhalt: 43 Liter
Sitzplätze: 5
Zum Schluss noch die Vor- und Nachteile im Überblick.
VORTEILE
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flott (11,4 sec 0-100)
süsses Design
zuverlässig bis zum Geht-nicht-mehr, auch jenseits der 120.000 km
passables Verbrauchs- Leistungsverhältnis
geräumiger als man denkt
Kopffreiheit
Faltdach (=billiges Cabrio)
angenehm weiche Schaltung
sehr leichtgängige (Nichtservo)-Lenkung
Reparaturen billig
ebenso die Steuer
NACHTEILE
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Lackschäden hat man schnell
wenig Ablagefläche
Sitze bieten wenig Seitenhalt
hohe Windanfälligkeit
manches klappert
ab 120 sehr sehr laut
Einparken mitunter nicht einfach für einen Kleinwagen
wird seit 1994 nicht mehr gebaut! :-(
FAZIT
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Der Mazda 121 CT, das Ei ist ein billiger, herziger Kleinwagen mit einem Motor, der durchaus Biss hat. Ein zuverlässiges, aber auch verspieltes Fahrzeug mit wenig Luxus. Ich werde auf jeden Fall meine Sonja fahren, bis sie auseinanderfällt. Schliesslich wird so etwas Hübsches leider nicht mehr gebaut. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Meine kleine Knutschkugel
17.02.2002, 09:12 Uhr von
FlotteBine
Bin fast 30 Jahre alt. Glücklich verheiratet . Und seit September 2000 stolze Mama von einer klei...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Hat meines Erachtens glaub ich nur einen Nachteil.
Dieser zeigt sich meist bei Minusgraden. Denn dann darf ich nicht nur außen, sondern auch drinnen kratzen.
Das liegt wahrscheinlich an meinem Sonnendach. Dieses erstreckt sich fast von der Front- und zu Heckscheibe. Im Sommer habe ich nur ein irres Fahrvergnügen dadurch.
Das Dach ist elektrisch verstellbar, keine elende Kurbelei. Man muss nur aufpassen , die Gefahr sich einen Sonnenstich zuzuziehen ist nicht gerade gering.
Am Anfang hatte ich etwas Angst, das sie mir das Plastik mal aufschneiden würden. Aber in den 5 Jahren wo ich ihn fahre, hat es noch keiner gewagt.
Man kann auch ungedenklich in die Waschstraße damit.
Die Innenausstattung bleibt trocken.
Ich liebe meine Knutschkugel, sie hat leichte Züge von einem neuen Käfer, halt leicht kugelig. In Fachkreisen spricht man auch von dem „Ei“.
Mein Ei ist türkisblaumetallik ( auch in rot und lila gesichtet), und so habe ich nie Schwieigkeiten mein Gefährt auf einem großen Parkplatz wiederzufinden.
Mit der leicht gängigen 5-Gang-schaltung beschleunige ich schnell bis fast 160. Die 70 PS gehen ab wie Schmidtskatzte. Bin schon öfter in einen Geschwindigkeitsraus geraten.
Weitere Vorteile ist der geräumige Platz für Kopf und Füße. Ich bin zwar klein ( 158 cm) , aber mein großer Bruder mit einer Größe von fast 1,90m hat sich darin den Kopf noch nicht gestoßen und seine Beine braucht er auch nicht entknoten.
Die Amatur ist übersichtlich, alle Knöpfe sind leicht erreichbar.
Im Fußraum befinden sich noch 2 zusätzliche Hebel.
Nummer 1 ist für den Kofferraum. In diesem finden sich gut 2 Getränkekisten und der Wocheneinkauf für 3 Personen Platz.
Nummer 2 öffnet den Tankdeckel. Bedenke die Öffnung befindet sich auf der linken Seite. Beim ersten Mal tanken gucke ich recht sparsam aus der Wäsche, als ich verkehrt herum stand.
Mein Auto ist zum Glück ein 5-türer, als Mama mit Kind unentbehrlich. Kann sonst ziemlich anstrengend werden den Junior einzustecken.
Ach ja , das Alter meiner Kiste ist nun schon 11 Jahre. Und die Zentralverriegelung schließt nicht immer vollständig. Also noch ein Nachteil.
Mir fällt noch einer ein. Im Cockpit kann man eigentlich nichts hinlegen, es sei denn man hat eine Antirutschmatte wie ich dort liegen. Denn es gibt keine richtige Ablagefläche, nur in den Türen .
Noch wissenswertes ist
Mein Ei hat mich eigentlich noch nie im Stich gelassen und abgesehen und einigen Verschleißteilen wenig Reperaturen.
Dadurch das er „ nur“ schadstoffarm ist , und keinen KAT bestitzt sind die Steuern etwas höher.
Fazit
Bin noch nicht enttäuscht worden. Im Sommer Cabriofeeling und auf 100 Km ( nur Stadtverkehr) verbraucht er so gegen 8-10 Liter.
Meiner Meinung nach zu empfehlen. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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bowling2001, 17.02.2002, 10:08 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Ein wenig mehr über die technischen Details und die Aufmachung des Fahrzeuges würden den Bericht bestimmt hilfreicher gestalten...
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madhead, 17.02.2002, 09:20 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Wow! Du knutscht dein Auto? So lieb hab´ ich meins auch wieder nicht. Und abgesehen davon währ´ ich dan ziemlich dreckig! ;) Sanfte Grüße vom Madhead
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