Mehr zu AutorInnen mit B Testberichte
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Pro & Kontra
Vorteile
- Überraschungen - Geständinisse - Wahrheiten - einfach Kult
- immernoch moderne Bücher, auch wenn Frau von heute irgendwie anders ist
- packende Story mit unvorhergesehenen Wendungen
Nachteile / Kritik
- gewöhnungsbedürftiger Schreibstil
- außer bei Ebay oder auf Flohmärkten nur noch schwer zu bekommen
- teilweise etwas viel >Blödsinn<
Tests und Erfahrungsberichte
-
Spielezeit
5Pro:
spannend, man kann nicht aufhören zu lesen
Kontra:
sind leider nur knapp 350 Seiten
Empfehlung:
Ja
Richard Bachmann alias Stephen King.
Dies Buch ist Horror vom Feinsten.
Jahr 2025. Amerika. Zwei Gesellschaften. Die Arbeiter die der oberen Klasse angehören und dagegen die Arbeitlosen und Nichtsnutze, die von der Gesellschaft ausgestoßen sind.
Ben Richards (Hauptfigur im Buch) seit langer Zeit arbeitslos. Gehört der unteren Klasse an.
Er bewirbt sich bei der „Games Federation“ als „Running Man“. Die Game Federation ist ein riesiger Fernsehsender der die untere Klasse zur Belustigung die gefährlichsten Spiele spielen lässt.
Ben lässt sich auf den „Running Man“ ein. Die erfolgreichste Show. Die Spielregeln sind einfach. Ben bekommt täglich Geldprämien dafür, dass er überlebt. In Running Man wird er von professionellen Menschenjägern unter Mithilfe des Fernsehpublikums gejagt.
Der Gewinn für das Publikum ist auch riesig.
Er wird im Grunde von ganz Amerika gejagt.
Aber immer wieder gelingt es Ben, den Fängen der Meute zu entkommen...
Aber als alle Fluchtmöglichkeiten blockiert sind dreht Ben durch. Der Gejagte wird zum Jäger...
Mehr möchte ich nicht über dies Buch erzählen. Den Ihr müsst es lesen. Meiner Meinung nach ist dies die zweitbeste Geschichte die King je geschrieben hat.
Für mich ist die beste Story immer noch „Der dunkle Turm“ (Werde ich auch noch meine Meinung abgeben)
Das Buch ist auf 254 Seiten als Countdown von 100 Kapiteln abwärts aufgeteilt. Von Kapitel zu Kapitel wird man mehr in die Geschichte hineingezogen. Es ist Spannung pur.
Ich habe dies Buch das erste Mal an zwei Tagen komplett durchgelesen. Es fesselt!
LEIDER gab es von dieser Story auch eine Verfilmung. Arnold Schwarzenegger spielte den Ben in dem Film „Running Man“ in den 80er Jahren.
Dieser Film ist Schrott wenn Ihr dieses Buch gelesen habt. Es wurde eigentlich nur die grobe Story übernommen. Man kann zwar das Buch im Film wiederfinden, aber das Ende wurde NICHT umgesetzt. Okay, man kann es verstehen, wenn man es kennt, aber was Arni in diesem Film gespielt hatte, ist eine Beleidigung für das Buch.
Ich habe das Buch aus dem Jahre 1990, damals hat es DM 7,80 !!! gekostet, was es heute kostet weiß ich leider nicht. Tippe mal auf 18,90 oder man findet es vielleicht auf irgendwelchen Grabbeltischen bei Karstadt für 3,95.
Danke fürs lesen !
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-10-14 07:37:24 mit dem Titel Ja wo laufen sie denn ?????
Todesmarsch
Richard Bachmann alias Stephen King
Ich halte hier vor mir das Taschenbuch „Todesmarsch“ von Richard Bachmann in den Händen. Meine Ausgabe ist knalle gelb und beinhaltet 316 Seiten die im Jahre 1979 von Stephen King verfasst wurden.
Story :
Amerika. Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Staatschef „Mayor“ organisiert zur Belustigung des Volkes einen sogenannten Todesmarsch. Es ist ein Art Marathon auf Leben und Tod. Nur einer kann gewinnen – und Leben. Auf den Rest der „Geher“ wartet der Tod.
In diesem Buch erzählt uns King wie auf einem Todesmarsch, Freundschaften entstehen und durch den Tod des eben noch neuen Freundes gleich wieder zerrissen werden.
King schafft es auf eine spannende und doch gleich schockierende Art den Leser in seinen Bann zu ziehen. Zuerst schließt der Leser selbst Freundschaften mit den einzelnen Teilnehmern des Laufs und sieht auch seine Feinde.
Der Lauf dauert Tage und Tage. Einer nach dem Anderen stirbt. Entweder weil er aufgibt – dann gibt es nur eine Strafe. Er wird erschossen. Oder man fällt vor Erschöpfung um und wartet auf seinen Tod. Die Läufer halten so lange durch, wie bei keinen vorherigen Lauf. Die Fans, Gaffer, Voyeure werden an der Strecke immer mehr und wollen die einzelnen Teilnehmer sterben sehen. Bis am Schluss nur zwei übrig sind. Die Beiden sind kaum noch in der Lage zu stehen. Aber sie müssen gehen – sonst werden sie erschossen. Bis dann einer von Beiden das Zeitliche segnet. Dem Gewinner stehen alle Türen offen. Der Preis ist ein Leben in Ruhm. Glanz und Gloria. Aber ob der Sieger es bekommt .......?
Fazit:
Ich wollte einfach nicht mehr über die Geschichte erzählen. Das was ich oben geschrieben habe, war kurz und knapp, aber ich hoffe der Inhalt kam ein wenig rüber.
Diese Geschichte von King ist Wahnsinn.
Er schreibt die Story auf eine Weise die den Leser faszinieren muss. Er lässt über 100 Personen sterben (über 100 ? Sind doch nur 100 Teilnehmer ? Lasst Euch überraschen!). Er beschreibt die menschlichen Abgründe eines männlichen Teenagers. (Warum muß ich als Jungfrau sterben usw.) Freundschaften, Feindschaften, Hass, Liebe, Träume und der Siegeswille.
Dies Buch gehört für mich persönlich zu meinen Favoriten. Es ist spannend, mitreißend und hat ein Ende .... eben ein Stephen King.
Cu Xalexa weiterlesen schließen -
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Alkohol, Mafia, ein Koffer und mehr
04.08.2003, 00:04 Uhr von
rider-of-apocalypse
ich hätet gerne einen Dodge, nen neuen Rechner, ein neues Notebook, eine Eigentumswohnung oder ei...Pro:
s. Text
Kontra:
s. Text
Empfehlung:
Ja
Durch Zufall gelangte ich an ein Buch, dass ich mit Begeisterung gelesen habe und nun hier vorstelle : PINK VODKA BLUES
INHALT
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Russel Murray arbeitet für ein Literatur-Magazin und er ist Alkoholiker.
Eines Morgens wacht er in einem Hotelzimmer auf und entdeckt eine unbekleidete junge Frau neben sich. Er kann sich weder daran erinnern, wie er in dieses Hotel gekommen ist, noch wer diese Frau ist.
Als er in das WC geht um sich zu übergeben, wird die Tür zum Hotelzimmer aufgetreten und die Frau erschossen.
Russel Murray kann mit Mühe entkommen und als wenig später die Leiche der Frau gefunden wird, befindet sich Russel Murray nun auf der Flucht vor den Mördern der Frau und der Polizei, die ihn für den Mörder hält.
Nach und nach erfährt er, daß er von seinem Freund und Chef (der mit der Verwandten eines örtlichen Mafiapaten verheiratet ist) beauftragt wurde, einen Koffer in Dallas abzuholen (bzw. auszutauschen) und das die Mafia hinter dem Inhalt dieses Koffers her ist.
Durch einen Zufall gerät er in eine Entziehungs-Klinik, in der er die reiche Sherry Lou, ebenfalls alkoholabhängig, mit der er sich von nun an auf die Suche nach dem verschwundenen Koffer macht.
Mehrere Beteiligte werden getötet und die beiden werden mehrfach von mit Maschinenpistole bewaffneten alten Dame (die wie sich später herausstellt für einen anderen Mafia-Clan arbeitet) gerettet und letztendlich macht auch das FBI Jagd auf Russel Murray.
So sind Russel Murray und Sherry Lou bis zur Auflösung (das Ende des Buches werde ich hier selbstverständlich nicht offenlegen) auf der Suche nach einem Ausweg aus ihrer bedrohlichen Situation.
FAZIT ZUM BUCH
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NEAL BARRETT JR. schafft es, daß der Leser trotz recht verwirrende Story und zahlreicher beteiligter Personen nie den Faden verliert.
Auch baut der Autor von Beginn an Spannung auf, die bis zum Ende erhalten bleibt.
Wesentlicher Faktor ist jedoch der Umstand, daß BARRETT nicht nur spannend schreibt, sondern auch sehr humorvoll („ ... und dazu die Lehre, daß es nicht empfehlenswert ist im Vollrauch seltene Bücher zu kaufen. Der Scheißkerl, der das Buch signiert hatte, hatte den Namen des Autors falsch geschrieben...“).
Ebenfalls sehr gelungen ist die Beschreibung der handelnden Personen und Örtlichkeiten.
Zwar handelt es sich bei diesem Buch nicht um große Literatur, aber PINK VODKA BLUES vermag es, den Leser hervorragend zu unterhalten.
VERFÜGBARKEIT UND PREIS
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Das im HAFFMANS Verlag als Taschenbuch erschienene Buch sollte nahezu überall im Handel verfügbar sein oder bestellt werden können (ich habe es bei BOL.DE gekauft).
Der Preis beträgt 18,00 DM, was meines Erachtens für ein sehr unterhaltsames Buch keinesfalls zu viel ist.
ANMERKUNGEN
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In der aktuellen Auflage wird dieses Buch unter dem Titel EINE FLASCHE ZEIGT NICHT IMMER NACH NORDEN, doch der Original Titel, der mir persönlich besser gefällt, lautet PINK VODKA BLUES.
Der im US Bundesstaat Texas lebende Autor, NEAL BARRETT JR. ist bekannt geworden durch seine Bücher aus der BABYLON 5 Reihe, doch seine meines Erachtens besseren Bücher sind die, die das wort BLUES im Titel enthalten (DEAD DOG BLUES, BAD EYES BLUES, ...).
Auf dieses Buch (zuvor war mir NEAL BARRETT JR unbekannt) aufmerksam geworden bin ich durch das Cover, das die Abbildung einer unbekleideten auf einer Vodka-Flasche sitzenden Frau zeigt und hervorragend zum Titel (bzw. Inhalt) passt.
SCHLUSSWORTE
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Wer beim Lesen in erster Linie gut unterhalten werden möchte und keinen großen Anspruch erwartet, dem kann ich PINK VODKA BLUES / EINE FLASCHE ZEIGT NICHT IMMER NACH NORDEN hier uneingeschränkt empfehlen. Ich selber habe es bereits mehrfach gelesen.
Mein Urteil hier lautet : SEHR GUT !
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-07-03 05:17:59 mit dem Titel Ein Gähnen des Teufels
Für eine Zugfahrt nach Stuttgart kaufte ich mir entgegen meiner üblichen Verfahrensweise mal wieder ein Buch aufgrund des Titels, der für mich recht vielversprechend klang. Bei diesem Buch handelt es sich um DIE FÜNFTE OFFENBARUNG von PIERRE BILLON.
INHALT
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Kiersten MacMillan, die Tochter eines Bundesrichters arbeitet im Range einer Inspektorin bei der GRC, der Königlichen Kanadischen Polizei.
Hier ermittelt sie aufgrund des Auftauchens von sogenannten Snuff-Movies (Filme, die reale Folterungen und Tötungen zeigen), wobei sie unter anderem auf LaurenceDescombes, eine Ärztin, die erst vor kurzem aus 5 Jähriger Gefangenschaft bei der Befreiungsarmee Farghestans entlassen wurde und die Mitarbeiterin von Antoine Becker, dem Kopf der HMI, einer humanitären Hilfsorganisation ist und dessen Sohn Jean-Louis nicht nur eine zeitlang Mitgefangener von Laurence Descombes war, sondern jetzt auch Berater des Führers der Sekte „Universelle Vereinigungskirche“ ist.
Durch die Festnahme des Türken Farik Kemal erkennt Kiersten MacMillan nun, dass es zwischen den Snuff-Movies und der Universellen Vereinigungskirche, die ihren Sitz in Malta hat, eine Verbindung gibt und so reist sie nach Europa, wo sie erfährt, dass auch die Polizei anderer Länder gegen diese Sekte ermittelt.
Währenddessen plant die Universelle Vereinigungskirche die Verkündung der FÜNFTEN OFFENBARUNG, die im Suizid mehrerer Tausend Sektenmitglieder münden wird und die es für die zusammenarbeitenden Polizeibehörden zu verhindern gilt.
Ich habe mich bemüht, die Grundhandlung des Buches darzustellen, ohne dabei zu viel der Story zu verraten und so zuviel der Spannung zu nehmen, die der Roman bietet.
Um mich dabei nicht in den Verbindungen der genannten Personen untereinander zu verstricken, habe ich die Inhaltsangabe bewusst kurz gehalten.
ANMERKUNGEN
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Wie man bereits an meiner Darstellung des Inhalts unschwer erkennen kann, ist die Handlung des Romans sehr vielschichtig. Dennoch war es mir beim Lesen jederzeit möglich, dem Verlauf der Geschichte zu folgen und die Zusammenhänge zu verstehen, was allerdings durch die zahlreichen für mich ungewohnten französischen Namen anfangs eine gewisse Gewöhnungsphase erforderte (hierfür beginnt das Buch übrigens mit einer Übersicht der wichtigsten agierenden Personen).
Auch bleibt die Geschichte über den gesamten Umfand des Buches von 540 Seiten nicht nur spannend, sondern auch glaubwürdig.
PIERRE BILLON beschreibt Personen, Orte und Handlungen recht detailliert und sein flüssiger Stil macht das Lesen angenehm leicht und geschickt verknüpft er die Handlungsstränge miteinander.
Ein häufig verwendetes Stilmittel sind dabei Rückblicke von Laurence Descombes auf ihre Gefangenschaft und auch philosophische Untertöne sind immer wieder feststellbar..
Lobenswert ist es auch, dass sich PIERRE BILLON dem Thema der Snuff-Movies recht dezent, realistisch und ohne überflüssige Gewaltdarstellungen widmet, ohne dabei jedoch diese „Filme“ zu verharmlosen.
SONSTIGES
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PIERRE BILLON schrieb DIE FÜNFTE OFFENBARUNG im Jahre 1998unter dem (ins Deutsche übersetzten) Titel EIN GÄHNEN DES TEUFELS.
Als deutschsprachiges Taschenbuch ist DIE FÜNFTE OFFENBARUNG in diesem Jahre im Bastei Verlag erschienen (bemerkenswerter Weise steht im Buch Juli 2002 – gekauft habe ich mir das Buch aber bereits im Juni).
Die ISBN lautet 3-404-14747-2, der Preis für die Taschenbuchausgabe beträgt 7,90 €.
SCHLUSSWORTE
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Aus meiner Sicht konnte der Inhalt des Romans voll halten, was ich mir vom Titel versprochen hatte und so kann ich DIE FÜNFTE OFFENBARUNG von PIERRE BILLON hier uneingeschränkt empfehlen und urteile mit SEHR GUT !
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-08-19 05:16:02 mit dem Titel REALITY-TV
Zwar bin ich grundsätzlich kein großer Freund der Bücher des Autoren STEPHEN KING, den ein oder anderen seiner Romane habe ich aber dennoch gelesen.
Einen dieser von mir gelesenen Romane schrieb STEPHEN KING unter dem Pseudonym RICHARD BACHMANN und gab ihm den Namen RUNNING MAN, der deutsche Titel lautet MENSCHENJAGD.
INHALT
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USA im Jahre 2025.
Die Kluft zwischen arm und reich ist weit größer geworden und die Umweltverschmutzung ist soweit fortgeschritten, dass die Menschen Nasenfilter tragen müssen, um nicht an Lungenkrebs oder Asthma zu erkranken. Leisten können sich diese Nasenfilter jedoch nur die Reichen.
Das Fernsehen hat gewaltig an Macht gewonnen und es werden kostenlose Fernsehgeräte an die Bevölkerung ausgegeben (ein Gesetz, das die Verpflichtung zum Fernsehen enthalten sollte ist nur knapp gescheitert).
Das Fernsehprogramm besteht zu einem großen Teil aus sadistischen Spielshows, bei denen die (meist armen) Kandidaten ihr leben einsetzen um ein wenig Geld zu gewinnen.
In dieser Zeit lebt der arbeitslose Ben Richards mit seiner Frau und seinem an Lungenentzündung erkrankten Tochter.
Da Ben Richards das Geld fehlt, dringend benötigte Medikamente für seine Tochter zu kaufen, beschliesst er, sich als Kandidat für eine der Spielshows anzumelden und nach einem längeren Auswahlverfahren bei der Fernsehanstalt wird er schliesslich als Kandidat für die Show MENSCHENJAGD ausgewählt.
Bei dieser Show ist es im Grunde lediglich seine Aufgabe, am Leben zu bleiben, während er nicht nur von professionellen Jägern, sondern auch von fast der gesamten Bevölkerung gejagt wird. Für jeden Tag, den er am Leben bleibt, erhält er einen Geldbetrag (ebenso wie für jeden getöteten Jäger) und wenn er es schafft, 30 Tage lang am Leben zu bleiben (was bisher noch keinem Kandidaten gelungen ist) erhält er einen weiteren sehr hohen Geldbetrag.
Mit 12 Stunden Vorsprung, in denen sich Ben Richards mit einer Tarnung und falschen Papieren ausstattet, begibt er sich nun auf die Flucht, doch schnell sind ihm seine Jäger auf der Spur.
Auf der Flucht erhält er teilweise Hilfe von anderen Menschen, doch seine Jäger bleiben ihm auf der Spur.
Wer das Buch selber lesen möchte und daher keine Informationen über den weiteren Verlauf wünscht, dem empfehle ich, meine Darstellung des Inhalts an dieser Stelle abzubrechen, da ich hier ausnahmsweise auch den Ausgang der Geschichte kurz darstellen werde.
Schließlich sieht Ben Richards seine einzige Chance am Leben zu bleiben darin, eine Geisel zu nehmen.
Als er immer mehr in Bedrängnis gerät, entführt er schließlich unter Androhung des Einsatzes von Plastiksprengstoff, bei dem es sich um Wirklichkeit aber lediglich um die Handtasche seiner Geisel handelt, die er unter seinem Mantel versteckt hält, ein Flugzeug und da ihm auch seine Geisel dahingehend hilft, dass auch sie vorgibt, er würde Sprengstoff mit sich führen, gelangt auch der Chef seiner Jäger in seine Gewalt.
Das Flugzeug hebt ab, um Ben Richards ins scheinbar sichere Ausland zu bringen, doch plötzlich nimmt der Moderator von MENSCHENJAGD Kontakt zu ihm auf und teilt ihm mit, das man lange wisse, dass er kein Sprengstoff bei sich habe. Gleichzeitig bekommt er das Angebot, künftig als Jäger für die Show zu arbeiten.
Als er Ben Richards darüber hinaus auch sagt, dass sowohl seine Frau, als auch seine Tochter tot seien, lässt dieser das Flugzeug Kurs auf New York, den Standort der Fernsehanstalt nehmen, doch anstatt dort zu landen, überwältigt er die Besatzung und rammt mit dem Flugzeug das Gebäude des Senders ( Minus 000 ... und der Countdown läuft: „Leicht zur Seite geneigt donnerte die Maschine gegen das Spielegebäude. Sie hatte einen Gutteil des oberen Drittels erwischt. Die Tanks waren noch zu einem Viertel voll, und die Geschwindigkeit betrug noch immer etwa 500 Meilen pro Stunde. Die Explosion war überwältigend. Die Nacht leuchtete auf wie das zornige Gesicht Gottes, und noch zwanzig Häuserblocks weiter regnete es Feuer vom Himmel.“)
ANMERKUNGEN
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Stephen King alias RICHARD BACHMANN schuf mit MENSCHENJAGD eine düstere Zukunftsvision und zeigt dabei deutlich auf, wie leicht Medien die Menschen zu beeinflussen vermögen und wie leicht diese auch missbraucht werden können.
Auch wenn es sich bei der Geschichte im Grunde um SiFi handelt, so ist der Bezug zur Realität doch nicht zu unrealistisch. Schließlich nimmt der Anteil an Reality-TV weiter zu und auch das Ende des Buches kann nicht mehr als unglaubwürdig bezeichnet werden.
Dabei schreibt RICHARD BACHMANN die Geschichte nicht nur sehr spannend und detailliert, sondern auch in einem angenehm zu lesenden Stil, ohne dass man dabei jedoch die Kritik an Gesellschaft und Medien übersehen könnte
Das Buch ist in 100 recht kurze Kapitel unterteilt, die in einer Art Countdown bei minus 100 beginnen und bei 0 enden. So bietet MENSCHENJAGD über etwa 250 Seiten spannende und nicht ganz anspruchslose Unterhaltung, ohne auch nur auf einer einzigen Seite zu langweilen.
Der Roman wurde unter dem Titel RUNNING MAN mit Arnold Schwarzenegger in der Hauptrolle verfilmt, wobei der Ort des Geschehens allerdings in eine Art Arena verlegt wurde und die Jäger eher die Rolle von modernen Gladiatoren übernehmen. Im Gegensatz zur Romanvorlage setzt die Verfilmung deutlich mehr auf Action (ganz schlecht ist sie allerdings dennoch nicht).
SONSTIGES
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Stephen King/Richard Bachmann schrieb MENSCHENJAGD im Jahre 1982, das Copyright der deutschen Übersetzung datiert aus dem Jahr 1986 und liegt beim Wilhelm Heyne Verlag.
MENSCHENJAGD ist als Taschenbuch mit der ISBN 3-453-02291-2 erhältlich und kostet zur Zeit 6,95 €.
SCHLUSSWORTE
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Ich kann MENSCHENJAGD von RICHARD BACHMANN hier uneingeschränkt empfehlen und urteile daher mit SEHR GUT !
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-03-11 05:24:33 mit dem Titel Die Rückkehr der Erleuchteten
Zu den Themen, die mich seit längerem interessieren, zählt (nicht zu letzt auch durch den Film 23 – NICHTS IST SO WIE ES SCHEINT) auch der alte Geheimbund der Illuminaten und so zögerte ich keine Sekunde, als ich einen Roman entdeckte, der sich scheinbar mit diesem Thema befasst.
Bei diesem Roman, dem ich meinen heutigen Beitrag widme, handelt es sich um ILLUMINATI von DAN BROWN.
INHALT
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Bei der Schweizer Forschungseinrichtung CERN beschäftigt sich der Wissenschaftler Leonardo Vetra mit der Erforschung von Antimaterie, doch plötzlich wird er in seinem Labor tot aufgefunden.
Da der Leichnams mit dem Wort „Illuminati“ gebrandmarkt wurde, bittet der Leiter von CERN, Direktor Kohler, den Harvardprofessor und Verfasser des Buches „Die Kunst der Illuminati“, Robert Langdon um Hilfe, der daraufhin in die Schweiz reist.
Nachdem auch die Tochter des verstorbenen, Vittoria Vetra, bei CERN erscheint, erfährt Robert Langdon, dass es Vetra (und seiner Tochter) gelungen ist, Antimaterie zu gewinnen und dass eben diese gewonnene Antimaterie, bei der es sich um eine Menge handelt, die bei Kontakt mit Materie eine Explosion auslöst, die etwa einen Stadtteil vernichten kann, verschwunden ist.
Diese Antimaterie befindet sich in einem Spezialbehälter, der allerdings stromabhängig ist und dessen Akkus nach spätestens 24 im Labor Vetras aufgeladen werden müssen, so dass nur wenig Zeit bleibt, die Antimaterie zu finden.
Plötzlich erreicht Direktor Kohler ein Anruf aus dem Vatikan, dem er entnimmt, dass die Antimaterie dort versteckt wurde und so begeben sich Robert Langdon und Vittoria Vetra nach Rom.
