Mazedonien Testberichte
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Pro & Kontra
Vorteile
- Schönheit des Landes, Ohrid, Preise, Liebenswürdigkeit der Menschen
- überwätigend schöne Landschaften, günstige Preise, Essen, nette und freundliche Menschen
- Originell, romantisch, preiswert, nette Leute
Nachteile / Kritik
- schwierige Anreise, für den der nicht fliegen will
- teure bzw. komplizierte Anreise
- Anreise entweder kompliziert oder teuer
Tests und Erfahrungsberichte
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Ein Land der Träume
5Pro:
Schönheit des Landes, Ohrid, Preise, Liebenswürdigkeit der Menschen
Kontra:
schwierige Anreise, für den der nicht fliegen will
Empfehlung:
Ja
Meine letzte Mazedonien Reise ist nun schon zwei drei Jährchen her, aber immer noch nah genug doch mal einen Bericht drüber zu verfassen :)
Geschichte
Die ersten slawischen Einwanderer kamen im 6. und 7. Jahrhundert und seitdem ist
Mazedonien ständiger Zankapfel zwischen den unliegenden Nationen, seit dem 19.Jahrhundert besonders zwischen Serbien, Bulgarien und Griechenland. Wen wundert's - bei der Schönheit des Landes?!
Als sich also die oben genannten Nationen endlich in der Selbstständigkeit befanden verblieb Mazendonien beim Osmanischen Reich und wurde in seiner Zugehörigkeit zum Ende des 19.Jahrhunderts kurzweilig von einem Land zum nächsten geschoben, bis es nach dem Berliner Kongress wieder beim Osmanischen Reich landete. Die Mazedonen wollten das selber gar nicht so sehr und probten den Aufstand, der auch artig von den umliegenden nationen unterstützt wurde - aber nicht so uneigennützig wie man annehmen könnte, denn schließlich wollte jeder Mazedonien besitzen. Also versuchten die Serben genauso wie die Bulgaren und die Griechen dem mazedonischen Volk ihre Kultur und Sprache aufzudrücken und errichteten nebst Schulen viele weitere Institutionen, die das Volk an sich binden sollte.War aber nicht so einfach wie gedacht, denn das mazedonische Volk ist ja nun mal alles andere als homogen: es gibt die griechischen Mazedonen, die slawischen Mazedonen, die bulgarischen Mazedonen, die Vlachen, Albaner und Ladino-sprechenden Juden, etcetcetc. Also schlossen sich die Mazednen keinem ihrer Nachbarn an, sondern formten 1893 eine eigene nationale mazedonische Freiheitsbewegung, die auf Eigenständigkeit aus war und auch kurzweilig, gerade in der gegend um Prilep einen eigenen Staat ausrief.
Aber bereits 1912 wurde das Gebiet wieder umkämpft und war einer der großen Streitpunkte im Balkankrieg von 1913. Das Land wurde unter den Balkanvölkern aufgeteilt und ein großer teil des Landes ging an Griechenland und Serbien.
Nach dem 2.Weltkrieg ging Mazedonien in das entstehende Jugoslawien ein und blieb somit unter serbischer Kontrolle mit der offiziellen Bezeichnung: Süd-Serbien.
1991 erklärte sich Mazedonien für unabhängig, was wiederum zu Schwierigkeiten mit Griechenland führte, welches die neue Staatsflagge nicht anerkennen wollte und Probleme im nationalen Symbol sowie der namensgleichen griechischen Region sah. Wenn es also nicht Serbien war, dann bereitete Griechenland Probleme, bei letzterem spielten aber wohl auch Ängste mit, die eigene Region wegen dem selben Namen zu verlieren, wohingegen Serbien primär besetzte.
Heute ist Mazedonien offiziell als ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien in der Liste der Länder aufgeführt und die UNO versucht seit Jahren zwischen Griechenland und Mazedonien bzgl einer Namensentscheidung zu schlichten.
Klima
Theoretisch heißt es, dass Mazedonien in der Übergangsregion zwischen kontinentalem und mediteranem Klima liegt. Praktisch bedeutet das: tagsüber heiß, nacht kalt / Winter eisig und Sommer heiß.
Mehr gibt es da auch nicht zu sagen ;) Ich war im März da und es war atemberaubend. Morgens um 5/6 auf dem Balkon in Ohrid sitzend ist es eisig kalt und man muss sich dick einmummeln um den Sonnenaufgang über dem See genießen zu können. Aber schon so gegen 8/9 kündigt sich der warme Tag an und man muss in kurzen Klamotten rumlaufen. SObald die SOnne wieder verschwindet merkt man, dass es eben doch erst März ist.
Infrastruktur/Taxis/Sicherheit
Es gibt zwei internationale Flughäfen, in Ohrid und Skopje. In Ohrid bin ich noch nicht angekommen, aber der in Skopje ist klein und überschaubar :) Man kommt hier von Berlin, Hamburg, München, Frankfurt, Düsseldorf, Wien und Zürich aus an.
