Varna Testberichte
Billiger bei eBay?
Bei Amazon bestellen
Paid Ads from eBay.de & Amazon.de
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
Pro & Kontra
Vorteile
- sehr nette Einwohner, klasse Gastronomie, kulturell interessant, guenstige Preise
Nachteile / Kritik
- Am Stadtrand haessliche sozialistische Bauten
Tests und Erfahrungsberichte
-
Varna – die Perle der bulgarischen Riviera
5Pro:
sehr nette Einwohner, klasse Gastronomie, kulturell interessant, guenstige Preise
Kontra:
Am Stadtrand haessliche sozialistische Bauten
Empfehlung:
Ja
Jetzt wo der Sommerurlaub näher rückt und Bulgarien ja auch dieses Jahr wieder voll im Trend liegt, wird es Zeit, dass ich mal über meine heißgeliebte Heimatstadt schreibe!
Varna ist die größte Hafenstadt an der bulgarischen Schwarzmeerküste und mit rund 350.000 Einwohnern drittgrößte Stadt Bulgariens. Neben dem großen Hafen und dem Flughafen ist Varna auch Universitätsstadt: Eine renommierte Wirtschaftsuni, eine Tourismus-FH, die Technische Universität, das Medizinische Institut sowie eine neue, freie Universität sind in der Stadt beheimatet.
Viele von Euch assoziieren mit Varna den Beginn und das Ende ihrer Ferien, da die Urlauber der nördlichen Schwarzmeerküste auf dem dortigen Flughafen ankommen – und halt auch wieder abfliegen. Aber von der Fahrt vom und zum Flughafen abgesehen ist Varna auf jeden Fall einen Besuch wert!
Leider ist der erste Eindruck von Varna der meisten Urlauber kein guter: Der Transferbus passiert Wohnsiedlungen schlimmster sozialistischer Bauart, die seit Erschaffung nicht renoviert wurden – viele denken jetzt, dass in Varna schreckliche Armut herrschen muß. In der Tat beträgt das Einkommen in Bulgarien nur ein Zehntel von dem, was ein durchschnittlicher Westeuropäer verdient, aber arm sind die Bulgaren deshalb noch lange nicht! Die Wohnungen sind wenn auch nicht ganz so modern, so doch immer sehr gemütlich und auf jeden Fall pikobello sauber eingerichtet – was die Fassaden der hässlichen Plattenbauten nicht erahnen lassen. Viele sind auch erstaunt, wie gut gekleidet gerade junge Frauen sind! Die Bulgarinnen achten sehr auf ihr Äußeres, schminken und frisieren sich immer, bevor sie das Haus verlassen und kleiden sich immer sehr figurbetont und adrett.
Die wirkliche Schönheit Varnas erschließt sich einem im Kontakt mit den Einheimischen, oder wenigstens beim Besuch der Innenstadt mit ihren vielen alten Gebäuden, die zum größten Teil restauriert wurden. Die Innenstadt steht im krassen Gegensatz zu den Wohnhochburgen am Stadtrand: Modern, mondän, hell, freundlich, sauber. Also, bitte nicht vom ersten Eindruck (ent)täuschen lassen – wie sich im Laufe der Lektüre dieses Berichtes herausstellen wird, ist Varna eine sehr schöne Stadt, die auf jeden Fall einen Besuch wert ist!
°~°~°~°~°~°Wie komme ich hin? °~°~°~°~°~°
Vielleicht verbringen ja einige von Euch Lesern den Urlaub an der nördlichen bulgarischen Schwarzmeerküste, an der sich die Urlaubszentren Goldstrand, Albena und Sveti Konstantin befinden. In diesem Falle werdet Ihr mit höchster Wahrscheinlichkeit in Varna landen, und könnt während Eures Urlaubes vom Urlaubsort aus einmal in die Stadt hineinfahren.
Von Sveti Konstantin aus sind es nur 8 km nach Varna, die man leicht mit dem Bus Nr. 8 absolvieren kann. Er fährt im Zentrum von Sveti Konstantin los und fährt am Meer entlang Richtung Varna. Kurz vor der Innenstadt hält er am Delfinarium, danach am Sportzentrum („Sportna Zala“), in dem es auch Geschäfte gibt, die nächste Haltstelle ist dann an der Wirtschafts-Universität. An dem Hotel Cherno More vorbei hält der Bus noch am Haus der Stadt- und Kreisverwaltung, dem ehemaligen Haus der KP, um dann vor der Kathedrale noch einmal eine Menschentraube abzuladen, bevor es zur wenige Meter weiter entfernten Endhaltestelle am „Makedonski Dom“ geht. Die Fahrt dauert ca. 25 Minuten und kostet unter 0,50€. Der Bus fährt alle 30 Minuten.
Vom Goldstrand aus hat man mehrere Möglichkeiten, nach Varna zu kommen, welches 17km entfernt liegt. Generell kann man da alle Busse nehmen, die auf 9 enden: 9, 109, 409. Der 9er ist fährt ab Sveti Konstantin die gleiche Strecke wie die Linie 8, ebenso die 109 – nur ist dies eine Expresslinie, die nicht an jeder Haltestelle hält. 409 fährt darüber hinaus vom Zentrum Varnas aus noch weiter über den Flughafen nach Aksakovo. Kosten ca. 0,50 €, Fahrtzeit Goldstrand – Zentrum Varna ca. 40 Minuten.
Von Albena aus verkehren private Kleinbusse, die ohne Halt bis ins Zentrum durchfahren.
Wer nicht schon in Bulgarien ist, Varna aber mal einen Besuch abstatten möchte, hat in den Sommermonaten (Mai bis Oktober) die Möglichkeit, einen direkten Charterflug von Deutschland aus zu buchen. Regulär kosten diese um die 250 – 300 € hin und zurück, aber wer Last Minute bucht, kann durchaus für 99 € nach Varna fliegen – und auch wieder zurück. Angeflogen werden nicht nur alle größeren deutschen Flughäfen, sondern auch kleinere wie z.B. Münster, Paderborn oder Erfurt.
Außerhalb der Saison bleibt einem eigentlich nur der Weg über Sofia: Per Linienflug nach Sofia (Kosten ab 400-500 €) und von dort aus die restlichen knapp 500 km entweder per Inlandsflug (Kosten ca. 60 € pro Strecke) oder per Überlandbus – Dauer 5-6 Stunden, Kosten ca. 10 € pro Strecke.
Wer ganz viel Zeit, aber weniger Geld hat, kann auch von Deutschland aus mit dem Bus nach Bulgarien fahren – dies kostet ca. 100 € pro Strecke und dauert ca. 36 Stunden.
°~°~°~°~°~°Und wann? °~°~°~°~°~°
In Varna herrschen ausgeprägte Jahreszeiten, und bis in den April ist Schnee keine Seltenheit. Im Winter wirkt sich die Lage am Meer wenig günstig aus, es weht ein eisiger Wind. Ab Mitte April ist das Wetter frühlingshaft, ab Anfang Juni kann man auch den Strand besuchen. Im Juli ist es meist sehr heiß, mit Temperaturen bis zu 35°C, ab Mitte August wird das Wetter unbeständiger und kühlt ab. Im September ist es meist noch angenehm, der Herbst hält in der Regel erst im Oktober Einzug.
Für Spaziergänge und Sightseeing sind daher die Monate Mai, Juli und September am besten geeignet.
°~°~°~°~°~°Wo komme ich unter? °~°~°~°~°~°
Die bekanntesten Hotels in Varna sind wohl das Hotel Cherno More, 3 Sterne, sowie das Hotel Odessa, 2 Sterne, die sich mitten im Stadtzentrum in der Fußgängerzone befinden. Aber seit der Wende wurden auch zahlreiche kleinere, private Hotels eröffnet, wie z.B. das Hotel Reverence gegenüber der Stadtverwaltung oder das Hotel Argo in einer kleinen Seitenstraße mitten im Zentrum. Für eine Übernachtung in einem Hotel der gehobenen Mittelklasse im Zentrum Varnas sollte man um die € 50 pro Nacht pro Zimmer einkalkulieren. Hotels kann man auch online buchen, beispielsweise über www.varnahotels.com
°~°~°~°~°~°Was man unbedingt sehen sollte°~°~°~°~°~°
*** Archäologisches Museum***
„Sheinovo“ Str. 5/boul. Maria-Luisa 41, geöffnet Dienstag – Samstag 10 bis 17 Uhr
In 21 Sälen findet man Exponate vom Steinzeitalter bis zum 18. Jahrhundert, sowie Gold- und Silberschmuck aus dem Mittelalter. Sehr sehenswert!!!
