Sri Lanka Testberichte
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Tests und Erfahrungsberichte
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Sri Lanka Prajatantrika Samajavadi Janarajaya
28.02.2002, 00:20 Uhr von
lotharh44
Ich hoffe auf ein weltweit befriedigendes und befriedendes Ergebnis der sich aktuell in Afghanist...5Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Präambel
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Im Januar/Februar dieses Jahres weilten wir wieder einmal in Sri Lanka, zwecks Urlaub, aber auch hauptsächlich um unsere Pflegetochter und liebe Freunde dort, wie jedes Jahr, zu besuchen. Als Resultat, beim Betrachten der ersten Fotos und Rekapitulieren des Erlebten, ist der Gedanke natürlich nicht fern, wieder einen Bericht, oder auch mehrere zu verfassen.
Unser Hin- und Rückflug, welcher sich übrigens recht aufregend und Hin- zumindest auch ungewöhnlich strapaziös vollzog erfolgte durch „EMIRATES“, einstmals wohl das Flaggschiff aller Fluglinien, heutigentags teilweise wohl auch nur noch Durchschnitt. Na auch dies ein gesondertes Thema.
Ich mache hier diese Ausführungen, da ich es gewohnt bin, mich vor jeder Reise in ein fremdes Land ein wenig zu informieren, auch um mitreden zu können; ich hoffe, hiermit ein paar wissenswerte Dinge in relativ kurzer Zusammenfassung von mir zu geben:
Der korrekte Name des Eilandes lautet:
Sri Lanka Prajatantrika Samajavadi Janarajaya
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und das bedeutet übersetzt:
Demokratische Sozialistische Republik Sri Lanka
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Die Staatsform in Sri Lanka ist seit 1978 eine präsidiale Republik, der Präsident/in wird für 6 Jahre vom Volk direkt gewählt.
Die Fläche des Landes umfasst : 65 610 km 2
Die Hauptstadt ist Colombo, wobei die eigentliche Hauptstadt und der Regierungssitz der Vorort von Colombo Sri Jayawardanapura ist, ehem. Kotte genannt.
Colombo ist die Größte Stadt der Insel, mit insgesamt (einschließlich der Vororte) ca. 1,5 Mio. Einwohner.
Weitere größere Städte sind:
Dehiwala - Mount Lavinia,
Moratuwa,
Jaffna,
Sri Iayawardanapura,
Kandy,
Galle und
Negon.
Die Bevölkerung zählt ca. 18,1 Mio. Menschen, davon gut 74% Singhalesen, gefolgt von der zweitgrößte Bevölkerungsgruppe den Tamilen mit etwa 18 %, sowie 7,1 % Moors und dann noch 0,8 % Burghers (keine von MC..D.......(:o)...)
Die Sprache ist vorwiegend Singhalesisch sowie Tamilisch, ( diese Schriftsprache macht uns auch heute noch große Probleme, wenn wir allein im Lande mit dem Bus unterwegs sind und in andere Busse umsteigen müssen, aber die Mitreisenden helfen einem meist sehr gern zum nächsten Bus weiter. Die Menschen in diesem lande sind im Allgemeinen sehr freundlich und hilfsbereit.)
Englisch fungiert als Handels- und Bildungssprache
An Religionen sind hier vertreten: 69 % Buddhisten, 15 % Hindus, 7,6 % Muslime, 6,8 %Christen (davon überwiegend. Katholiken)
Nationalfeiertag ist der 4. Februar (Unabhängigkeitstag 1948)
Jeder Vollmondtag ist ebenfalls Feiertag, da sind alle Banken und fast alle Geschäfte geschlossen.
Klima
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Sri Lanka ist das reinste Sonnenland und liegt zwischen 5 Grad und 10 Grad nördlicher Breite. Die wunderschöne, tropfen- oder auch tränenförmige Tropeninsel ist ungefähr so groß wie das Bundesland Bayern. Hier herrsch tatsächlich ganzjährig Saison (man kann hier 365 Tage im jahr urlauben).
Die maximale Ausdehnung der Insel beträgt von Point Pedro im Norden bis Dondra Head im Süden ungefähr 535 km, von Westen nach Osten misst die Insel 225 km.
In Richtung zum indischen Festland trennt die Insel die Palk Strait, in welcher sich eine ganze Anzahl von Riffs, Sandbänke und kleine Inseln befinden; es sind von point Pedro bis zum indischen Festland nur 48 km.