Als die beiden im Vatikan eintreffen, wird dort gerade die Wahl des nächsten Papstes vorbereitet und während die Schweizer Garde das Gelände des Vatikans nach der Antimaterie absucht, verschwinden plötzlich vier Kardinäle.
Die Illuminati bekennen sich zur Entführung der Kardinäle und erklären, diese in regelmäßigen Abständen zu töten, bis zum Finale die Antimaterie im Vatikan explodieren soll.
Da die Morde an den Kardinälen an geheimen Wegweisern, die zum geheimen Tempel der Illuminati führen sollen, versuchen Robert Langdon und Vittoria Vetra nun, die Kardinäle zu retten.
Obwohl die beiden Wissenschaftler meist auf der richtigen Spur sind, gelingt die Rettung der Kardinäle nicht und einer nach dem anderen wird tot aufgefunden, wobei die Leichen jeweils mit einem der Elemente (Feuer, Wasser, Erde, Luft) gebrandmarkt wurden.
So bleibt plötzlich nur noch wenig Zeit, wenigstens die Antimaterie zu finden und zu CERN zurückzubringen, als der Camerlengo Carlo Ventresca plötzlich eine Idee hat, wo diese möglicherweise zu finden ist – allerdings ist höchste Eile geboten.
Wie gewohnt verzichte ich auf eine zu präzise Darstellung der Handlung und Kundgabe des Ausgangs der Geschichte um potentiellen Lesern nicht zu viel zu verraten und so die Spannung beim Lesen zu nehmen. Als grober Überblick über die Geschehnisse/Handlung des Romans sollte meine kurze Inhaltsangabe aber durchaus ausreichend sein und die wesentlichen Handlungsstränge erfasst haben.
ANMERKUNGEN
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DAN BROWN vermischt hier geschickt Realität (so sind die Ortsbeschreibungen innerhalb Roms und im Vatikan korrekt, die Illuminati und CERN tatsächlich existent, ...) mit Fiktion, woraus sich eine weitestgehend glaubwürdige Geschichte ergibt.
De Glaubwürdigkeit leidet meines Erachtens lediglich in den wenigen Passagen, in denen ein Flugzeug benutzt wir, das die Strecke Boston – Genf in nur etwas mehr als einer Stunde zurücklegen kann und die, so vermute ich, eine Notwendigkeit darstellen um mit dem knappen Zeitrahmen innerhalb dem sich die Story bewegt Spannung aufzubauen und zu erhalten.
Dieser Spannungsaufbau ist dem Autoren auch sehr gut gelungen, so dass ich den Roman von der ersten Seite an mit Spannung und Begeisterung gelesen habe und mir Unterbrechungen beim Lesen der rund 700 Seiten äußerst schwer fielen.
Wissenschaftliche und historische Details wirken nicht nur sorgfältig recherchiert, sondern werden von DAN BROWN detailliert und vor allem auch für Laien verständlich beschrieben.
Ebenso detailliert beschreibt DAN BROWN auch fiktive Ereignisse und Begebenheiten, so dass es manchmal nicht ganz einfach ist, zwischen Realität und Fiktion zu unterscheiden.
Sehr gelungen scheint mir auch der Ausgang der Geschichte, da dieser meines Erachtens bis kurz vor Ende des Romans nicht zu erahnen war und mich tatsächlich überraschen konnte.
Mit dem Abdruck eines Stadtplanauszuges von Rom und einem Lageplan der Vatikanstadt zu Beginn des Buches unterstreicht DAN BROWN den Bezug zur Realität und nebenbei erfährt der Leser auch einige Fakten über die Geschichte der Erleuchteten (Illuminati), über Verfahrensabläufe im Vatikan und ähnliches.
SONSTIGES
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DAN BROWN schrieb den Roman ILLUMINATI im Jahre 2000 und seit diesem Jahre ist eine deutschsprachige Taschenbuchausgabe erhältlich.
Diese erschien im Bastei Lübbe Verlag mit der ISBN 3-404-14866-5 und kostet zur Zeit 8,90 €.
Die Gestaltung des Einbands mit der Abbildung eines roten Kuttenträgers und dem reliefartigen Schriftzug ILLUMINATI auf schwarzem Hintergrund schien mir sehr angemessen.
SCHLUSSWORTE
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Ich habe den Roman ILLUMINATI von DAN BROWN mit Begeisterung gelesen und zähle ihn seit dem zu meinen bevorzugten Romanen der letzten Zeit. So kann ich das Buch hier auch uneingeschränkt empfehlen und urteile mit SEHR GUT !
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-08-03 22:04:32 mit dem Titel Aliens und Hochkulturen
Mehr oder weniger zufällig stieß ich auf einen Roman, dessen Titel und die Inhaltsangabe auf dem Einband sehr interessant klangen und so zögerte ich nicht lange und kaufte mir dieses Buch, dem ich meinen heutigen Beitrag widme.
Bei diesem Roman handelt es sich um MISSING LINK von WALT BECKER.
INHALT
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Bei Ausgrabungen in Mali stößt die Wissenschaftlerin Samantha Colby auf ein menschenähnliches Skelett und ein Artefakt. Da das Material, aus dem das Artefakt gefertigt ist, bisher völlig unbekannt ist und auch das Skelett keiner bekannten Spezies zugeordnet werden kann, vermutet sie, dass beides außerirdischen Ursprungs ist.
Daraufhin zieht sie ihren ehemaligen Lebensgefährten, Dr. Jack Austin hinzu, der seit langem von der Existenz außerirdischen Lebens auf der Erde überzeugt ist. Da die Ausgrabungen der Samantha Colby aber von ihrem neuen Lebensgefährten, dem Waffenhändler Benjamin Dorn, finanziert werden, zögert er zunächst, aber schließlich überwiegt die professionelle Neugier und Dr. Jack Austin reist nach Mali.
Nach einiger Zeit entdecken die Wissenschaftler, dass es sich bei dem Artefakt um ein völlig unbekanntes technisches Gerät handelt, dass auf einen Ort in Bolivien verweist.
Da die Wissenschaftler hoffen, dort den Missing Link, also das Bindeglied zwischen dem Homo Sapiens und dem Homo Erectus, zu finden, brechen sie sofort nach Bolivien auf, wobei Benjamin Dorn durch seine Kontakte zur bolivianischen Regierung und einem einflussreichen Drogenkartell dafür sorgt, dass sie nicht durch Einreiseformalitäten aufgehalten werden.
In Bolivien wird zufällig auch die CIA auf das Ausgrabungsteam aufmerksam und da Benjamin Dorn auch der CIA als Waffenhändler bekannt ist beginnt die CIA nun das Team zu überwachen.
Die Wissenschaftler stoßen währenddessen auf eine unterirdische Anlage, die eindeutig außerirdischen Ursprungs ist und dort finden sie letztendlich auch auf eine sehr kleine Energiequelle von sehr großer Wirkung, die vermutlich mittels der sogenannten kalten Fusion funktioniert.
Plötzlich scheinen alle beteiligten Parteien andere Pläne mit diesem Fund zu haben ...
Auch hier verzichte ich bewusst darauf, bei meiner Kurzdarstellung des Inhalts zu sehr in die Tiefe zu gehen und werde auch sicher nicht den Ausgang der Story offenbaren.
ANMERKUNGEN
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Zunächst macht die Story einen sehr durchdachten Eindruck und auch die ersten Kapitel des Buches sind durchaus spannend und nachvollziehbar geschrieben. Dabei profitiert die Story von zahlreichen genannten wissenschaftlichen Theorien, die zwar nicht immer unbedingt populär, aber dennoch tatsächlich existent sind (tatsächlich gleichen sich viele Geschichten, Arbeitsweisen und ähnliches unterschiedlicher ehemaliger Hochkulturen (zum Beispiel der Maya und der Ägypter), die niemals miteinander Kontakt hatten und tatsächlich wurden vor mehreren tausend Jahren Bauelemente in einer Größe bewegt, für die heute noch modernstes Gerät notwendig wäre). So scheint sich im ersten Drittel des Buches ein solider, spannender und nachvollziehbarer Wissenschaftsthriller zu entwickeln.
In diesem Teil des Buches merkt man auch durchaus, dass der Autor sehr sorgfältig und umfassend recherchiert hat, was mit einer Liste der Quellen am Ende des Buches auch bestätigt wird.
Leider ändert sich dies im weiteren Verlauf zunehmend und WALT BECKER fügt der Story weitere neue Aspekte hinzu, so dass die gesamte Geschichte auf mich etwas überladen wirkte. Auch leiden dadurch im weiteren Verlauf die für mich in einem Wissenschaftsthriller sehr wichtige Glaubwürdigkeit und auch einige Logikmängel schleichen sich ein.
Da WALT BECKER aber auch weiter in einem präzisen und angenehm zu lesenden Stil schreibt, der es mir als Leser ermöglicht, mir jederzeit ein präzises Bild von Personen, Orten und Handlungen zu machen, las ich das Buch bis zur letzten der knapp über 450 Seiten, ohne mich dabei zu langweilen. Allerdings hätte WALT BECKER aus seiner Grundidee für MISSING LINK unter anderem durch Weglassen einiger Begebenheiten und Darstellungen meines Erachtens mehr machen können.
Ich will hier aber auch nicht unerwähnt lassen, dass es WALT BECKER gelingt, Fakt und Fiktion in einer Form zu vermischen, die es dem Laien unmöglich macht, genau zu unterscheiden, was zum Teil aber auch darin begründet liegt, dass viele der realen Theorien und Erkenntnisse bereits zig mal in Büchern und Filmen Verwendung fanden.
SONSTIGES
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WALT BECKER schrieb seinen Roman MISSING LINK im Jahre 1998 unter dem Originaltitel LINK, dass Copyright der deutschsprachigen Ausgabe datiert aus dem Jahr 2001.
Ich habe mir diesen Roman als gebundene Ausgabe aus dem Weltbildverlag (ISBN 3-8289-7161-X) gekauft und hatte lediglich 9,95 € zu zahlen.
Den Titel des Buches ziert die Abbildung einer Steintafel mit Hieroglyphen vor der ein Schädelknochen gezeigt wird. So empfinde ich die Gestaltung nicht nur als gelungen, sondern auch als sehr passend.
FAZIT
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Insgesamt schien mir MISSING LINK von WALT BECKER ein wenig als Roman der verschenkten Möglichkeiten. Da ich mich aber dennoch durchaus recht gut unterhalten fühlte, spreche ich hier gerade noch eine Empfehlung aus, die sich auf all jene bezieht, denen Unterhaltung mit etwas weniger Anspruch in einem Buch ausreicht und urteile mit MITTEL ! weiterlesen schließen -
Dan Brown, \
28.04.2003, 08:52 Uhr von
9ulle
So nun bin ich also Mitglied im neuen YOPI. Mal sehen, ob sich hier so einiges getan hat....Pro:
Spannend bis zur letzten Seite Unvorhersehbare Wendungen
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Dan Brown – Illuminati
Thriller
Bastei Lübbe
ISBN 340414866-5
€ 8,90
701 Seiten
Deutsche Erstveröffentlichung März 2003
Aus dem Amerikanischen von Axel Merz
Ist die Gruppe der Erleuchteten – die Illuminati - wieder aktiv? Im Kernforschungszentrum CERN in Genf wird Leonardo Vetra, ein Wissenschaftler, der sich mit Hochenergiephysik beschäftigt, ermordet aufgefunden. Seine Brust trägt ein Brandzeichen mit dem Wort Illuminati. Aus Angst vor schlechter Presse und bösen Vorahnungen beschließt der Leiter des CERNs Maximilian Kohler nicht sofort die Polizei einzuschalten, sondern einen Symbologen aus Harvard, Prof. Langdon, einzufliegen. Dieser Kunsthistoriker hat sich über Jahre mit der Illuminati beschäftigt, ausgehend von einem ihrer Mitbegründer Galileo Galilei. Er erkennt sofort, dass es sich bei dem Brandmal um ein Ambigramm (aufrecht und um 180 Grad gedreht ergibt sich das gleiche Wort) handelt, welches typischerweise auch von Illuminaten benutzt wurde. Allerdings glaubt er zunächst nicht an die Existenz der Gruppe in der Neuzeit. Als die Tochter des Ermordeten Vittoria Vetra eintrifft und über die derzeitige Arbeit ihres Vaters berichtet, wird schnell das Motiv für den Mord klar: Ihr Vater hat mit Hilfe des Teilchenbeschleunigern größere Mengen von Antimaterie, dem explosivsten Stoff, den es gibt, hergestellt. Der Transportbehälter hat eine Batterie, die 24 Stunden ein Magnetfeld aufrecht erhalten kann, welches vor der Detonation schützt. Ein Anruf aus dem Vatikan bringt sie auf die Spur des Behälters. Das dynamische Duo Vetra und Langdon machen sich auf den Weg nach Rom, die Jagd nach den Illuminaten beginnt....
Viel mehr möchte ich über den Inhalt an dieser Stelle nicht verraten, da sonst evtl. ja der Lesespaß leidet. Nur noch eines: Durch das historische Rom findet eine atemberaubende Schnitzeljagd nach den Zeichen und erleuchteten Stätten der Illuminati statt, in deren Verlauf einige Menschen aus dem Vatikan ihr Leben lassen müssen.
Dan Brown hat einen wahren Thriller geschaffen, der mich fast Tag und Nacht gefesselt hat. Das Buch schafft es, einige nicht vorhersehbare Wendungen glaubhaft zu erzählen. Verflochtene Intrigen werden über mehrere hundert Seiten aufgebaut, die plötzlich am Ende des Buches in sich zusammenfallen. Besonders gefallen hat mir, daß das gesamte Buch in einem Zeitraum von ca. 18 Stunden spielt, Erzählzeit und erzählte Zeit also praktisch identisch sind. Am Ende kommt alles zusammen, Mord an Familienangehörigen aus Unwissenheit, Opfer für ein höheren Ziel bringen. Schlachten schlagen mit den falschesten Mitteln, die es gibt.
Was dem Autor meines Erachtens nicht so gut gelingt, ist die Beschreibung des ewigen Konflikts zwischen Wissenschaft und Religion, welches das Handeln der meisten Personen in dem Buch bestimmt. Trotzdem ergibt sich ein herausragendes Lesevergnügen für Freunde des Thrillers und des historischen Romans. Lesenswert! weiterlesen schließen -
Vergiss nie, dass Dein Herz frei ist ...
31.03.2003, 13:28 Uhr von
IvoryB
28 Jahre alt, egozentrisch, verrückt, trinkfest, zuverlässig, spontan, Kölnerin, immer da wenn ma...Pro:
schön zu lesen, macht nachdenklich, flüssig geschrieben
Kontra:
nichts
Empfehlung:
Ja
In letzter Zeit war ich wirklich nicht sehr fleissig hier, dass muss ich zugeben, allerdings hat das auch seine Gründe, aber auch für mich kommen wieder gute Zeiten und ich werde wieder voll da sein.
Aus diesem Grunde möchte ich heute über ein Buch schreiben, dass ich gestern gelesen habe, ja, nur gestern, ich habe es an einem Abend durchgelesen, allerdings ist das auch wirklich zu schaffen, da es ein recht kleines Buch ist und dazu auch noch gross geschrieben ist.
Das Buch von dem ich hier spreche heißt :
- Ein Strand für meine Träume -
von Sergio Bambaren, ein Name der mir als Autor vorher völlig unbekannt war.
Meine Schwester schenkte es mir letztes Jahr zu Weihnachten, da ich aber noch etliche andere Bücher zu lesen hatte und eh kaum dazu kam blieb das Buch ein bisschen länger liegen, ich hätte es schon viel früher lesen sollen, aber irgendwie hat auch der gestrige Abend sehr zu diesem Buch gepasst.
Ich habe eine ziemliche Veränderung in meinem Leben zu verzollen, bin sogesagt nach einer langen Beziehung wieder ins Singleleben abgedriftet, was schon eine ziemliche Umstellung bedeutet. Es geht mir nicht schlecht, obwohl manche Dinge, Erinnerungen, Momente natürlich schmerzen, aber ich bin nicht die einzige die da durch muss, andere kennen diese Zeit „kurz danach“ sicherlich auch zur genüge.
So, genug dazu, aber das musste gesagt werden, umso besser kann man dieses Buch über das ich hier schreibe verstehen ... und den Grund warum es mir so wirklich zugesagt hat.
Das Buch wird in der Ich-Form geschrieben. Der Erzähler ist hier John Williams, ein Workaholic, er hat einfach alles erreicht, was im Leben heutzutage zählt :
Eine eigene Firma, einen Haufen Geld, viel Erfolg, gesellschaftliches Ansehen und ein absolutes Traumhaus aus dem man aus jedem Fenster das Meer sehen und auch hören kann.
Das einzige was ihm fehlt, was ihm aber auch erst auffällt als er den Bettler Simon trifft ist sein persönliches Glück.
Je öfter er Simon trifft und je mehr sich eine wunderbare freundschaftliche Beziehung zwischen den beiden entwickelt umso stärker spürt John die innere Leere und die Unzufriedenheit, die ihn zu beherrschen scheint.
Simon zeigt ihm den „Strand seiner Träume“, an dem sich die beiden zusammen viel Zeit verbringen und nichts weiter tun als reden, Erfahrungen austauschen und den Gegenüber näher kennenlernen zu wollen.
John muss schnell erkennen, dass Statussymbole nicht alles bedeuten, er muss lernen, zu sich selbst ehrlich zu sein.
Als er es wagt gewisse Dinge loszulassen und auch zu verzichten, macht er die wertvollste und schönste Entdeckung und Erfahrung seines Lebens.
Wie gesagt, ich habe dieses Buch an einem Abend durchgelesen, es hat mich gefesselt und dazu war es noch so flüssig und einfach geschrieben, dass es gar keine Schwierigkeiten das Buch stundenlang nicht aus der Hand zu legen.
Es ist eine bewegende Geschichte, in der sich wirklich jeder rein versetzen kann. Es ist eine poetische Geschichte voller versteckter Wärme, Menschlichkeit und das Wissen darüber, dass es mehr gibt als Geld, Autos, Reichtum, Häuser und Äußerlichkeiten. Man bekommt mit, wie die große Sehnsucht eines Menschen nach Glück Wirklichkeit wird, ein Mensch, der doch vermeintlich alles hat, was in unserer heutigen Zeit das Wichtigste ist. Wozu dieser Mensch, John Williams, fähig ist und wie sehr sich sein Leben verändert als er endlich fähig ist auf die Sprache seines Herzens zu hören.
Doch die Hauptperson dieses Buches ist nicht wirklich John, sondern eher Simon, der Mensch, der John aufweckt aus seinem Nichtwissen, Simon, der John zeigt, wie wichtig es ist sich für ZEIT ZU NEHMEN um ZU LEBEN.
Simon ist es auch der John darauf hinweist, dass das Glück aus vielen kleinen Glückmomenten besteht und man verpaßt es wenn man immer nur wert auf grosse Ereignisse legt.
Das war unter anderem eine Phase in dem Buch die mich sehr nachdenklich gemacht hat, es ist wirklich war, addiert man die vielen kleinen Glücksmomente in seinem Leben, einfach nur der Moment am Morgen an dem man aus dem Fenster schaut und den Sonnenschein sieht. Einfach nur der Blick in die Fernsehzeitung und der Moment in dem man sieht, dass ein toller Film an dem Abend kommt an dem man noch nichts vor hat.
Es sind so viele Kleinigkeiten, die einzeln kein Gewicht haben, aber alle zusammen machen ein großes glückliches Ereignis ganz sicherlich wett.
Das Buch ist auf jeden Fall etwas für Menschen die gerade an einem kleinen Wendepunkt stehen und vielleicht nicht ganz sicher sind wie es weitergehen soll. Das Buch ist sicherlich kein magischer Wegweiser, aber es kann auf jeden Fall behilflich sein, über sein vergangenes Leben nachzudenken, es in einem anderen Blickwinkel zu sehen und vielleicht einige Geschehnisse anders zu deuten.
Das Buch enthält viele kleine wertvolle Zeilen, kleine Stückchen Lebensweisheiten, über die man nachdenken kann und ich habe sie defintiv als richtig und verdammt weise erkannt, wie unter anderem der Satz von Simoen: „Das Beste für mich, muss nicht zwangsläufig auch das Beste für andere sein!“ und „ Vergessen sie nie, dass ihr Herz frei ist!“
Ich möchte nicht mehr aus dem Buch zitieren, denn es ist einfach wunderschön es selbst zu lesen und das in einem Stück mit den dazugehörigen Tips.
Der Autor dieses Buches ist, Sergio Bambaren.
Dies war das erste Buch was ich von ihm gelesen habe, aber es wird ganz sicher nicht das Letzte gewesen sein, er ist für mich genauso eine Überraschung wie zu seiner Zeit Nikolas Sparks, der mich oftmals zu Tränen rührte mit seinen Büchern.
Vom Titel her kenne ich von Sergio Bambaren noch den internationalen Bestseller "Der träumende Delphin" (1998), den ich noch nicht gelesen habe, aber das nun ganz sicher nachholen werde.
Man merkt schon allein an den Titels der Bücher, dass das Meer eine Leidenschaft des Autors ist, dass kann er auch in „Strand der Träume“ nicht verstecken.
Das Design des Buches ist wirklich unüblich, ist kleiner als eine Taschenbuchausgabe, man könnte sagen die Hälfte eines Taschenbuches, es hat 153 Seiten, die sehr dick sind und die Schrift ist relativ groß. Schon vorne auf dem Cover kann man den Teil eines Strandes erkennen, der mit Muscheln gefüllt ist. Ein schönes, ruhiges ansprechendes Cover.
Wie meine Schwester darauf kam mir dieses Buch zu schenken weiss ich nicht genau, vielleicht hat sie irgendwie gewusst, dass ich es irgendwann einmal brauchen könnte, auf jeden Fall hat es mich wirklich zum Nachdenken angeregt und ich bin zu dem Schluss gekommen dass ich MEIN Glück suchen sollte und mich nicht nur damit zufrieden geben sollte das EIN ANDERER glücklich ist ...
Ich kann Euch dieses Buch wirklich 100 % empfehlen auch wenn man vielleicht manche Absätze als etwas geschwollen ansieht, aber das ist ganz einfach der Reiz dieses Buches und auch die Besonderheit ....
Ich wünsche Euch viel Spass beim Lesen, solltet Ihr Euch dafür interessieren und auf dass es auch Euch so berührt wie es mich berührt hat.
Träume es! Tue es ... und Du schaffst es ...
Danke fürs Lesen und Kommentieren, lieben Gruß,
Eure aufgewachte Ivory weiterlesen schließen -
" Das Lächeln des Delphines" von Pascale Noa Bercovitch
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Wieder einmal bin ich über ein außergewöhnliches Buch und wahrscheinlich auch eine außergewöhnliche Autorin gestolpert.
1.] Handlung
2.] Bemerkungen zum Buch
3.] Gedanken zum Buch
4.] Das Buch
5.] Der Autor
6.] Fazit
1.] Handlung
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Die Journalistin und Dokumentarfilmerin Pascale Noa Bercovitsch besucht 1996 den Beduinen Abid’allah in dem Dorf Mezaina am Roten Meer. Ein israelischer Produzent hatte ihr in Tel-Aviv von dem Beduinen und seiner Freundschaft mit dem wilden Delphin Oline erzählt und sie überzeugt die Geschichte zu recherchieren.
Die Autorin wird sehr freundlich in dem Dorf aufgenommen und erfährt von Bekannten Verwandten und natürlich von Abid’allah selbst, die Geschichte dieser ungewöhnlichen Freundschaft. Abid’allah fällt in seinem fünften Lebensjahr ( 1980 ) von einer Palme und verliert durch diesen Unfall seine Hörfähigkeit auf dem rechten Ohr ganz und auf dem linken zu 70 Prozent. Abid’allah hört nun nichts mehr und spricht auch nicht mehr, er kapselt sich von dem Leben der Gemeinschaft ab und kümmert sich auch nicht mehr um seine früheren Kameraden.
Hierzu muss man wissen dass in dem Stamm der Mezeaini jedes siebente Kind taubstumm geboren wird, weil die Beduinen nur Mitglieder des eigenen Stammes heiraten. So macht ihn seine Taubheit nicht zum Außenseiter sondern wahrscheinlich ein Trauma das er bei dem Sturz erlitten hat.