Die Verbindung nach Skopje vom Flughafen ist ok, könnte aber besser sein. es gibt zwar vom Busbahnhof in Skopje Verbindungen, diese sind aber sehr undurchsichtig - also sind wir auf Taxi umgestiegen und haben den großen Touristenfehler gemacht und einfach ein Taxi auf der Straße angehalten. --> NIEMALS! Wir (2 Mädels) unterhielten uns nett mit dem Fahrer und der fuhr und fuhr und fuhr. Wir wussten, der Flughafen ist nur so 20 Minuten raus aber wie waren schon 30 Minuten unterwegs (in 2 Stunden ging unser Flieger) und der Flugplatz nirgendwo in Sicht. Irgendwann erkannten wir, dass wir in die komplett andere Richtung fuhren und der Fahrer erklärte uns in gebrochenem Englisch, dass er nur "schnell" tanken müsse, wir also gehofft, dass stimme... Tja, dann kam tatsächlich eine Tankstelle in Sicht, aber eine Autokolonne von 20 Fahrzeugen vor uns. In 1 Stunde ging mittlerweile unser FLieger und wir machten Terror, weil wir unser Gepäck wollten und ein anderes Taxi finden wollten. Da wollte er uns das gepäck nur für einen horrenden preis aus dem Kofferraum holen. Soviel Geld hatten wir nicht mal dabei. Was machen Mädchen dann also? Sie werden laut und ziehen Aufmerksamkeit auf sich. Irgendwann hat sich einer der anderen Taxifahrer erbarmt und auf unseren eingeredet. Wir dem also etwas Geld für unser Gepäck gegeben und der andere hat uns innerhalb von 30 Minuten zum Flughafen gebracht - mit einem Affenzahn durch Skopje. Den Flieger haben wir mit Ach und Krach gekriegt - der hatte nämlich Gott sei Dank Verspätung.
Ja, dabei durften wir feststellen, dass die Autobahn um Skopje herum ziemlich gut ist :) Die Mautggebühr für die Autobahn beträgt etwas um die 2 Euro, kommt aber immer drauf an wieviele Kilometer man fährt.
Von Skopje nach Ohrid/Prilep/Bitola, etcetc kann man mit Bus oder Auto fahren. Es gibt wohl Züge, aber die sind angeblich langsam udn nicht sonderlich empfehlenswert - wirklich gesehen hab ich aber nie einen. Mit Bus ist es wohl ein ganz schönes Erlebnis, ähnlich einer Reise durch Albanien (Berghänge ohne Leitplanke oder dergleichen). Mit dem Auto kann man die wundervolle Sicht schon sehr viel mehr genießen ohne ständig die Berge runtersehen zu müssen. Die Straßenverhältnisse sind gut und man kommt relativ zügig voran, da es viele zweispurige Straßen gibt (zumindest nach Ohrid).
Wer viel auf sein Auto gibt, sollte es nicht mitnehmen. Es wird vielleicht nicht geklaut (obgleich das auch bei uns probiert wurde), aber obwohl die Straßen zwar gut sind, gibt es aber eben doch hier und da unvorhergesehene Schlaglöcher - man sollte einfach kein Deutschland erwarten, aber auch wissen, dass man sich eben nicht in der Pampa befindet.
Unser Auto hat ziemlich viele Kratzer abbekommen, denn wir sind mit einem Skopje Kennzeichen durch den Süden getigert. Ich weiß nciht, ob das noch so ist, aber Nord (Serbien) und Süd (Griechenland) sind nicht die besten Freunde und ein Schlüsselkratzer auf dem Lack ist da noch das geringste Problem.
Währung/Kosten
Die Währung in Mazedonien ist der Denar und 1 Euro = 60 Denar (ca.)
Prinzipiell ein mega günstiges Land - bzgl. Essen, Unterkunft, Reisen, etcetcetc.
Man erhält hier alles, was man auch im Westen kriegt, nur billiger. Restaurantbesuche kann man mit 5 Euro planenu nd dabei dick und rund werden.
Wir haben für ein sauberes Privatzimmer in Ohrid mit Bad (ohne Verpflegung) 5 Euro pro Tag bezahlt. Dazu kommt aber noch eine kleine Gebühr (einige Cents pro Tag) für die Pflichtregistrierung. Als Tourist muss man sich nämlich bei der Polizei registrieren.
Im Sommer kann man wohl auch in den Studentenwohnheimen unterkommen, da kenne ich aber weder Preise noch Adressen.
Die Hotels variieren je nach Anspruch. Es gibt Motels und Sternehotels, die preislich dann beim westeuropäischen Standard mitspielen. In Skopje sind wir für eine Nacht in einem Motel untergekommen, dessen Adresse ich auch nicht mehr weiß, da aber vermutlich für sämtliche Motels der Stadt steht: Eine eine Nacht Partyhaus mit Styroporwänden. In Sachen Bettwäsche kann ich da jedem nur raten seienen Schlafsack mitzunehmen :)
Wichtige Städte
Ohrid: Hier gibt es alles was das Herz begehrt: den berühmten See, viele schöne Kirchen, Strände, leckere Fischrestaurants, mediterrane Atmosfäre. Ein Traum von einem ruhigen Urlaubsort, der jedoch alles andere als langweilig ist. Klöster, Moscheen - die später wieder Kirchen wurden, Mosaikböden - Ohrid ist UNESCO Weltkulturerbe. Ein Muss auf jeder Mazedonienreise.
Bitola: Hier gibt es viele Sehenswürdigkeiten, denn die Stadt sprudelt nur so von Geschichte und multikulturellem Zusammenwirken. Moscheen und Kirchen nebeneinander und viele archeologische Fundorte befinden sich hier und um die Stadt herum.