Insgesamt ist die Insel nur 600 km vom Äquator entfernt und bietet wesentlich mehr als nur mit Palmen bewachsener Strände, eine unglaublich zu nennende Vielfalt ist das Faszinierende an diesem Inselstaat.
Im zentralen Hochland befinden sich einige Gipfel mit einer Höhe von über 2.000 m, der höchste Berg wird Pidurutalagala genannt, er ist sogar 2.524 m hoch. Diese Berge wirken auch wie eine Wetterscheide, wodurch die eine Inselseite trocken gehalten wird, während die andere Seite vom Monsun bedacht wird.
Im südwestlichen Teil der Insel kommt es durch die hohen Tagestemperaturen während des ganzen Jahres oft zu heftigen, allerdings auch kurzen Tropengewittern. Einzig im Hochland regnet es das ganze Jahr durch und die höchsten Lagen verzeichnen sogar Nachtfrost.
Der äußerste Norden und auch Süden von Sri Lanka sind dazu steppenartig trocken.
Aus der Luft scheint Sri Lanka mit Seen und Teichen überzogen zu sein, hat aber praktisch keine natürlichen stehenden Gewässer. Das Bild ergibt sich aus den unzähligen Stauseen und Bewässerungsteichen. Durch das große Gefälle zwischen Bergland und Küste fließt das Wasser der Monsunregen schnell ab. Die Flüsse streben aus dem zentralen Bergland direkt dem Meer zu und überwinden dabei in hohen Wasserfällen zahlreiche Geländestufen. Andere Flüsse haben sich in die Berge gegraben und natürliche Zugänge ins Hochland geschaffen, die dann auch zur Straßenführung genutzt werden (Haputale, Ella Gap).
Die Lage nahe dem Äquator bringt es mit sich, dass die Tagestemperaturunterschiede größer ausfallen als die jahreszeitlich bedingten. Die Jahresschwankung beträgt im Mittel 1,5 Grad Celsius, die Tag-Nacht-Differenz an der Küste 5 Grad Celsius, und im Hochland 10 Grad Celsius. Im Tiefland liegt die Durchschnittstemperatur bei 27 Grad Celsius, in Kandy bei 25 Grad C Nuwara Eliya beträgt sie nur noch 15 Grad Celsius Nachts freut man sich hier bei frischen Werten zwischen 5 und 10 Grad Celsius über die Daunendecken auf den Betten. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit von 80 bis 90%, in Extremen sogar bis dann aber auch spürbare 99%, empfindet man die Temperaturen im Tiefland als höher.
Der Indische Ozean erfreut alle Gäste, Badende, Taucher und Surfer über das ganze Jahr, mit Wassertemperaturen von 25 bis 27 Grad Celsius. Bei Reisen durch das Land ist die klimatische Vielfalt für uns immer wieder etwas ganz Besonderes und Bestaunenswertes.
Botanisches
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Die Vielfalt der Klimazonen erlaubt das Gedeihen einer höchst artenreichen Pflanzenwelt. Vier verschiedene Waldformen mit rund 1500 Baumarten lassen sich als grobe Einteilung unterscheiden. Die Wälder bedecken heute nur noch 20% der Fläche Sri Lankas. Brennstoffmangel, die verbreitete, aber zurückgehende Brandrodung (Chena genannt) und die wachsende landwirtschaftliche Nutzfläche haben den Schwund der Wälder bewirkt. Seit einigen Jahren wird im Hochland mit schnellwachsenden Piniensorten und Eukalyptus aufgeforstet, im Tiefland mit Nutzholz, meist Teakplantagen.
Tropische Monsunwälder sind am weitesten verbreitet und wachsen in den Trockenregionen oder am Fuß des Berglands bis etwa 500 m Höhe. Auch dies ist schon sogenannter Sekundärwald, das heißt, er wurde einmal abgeholzt und ist nachgewachsen. Die meisten Bäume dieses Waldes werfen jährlich die Blätter ab.
Am eindrucksvollsten ist der tropische Regenwald mit seinen 45 – 50 m hohen Urwaldriesen, man fühlt sich so unendlich klein und winzig, wenn man in diesen Dickicht eindingt und einem bzw. vielen solcher Kolosse gegenübersteht.