Ein Jahr später bringt sein Cousin ihm und zwei seiner taubstummen Kameraden das Schwimmen bei und seit langer Zeit zeigt Abid’Allah wieder Freude und Unternehmungsgeist. Trotzdem spricht er nur mit seiner Familie oder seinen 2 taubstummen Freunden, die meiste Zeit verbringt er alleine in und am Wasser, er ist halb zu einem Fisch geworden und wird von seinem Clan als ein kleiner Wilder angesehen.
Seit Abid’Allah alt genug ist um zu arbeiten ist er Schützling und rechte Hand von Lamy. Lamy ist ein reicher Beduine der nach der Tradition des Islams handelt und seinen Reichtum und die Arbeitslast mit den Benachteiligsten teilt. Abid’Allah arbeitet meistens als Fischer, denn seit seiner frühesten Jugend ist er sehr geschickt und erfolgreich darin.
Im Mai 1994 begegnet er zu ersten Mal beim Fischen 2 Delphinen die ihm in einigem Abstand folgen. Abid’ Allah ist fasziniert von den beiden, von ihrer Schönheit und der Anmut ihrer Bewegungen. Am darauffolgenden Tag fährt er hinaus um die Abu Salam ( = Väter des Friedens ) wieder zu treffen doch die Delphine lassen sich nicht blicken, enttäuscht fährt er wieder nach Hause und betrinkt sich zusammen mit seinem Freund. Am dritten Tag findet man einen der Delphine tot am Strand. Am vierten Tag, als Abid’Allah wieder zu Fischen auf dem Meer ist taucht der weibliche Delphin wieder auf und begleitet fortan Abid’Allah beim fischen, es gibt keinen Hinweis darauf warum der Delphin das tut, denn die ihm angebotenen Fische lehnt er ab.
Nach einiger Zeit lässt sich der Delphin auch von Abid’Allah berühren, und es entwickelt sich eine Freundschaft zwischen Tier und Mensch. Als Taubstummer hat er gelernt sich mit Hilfe von Körpersprache zu verständigen :
Zitat: >> Deshalb fällt es ihm leicht, sich mit dem Delphin zu verständigen. Ihre Zeichen und ihre Zärtlichkeiten unter Wasser sind nichts als eine andere Sprache, die nur ihnen beiden gehört, körperlich, sinnlich, von Dritten kaum zu verstehen! Ein Geheimnis ohne Worte.<<
Abid’Allah fährt nun mehrmals am Tag auf das Meer hinaus um mit seiner neuen Freundin, die er Oline nennt, zu spielen. Durch den Kontakt mit dem Delphin geht eine erstaunliche Wandlung in ihm vor, er ist heiter und gelöst, seine Verwandten und Freunde erleben ihn, nach so vielen traurigen Jahren, wieder neugierig und voller Lebensfreude. Aber nicht nur dass, durch den Umgang mit Oline, die auf die unartikulierten Lauten die er von sich gibt reagiert, findet er sein Sprach- und Hörvermögen wieder zurück.
Diese wunderschöne Geschichte beginnt sich nun auch überall zu verbreiten und es dauert nicht lange bis die ersten Wissenschaftler und Touristen im Dorf auftauchen. Hier will ich meine Nacherzählung abbrechen um dem geneigten Leser die Freude an dem Zauber dieses „wahren Märchens“ nicht zu nehmen.
2.] Bemerkungen zum Buch
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Sachbuch?
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Das Buch ist Preisträger der Corine ( internationaler Buchpreis 2001 ) in der Kategorie Sachbuch. ( Eine Begründung der Jury habe ich nirgendwo gefunden ). Nach dem ich das Buch gelesen habe muss ich meine Definition eines Sachbuches noch einmal überdenken.
Echte Fakten über Delphine und die Beduinen enthält das Buch nur wenige und die sind gut im Text versteckt. Die Autorin hat auch nur den Teil der Geschichte von 1996 bis 1999 selbst miterlebt, erzählt aber das ganze Leben von Abid’Allah wobei sie aber darauf hinweist das sie nur das nacherzählt was sie von den Beteiligten gehört hat. Außerdem ist sie sehr subjektiv, man merkt ihre Symphatie für die Beduinen und Delphine sehr deutlich. Das war keine Kritik ( die kommt noch ) aber mich würde die Meinung der Autorin zu der Einstufung doch sehr interessieren und ob das Buch von vorneherein als Sachbuch angelegt war.
Hier kommt die Kritik:
Wenn denn nun das Kriterium zur Einstufung die wirklich sehr gute Beschreibung der Situation der Beduinen im Sinai gewesen wäre, dann müsste ich ihr vorwerfen dass sie die Rolle der Israelis nur in sehr positivem Sinne erwähnt hat z.B. bei der Bezahlung der Kosten für den Krankenhausaufenthalt des kleinen Abid’Allah.
Was ich noch bezweifele ist die Tatsache dass die Dorfbewohner die Konflikte die aus der Berühmtheit von Oline, dem Touristenzustrom und der Aufmerksamkeit der Regierung wirklich so harmonisch gelöst wurden wie im Buch beschrieben.
Hier ist die Kritik zuende.
Das oben gesagte interessiert mich auch nur wenn ich den Begriff Sachbuch für das Buch gebrauchen soll, eine eigene Einordnung würde mir selber sehr schwer fallen. Hier wird einfach eine wunderschöne Geschichte erzählt ohne die Personen oder den Delphin zu mystifizieren oder zu glorifizieren. Immerhin bleibt nicht unerwähnt das Oline auch schon Personen ernsthaft verletzt hat und das Abid’Allah durchaus versucht Geld mit seiner Freundschaft zu Oline zu verdienen.
Egal wie man das Buch einordnet, die Autorin hat die einzig richtige Möglichkeit gefunden diese Geschichte zu erzählen.
3.] Gedanken zum Buch
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Hörbehinderte
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Ich selbst bin von Geburt an schwerhörig ( Resthörvermögen 30 Prozent ) und meine Schwerhörigkeit wurde ziemlich spät entdeckt ( mit 16 Jahren ). Deshalb kann ich viele Aussagen aus dem Buch nachvollziehen, z.B. das was man am einfachsten mit ‚telepatischen Fähigkeiten’ umschreiben kann. Man spürt was der Gesprächspartner sagen will ohne die Worte zu verstehen, wahrscheinlich hatte ich darin eine Meisterschaft entwickelt weil es niemandem aufgefallen war das ich so schlecht höre. Leider habe ich diese Fähigkeit durch das Tragen von Hörhilfen zu größten Teil verloren, doch auch heute ist es nur schwer möglich mich zu belügen weil dann alle Alarmglocken bei mir klingeln, weil Worte und Körpersprache nicht zusammenpassen. Solch eine Kommunikationsebene wie zwischen Oline und Abid’Allah ist für mich absolut verständlich und nachvollziehbar.
Der sehr hohe Anteil von Taubstummen bei dem Beduinenstamm war mir aus einem TV-Bericht bekannt. Schon bei dieser Dokumentation hat mich fasziniert wie selbstverständlich dort das Zusammenleben von Behinderten und Nichtbehinderten vonstatten ging.
4.} Das Buch
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Titel: Das Lächeln des Delphins
Autor: Pascale Noa Bercovitch
ISBN: 3-550-07107-8
Seiten: ca. 225 Seiten
Preis: 18,95 EURO als Hardcover, 7,95 als TB, gebraucht 4 EURO => zum Zeitpunkt des Berichtes bei Amazon.
Mein Buch, das Hardcover, enthält 16 Farbseiten mit vielen Photos auf denen, unter anderem, auch Oline und Abid’Allah abgebildet sind.
Das Buch gibt es auch als Hörbuch auf CD für 20 EURO
5.] Der Autor
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Pascale Noa Bercovitch lebt seit ihrer Kindheit in Frankreich und Israel. Sie ist als Journalistin und Dokumentarfilmerin für das französische und israelische Fernsehen tätig.
6.] Fazit
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Hier wird eine wunderschöne wahre Geschichte in leisen Tönen erzählt. Das Leben schreibt die besten Geschichten und es sind nicht immer Katastrophen und Mordfälle. Das Beste was ich seit langem gelesen habe.
Zitat ( GALA ): >> Eine ansteckende Freude geht von diesem Buch aus.“
© by Araxas
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-09-11 22:43:25 mit dem Titel Böll Heinrich - Die verlorene Ehre der Katharina Blum
Ich besitze das Buch schon ewig ( seit 1979 ), lese aber immer wieder gerne darin, weil ich jedes mal etwas neues entdecke. Damals war ich auch mit den politischen Ansichten von Böll hundertprozentig einverstanden so im Rückblick kann ich das gar nicht mehr behaupten, heute lehne ich Radikalismus in jeder Form ab. Ob links, rechts, rot, gelb, grün oder lila.
1.) Vorwort
2.) Handlung
3.) Gedanken und Bemerkungen zum Buch
4.) Das Buch
5.) Der Autor
6.) Fazit
1.) Vorwort
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Die Geschichte hat keinen chronologischen Verlauf. Der Roman beginnt am Ende und der Erzähler erklärt nach und nach wie es zu dem Mord an einem Zeitungsreporter kam. Interessant ist schon wie Böll den Aufbau seiner Geschichte erklärt und zwar vergleicht er den Ablauf der Handlungsstränge mit dem Zusammenführen von Regenpfützen die zusammenfließen, sich manchmal auch stauen, und >> möglicherweise << in eine >> behördlich << erstellte Abflußrinne gelenkt werden.
2.) Handlung
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Im Gegensatz zu Bölls Erzählung ist meine Inhaltsangabe chronologisch aufgebaut.
Katharina hat sich, nach einer gescheiterten Ehe, mit sehr großem Fleiß und Können eine bescheidene Existenz als freiberuflich tätige Haushälterin mit einer Eigentumswohnung und einem eigenen Volkswagen aufgebaut. Von ihren verschiedenen Arbeitgebern, besonders von Rechtsanwalt Dr. Blorna und dessen Frau wird sie, wegen ihrer Bescheidenheit, ihres freundlichen Wesens und ihres Fleißes, sehr hoch geschätzt. Annäherungsversuchen von Männern, weist Katharina höflich aber bestimmt zurück, was ihr auch prompt den Spitznamen "Nonne" einbringt.
Auf einem Hausball bei den Blornas lernt sie Ludwig Götten kennen und verliebt sich auf Anhieb in ihn, sie tanzen den ganzen Abend miteinander und Ludwig folgt Katherina auch später in ihre Wohnung. Am nächsten Tag steht die Polizei vor der Tür und fragt nach Götten, der schon längere zeit von der Polizei gesucht wird. Ihre Wohnung wird durchsucht und Katharina wird von Polizei und Staatsanwaltschaft verhört. Während des Verhörs zeigt sich ein weiterer Wesenszug von Katharina, so korrigiert sie pedantisch gewisse Formulierungen im Protokoll. Im Protokoll steht z.B. dass die Blornas nett zu ihr gewesen seien, Katharina besteht aber auf dem Wort gütig. Sie gibt bereitwillig Auskünfte über sich und den Abend mit Ludwig. Als sie dann aber nach "Herrenbesuchen" gefragt wird, verweigert sie die Aussage und möchte entweder in eine Zelle oder nach Hause gebracht werden.
Der Beamte der sie nach hause bringt gibt ihr letztendlich noch den Rat: >> Lassen sie die Finger vom Telefon und schlagen Sie morgen keine Zeitung auf. <<
Die ZEITUNG ist natürlich am Ball und berichtet am nächsten Morgen unter der fetten Schlagzeile >> RÄUBERLIEBCHEN KATHARINA BLUM VERWEIGERT AUSSAGE ÜBER HERRENBESUCHE <<, über den Fall, so ist Ludwig Götten ein Bandit und Mörder und aus der Aussage Blornas Katharina sei klug und kühl wird > eiskalt und berechnend < gemacht. Werner Töttges, der Journalist der ZEITUNG nimmt nun das Leben der Blum auseinander, wobei es ihm nur darauf ankommt Schlagzeilen zu machen und Berichterstattungen von sich zu geben die möglichst weit unter der Gürtellinie liegen. Dazu werden Tatsachen verdreht, Aussagen von zeugen und Verwandten ins negative interpretiert oder einfach nur Gerüchte und Halbwahrheiten verbreitet. Die Reaktionen auf diese Art von Berichterstattung bleiben natürlich nicht aus, so erhält Katharina neben sexuellen Offerten, Beschimpfungen in denen sie als > Kommunistensau < tituliert wird auch religiöse Ermahnungen und sogar den Werbeprospekt eines Intim-Versandhauses.
Auf der Suche nach neuem Material dringt der skrupellose Reporter der ZEITUNG, Werner Töttges schließlich zu Katharinas schwerkranker Mutter vor, die als Folge dieses Besuches stirbt. Katharina nimmt die Nachricht zunächst sehr gefaßt und ruhig auf. Alle Beteiligten - und sogar Katharina selbst - empfinden die Lage sogar als relativ entspannt, inzwischen wurde Ludwig verhaftet, Katharina der Polizei gegenüber von allen Vorwürfen entlastet und die Mutter von ihren schweren Leiden erlöst.
Doch am nächsten Tag erscheint ein Artikel in der ZEITUNG in dem Katharina für den Tod ihrer Mutter verantwortlich gemacht und ihre Entlastung durch Götten angezweifelt wird. Auch die Blornas, die bisher nur Seitenhiebe abbekommen hatten, werden nun Opfer der verleumderischen Kampange der ZEITUNG.
Als Blorna den Artikel liest dreht er regelrecht durch, schreit, brüllt und sucht nach einer leeren Flasche und wird nur von seiner Frau daran gehindert sich einen Molotow-Cocktail zu basteln um damit einen Anschlag auf die Redaktion der ZEITUNG zu verüben.
Zitat : ( 'ist mit wichtig weil ich später darauf eingehen will )
>> man muß sich vor Augen führen: ein akademisch gebildeter Mensch von 42 Jahren,......, wegen seiner nüchternen und klaren Verhandlungsführung ( bekannt )....., also es handelt sich keineswegs um einen provinziellen, sondern um einen durch und durch weltläufigen Menschen; DER wollte Molotow-Cocktails basteln.<<
Katharina besorgt sich nach der Lektüre des Artikels eine Pistole und macht sich auf die Suche nach dem Sensationsreporter, sie hat, an sich, nicht vor ihn zu erschießen, sie will zunächst nur wissen was für ein Mensch ihr Leben zerstört hat. Als sie ihn in seiner Stammkneipe nicht anonym beobachten kann, trifft sie sich mit ihm zu einem vereinbarten Interview.
Ohne große Vorrede beginnt Töttges sofort Katharina zu bedrängen und will ihr an "die Wäsche" gehen; worauf hin Katharina ihn erschießt. Sie zeigt nach der Tat keinerlei Reue, sie ist keineswegs deprimiert, sondern irgendwie glücklich weil sie nun >> unter den gleichen Bedingungen wie ihr lieber Ludwig lebt <<
3.) Gedanken und Bemerkungen zum Buch
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ZEITUNG <=> Bildzeitung ?
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Zitat: >> Personen und Handlungen dieser Erzählung sind frei erfunden. Sollten sich bei der Schilderung gewisser journalistischer Praktiken Ähnlichkeiten mit den Praktiken der >Bild<-Zeitung ergeben haben, so sind diese Ähnlichkeiten weder beabsichtigt noch zufällig, sondern unvermeidlich.<<
Die Erzählung ist immer noch aktuell und nicht nur wegen der Praktiken gewisser Boulevard-Blätter, es hat durch das Privatfernsehen sogar noch eine neue Dimension erfahren. Während man sich bei den Zeitungen wenigstens noch den Anschein von Seriösität gibt, geben die Sender offen zu daß nur die Quote zählt. Bei der " Maschen-Drath-Zaun "- Geschichte wurde Frau Zindler von den Journalisten eindeutig zu Reaktion provoziert, die dann für bessere Quoten oder eine höhere Auflage sorgen sollten. Dieser Fall war von keinerlei öffentlichem Interesse und das Frau Zindler finanziell von dem ganzen profitiert hat, sind für mich nur Ausflüchte, hier wurde, ganz konkret, die Würde eines Menschen verletzt. Schlimmstes Beispiel für Sensationsjournalismus ist wohl das "Geiseldrama von Gladbeck".
Böll als RAF-Symphatisant ?
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Die BRD 1975: Radikalenerlass. Berufsverbote. Staatsdiener verlieren ihre Stellung weil sie im Ruf stehen Kommunisten zu sein.
"Wie Gewalt entsteht und wohin sie führen kann" lese ich oft als Untertitel, ich finde das Böll das schon sehr gut herübergebracht hat und es wird am Beispiel von Katharinas Leidensweg deutlich genug. In der Beschreibung der Handlung habe ich die Reaktion Dr. Blornas zitiert, hier schießt Böll, meiner Meinung nach, etwas über sein Ziel hinaus und bietet seinen Gegnern einen Angriffspunkt. Hier kommt es einem so vor als ob der Autor mit Linksradikalen symphatisiert, was an sich noch kein Verbrechen ist, er versucht aber darzustellen dass letztendlich jeder, in einer bestimmten Lage, dazu bereit wäre mit Molotow-Cocktails zu werfen. Zudem richtet sich Katharinas Aggression gegen eine Person, während Blorans Aggression auf eine Institution zielt. Blornas Reaktion ist nicht das nachvollziehbare Ergebnis eines logisch aufgebauten Handlungsstranges. Diesen Einschub fand ich nicht so toll Herr Böll, wäre vielleicht Stoff für eine eigene Geschichte gewesen?
Böll und die Bildzeitung
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Das Buch kann man als Antwort Bölls auf die Anfeindungen der Bildzeitungen ( Springer-Presse ) bezeichnet werden. Ausgelöst wurde das ganze von einem Spiegel-Artikel von Böll aus dem Jahre 1972 über Ulrike Meinhof, in der er sich kritisch mit der unwahren Berichterstattung der Bildzeitung auseinandersetzt. Die Bildzeitung reagiert nun ganz nach ihrer Art und vergleicht ihn mit Goebbels.
Ich muß da nur lachen, Böll war zwar ein extrem politischer Mensch aber er war weder rechts noch ein Agigator. Da lag die Quick mit ihrem bösartigen Kommentar: >> Die Bölls sind gefährlicher als Baader-Meinhof << doch näher an der politischen Überzeugung von Heinrich Böll.
Böll hat als Antwort auf die Hetzkampagne zwar nicht mit der Schusswaffe reagiert, aber mit seinem literarischen Molotow-Cocktail in Millionenauflage doch einigen Schaden bei der "ZEITUNG" angerichtet.
Der Auslöser des ganzen, den Spiegel-Artikel findet man unter:
http://www.erft.de/schulen/abtei-gym/unterricht-online/htm/gnade.htm
Zeitgeschehen
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Man kann das Buch und seine Entstehungsgeschichte auch als Zeitbild betrachten, mir macht es immer wieder Spaß, ausgehend von einem bekannten Roman den geschichtlichen Hintergrund zu erforschen, wobei das Internet, gerade bei dieser Erzählung, eine Fülle von Informationen bietet.
Mein Eindruck nach der Recherche zum Buch ist folgender: in den 70ger Jahren wurde, teilweise, auf sehr hohem politischen Niveau diskutiert, natürlich gab es auch Schlammschlachten. Es kommt mir heute so vor als wäre, im Laufe der Zeit, das Niveau gnadenlos eingeebnet worden und das von den Politikern nur noch Phrasen gedroschen werden die sich noch nicht einmal als Anlass zu einer Schlammschlacht eignen.
4.) Das Buch
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Titel: Die verlorene Ehre der Katharina Blum
Autor: Heinrich Böll
1.Auflage 176
Seiten: 122 Seiten
Weitere Angaben schenke ich mir da ich eine 20 Jahre alte TB-Ausgabe besitze.
5.) Der Autor
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Für Informationen über Heinrich Böll und sein Werk möchte ich auf die sehr, sehr ausführliche Homepage verweisen.
http://www.heinrich-boell.de
6.) Fazit
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Am Anfang des Berichtes habe ich noch darüber nachgedacht dass die besprochenen Themen eine Neuauflage in einer etwas moderneren Sprache verdient hätten, aber diese Neuauflage hat das Leben mit dem "Geiseldrama von Gladbeck" schon längst geschrieben. Man sollte das Buch aber trotzdem lesen weil es von einer Frau handelt >>die zwei lebensgefährliche Eigenschaften hat: Treue und Stolz << ( Zitat von Dorothee Sölle im Merkur )
© by Araxas / 06.07.2002
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-09-14 21:56:58 mit dem Titel Barker Clive - Spiel des Verderbens
Ich bin eigentlich kein großer Fan der Horrorliteratur, kannte aber die Fantasy-Romane von Clive Barker, die mir außergewöhnlich gut gefallen haben, nachdem ich dieses Buch nun gelesen habe bin ich hellauf begeistert.
1.) Handlung
2.) Gedanken und Bemerkungen zu Buch
3.) Das Buch
4.) Der Autor
5.) Fazit
1.) Handlung
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Die Story beginnt im total zerstörten Warschau der Nachkriegszeit, ein Dieb und Spieler ist auf der Suche nach einem mysteriösen Kartenspieler der noch nie ein Spiel verloren hat. Nach einigen Nachforschungen erfährt er von einem russischen Soldaten den Namen und den wahrscheinlichen Aufenthaltsort des Mannes. In den nächsten Tagen und Wochen durchstreift er immer wieder die angegebene Gegend um Mamoulian, den Kartenspieler, zu finden.. Die Gegend in der sich Mamulian angeblich aufhalten soll erfüllt selbst den hartgesottenen Dieb mit seiner Freude an der Zerstörung und dem Verfall mit einer, wenn auch nur widerwillig eingestanden, Furcht.
Zitat: >> Die Gegend um den Muranowskieplatz war eine Hölle in der Hölle......Feuergruben in denen hingerichtete Einwohner verbrannt wurden, loderten hin und wieder auf, wenn eine Flamme einen vom Gas aufgeblähten menschlichen Leichnam fand oder auch nur eine Schicht menschlichen Fetts.......Der Tod lauerte hier in zahllosen Verkleidungen, er saß am Rande eines Kraters und wärmte sich die Füße in den Flammen, oder er stand wie wahnsinnig in mitten der Zerstörung wie bei einem lachenden Spiel in einem Garten. <<
In dieser urbanen Wildnis begegnet er schließlich den verstümmelten Kreaturen des Kartenspielers und wird von ihnen zum ihrem Herren geleitet. Mit den Worten : " Dann setz dich, Pilger " beginnt das Spiel zwischen Mamulien und dem Dieb.
Nach dieser Einleitung erfolgt ein Sprung in die Gegenwart der Erzählung. Marty Strauss, Sträfling im Gefängnis von Wandsworth bekommt die Chance seines Lebens. Joseph Withehead, ein schwerreicher, exzentrischer Industrieller will einen Strafgefangenen als Leibwächter rekutieren. Marty wird letztendlich als geeigneter Kandidat ausgewählt und zieht in die Villa von Withehead ein. Gegenüber dem Gefängnis hat sich seine Lage ziemlich verbessert, Withehead verhält sich relativ human ihm gegenüber. läßt ihn aber auch seine absolute Macht spüren in dem er Marty klarmacht daß jeder Regelverstoß die sofortige Rückkehr in den Knast bedeuten würde.
Marty gewöhnt sich recht schnell an seine neuen Lebensumstände, er akzeptiert den Machtanspruch von Withehead und macht das Beste aus seiner Lage. Nach einiger Zeit lernt er die ebenso exzentrische Tochter des Hausherren kennen. Cary scheint einige Geheimnisse zu haben und Marty wird nicht so recht schlau aus ihr. Aber letztendlich empfindet er ihre Anwesenheit und die gemeinsamen Gespräche als angenehm und verliebt sich sogar ein wenig in Cary.
Das übertriebene Sicherheitsbedürfnis seines Arbeitgebers erscheint ihm zunächst nur als ein Spleen eines reichen Mannes. Aber nach und nach wird immer deutlicher daß dieser reiche und sehr mächtige Mann vor irgend etwas oder irgend jemand sehr große Angst hat. Daß die Angst von Whitehead durchaus real ist erfährt Marty als ein seltsamer Mann eines Abends, ohne große Mühe, auf das von Kameras und Alarmanlagen gesicherte Gelände vordringt. Nur die Hundemeute kann den Eindringling schließlich stoppen.