Skopje: Die Hauptstadt des Landes sehr türkisch geprägt, gerade was die Altstadt anbelangt; aber selbst in den outskirts weiss man nicht immer wo man sich befindet. Obwohl der Großteil der Stadt sehr sozialistisch geprägt ist in seiner Architektur und nicht wirklich schön anzisehen ist (drekcig und groß) gibt es wunderbare Plätzchen, Parks und eine bezaubernde Altstadt.
Viel mehr hab ich leider nicht gesehen, aber für den Anfang sehr gut :) Und ich plane auf jeden Fall zurückzufahren.
Meine Meinung
Die Sprache beruht auf dem slawischen Alfabet und wer russisch / bulgarisch kann ist gut bedient. Viele sprechen Englisch, Deutsch ifndet man dagegen seltener. In den Vororten gibt es viele Sinti/Roma-Siedlungen ,die Sprachen dort unterscheiden sich nochmal vom alltäglichen Mazedonisch, wer es aber nicht drauf abgesehen hat dorthin zu fahren, wir vermutlich sowieso nur mit den Sinti und Roma in Berührung kommen, wenn sie betteln. Denn leider ist das System in Bezug auf diese Menschen sehr verrodet. Sie drüfen nur arbeiten und Geld verdienen, wenn sie registriert sind, registrieren können sie sich aber nur, wenn sie arbeiten und einen festen Wohnsitz haben. Einen festen Wonhsitz kriegen sie nur wenn sie Arbeit haben und registriert sind. Arbeitslosengeld kriegen sie nicht und weil sie eben Sinti und Roma sind kriegen sie auch keine Arbeit :-/ ... Ich habe Sinti und Roma dort besucht, Freunde von Freunden, jetzt auch meine Freunde. Ärmste Verhältnisse, aber so liebenswert. Einem Bettler auf der Straße etwas Geld geben, kann jedoch einige Risiken enthalten, egal ob Roma oder nicht. Wer einmal gibt, der hat noch mehr.
Ich empfehle einen Besuch in Mazedonien! Noch ist es günstig, noch kommt man gut hin, es ist sicher, sauber, schön und beeindruckend. Wer mit dem Auto fahren will muss sich auf eine lange und teure Reise einstellen (Mautgebühren, Sprit, etc). Wer nicht fliegen will kann sonst aber auch mit dem Bus bis nach Bari (Italien), von dort mit der Fähre nach Albanien und von dort mit dem Bus bis nach Ohrid oder Skopje. Das - so sei gemerkt - ist aber eine Reise für Abenteurer. Denn obgleich günstig, voller Adrenalinkitzel.
Mazedonien!!! Fahrt hin, wenn ihr könnt :) weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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giselamaria, 04.11.2008, 17:49 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
toll!!! - sehr schön berichtet! - Herzlichen Gruß gisela
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Eine unentdeckte Perle
Pro:
überwätigend schöne Landschaften, günstige Preise, Essen, nette und freundliche Menschen
Kontra:
teure bzw. komplizierte Anreise
Empfehlung:
Ja
m Sommer dieses Jahres hatte ich endlich die Gelegenheit, Makedonien zu besuchen - es war schon lange ein großer Wunsch von mir. Als Teilnehmer eines Sprachseminars verbrachte ich insgesamt 3 Wochen in diesem Land, vorwiegend in Ohrid, wo das Seminar auch stattfand, aber wir besuchten auch Struga (und alle anderen Orte am Ohridsee, Resen, Bitola, Prilep, Krusevo, Debar, Mavrovo, Gostivar, Tetovo, Skopje und Kumanovo. Mein Bericht bezieht sich also in erster Linie auf West-, Nord- und Zentralmakedonien.
ANREISE + STRASSENNETZ:
Da mir Flüge viel zu teuer waren (unter 350 EUR war nichts zu finden) und ich keine Lust hatte, fast 2 Tage im Bus zu verbringen, bin ich mit dem Auto in dieses schöne Land gefahren. Ich habe zwischendurch auch meine Heimat Bosnien besucht, so dass die Fahrt nicht so sehr anstrengend wurde, aber wenn man von Deutschland aus direkt nach Makedonien fährt, ist es ein bisschen anders. Von Berlin bis nach Ohrid, das im äußersten Südwesten des Landes liegt, sind es nahezu 2000 km, wobei man auch bedenken muss, dass man 5 Grenzen zu überqueren hat (Tschechien, Slowakei, Ungarn, Serbien, Makedonien). Es kann sich also ganz schön in die Länge ziehen.
Besonders beachten muss man die Straßen in Südserbien, die man leider nicht umfahren kann. Hinter Leskovac, wo die Autobahn endet, beginnt die Hölle für jeden Autofahrer: die Straßen sind in einem miserablen Zustand. Es sind teilweise solche Krater im Asphalt, dass die Bezeichnung Schlagloch fast schon zu milde ist.
In Makedonien selbst war ich von den Straßen positiv überrascht. Gleich hinter der serbisch-mak. Grenze beginnt die Autobahn, die einen über Skopje, wo man ein paar Kilometer durch Stadtgebiet fahren muss, bis nach Gostivar bringt. Für diesen Abschnitt (ca. 120 km) muss man insgesamt ca. 2 EUR an Mautgebühren zahlen. Weiter bis nach Ohrid gibt es eine ziemlich gut ausgebaute Schnellstraße, die größtenteils durch hohe Gebirge führt. Wenn es bergauf geht, hat man dann meistens 2 Spuren zur Verfügung, was die Fahrt dann doch ziemlich beschleunigt und was mir sehr positiv auffiel, gerade im Vergleich mit anderen Balkanländern.