*** Naturwissenschaftliches Museum***
im Meeresgarten, geöffnet von 1o bis 17 Uhr, Montags geschlossen.
Hier wird das Leben der Organismen im und am Schwarzen Meer untersucht, unterteilt in die Bereiche Geologie, Pflanzen- und Tierwelt.
*** Ethnographisches Museum ***
„Panagyurishte“ Str. 22 – in den Sommermonaten von 10 bis 17 Uhr geöffnet, Montags geschlossen.
Das Museum ist in einem typischen alten bulgarischen Haus untergebracht, das um 1860 erbat wurde. Und das älteste Haus der Stadt. Das Museum wurde dort in 1974 eröffnet und zeigt Exponate, die das Leben und Arbeiten der Varnaer Bevölkerung von der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts verdeutlichen.
*** Regionales Historisches Museum ***
„8. Noemvri“ Str. 3
Ein Museum, das sich mit der Geschichte Varnas befasst. Ausgestellt werden ca. 13.000 Stücke aus den Jahren 1878 – 1939.
*** Nationales Marine Museum ***
boul. Primorski Polk 2, im Sommer täglich von 10.30 bis 18 Uhr geöffnet
Hier kann man sich über die Geschichte der Marine informieren: Alte Maschinengewehre, Kanonen, sogar ein U-Boot aus dem ersten Balkankrieg 1912 sind dort in 12 Hallen ausgestellt.
*** Terrarium***
im Meeresgarten
Das Terrarium zeigt über 40 Arten von exotischen Tieren aus aller Welt, darunter einige seltene bulgarische Spezies.
*** Die römischen Thermen***
„Rimski Termi“, „San Stefano“ Straße
Die römischen Thermen stammen aus der Zeit, als Varna noch Odessos hieß und Teil des Römischen Reiches war. Die erhaltenen Teile geben Anlaß zu der Vermutung, dass das Bad eines der größten des östlichen Reiches war, was die Wichtigkeit Varnas zu der Zeit unterstreicht. Man schätzt, dass die Höhe des Bades 20m betrug und in der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts auf einer Fläche von 7ooom² erbaut wurde. Bis Ende des 3. Jahrhunderts soll es genutzt worden sein.
*** Der Meeresgarten ***
Der Meeresgarten ist gar nicht zu verfehlen, man sieht ihn schon vom Bus aus: Entlang der Küste wurde vom Stadtzentrum aus ein riesiger Garten angelegt, der sich kilometerlang bis an die Stadtgrenze erstreckt. Weite Alleen, mit Blumen geschmückt und Bäumen gesäumt, die auch im heißesten Sommer Schatten spenden, laden zum Spaziergang ein. Man sieht hier nicht nur viele Eltern und Großeltern mit den lieben Kleinen, auch Inlineskater haben den Park für sich entdeckt. Aber der Park beherbergt nicht nur Pflanzen und Bäume und Bänke zum Ausruhen; man findet hier auch Tennisplätze, Kinderkarussells, eine Freilichtbühne, auf der im Sommer Konzerte abgehalten werden, das Aquarium und Terrarium, das naturwissenschaftliche Museum sowie das Delfinarium.
*** Delfinarium ***
Wenige Kilometer nördlich des Stadtzentrums liegt, eingebettet im Meeresgarten, das Delfinarium. Da es so leicht erreichbar ist, bietet es sich für Urlauber mit Kindern ideal für einen Ausflug an. Der Bus Richtung Varna hält an der gleichnamigen Bushaltestelle, von wo aus es nur wenige Meter durch den Park bis zu dem Gebäude sind. Es gibt täglich mehrere Vorstellungen, mir zuletzt bekannte Eintrittspreise lagen um die € 5 für Erwachsene (ohne Gewähr).
*** Euxinograd ***
Aus Richtung Varna kommend liegt etwa 1km vor Sveti Konstantin Euxinograd. Von der Straße aus sieht man hier nur einen wenig schönen Bau – dies ist die Ministerresidenz, die von den Kommunisten erbaut wurde und noch heute Unterkunft für die bulgarischen Minister und ihre Familien im Sommerurlaub ist. Auch ausländische Staatsgäste werden hier empfangen wie kürzlich Prince Charles.
Aber die Residenz ist gewiss keine Sehenswürdigkeit. Im riesigen Anwesen Euxinograd verbirgt sich das Schloß der ehemaligen Königsfamilie, die von den Kommunisten in den 40ger Jahren ins Exil vertrieben wurde.
Berühmt ist auch die Weinkellerei, aus der sehr exquisite Weine, Cognacs und Rakias stammen.
Das Schloß und den sehr hübschen Garten kann man nur mit Führung besichtigen, ein individueller Besuch ist nicht möglich.
*** Sveta Bogorodica ***
Die Kathedrale Varnas ist wohl ihr berühmtestes Wahrzeichen, und für mich auch ihr schönstes. Mitten im Stadtzentrum gelegen, ist sie besonders bei Nacht schön anzusehen, wenn die goldenen Kuppeln beleuchtet werden. Durch die Restaurationsarbeiten der vergangenen Jahre glänzt sie jetzt nicht nur von außen, sondern auch im Innern in neuem Licht. Der Innenraum ist typisch orthodox mit vielen Ikonenmalereien gesäumt, die besonders in den Kuppelwölbungen sehr schön sind. Im Vorraum der Kirche kann man Ikonen kaufen, aber auch Kerzen, die man in der Kirche für seine Lieben anzünden kann: Für die Lebenden steckt man sie in einen Ständer, der mit Sand gefüllt ist, während die Kerzen für die Verstorbenen in einen Behälter auf dem Boden kommen.
*** Sveti Nikola ***
Die Kirche des heiligen Nikolaus befindet sich inmitten der Fußgängerzone – sie ist zwar im Gegensatz zur Kathedrale sehr klein, aber hat eigenen, starken Charme. Oft wird man hier Zeuge von Hochzeiten, aber leider auch Trauergottesdiensten.
*** Sveti Atanassii ***
Aller guten Dinge sind 3! Diese Kirche befindet sich bei den Römischen Thermen und ist nicht nur allein daher erwähnenswert, dass sie die erste private Kirche Varnas ist, sondern auch, weil wir dort heiraten werden!
°~°~°~°~°~°Kultur pur! °~°~°~°~°~°
Varna hat auch in kultureller Hinsicht sehr viel zu bieten. Im Juli findet alljährlich der „Varnaer Sommer“ statt, in dessen Rahmen es nicht nur einen internationalen Ballettwettbewerb gibt, sondern auch viele Konzerte und Opernaufführungen. Alles findet im Freilichttheater im Meeresgarten statt – außer bei Regen, dann werden die Vorstellungen auf den nächsten Tag verschoben.
Es gibt natürlich auch ein Theater und eine Oper, die beide im Zentrum unweit der Kathedrale zu finden sind – den roten Barockbau erkennt man leicht.
Mehrere Kinos spielen in etwa die gleichen Film, die auch in Deutschland laufen. Da sie in Originalton mit bulgarischen Untertiteln gezeigt werden, ist ein Kinobesuch kein Hindernis. Besonders empfehlenswert ist das Kino „Mustang“ ob seines Dolby Surrounds, gegenüber der Kathedrale. Eintritt kostet ca. 4 €.
°~°~°~°~°~°Shopping°~°~°~°~°~°
Varna bietet mehr Shopping-Möglichkeiten, als man denken mag, und auch hier wieder zu unschlagbaren Preisen! Die Fußgängerzonen sind voll von Geschäften, darunter auch viele Schuhgeschäfte ( dies ein Gruß an die LeserINNEN dieses Berichtes), und dies alles zu erschwinglichen Preisen. Da man gerade unter den Kleidungsstücken viel Plagiate findet, ist eine Qualitätsprüfung unausweichlich.
Die Geschäfte sind in der Regel bis um 19-20 Uhr geöffnet, viele öffnen gerade in den Sommermonaten auch Sonntags ihre Pforten.
Auch hier wieder ein paar besondere Tipps von mir:
*** Wrengler ***
Das Jeans-Mekka! Es befindet sich in der Fußgängerzone neben dem Benetton-Laden, und ist von oben bis unten vollgestopft mit Jeans. Glaubt mir, so viel Jeans auf so kleinem Raum habt Ihr noch nie gesehen! Die 5 lieben Verkäuferinnen zeigen Euch gerne die neusten Modelle und zerren die richtigen Größen aus schwindelerregenden Höhen. Die Jeans sind fast alle Plagiate, aber die Qualität oft besser als bei teuren Designer-Jeans. Die neuesten Trends, die teilweise noch nicht in Deutschland zu haben sind, findet man dort für unschlagbare € 30 max. pro Jeans.