Je stärker und realer die Bedrohung durch den mysteriösen Fremden wird desto mehr offenbart sich Withehead seinem Leibwächter, aber nur bruchstückhaft, Marty ist nicht in der Lage sich ein genaues Bild der Situation zu machen. Er sieht mit an wie die Welt des Joseph Withehead immer mehr zusammenbricht, sein finanzielles Imperium ist in schwerster Bedrängnis, sein ältester Vertrauter Mr. Toy verschwindet unter ungeklärten Umständen und der unbekannte Fremde der sich als der "letzte Europäer" zu erkennen gibt, dringt mit Hilfe einer, ihm ergebenen Kreatur zu Joseph vor und fordert seine Spielschuld ein.
Erst als Cary von Marmulien entführt wird mischt sich Marty aktiv in das Geschehen ein.
So genug erzählt schließlich will ich niemanden den Spaß am lesen verderben.
2.) Gedanken und Bemerkungen zum Buch
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Warum faszinieren mich die Romane von Clive Barker ?
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Jeder Roman von Clive Barker, sowie auch dieses Buch verführt mich dazu mich eine Ecke zu verkriechen und einfach nur in die erzählte Geschichte einzutauchen. ich will jetzt gar nicht wissen woran das liegt, Barker ist einer dieser Autoren denen es mühelos gelingt ihre Leser über einen 700 Seiten langen Roman zu fesseln. Selbst wenn der Roman die doppelte Seitenzahl gehabt hätte wäre er für mich immer noch zu kurz gewesen. Die folgenden analytischen Gedanken sind nur der unbeholfene Versuch die Faszination die Barkers Geschichten für mich haben zu erklären.
außergewöhnlich und phantasievoll
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Die Szenarien die Barker beschreibt sind immer außergewöhnlich. in jeder Beziehung, sei es in der Darstellung besonders abscheulicher Horrorszenen oder in Richtung eines pseudophilosophischen Ansatzes, sie sind immer neu, unerwartet und überraschend. Der Ekel- und Gruselfaktor ist zuweilen recht hoch aber das ist ja wohl einer der Gründe warum ich solche Bücher lese.
Blut, Scheiße und Sperma
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Mit diesen Zutaten sind alle Barker-Geschichten gewürzt. Das unterscheidet ihn auch von dem etwas betulichen und prüden Stephen King.
Zitat von der I.-Site : http://www.splatting-image.com/Artikel/Barker/barker.html
>> Interessanterweise findet man in der gesamten Phantastischen Kunst nur sehr wenig Darstellungen, die sexueller Natur sind und wenn, dann sind sie sehr stark verschlüsselt, wie Clive Barker in einem Interview einmal bemerkte. Clive Barker hingegen liebt es, die Leute aufrütteln, sie zu reizen. "Ich möchte, daß die Leute meine Arbeit entweder hassen oder lieben. Ich will, daß sie erregt sind oder ärgerlich. Ich will jede Form der Reaktion außer Gleichgültigkeit."<<
Charactere
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Barker entwirft, in der Regel, für alle Hauptprotagonisten ein recht vielschichtiges Psychogramm. So sind seine Helden wie Marty Stauss keine tollen Supermänner, er fällt einem durchaus leicht sich in die Rolle von Marty hinein zu versetzten. Er zeichnet aber auch für seine Bösewichter sehr differenzierte Psychogramme ja selbst abartige Monsterfiguren erhalten eine Persönlichkeit. In seinen Romanen stößt man so gut wie überhaupt nicht auf schematisch, klischeehafte Figuren. Die tragische Figur des Mamoulian ist zwar dem Faust entliehen aber doch kreativ variiert. Dadurch wirken seine Geschichten und Figuren sehr lebendig.
Grundthema
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Die meisten längeren Romane von Barker haben ein klassisches Grundthema, die Faustchen Impressionen in dem Buch sind kaum zu leugnen und nicht zuletzt findet der große Schowdown im Hotel Orpheus statt. Diese klassischen Themen verführen manche Leute immer wieder dazu pseudointellektuellen Schwachsinn über die tiefere Bedeutung von Barkers Romane abzulassen, diesen Anspruch hat der Auto, nach eigener Aussage gar nicht, das Buch ist einfach nur wahnsinnig gute Unterhaltungsliteratur.
3.) Das Buch
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Titel: Spiel des Verderbens - Orginalausgabe: The damnation game
Autor: Clive Barker
ISBN: 3-453-21086-7
Seiten: ca. 580 Seiten
Preis: 8,95 EURO in Deutschland fürs TB
Bei amazon.de ist das Buch momentan nicht lieferbar.
Mein Buch ist ein Taschenbuch der Allgemeinen Reihe vom Heyne-Verlag, Best.-Nr.: 01/13532 eine völlig überarbeitete Neuausgabe vom Mai.2002
4.) Der Autor ( wörtlich vom Einband des Buches übernommen )
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Clive Barker wurde 1952 in Liverpool geboren. Neben seinen zahlreichen Romanen, von denen u.a. Hellraiser, Candymann, Cabal und Lord of Illusions verfilmt wurden, hat er Kurzgeschichten und Drehbücher verfaßt und als Illustrator, Regisseur, Filmproduzent und Computerspiel-Entwickler gearbeitet. Er gilt neben Stephen King und Dean Koontz als erfolgreichster Autor der fantastischen Literatur. Clive Barker lebt heute in Los Angeles.
Spiel des Verderbens war der erste umfangreiche Horroroman den Barker geschrieben hat.
Homepage: www.clivebarker.com
Wer mehr über das Multitalent Clive Barker erfahren möchte sollte sich die unten angegebene Site anschauen, auf ihr findet man einen sehr ausführlichen Artikel über Barker und sein Werk
Titel des Artikels: Vom "Splatterpunk" zum Multimedia-Mogul der Phantastik
http://www.splatting-image.com/Artikel/Barker/barker.html
weitere Bücher
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Gyre => mein absolutes Lieblingsbuch von Clive Barker
Imagica
Stadt des Bösen
Das Sakrament
Das Haus der verschwundenen Jahre
Galileo
5.) Fazit
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Ein Meisterwerk der modernen fantastischen Literatur. Für Freunde des Genres Horror absolut empfehlenswert. Wem die Romane von Stephen King gefallen der wird auch sicher Freude an den Werken von Clive Barker haben.
Zitat von Stephen King: >> Clive Barker ist so gut, daß mir im wahrsten Sinne des Wortes die Spucke wegbleibt.<<
© by Araxas - 14.09.2002
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-08 16:56:28 mit dem Titel Barker Clive - Galileo
Normalerweise bin ich zu geizig um für ein Buch den vollen Preis zu bezahlen, entweder kaufe ich die Bücher vom Wühltisch oder leihe sie aus, bei manchen Autoren bezahle ich jedoch gerne den offiziellen Preis, so auch bei Clive Barkers "Galileo". Dieses mal bin aber voll auf die Schnauze gefallen.
1.)Handlung
2.)Gedanken und Bemerkungen zum Buch
3.)Der Autor
4.)Das Buch
5.)Fazit
1.) Handlung
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Das Buch erzählt die Geschichte der, auf tragische Weise, verbundenen Familien der Babarossas und den Gearys. In Vorahnung des baldigen Niederganges versucht Maddox Barbarossa die Familiengeschichte in Form eines Buches festzuhalten.
Die Gearys sind die reichste und mächtigste Familie der USA. Die Babarossas leben seit 140 Jahren sehr zurückgezogen in einem Haus in den Sümpfen das von Thomas Jefferson für das weibliche Familienoberhaupt Cesaria gebaut wurde. Cesaria und der inzwischen tote, oder auch nur von dieser Welt verschwundene Nicodemus, sind so etwas wie Gottheiten und wurden auf die verschiedenste Weise in den verschiedensten Gestalten von den Menschen verehrt. Alle direkten Nachkommen von Cesaria und Nicodemus, außer Galileo, leben mittlerweile in dem Haus am Sumpf. Als Halbgötter haben sie gewisse Fähigkeiten ihrer Eltern geerbt, unter anderem auch eine extreme Langlebigkeit.
Galileo hatte, damals nach den Ereignissen im Jahre 1865, die auch zum Tode von Nicodemus geführt hatten, das Haus verlassen und befährt seitdem mit seinem Boot, der Sarmakand die Meere dieser Welt. Den eigentlichen Kern der Geschichte und der Schlüssel zur Feindschaft zwischen den Familien bildet die Liebesgeschichte zwischen Rachel Geary und dem einsamen Seefahrer Galileo.
In den Zeiten in denen Maddox seine Aufzeichnungen unterbricht um seine Gedanken zu sammeln erfährt der Leser mehr und mehr über die Menschen die hinter den beiden Familiennamen stehen.
Cadmus Geary der derzeitige Vorstand der Geary - Clans hat zwei Söhne Garrison und Mitchell, Garrison ist eher der Macher - Typ und erfolgreiche Geschäftsmann, während Mitchell der gutaussehende Charmeur ist der die Familie nach außen hin vertritt. Dieser begehrte Junggeselle verliebt sich in die einfache Schmuckverkäuferin Rachel. Es folgt eine Traumhochzeit und Rachel fühlt sich wie im Märchen, doch nach einiger Zeit fühlt sie sich von der Oberflächlichkeit von Mitchell abgestoßen, Margie die Ehefrau von Garrison weiht sie schließlich in das Geheimniß der Geary - Frauen ein. Da gibt es ein Haus an einem wundervollen Strand das von einem unbekannten Fremden gebaut wurde und zu dem die Männer der Geary - Frauen keinen Zutritt haben. Rachel zieht sich in die Einsamkeit des Strandhauses zurück und begegnet dem, durch einen alten Vertrag herbeigerufenen, Galileo. Die körperliche und seelische Anziehungskraft die beide füreinander empfinden überwindet alle Schwierigkeiten und triumphiert letztendlich über die uralte Feindschaft zwischen den Familien.
Ich bin, obwohl ich mich ehrlich bemüht habe, nicht in der Lage eine objektive Beschreibung des Inhaltes abzugeben. In dem Roman gibt es einige angedeutete Handlungsstränge die aber ohne irgendwelche Bedeutung im Sande verlaufen, man möge mir verzeihen.
2.) Gedanken und Bemerkungen zum Buch
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Das, mit Abstand, schlechteste Werk des Autors
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Ich bin ein sehr großer Fan von Clive Barker und hab' schon einiges von ihm gelesen, sowohl seine Fantasy-Romane als auch seine Horror-Romane ,und alle haben mir wirklich sehr gut gefallen. Galileo ist einfach nur schlecht, Schund, sehr enttäuschend.
Was mich an Barker schon immer fasziniert hat ist der unglaubliche Ideenreichtum bei der Beschreibung fremder Welten oder der Charakterisierung seiner Monster und Ungeheuer, seine Unbefangenheit mit der Beschreibung menschlicher Sexualität und das Fehlen jeglicher Prüderie im Umgang mit Homosexualität. In einer früheren Rezension hatte ich einmal erwähnt das seine Romane mit "Blut Scheiße und Sperma" gewürzt sind. Diese Zutaten fehlen auch in diesem Buch nicht, aber im Gegensatz zu seinen anderen Werken wirken sie hier aufgesetzt und völlig deplaziert.
Ein weiters Element das mir an Barkers Romanen immer gut gefallen hat war eine gewisse Langatmigkeit. Das Durchhaltevermögen seiner Leser hatte er aber immer wieder mit einem Überraschungseffekt belohnt, davon findet man nicht die geringste Spur. In dem vorliegenden Buch wird, wie schon gesagt, Spannungsbögen und Nebenhandlungsstränge aufgebaut die dann im Nirgendwo verlaufen.
Clive Barker Stephen King
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Clive Barker wird sehr oft mit Stephen King verglichen. Ich lese beide sehr gerne und beide schreiben auch sehr umfangreiche Romane. Als viel und vor allem Schnelleser sind für mich 500 Seiten an einem Tag kein Problem. King verwendet sehr viele Seiten auf die Charakterisierung seiner Protagonisten, was er auch exzellent beherrscht, Barker besticht eher durch seine grandiosen Einfälle. Bei Galileo hatte ich irgendwie den Eindruck er wolle King nacheifern und die Personen mehr in den Mittelpunkt des Geschehens rücken, das ist Ihnen, Herr Barker gründlich mißlungen. Dazu ein Spruch von meiner Oma: "Schuster bleibe bei deinen Leisten!".
3.) Der Autor
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Clive Barker wurde 1952 in Liverpool geboren. Neben seinen zahlreichen Romanen, von denen u.a. Hellraiser, Candymann, Cabal und Lord of Illusions verfilmt wurden, hat er Kurzgeschichten und Drehbücher verfaßt und als Illustrator, Regisseur, Filmproduzent und Computerspiel-Entwickler gearbeitet. Er gilt neben Stephen King und Dean Koontz als erfolgreichster Autor der fantastischen Literatur. Clive Barker lebt heute in Los Angeles.
Homepage: www.clivebarker.com
Wer mehr über das Multitalent Clive Barker erfahren möchte sollte sich die unten angegebene Site anschauen, auf ihr findet man einen sehr ausführlichen Artikel über Barker und sein Werk
Titel des Artikels: Vom "Splatterpunk" zum Multimedia-Mogul der Phantastik
http://www.splatting-image.com/Artikel/Barker/barker.html
weitere Bücher
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Gyre => mein absolutes Lieblingsbuch von Clive Barker ( Genre Fantasy )
Imagica ( Genre Fantasy )
Stadt des Bösen ( Genre Fantasy )
Das Sakrament
Das Haus der verschwundenen Jahre
Spiel des Verderbens ( Genre Horror )
4.) Das Buch
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Titel: Galileo
Autor: Clive Barker
ISBN: 3-453-17425-9
Seiten: ca 900 Seiten
Preis: 22,90 DM
Das Buch ist bei Amazon.de nicht mehr lieferbar ( wundert mich nicht ). Ich habe natürlich die 22,90 DM ausgegeben und ärgere mich, auch heute noch ohne Ende.
5.) Fazit
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Der, mit Abstand, schlechteste Roman des Autors, auch für Fans nicht empfehlenswert. Clive Barker ist sich mit diesem Roman selbst untreu geworden.
© by Araxas / 14.10.02
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-09 12:42:36 mit dem Titel Bradley Marion Zimmer - Darkover - Die Weltenzerstörer
Endlich habe ich es geschafft einen Roman von MZB aus dem Darkover-Zyklus zu lesen . Bevor ich weiter schreibe, möchte ich ganz klar festhalten, das ich MZB für eine großartige Erzählerin halte und ich ihr meinen allergrößten Respekt erweise. "Die Nebel von Avalon" gehören für mich, zu den besten Erzählungen der Gegenwart, was MZB sonst noch geschrieben hat kann mich nicht so begeistern wie eben dieses herausragende Werk.
1.) Handlung
2.) Gedanken und Bemerkungen zum Buch
3.) Das Buch
4.) Die Autorin
5.) Links
6.) Fazit
1.) Handlung
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Darkover, ein kleiner friedlicher Planet mit einer roten Sonne am Rande der Galaxis, ist die Heimat von friedlich zusammenlebenden Menschen und Nichtmenschen. Diese Gesellschaft lebt im Einklang mit der Natur ihres Planeten und verzichtet, aufgrund schlechter Erfahrungen der Vergangenheit, weitgehend auf Technik.
Bislang konnte sich der Planet gegen die Expansionsbestrebungen des Terranischen Imperiums erfolgreich zur Wehr setzen. Wobei die Terraner keineswegs aggressiv vorgehen, sie bieten vielmehr technologische Unterstützung und medizinische Hilfe an und hoffen so irgendwann eine Abhängigkeit herstellen zu können die die Darkovianer dazu nötigt sich dem Imperium zu verpflichten. Die Darkovianer sind zwar nicht begeistert von den Bestrebungen der Terraner, aber gerade in Notzeiten, plädieren viele Fraktionen zu einem Beitritt zum Imperium das seine Hilfe permanent anbietet, ja manchmal sogar regelrecht aufdrängt.
Diese sanfte Übernahmepolitik der offiziellen Seite geht einigen skrupellosen Unternehmern nicht schnell genug, und sie beauftragen die illegale " Gesellschaft für Planetenvernichtung ", deren Vorgehensweise so subtil wie wirkungsvoll ist mit der Zerstörung von Darkover.. Die Planeten werden, von dieser Organisation die zwar jeder kennt, aber von der nur hinter vorgehaltener Hand gesprochen wird, nicht mit Waffengewalt und Bomben bezwungen. Der Überlebenswille der Bevölkerung wird gebrochen, die sich dann, am Ende, freiwillig, in die Hand des Imperiums begibt.
Die Politik von Darkover wird, mit sanfter Hand, und unter Berücksichtigung der Interessen aller Bewohner von der Kaste der Telephaten bestimmt, deren jetziges Oberhaupt Lord Regis ist. Als das subtile Vorgehen der Weltenzerstörer die Lebensgrundlage der Darkovianer zerstört, nämlich die Zerstörung der ausgedehnten Wälder des Planeten durch Brände und vergiftete Böden, muß der Lord die Hilfe der Terraner annehmen. Sein Plan ist, auch mit Hilfe von Telphaten die nicht von Darkover stammen, die schleichende Zerstörung seines Heimatplanetens zu stoppen.
Die erste Gruppe außerdarkovianischer Telephaten ist ein bunt zusammengewürfelter Haufen aus allen Ecken des Imperiums. In den meisten Fällen wurden die Neuankömmlinge, wegen ihrer außerordentlichen Fähigkeiten, auf den Planeten des Imperiums, zu Außenseitern.
Entsprechend schwer wird die Integration der einzelnen Persönlichkeiten in die Gruppe. Es treten massive Probleme auf, aber auch wundersame Annäherungen zwischen denkbar unterschiedlichsten Individuen. Regis Hastur gelingt es schließlich alle Telephaten von Darkover, einschließlich der außerdarkoverianischen, zu einer Gemeinschaft zusammenzuschließen, die gegen die namenlose Bedrohung des Planeten, aus eigener Kraft, ohne die Hilfe der Terraner, vorgehen kann.
Ob die eingeschworene Gemeinschaft diese kleinen und unbedeutenden Planeten es schafft, ihre Unabhängikeit gegenüber den mächtigen Interessengruppen des Imperiums zu bewahren, sollte der interessierte Leser bei der Lektüre des Romans selbst herausfinden.
2.) Gedanken und Bemerkungen zum Buch
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Unvollständig !
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Ich habe jetzt schon des öfteren gehört das die Romane des Darkover-Zykluses in sich geschlossen wären und auch ohne Kenntnisse der vorangegangenen Geschichten zu verstehen und zu genießen wären. Dem möchte ich widersprechen, auf mich wirkt das Buch sehr unvollständig.
Sehr gut und ausführlich werden die Probleme der zusammengeführten Telephaten geschildert, ihre Gemeinsamkeiten, die Probleme der Einzelgänger sich in die Gruppe zu integrieren, die Beziehungen die untereinander entstehen, die fast unheilbaren Verletzungen die einzelne Mitglieder erleiden mußten und das verzweifelte Bemühen zu einer Einheit zusammenzuwachsen. Alles in allem, sehr gut und intensiv beschrieben, passend sind auch , die relativ offenen und freizügigen Beschreibungen von Sexualität die man in der SF-Literatur eher selten findet.
Unter diesen, doch recht ausführlichen Beschreibungen, leidet die Rahmenhandlung , die sehr sprunghaft und nicht so recht nachvollziehbar wirkt. So ausführlich die Beschreibung der Guten ausfällt, so unvollständig ist die Charackterisierung der Bösen.
Es ist besonders deshalb ärgerlich, weil am Ende der Geschichte eine überraschende Wende stattfindet, die der Leser dann einfach so hinzunehmen hat, ohne eine Möglichkeit die Beweggründe der Akteure nachzuvollziehen. Der Stoff und die Ideen von MZB hätten durchaus für einen längeren Roman ausgereicht. Die angedeuteten Ideen, wie z.B. ein alternativer Gesellschaftsentwurf mit ökologischem Hintergrund verlaufen uninterpretiert im Sande.
So werden zwar interessante Ansätze in die Geschichte eingebracht aber nicht weiter ausgeführt und hier ist so ein Punkt der mich extrem stört, und den Roman ins Triviale abrutschen läßt. Es werden aktuelle gesellschaftlich relevante Themen aufgegriffen, nur um der Attraktivität der Geschichte willen angerissen, aber es wird, seitens der Verfasserin, nicht eindeutig Stellung bezogen. Schade, MZB ist, unbestritten, eine großartige Erzählerin, aber für einen wirklich gehaltvollen Roman, aus dem man außer einer gut erzählten Geschichte, noch etwas zum Nachdenken mitnehmen kann hat es nicht gereicht.
Copyright 1971
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Das Buch wurde, zum ersten Mal, im Jahre 1971, als die ökologische Bewegung noch in den Anfängen steckte, veröffentlicht, auch die alternativen Gesellschaftsentwürfe waren noch in aller Munde. MZB greift diese Strömungen auf und deutet sie in ihrer Erzählung an, aber sie deutet sie eben nur an. Beim Nachdenken über das Buch überfällt mich immer wieder der Gedanke "Was hätte man daraus ( oder ich ) machen können.?" Wenn ich über ein solches Erzähltalent wie MZB verfügen könnte, was mir leider, leider nicht vergönnt ist, dann wäre ich in der Lage gewesen hinter meiner gut erzählten Geschichte zumindest meine Vorstellungen einer alternativen Gesellschaft durchscheinen zu lassen und damit meiner Erzählung einen Bedeutungshintergrund zu verleihen. Das war aber offensichtlich nicht das Bestreben von MZB, ich unterstelle ihr eher kommerzielle Interessen.
Da ich schon einige Werke der Autorin gelesen habe, erlaube ich mir ein bescheidenes Urteil, ich habe, als Kind, einige ihrer Publikationen in der Heftreihe "Terra-Astra" gelesen, ich kenne alle Bücher der Avalon Reihe und habe auch relativ unbekannte Romane, wie die "unscheinbaren Frauen" gelesen, so daß ich behaupten kann das MZB nie etwas mit "anspruchsvoller Literatur" am Hut gehabt hat, sie war nur auf den kommerziellen Erfolg ihrer Bücher aus. Dieses Vorgehen mag ihr zwar einen temporären Ruhm beschert haben, sie hat nie den Sprung von der Trivialliteratur zur Kunst geschafft, eigentlich sehr, sehr schade.
3.) Das Buch
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Titel: Die Weltenzerstörer
Autorin: Marion Zimmer Bradley
ISBN: 3-426-60957-6
Seiten: ca. 250 Seiten, beim TB
Preis: 7,50 EURO fürs TB
4.) Die Autorin ( wörtlich vom Einband des Buches übernommen )
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Marion Zimmer Bradley, wurde 1930 in den USA geboren, publizierte anfangs vor allem in Zeitschriften und Anthologien. Der Durchbruch gelang ihr 1962 mit " The Planet Savers - Retter des Planeten " Mit dieser Geschichte war der Grundstein für die Romane um den Planeten Darkover gelegt, die innerhalb weniger Jahre zu einem der beliebtesten Fantasy -Zyklen einer riesigen Fangemeinde avancieren sollten. Seit 1962 hat MZB über zwanzig Darkover-Romane und unzählige Kurzgeschichten geschrieben, sowie eine Reihe von Anthologien herausgegeben. 1983 wurde MZB mit dem Roman " Die Nebel von Avalon" schließlich weltberühmt.
Sie starb im September 1999 in ihrer Heimatstadt Berkley in Kalifornien.
weitere Werke:
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Die Nebel von Avalon
Die Landung ( der erste Band der Darkover Reihe )
Die geheimnisvollen Frauen
5.) Links
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http://www.darkover-guide.de => eine Seite mit viel Hintergrundinformationen zur Darkover-Reihe
http://www.darkover.4u.org = > Darkover Fanseite
http://www.sf-fan.de/sf-buch/nachruf_marion_zimmer-bradley.html => kurzer Artikel über die Autorin
6.) Fazit
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Entgegen aller Aussagen über die Eigenständigkeit des Buches sollte man vorher mit den Personen und den Ereignissen innerhalb des Darkover-Zykluses vertraut sein, mir erschien der Roman recht unvollständig, das liegt wohl daran das es mein erster Roman war und noch dazu aus einer recht späten Phase.