Auch ansonsten habe ich meist gut ausgebaute Straßen vorgefunden, in akzeptablem Zustand, wobei ich Deutschland hier natürlich nicht als Maßstab nehme.
Makedonien verfügt über 2 internationale Flughäfen: Skopje und Ohrid. Beide werden von mehreren deutschen, österreichischen und schweizer Städten (Berlin, Hamburg, München, Frankfurt, Düsseldorf, Wien, Zürich) angeflogen, der Ohrider Flughafen aber vorwiegend in den Sommermonaten. Wie bereits erwähnt, sind die Flüge aber relativ teuer. Ein Tipp für diejenigen, die nach Ohrid reisen möchten: mit Germania Express bis Thessaloniki für 90 Euro fliegen und dann mit dem Bus nach Ohrid - ist mehr mehr weit und relativ günstig.
WÄHRUNG:
Denar heißt sie und der Kurs ist ungefähr 1 Euro = 60 Denar.
UNTERKUNFT:
Ich war in einem Studentenwohnheim in Ohrid untergebracht und war positiv überrascht von dessen Qualität. Die Zimmer sind in einem guten Zustand und werden täglich sauber gemacht. Das Essen war sehr vielfältig und ausgewogen, aber dazu komme ich später noch.
Das Wohnheim ist in der Sommersaison auch für Nichtstudenten zugänglich und empfiehlt sich insbesondere für junge Menschen, denn das Preis-Leistungs-Verhältnis ist sehr gut - ein Einzelzimmer kostet mit Frühstück ca. 10 Euro. In der Touristenhochburg Ohrid gibt es auch viele Hotels, wo die Preise je nach Kategorie und Zimmer von 30 bis 150 Euro schwanken. Es ist also für jeden etwas dabei. Am billigsten ist jedoch die Privatunterkunft, wo man gerade in Ohrid die Qual der Wahl hat. Ab 7-8 Euro ist man schon dabei.
KLIMA:
In den südlichen Teilen des Landes, also auch um die Attraktion Ohridsee herum, herrscht echtes mediterranes Klima. Das Gleiche gilt auch für die meisten weiteren Teile des Landes, nur in den Gebirgen im Westen (Mavrovo, Krusevo...) herrscht Kontinentalklima. Daraus lässt sich ableiten, dass es im Sommer tagsüber fast überall unerträglich heiß ist. Ausnahme bestätigen aber wie immer die Regel: In den Gebirgen findet man mitten im Sommer ein wahres Klimaparadies. Tagsüber nicht zu heiß, aber angenehm warm und abends braucht man schon eine Jacke.
Ohrid selbst fand ich nicht zu heiß - aufgrund des großen Sees ist es abend wirklich sehr angenehm, und es empfiehlt sich sogar im August, eine leichte Jacke dabei zu haben.
SEHENSWÜRDIGKEITEN:
Ohridsee - eine echte Perle! Glasklares Wasser, endlose saubere Strände... nicht umsonst wird der See "das makedonische Meer" genannt. Man hat wirklich das Gefühl, irgendwo am Mittelmeer zu sein und dennoch ist es anders, in erster Linie wegen der Geschichte und der so ganz anderen Kultur. Weltberühmt sind die Perlen aus dem See, die man bei lizenzierten Händlern relativ günstig käuflich erwerben kann - das ideale Geschenk aus Makedonien.
Ohrid - eine Museumsstadt. Man riecht förmlich überall in der Stadt die turbulente Vergangenheit. Ohrid verfügt über ein Kulturerbe von der Antike bis zur heutigen Zeit. Die Stadt wird dominiert von wunderschönen orthodoxen Kirchen und Klostern wie Sv. Kaneo, Sv. Kliment, Sv. Sofija... Die Haupttoristenmeile ist die Altstadt "Stara carsija", die architektonisch eine fabelhafte Mischung aus Orient und Oxident darstellt. Das eigentliche Wahrzeichen der Stadt ist aber die alte Samuel-Burg, die man von überall sehen kann. Ohrid gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Im Sommer gibt es ein Kultur- und Musikfestival namens "Ohridsko leto" (Ohrider Sommer), den ich allen sehr ans Herz lege. Da wird wirklich viel geboten, von Kunstausstellungen in der Stadt und umliegenden, wunderschönen Dörfern, über Folkloreveranstaltungen und literarischen Lesungen, bis hin zu Jazz-, Blues- und Popkonzerten.
In der unmittelbaren Nähe der Stadt befinden sich unzählige Strände, wobei für jeden etwas dabei ist - ruhige Strände für richtige Erholung (Biljanini izvori) oder aber lebendige und hauptsächlich von jungen Menschen besuchte Strände wie Gradiste, Slavija, Pestani, Trpejca.
Struga - die Nachbarstadt von Ohrid, ganz im Norden des Sees. Neben der schönen Altstadt und vielen Museen, war für mich der Fluss Crni Drim die Hauptattraktion. Er fließt direkt in den See und da hat man doppelte Bademöglichkeit - man kann sich vom Fluss in den See treiben lassen. Wunderschön! Außerdem ist Struga die Hochburg der makedonischen Literatur. Jeden Sommer ist es der Austragungsort der makedonischen literarischen Tage.
