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Tests und Erfahrungsberichte
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Dar es Salaam: Hafen des Friedens oder Hafen des Chaos
17.12.2002, 23:27 Uhr von
theConsultant
Als beratender Ingenieur bin ich viel im Ausland unterwegs, meine Erfahrungswelt ist von diesem s...4Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Der Blick von meinem Arbeitsplatz im 10. Stock des „Ministry for Water and Lifestock“ (Wasser und Viehzeux) ist großartig. Die lange Fensterfront öffnet sich zum Hafen, eine weitverzweigte Bucht, mit Kokospalmen wo immer nicht gerade allzu viel Beton hingekleistert wurde, also fast überall.
Direkt an der Wasserlinie vor dem Haus liegen die arabischen Dhaus – je nach Tidestand im Dreck oder auf dem Wasser. Sie sind nach wie vor unentbehrliches Arbeitsmittel der Schmuggler, und ohne sie hätten die Hotels im nahe gelegenen Sansibar herbe Versorgungsproblem. Letztes Jahr befanden sich an dieser Stelle auch noch verrostete Wrackteile von alten Fischerbooten, aber irgendwie kam wohl Geld zusammen, und der Schrott wurde weggeräumt.
Dafür ist vor ein paar Wochen gleich hinter der Anlegestelle für die Fähren nach Sansibar ein Dampfer umgekippt: fast über die gesamte Länge der Kaimauer liegt das große, graue Schiff auf der Seite. Stört sich jemand daran? Die Fähren nach Sansibar sind brandneu: Katamarane, jeweils zwei relativ schlanke Bootskörper mit einem großen Aufbau verbunden. Die zwei oder drei Tragflügelboote russischer Produktion für den Verkehr mit Sansibar, die letztes Jahr noch ihren Dienst verrichteten, sind inzwischen außer Betrieb; eines, die „Kitmeer“, schaukelt, langsam die Farbe verlierend, an eine Boje gekettet nur ein paar Meter von ihrer früheren Anlegestelle entfernt.
Hier in Dar es Salaam, nur ein paar Breitengrade südlich des Äquators, herrscht eigentlich das ganze Jahr über Tag- und Nachtgleiche. Die Einheimischen beginnen die Stunden von 6 Uhr morgens an zu zählen, also von Sonnenaufgang an. Jetzt ist saa kumi na moja (11 Uhr), das wäre 17 Uhr nach deutscher Zählart. Es ist die schönste Zeit des Tages. Fast den ganzen Tag über steht die Sonne so steil am Himmel, dass die meisten Farben irgendwie flach wirken, egal ob die Sonne brennt, oder, wie häufig in diesen Tagen, der Himmel etwas verhangen ist. Aber dann am späten Nachmittag, wenn sich deutliche Schatten bilden, beginnt alles plastisch zu wirken, bekommt Tiefe.
Von den kleineren Fenstern meines Büros kann ich über weite Teile der Stadt sehen. Einmal nach Süden, Richtung Flughafen, dann nach Norden, hinter der Selander Bridge, die Msasani Halbinsel mit der Oyster Bay auf der Seeseite. Was hat sich verändert, seit ich vor 25 Jahren zum ersten mal nach Dar kam? Die Stadt ist gewachsen, hat jetzt über 3 Millionen Einwohner, das ist wohl fünf mal so viel wie damals. Nur: dieses Wachstum kann ich von meinem Stadtpunkt aus nicht erkennen, das sehe ich nur, wenn ich, vom Norden aus kommend mit dem Flugzeug aus einschwebe. Vermutlich wohnen 90% der Bevölkerung in Wellblech gedeckten Häuschen, entlang meist rechtwinklig angelegter Straßen. Das sind keine Slums, auch wenn man bei Regenwetter nur mit Vierradantrieb durch diese Straßen kommt.