Emotional ansprechend und Nachdenkenswert waren, für mich, die Interaktionen der zufällig zusammengewürfelten Truppe der Telephaten. Die Rahmenhandlung ist unvollständig, kaum nachvollziehbar, bruchstückhaft und zerstört in ihrer Trivialität den über viele Seiten aufgebauten Spannungsbogen unter anderem weil die vorher so ausführlich beschriebene Gruppe nur sehr geringen Einfluß auf den Ausgang des Geschehens hat Die Beschreibung einer Gruppe die wegen ihrer Andersartigkeit stark benachteiligt wird ist gut gelungen während die Einbindung in eine, ansatzweise interessante Rahmenhandlung gründlich mißlungen ist. Eine bedingte Leseempfehlung von mir, möge sich der geneigte Leser selbst ein Urteil bilden.
© by Araxas / 18.10.2002
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-13 10:58:13 mit dem Titel Bradley Marion Zimmer - Tochter der Nacht
Ich will mich an dieser Stelle einmal als Märchenfan outen, schon als Kind haben mich Märchen und sagen fasziniert, als Jugendlicher war es dann die moderne Variante, die Fantasy-Geschichten. Ein gutes Märchen rüttelt an ganz tiefe archaische Vorstellungen, es beschreibt Bilder die tief in unserem Unterbewusstsein verborgen sind.
1.) Handlung
2.) Gedanken und Bemerkungen zum Buch
3.) Das Buch
4.) Die Autorin
5.) Fazit
1.) Handlung
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Im Prolog wird die Geschichte des großen Hauses Atlas erzählt. Vor langer Zeit schufen die Priesterkönige der Sonne, in ihrer Arroganz, die Halblinge. Diese Geschöpfe waren halb Tier und halb Mensch und sollten den Menschen dienen. Da gab es Hundehalblinge als Hausangestellte oder Delfinhalblinge die den Menschen beim Fischen behilflich waren oder Rinderhalblinge die schwere Lasten trugen.
Einen Sonderstatus nahmen die Schlangen-Leute ein, die der Legende nach, sogar den Gestaltern bei der Erschaffung der Menschen geholfen hatten. Die Priester schufen immer absonderlichere Wesen, die sich zudem noch untereinander paarten und schließlich entstand ein großes Chaos mit unzähligen kriegen im Gefolge. Das Volk leidete sehr darunter und forderte einen König aus reinem Menschengeblüt. Als Folge dieser Forderung wurde das Haus Atlas gegründet und die Sonnenkönige wurden seine Priester. Das Haus Atlas erließ schließlich den Befehl das keine Halblinge mehr geschaffen werden durften. Zu dieser Zeit lebte im Tempel der Nacht eine große Priesterin, die Sternenkönigin, sie hatte zusammen mit ihrem Liebhaber aus dem Schlangenvolk, 3 Töchter. Als das Haus Atlas jede Paarung mit Halblingen verbot, fügte sie sich in scheinbarem Gehorsam und vermählte sich mit dem Thronerben Sarastro.
Aus dieser Verbindung ging Pamina hervor, dieses Mädchen würde als Thronerbin der Mutter der Nacht und als Thronerbin des königlichen Hauses der Sonne den Thron von Atlas-Alamesios besteigen. Doch die Verbindung zwischen dem Priester des Lichtes und der Priesterin der Dunkelheit währte nicht lange, nach einem Streit floh die Sternenkönigin mit Pamina in den Tempel der Nacht und schwor dem Hause Atlas ewige Feindschaft.
Und hier beginnt die Geschichte von Pamina und Tamino.
Tamino der Sohn des Kaisers im Westen, irrt durch die Wüste der Wandlungen, seine Vorräte sind fast aufgebraucht und er ist erschöpft von seiner langen Wanderung. Nach dem Willen seines Vaters war er vor einem Monat aufgebrochen um sich im Tempel der Weisheit in Atlas-Alamesios den Prüfungen zu unterziehen.
Kurz bevor ihn seine Kräfte ganz verlassen erscheint, auf wundersame Weise, eine Oase vor seinen Augen, in der er Wasser und Nahrung findet. Gestärkt dringt er weiter in die Oase vor, deren Beschaffenheit sich mehr und mehr verändert, schließlich findet er sich in einem großen Wald wieder. Er erreicht nach einem Tagesmarsch eine Lichtung im Wald und ist versunken in die Ruinen die er dort vorfindet, als er plötzlich von einem Drachen angegriffen wird, er wehrt sich zwar heldenhaft, kann aber ohne Waffe nichts gegen das Untier ausrichten. Bevor er aus Erschöpfung ohnmächtig wird sieht er noch 3 Frauengestalten und Speere die sich in den Körper des Drachen bohren.
Als er wieder bei Sinnen ist, sieht er sich einem merkwürdigen Wesen gegenüber, halb Mensch, halb Vogel. Er schließt schnell Freundschaft mit dem geschwätzigen, kleinen Vogelhalbling und es dauert auch gar nicht lange bis die drei Kriegerinnen wieder auftauchen. Die Frauen geleiten Tamino und seinen neuen Freund, der sich Papageno nennt, in den Palast der Sternenkönigin. Die Herrscherin der Nacht kennt seinen Namen und sein Ziel und bittet Tamino darum, ihre von Sarastro entführte Tochter, zu befreien. Tamino verliebt sich sofort in Pamina die er in einem Zauberspiegel sieht und verspricht die Prinzessin zu befreien. Aber ganz alleine und ohne Waffen muss er nicht loziehen, er erhält als Waffe eine Zauberflöte und als Gefährten den Vogelhalbling Papageno.
Als er schließlich dem Priesterkönig im Tempel des Lichtes begegnet muss er feststellen, wie zuvor schon Pamina, das Sarastro gar nicht so böse und grausam ist wie von der Sternenkönigin beschrieben, es scheint eher das Gegenteil der Fall zu sein. sie beschließen, unabhängig voneinander, dem Priesterkönig ihr Vertrauen zu schenken und sich gemeinsam den Prüfungen der Bruderschaft zu unterziehen um Erleuchtung und Weisheit zu erlangen.
Doch der Weg zur Erleuchtung ist hart und gefährlich, aber mit vereinten Kräften und mit Hilfe der Zauberflöte beschreiten Pamina und Tamino den gefahrvollen Weg zur Erkenntnis.
Wer jetzt glaubt ich hätte die ganze Geschichte erzählt der täuscht sich, die vorhergehende Beschreibung ist eigentlich nur der Anfang und soll den interessierten Leser neugierig auf die Erzählung machen.
2.) Gedanken und Bemerkungen zum Buch
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Wie wird das Märchen erzählt?
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MZB hält sich, in ihrem Roman, an die traditionelle Erzählweise, verfeinert die Geschichte aber mit Fantasy-Elementen und einem Schuss Erotik. Dazu kommt noch die MZB-typische Interpretation der Frauengestalten in ihren Erzählungen ( bestes Beispiel => Avalon Zyklus ) ohne sich allzu weit von der Vorlage zu entfernen. Neu für mich, war in dem Buch, ein Anflug von Humor und Ironie der eigentlich für MZB untypisch ist. So beschwert sich Tamino z.B. darüber das alle Wesen denen er begegnet nur in Rätseln sprechen und auch die "drei Boten" bekommen einen Hauch von Ironie ab, eindeutig ein Seitenhieb auf Mozarts Original, was der Geschichte einen zusätzlichen Reiz verleiht.
Aktualität
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Ich hatte, bei anderen Romanen schon vermutet, dass sich MZB vom aktuellen zeitgeschehen beeinflussen lässt. In diesem Buch in den Nachbemerkungen der Autorin, bestätigt sie höchstselbst den Verdacht. Sie schreibt das sie von dem Mythos beeinflusst wurde das eine alte Kultur wegen Missbrauchs bestimmter Wissenschaften vernichtet wurde, unter anderem deshalb, weil man blasphemisch versuchte, Menschen und Tiere zu kreuzen. Angesichts der Forschungen auf dem Gebiet der Genmanipulation ( 1985 ) erschien ihr diese Vorstellung gar nicht so weit hergeholt. Welche mystische Kultur damit gemeint ist, kann der Leser am Ende des Buches, zwischen den Zeilen entdecken.
Interpretation der Zauberflöte
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Ich bin immer wieder baff was in eine Geschichte so alles hineininterpretiert wird und wieviel pseudointellektueller Schwachsinn dabei abgesondert wird. Ich will gar nicht näher darauf eingehen und nur einen Seitenhieb auf die Tiefenanalytiker a la Freud ablassen die sogar Rotkäppchen auf die Couch gezerrt haben.
Kennzeichen eines guten Märchens sind die Archetypen die in unserem Unterbewusstsein höchst lebendig sind. Diese Archetypen sind der kollektive Besitz aller Menschen und die Märchen, in ihrer rituellen Erzählform, geben unseren Urvorstellungen und Urängsten Namen und Gestalt.
Zitat von MZB:
>> Ist meine "Zauberflöte" also Fantasy, Science – Fiktion, eine Parabel, eine Allegorie oder einfach ein Märchen für das Kind in uns allen? – Die Antwort überlasse ich dem Leser.
3.) Das Buch
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Titel: Tochter der Nacht
Autorin: Marion Zimmer Bradley
ISBN: 3-596-28350-7
Seiten ca. 300 Seiten
Preis: 12,80 DM fürs TB
4.) Die Autorin ( wörtlich vom Einband des Buches übernommen )
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Marion Zimmer Bradley, wurde 1930 in den USA geboren, publizierte anfangs vor allem in Zeitschriften und Anthologien. Der Durchbruch gelang ihr 1962 mit " The Planet Savers - Retter des Planeten " Mit dieser Geschichte war der Grundstein für die Romane um den Planeten Darkover gelegt, die innerhalb weniger Jahre zu einem der beliebtesten Fantasy -Zyklen einer riesigen Fangemeinde avancieren sollten. Seit 1962 hat MZB über zwanzig Darkover-Romane und unzählige Kurzgeschichten geschrieben, sowie eine Reihe von Anthologien herausgegeben. 1983 wurde MZB mit dem Roman " Die Nebel von Avalon" schließlich weltberühmt.
Sie starb im September 1999 in ihrer Heimatstadt Berkley in Kalifornien.
weitere Werke:
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Die Nebel von Avalon
Die Landung ( der erste Band der Darkover Reihe )
Die geheimnisvollen Frauen
5.) Fazit
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Eine sehr gelungene Nacherzählung der Zauberflöte im unverwechselbaren MZB-Stil. Die Neuerzählung eines klassischen Stoffes, in eigener Interpretation, ist ohne Zweifel die größte Stärke der Autorin. Ein Muss für alle MZB-Fans und Märchenliebhaber.
(c) by Araxas / 22.10.02
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-15 12:35:54 mit dem Titel Bradley Marion Zimmer - Die geheimnisvollen Frauen
Wenn ich es nicht genau wüsste, dann würde ich behaupten dass dieses Buch von jeder anderen Autorin, nur nicht von MZB geschrieben wurde.
1.) Handlung
2.) Gedanken und Bemerkungen zum Buch
3.) Die Autorin
4.) Das Buch
5.) Fazit
1.) Handlung
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Die 17jährige Sybil hat durch einen tragischen Unfall beide Eltern verloren. Sie wird im Hause ihrer Tante Mabel aufgenommen, die Sybil allerdings schnellstens wieder loswerden will. zu diesem Zweck wird Sybil von ihrer Tante mit einer neuen Garderobe ausgerüstet und in einen Ferienort am Meer geschleppt, in der Hoffnung das sie Sybil dort mit einem vermögenden Herren verheiraten kann.
Sybil ist nicht sehr begeistert von dieser Idee, es ist ihr schrecklich peinlich wie ein preisgekröntes kalb auf dem Viehmarkt zur Schau gestellt zu werden und zum Heiraten hat sie erst recht keine Lust. Als sie sich, eines Tages, alleine davonschleicht um ein wenig den Strand entlang zu spazieren, stolpert sie über ein paar Steine und verletzt sich am Fuß. Der zufällig vorbeikommende Dr. Maynard findet Sybil und versorgt ihre Verletzung. Die Beiden kommen sehr schnell ins Gespräch, Dr. Maynard fühlt sich durch Sybil an seine verstorbene Tochter Judith erinnert und Sybil, die ihren Vater sehr vermisst, sieht in dem erheblich älteren Dr. Maynard so etwas wie einen Vaterersatz.
In der Folgezeit wird Sybil recht häufig von Dr. Maynard besucht und sie entwickeln ein freundschaftliches Verhältnis zueinander. Aufgrund ihrer Verletzung ist Sybil gewissermaßen aus dem "Heiratsgeschäft" ausgeschieden, ihr selbst kommt das sehr gelegen, aber Tante Mabel wird sehr ungeduldig und drängt Sybil dazu den Antrag des einzigen Kandidaten, des unsymphatischen Hochwürden Oscar anzunehmen. In allerschwärzesten Farben beschreibt sie die Zukunft von Sybil und diese ist fast bereit den Antrag anzunehmen. Sybil ist sehr unglücklich und als Dr. Maynard sie das nächste mal besucht, klagt sie ihm ihr Leid.
Daraufhin hat Dr. Philip Maynard einen ungewöhnlichen Vorschlag parat. Er schlägt vor Sybil zu heiraten und sie könnten dann wie Vater und Tochter zusammenleben. Nach einigem Nachdenken findet Sybil diese Lösung gar nicht so übel und willigt ein, bedeutet es doch dass sie ihrer Tante Mabel und dem schrecklichen Oskar entkommt.
Doch ihr Ehemann wird mit der Zeit immer seltsamer, er besteht darauf das Sybil sich als seine Tochter ausgibt und redet sie auch mit dem Namen der Verstorbenen an. Sybil findet dieses Verhalten zwar etwas seltsam und demütigend, arrangiert sich aber mit der Situation, schließlich war das Vater-Tochter-Spiel ja Teil der Abmachung mit Philip.
Erst als ein geheimnisvoller Fremder ins Spiel kommt, der das Paar ganz offensichtlich verfolgt, regen sich erste Zweifel in Sybil. Schließlich muss sie erfahren, das sie nicht die Einzige war die für Philip die Ersatztochter spielen musste. Sybil bekommt große Angst und will unbedingt herausfinden was mit ihren Vorgängerinnen, den geheimnisvollen Freuen, geschehen ist. Sie kehrt mit Philip auf den Stammsitz der Familie Maynard zurück und hofft dort Antworten auf ihre Fragen zu finden.
2.) Gedanken und Bemerkungen zum Buch
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Erzählweise, Stil
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Auffallend ist, zuerst einmal, der recht "baroke" Sprachstil der Autorin , Gut, die Geschichte spielt in der Zeit um 1900 und ich empfinde das die Moralvorstellungen der damaligen Zeit von der Ich-Erzählerin, durch eben diesen Sprachstil, ganz gut dargestellt werden.
Das Buch stammt aus dem Jahre 1968 und macht ganz deutlich dass die Autorin da noch nicht ihren Stil gefunden hatte. Als MZB-Kenner vermisst man die typischen starken Frauengestalten und die Fantasy und SF-Elemente. Auch ganz untypisch ist der spröde Umgang mit Sexualität. Enttäuschend für mich war das die aufgebaute Spannung in einem recht banalen, vorher schon x-Mal erzählten, Ende verpufft.
3.) Die Autorin
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Marion Zimmer Bradley, wurde 1930 in den USA geboren, publizierte anfangs vor allem in Zeitschriften und Anthologien. Der Durchbruch gelang ihr 1962 mit " The Planet Savers - Retter des Planeten " Mit dieser Geschichte war der Grundstein für die Romane um den Planeten Darkover gelegt, die innerhalb weniger Jahre zu einem der beliebtesten Fantasy -Zyklen einer riesigen Fangemeinde avancieren sollten. Seit 1962 hat MZB über zwanzig Darkover-Romane und unzählige Kurzgeschichten geschrieben, sowie eine Reihe von Anthologien herausgegeben. 1983 wurde MZB mit dem Roman " Die Nebel von Avalon" schließlich weltberühmt.
Sie starb im September 1999 in ihrer Heimatstadt Berkley in Kalifornien.
weitere Werke:
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Die Nebel von Avalon
Die Landung ( der erste Band der Darkover Reihe )
Tochter der Nacht
4.) Das Buch
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Titel: Die geheimnisvollen Frauen
Autorin: Marion-Zimmer Bradley
ISBN: 3-453-03294-2
Seiten: ca. 220 Seiten
Preis: 7,80 DM fürs TB
5.) Fazit
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Das Buch ist kein Meisterwerk von MZB. Ich habe nun schon ein paar Bücher von ihr gelesen, dieses fällt völlig aus dem Rahmen ihrer sonstigen Werke. Ich glaube das selbst eingefleischte Fans Probleme haben das Buch zu Ende zu lesen.
(c) by Araxas / 28.10.02
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-03-14 19:34:11 mit dem Titel Bukowski Charles / Das Liebesleben der Hyaene
Bukowski wird zuweilen recht kontrovers diskutiert. Auf mich üben die Werke von Bukowski eine schwer zu beschreibende Anziehungskraft aus, ich werde versuchen diese Anziehungskraft unter dem Punkt “Gedanken und Bemerkungen zum Buch” näher zu analysieren.
1.) Vorbemerkung
2.) Was steht in den Zeilen ?
3.) Was steht zwischen den Zeilen?
4.) Gedanken und Bemerkungen zu Buch
5.) Links
6.) Das Buch
7.) Der Autor
8.) Fazit
1.) Vorbemerkung
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Der Roman trägt, ganz offensichtlich autobiographische Züge und wird aus der Sicht des Henry Chianski ( = Henry Charles Bukowski ) erzählt. Wer glaubt das Chianski einfach nur ein versoffenes, primitives und perverses Schwein ist dem erklärt er, über folgendes Zitat den wahren Sachverhalt.
Eine Frau unterhält sich mit Chianski über seine Art zu schreiben:
Zitat: >> Was sie schreiben, sagte sie, ist so roh und direkt. Wie ein Schlag mit dem Hammer, und doch steckt so viel Humor und Zärtlichkeit dahinter.....- “Yeah”, sagte ich.<<
2.) Was steht in den Zeilen ?
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Die Handlung ist zwar chronologisch aufgebaut aber im wesentlichen geht es, wie im Titel schon angedeutet, um das Verhältnis des Protagonisten zum weiblichen Geschlecht.
Chianski ist 50 Jahre alt, Alkoholiker und Schriftsteller und momentan gerade so erfolgreich daß er vom Schreiben leben kann und so langsam klappt es auch wieder mit den Frauen. Im folgenden beschreibt nun Chianski seine verschiedenen Beziehungen und Affären.
Da erzählt er anfangs z.B. von Lydia. Eigentlich könnte es zwischen den beiden gut laufen. Lydia liebt Chianski auf ihre eigene, etwas ruppige Weise. Aber Henry interessiert sich für überhaupt nichts, außer für Alkohol und ab und zu einmal Sex. Lydia ist lebenslustig, tanzt gerne und geht gerne auf Partys. Henry ist ein echter Partykiller er hängt nur herum oder pöpelt Leute an wenn er genug getrunken hat, zudem ist er eifersüchtig wenn Lydia mit einem anderen tanzt oder sich einfach nur amüsiert. Nach einem relativ unbedeutenden Streit verläßt er Lydia, weil er es einfach satt hat über alles mögliche zu diskutieren. Lydia flippt daraufhin vollkommen aus und bombardiert ihn mit Anrufen und macht ihm eine Szene nach der anderen bis sie es schließlich aufgibt und in eine andere Gegend zieht.
Henry hat es sich gerade mit einer Flasche Cutty Sark gemütlich gemacht und fühlt sich ausgesprochen wohl, diesen Umstand hat er ein paar Minuten zuvor Lydia am Telefon erzählt.
Zitat:>> Irgendwann wurde die Tür aufgerissen. Lydia stürzte herein und blieb keuchend stehen. Die Flasche stand auf dem Kaffeetisch. Lydia rannte hin und packte sie. Ich sprang auf und packte Lydia. Wenn ich betrunken war und Lydia einen ihrer Zustände hatte, waren wir beide ungefähr gleich stark. Sie hielt die Flasche auf Armeslänge von mir weg und versuchte, damit aus der Tür zu kommen. Ich hielt sie am Arm fest und versuchte, an die Flasche zu kommen.
“Dazu hast du kein Recht, du Nutte! Gib die verdammte Flasche wieder her!”
Im nächsten Augenblick balgten wir uns draußen auf der Veranda. Wir kamen an der obersten Stufe ins Stolpern und landeten auf dem Gehsteig. Die Flasche knallte auf den Zement und ging in Scherben. Lydia rappelte sich hoch und rannte weg.<<
Die nächste Frau im Leben von Henry ist DeeDee, sie ist ca. 40 Jahre und eine erfolgreiche Geschätsfrau. DeeDee schleppt Henry überall mit hin, die Küste rauf und runter, in die Berge, zu Versteigerungen, ins Kino, zu Freunden, in den Zirkus und zu Picknicks. Doch die Fähigkeit dem Leben etwas abzugewinnen irritiert Henry immer mehr und löst nichts in ihm aus, noch nicht einmal Langeweile. Als Lydia wieder einmal auftaucht macht er schließlich Schluß mit ihr. DeeDee findet das gar nicht lustig und versucht Selbstmord zu begehen.
Es folgen weitere Affären und Beziehungen z.B. mit Nicole und Mindy, beide Kultur - Groupies und Katherine in die sich Henry ziemlich heftig verliebt und einige andere mehr. Dazwischen immer wieder Lydia die mit ihrem cholerischen Temperament Unfrieden stiftet.
Wenn er sich einmal nicht mit irgendwelchen Frauen herumschlägt treibt er sich entweder auf der Rennbahn herum oder schaut sich Boxkämpfe an.
Das alles hält ihn aber nicht vom Schreiben ab das so etwas wie eine Bessesenheit für ihn ist und bei den Lesungen die er hält um Geld zu verdienen ist er sowieso immer besoffen und legt sich mit seinem Publikum an, aber das wird ja auch von ihm erwartet.
3.) Was steht zwischen den Zeilen?
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Zitat von der ersten Umschlagseite des Buches: >> ...Man lacht und empfindet zugleich Sympathie für diesen Verrückten, dessen Bedürfnisse scheinbar so einseitig sind und der doch an sein weiterlesen schließen -
Clive Barker: *Spiel des Verderbens*: Subtiles Grauen
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Subtiler Horror reicht sich in Clive Barkers Geschichten stets die Hand mit dem grotesken Grauen der Geisterbahn. Das ist auch in "Spiel des Verderbens" nicht anders. Nach den sechs "Büchern des Blutes", mit denen Barker für Aufsehen gesorgt hatte, bietet er mit "Spiel des Verderbens" klassische Horrorkost, aber natürlich mit dem besonderen Barker-Touch.
Handlung
Nach einem schiefgelaufenen Raubüberfall sitzt Marty Strauss nun schon seit zehn Jahren im Bau. Seine Frau Charmaine hat er schon eine Weile nicht mehr gesehen. Darum kann er sein Glück kaum fassen, als ihm eines Tages die Chance geboten wird, vorzeitig aus der Haft entlassen zu werden und in Freiheit zu arbeiten.
Ein gewisser Mister Toy fragt ihn, ob er bereit sei, als Leibwächter bei einem der reichsten und mächtigsten Männer der Welt zu arbeiten. Strauss bejaht ohne Zögern. Doch bereits nach wenigen Wochen auf dem weitläufigen Anwesen dieses Joseph Whitehead fallen marty ein paar merkwürdige Dinge auf. Whiteheads Besucher sind von der schleimigsten Sorte und recht zwielichtig. Whiteheads Tochter Carys ist drogensüchtig und wird wie eine Gefangene im Haus gehalten. Schon nach kurzer Zeit, nachdem Charmaine nichts mehr von ihrem Ex-Mann wissen will, sind Carys und Marty ein Paar.
Und da ist da noch ein Unbekannter, den Marty einfach den "Magier" nennt, scheint er doch von einem Licht umgeben zu sein, und Elektrozäune können ihm offenbar nichts anhaben. Dies ist Mister Mamoulian, der große Widersacher Whiteheads und dessen Nemesis. Das Buch erzählt von ihrer langen Auseinandersetzung, die für beide zum Tod führt.