Sehr zu empfehlen sind auch die nahegelegenen Dörfer Kalista und Radozda mit wunderschönen Klostern und phantastischen Stränden.
Sveti Naum - ein Kloster im äußersten Süden des Ohridsees, direkt an der albanischen Grenze. Für orthodoxe Makedonier hat es eine große Bedeutung, ist aber in erster Linie wegen der wundervollen Landschaft zu empfehlen.
Prespasee - in meinen Augen nicht so schön wie der Ohridsee, dennoch empfehlenswert, vor allem für Tagesausflüge. Das Besondere an diesem See ist, dass er von drei Ländern geteilt wird: Makedonien (der größte Teil), Albanien und Griechenland. Die Strände sind aber nicht zu vergleichen mit dem Ohridsee.
Galicica - der große Berg zwischen dem Ohrid- und dem Prespasee. Wenn man kein Bergsteiger ist und über keine große Kondition verfügt, ist der Berg eigentlich nur mit dem Auto zu bewältigen. Und das lohnt sich allemal! Wunderschöne Bergpfade (vorsichtig mit dem Auto, da es sehr eng und unübersichtlich ist) und auf der Spitze (ca. 2000 m hoch) gibt es eine große Plattform, von der aus man beide Seen sehen kann. Ein unwahrscheinlich schöner Ausblick.
Mavrovo - DAS Skigebiet Makedoniens. Da ich aber im Sommer dort war, war von Schnee natürlich nichts zu sehen. Dennoch lohnt sich gerade im Sommer ein Ausflug, besonders wenn man frische Luft mag. Auf dem Mavrovosee kann man wunderbar entspannen und das absolute Highlight ist das Bergdorf Galicnik. Direkt in riesigen, steilen Felsenklippen gelegen, bietet es eine fast unwirkliche Schönheit. Man hat das Gefühl, man würde sich auf einer ganz anderen Welt befinden.
Krusevo - noch ein Skigebiet, wobei die Stadt Krusevo wirklich sehenswert ist. Sie liegt auf 4 Bergen und besteht hauptsächlich aus kleinen Häusern und Gassen. Natürlich gibt es auch ein paar Hotels, die aber vorwiegend im Winter benutzt werden. Ebenfalls ideal für einen Tagesausflug.
Skopje - die makedonische Hauptstadt und zugleich auch die größte Stadt des Landes (ca. 750 000 Einw.). Das einzig wirklich Empfehlenswerte ist die türkisch geprägte Altstadt - ein Hauch von Istanbul. Wurde gerade in diesem Sommer renoviert und frisch herausgeputzt. Der Rest der Stadt wird von typischer sozialistischer Architektur der 60er und 70er Jahre geprägt. Nicht wirklich schön. Der Grund ist ein Erdbeben Anfang der 60er Jahre, das die Stadt quasi dem Erdboden gleich machte.
Bitola - die zweitgrößte makedonische Stadt und sozusagen der Gegenpart zu Skopje. Die Stadt ist pure Geschichte. Der Mittelpunkt ist die türkische Altstadt, in der viele Moscheen und Kirchen nebeneinander stehen - wunderschön. Interessant ist auch das Kemal-Atatürk-Museum. Der Gründer der modernen türkischen Republik hat nämlich 2 Jahre in Bitola studiert - dies zeigt, welche Bedeutung die Stadt einmal hatte. Ein weiterer Höhepunkt ist sicherlich die antike Stadt Heraclea vor den Toren Bitolas. Da findet man archeologische Funde aus dem 6 Jhdt. vor Christus. Außerdem empfiehlt sich der Berg Pelister mit dem gleichnamigen Nationalpark für Tagesausflüge.
Das sind ungefähr die Orte, die ich besucht habe, aber Makedonien hat noch einiges zu bieten. Ich habe mir sagen lassen, dass z.B. der Osten des Landes wieder ganz andere Vorzüge hat und das gilt es in den nächsten Jahren zu entdecken.
MENSCHEN:
Für Westeuropäer ist die makedonische Sprache sicherlich sehr schwer zu erlernen, es sei denn man ist Experte für südslawische Sprachen. Das ist aber überhaupt kein Hindernis, denn ich habe selten so freundliche, nette und hilfsbereite Menschen gesehen wie in Makedonien. Wenn verständigungstechnisch nichts mehr geht, kommen dann die meisten mit Englisch- oder Deutschkenntnissen und irgendwie klappt es immer. Die Menschen freuen sich einfach über jeden, der ihr Land besucht und bemühen sich ständig, auf den Gast zuzugehen und ein positives Bild von ihrem Land abzugeben.
Aufdringliche Menschen habe ich nicht getroffen, eher kann man die Makedonier als angenehm fürsorglich bezeichnen.
Von politischen Spannungen, in erster Linie zwischen orthodoxen Makedoniern und muslimischen Albanern merkt man direkt unter dem Volk nicht viel. In Ohrid sind sogar beide Seiten sehr bemüht zu zeigen, dass sie wundebar miteinander auskommen und das nimmt man ihnen auch ab. So war zumindest mein Eindruck. In Westmakedonien, in der Gegen um Tetovo und Gostivar ist die Situation anders - große albanische Mehrheit und kaum Makedonier, die sich in ihren Rechten eingeschränkt fühlen. Doch auch dort habe ich persönlich nur angenehme, freundliche und hilfsbereite Menschen getroffen.