Uneingeschränkt empfehlenswert!!!
*** Leonardo ***
Wer so kurzsichtig ist wie ich, der weiß, was für ein teures Vergnügen neue Brillen/neue Gläser doch sind…
Auf die € 20 Zuzahlung der Krankenkasse verzichte ich gerne und kaufe meine Brillen in Varna, und trotz Verzicht auf die Kassenzuzahlung mache ich dort noch ein Schnäppchen!
Mein bevorzugter Optiker ist Leonardo in der Dragoman Straße, in der auch das Puppentheater ist. Wenn Ihr von der Kathedrale aus die Fußgängerzone „boul. Knias Boris I“ entlang läuft, ist dies die erste Seitenstraße links nach dem Happy-Restaurant, nach 50m ist Leonardo auf der rechten Straßenseite.
Die dort vorrätigen Brillen werden aus Italien importiert und sind sehr guter Qualität. Die Brille auf dem Photo in meinem KP habe ich dort 1999 gekauft und bei täglicher Nutzung zeigt sie keinerlei Altersschwäche. Man findet dort die neuesten Rahmen aller bekannten Designer: Moschino, Dior, Gucci, RayBan – ja, auch Sonnenbrillen gibt es hier.
Wer geschliffene Gläser braucht, kann sich vorher seine Sehstärke vom Augenarzt bestimmen lassen, der nachmittags dort ist. Die Anfertigung nimmt ca. 3 Tage in Anspruch. Gestelle kosten ca. 100 €, Gläser ja nach Stärke, Material und Schliff ca. 50€ / Paar.
*** Souvenirs ***
Souvenirs kann man sehr gut und vor allen Dingen zu Preisen, die nicht extra für Touristen gebildet wurden, in einem kleinen Laden kaufen:
Vom Theater aus geht man nicht weiter durch die Fußgängerzone zur Kathedrale, sondern man geht links an dem Theater vorbei in eine Nebenstraße die fast parallel zur Fußgängerzone verläuft. Man passiert nach ca. 50 Metern das Café Casablanca, und nach weiteren 30-40 Metern ist auf der rechten Seite auf einer Ecke der Souvenirshop. Hier bekommt man von Ikonen über CDs bis zu Tischdecken und Keramik alles, was das Souvenirjägerherz begehrt, und das in guter Qualität zu guten Preisen.
Weitere Souvenirs, aber eher zu Touristenpreisen (dennoch günstiger als in den Ferienzentren), bekommt man auf dem kleinen Markt, der direkt zwischen dem Souvenirshop und der Kathedrale liegt (von der Kathedrale aus gesehen direkt hinter dem KFC – Kentucky Fried Chicken). Hier ist auch der Büchermarkt, auf dem Ihr bulgarische Wörterbücher oder Sprachführer kaufen könnt.
*** Valentina ***
Valentina ist das Kaufhaus Varnas, das man gar nicht verfehlen kann, denn es liegt in der Fußgängerzone, von der Kathedrale aus kommend, gleich nach dem Theater auf der rechten Seite.
Hier gibt es überwiegend Kleidung, die aber nicht sonderlich erwähnenswert ist. Im Erdgeschoss gibt es jedoch Stände mit Ikonen, Kristall und anderen dekorativen Schönheiten, die den ein oder anderen Besucher interessieren könnten.
*** Moira ***
Dies ist mein ganz persönlicher Geheimtipp: Mein Schneider! Hier könnt Ihr Euch Anzüge oder andere Kleidungsstücke massschneidern lassen Designerin Milena macht Euch dazu Vorschläge zu Schnitten und Modellen, den Stoff kann man gut im Laden „Damask“ am Roten Platz kaufen. Für 1m sehr guten Stoff, reine Wolle, muss man ca. 20 € kalkulieren. Die Anfertigung eines Anzuges kostet ca. 70 € inkl. Kleinmaterialien wie Knöpfe, Reißverschluss, Futter und Schulterpolster. Zeit muss man für so ein Vorhaben allerdings mitbringen, denn man muss mehrmals zur Probe antanzen – dadurch werden mehrere Besuche an aufeinanderfolgenden Tagen nötig. Das Ergebnis rechtfertigt es aber!
Zu finden ist das Atelier in der Straße „Rakovski“ Nr. 12 (oder 22? Ist aber ausgeschildert!) – die Straße beginnt genau hinter dem Haus der Stadtverwaltung, dieses hohe, kupfer-bräunliche Gebilde – ca. 100m die Straße entlang, nach der 1. Kreuzung ist es auf der rechten Seite.
*** Drago & Rado ***
Wer einen neuen Anzug hat, möchte sich dazu vielleicht auch noch ein neues Hemd kaufen. Die besten und schönsten gibt es bei Drago & Rado, einem bulgarischen Designer für Herrenmode. Von der Uni aus geht man nicht geradeaus Richtung Fußgängerzone, sondern biegt rechts ein (boul. Tsar Osvoboditel) , Richtung Roter Platz. Nur 30m weiter, aber auf der anderen Straßenseite ist auf der Ecke Drago & Rado. Die Hemden kosten um die 30€, sind pflege- und bügelleicht und halten lange. Auch Krawatten gibt es hier, sowie Anzüge.
*** Markt ***
Natürlich gibt es in Varna auch Märkte! Der Hauptmarkt befindet sich in der Straße Dr. Piskyuliev, und ist am besten mit dem Bus Nr. 14 ab dem Zentrum zu erreichen. Eingangs findet man eine Vielfalt an Gemüse und Obst, je tiefer man jedoch hineingeht, desto mehr Ramsch wird verkauft und desto dunkler sind die Gesichter der Verkäufer. Wer hier zum Preis von 10€ qualitativ hochwertige Jeans erwartet, wird enttäuscht sein.
*** Supermärkte ***
Wer sich selbst verpflegen will, oder aber nur günstig Rakia für die Daheimgebliebenen kaufen will, sollte einen der modernen Supermärkte Varnas besuchen.
Die besten Supermärkte sind die der Kette Piccadilli, die es in Chataldsha oder Petleschev gibt.
Es gibt aber auch einen Metro - Markt, der ist am Außenrand Varnas, Richtung Flughafen gelegen. Hier gilt jedoch eine Mindestkaufsumme von € 25.
°~°~°~°~°~°Gastro-Varna°~°~°~°~°~°
In Varna gibt es zahlreiche Restaurants, die sehr gutes Essen zu für unsere Verhältnisse sehr moderaten Preisen bieten.
Die bulgarische Küche verwendet viel Gemüse, was ja unter der bulgarische Sonne auch gut gedeiht und viel kräftiger schmeckt, als in Deutschland. Beeinflusst wurde die Küche durch das 5oo Jahre anhaltende türkische Joch und zeigt auch Ähnlichkeit zur griechischen Küche auf – der Balkan ist halt ein Melting Pot!
Der Bulgare beginnt sein Essen immer mit einem Salat, vorzugsweise „Shopska Salata“, welcher aus Tomaten, Gurke und Zwiebeln besteht, mit Essig und Öl abgeschmeckt und geriebenem Schafkäse bedeckt wird. Dazu darf der obligatorische Rakia, der Schnaps, nicht fehlen!
Für eine Flasche guten Rotwein zahlt man im Restaurant ca. 5 €, für ein Hauptgericht ca. € 6, ein Bier schlägt mit 0,50 € zu Buche und Salate mit € 1 – 2.
Nachfolgend ein paar Tipps, die allesamt von mir erprobt sind:
*** Pizzicato ***
Beim Pizzicato handelt es sich um eine Pizzeria, die durch sensationell leckere Holzofen-Pizzen besticht, die um die € 4 kosten und reichlich belegt sind. Vorsicht ist nur bei den Weinen geboten: Achtet darauf, dass die bestellten Flaschen am Tisch geöffnet werden, weist geöffnete Flaschen lieber zurück! Uns ist es passiert, dass in einer geöffnet servierten Flasche etwas ganz anderes drin war, als der bestellte Wein...
Zu finden ist das Restaurant in der Straße Bratia Miladinovi hinter der Kirche Sveta Petka.
*** Prodadena Nevesta ***
Das Restaurant mit dem Namen „Verkaufte Braut“ befindet sich im Standesamt, in einem alten, urigen, authentischen Haus in der Straße Krali Marko 1.