Die ursprünglichen Häuser an der Sea Front mit ihrem morbiden Charme werden wohl alle bald der Abrissbirne zum Opfer fallen. Neben arabischen Bauten (weiß, mit sehr kleinen Fenstern) und zwei- bis dreistöckigen Gebäuden im indischen Stil (unten Läden, darüber, hinter Arkadengängen, die Wohnungen) gibt es noch ein paar Bauten aus der Kolonialzeit. Das Department of Land Surveys, zuständig für die Erstellung offizieller Karten, hat in solch einem Gebäudekomplex seinen Sitz. Dicke Mauern aus Korallengestein und extrem hohe Räume mit Entlüftungsschlitzen unter der Decke sorgen das ganze Jahr über auch ohne Air Conditioner für angenehme Temperaturen. Die letzten Karten mit den Dorfstandorten, die ich für meine Arbeit brauche, sind aus dem Jahre 1977 und auch nur als Blaupause erhältlich. Ähnlich lange ist es wohl her, dass die oberen Bereiche der Arbeitsräume gereinigt wurden, wie Flechten hängen schwarze Spinngewebe herab. In den „Yellow Pages“ wirbt die selbe Behörde mit neuesten Geoinformationen in digitaler Form. Das ist ja nun mein Spezialgebiet, und ich lasse mir zeigen, wie man Hard- und Softwaremäßig so ausgerüstet ist. Zahlreiche, aufeinanderfolgende oder miteinander konkurrierende Projekte ausländischer Geberinstitutionen haben ihre Spuren hinterlassen: Museum oder nur Mottenkiste?
Das Ministeriumsgebäude in dem ich sitze wurde Anfang der Achziger Jahre gebaut. Damals stand die Verlegung der Ministerien an in die neue Hauptstadt Dodoma. Ein Traum von „Baba ya Taifa“ (Vater der Nation) Mwalimu Julius Nyeyere, um dem Moloch Dar es Salaam zu entkommen. Bei aller Verehrung dem großen Lehrer gegenüber, das war nun etwas, das die individuelle Lebensqualität seiner engsten Gefolgsleute beeinflussen würde, und so wurden schnell noch neue Verwaltungsgebäude in Dar errichtet, um massive Argumente gegen eine Verlegung zu schaffen. Die Neubauten von damals sehen jetzt schon wieder recht alt aus, und so hatte denn auch der jetzige Präsident, Ndugu (Genosse) Benjamin Mkapwa Nyeyere an seinem Totenbett versprochen, den Umzug doch noch durchzuführen. Das schöne an meinem Beruf ist ja, dass ich nie weiß, was die Zukunft für mich bringt. Aber, ausgeschlossen ist es nicht, dass ich nächstes Jahr hier bei yopi einen Bericht über Dodoma veröffentlichen kann.
Von meinem jetzigen Beobachtungsposten, im September 2001, sehe ich zwei herausragende Bürohochhäuser: PPF House im Süden und PPF Tower im Norden (PPF = pension provision fund, sprich Rentenversicherung). Davor die Hotels, die vor 2 Jahrzehnten noch als die besten von Dar es Salaam galten: Kilimanjaro (Käufer gesucht), Agip (angeblich schon verkauft, aber immer noch leer stehend), New Africa. Der alte Block des „New Africa“ ist außer Betrieb, man hat einfach einen neuen Block daneben gebaut. Aber da gibt es auch schon wieder Probleme mit, die Entlüftung ist so schlecht, dass einem nach zwei Wochen Aufenthalt Kleidung und Reisetaschen verschimmelt sind – Fünfsternestandart; die Übernachtung (mit freilich opulentem) Frühstück kostet umgerechnet 300 DM, da sind die 25% Firmenrabatt schon abgezogen.
Für das Geld kann ich auch im „Royal Palm“ wohnen, dem früheren Sheraton, das kürzlich von der südafrikanischen „Legacy“ Hotelkette übernommen wurde. Zunächst sehen die Fertigbauelemente von außen nicht sonderlich attraktiv aus, aber das Innere ist dann doch recht stilvoll eingerichtet; die Verwendung von massivem dunklen Holz verbreitet ein fast koloniales Flair.