Dies wäre kein Buch von Clive Barker, wenn es darin nicht Horror und Magie gäbe. Mamoulian sorgt für beides in überreichem Maße. Er könnte Satan persönlich sein, so wie er sich seine Sklaven schafft, Mister Breer beispielsweise. Breer ist ein Pädophiler, doch just als er sich erhängen will, holt ihn Mamoulian doch wieder zurück in ein Halbleben, in dem gewöhnliche Lebensgefahr für Breer keine Bedrohung darstellt. Und Mamoulian steuert nicht nur Breer mit telepathischem Zwang, sondern auch Carys Whitehead. Wenn er sich in Carys' Kopf "befindet", kann er sich mit ihren Augen in Whiteheads Anwesen gründlich umsehen. Deshalb ist für ihn auch der Angriff auf Whitehead ein Kinderspiel.
Denn Whitehead ist mit Mamoulian offenbar einen faustischen Pakt eingegangen. Im Warschau der Nachkriegszeit spielte er gegen den "letzten Europäer" Karten und gewann. Im Gegenzug wurden ihm Reichtum und Macht zuteil. (Dies ist das "Spiel des Verderbens".) Doch nun ist Mamoulians Lebenszeit abgelaufen, und er fordert seine Preis ein. Doch Whitehead ist dazu nicht bereit. Als Mamoulian mit Breer ein zweites Mal in Whiteheads Anwesen einbricht, bereitet er allem Leben dort ein Ende.
Nur Whitehead bleibt übrig, Marty hat sich versteckt, doch seine Geliebte Carys wird entführt - das Buch scheint (nach zwei Dritteln) an einem toten Punkt angekommen zu sein. Doch nun geht's natürlich erst richtig los. Und Marty muss in die Rolle des sagenhaften Orpheus schlüpfen, um Carys wiederzugewinnen. Nicht zufällig heißt der Ort des Showdowns "Hotel Orpheus".
Mein Eindruck
Nach den sechs "Büchern des Blutes", mit denen Barker für Aufsehen gesorgt hatte, bot er mit "Spiel des Verderbens" klassische Horrorkost, aber natürlich mit dem besonderen Barker-Touch. Hier leben Körper nur eine Art Scheinleben, ganz im Gegensatz zu den Seelen und Geistern ihrer Bewohner. Daher können Seelen auch von Körper zu Körper wandern, so wie Mamoulian es mit Carys tut und sie mit ihm. Solche mächtigen Seelen können ganze Räume und Häuser beherrschen und zufällige unglückselige Besucher in ihren Bann ziehen, so wie es Marty in dem haus in der Caliban (!) Street widerfährt. Daher ist der Tod eines Körpers auch keineswegs das Ende einer Seele, sondern nur eine besondere Art von Übergang.
Alle diese Elemente erlauben das Entstehen bestimmter Situationen, die nicht nur sublimes Grauen, sondern auch derbste, makabre Komik produzieren. Fürs Grauen ist Mamoulian zuständig, für das Makabre sein Untergebener Breer. Marty und Carys bekommen beides auf ihre Weise zu spüren. Die Szenen des langwierigen Finales im Hotel Orpheus sind eine sonderbare Kombination aus beidem.
Was will uns der Dichter sagen? Nun, Mamoulian heißt nicht zufällig "der letzte Europäer", und Marty will am Ende des 2. Drittels nicht zufällig nach Amerika auswandern. Der Roman bildet eine Abrechnung mit dem alten Europa, wie es hier ab dem Jahr 1811 geschildert wird: die Napoleonischen Kriege, dann das Nackriegs-Warschau 1945, schließlich die 80er Jahre - eine Geschichte von Gewalt, Chaos und Machtansammlung bzw. -verteidigung, für die stellvertretend Whitehead und Mamoulian stehen. Marty will da raus. Aber nicht ohne Carys, das heißt: nicht ohne Erlösung.
Nicht jeder Leser dürfte das Buch spannend finden. Es gibt Passagen, in denen anscheinend nichts passiert, sondern nur ein Eindruck eingefangen wird, so etwa dann, wenn Marty Whiteheads Haus und Grundstück erkundet. Ungeduldige Leser seien darum erstens gewarnt und zweitens getröstet: Im letzten Drittel des Romans mit dem Titel "Sintflut" überschlagen sich die Ereignisse, bis sie im Finale gipfeln. Natürlich ist dieser Teil wenig zu verstehen, wenn man die Vorgeschichte und die Akteure nicht kennt.
Michael Matzer (c) 2002ff
Info: The damnation game, 1985; Heyne 05/2002, München, 575 Seiten, EU 8,95, aus dem Englischen übertragen von Joachim Körber und Werner Bauer; ISBN 3-453-21086-7
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-07-02 20:38:17 mit dem Titel Ben Bova: *Jupiter*: Spannende Jupitermission
Gibt es intelligentes außerirdisches Leben auf dem Riesenplaneten Jupiter? Und falls ja, darf man dann darüber sprechen? Eine knifflige politisch-religöse Frage, mit der sich der Astrophysiker Grant Archer auseinandersetzen muss - denn die christlichen und islamischen Fundamentalisten der Erde betrachten intelligente Aliens als Gotteslästerung.
Der Autor
Ben Bova ist ein Veteran - auf beiden Seiten des Schreibtischs: Als Herausgeber des Science Fiction-Magazins "Omni" förderte er gute AutorInnen und veröffentlichte darin auch fundierte wissenschaftliche Artikel; als Autor schrieb er einige erfolgreiche Romanzyklen, zuletzt hat er sich das Sonnensystem vorgenommen. Seine beiden Mars-Romane wurden Bestseller. Mit "Venus" und "Jupiter" zog er nach - vielleicht schafft er ja auch noch "Merkur" und den ganzen Rest.
Während in "Venus" die dramatische Handlung derart überwog, dass die menschlichen Klischees das wissenschaftliche Interesse erdrückten, gelingt es Bova in "Jupiter", das Ruder herumzureißen und einen ordentlichen Roman über eine lebensgefährliche Forschungsexpedition ins Innere des Riesenplaneten abzuliefern.
Handlung
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Die Fundamentalisten
Am Ende des 21. Jahrhunderts ist der religiöse Fundamentalismus auf der ganzen Welt die dominante politische Strömung. In den USA gibt die sogenannte Neue Ethik (NE) den Ton an, mit dem Argument, dass der Mensch so verantwortungslos wie bisher nicht mehr mit der göttlichen Schöpfung umspringen könne - die zehn Milliarden Erdenbewohner müssten endlich die göttlichen Gebote beachten. Die NE verbreitet die Lehre des Kreationismus: Gott schuf die Welt in sechs Tagen und den Menschen nach seinem Ebenbild. Die Wissenschaft des Menschen darf nicht mehr alles erforschen, geschweige denn "Irrlehren" wie Darwins Evolutionstheorie verbreiten.
Doch beunruhigende Nachrichten kommen von der Jupiterstation Gold: Dort gehen ungenehmigte Dinge vor, womöglich gefährliche. Als der junge und frisch verheiratete Astrophysiker Grant Archer daher zum NE-Regionaldirektor Beech berufen wird, der ihm befiehlt, zum Jupiter zu fliegen, ist er sich sicher, dass ein Riesenfehler gemacht wird. Er kommt sich vor wie Herr K. in Kafkas "Prozess". Zu allem Überfluss soll er als Spion der NE zum Jupiter fliegen.
Doch alle Proteste fruchten nichts. Während seine Frau Marjorie für die Friedenstruppen auf der Erde arbeitet, muss Grant zur Jupiterstation - allein die langweilige Hinreise dauert Monate. Und das Leben auf der Station wird von einem Diktator namens Dr. Wo wie weiland Käptn Ahab ("Moby Dick") regiert. Besser, man legt sich nicht mit ihm an. Wie Ahab hat auch Dr. Wo ein Beinproblem: Nach einem schweren Unfall mit der bemannten Jupitersonde sind seine beiden Beine fast vollständig gelähmt. Doch mit Hilfe von Training und implantierten Biochips kann Dr. Wo durchaus stehen.
Das Geheimnis
Aha, eine geheime Tauchsonde! Das war also das unbekannte Gebilde, das Grant beim Anflug auf die Station an deren Ring gesehen hatte. Und was sucht Dr. Wo mit der Tauchsonde? Natürlich außerirdisches Leben. Solange dieses nicht intelligent ist, ist das nicht verboten. (Man merkt hier schon die Absurditäten der Neuen Ethik.) In der gigantischen Atmosphäre des Riesenplaneten hat man bislang die schwebenden Medusen entdeckt, die schon Arthur C. Clarke in seiner Novelle "Treffen mit Medusa" beschrieben hatte.
Doch weit unterhalb der Lebensebene der Medusen hat Dr. Wo einen flüssigen Ozean entdeckt und Aufnahmen von blinkenden Lichtern gemacht. Also muss jetzt eine zweite Expedition nachsehen, was es mit diesen Lichtern auf sich hat. Nachdem Grant sich bewährt hat und als Wissenschaftler auf der Station anerkannt ist, nimmt ihn Dr. Wo - quasi als Ritterschlag - in sein Tauchteam auf. Nachdem jedoch der zweite Tauchversuch wegen eines vergifteten Mitglieds (etwa ein Anschlag verkappter NE-Fanatiker an Bord?) abgebrochen werden musste, rekrutiert Dr. Wo den jungen Grant, der sich als Missionstechniker schon mit dem Ablauf usw. auskennt.
Die Mission
Jetzt geht also los! Endlich kann Grant eine fremde Welt selbst erforschen! Doch er hat eine Scheißangst. Denn erstens atmet man in der Sonde wegen des immensen Außendrucks nicht Luft, sondern eine kalte schleimige Flüssigkeit namens Perfluorcarbon (genau wie Ed Harris in James Camerons "Abyss") - bei der Umstellung von Luft auf PFCL steht man Todesängste durch. Und zweitens scheint die Kapselkommandantin, Dr. Krebs, nicht ganz in Ordnung zu sein: Dass sie eine Diktatorin ist, ist okay: kennt man schon von Dr. Wo. Dass sie einen nicht sieht, wenn sie nicht per Biochip mit dem Bordcomputer verbunden ist, ist da schon etwas beunruhigender.
Dafür fühlt man sich dann aber wie Gott! findet Grant. Denn durch die implantierten Biochips ist sein Gehiorn direkt mit den Bordsystemen verbunden. Sozusagen im Cyberspace spürt er die Power des Reaktors und der Triebwerke. So gerüstet, geht's ab zu Grants turbulentester Tauchfahrt seines Lebens.
Leviathan
Ich verrate hier nichts Geheimes, wenn ich euch Leviathan vorstelle, das intelligente außerirdische Lebewesen, das mit seiner Sippe den Jupiterozean durchschwimmt. Leviathan wird in mehreren kurzen Kapiteln schon am Anfang des Buches vorgestellt. Er ist ein Gestaltwesen, das aus einer Aggregation spezialisierter Einzelwesen besteht. Manche seiner Bestandteile sind also für die Fortbewegung zuständig, andere für die Nahrungsaufnahme, wieder andere für die intellektuellen Funktionen.
Da Leviathan - benannt nach dem mythischen Meereswesen aus der Bibel - ein neugieriger junger Bursche ist, hat er sich ein wenig zu weit von der Herde entfernt. Er hat schon von der ersten Sonde gehört, die im Ozean aufgetaucht ist. Das Schicksal (und der Autor) will es, dass Leviathan auf die menschliche Tauchkapsel trifft - eine Begegnung, die das Sonnensystem verändern wird und Grant Archer, den NE-Spion, vor eine schwere Entscheidung stellt.
Mein Eindruck
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"Jupiter" weist also durchaus eine plausible und vor allem im zweiten Teil spannende Handlung auf, die so manchem Science Fiction-Freund schmecken dürfte: Auf so spannende Missionen durfte man in letzter Zeit lange warten, zumal wenn sie mit so fundierten Erkenntnissen angereichert sind. Natürlich sind Medusen, Leviathane und Jupiterhaie erfunden - dichterische Freiheit. Sie sind ja das Salz in der Suppe, die der Mission des Grant Archer die Krone aufsetzen.
Man muss kein gläubiger Christ sein, um die christliche Einstellung Grants akzeptieren oder gar tolerieren zu können. Auch die Zitate aus den Psalmen, die jedem der fünf Buchteile als Motto vorangestellt sind, stören nicht allzu sehr - sie verleihen der Story das Flair der fünfziger Jahre, als die Welt noch halbwegs in Ordnung war (und einige der besten Science Fiction-Geschichten geschrieben wurden).
Wissenschaft zwischen Wahrheitsfindung und politischer Verantwortung - so lautet der grundlegende Konflikt, auf den Punkt gebracht, mit dem sich der Autor in diesem Roman beschäftigt. Der Konflikt wird in dem Helden der Handlung, Grant Archer, exemplarisch ausgetragen. Von den Fundamentalisten der NE als Spion entsandt, sieht sich der Wissenschaftler doch auch der Neugierde und dem Forschen nach Wahrheit verpflichtet. Und was noch wichtiger ist: In der Arbeit mit einem intelligent gemachten Gorillaweibchen entwickelt er ein Verantwortungsgefühl für nichtmenschliche Intelligenz. Grant kann dies durchaus mit seinem christlichen Glauben vereinbaren, dann er sagt sich, dass auch dies zu Gottes Werk gehört - und wer ist der Mensch, dass er über Gottes Werke zu Gericht säße?
So könnte also auch ein guter Roman des frühen Heinlein (der zwischen 1947 und 1958) aussehen, wenn er denn weiterschriebe. Die Missionsvorbereitung und die Jupitermission selbst haben mich an etliche Erkundungs-Stories erinnert, natürlich an "Treffen mit Medusa", aber auch an das beklemmende und furchterregende "Projekt Luna" (Rogue Moon) des Amerikaners Algis Budrys. Da merkt man, dass die Erkundungsfahrt in eine so fremde Welt wie Jupiter auch eine Fahrt ins Herz der Finsternis sein kann - und damit ist nicht nur die äußere Finsternis gemeint. Die Auseinandersetzung mit der blinden Kapselkommandantin erzeugt ein Gefühl der Paranoia, wie es wohl an Bord so manchen U-Boots vorkommen könnte. Es gemahnt an die Stimmung auf der "Pequod", dem todgeweihten Schiff des buchstäblich verdammten Käptn Ahab in "Moby Dick". Motive dieses Meisterwerks von Melville ziehen sich durch den ganzen Roman und wären eine nähere Untersuchung wert.
Unterm Strich
"Jupiter" mag zwar manchen logischen Schwachpunkt aufweisen (dichterische Freiheiten), doch bietet der Roman insgesamt hohe Spannung, die aus einer (menschlich und wissenschaftlich) plausiblen Handlung erzeugt wird, die vor einer möglichen Welt des Fundamentalismus als Hintergrund spielt. Ich jedenfalls konnte das Buch auf den letzten 100 Seiten - der Beschreibung der Mission - nicht mehr aus der Hand legen. Ich denke, dafür lohnt sich der Kauf.
Leute, denen sich beim Wort "Gott" die Zehennägel aufrollen, solten tunlichst die Finger davon lassen.
Michael Matzer (c) 2002ff
Info: Jupiter, 2000; Heyne 7/2002, Nr. 06/6416, München; 526 Seiten, EU 8,95, aus dem US-Englischen übertragen von Walter Brumm; ISBN 3-453-21349-1
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-07-10 11:25:17 mit dem Titel Ben Bova: *Venus*: Spannendes Liebesdrama
Der Abend- und Morgenstern Venus ist vor Ort leider so heiß wie die Hölle: über 400° Grad. Ausgerechnet dorthin führt eine Expedition, um die sterblichen Überreste eines Forschers zu bergen. Auch der Preis ist heiß: 10 Milliarden Dollar. Doch die Strapazen der Reise können es durchaus mit den Qualen der Liebe aufnehmen, mit denen sich der Held herumschlagen muss: Die Liebes-Qualen der Venus-Hölle!
Der Autor
Ben Bova ist ein Veteran des Geschäfts - auf beiden Seiten des Schreibtischs: Als Herausgeber des Science Fiction-Magazins "Omni" förderte er gute AutorInnen und veröffentlichte darin auch fundierte wissenschaftliche Artikel; als Autor schrieb er einige erfolgreiche Romanzyklen, zuletzt hat er sich das Sonnensystem vorgenommen. Seine beiden Mars-Romane wurden Bestseller. Mit "Venus" und "Jupiter" (siehe meinen Bericht vom 2.7.) zog er nach - vielleicht schafft er ja auch noch "Merkur" und den ganzen Rest.
Handlung
Der Industriemagnat Humphries hat zwei Söhne, in seinen Augen einen "guten" und einen "schlechten". Alex, der "gute", sollte die Firma erben, kam aber bei dem Versuch, den heißen Planeten Venus zu erkunden, um: Er stürzte tödlich ab. Humphries ist entsprechend entsetzt und verbittert. Nun hat er nur noch Van, den "Kümmerling", einen kranken Schöngeist, der von Papis Geldzuwendungen ebenso abhängig ist wie von den Medikamenten, mit denen er seine Blutarmut bekämpfen muss. Diese Krankheit hat ihm seine Mutter vererbt, die drogenabhängig gewesen war und bei seiner Geburt starb. Eine unbekannte Stimme verrät Van am Telefon, sein Vater habe Alex auf dem Gewissen. Noch pikanter: Alex war ein Mitglied der Internationalen Grünen Partei (IGP), die die Reichen enteignen will. Da der Alte das wusste, hat er vielleicht Alex wirklich abserviert...
Alles in allem also eine hochgradig explosive Situation, als Papa Humphries ankündigt, er setze 10 Milliarden Dollar für denjenigen aus, der ihm die Überreste seines Sohnes von der Venus zurückbringe. Ein weiterer Affront gegen Van, der noch gekrönt wird von Papis Ankündigung, er werde ihm demnächst den Geldhahn zudrehen. Was bleibt Van übrig, als sich zur Venus aufzumachen?
Aufi, Buam: Pack ma's!
Was zunächst als strikt private Mission geplant war, erhält die Segen der Wissenschaft und einer Raumfahrtbehörde. Eine Astrophysikerin, die zusammen mit ihrem alten Professor eine Theorie über venusische Plattentektonik aufgestellt hat, will ihre Theorie nun durch Messdaten untermauert oder widerlegt sehen.
Obendrein setzt "der Alte" in letzter Sekunde seinem Kümmerling eine kompetente Kommandantin vor die Nase: die resolute Desiree Dupont, die auch gleich ihre hübsche Tochter Marguerite mitbringt. Da hilft es nichts, dass Marguerite logisch denkende Wissenschaftlerin der Biologie ist (Biologie auf der Venus, fragt sich Van): Vans Hormone spielen trotzdem verrückt bei ihrem Anblick. Natürlich lässt sie ihn abblitzen.
Nichts geht so reibungslos vonstatten, wie es sich Van vorgestellt hat. Der Alte informiert ihn per Funk ihn, dass auch ein Asteroidenmineur namens Lars Fuchs an dem Rennen um die 10 Milliarden teilnehmen werde. Die Situation gemahnt zunehmend an das "Rennen um die Welt", wie es Hollywood mal in Cinemascope verfilmt: eitle und feinselige Männer in ihren knatternden Kisten, die dem Preis nachjagen. Denn, wie Van erst sehr spät erfährt, ist Fuchs der alte Erzfeind des Alten: Humphries spannte Fuchs die Frau aus, die sechs Jahre später Vans Mutter werden sollte...
Ein Planet wie die Hölle
Erst als diese zusammengewürfelte Mannschaft mit ihrem Leichtraumschiff "Hesperos" (Abendstern) in den stürmischen Luftraum der Venus eintritt, wird es richtig interessant. Nachdem die fragile "Hesperos" die Stürme der äußersten Atmosphäre überstanden hat, entdeckt Marguerite in der ruhigeren Zone darunter Kleinstlebewesen. Ja, und was machen diese possierlichen Tierchen? Sie haben nichts Besseres zu tun, als die Metallegierungen der Raumanzüge und der Luftschleuse aufzufressen - von wegen "toter Planet"!
Nun bekommt der unter Anämie dahertorkelnde Held alle Hände voll zu tun. Schon bald heißt es: Bitte aussteigen; diese Fahrt endet hier. Während sich die "Hesperos" allmählich in ihre Bestandteile auflöst, taucht Käptn Lars Fuchs in seinem wesentlich robusteren Rraumschiff "Lucifer" (Morgenstern) zur Rettung des Sprösslings seines Erzfeindes auf - widerwillig natürlich.
Nachdem eine Besatzungsmitglieder der "Hesperos" den Sprung auf die "Lucifer" nicht geschafft haben, findet sich Van in einer bizarren Art von Patsche wieder: An Bord von Fuchs' Schiff rackert er als Gefangener und sieht ohne seine Medikamente dem Tod entgegen. Währenddessen scheint sich die geliebte Marguerite außergewöhnlich gut mit Kapitän "Lucifer" Fuchs zu verstehen. Doch die Höllenqualen der eifersüchtigen Liebe sind nichts gegen das, was Van auf dem kochendheißen Planeten erwartet.
Mein Eindruck
"Hormonspektakel" wäre das passendste Wort, das mir als erstes in den Sinn kommt, um die Handlung zu summieren. Bova hat mit "Venus" eine erstklassige Herz-Schmerz-Schmonzette um Liebe, Lust und Leidenschaft geschrieben, die in jedem Julia-Roman die Leser zufriedenstellen stellen würde. Dumm nur, dass er sich ausgerechnet die Science Fiction für diese Art Romanze ausgesucht hat. Die Mischung ist nicht nur unbefriedigend gelungen, sondern wirkt auf wissenschaftlich etwas kühler denkende Leser geradezu unappetitlich und abstoßend, wenn nicht sogar schlichtweg lächerlich.
Absurdes Drama
Das Problem besteht ja darin, dass nicht nur die Bedingungen einer fremden Welt wie etwa metallfressende Mikroben die Handlung vorantreiben - das wäre der Standard in der Science Fiction. Diesmal kommt als tragender Faktor das Familien- und Liebesdrama hinzu. Man könnte es durchaus ertragen, wenn es sich nicht selbst so todernst nehmen würde. So hat man in den 40er und 50er Jahren billige Science Fiction geschrieben, doch spätestens seit der New Wave der 60er ist dieser Stil ad absurdum geführt - das hat sich in den USA wohl noch nicht herumgesprochen.
Daher dürften die einzigen Leser, die voll auf solches Zeug abfahren, Minderjährige sein, die selbst unter den Auswirkungen diverser Hormonschübe zu leiden haben. (Wie man am Erfolg von Military SF und etlichen blutrünstigen Serien ablesen kann, gibt es hier immer einen Absatzmarkt: Kampf, Blut und Sex sind einfach "geil".)
Das Erzählverfahren
Auch Bovas Erzählverfahren bereitete mir Bauchschmerzen. Alles wird aus der Perspektive des Ich-Erzählers geschildert, also aus der subjektivsten Sichtweise, die zur Verfügung steht. Da aber der Held schwach und krank ist, fällt es dem Leser schwer, sich mit ihm zu identifizieren. Zweitens ist dieser Held schrecklich ahnungslos und naiv (wieder junge Leser?), was Raumschiffe, fremde Planeten und nicht zuletzt Frauen angeht.
Zwar macht er sich keine Illusionen über seine Schmarotzerfreunde auf Erden, doch an Bord der "Lucifer" fällt er von einer Überraschung in die nächste. Dass er dabei keine sonderlich gute Figur abgibt, ist wohl klar. Und das geht so weiter, bis er auf der Venus landet. Auch dort gilt Dr. Murphys Gesetz: Es wird alles schiefgehen, was nur schiefgehen kann.
Angesichts des Schlusses hätte Bova genau so gut Military-Science Fiction schreiben können: Der im Höllenfeuer des fremden Planeten gestählte Jüngling ist erwachsen geworden: Er hat das Mädchen gekriegt und tritt seinem "altem Knacker"-Papi verbal in den Hintern. Kann er ja auch: mit 10 Milliarden in der Hand.
Unterm Strich
Wer als pubertierende Leseratte mal so richtig tief in die Science Fiction der vierziger und fünfziger Jahre (Heinlein und Co. lassen grüßen) eintauchen, kann sich diese dramatische Romanze gerne reinziehen.