ESSEN/TRINKEN:
Für westeuropäische Verhältnisse extrem günstig. In Restaurants bekommt man ein volles Menü schon ab 2 Euro, und man muss schon sehr viel essen, um für eine Mahlzeit mehr als 5 Euro auszugeben. In Supermärkten sind Lebensmittel bis zu 50% billiger als in Deutschland, wobei man in Makedonien auch fast alles bekommt, was es bei uns gibt.
Die makedonische Küche unterscheidet sich doch um einiges von den anderen aus der Region. Entgegen dem gängigen Vorurteil, die Balkanküche bestünde nur aus Fleisch und Weißbrot, wird sehr viel Gemüse und Obst gegessen. Makedonien ist ein Paprika- und Tomaten-Paradies. Nirgendwo habe ich so leckeres Gemüse gegessen wie dort. Aufgrund des milden Klimas und des fruchtbaren Bodens gelingt nämlich fast alles. Es gibt unzählige Salatvariationen, sehr oft wird Gemüse auch gekocht, und als Nachtisch gibt es nichts Besseres als frische Wasser- oder Honigmelone.
Nichts desto trotz gibt es natürlich auch verschiedene Fleischgerichte wie überall auf dem Balkan. Die bekannteste Spezialität ist jedoch Tavce-Gravce, ein Bohneneintopf mit Gemüse und verschiedenen Gewürzen - sehr lecker und deftig. In Ohrid ist auf jeden Fall frische Forelle vom Grill zu empfehlen - direkt aus dem See.
Auch Getränke sind ziemlich billig, wobei ich den makedonischen Wein unbenigt empfehle. Biersorten gibt es auch zu Hauf. Das beste mak. Bier ist "Skopsko pivo" - einen halben Liter bekommt man schon für 50 Cent . Wem das nicht schmeckt, kann fast überall auf die vertrauten Marken wie Beck's oder Heineken zurückgreifen.
VERKEHRSMITTEL:
Busse sind das gängiste Verkehrsmittel und sehr billig. Eine Fahrt von Skopje bis Ohrid z.B. (ca. 120 km) kostet ca. 3 Euro. Das Verkehrsnetz ist ziemlich gut, nur sind die Meisten Busse sehr alt und langsam:)
Für Bahn gilt im Prinzip das Gleiche, es ist nur unwesentlich teurer.
Für kürzere Fahrten empfehle ich dennoch Taxi. Meistens macht man vorher einen Preis ab und das ist in der Regel nicht viel (ca. 1 EUR für 15 km).
FAZIT:
Makedonien ist ein echter Geheimtipp! Wer eine ganz andere Seite Europas kennenlernen, sich für Geschichte und Kultur interessiert, billig und sehr gut essen und trinken, wandern, baden und entspannen möchte, sollte unbedingt mal dieses Land besuchen. Die angenehmen und freundlichen Menschen sind jedoch die entscheidende Würze. Alles in allem sehr empfehlenswert. weiterlesen schließen -
Die Mazedonier mögen Touristen
07.09.2004, 19:48 Uhr von
Negendank
Seit 3 Jahren habe ich als Autor Erfahrungen bei dooyoo und Ciao gesammelt.Pro:
Originell, romantisch, preiswert, nette Leute
Kontra:
Anreise entweder kompliziert oder teuer
Empfehlung:
Ja
Heißt es nun Mazedonien oder Makedonien? Sind wir nun weströmisch oder oströmisch? Man kann es sich aussuchen und ich werde darüber keinen Streit anfangen.
In der Zeit vom 24. April bis zum 2. Mai 2004 besuchte ich die Orte Ohrid, Resen, Bitola, Prilep, Veles und Skopje. Zunächst einmal Murphy’s Gesetz: das Butterbrot fällt immer auf die falsche Seite. An den schönsten Plätzen herrschte das schlechteste Wetter. An den langweiligsten Plätzen schien die Sonne. Meine Fotos sind deshalb nicht ganz so gelungen, wie ich mir das gewünscht hätte.
GELD
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Landeswährung ist der Denar. Der Kurs beträgt 1 Euro = 61 Denar. Zum besseren Überblick rechne ich sämtliche Preise in Euro um.
Im Lande selbst herrscht chronischer Mangel an Wechselgeld. Man wird stets gebeten, passend zu zahlen. Das kann mal in Denar und mal in Euro geschehen. Damit erledigt sich übrigens die Frage nach Trinkgeld.
ANREISE
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Zu Land – also über den Balkan – würde die Anreise zwei Tage und die Rückreise ebenfalls zwei Tage dauern. Summe: vier Tage und soviel Zeit hatte ich einfach nicht.
Also wählte ich den Luftweg. Von Deutschland aus bietet Adria Airlines die besseren Verbindungen. Diese Gesellschaft ist slowenisch und macht Zwischenstation in Ljubljana. Von Österreich und der Schweiz aus bietet auch Macedonian Airlines gute Verbindungen.
Für das Ticket München – Skopje – München bezahlte ich 420.- €
In jüngster Zeit haben sich die Flugverbindungen mehrfach geändert und es empfiehlt sich, vor Abflug die Webseite der jeweiligen Fluggesellschaft zu besuchen.