Das Restaurant ist auch genauso urig eingerichtet, aber keineswegs „altbacken“ : Anstatt Lampenschirme verdecken angemalte Weinflaschen die Glühbirnen, man sitzt auf Bänken, das Licht ist etwas gedämpft. Sehr imposant ist die Auswahl an Weinen, die so groß ist, dass sie auf keine Weinkarte passen würde: Die Weine sind daher an einer Wand aufgereiht und man sucht sich so die Flasche aus. Da der Inhaber und der Kellner Weinliebhaber sind, kann man sich auf deren Empfehlungen auch in aller Ruhe verlassen. Die Küche ist auch hier sehr gut, die Speisekarte sehr groß: Von typischen bulgarischen Gerichten über internationale Küche bis hin zu chinesischen Speisen wird hier jeder etwas nach seinem Geschmack finden.
Achtung, nur abends geöffnet!
*** Chuchuliga ***
Chuchuliga ist ein typisches bulgarisches Restaurant in einem alten bulgarischen Haus in der „Panagyurishte“ Straße, unweit des Ethnografischen Museums. In authentischem, altbulgarischen Interieur kann man auf zwei Etagen leckere bulgarische Speisen genießen. Die Kellner tragen alle bulgarische Trachten, und ein Zigeuner-Trio fiedelt Volkslieder, es geht auch an allen Tischen vorbei und gegen ein Trinkgeld kann man sein ganz persönliches Wunschkonzert haben. Im Winter empfiehlt es sich, im Erdgeschoss Platz zu nehmen, da sich dort der große Kamin befindet.
Für die Qualität des Restaurants spricht, dass es von vielen Einheimischen besucht wird. Wer also ein typisches bulgarisch Gourmet-Erlebnis sucht und dabei nicht in eine Touristenfalle geraten möchte, ist hier genau richtig!
*** Igliika ***
Dieses „Straßenrestaurant“ besticht neben seiner Lage durch seine Vielfalt an frischen, schmackhaften Gerichten zu sehr niedrigen Preisen. Es befindet sich in einer Seitenstraße des boul. Slivnitsa – die Fußgängerzone, die zum Meeresgarten führt, direkt gegenüber dem Hotel Cherno More. In den Sommermonaten sind die Tische an der Ecke der Fußgängerzone über die gesamte Breite der Seitenstraße aufgebaut (ja, das darf man – man muss den Platz von der Stadt nur mieten): So kann man ruhig sitzen und das Treiben auf der Flaniermeile beobachten. Die Gerichte reichen von bulgarisch über international bis russisch, auch Fisch gibt es.
*** Happy ***
Happy ist eine Varnaer Restaurantkette, die sich zwischen Restaurant und Fast Food bewegt. Die Gerichte sind viel aus Huhn, die Preise bewegen sich für ein Gericht um die 4 €. Zu finden z.B. gegenüber vom Kaufhaus Valentina, auch in Sveti Konstantin und am Goldstrand.
*** Mustang Food ***
Mustang Food ist der Konkurrent von Happy – ähnliches Konzept wird auch von dieser Kette verfolgt. Zu finden z.B. im Hotel Cherno More.
*** Restaurant Horizont ***
Ein Restaurant der höheren Preislage im gleichnamigen Komplex im Meeresgarten, etwas außerhalb des Zentrums an der Haltestelle „Horizont“.
Die Küche ist international und chinesisch, das Ambiente etwas kühl, die Auswahl an Weinen gut.
In Badeshorts und Adiletten wird man hier schief angeguckt werden, bitte auf ordentliche Kleidung achten!
*** Hashove ***
Auch von Hashove gibt es mehrere Filialen in Varna: Am Bazar Levski, gegenüber der Stadtverwaltung sowie am Meeresgarten.
Auch hier gibt es bulgarische Küche, das Ambiente ist urig/gemütlich, die Preise sind niedrig. Oft kommt man in den Genuß von Fiedelmusik, live natürlich!
*** Café Sandor ***
Allein bei dem Gedanken an die Hochgenüsse der Konditorkunst läuft mir das Wasser im Mund zusammen! Im Café Sandor, was sich in etwa in der Mitte der Fußgängerzone in einem Seitenarm befindet, (Shipka Straße), gibt es eine hauseigene Konditorei, die immer für frische Torten und Crèmes sorgt. Bei 1€ pro Stück kann man da auch schon mal öfters hinlangen, die Kalorien kann man ich im Meeresgarten ja wieder runterjoggen.
*** Café Delfin ***
Die kleine Schwester vom Sandor ist die Filiale neben der Kirche Sv. Nikola. Die Lage könnte besser nicht sein, sitzt man doch mitten in der Fußgängerzone im Schatten!
*** Café 2002 ***
Das Café 2002 liegt schräg gegenüber vom Delfin, vom Hotel Cherno More aus an der Ecke der 2. Seitenstraße. Auch hier gibt es neben verschiedenen Tee- und Kaffeeprodukten viele leckere Kuchen und Torten.
°~°~°~°~°~°Nachtleben... °~°~°~°~°~°
Die Bulgaren gehen gerne und viel aus, wobei gerade in den Sommermonaten nicht zwischen Werktag und Wochenende unterschieden wird: Jeder Tag ist hier ein Feiertag! Dies merkt man schnell daran, wie viel Leute auch nach Eindruck der Dunkelheit noch unterwegs sind...
*** Comics ***
Comics ist DER Club in Varna, der gegenüber der Kathedrale einen sehr zentralen Platz gefunden hat. Freitags und Samstags werden hier die besten und längsten House-Parties gefeiert, bei der auch öfters international bekannte DJs auflegen. Ich bin dort regelmäßiger Gast!
Eintritt ca. 3€
*** Strandpromenade ***
Gerade in den Sommermonaten tobt entlang der Strandpromenade (Meeresgarten entlang des Meeres) der Bär : Eine open Air Disco neben der anderen, in der von Folk bis zu Techno alles gespielt wird. Sehr beliebt ist hier „Face“.
*** Lavazza ***
Meine Lieblings-Cocktailbar, welche sich in einer Nebenstraße der Fußgängerzone (boul. Knias Boris I, vom Hotel Cherno More aus 2. Nebenstraße links) befindet, gegenüber der Kirche Sveti Nikola. Der Laden ist leider etwas klein, es gibt vielleicht 3o Plätze, die Musik ist immer gut, das Publikum jung und hip. Cocktails sind alle sehr lecker, und wo kriegt man heute noch einen Cocktail für 2€ ? Richtig, im Lavazza!
°~°~°~°~°~°Süchtig? °~°~°~°~°~°
Kannst Du auch im Urlaub nicht auf das Internet verzichten? Kein Problem, in Varna gibt es viele Internet-Cafés und es ist auch kein teures Vergnügen.
In der Fußgängerzone hinter der Kirche Sveti Nikola, Ecke „27 Juli“ – Straße, ist DOOM, ein großes Café mit relativ viel Terminals.