Wer allerdings auf wissenschaftlich fundierte Science Fiction steht, sollte eher zu Bovas Roman "Jupiter" oder gleich zu anderen Autoren wie Stephen Baxter greifen. Die machen dabei einen guten Job, auch wenn das nicht immer hundertprozentig hinhaut.
Und dann gibt es da noch ganz andere Science Fiction wie etwa die von Philip K. Dick, Ursula K. Le Guin und Ian McDonald, die sowohl moderne gesellschaftliche (etwa die Geschlechterproblematik und Asylanten) als auch geisteswissenschaftliche (Kann ich erkennen, ob etwas echt ist, wenn alles künstlich ist? Kann ich mit dem geist die Welt verändern?) Themen relevant finden und überzeugend aufgegriffen haben.
Michael Matzer (c) 2002ff
Info: Venus, 2000; Heyne 4/2002, Nr. 06/6388, München; 494 Seiten, EU 8,95, aus dem US-Englischen übertragen von Martin Gilbert; ISBN 3-453-19677-5
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-08-08 11:44:29 mit dem Titel Stephen Baxter: *Das Multiversum 1: Zeit*: Visionär
Botschaften aus der Zukunft, Reisen in eine Milliarden Jahre entfernte Zukunft: "Manifold: Time" ist ein Science Fiction-Roman voller effektvoller Ideen, die sich der Autor jedoch nicht aus den Fingern gesogen hat. Sein Nachwort belegt seine fundierten wissenschaftlichen Quellen. Das muss nicht bedeuten, dass diese Ideen innerhalb der Science Fiction neu sind, vielmehr beutet baxter sie auf neue Weise aus.
Baxter hat sich in den letzten paar Jahren zu einem würdigen Nachfolger von Arthur C. Clarke (einem Ko-Autor) und Isaac Asimov emporgeschrieben. Mit Romanen wie "Ring" (aus dem Xeelee-Zyklus) und "Titan" öffnete er dem Science Fiction-Publikum die riesigen Dimensionen, die das Universum charakterisieren.
In "Multiversum 1: Zeit" erschließt er die zeitlichen Dimensionen, in die sich zuerst sein Landsmann Olaf Stapledon in den 1930er Jahren wagte ("Der Sternenschöpfer", "Die letzten und ersten Menschen"): Billiarden von Jahren in der Zukunft, am Ende des Universums. In "Manifold: Space", seinem neuesten Roman, versucht er das Gleiche für die Dimension des Raums.
Handlung
°°°°°°°°
Im Jahr 2010 sind die Aussichten für die Erde und das Überleben des Menschen als Spezies noch düsterer als sie heute bereits sind. Da die Erforschung und Nutzung des Weltraums jenseits des Mondes seit 40 Jahren von der NASA blockiert wird und so die Weltwirtschaft ineinem geschlossenen Kreislauf auf die Ausbeutung der Erde hinarbeitet, sehen der Ex-NASA-Mitarbeiter und Unternehmer Reid Malenfant und sein geistiger Mentor Cornelius Taine nur einen Ausweg, nämlich den Ausbruch aus der Umklammerung der NASA durch ein waghalsiges Unternehmen: den Start eines privaten Raumschiffs.
Kurz bevor die von der Regierungsbehörde NASA in Marsch gesetzten Bürokraten den Start verhindern können, gelingt Malenfant der Start des "Big Dumb Boosters", eines Billig-Shuttles. Die 'Nautilus' hat keine Besatzung außer einem genetisch zu einem intelligenten Bewusstsein gebrachten Tintenfisch. Dieser Kalmar namens Sheena 5 ist sozusagen der Pilot der Nautilus und wie sich später herausstellt, hat sie ein kleines Geheimnis mitgenommen: Sie ist schwanger...
Das Ziel des Raumfahrtprogramms, für das Malenfant eine Reihe von Investoren gewinnen konnte, war ursprünglich das Einfangen eines Asteroiden, dessen Erzvorkommen ausgebeutet werden sollten. Doch in letzter Minute ließen Malenfant und Taine das Ziel ändern. Die Gründe dafür sind sehr überraschend. Die beiden haben nämlich eine per Neutrino übertragene Botschaft erhalten: "1986 - 3753". Wie sich zeigt, sind dies die astronomischen Daten für einen einzigen möglichen Kandidaten: Nur der exzentrische Asteroid Cruithne (sprich: kruuth'ni) kommt in Frage, und seine Umlaufbahn weist ihn als zweiten Mond der Erde aus.
Doch wer schickte die Botschaft aus der Zukunft? Taine Nennt sie die "Downstreamer", nach ihrer Position im abwärts gerichteten Fluss der Zeit, in der Zukunft. Als die Nautilus auf Cruithne eintrifft, veranlasst Sheena 5 alle richtigen Vorgänge, um die Materialvorkommen Cruithnes auszubeuten. Sie nutzt sie außerdem insgeheim, um ihrer Nachkommenschaft das Überleben zu sichern, zumindest den vier Kalmaren, die sich als ebenso intelligent wie sie selbst herausstellen. Die Kinder von Sheena 6-9 teilen diese Intelligenz, doch sehen auch sie ihr Überleben bedroht, da die Ressourcen nicht reichen. Und so erkunden sie Cruithnes andere Seite. Hier stoßen sie auf ein Artefakt: einen blauen Ring, ein Tor in eine andere Zeit, die Zeit der Downstreamer.
Malenfant, seine Ex-Frau und Managerin Emma und Taine sind von den Socken. Sie können durch unabhängige Miniroboter die Vorgänge auf dem Asteroiden verfolgen. Der blaue Ring ist das Symbol, das die überdurchschnittlich intelligenten Kinder tragen, die in letzter Zeit überall auf der Erde aufgetaucht sind. Eines dieser Kinder, Michael, hat Emma selbst in Sambia besucht: Er hat schwierigste physikalische und mathematische Probleme intuitiv gelöst. Offensicht besteht ein Zusammenhang zwischen Downstreamern (die Cruithne-Botschaft), dem Cruithne-Artefakt und den Blauen, wie die jungen Genies genannt werden. Wollen uns die Downstreamer retten, bevor wir uns selbst ausrotten, wie ein gewisser Carter ausgerechnet hat. Er prophezeit den Zusammenbruch der Weltwirtschaft für die nächsten 150 bis 240 Jahre.
Selbstverständlich haben alle diese Enthüllungen, die der eifrige Malenfant an die Medien weitergibt eine brisante Wirkung auf die vernetzte Weltbevölkerung: Selbstmorde, selbsternannte Rächer und Weltuntergangssekten, Kirchendementis und die obligate NASA-Blockierung sind an der Tagesordnung. So hat Emma alle Hände voll zu tun, das Überleben von Malenfants Firma zu sichern.
Doch beim nächsten Start zum Asteroiden nimmt Malenfant nicht nur Taine mit, sondern auch das junge Genie Michael und - Emma. Verfolgt von Kongressanordnungen, Racheanschlägen und natürlich NASA-Schergen kann Malenfant gerade noch abheben, bevor man seine Firma und die von Taine dichtmacht. Und was er der völlig überraschten Emma nicht gesagt hat, ist das Geheimnis, warum er aus der NASA geflogen war...
Mein Eindruck
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Mit Hilfe heute noch exotisch erscheinender Ideen aus der Quantenphysik versucht Baxter, im Leser eine Art 'sense of wonder' zu erzeugen. Das gelingt ihm auch stellenweise ausgezeichnet. Voraussetzung ist natürlich, dass der Leser geistig mithalten kann. Dies ist also eher ein Buch für Luft- und Raumfahrttechniker...
Bevor der Leser jedoch völlig abzuheben droht, schiebt Baxter immer wieder Textschnipsel aus der realen Welt des Jahres 2010 ein, beispielsweise aus Internet-Artikeln (mit simulierten Hyperlinks) oder aus Interviews. Dies filmische Technik hat er sich von John Brunners großartigem Roman "Morgenwelt" ("Stand On Zanzibar", 1969) abgeschaut. Zum Glück traut er sich nicht, die chronologische Abfolge der erzählten Ereignisse durcheinander zu bringen, wie dies gerne Mainstream-Autoren wie Douglas Coupland praktizieren. So hat der Leser stilistisch festen Boden unter den Füßen.
Was die Wahrscheinlichkeit des geschilderten Szenarios anbelangt, so besteht zwar eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass der Zusammenbruch der Imperiums des Menschen in den nächsten 200 Jahren stattfindet, doch die Methoden, wie dies verhindert werden könnte, sind natürlich Baxters Erfindung: privatunternehmerische Erforschung und Ausbeutung der Asteroiden beispielsweise, hilfreiche bzw. warnende Botschaften aus der Zukunft, 'Uplifting' von intelligenten Spezies usw.
Die einzigen 'Downstreamer', die es geben wird, sind wir selbst. Und der Stream, in dem wir abwärts schwimmen, ist sowohl die Zeit als auch der sich verschlimmernde Zustand unseres blauen Planeten. Baxters Figur Taine behauptet, die Erde sei der einzige Ort im Universum, wo sich nach dem Big Bang intelligentes Leben entwickelt habe. Nun haben wir keine Ausrede mehr: Wenn wir unser Mutterschiff Erde gegen die Wand gefahren haben, wird es keine Aliens geben, denen wir die Schuld in die Schuhe schieben können. Die Aliens sind wir selbst.
Michael Matzer (c) 2002ff
Info: Manifold: Time, 1999; Heyne 8/2002, Nr. 06/6423, München; 684 Seiten, EU 9,95, aus dem US-Englischen übertragen von Martin Gilbert; ISBN 3-453-21356-4
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-08-12 14:36:00 mit dem Titel David Brin: *Sternenflut*: Zwiespältige Sternenoper
Dies ist der zweite Roman der promovierten Physikers David Brins und zugleich der zweite Band in den zwei Trilogien seines sogenannten Uplift-Zyklus. (Der erste Uplift-Roman heißt "Sonnentaucher".)
Diese Space Opera in Brins Uplift-Universum gehört zu den wichtigsten SF-Romanen der 80er und 90er Jahre. "Sternenflut" wurde mit den drei wichtigsten Preisen der Science Fiction ausgezeichnet.
Hintergrund
Im Universum der Fünf Galaxien, so der Hintergrund von Brins Roman, haben vor Urzeiten die sogenannten "Progenitoren" dafür gesorgt, daß sich mehrere Rassen - je eine pro Galaxie - zu Bewußtsein entwickeln konnten, um die Herrschaft über die jeweilige Galaxis anzutreten. Dies war das allererste Uplifting des Bewußtseins.
Die Debatte dreht sich nun darum, ob auch die Menschen davon betroffen waren oder ob sie sich selbst zur "Sapienz" entwickelten. Wie auch immer: Die Progenitoren verschwanden, die Menschen uplifteten die Delphine und Schimpansen zur Sapienz. Sie kamen den Progenitoren in "Sonnentaucher" auf die Spur und entdecken in dem Thriller "Sternenflut" noch weitere Artefakte sowie die Leiche eines uralten Wesens - möglicherweise einer der Progenitoren.
Handlung
Vor den Kriegsflotten verschiedener Alienrassen, die alle hinter der Leiche an Bord des Forschungsschiffs "Streaker" her sind, hat sich die Besatzung samt Schiff auf einem Wasserplaneten in Sicherheit gebracht. Das Schiff liegt auf dem Meeresboden, und die aus Menschen, Delphinen und Schimpansen gemischte Besatzung (letztere ebenfalls intelligent) müssen sich zusammenraufen, insbesondere angesichts der Gefahren, die auf dem Planeten Kithrup ebenso warten wie draußen im All.
Hier bietet sich dem Autor Gelegenheit zu ausgiebigen Verhaltensstudien und ironischen Seitenhieben auf die jeweils andere Spezies an Bord. Brin hat sich sogar eine neue Sprache für die Delphine ausgedacht: Trinär, das wie ein Haiku formuliert wird.
Währenddessen haben die Alienrassen, die Kithrup und die "Streaker" belagern, nichts Besseres zu tun, als sich gegenseitig zu verkloppen. Die Erdlinge auf der "Streaker" schlagen ihnen ein Schnippchen nach dem anderen. Allerdings regt sich Verrat in den eigenen Reihen, und nur mit knappster Not entkommen sie den feindlichen Aliens.
Das dramatische Ende soll hier nicht verraten werden. Die Abenteuer der "Streaker" gehen jedenfalls noch weiter.
Fazit
Diese Space Opera war zwar zu ihrer Zeit ein Hit in den USA und wurde mit Preisen überhäuft, dennoch bleibt ein zwiespältiger Eindruck zurück. Ein Szene- und Kultbuch eben. Besonders der dramtische Höhepunkt am Schluss, das Finale, hat mir gut gefallen. Ansonsten ist die Handlung weitverzweigt und es fällt schwer, ihr Spannung abzugewinnen.
Michael Matzer © 2000ff
Info: Startide Rising, 1983; München, Heyne, 2000; Heyne TB Nr. 06/8208; 653 Seiten, DM 16,00, aus dem US-Englischen übertragen von Rainer Schmidt, ISBN 3-453-16416-4
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-08-12 22:47:48 mit dem Titel Tauchfahrt in die Sonne - geniale SF
"Sonnentaucher" mag zwar David Brins erster SF-Roman gewesen sein, aber es ist zweifellos ein Meisterwerk. Und so kommt es einem vor, als habe hier einer der alten Profis à la Heinlein ein ausgereiftes Produkt abgeliefert.
Hintergrund
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Dies ist der erste Roman der promovierten Physikers David Brins und zugleich der erste Band in den zwei Trilogien des sogenannten Uplift-Zyklus. Diese Space Opera in Brins Uplift-Universum gehört zu den wichtigsten Science Fiction-Werken der 80er und 90er Jahre.
Im Universum der Fünf Galaxien, so der Hintergrund von Brins Roman, haben vor Urzeiten die sogenannten "Progenitoren" dafür gesorgt, daß sich mehrere Rassen - je eine pro Galaxie - sich zu Bewußtsein entwickeln konnten, um die Herrschaft über die jeweilige Galaxis anzutreten. Dies war das allererste Uplifting des Bewusstseins.
Die Debatte dreht sich nunmehr darum, ob
auch die Menschen davon betroffen waren oder ob sie sich selbst zur "Sapienz" entwickelten. Wie auch immer: Die Progenitoren verschwanden, die Menschen uplifteten die Delphine und Schimpansen zur Sapienz. Das war ihr Glück, denn sonst wären sie nach dem Erstkontakt mit den Aliens selbst upgeliftet worden - falls man sie dessen für würdig befunden hätte. Die Aliens hätten sie zum dienstverpflichteten "Klienten" eines "Patrons" gemacht - wer weiß, für welche fremdartigen Zwecke.
Handlung
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Beim Beginn der Handlung arbeitet der junge Jacob als Trainer für upgeliftete Delphine vor der südkalifornischen Küste. Eines Tages erhält er die Einladung zu einer Besprechung mit Aliens
südlich von San Diego. Dort befindet sich eine Reservation für Aliens, vor der Tausende demonstrieren. Es gibt nämlich auf der Erde den hitzigen Streit um die Stellung des Menschen in
der Evolutionstheorie: Erreichte der Mensch selbst die Sapienz à la Darwin, oder wurde er von Aliens upgeliftet - à la Däniken?
Mit mehreren Aliens sowie einem Wissenschaftler und einem aufdringlichen dogmatischen Reporter darf Jacob mit einem Raumschiff zur Sonne fliegen: Die Wissenschaftler meinen, dort auf Gespenster gestoßen zu sein! Aufgrund der Lügen und Tricks eines der Patron-Aliens glauben die Beobachter zunächst, wirklich die Solarier-Gespenster gefunden zu haben.
Doch Jacob gelingt es, den Alien zu entlarven dieser wollte lediglich die verachtete Wissenschaft der Erde der Lächerlichkeit preisgeben. Wäre es ihm gelungen, wären die Aussichten der Terraner, Forschungsresultate von der galaktischen Gemeinschaft zu erhalten, sehr schlecht gestanden. Doch die Chancen hätten sich erhöht, zu Klienten dieser Alien-Rasse adoptiert zu werden!
Mit einem deduktiven Bravourstück hat Jacob den einen Alien ausgeschaltet, als schon der nächste Ärger macht. Ihm, Culla, hatte Jacob wesentlich mehr vertraut. Culla bringt jedoch das Sonnentauchschiff zum Absturz. Mit knapper Not gelingt es der Mannschaft und ganz besonders Jacobs neuer Geliebter, der Pilotin Helene, das Raumschiff zu retten und Culla auszuschalten. Ihr Absturz wird auch von einigen wirklichen Solariern gebremst.
Schließlich jedoch versagt der Gravitationsausgleich und alle (außer dem dritten, widerstandsfähigen Alien) werden Opfer der gigantischen Schwerkraft der Sonne. Wenigstens ist es nicht aus mit ihnen: Durch die durch Helene veranlaßte Tiefkühlung an Bord wurden ihre klinisch toten Körper tiefgefroren, so daß man sie später wieder auftauen konnte. Und ihre Aufzeichnungen geben ihnen sehr gute Karten in die Hand, die sie beim galaktischen Poker um Macht und Einfluß einsetzen können...
Mein Eindruck
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Brin zeichnet zunächst ein geschlossenes, einheitliches Universum, wie man es in der Science Fiction noch nicht "gesehen" hat. Dann führt er glaubwürdige Charaktere ein und verwickelt sie in eine dramatisch sich steigernde Handlung.
Beim kühnen Unternehmen des Sonnentauchens entspinnt sich ein veritabler Krimi mit gleich zwei Finalen. Und Brin überrascht den Leser mit immer neuen Haken, die die Handlung schlägt, so daß man nicht aufhören könnte, selbst wenn man wollte: Jacob stellt sich als gespaltene Persönlichkeit heraus, der scheinbare Bösewicht LaRoque als verleumdeter Unschuldiger,
und der brave Alien Culla entpuppt sich schließlich als intriganter Oberbösewicht.
Brin verwendet in "Sonnentaucher" sein solides Wissen in der modernsten Physik, um dem Leser Szenarien und Bilder vor Augen zu führen, die zum klassischen "sense of wonder" beitragen: So wird zum Beispiel die Raumkapsel "Sundiver" zum sprichwörtlichen Schneeball in der Hölle - innen tiefgekühlt durch abgestrahlte Laserenergie, außen gebraten durch das Innere der Sonne.
Diese Genialität ist gepaart mit einem frechen, stellenweise gar unverschämten Humor, der die Lektüre zu einem reinen Vergnügen macht. Klasse!
Michael Matzer (c) 1999/2002ff
Info: Sundiver, 1980; Nr. 06/5278; 445 Seiten, aus dem US-Englischen übertragen von Rainer Schmidt, Heyne, München, ISBN 3-453-?
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-08-13 12:18:05 mit dem Titel Gregory Benford: *Im Meer der Nacht* (Contact-Zyklus #1): Erster Kontakt
Mit diesem minutiös recherchierten Roman startete der 1941 geborene Physikprofessor 1977 seinen CONTACT-Zyklus. Den Zyklus hat er fortgesetzt mit den übersetzten Bänden "Durchs Meer der Sonnen" (1984/87), "Himmelsfluss" (1987, dt. 1994) und "Lichtgezeiten" (1989, dt. 1994).
Handlung
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1949 wurde durch Walter Baade auf dem Mount-Palomar-Observatorium der Kleinplanet Ikarus entdeckt, der seine exzentrische Bahn zwischen Mars und Merkur zieht und sich der Erde bis auf 6,4 Mio. Kilometer nähern kann.
1997 registrieren die Astronomen einen rätselhaften Gasausbruch auf dem Himmelskörper, der seine Bahn verändert und ihn auf Kollisionskurs mit der Erde bringt. Ein Astronautenteam wird hinausgeschickt, um ihn mit Wasserstoffbomben zu sprengen. Es macht die sensationalle Entdeckung, daß es sich um ein getarntes, automatisches Raumschiff handelt. Das erinnert schwer an Clarkes "Rendezvous mit Rama".
Im Augenblick seiner Sprengung setzt das fremde Raumschiff einen Hilferuf ab, der gehört wird. Denn 15 jahre später taucht ein Robotspäher im Sonnensystem auf: der Schnark. (Der Snark ist eine fiktive Figur bei Lewis Carroll.) Die Militärs sehen in ihm eine Bedrohung und beschließen, ihn zu vernichten. Doch er entkommt in die Tiefen des Alls.
Die Menschheit hat sich mit diesen beiden Aktionen selbst als aggressive Lebensform eingestuft, die eine Gefahr für alle höheren Zivilisationen des Galaxis werden kann. Bedeutet es ihr Todesurteil? Der zentrale Charakter des Romans, Astronaut Nigel Walmsley, soll es herausfinden. Er tritt auch in der Fortsetzung "Durchs Meer der Sonnen" wieder auf.
Fazit
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"Im Meer der Nacht" ist das Vorspiel zur Kontaktaufnahme mit einem Universum, in dem ein beständiges Ringen zwischen organischem und anorganischem Leben bzw. den entsprechenden Lebensformen stattfindet. Und es sieht so aus, als behielten selbstreproduzierende Maschinenwesen die Oberhand. Dies ist kein leeres oder gar freundliches Universum, das auf die Eroberung durch den Menschen wartet. Vielmehr sieht sich die Erdexpedition schon bald in höchster Lebensgefahr...
Da Benford Physiker ist, liegt es nahe, daß er wissenschaftliche Kenntnisse bei der Leserschaft voraussetzt, um dieses Wissen in seiner Erzählung anbringen zu können. So liegt der Schwerpunkt weniger auf Romanze und Abenteuer als vielmehr auf den technischen Abläufen und dem kognitiven Neuland, das sich den Menschen durch den (vorerst vermasselten) Erstkontakt erschließt.
In der Ausgabe von 1980 liefert das Interview mit dem Autor wertvollen Aufschluß darüber, wie er die Rolle und Bedeutung der Science Fiction und seines Schaffens sieht und einordnet.
Michael Matzer © 2000ff
Info: In the ocean of night, 1977; Nr. 06/7027, aus dem US-Englischen übertragen von Gerd Hallenberger, München, Heyne, 2000, ISBN 3-453-17088-1
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-08-13 18:40:26 mit dem Titel Andreas Eschbach: *Das Jesus Video*: Katz und Maus im hl. Land
Gibt es Zeitreisende - und wenn ja, wo sind sie geblieben? Haben sie was mitgebracht?
Nach "Solarstation" und "Die Haarteppichknüpfer" legte Eschbach 1998 einen weiteren preisgekrönten Roman vor. Als der Roman im Taschenbuch erschien, war die Hardcover-Ausgabe bereits vergriffen.
Handlung
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Stephen Foxx, Mitglied der New Yorker Explorer's Society, findet bei archäaologischen Ausgrabungen in Israel in einem 2000 Jahre alten Grab die Bedienungsanleitung einer Videokamera, die erst in drei Jahren auf den Markt kommen soll. Es gibt nur eine Erklärung (oder?): jemand muß versucht haben, Videos von Jesus Christus zu machen. Der Tote im Grab wäre demnach ein Mann aus der Zukunft, dem es gelungen war, in die Vergangenheit zu reisen. Und irgendwo in Israel wartet eine Kamera samt Videoaufnahmen in einem sicheren Versteck darauf, gefunden zu werden.
Aber möglicherweise ist ja alles nur ein großangelegter Schwindel. Schließlich hat ein Medienzar, John Kaun, seine Finger im Spiel. Er finanziert die Ausgrabung, und ein dubioser britischer "Wissenschaftler" leitet die Grabungen. Als John Kaun dem Vatikan die noch nicht einmal gefundenen Videobänder gegen eine astronomische Summe verkaufen will, beginnt ein lebensbedrohliches Katz-und-Maus-Spiel für Stephen Foxx, das ihn zuletzt an den Rand des Verdurstens in der Wüste Negev führt.