Bei der Ankunft ist man aus dem Flughafen schnell draußen. Man sieht einen chaotischen Parkplatz. Ich selbst entdeckte nur Taxis. Der Flughafen von Skopje ist der einzige Ort in Mazedonien, wo Taxifahrer willkürlich Preise fordern. Man muß also feilschen. Wenn das nicht gelingt, dann verteuert sich die Anreise nochmals um 20.- €.
FORTBEWEGUNG IM LAND
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Das Straßennetz befindet sich im Ausbau. Sobald die Straßen europäischen Standard erreicht haben, werden in unregelmäßigen Abständen Mautsperren errichtet. Die Gebühren liegen zwischen 0,50 und 1.- €. Ansonsten wird man durch Baustellen ausgebremst. Manche Nebenstrecken befinden sich noch in katastrophalem Zustand. Der Verkehr ist normal, doch muß man im Vergleich zu Deutschland mit deutlich längeren Fahrzeiten rechnen.
Wer das will, der kann das Land durchaus mit dem eigenen Auto bereisen. Es gibt auch Leihwagen.
Ich selbst reiste mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Busse sind langsam und billig. Für eine Strecke von 40 km rechnet man die Fahrzeit mit einer Stunde und den Preis mit einem Euro.
Die Bahn ist ebenfalls langsam und billig. Das Streckennetz ist begrenzt. Die Bahn bietet einen geringfügigen Vorteil: man kann während der Fahrt das Fenster öffnen und auf die Weise unterwegs fotografieren.
Taxis sind an farbigen Aufsetzern zu erkennen, die auf dem Wagendach angebracht sind. Man findet sie überall. Den Fahrpreis sollte man vorher abmachen. Angemessen ist ein Euro für drei Kilometer. (Ausgenommen der Flughafen von Skopje!!!).
Man kann auch mit dem Taxi Ausflüge unternehmen. Angemessen sind sechs Euro pro Stunde.
UNTERKUNFT
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Vor Beginn meiner Reise verwendete ich den Suchbegriff „Mazedonien“ bei GOOGLE. Auf dem Weg entdeckte ich eine mazedonische Newsgroup. Ich meldete mich an und habe die Frage gepostet, wo man denn preiswerte Unterkünfte finden könne. Als Antwort erhielt ich die Email-Adresse von Pero Jakimov. Der Mann lebt in Ohrid und vermittelt Fremdenzimmer in Stadthäusern. Offenbar gibt es nur Doppelzimmer. Der Preis wurde mit 15 € pro Nacht berechnet. Mein Zimmer erwies sich als sauber und sehr geräumig. Ich schätzte die zentrale Lage. Zur Ausstattung gehören Aircondition, Fernseher und Dusche. Verpflegung ist im Preis nicht inbegriffen. Insgesamt war ich zufrieden und ich halte Herrn Jakimov für seriös.
Im weiteren Verlauf der Reise ging ich wie folgt vor. An jeder Station findet sich eine Art von Bistro. Ich ging hinein, bestellte ein Bier und fragte die Bedienung, ob sie eine preiswerte Unterkunft wisse. Dabei zeichnete sich folgendes Bild ab: Privatzimmer für nur eine Nacht sind nicht zu haben. Man muß schon mehrere Tage bleiben, bis ein Vermieter Interesse zeigt.
Wenn man – wie ich – eine Rundreise unternimmt, dann bleiben nur Hotels. Die Preise pro Nacht bewegen sich zwischen 15 € und 25 €. Mit kleineren Mängeln muß man rechnen. Das schlechteste Hotel bekam ich in Bitola. Das beste in Prilep.
SPEISEN
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Da es auch bei uns Balkanrestaurants gibt, kann man sich auf das Essen schon einstellen. Die Bezeichnungen der Gerichte lauten in Mazedonien ähnlich wie bei uns in jugoslawischen Restaurants. Dazu einige Besonderheiten:
Im Ohridsee lebt eine Forellenart, die äußerst lecker schmeckt. Die mazedonische Bezeichnung ist „Pastrmka“. Bitte nicht verwechseln mit „Pastrma“, denn das ist kalter Braten.
Tavtsche Gravtsche ist ein Eintopf aus weißen Bohnen, der mit Knoblauch und Chilli gewürzt wird.
Beilagen werden als Dekoration betrachtet. Die eigentliche Beilage ist ein großer Korb mit Weißbrot.
Alle Beilagen werden extra berechnet. Wenn also auf der Speisekarte Cevapcici – mazedonisch „Kebapi“ – mit 90 Denar draufstehen, dann muß man nochmals 30 Denar dazurechenen und kommt auf 120. Das entspricht dem Gegenwert von 2 €.
Insgesamt bewegen sich die Preise für eine vollständige Mahlzeit zwischen einem und fünf Euro.
GETRÄNKE
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Das Angebot ist so vielfältig, daß ich nicht alles zu testen vermochte. Die Weine sind gut und die Biere sind mittelmäßig. Oftmals wird unaufgefordert ein Glass Wasser gereicht. Dieses kann man ohne Bedenken trinken.
Der Lozova Rakija entspricht dem italienischen Grappa. Es gibt die Sorten gelb und weiß. Meiner Meinung nach schmeckt der Gelbe besser. Eingeschenkt wird nach Ermessen des Wirtes. Der Preis pro Glass beträgt etwa 70 Cent.