°~°~°~°~°~°Vorschlag für einen Tag in Varna°~°~°~°~°~°
Da die meisten wohl Varna im Rahmen ihres Urlaubs an der Küste kennen lernen werden, starten auch wir die Tour in den Ferienzentren und nehmen den Bus Richtung Stadt. Wir steigen am „Delfinarium“ aus und besuchen dieses. Nach der Vorstellung laufen wir durch den schattigen Meeresgarten ca. 3 km, und kommen am Hotel Odessa und dem „Festivalen Komplex“ in der Fußgängerzone des boul. Slivnitsa heraus. Wir gehen geradeaus durch die Fußgängerzone und nach ca. 80 m, an der 2. Ecke, befindet sich rechterhand das Restaurant Igliika, wo wir einkehren um uns von dem anstrengenden Spaziergang im Meeresgarten zu stärken. Nach einem leckeren Mittagessen geht es weiter in die große Fußgängerzone des boul. Knias Boris I ( am Mc Donald’s links abbiegen ). Auf der rechten Seite sehen wir nach ca. 100 m die Kirche Sveti Nikola, die einen Besuch wert ist. Gleich daneben befindet sich das Café Delfin, wo man eine leckere Torte als Nachtisch zu sich nehmen kann oder mit einem Espresso die Mittagsmüdigkeit vertreiben kann. Durch die Fußgängerzone mit ihren zahlreichen Geschäften nähern wir uns dem Platz „Nezavisimost“ mit den Springbrunnen. Am Anfang dieses Platzes ist auf der linken Seite das Kaufhaus Valentina, wo man im Erdgeschoß gut nach Mitbringseln schauen kann. Wenige Meter weiter sehen wir das Theater, einen roten Barockbau mit weißen Verzierungen. Wir lassen das Theater rechts liegen und gehen die links daneben verlaufende Straße entlang. Appetit auf Eis? Im Café Casablanca, linkerhand, gibt es leckere Melba! Ca. 50m nach dem Casablanca können wir gut ein paar Souvenirs kaufen, und gehen dann Richtung Kathedrale über den kleinen Markt. Nun aber schnell die Straße überqueren (bitte unbedingt die Unterführung benutzen!) und die Kathedrale bewundern. Im Vorraum kann man nicht nur Kerzen kaufen, sondern auch sehr schöne Ikonen. Nach dem Besuch der Kathedrale halten wir uns links und gehen den boul. Maria-Luisa entlang zum Archäologischen Museum, welches in einer ehemaligen Mädchenschule untergebracht ist (großes hellgelbes Haus). Nach Besuch dessen überqueren wir am Haus der Stadtverwaltung (großes, kupferbraunes Haus) die Straße und kehren zum Abendessen ins Restaurant Hashove ein. Gestärkt von dem Essen und voller Eindrücke biegen wir rechts ein in den boul. Slivnitsa, Richtung Meeresgarten, wo auf der rechten Straßenseite nach nur 30m die Haltestelle ist, an der wir auf den Bus Richtung Hotel warten. weiterlesen schließen -
-
Urlaubstip - Warm da in Varna
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Einige Vorabinfos:
==================
Wetter:
=======
Durchschnittliche Sonnenstunden im August: 9 täglich
Niederschlagstage im August: 4
Wassertemperatur: 26
Lufttemperatur tags: 30
Lufttemperatur nachts: 16-22
Wir lagen in den 14 Tagen genau in den oben genannten Werten
Einreisevorschriften:
=====================
Ein mind. 6 Monate gültiger Reisepass.
Das Ein- u. Ausführen der Landeswährung ist verboten.
Impfungen:
==========
Keine Pflichtimpfungen.
Empfohlen sind Polio, Diphterie, Tetanus, Hepatietis A und Hepatitis B.
Hep. A gibt es als kurzfristige passive Impfung kurz vor dem Urlaub. Hällt ca. 4 Wochen und kostet 52,50 EURO (2002 / 2001 waren es noch 64 DM TEURO !! ) für den Impfstoff. Wer öfters ins Ausland reist sollte eine langfristige 3-fach Impfung wählen, die 10 Jahre vorhällt und mit ca. 150 EURO günstiger ist.
Das Spritzen selber übernimmt die Kasse !
Polio, Diphterie und Tetanus müssen nach 5 Jahren aufgefrischt werden. Wer eine Neuimpfung benötigt, sollte von dieser 3-fach Impfung mind. 2 bekommen haben. Die zweite Spritze erhällt man 6 Wochen nach der ersten Spritze. Die 3. nach 6 Monaten. Also rechtzeitig Impfen !
Die Mittel werden zusammen gespritzt und werden von der Kasse übernommen.
Geld /Kosten:
=============
Wer bucht, sollte möglichst nur Frühstück höchstens aber HP wählen. Essen in Bulgarien ist äusserst günstig. In EURO umgerechnet kostet eine komplette Mahlzeit zwischen 3-4 Euro, 1 KG Obst max. 1 Euro. Getränke sind ebenso günstig.
1 Leva sind ca. 0,5 Euro !
Inflation kenn Bulgarien schon seit langem nicht mehr.
KEIN GELD AUF DER STRASSE TAUSCHEN !!!
Obwohl seit Jahren 1:1 zur DM umgerechnet wurde, sind einige Touristen immer noch so dämlich und glauben sie bekämen für 100 DM bzw. nun 50 EURO wirklich 110 bis 120 Leva. Den Leuten ist nun nicht zu helfen.
Ernährung:
==========
Essen gibt es viel, gut, reichhaltig.
Die Vielfallt beschränkt sich aber auf heimische Dinge. Wer Joghurts sucht findet diese überwiegend nur in Ferienanlagen zu Preisen wie bei uns.
Essen sollte man ausserhalb der Ferienanlage, wo es etwas teurer ist. Aber selbst innerhalb der Anlagen liegen die Preise 50% unter deutschem Niveau.
Unterkunft:
===========
3 Sterne sollten Minimum sein. Klimaanlage gibt es ab 4 Sterne. Immerhin gibt es in der Regel einen kleinen Kühlschrank ab 3 Sterne.
Egal mit wem wir sprachen, scheinen die Hotels alle sauber zu sein.
Das Personal war bei uns durchweg freundlich und hilfsbereit.
Es gibt neue Hotels und es gibt Ostexemplare, die aber durchweg einen gepflegten Eindruck hinterlassen. Das Mobilar erinnert ein bischen an die DDR. Stilmässig nicht ganz passend zur bulgarischen Riviera.
Und nun gehts los !
Die Reise:
==========
Bulgarien sollte es nun sein. Ok, dachte ich mir, dann also Bulgarien.
Im Dez.2000 ging es darum einen günstigen Urlaub für 2 Personen zu finden.
Das weltweite Datennetz sollte mir ein günstiges Ziel irgendwo in der weiten Welt zeigen.
Kroatien ? Hmm, zuviel Steinstrand, nö danke.
Mallorca ? Naja, gibt ja schon schöne Ecken dort, aber erstens war ich da schon, zweitens ähmm, nö.
Ans Meer wollte ich. Sonne, Strand... .
Schliesslich stiess ich auf Bulgarien.
Die ersten Informationen sprachen mich an. Günstig, Strand... toll. Also mussten mehr Informationen her.
Der für touristen interessante Kreis fing sich langsam an zu schliessen, je weiter ich suchte. Schliesslich blieben Sonnenstrand und Goldstrand übrig.
Ich weis nicht warum, aber meine Finger fingen plötzlich an www.goldstrand.de in den Browser zu tippen. Und siehe da: Ein Glückstreffer
Ein begeisterter Urlauber, Privatmann, hat doch tatsächlich eine Internetseite seines Urlaubsortes eingerichtet. Diese Seite war es schliesslich, die die Entscheidung leicht machte, Bulgarien zu buchen.
Ich verzichte bewusst auf Informationen zum Reiseanbieter und die Erfahrungen mit eben diesen. Dazu gibt es einen extra Bericht.
Beeindruckt war ich davon, dass es kaum noch Möglichkeiten gab, 2 Wochen in den Sommerferien 2001 zu buchen. Anders herum ein gutes Zeichen dachte ich mir. Der Ort schien beliebt.
Am 19.08.2001 war es dann endlich so weit. Ab zum Münchener Flughafen und rein in den Flieger. Zumindest theoretisch klang das so locker, denn als ich auf den Flugtickets las, dass wir mit einer Tupolew154 fliegen, wurde ich dann doch etwas nervös.
Die Maschine allerdings war in einem guten Zustand und wie ich erfahren habe, sind alle Maschinen recht neu und technisch auf dem neuesten Stand.
Von innen sah die Maschine schon ein bischen nach Osten aus. Zumindest was die Aussattung angeht.
Das Personal jedoch war freundlich und es gab ein leckeres Essen und kostenlose Getränke (ausser Alkohol). Mich amüsiert die nette Geste mit dem Essen immer ein wenig.
2 Stunden Flug, Getränke, Essen, DutyFreeShopping. Das Personal also im Dauerstress. Ein Blick in die teils gierigen Gesichter der Fluggäste legt allerdings die Vermutung nahe, dass diese selten zu Essen bekommen. Ein Blick auf die Bäuche revidiert diese Ansicht wieder.
Apropos Blick: Die Stewardessen waren längst nicht so süss wie das kleine Stückchen Kuchen. Stattdessen sahen sie eher aus, als würden sie ohne zu zögern Pflichtwatschn verteilen, wenn sich jemand daneben benimmt.
Pünktlich nach 2 Stunden kamen wir in Varna an. Der Flug, der Start und die Landung (Reihenfolge nicht wahrheitsgemäss) verliefen ruhig und nachdem ich nicht mehr ausschliesslich auf das Triebwerk im Heck lauschte konnte ich auch die Aussicht geniessen.
Der Flughafen Varna ist relativ klein. Vom Flugzeug aus wird man mit dem Bus zum Terminal gefahren. Das auschecken verlief schnell.
Unsere Reisegesellschaft hatte alles gut organisiert, begleitete uns zum Bus, der uns dann zum Goldstrand fahren sollte.
Angenehm fand ich das Klima. Warm, Sonne, aber nicht so drückend wie z.B. auf Mallorca.