Tansania ist ein teures Reiseland, und entsprechend sind Pauschaltouristen die Ausnahme. Mir fielen nur Trupps von US-Amerikanern auf, Durchschnittsalter etwa 75 Jahre, und immer mit einem Schildchen versehen, auf denen ihr Name sowie der des Tour Operators zu lesen ist. Das wirkt dann wiederum wie bei einem Kindertransport, forever young. Beim Frühstück stellen sie sich geduldig an, während eine sehr hübsche Köchin, sie hat somalische Gesichtszüge, ihnen ihr Spanish Omelette zubereitet. Ich beschränke mich darauf, ihre geschickten Handbewegungen zu bewundern; auf Eier zu Frühstück kann ich gerne verzichten, dann brauche ich später auch kein Lipobay...
Hinter dem Royal Palm liegt der Hotelpool und dann keine weitere Straße sondern der „Gymkhana Club“, wo gelegentlich ein paar Inder Cricket üben. Um den Pool herum erstrecken sich ausgedehnte Rasenflächen, picobello gepflegt und ebenso kurz geschoren wie die Schädel der südafrikanischen Hotelmanager. Natürlich ist der Rasen kein Englischer, der würde die Sonne hier nicht abkönnen. Es ist eine spezielle breitblättrige Grasart, die nicht gesät sondern gepflanzt wird. Wenn man Glück hat, dann hüpfen da nicht nur fette schwarz-graue Krähen herum, sondern es geben sich auch ein paar grazile weiße Kuhreiher die Ehre.
Bis in die „City“ sind es nur ein paar hundert Meter, aber wer läuft die schon? Es gibt auf der Strecke weder richtige Bürgersteige noch regelmäßige Straßenbeleuchtung, und im Dunkeln spaziere ich nicht so gerne durch eine afrikanische Großstadt. Die Geschäfte schließen sowieso fast alle um 17 Uhr (ein Relikt aus sozialistischer Zeit ?), und dann verödet die City schnell; lediglich um den Kariakoo Markt herum ist auch noch abends Leben. Ob es Margot’s Établissement noch gibt ? Ich will es gar nicht wissen, denn die Zeit, wo man sich nachher gegebenenfalls mit ein paar Schuss Penicillin kurieren lassen konnte, ist ja wohl vorbei.
In der Samora Avenue (vom Askari-Monument aus Richtung Flughafen) liegt ein Restaurant, das auch abends aufhat: das „Alcove“. Indisches und Chinesisches Essen wird dort in einer unangenehmen Atmosphäre zu überhöhten Preisen angeboten. Es wird zwar schnell serviert, aber da kann ich besser in Deutschland Indisch essen. Überhaupt: um „richtiges“ Indisches Essen zu bekommen, muss man am besten von einer Familie eingeladen werden. Die meisten Inder sind als geizig verschrien, bestellen im Restaurant meist nur ’ne Cola, da kann sich natürlich keine Restaurantkultur entwickeln.
Trotzdem: die Möglichkeiten, in Dar es Salaam lecker und stilvoll Essen zu gehen, haben sich gegenüber den Siebziger und Achziger Jahren absolut positiv entwickelt! Damals konnte man ja froh sein, wenn man irgendwo Lobster Termidore (überbackene Langusten) mit Weisskohl bekam... Mittags esse ich diese Tage meist im City Garden, Samora Av. Ecke Pamba Street. Ein riesiger Flamboyant Baum beschattet mit seinen ausladenden Ästen die Tische und lässt beständig kleine Blättchen niederregnen. Die „Hostesse“ im grünen Kostüm und bestickten Käppi, die die Gäste gegrüßt und ihnen hilft, einen Tisch zu finden, ist wirklich liebenswert. Aber den Rest der Mannschaft kann man vergessen. Dass die Mädchen nicht gerade hübsch sind, könnte man ja noch entschuldigen, aber die Trefferquote (das man also auch das Gericht, das man bestellte, dann auch bekommt) liegt unter 80%. Und obwohl die Tische nummeriert sind, irrt die Bedienung meist recht hilflos mit ihren Tabletts herum.