Espresso-Maschinen haben sich selbst bis in kleinste Kaffeehäuser hinein durchgesetzt. Der mazedonische Kaffe ist ein türkischer Mokka, der aus der Maschine kommt. Ansonsten bestellt man nach italienischem Vorbild. Ein Kaffee kostet zwischen 40 und 60 Cent.
Raucher dürfen sich freuen. Eine Schachtel Westzigaretten kostet etwa 80 Cent. Eine Schachtel Balkanzigaretten dagegen nur 40 Cent. Gesundheitswarnungen sind unbekannt.
DIE MENSCHEN
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Einmal wurde ich zu einer Tischrunde eingeladen. Diese setzte sich folgendermaßen zusammen: drei Mazedonier, ein Albaner, ein Türke. Die Menschen verstanden sich prächtig und meinten, daß Spannungen nur von Politikern künstlich geschürt werden.
Das mag wohl teilweise stimmen. Im Allgemeinen wird man als Tourist aus Konflikten herausgehalten. Das Land wartet ja nur auf Touristen! Zu keinem Zeitpunkt meiner Reise befand ich mich in ernsthafter Gefahr. Auch von Kriminalität habe ich nichts bemerkt.
Die Menschen sind geradlinig, ehrlich und offen. Es gibt keine besondere Etikette. Die Grundregeln menschlichen Anstands genügen.
Es gibt auch keine Kleiderordnung. Nationaltrachten sieht man nur zu besonderen Anlässen. Nur Politiker und Schlagersänger erscheinen in Anzug und Krawatte. Der gewöhnliche Mensch kleidet sich sportlich.
Die Menschen sind neugierig, jedoch nicht aufdringlich. Oftmals wird man von Unbekannten angesprochen. Es ist auch üblich, Fremde zu duzen. Doch wird ein Nein als ein Nein verstanden und persönliche Pläne werden wörtlich genommen.
Den menschlichen Umgang habe ich als sehr angenehm empfunden und das ist auch ein Grund, warum ich mich während der gesamten Reise sehr wohl gefühlt habe.
VERSTÄNDIGUNG
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Die mazedonische Sprache ist weitgehend unbekannt. Sobald man als Ausländer erkannt wird, versuchen es die Einheimischen mit einer Mischung aus Deutsch, Englisch, Französisch, Serbisch und Türkisch. Dieses Kauderwelsch spricht jeder anders. Man muß sich also auf jeden Gesprächspartner individuell einstellen. Deshalb erfordert die Kommunikation recht viel Zeit.
Wer sich die Zeit nimmt, der hat keine weiteren Probleme.
Die Schrift ist kyrillisch. Doch sind schriftliche Informationen selten zu finden. Meistens muß man sich durchfragen.
SEHENSWÜRDIGKEITEN
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Die Stadt Ohrid liegt am gleichnamigen See. Die Altstadt ist malerisch an einem Steilhang gelegen. Zudem zählt Ohrid zum Weltkulturerbe der UNESCO. Hier scheiden sich nun die Geister. Man kann sich einfach entspannen und die Seele baumeln lassen.
Mazedonien hatte bis jetzt eine sehr wechselvolle Geschichte und Kulturdenkmäler finden sich an vielen Orten – nicht nur in Ohrid. Seit neuestem gibt es einen Reiseführer in englischer Sprache, der zumindest in guten Buchhandlungen in Ohrid und Skopje zu kaufen ist. Auf die Weise könnte sich jeder selbst seine individuelle Kulturreise zusammenstellen. Das ist nicht ganz meine Richtung. Doch meine ich damit: die Sehenswürdigkeiten sind sehr eine Frage der persönlichen Interpretation.
Das Land ist kaum industrialisiert und Öko-Tourismus liegt auf der Hand. Am Prespa-See gibt es einen bekannten Nationalpark. Auch anderswo gibt es unberührte Landschaften. Wegen des regnerischen Wetters hatte ich wenig Lust auf Wanderungen. Doch wurde mir versichert, daß man im Nationalpark eine Anzahl seltener Tiere und Pflanzen beobachten kann.
An den Seen Ohrid und Prespa gibt es bescheidene Strände. Deswegen allein wird sich die Anreise nicht lohnen. Doch wenn man im Sommer ohnehin schon da ist, dann kann man nebenbei auch schwimmen. Das Wasser der Seen ist sauber.
Ein beliebter Ausflugsort ist Sveti Naum. Etwa 30 km von Ohrid entfernt an der albanischen Grenze. Die Kirche ist eher von lokaler Bedeutung. Doch die Landschaft drumherum ist paradiesisch schön und lädt zu Spaziergängen und Wanderungen ein.
FAZIT
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Wenn man sich einfach einmal in fremder Umgebung entspannen möchte, dann wäre es schön, ein billiges Land mit netten Menschen zu finden. Der teure Anflug macht da einen Strich durch die Rechnung. Dafür ziehe ich einen Stern ab.
Es sei denn, man hat viel Zeit und möchte auf dem Landweg auch noch weitere Balkanländer besuchen. Weiterhin eignet sich das Land für Naturfreunde und Wanderer. Oder auch für Menschen, welche sich in besonderer Form für slavische Kulturen und die Geschichte des Balkans interessieren. Auf jeden Fall: die Mazedonier mögen Touristen!
NACHTRAG
Diesen Bericht werde ich demnächst auf meiner Homepage erweitern und noch mehr Bilder hinzufügen. Ich mache gar kein Geheimnis: mir hat es gefallen. weiterlesen schließen
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