Der Transfer Bus, ohne Klimaanlage fuhr uns durch Varna in Richtung Goldstrand.
Der erste Blick auf Varna zeigte uns krasse Gegensätze auf. Auf der einen Seite gab es neue Geschäfte, Modernitäten, auf der anderen Seite Häuser und Technik aus der schlimmsten Ostblockzeit. Die relative Armut in Bulgarien, wurde in einigen Teilen deutlich.
Dann endlich sahen wir die Küste. Varna selbst liegt auch direkt am Schwarzen Meer, so dass wir die nächste Zeit immer die Küste entlang fuhren.
Schon auf dieser Hinfahrt zum Hotel konnten wir einige Eindrücke sammeln. Mediterane Häuser, bunte, gepflegte, Villen, zerallene Häuser usw. . Einige Menschen verkauften am Strassenrand einfach alles was sie haben. Selbstgebrannten Alkohol, Schrott usw. .
Bulgarien hat seit einigen Jahren keine Inflation mehr. Man rechnet seit langem 1:1 zur DM um. Denkt man an die Armut, finde ich diese Tatsache beeindruckend.
Nachem wir andere Gäste in ihren Hotels abgesetzt haben, kamen wir in unserem Hotel an. Natürlich das letzte Hotel auf der Busfahrt.
Von aussen machte das Hotel einen ordentlichen Eindruck und war für Ostverhältnisse garnicht mal so Plattenbaumässig.
Dem freundlichen Busfahrer gab ich 2 Leva ( 1 EURO ) Trinkgeld. Er verstaute das Geld verdächtig schnell und verzupfte sich mit einem freundlichen Gruss und lächeln. Nachdem ich meinen HirnJetLag überwunden hatte viel mir ein, dass die Armutsgrenze in Bulgarien bei 80 Leva liegt. Ich hatte dem Busfahrer womöglich seinen Tagesverdienst fast verdoppelt.
Vor dem Hotel wartete sogleich jemand vom Personal auf uns. Unsere Koffer wurden uns abgenommen und bis aufs Zimmer getragen.
An der Rezeption wurden wir freundlich empfangen und bekamen eine kleine Einweisung. Wir mieteten uns einen Tresor (24 Leva) für 14 Tage und verstauten die wichtigsten Wertsachen dort.
Unser Hotel hatte übrigens sogar einen Fahrstuhl. Dieses Gerät zeichnete sich durch Geschwindigkeit aus. Zumindest was das Losfahren anging. Tür zu und mit der Schnelligkeit eines Airbags beim Aufprall setzte sich der Fahrstuhl in Bewegung.
Der erste Schritt ins Zimmer war zufriedenstellend und ein bischen amüsant. Irgendwie hat man sich ein wenig wie im Sozialismus gefühlt, oder zumindest denke ich, dass sich die Leute so gefühlt haben.
Durchweg sauber und sehr räumlich war es. Ein in der Wand integrierter Kleiderschrank mit ausreichend Volumen, ein sauberes Bad mit neuen Amaturen und ein langer Balkon zur Meerseite.
Das Mobilar selbst, einschliesslich Teppich, sah recht nach DDR aus.
Der Prospekt versprach Nähe zum Strand. Ja, so kann man das nennen. Bis zum Strand waren es vom Hotel vielleicht 10 Meter, bis zum Wasser 30 Meter.
Den wunderbaren Blick aufs Meer und das Bewundern der aufgehenden Sonne (also am nächsten Morgen - denn in Bulgarien geht die Sonne auch morgens auf) konnte das nachts manchmal laute Meeresrauschen nicht trüben.
Nachdem wir unsere Sachen verstaut hatten, ging es einen Stock tiefer in den Essensaal zum Abendbuffet.
Der Saal befand sich in einem neu angebautem Trackt des Hotels und war wesentlich moderner als die Zimmer eingerichtet.
Das Buffet war sehr umfangreich und wahrscheinlich hätte es sich so nur ein reicher Bulgare leisten können. Selbst Eis fehlte nicht. Von allem gab es reichlich und es wurde immer dafür gesorgt, dass ausreichend vorhanden war.
Mit vollem Magen machten wir uns auf die erste abendliche Erkundigungstour.
Wir stellten fest, dass wir uns in einer riesigen Ferienanlage mit einem kilometerlangem Strand befanden. An jeder Ecke wurde etwas geboten. Restaurants, Cafes, Einkaufsmöglichkeiten, Disko, Zirkus usw....
Wir waren froh, dass unser Hotel ruhig am Rande dieses "Erlebnisparks" lag.
Später sanken wir erschöpft ins Bett....
Fortsetzung folgt in ziemlicher Kürze...
Teil 2
Hilfe ich krieg Komplexe
Zu dieser Aussage meiner Partnerin ein wenig später mehr.
Die erste Nacht brachte nicht so viel Schlaf mit sich. Spekulationen dass dies an irgendwelchen beliebten Aktionen liegen könne, denen man nachts nachgeht, möchte ich sogleich im Keim ersticken. Im Fernsehen gabs nur Sat1 auf deutsch.
Nein, vielmehr war das ausgeprägte Wellenrauschen ausschlaggebend für den Schlafmangel der ersten Nacht. Allerdings gewöhnt man sich schnell daran und schon ab der 3. Nacht kann man ruhig schlafen.
Mit knurrendem Magen wachten wir also am nächsten Morgen nicht wirklich auf. Eine kurze Dusche und ab in den Essensaal. Angezogen haben wir uns natürlich auch noch, da wir mit ländlichen Sitten nicht vertraut waren und auf Nummer sicher gehen wollten.
Das Frühstücksbuffet war genauso reichhaltig wie das Abendessen. Man sollte dringend auf Cholesterin und Gewicht achten, denn die Bulgaren scheinen es fett zu mögen. Wahrschein lich ein ähnliches Symptom um sich selber zu zeigen, dass die Armut ein Ende hat.
Ähnlich wie es unsere Grossmütter gerne mit Ihren Enkeln praktizieren – „Iss doch noch, damit Du schön kräftig wirst“ – „Ich bin doch schon kräftig, Grossmutter. Du siehst das nur unter dem vielen Speck nicht.“ Einzig wirksame Methode ist da das bewusste Abbrechen der Kloschüssel und anschliessende Erklärung, das dieses Malör durch das persönliche Gewicht verursacht wurde. Naja, ist ein anderes Thema und vielleicht schreib ich ja mal eine Meinung zu Grossmütter.
Jedenfalls gab es reichlich Buffet und wir schlugen reichlich zu.
Gesättigt ging es dann daran die Ferienanlage zu besichtigen. Ein kilometerlanger Gang schlängelte sich durch kleinere Geschäfte die von Lebensmitteln bis Mode alles Boten, dazu Obststände und Fressalienstände die es mit jedem Volksfest locker aufnehmen.
Restaurants, Diskotheken, alles gab es reichlich und gibt es wohl heute noch. Rechts von uns ein wunderschöner feiner Sandstrand, der schnell voll, aber nicht überlaufen wurde.
Ein wenig erinnerte das Ganze schon an Massentourismus, der zum Glück noch überwiegend in den Ferienanlagen stattfindet. In ein paar Jahren wird das wohl anders sein. Aber wer kann es der armen Bevölkerung verdenken, auf diese Art Geld zu verdienen.
Apropos Geld: Die Preise innerhalb der Ferienanlage empfanden wir zunächst als günstig, da sie ca. 30-40% unter deutschem Niveau lagen. Das revidierte sich, da alles ausserhalb der Ferienanlage nochmals um 50% günstiger ist.
Wir wanderten in den 2 Wochen noch öfters durch die Ferienanlage und machten noch einige Entdeckungen. Ein traditionsreicher bulgarischer Zirkus hatte am Ufer des kleinen Jachthafens ein modernes grosses Zelt fest aufgeschlagen und gab allabendlich Vorstellungen. Wir verzichteten, da sich keiner so richtig für Zirkus begeistern kann.
Cocktails gibt es theoretisch in der Ferienanlage schon für 4-7 Leva. Allerdings ist die Bezeichnung Cocktail anscheinend nicht mit der Qualität verbunden, die unserer Erwartungshaltung entsprach. Wir schafften es trotzdem unter vielen eine richtig saugute Cocktailbar zu finden in der zu guter und lauter Musik die Mädels mixen, dass selbst einem Tom Cruise (im Film „Cocktail“) schwindelig werden würde. Wohl auch von den Mädels.