Höher, in den Lagen zwischen 500 und 1500 m, an den West- und Südwesthängen des zentralen Berglands, ist der tropische Bergwald ebenso üppig und immergrün, wächst hier aber nur bis etwa 25 m in die Höhe, auch hier ist das Erleben und sehen gewaltig, denn die über dem Kopf zusammenschlagende grüne Kuppel ist gigantisch.
Dieser Primärwald beherbergt mehr als 100 wildwachsende Orchideenarten ( in Kandy ohne Strapazen, sehr schön im botanischen Garten zu bestaunen) und unzählige Kletter- und Schlingpflanzen.
Auf dem „Dach“ Sri Lankas stehen noch einige Reste der tropischen Nebelwälder, die früher die Berge über 1 500 m Höhe bedeckten. Sie mussten den Teeplantagen ebenso weichen wie dem ausgedehnten Gemüseanbau, und man findet diesen niedrigwachsenden Urwald mit dichtem Unterholz aus Bambusarten, vielen Rhododendren, Moosen und Flechten nur noch auf den höchsten Gipfeln wie Adam‘s Peak, Pidurutalagala und am Rand der Hochebene, vor allem in den Horton Plains.
Wer nicht nur als reiner Badeurlauber das Land aufsucht, der sollte schon (allerdings mit Malariaprophylaxe, welche an den Küsten nicht unbedingt erforderlich ist) unbedingt einen Ausflug hierher unternehmen.
In den trockenen Regionen im Süden und Norden nimmt eine artenarme, oft dornige Busch- und Strauchvegetation den Platz der Wälder ein, eine Jeepsafari ist hier mit etwas Geduld sehr empfehlenswert....
Entlang der Flussmündungen und der zahlreichen Lagunen haben sich dichte Mangrovenwälder gebildet. Die auf Stelzen im Brackwasser heimischen Pflanzen sind wahre Pioniere. Sie schieben sich immer weiter ins Wasser vor, und die Anlagerung von Sand zwischen ihren Wurzeln bietet die Grundlage für das Wachstum anderer Pflanzen.
Allgegenwärtig sind Palmen, von denen etwa ein Dutzend verschiedener Arten auf der Insel wachsen.
Von den Einheimischen wird die Kokosnusspalme übrigens Baum des Lebens genannt, da er Nahrung und Getränke liefert.
Aus der jungen Nuss gewinnt man Medikamente und natürlich Süßigkeiten, die Milch wird getrunken. Aus der alten Nuss nutzt man das Fleisch (Kopra) zur Herstellung von Fett, Seife, Kerzenwachs, was übrig bleibt dient noch als Viehfutter. Auch die Fasern der Kokosnuss werden nach komplizierter Bearbeitung im Wasser ähnlich wie andere Naturfasern, nur wesentlich gröber, versponnen und weiter verarbeitet. Der Palmsaft aus der angeschnittenen Blüte wird zu „Toddy“ vergoren, dem Palmwein; destilliert daraus entsteht der berühmte Arrak ( den Arrak haben wir auch gern genossen, während der Palmwein, den einige Reiseführer doch tatsächlich mit unserem "Federweißen" vergleichen wollen, nicht nach unserem Geschmack ist).
Die Palmenschösslinge nutzt man als Gemüse, welches recht lecker schmeckt, die Blätter werden im Hausbau vielfältig verwendet. Die harte Nussschale dient als Gefäß, wird zu Hausrat umgearbeitet, dient auch als Besteck.
Wenn man die Armut im lande sieht, dann begreift man auch den Inhalt eines Singalesichen Sprichwortes, welches ungefähr lautet:" Wenn ein Mann 10 Kokosnußpalmen, einen Jackbaum (Brotfruchtbaum), eine Kuh, ein Reisfeld besitzt, dann kann er sich getrost zurücklehnen und das Leben genießen.
Zur Tierwelt, der Kultur usw. komme ich möglicherweise demnächst mit ein paar weiteren Berichten, da sonst ein kleiner Roman aus diesem Bericht werden würde und es gibt doch noch recht viel an speziellen Orten usw. über das Land zu berichten.