Mein Lieblingsgericht im City Garden ist „Goat Soup“, dazu ein fettiger Chapati und ein oder zwei Glas Wassermelonensaft, und ich bin für umgerechnet 8 DM angenehm gesättigt. Und bevor Kleene Zicke wieder protestiert: Es sind durchweg die Ziegenböckchen, die auf dem Spieß oder im Kochtopf landen, so ein Bock kann ja eine ganze kleine Herde „versorgen“, man braucht also nicht so viele davon, und zu was anderem sind sie wohl nicht gut. Übrigens, wer mir auf meine Reisen nicht nur in Gedanken sondern auch leiblich folgt, der wird es sicherlich wissen: „Wanderer, kommst Du nach Afrika, vergiss die Zahnseide nicht!“
Gegenüber vom City Garden liegen unübersehbar der Supermarkt „Imalaseko“ und, im Erdgeschoss des PPF Tower, Alpha Dry Cleaner und Internet Café (only one person per PC, no food and beverages allowed). Ich bringe da immer meine Hemden zum Waschen und Bügeln hin, für die 11 DM, die ich im Hotel zahlen würde, bekomme ich hier 4 Stück perfekt behandelt.
In der Ohio Street, gegenüber vom British Council, gibt es noch eine Filiale der Südafrikanischen Multikultifastfoodkette „Steers“. Für mich ist hier die Abteilung „ChopChop Hurry Curry“ am interessantesten. Die Mädchen hinter der Theke sind hübsch und aufmerksam, ein erfreulicher Unterschied zum City Garden, schließlich isst das Auge mit. Aber, unvermeidlicher Weise, auch das Ohr. Und der Geräuschpegel innen drinnen ist so hoch, dass eine Unterhaltung mit meinem Tischgegenüber recht mühselig ist. Außen draußen ist es mittags nicht immer leicht, noch einen freien Tisch zu finden.
Um richtig gut und teuer Essen zu gehen, sollte man sich natürlich Zeit nehmen – also kommt nur der Abend in Frage. Das „Sawasdee“ im Dachgeschoss des New Afrika bietet exzellente Thai Küche zu bezahlbaren Preisen an, auch die Cocktails (anstelle eines Nachtischs) sind probierenswert. Zweimal in der Woche ist Buffet, da kann man sich richtig den Bauch voll schlagen. Qualitativ hochwertiger (und auch schärfer) ist aber das Essen à la carte.
Ein besonders kreatives und hochwertiges (allerdings mit 40 – 50 DM auch für Dar es Salaamer Verhältnisse teures) Buffet gibt es im bereits erwähnten Royal Palm Hotel. Zwar wiederholen sich die Themenabende jede Woche, nicht aber das Essensangebot - der deutsche Küchenchef lässt sich immer wieder etwas neues einfallen. Freitags ist übrigens der Schweizer Fondue Abend. Man bedient sich am Buffet mit Krabben, Stückchen von Thun und Changu (ebenfalls ein Fisch, aber mit hellerem Fleisch), Tintenfisch und was die Schweizer Gebirgsfauna noch so hergibt, dann bekommt man ein heißes Fettnäpfchen auf den Tisch gestellt und kann das dann fertig bruzzeln. Ist aber bei den Einheimischen nicht so populär (haben wohl Angst, da rein zu treten), sie bestellen lieber kuku na wali (Hühnchen mit Reis).
Das beste aber sind die Salate! Und hier war bis vor kurzem Smokies Tavern Spitze. Donnerstags ist Life Music and richtig volles Haus, doch an den anderen Abenden ist recht wenig los. Man hätte zwar eine schönen Blick über die Msasani Bay, aber afrikanische Nächte sind dunkel, und daher sieht man von der Landschaft fast nichts mehr, wenn das Buffet um 20 Uhr öffnet. Man kann natürlich schon vorher kommen und schon mal ein Bier trinken. (Ein Beitrag über afrikanische Biersorten wird auf schriftlichen Antrag in dreifacher Ausfertigung erstellt.) Die Spezialitäten des Hauses (abgesehen von den Salaten) sind riesige Krabbenscheren und hausgeräucherter Fisch. Man mag es kaum glauben, dass die Chefin des Hauses eine Engländerin ist, so gut schmeckt alles.