Da ich gerade beim Thema bin. Meine Partnerin meinte bereits am 2. Tag, dass sie vor lauter hübscher Mädels Komplexe kriegen würde. Diese Aussage kann ich zwar absolut nicht nachvollziehen – Frauen halt, muss aber bestätigen, dass ich noch nirgendwo so viele ausschliesslich attraktive Frauen gesehen habe. Ein Grund dafür ist wohl der, dass eine Ferienanlage natürlich für bulgarische Verhältnisse nur reiche Leute als Gäste hat und die Mädels so nach einem Partner suchen. Zumindest teilweise könnte das so sein.
Bereits am ersten Tag gingen wir auch ins Wasser. Mit 26 Grad durchaus angenehm. Das Wasser ist klar und auch chemisch sauberer als z.B. die Ostsee oder die meisten Mittelmeerküsten.
Bei den Wellen hat man allerdings den Verdacht, dass diese von irgend jemanden gesteuert werden. Einen Tag gibt es eine absolute Flaute, die jedem Baggersee konkurrenz machen würde, am nächsten Tag wirbeln dich Wellen von bis zu 3 Meter Höhe durcheinander.
Kleine Kunde zum Schwarzen Meer:
1998 erklärten die amerikanischen Geologen Walter Pitman und William Ryan, dass die biblische Überschwemmung ihren Ursprung möglicherweise in einer katastrophalen Flut hatte, die alle Menschen an der Küste des Schwarzen Meers zu Flüchtlingen machte. Aus Sedimentproben des Meeresbodens und der Datierung von Schnecken- und Muschelschalen schlossen die Forscher, dass die Küstenlinie des alten Süsswassersees 150 Meter unter der heutigen Oberfläche liegen müsse. 1999 machte sich Ballar auf, der Theorie auf den Grund zu gehen. Von Sinop an der türkischen Schwarzmeerküste fuhr er nach Osten und stiess tatsächlich an der vorhergesagten Stelle auf die einstige Uferlinie.
Als die letzte Eiszeit vor 12000 Jahren zu Ende ging, schmolzen die Gletscher. Der Meeresspiegel stieg. Nach der Theorie von Pitman und Ryan durchbrachen Wassermassen aus dem Marmarameer das Bosporustal, Salzwasser ergoss sich in das Becken, das bis dahin ein Süsswassersee war. Im neuen Meer bildeten sich zwei Schichten: Oben lag Brackwasser, darunter eine salzige Schicht ohne Sauerstoff und lebende Organismen.
Aufgrund dieser Konstellation findet man ab ca. 180 Meter Tiefe kaum noch Lebewesen. Die Wasserschicht ohne Sauerstoff trägt allerdings dazu bei, dass Wracks in dieser Tiefe in einmalig gutem Zustand erhalten sind.
Zu erreichen sind diese Tiefen nur mit Spezialgeräten. Das Wasser ist dort unten hoch giftig.
In früheren Zeiten kam es schon mal zu kleineren Umschichtungen, die zur Folge hatten, dass die untere Schicht sich mit der oberen vermischte und zu grossem Fischsterben führte.
Wie es weitergeht erfahrt Ihr in der nächsten Fortsetzung….
Ein Tag in Varna
Warm, wärmer, Varna, so ungefähr konnte man unseren ersten Ausflug in die nächste grössere Küstenstadt Varna beschreiben.
Obwohl Taxen für deutsche Verhältnisse günstig sind und man mit den Taxifahrer über Preise verhandeln kann, entschieden wir uns für den Bus.
Irgendwo habe ich gelesen, dass die Hirnleistung nachlässt, wenn man sein Gehirn nicht ständig neu fordert (siehe Autofahrer). Im Urlaub soll das besonders schlimm sein. Dementsprechend kam mir die ausgetüftelte, bis ins Detail zu verstehende Tarifgestaltung der Busgesellschaft entgegen. Egal wohin man nach Varna fährt: 1 Leva pro Person. Für gut 10km und 20 Minuten Fahrzeit in den Stadtkern ist das extrem günstig.
Kassiert wird im Bus. Fährt der Bus an, geht BigMama jeden einzelnen Fahrgast durch, kassiert und händigt eine kleine Fahrkarte aus. Auf die Idee Schwarz zu fahren wird wohl kaum einer kommen, der BigMama mal gesehen hat. Jedenfalls wirkte sie wesentlich stärker als ich.
Die Busse sind durchweg im tadellosen Zustand. Nicht ganz aktuell scheinen es ausrangierte, oder einfach Gebrauchtfahrzeuge, aus dem Westen zu sein.
Das überraschend positive Bild wird wieder gerade gerückt, wenn man sieht, welche Busse auf nicht Touristenlinien unterwegs sind. Raritäten in Rost und Abgasen. In ganz extremen Fällen mit sichtbaren Löchern.
Die Einfahrt in Varna war für uns interessant. Ganz neue Häuser wechseln sich mit verfallenen Plattenbauten ab. Unsere Haltestelle, ein kleinerer Busbahnhof im Zentrum, sollte unser Ausgangspunkt für unsere weiteren Aktivitäten werden.
Auf der Fahrt fuhren wir schon an einem neuen McDonalds vorbei, nun begegnete uns gleich am Busbahnhof ein BurgerKing und ein KentuckyFriedChicken. Bischen weiter befindet sich dann auch noch ein PizzaHut und noch ein McDonalds. Wir vermieden diese Einrichtungen mussten dann aber zwangsläufig dort halt machen, da dies die einzigen Gaststätten mit einigermassen sauberen Toiletten waren.
Direkt am Busbahnhof befindet sich auch eine ältere Kirche, über die ich gerade die Daten verlegt habe. Die Kirche hat einen hübschen goldenen Zwiebelturm und macht auch sonst architektonisch was her. Nach der Besichtigung der Kirche von innen, gingen wir mit einem lachendem und einem weinenden Auge in die Innenstadt.
Lachend, da die Kirche auch von innen fantastisch ausgestattet war (bis auf ein paar hochmoderne Säulen, die irgend ein Künstler dort plaziert hatte). Weinend, da man an diversen Wandgemälden erkennen konnte, dass auch diese vom Verfall betroffen waren.
Auf der gegenüberliegenden Seite dann geht es immer leicht bergab in die Fussgängerzone. Diese unterscheidet sich auf dem ersten Blick kaum von deutschen Fussgängerzonen. Die Gebäude neu restauriert, und die Geschäfte modern ausgestattet. Vermissen, oder auch nicht, tut (blöde wortwahl) man hier, oder auch nicht, grosse Warenhäuser. Ziemlich zentral in der nicht kleinen Fussgängerzone entdeckten wir ein grosses Kaufhaus. Zunächst nahmen wir an, dass es sich hier um einen Anbieter handelt, mussten dann aber feststellen, dass auch in diesem Kaufhaus mehrere kleine Anbieter vertreten waren.
Kaufen kann man in Varna Mode. Nur wer jetzt denkt, dass er die modischsten Sachen für wenig Geld bekommt, der wird ein wenig enttäuscht. Modernes kostet vielleicht 20% weniger als in Deutschland. Manch Schlussverkauf in Deutschland bringt da mehr.
Ich denke die Geschäfte leben überwiegend von Touristen. Welcher Bulgare kann sich schon solch teure Ware leisten.
Was man in der ganzen Stadt nicht findet, auch auf mehrfachen Nachfragen nicht, sind Lebensmittelgeschäfte , Metzgereien.
Man kauft auf dem Markt. Märkte gibt es genügende und dauernd. Der erste Markt, von unserem Ausgangspunkt gesehen, befindet sich gleich oberhalb der Fussgängerzone. Ein schöner, romantischer Markt mit engen Gassen. Man sollte aufgrund der Anzahl von Menschen und der Enge sein Geld gut behüten. In Deutschland übrigens auch. Wir hatten allerdings nirgendwann das Gefühl uns unsicherer zu fühlen als in Deutschland.
Obst und Gemüse gibt es reichlich. Meist sind die Sorten in verschiedene Qualitätsstufen unterteilt. Wer vom Feinsten kauft zahlt max. 1 Leva je Kilogramm. Ware der 2. Klasse (entspricht dem was man in Deutschland in Supermärkten findet - kein Scherz !) kostet durchweg 0,6 bis 0,7 Leva.
Ebenfalls verkauft werden Shirts, Sportbekleidung, Bikinis usw. . Meist mit dicken Schildern mit der Aufschrift BOSS, Adidas, Elite usw.. Natürlich alles Originale für 10 Leva *g*.
Handeln ist erlaubt und verläuft fair.