© lotharh44 24.Februar 2002
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-02-27 23:20:18 mit dem Titel Kandy, eine historische, moderne, liebenswerte bunte Stadt
Kandy
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Kandy ist das heutige Ausflugsziel, welches ich interessierten Lesern und ggf. Reisewilligen nach Sri Lanka, näher bringen möchte. Diese Stadt bildet die südlichste Spitze eines sehr interessanten Kulturdreiecks dieses an unzähligen Sehenswürdigkeiten so reichen Landes:
- Anuradhapura als erste Hauptstadt des Reiches;
- Mihintale als Geburtsort des Buddhismus und
- Kandy als Stadt des heiligen Zahns
Schon die Einwohnerzahl Kandys, mit mehr als 150 000 Menschen weist darauf hin, dass es sich bei der Hochlandzentrale nicht nur um eine historische Ruinenstadt handelt mit unbedeutenden kleineren modernen Städten wie Anuradhapura und Polonnaruwa sondern um eine höchst lebendige Metropole.
Kandy hat Geschichte und ist zugleich modern, Kandy schlägt eine Brücke vom heutigen Sri Lanka zur Vergangenheit singhalesischer Dynastien, kolonialer Epochen.
Kandy ist eine vergleichsweise junge Stadt.
Als Polonnaruwa schon wieder im wuchernden Urwaldgrün verschwand, wurde Kandy unter dem Namen Senhadagala (nach einem Einsiedler benannt) erstmals erwähnt, um dann gegen 1500 für 300 Jahre zur letzten singhalesischen Bastion zu werden, die den europäischen Mächten trotzte.
Wann immer die Rede auf Kandy kommt, wird seine Schönheit gelobt. Das betrifft zunächst die Lage in der klimatisch angenehmen Höhe von 500 m über dem Meeresspiegel, inmitten grüner Hügel, eingefasst vom Urwaldfluss Mahaweli Ganga, dem Großen Sandfluss, der mal träge und schlammig zwischen Palmenufern dahinfließt und dann wieder reißend durch Felsen und Steininseln brausend, gurgelnd und schäumend bricht.
Ein guter Ort, sich darüber ein eigenes Urteil zu bilden ist der Castle Hill Park, auch Wace Park genannt. Der Aussichtspunkt oberhalb der Südwestecke des Sees gibt den Blick über die Stadt in Richtung Norden frei, und man kann sich von der Lage Kandys zwischen den grünen Hügeln einen guten Eindruck verschaffen.
Eine andere Perspektive gewinnt man von dem vor wenigen Jahren fertig gestellten, die Stadt überragenden großen, weißen Bahirawa Kande - Buddha .
Der den Mittelpunkt der Stadt beherrschende See (Kandy Lake) wurde vom letzten König Sri Vikrama Raja Simha zu Beginn des 19. Jahrhunderts angelegt. Der Kiri Mahuda Wewa (Milchsee) lässt sich auf einem 4 km langen Weg bequem umrunden (Bei längerem Aufenthalt in Kandy kann man diesen erholsamen Weg täglich abschreiten und entdeckt fortlaufend neues Sehenswürdiges), mit immer neuen Szenerien und unter wunderbaren alten Bäumen, die zum Teil nicht einheimisch sind, wie z. B. der rotblühende Flamboyant-Baum (er blüht von April bis Juni), der aus Madagaskar stammt und von den Briten hier gepflanzt wurde.
An der Ostseite des Sees kann man Boote für eine Rundfahrt mieten. Südlich passiert man das Malwatte-Kloster. Es wurde von König Kirti Sri Raja Singha Mitte des 18. Jahrhunderts für die ins Land geholten siamesischen Mönche gegründet, die den Buddhismus wieder beleben sollten. Noch heute ist der Klostervorsteher ein sehr bedeutender Mann und besitzt einen der drei Schlüssel für den Reliquienbehälter des Heiligen Zahns.
Der nördlich des Sees gelegene Zahntempel, der Dalada Maligava ,ist das Wahrzeichen und das wichtigste Bauwerk der Stadt. Ein erster Schrein hatte schon im 16. Jahrhundert an der Stelle des heutigen Tempels gestanden. Die heute erhaltene Form des mehrfach umgebauten Tempels geht auf den letzten Kandy - König zurück.
Das Anfang des 19. Jahrhunderts errichtete Gebäude fällt zunächst durch den achteckigen, turmartigen Vorbau auf, der die Südwestecke des Tempels beherrscht und eine Bibliothek mit wertvollen Palmblattbüchern beherbergt. Auf der Plattform des Turms zeigte sich einst der König zu besonderen Anlässen und wohnte der Perahera bei, der großen Kultprozession zu Ehren der Zahnreliquie.