Salate in den Tropen, werde nun einige fragen, ist das nicht ein gewisses Risiko? Nun, man sollte sich schon angemessen schützen. Am besten hierzu geeignet ist das ätherische Öl der Chili Schote, auch pili pili genannt, welches in ausreichenden Mengen genossen unser Verdauungssystem, vom einen bis zum anderen Ende, spürbar und gründlich desinfiziert. Die hiesige Chilisoße (von der Dabaga fruit company aus Iringa) reicht weder in Qualität noch in Wirkungsgrad an die Würzsoßen aus Malawi heran, ich empfehle daher frische Chilischoten. Sie lassen sich zwar einfach so wegknabbern, wer aber die Möglichkeit hat, sollte sie klein häckseln und mit Essig anmachen, das hält dann im Kühlschrank ein paar Tage. Achtung: KEINEN Limonensaft verwenden, der würde die Schärfe neutralisieren.
Ob Chili gegen Malaria hilft, wage ich dagegen zu bezweifeln. In Dar es Salaam gibt es erstaunlich wenig Moskitos, und ich habe auf dieser Reise zum ersten mal auf die Einnahme von Resochin verzichtet. Die Afrikaner (von denen ja die meisten aus anderen Landesteilen ) stammen), leiden aber fast alle unter dieser Krankheit. Alle paar Wochen bekommen sie Ihre Fieberschübe, und fühlen sich dann matschig. Mein deutscher Kollege, der seit 5 Jahren in Tansania wohnt, wundert sich: wenn er Malaria bekommt (was allerdings nicht soo häufig ist), dann geht es ihm eine Woche lang elend und er muss das Bett hüten.
Smokies Tavern ist ziemlich schwer zu finden, und während wir auf der Suche durch die besseren Villenviertel kurven, fallen mir allenthalben die „Befestigungsanlagen“ auf: hohe Zäune, Stacheldraht, womöglich auch Elekrodraht, und immer wieder die Blechschilder, die mit „HATARI“ beginnen und darauf hinweisen, welcher Sicherheitsdienst hier notfalls unerwünschte Eindringlinge platt machen würde. Das finde ich irgendwie bedrückend, und auf dem Rückflug aus Tansania spreche ich meine schwarze Sitznachbarin darauf an. „Och“, meint sie, in Dar gäbe es doch nur „petty thieves“. Neulich hätte einer versucht, in der Nachbarschaft einzubrechen. Er habe nur einen Schraubenzieher dabei gehabt, aber die Nachbarn hätten ihn wohl gelyncht, wenn ihr Vater nicht eingegriffen hätte. In Nairobi, dagegen, da gäbe es richtig organisierte Gangs, with automatic rifles.
NACHWORT:
Der Titel stammt nicht von mir sondern aus der Zeitung. Was war passiert? In Morogoro, einer Regionshauptstadt etwa 150 km westlich von Dar, hatte ein Mufti ausgesprochen, dass Jesus kein Gott sei (wer behauptet dass ?) sondern nur ein Prophet. Ein lokaler Richter erurteilte ihn deswegen zu einem Jahr Gefängnis wegen Blasphemie. Daraufhin gab es eine nicht genehmigte Demo in Dar es Salaam, die wohl auch nicht ganz friedlich verlief. Das Urteil gegen den Mufti wurde erst einmal aufgehoben, aber dafür gab es nun 49 verhaftete muslimische Demonstranten in Polizeihaft. Dar es Salaam würde vom „haven of peace“ (so die wörtliche Übersetzung des Namens) in einen “haven of chaos“ verwandelt werden, wenn die nicht wieder frei kämen, so die Drohung muslimischer Aktivisten. Das Thema beherrschte danach für einige Zeit die Schlagzeilen der lokalen Presse. Es gab auch ein paar Bombenanschläge auf Büros der staatstragenden Partei CCM, Prügeleien in Moscheen (zwischen parteifreundlichen und kritischen Gläubigen) etc. In einem Land, in dem bislang Muslims und Christen recht harmonisch nebeneinander lebten, eine unerfreuliche Entwicklung. Das Einspannen religiöser Befindlichkeiten zum Erreichen (vielleicht durchaus berechtigter) politischer Ziele hat selten einen guten Ausgang. weiterlesen schließen -
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