Billiger ist allerdings ein Markt, den die Touristen nicht mehr in Strömen erreichen, da er ausserhalb der Fussgängerzone liegt. Dazu aber wohl später, da wir am ersten Tag nicht dort waren.
Im Gegensatz zu manch anderen Ländern, macht das Einkaufen in Bulgarien allerdings uneingeschränkt Spass. Man wird angesprochen, bekommt natürlich an jedem Stand die besten und tollsten Waren, wird aber nicht belästigt. Ein klares nein reicht.
Manch ein Tourist fühlt sich ja leider trotzdem belästigt. Zu solchen Leuten kann ich nur sagen: Bleibt zuhause ! Bitte !
Gebettelt wird in Bulgarien auch nicht viel. Lediglich Zigeunerkinder werden ab und an durch die Stadt geschickt um mit wehleidigem Blick, geschult Touristen anzubetteln. Bulgaren sind dazu zu stolz. Da stellt sich lieber der alte Mann mit einer Waage auf die Strasse und bietet zu Kleinstbeträgen an, sich wiegen zu lassen. Die bettelnden Zigeuner scheinen auch bei den Bulgaren nicht sehr beliebt.
Wir bummelten weiter durch die Fussgängerzone. Wer ein wenig genauer hinschaut findet einiges. Sogar Internetcafes gibt es dort. Schaut man sich die Mädels vor diesen Cafes an, ist man sich allerdings nicht ganz sicher, ob man diese für die 3-4 Leva surfen die halbe Stunde mitgemietet hat.
Tiefer in die Stadt eingedrungen führt ein Teil der Fussgängerzone direkt zum Meer. Hier findet man viele Cafes und durchweg gute Gaststätten. Etwas ermüdet vom vielen rumlaufen (ok, das Laufen ermüdete weniger. Eher schon die vielen schweren Tüten mit Obst), liessen wir uns in einem netten Cafebereich nieder. Cappuccino für 0,7 Leva. Und der war sogar gut.
Nach einer nicht allzu langen Erholungspause waren wir natürlich neugierig auf den Strand in Varna.
Ca. 300 Meter weiter abwärts vom Cafe führte eine mit Bäumen und wiesen ausgestattete, sehr saubere Strandpromenade am Ufer entlang. Die Promenade liegt ein gutes Stück über dem Meeresspiegel (ca. 30 Meter). Treppab führt ein kleine Strasse am Strand entlang. Allerdings sieht man den Strand jetzt nicht mehr, da zwischen Strand und Strasse eine durchgezogene Linie mit Strandcafes und Bars die Sicht versperrt. Nach einiger Suche fanden wir dann einen Zugang zum Strand.
Mit einem Schlag fanden wir uns in der realen Welt wieder. Der Strand, weniger für Touristen, mehr für Einheimische, war nicht so gepflegt wie in den Ferienanlagen. Darüber hinaus gab es alle paar hundert Meter nicht gerade einladende grosse Rohre aus denen wohl ein paar Abwasser in das Meer flossen. Zumindet roch es danach und das Rinnsal, welches den Strand bis zum Meer entlang kroch hatte eine Farbe, die dem entsprach, was ich als flüssigen Rost definieren würde.
Wir verliessen diesen nicht gerade wunderschönen Ort und gingen wieder in Richtung Innenstadt. Unterwegs hielten wir noch an einer der kleinen Bäckereien, die ausschliesslich aus dem Fenster verkaufen. Vollkornbrot und diverse Öko, Bio, Dingsbumssorten darf man nicht erwarten.
Dafür aber äusserst leckere Varianten von Weissbrot, blätterteig ähnlichem und oft gefüllten Backkreationen aus gleichem Teig. Alles wunderbar fettig und daher nur wirklich frisch ein Genuss. Dann aber wirklich.
Gefüllt wird mit Schafskäse. Überhaupt hab ich in meinem ganzen Leben nicht so viel Schafskäse gegessen wie in Bulgarien. Dafür ist dieser aber meist recht mild.
Nachdem wir also noch schlimmer bepackt waren schlenderten wir noch ein wenig weiter durch die Stadt. Mehr durch Zufall entdeckten wir den Hauptbahnhof von Varna. Ein altes Gebäude in recht gutem Zustand. Die kleinen Schalter und die Eingangshalle, nein der ganze Bahnhof, erinnert ein wenig an Bahnhöfe in Deutschland nach dem Krieg. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob nach dem 1. oder 2. Weltkrieg.
Ein wenig noch schlenderten wir durch die Gassen, vorbei an neuen und alten Häusern, vorbei am Hafen von Varna, vorbei an einem Museum für Militärtechnik, vorbei an Armut und Reichtum.
Langsam wurde es dunkler und wir machten uns auf den Heimweg. Die Sonne verschwand, leider für uns nicht sichtbar und wir machten uns über unser Obst her.
Ich freute mich schon auf den Sonnenaufgang direkt in unser Zimmer scheinend.
Untergänge sahen wir keinen. Das Schwarze Meer liegt im Osten und die Sonne verschwand abends leider etwas trostlos hinter einer Bergkette.
Fortsetzung folgt....
Der nächste Teil:
=================
Heute möchte ich nicht so weit ausholen. Nicht das nachjemand auf die Idee kommt und fragt, ob es meinen Bericht auch als Buch gibt.
Die nächsten Tage verbrachten wir am Strand oder damit uns die Gegend anzuschauen.
Da wir dieses Jahr noch einmal in Bulgarien sein werden (dann gibt es neue Ziele), möchte ich nicht zu viel jetzt schon beschreiben und beschränke mich heute ein bischen auf die Ferienanlage.
Die Anlage ist, wie bereits beschrieben, gross und sauber. Einige Kilometer Sandstrand mit ebenso langer Promenade. Wer möchte kann sich mit einer Bimmelbahn durch die Anlage fahren lassen. Kostenpunkt: 1 Leva.
In der Anlage gibt es klimatisierte Diskotheken. Das eine Klimaanlage dort funktioniert demonstriert man deutlich. Ob ich tagsüber meine Getränke zum Kühlen vorbeibringen könne, traute ich mich dann doch nicht zu fragen.
Die Discos kosten in der Regel keinen Eintritt, die Getränke sind günstig. Sogar Warsteiner findet man neben bulgarischen Bieren. Das deutsche Bier ist etwas teurer, aber wesentlich günstiger als in deutschen Discos.
Musik wird völlig durchgemischt gespielt. Für jeden etwas. Die Ausstattung ist von aussen prunkvoll, von innen meist sehr schlicht gehalten. Es herrscht eine durchweg entspannte Atmosphäre.
In der Ferienanlage selbst hat uns eigentlich nur ein wenig gestört, dass im nördlichen Teil, neben der Disco Bonkers der Prostitution nachgegangen wirde. Daneben und direkt davor stehen die Mädels und bieten ihre Dienste an. In einer Ferienanlage mit vielen Kindern absolut unpassend.
Der Betreiber der Disco Bonkers ist sichtlich bemüht, zu erklären, dass Bonkers nichts mit käuflichem Sex zu tun hat. Massig Hilfskräfte verteilen Flugblätter ohne Ende und sagen fast immer dazu, dass man nichts mit den Prostituierten zu tun hat.
Für Kinder wird in der Ferienanlage einiges geboten. Spiele, Veranstaltungen aller Art. Die Veranstalter sind da sehr kreativ.
Für Erwachsene gibt es Shows, Shows und Shows. Von Bauchtanz, Schlangentanz, nur Tanz noch mehr Tanz bis zu kleineren Kunststücken. Jeden Abend wird was geboten.
Beeindruckend war vor allem ein bulgarischer Geigenspieler, der in einem Restaurant auf uns zu kam um ein Ständchen zu spielen. Anstatt dass er uns ein nettes bulgarisches Lied vorspielte, bekamen wir voller Inbrunst und in selten fröhlicher Form "Oh Tannebaum" dargeboten. Das zugesteckte Trinkgeld verstand meine Frau als Höflichkeit, ich als Schweigegeld, er jedoch als Motivation. weiterlesen schließen
Informationen
Die Erfahrungsberichte in den einzelnen Kategorien stellen keine Meinungsäußerung der Yopi GmbH dar, sondern geben ausschließlich die Ansicht des jeweiligen Verfassers wieder. Beachten Sie weiter, dass bei Medikamenten außerdem gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
¹ Alle Preisangaben inkl. MwSt. und ggf. zzgl. Versand. Zwischenzeitl. Änderung der Preise, Lieferzeiten & Lieferkosten sind in Einzelfällen möglich. Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr.
Bewerten / Kommentar schreiben