Obwohl der Tempel an sich keine kunsthistorischen Besonderheiten bietet, zeigt er doch sehr eindrucksvoll die typische Kandy - Architektur mit der von Holzsäulen getragenen abgeknickten Dachkonstruktion. Über eine Steintreppe, die von einem Makara-Bogen überspannt ist, betritt man (selbstverständlich entsprechend gekleidet, ohne nackte haut zu zeigen und ohne Schuhe, welche vor Besichtigung des Tempels an einer „Garderobe“ abzugeben sind) die Anlage und kann deutlich ihre Konzeption erkennen: einen zweistöckigen Bau um einen offenen Innenhof, in dem der Schrein steht, in dessen Obergeschoß die Zahnreliquie aufbewahrt wird. An seiner Schmalseite ist der Schrein mit dem Haupthaus verbunden. Zur Gebetszeit (Puha; 5.30 Uhr, 9.30 Uhr, 18.30 Uhr, jeweils für eine Stunde) schließt man sich einfach dem Pilgerstrom an und nähert sich Schritt für Schritt dem Schrein mit seinen Silber beschlagenen, bemalten und mit Elfenbein belegten Türen. Auf dem Weg ist genügend Zeit, die mit Malereien geschmückten Wände, Decken und Säulen zu betrachten.
Von dumpfen Trommeln begleitet, erreicht man langsam das Allerheiligste, den dagobaförmigen Reliquienbehälter, in dem, jeweils einer in den anderen, sechs weitere stecken, deren innerste eine Elfenbeinkapsel mit der verehrenswürdigen Zahnreliquie umschließt.
Nördlich des Zahntempels, ebenfalls innerhalb des mit zwei Wehrmauern und Wassergraben umgebenen Bezirks, liegt die ehemalige Audienzhalle. Die sehenswerte Holzkonstruktion des geschmückten Ziegeldaches typische Kandy - Architektur ist reich mit Pflanzenornamenten versehen. Als der letzte König die Halle 1784 bauen ließ, ahnte er sicher nicht, dass er dort 1815 die britisch unterkühlt „Kandy Convention“ genannte Kapitulationsurkunde seines Reichs unterzeichnen sollte.
In dem Komplex tagt heute das oberste Gericht. Ein Seitenflügel beherbergt das Archäologische Museum.
Direkt hinter dem Tempel liegt etwas erhöht, in erhaltenen Teilen des königlichen Palasts (Queens Palace) untergebracht, das Kandy National Museum Die sehenswerte Ausstellung von Gebrauchs- und Kunstgegenständen, Waffen, Karten, Festkleidung und einer Kopie der „Kandy Convention“ gibt einen guten Einblick in das Leben zu der Zeit, als Kandy noch die Hauptstadt war. Die Reste des Palastgebäudes sind eher einfach und schlicht, aber mit den halboffenen Höfen und Gängen dem Klima optimal angepasst. Vier weitere Tempel sind im Zentrum von Kandy auch weiterhin noch von Belang. Alle vier sind Hindu-Tempel (Devale), alle sind sie in die Perahera eingebunden, und ihre Gottheiten schützen auf besondere Weise die Insel Sri Lanka. Die Oberhäupter dieser Tempel sind auch keine Mitglieder des buddhistischen Mönchsordens (Sangha), sondern so genannte Volkspriester (Kapua), die auch an Dämonenbeschwörungen mitwirken.
Nordwestlich des Zahntempels, schräg über die Straße, liegt Natha Devale, der älteste Tempel der Stadt. Er stammt aus dem 14. Jahrhundert und ist einem Hindu-Gott geweiht, der, zugleich Bodhisattva, im Glauben der Singhalesen als höchster Buddha ins Nirvana eingehen wird. In vorbuddhistischer Zeit war Natha wahrscheinlich ein regionaler Volksgott. Die Vorhalle des Tempels hat besonders schön geschnitzte Holzsäulen. Vom Haupteingang des Natha Devale nach Norden erreicht man über eine Treppe den Maha Vishnu Devale.
Vishnu wird von den Insel-Buddhisten als Upulvan verehrt, als Schutzgott der Insel.
Einkaufen
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In Kandy gibt es zwei Orte, wo das Einkaufen Spaß macht und sich lohnt:
- den Markt und die Kandyan Arts and Crafts Association.
Auf dem Weg vom See zum Bahnhof passiert man die Markthalle. Hier gibt es das bunteste und umfassendste Angebot an Früchten und Gewürzen im ganzen Land.
Man probiert, schaut und handelt. Die Preise sind auf jedem Fall niedriger als in den Gewürzgärten entlang der Straße von Kandy nach Damhulla. Neben dem alten Markt sind neue Stände entstanden, in denen es alle möglichen Textilien gibt und man sich auch innerhalb von ein paar Stunden Hemden, Hosen oder Sarongs nähen lassen kann.
- Die Kandyan Arts and Crafts Association am nördlichen Seeufer, eine staatlich kontrollierte Einrichtung, bietet so ziemlich alles, was es an Kunsthandwerklichem in Sri Lanka gibt: Messing-, Silber-, Holz- und Textilarbeiten in reicher Auswahl. Interessant ist es hier, den Handwerkern zuzuschauen, die mit traditionellem Werkzeug arbeiten. Zuverlässig funktioniert auch der Postversand, falls man sein Gepäck reduzieren will. Neben dem Handel mit kunsthandwerklichen Erzeugnissen unterhält die Association eine Bühne, auf der vor allem die Aufführungen der Kandy - Tänze zu empfehlen sind. Am besten macht man hier vormittags einen Besuch und reserviert sich vorher Plätze für die etwa 90 Min. dauernde phantastische Vorstellung.
An der Ostspitze des Sees hat die Buddhist Publication Society ihre Räume Dieser /erlag mit Buchhandlung bietet eine große Auswahl an buddhistischer Literatur (auch in deutscher Sprache. Englisch sprechende Mönche beraten einen gern. Für Naturfreunde hat Kandy nicht nur den Spaziergang um den See zu bieten. Hinter dem Zahntempel beginnt das ausgedehnte Naturschutzgebiet Udawattakele. Es ist der ehemalige königliche Park, wo man inmitten des dichten, grünen Urwalds wandern kann, in einer bunten Blütenwelt mit Scharen von Affen und unzähligen Vögeln. Wer es bequemer mag, fährt auf einer der Panoramastraßen oberhalb von Kandy (Lady Havelock‘s Drive, Lady Horton‘s Drive) mit herrlichem Blick auf den Mahaweli und das Bergland.
Lohnend ist der Blick auch vom Bahirawa-Kande-Buddha. Die 28 m hohe weiße Statue wurde wegen Geldmangels über einen Zeitraum von 15 Jahren gebaut und 1993 eingeweiht. Der Aufstieg beginnt an der Tourist Police Station, Peradeniya Road, gleich hinter dem Uhrturm und dauert ca. 20 Minuten.
Empfehlungen zum Essen:
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Alle Hotels in Kandy haben Restaurants, in denen es landestypische, aber auch europäische Gerichte gibt, erwähnenswert wäre da besonders die Hotels Citadel und King’s Park
Reiseverbindungen:
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Kandy hat nach allen Landesteilen sehr gute Verkehrsanbindung., es fahren z. B. von Colombo (und zurück) täglich 7 Züge, davon 2 „Intercity“, aber Vorsicht, nicht mit unseren Zügen vergleichen. Auf jedem Fall kann ich den Erlebniswert einer solchen Zugfahrt nur wärmstens empfehlen, wobei vorherige Platzreservierung unbedingt angeraten ist.
Auch mit dem Bus ist die Stadt sehr gut erreichbar, also steigen wir in ein Verkehrsmittel unserer Wahl und begeben uns auf die Reise in eine andere interessante Gegend des Landes,
bis dahin
© lotharh44 im Februar 2002 weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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anonym, 18.02.2007, 11:57 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
sri lanka kenne ich noch nicht
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Joe69, 19.11.2003, 01:19 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
liest sich wie ein Reiseführer. Wo bleiben die eigenen Erfahrungen????
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tepungaatewaka, 21.06.2002, 02:02 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Ich hatte vorher schon Lsut auf Urlaub, jetzt noch mehr,...Gruß von tepu
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anonym, 09.03.2002, 14:44 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
schöner bericht, vielleicht liest man sich ja mal 8-)
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Informationen
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