Mein Eindruck
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Eschbachs große erzählerischen Vorbilder sind Konsalik und Alistair McLean. Der Leser stößt dementsprechend allenthalben auf Kniffe und effektvolle Strukturen in Eschbachs extrem spannenden Thriller. Leider sind notgedrungen seine Figuren entsprechend flach, geradezu stromlinienförmig. Immerhin rettet seine stellenweise auftretende Selbstironie ("Mein Gott, was für eine Phantasie!") den Erzählton vor dem Abrutschen ins pathetische Drama. Am markantesten gelungen ist wohl der eremitische Vater eines der Ausgrabungshelfer - er gibt den entscheidenden Hinweis auf den Verbleib der Videokamera, doch schließt er sich selbst vom Geschehen, ja vom Rest der Welt aus.
Ganz nebenbei vermittelt der Erzähler eine ganze Menge an Bildungswissen und wertvollen Einsichten - nicht nur über das politische Pulverfaß Israel, sondern auch über seine vieltausendjährige Geschichte, auf die sich u.a. auch unsere abendländische Kultur gründet. Hier agiert der Erzähler mit Tonnen von Material auf leichtfüßige Weise, glänzt stellenweise mit ironischem Witz und originellen Einsichten. Dies macht diesen Roman nicht nur zu spannender Lektüre, sondern zu einem Vergnügen, das nicht so schnell zu wiederholen ist.
Michael Matzer ©2002ff
Info: Bastei-Lübbe, Bergisch Gladbach 2000, 651 Seiten, Nr. 14294, ISBN 3-7951-1625-2
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-08-21 13:02:40 mit dem Titel G. Benford: *Das Rennen zum Mars*: Mission to Mars 2. Klasse
Im Mai 2018 soll die erste bemannte Marsmission nach aktuellen NASA-Plänen starten. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Benford ist recht skeptisch geworden gegenüber den Chancen für diese Mission. In seinem Roman zeigt er, dass trotz bescheidenster Mitel ein Lohn errungen werden kann, der alle Opfer und Mühsal wert ist.
Der Autor
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Gregory Benford, Jahrgang 1941, gehört zu den profiliertesten Autoren von naturwissenschaftlich orientierter Science Fiction überhaupt. Nicht nur sein CONTACT-Zyklus hat ihm Lorbeeren eingebracht, sondern auch Thriller, die auf fundierten Kenntnissen über die Theorie von Schwarzen Löchern und Quantenphysik beruhen, so etwa "Artefakt" und "Cosm" ("Eater" erscheint demnächst bei Heyne).
Sein bester Roman ist jedoch für mich "Zeitschaft", eine Porträt wissenschaftlicher Arbeit in einem kalifornischen Labor, das eine Warnung aus der Zukunft erhälkt, sie aber kaum zu entziffern weiß (siehe dazu meinen Bericht). Nach diesem Buch wurde das amrikanische Imprint "Timescape" benannt.
Handlung
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Als die Regierung der Vereinigten Staaten die Ergebnisse einer Studie der NASA hinsichtlich der Kosten einer bemannten Mission zum Mars erfährt, stoppt sie alle Vorbereitungen für ein solches Projekt. Man greift vielmehr den Vorschlag "Mars Direkt" des Raumfahrtingenieurs Robert Zubrin auf: Man setzt ein Preisgeld für denjenigen aus, dem es gelingt, die Oberfläche des Roten Planeten zu erreichen und Bodenproben zur Erde mitzubringen. Das Preisgeld ist beachtlich: immerhin 30 Milliarden Dollar.
Damit ist jedoch, wie leicht abzusehen war, die Stunde der Abenteurer und Hasardeure gekommen. Sie kaufen gebrauchte Hardware auf, sichern sich Vorschüsse bei den Medien für exklusive Übertragungsrechte und nehmen arbeitslose Astronauten unter Vertrag.
So macht es auch der schwerreiche Unternehmer John Axelrod. Er lässt seine vielfältigen Beziehungen spielen, um beim nächsten Startfenster eine vierköpfige Mannschaft auf den Marstrip zu schicken. Obwohl die Missionsteilnehmer mit einer spartanisch eingerichteten Blechbüchse zurechtkommen müssen, gelingt ihnen die erfolgreiche Ankunft und Landung. Für die Rückkehr steht ein von der NASA zurückgelassenes Vehikel bereit, das ERV, das seinen Treibstof aus der dünnen Marsatmosphäre gewinnt.
Doch rund ein jahr später startet ein europäisch-chinesisches Konsortium ebenfalls ein Schiff. Das ist aber wesentlich besser ausgerüstet und mit einem Atomantrieb versehen, der es in weitaus kürzerer Zeit zum Roten Planeten bringt. Nun beginnt ein regelrechtes Wettrennen um den begehrten Preis.
Als die Erzählung beginnt, sind Axelrods Mannen bereits etliche Monate auf dem Mars zugange: der Russe Viktor ist der Kapitän, seine Gefährtin ist die Biologin und Psychologin Julia. Raoul repariert alles, und Marc, den Axelrod von den Chinesen abgeworben hatte, ist Geologe.
Axelrods Team erreicht das Ziel und macht sich auf die Suche nach Lebensformen. Julia vermutet tief unter der Oberfläche Mikroben in noch nicht vollends erkalteten vulkanischen Schloten. Diese Suche verläuft für sie höchst positiv, denn es handelt sich um Kolonien anaerober Mikroben, die nicht auf Sauerstoff angewiesen sind. Die Entdeckung dieser "Aliens" ist für die Sensationspresse der Erde, an die Axelrod jedes Fitzelchen an Infos verscherbelt, ein gefundenes Fressen. Als Julia durch die Expansion der "Aliens" in ihrer Versuchskammer einen Unfall erleidet und bei ihrer Flucht ins Freie im Vakuum ohnmächtig wird, heulen die Medien auf: "Erdenfrau auf dem Mars von Aliens angegriffen!" Paranoia feiert fröhliche Urständ.
Allerdings folgt schon nach kurzer Zeit ein weiterer Rückschlag. Bei einer Probezündung der Triebwerke des ERV-Rückkehrfahrzeugs wird dieses so schwer beschädigt, dass ein Rückflug zur Erde unmöglich geworden ist. Ein Ersatzfahrzeug von der Erde muss auf den Weg gebracht werden, um die Astronauten zu bergen.
Aber John Axelrod hat inzwischen seinen Bankrott erklärt und kann somit die erforderliche Rettungsmission nicht finanzieren. Müssen also seine Leute auf dem Mars jämmerlich verrecken? Aber dann landet endlich das zweite Team von der Erde. Allerdings hat es nur Platz für ein weiteres Besatzungsmitglied. Dessen Kapitän Chen ist so fies, Julia den Vorschlag zu machen sie mitzunehmen, wenn sie ihm Proben der "Aliens" überlässt. Als Julia sich weigert, herrscht dicke Luft. Und dann gibt es die ersten Toten...
Mein Eindruck
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Ein Top-Autor wie Benford erbringt Höchstleistungen, was die Recherche seiner Romane anbelangt. "Rennen zum Mars" ist keine Ausnahme. Die Bahnberechnungen für die verschiedenen Raumfahrzeuge sind ebenso professionell wie die Berge von Fakten, die Benford über den Mars vermittelt. Für den Leser bedeutet dies, dass er sich mit der Fülle wissenschaftlicher Informationen auseinandersetzen muss --er kommt nicht daran vorbei.
Ich habe dies nach beschwerlichen zwei Monaten Lesezeit endlich eingesehen. Da war ich ungefähr aud Seite 240 steckengeblieben. Denn schließlich passiert ja kaum etwas, außer dass Julia ein paar interessante Proben außerirdischen Lebens einsammelt und untersucht. Ansonsten beschreibt Benford im ersten 170 Seiten langen Teil, wie die Axelrod-Astronauten ausgewählt, trainiert und ausgetauscht wurden.
Außerdem erfahren wir, wie sie mit der äußerst lebensfeindlichen Umwelt des Roten Planeten zurechtkommen: Raumstrahlung, giftiger Peroxid-Staub und -Sand usw. Außerdem sind da noch recht menschliche Probleme psychologischer Art. Dies dient dazu, die besatzung besser kennenzulernen.
In Schwung kommen die Dinge erst in der zweiten Hälfte, als Julia ihren Alien-Unfall hat, das ERV abstürzt und zu allem Überfluss auch noch das gegnerische Team landet. Nun hat auch die Sensationspresse gut zu schreiben. Julia und ihr Gefährte Viktor, der Käptn, laufen zur Höchstform auf, um die diversen Krisen zu bewältigen. Das wird zunehmend spannender, bis man das Buch gegen Schluss überhaupt nicht mehr aus der Hand legen kann. (Genauso war auch "Zeitschaft" aufgebaut.)
Wie man sieht, bringt der Autor neben beeindruckenden Diagrammen und Planetenbeschreibungen auch eine spannende handlung mit Action zusammen. Ganz am Schluss kommt so etwas wie 'sense of wonder' auf.
Die Titel der Buchabschnitte
...lauten (1) "Die Mars-Unternehmer", (2) "Eine Mars-Odyssee", (3) "Vorposten Mars", (4) "Der Mars braucht Frauen" und (5) "Mars City". Titel Nr. 2 ist ein Zitat. So hieß eine der frühesten und besten Mars-Stories. Sie stammt von Stanley G. Weinbaum.- Titel Nr 4 zitiert einen Filmtitel, der sogar im Buch vorkommt. Es handelt sich um einen jener billig gemachten B-Movies, die auf anderen Welten nur Monster vermuten. Natürlich stürzt ein solches Monster auf der Erde und ist hinter den Frauen her (als ob es keine appetitlichere oder ergiebigere Nahrung gäbe, etwa einen Wal).
Die Art, wie Benford diese und andere Machwerke zitiert, ironisiert die Sensationsgier und naivität der Menschen. Gleichzeitig nimmt dies der Kritik an seinem eigenen Versuch, der geschilderten Marsexpedition zu einer gewissen Sensation zu verhelfen, die Spitze. No monsters here, thank you! Nur dumme, unvorsichtige Menschlein.
Die Übersetzung
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Martin Gilbert macht seine Sache als Übersetzer erstaunlich gut. Inzwischen scheint man bei Heyne eingesehen zu haben, dass leute, die im Original Umgangssprache benutzen, dies auch in der Übersetzung tun sollten. Das hat Gilbert umgesetzt; es verlangt natürlich ein erfahrenes Sprachgefühl, denn wer kennt schon jede Redewendung im US-amerikanischen Englisch? Gleichzeitig muss man sich auch in der Sprache der deutschen Jugend von heute zuhause fühlen, sonst kommt das nicht an.
Süddeutsche Leser müssen sich mit Gilberts norddeutschem Idiom abfinden, in dem schon mal Wörter wie "bräsig" vorkommen.
Bugs gibt es im Text dennoch genug: Die Ausdrücke "tar baby", "SEM" und "ASAP" ('as soon as possible') wurden unterstrichen, aber nicht übersetzt. Auf Seite 414 wurde vergessen, das Datum richtig anzugeben. Alle Kapitel geben das jeweilige Tagesdatum an; bei Kapitel 32 ist aber das des Vortages angegeben.
Der Originaltitel
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...The Martian Race ist ein englisches Wortspiel. Das englische Wort "race" bedeutet sowohl 'Rennen' als auch 'Rasse'. Und so kann sich Julia am Ende des Buches als Angehörige der marsianischen Rasse als auch Teilnehmerin des 'Rennens zum Mars' mit den gleichen Worten von ihren zur Erde fliegenden Kameraden verabschieden. Merke: Benford verfügt über eine gehörige Portion Sprachgefühl. Er hat es wahrscheinlich in zahllosen Vorträgen ausbilden können.
Fazit
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Ein sauber geschriebener Wissenschafts- und Expeditionsthriller, der anfangs viel Geduld verlangt, aber der in 2. Hälfte aber immer besser wird.
Michael Matzer (c) 2002ff
Info: The Martian Race, 1999; Heyne 2002, Nr. 06/8308, München; 493 Seiten, EU 12,00, aus dem US-Englischen übertragen von Martin Gilbert; ISBN 3-453-19667-8
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-09-11 11:32:29 mit dem Titel Geraldine Brooks: *Das Pesttuch*: Liebe in Zeiten der Pest
Der Ausbruch der Pest verändert in einem kleinen englischen Dorf alle Aspekte des täglichen Lebens. Die Bäuerin Anna Frith schildert die Umwälzungen, die sie auch am eigenen Leib erfährt, lebendig und authentisch - so realitätsnah, dass sich dem Leser das Grauen ebenso eindrücklich vermittelt wie das Wunder, dass manche Menschen die Seuche überleben. Der Vergleich mit Bildern von Peter Breughel liegt nahe.
Die Autorin
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Die amerikanische Journalistin und Autorin Geraldine Brooks besuchte eines Tages in England ein sogenanntes "Pestdorf". Dort hatten sich Menschen bei Ausbruch der Pest im 17. Jahrhundert selbst in Quarantäne begeben, um die Ausbreitung der Seuche zu verhindern. Konkretes Vorbild für brooks war der Ort Eyam. An den Mut und die Verzweiflung solcher Dörfler erinnert bis heute ein kleines Museum im Peak District von Yorkshire, Nordengland. (Das ist ist die Region um Sheffield herum; ich war 1984 dort: Der Peak District ist gebirgig und wildromantisch, aber in weiten Teilen abgelegen und einsam.)
Handlung
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Man schreibt das Jahr des Herrn 1665 in einem kleinen Dorf im stürmischen Yorkshire, Nordengland. Hier leben nur wenige hundert Menschen, hauptsächlich von den Bleiminen und der Landwirtschaft. Der Bürgerkrieg ist gerade vorbei, und man versucht zur Normalität zurückzufinden.
Im Pfarrhaus wohnt der junge Mr. Mompellion mit seiner Frau Elinor. Er hat den puritanischen Pfarrer Stanley abgelöst und wird noch nicht von allen Bürgern akzeptiert. Und wie sich zeigen soll, wird auch der chistliche Glaube nicht von allen akzeptiert.
Anna Frith arbeitet bei den Mompellions als Dienstmagd im Haushalt, hat aber auch eine Schafzucht zu führen und eine Familie zu ernähren. Ihr Mann Sam starb vor kurzem in den Bleigruben, nur ihre zwei kleinen Jungen Jamie und Tom sind ihr geblieben. Die einsame Frau freut sich über den neuen Untermieter, einen Schneidergesellen namens George Viccars, der sich auch in die junge Witwe verguckt und ihr Stoff für ein schönes Kleid schenkt. Wie sich jedoch bald zeigt, befinden sich in diesem Tuchballen jene Flöhe, die den Pesterreger, die "Pestsaat", übertragen. Die Flöhe gedeihen auf Ratten, die die Flöhe natürlich verbreiten.
Als Anna eines Morgens von ihrer Arbeit im Pfarrhaus zurückkehrt, findet sie George in einem furchterregenden Zustand vor: Eine riesige lila-gelbe Beule verunstaltet das schmerzverzerrte gesicht des Mannes. Anna ist verzweifelt: Sie hat von Heilkunde keinen blassen Schimmer. Als der Schneider Stunden später stirbt, schreit er: "Um Gottes willen, brennt alles!" Das hätte Anna tun sollen. Schon wenige Tage danach sterben die ersten Kinder im Dorf, darunter ihre eigenen.
Die Seuche greift um sich wie ein Lauffeuer. Verzweiflung, namenlose Angst und Hilflosigkeit bringen die Leute schier um den Verstand. Andere wiederum, wie Annas Vater, saufen sich um ihren Verstand. In einer dramatischen Predigt trotzt Pfarrer Mompellion den Kirchenbesuchern (es sind wenig genug) ein Gelöbnis ab: Niemand soll das Dorf verlassen, bis diese "Prüfung Gottes" überstanden ist. Natürlich halten sich die Großgrundbesitzer derer von Bradford nicht an diesen Appell, sondern flüchten nach Oxford, weit weg. Immerhin unterstützt der Graf von Chatsworth die Dörfler mit regelmäßigen Lebensmittellieferungen.
Nunmehr gleicht das quasi unter Quarantäne stehende Dorf einem Kochtopf, in dem sich ein ungeheurer (psychischer) Druck aufbaut. Die einzigen heilkundigen Frauen des Dorfes werden der Hexerei bezichtigt und brutal ermordet. Diese Szenen lassen nichts an Deutlichkeit und Schrecken zu wünschen übrig. Nun müssen sich Anna Frith und ihre Freundin Elinor Mompellion selbst die nötigen Kenntnisse aneignen. Aberglaube greift um sich, Elinor erkrankt und es bahnt sich eine verhängnisvolle Familientragödie an.
Nach einem Jahr des Grauens und der Wunder scheint alles vorbei zu sein, die Seuche überstanden. Doch dann kommt es anders als erhofft. Und die inzwischen heilkundige Anna Frith muss fliehen - weit, weit weg.
Mein Eindruck
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Die Hauptfigur
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Die Einschätzung des Romans steht und fällt mit der persönlichen Beurteilung der Figur der Anna Frith, durch deren Augen wir das Geschehen mitverfolgen. Sie hängt nicht mehr wie die einfachsten Bürger dem Aberglauben an, sondern der Lehre Christi. Darin ist sie aber keineswegs strenggläubig, sondern sozusagen aufgeklärt. Sie hat Ideen und Methoden der modernen Wissenschaft aufgeschnappt und sich angeeignet, die es ihr gestatten, ein Problem und vor allem die vielgestaltig auftretende Furcht zu bewältigen. Von Hygiene kennt sie lediglich die Grundbegriffe, und auch der Zusammenhang zwischen Ratten, Flöhen und Pest ist ihr unbekannt.
Dennoch mutet ihre Figur bereits modern an: Sie kann Arzneien herstellen und dazu verschiedene Rezepte, die sie aus alten lateinischen Heilkundebüchern (z.B. des Arabers Avicenna) hat, umsetzen. Somit wächst sie allmählich zu einem weiblichen "Medicus" heran. Sie tritt gegen die Ermordung der "Hexen" auf. Doch gegen die "Hinrichtugn" ihres verbrecherischen Vaters schreitet sie nicht ein: Er kommt elendig an einer prangerartigen Vorrichtung um, den Gewalten der Stürme und des Schnees ausgeliefert. Sie ist also keine Heilige.
Spannungsmomente
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Durch den Prolog weiß der Leser von vornherein, dass Anna die Seuche überleben wird. Sie könnte ja sonst nicht davon berichten. Meines Erachtens macht dies ihren Bericht um einen Spannungsbogen ärmer. Und man muss eine ganze Weile warten, bis der nächste auftaucht. Dies passiert erst mit dem Auftauchen des "Pesttuchs" im Arm des Schneiders George Viccars.
Eine psychologische Spannung entsteht dadurch, dass Anna eine enge Freundschaft mit der Pfarrersfrau Elinor Mompellion schließt. Diese enthüllt ihr in einem intimen Moment das Geheimnis ihrer Unfruchtbarkeit. Das wiederum wirft die Frage nach dem Seelenzustand eines Mannes wie Mompellion auf, der quasi auf Umwegen zum heroischen Heiligen stilisiert wird. (Anna ist entsprechend enttäuscht, als dieses Bild sich als Illusion entpuppt.)
Nun erscheint der Pfarrer als Kämpfer gegen die Mächte der Finsternis, verkörpert durch Seuche, Aberglauben, Fanatismus und zunehmend auftretende Verbrechen. Das ist zunächst durchaus befriedigend zu verfolgen, führt aber letztlich den Leser ebenso in die Irre wie Anna, die den Pfarrer anhimmelt und zugleich eifersüchtig um seine Liebe zu Elinor beneidet.
Für starke Nerven
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Als Gegenstück zum "Medicus" ist Anna auch Geburtshelferin. Zwei höchst dramatische und blutige Geburtsszenen lassen dem Leser die Haare zu Berge stehen: Ein größerer Unterschied zur heutigen sterilen Kreißsaaltechnik lässt sich wohl kaum vorstellen.
Auch eine Reihe anderer Szenen bezeugen einen unverklemmten Blick auf die Realitäten des Lebens, sei es nun in Sachen Sex oder Gewalt. Auch Pieter Breughel hat solche Szenen mit geradezu objektivem Blick dargestellt. Hat so wirklich die Neuzeit begonnen, fragt man sich. Nun, wenigstens war das hundert Jahre vor der sogenannten "Aufklärung".
Unterm Strich
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In höchst lebendig gezeichneten Szenen lässt die Journalistin Geraldine Brooks eine dunkle Zeit wieder auferstehen: die "Jahre des schwarzen Todes" (so der Titel eines Romans von Connie Willis). Das Buch ist nicht nur bewegend, sondern auch recht informativ.
Allerdings musste ich mich darauf beschränken, nur ein oder zwei Kapitel auf einmal zu lesen, denn die Schilderungen schlagen doch etwas aufs Gemüt - und mitunter auf den Magen. Auch die Spannung hätte (besonders zu Beginn) etwas höher sein können. Alles in allem bleibt "Das Pesttuch" für mich ein bemerkenswertes Leseerlebnis. Aber ich denke, vor allem Frauen werden die Handlung noch stärker mit-erleben als ein Mann das jemals könnte.
P.S.: Die Presseabteilung von Bertelsmann schickte mir einen Brief mit einem Rosmarinzweig. Nanu, dachte ich, wozu das denn? Es stellte sich heraus (und das war als kleiner Lexikonauszug abgedruckt), dass Rosmarin gegen die Pest eingesetzt wurde. Man stopfte Zweige davon in die schnabelförmige Erweiterung einer Maske, die man zum Schutz vor Ansteckung durch die Pest trug.
Als Titelillustration des Buches ist ein Mensch mit einer solchen Maske abgebildet: ein höchst bizarrer und rätselhafter Anblick, der an ein Ganzkörperkondom erinnert. Wenn ihr also nächstes Mal Rosmarin auf eure Pizza oder sonstwas streut, denkt daran, wozu das Gewürz alles gut sein kann.
Michael Matzer (c) 2002ff
Info: Year of wonders. A novel of the Plague, 2001; C. Bertelsmann 2001, Nr. 24820, München; 352 Seiten, EU 21,90, aus dem US-Englischen übertragen von W.M. Riegel; ISBN 3-442-24820-5
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-09-15 10:45:27 mit dem Titel Anne-Sophie Brasme: *Dich schlafen sehen*: Fesselnde Mörderbeichte
Eine Mörderin beichtet - nichts Besonderes, denkt man. Doch Charlène war erst 16, als sie ihre Freundin Sarah umbrachte - beide sind gebildete, wohlerzogene Französinnen. Interessant ist also die psychologische Entwicklung, die zu diesem Verbrechen führte. Und die weiß die junge Autorin, die das Buch mit 16 schrieb, einfühlsam und nachvollziehbar zu schildern.
Die Autorin
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... wurde 1984 geboren und schrieb diesen frz. Bestseller bereits im zarten Alter von 16 Jahren. Laut Verlag stand das Buch im Herbst 2001 wochenlang auf der Bestsellerliste. Anne-Sophie Brasme, die seitdem als großes Erzähltalent gilt, lebt in der Nähe von Metz, Lothringen.
Handlung
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Charlène ist schon als Kind ein schwieriges kleines Mädchen, das die Einsamkeit sucht und sich ganz weiterlesen schließen -
Kaufen und träumen!!!
14.02.2003, 16:23 Uhr von
JustOliver
Momentan fast nur bei Trivago. Super interessant, schaut doch mal vorbei!!!Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Obwohl ich ja eigentlich fleißig an einem Buch sitzen sollte, hier mal ein kurzer Bericht über ein Büchlein, das ich gestern Abend verschlungen habe. Es ist einfach wunderschön und daher dieser Bericht.
ALLGEMEINES
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Auto Sergio Bambaren
Titel: Der träumende Delphin
Seitenzahl: 95
Gebundene Ausgabe im Kabel Verlag: 9,90 Euro (ISBN: 3822505455)
Paperbackausgabe: 7,90 Euro (ISBN: 3492229417)
STORY
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Das Buch handelt von dem kleinen Delphin Daniel Alexander Delphin. Er lebt mit seinem Schwarm wohl behütet im Schutz eines Riffs. Doch Daniel Alexander ist anders als die anderen Delphine. Während diese tag aus tag ein auf Fischfang gehen, weil man das als Delphin halt einfach so macht, liebt Daniel Alexander das Wellenreiten. Statt zu fischen schwimmt er lieber zur Brandung um dort immer und immer wieder auf den sich brechenden Wellen zu surfen und seine Technik hierbei zu verfeinern. Das ist einfach alles für ihn und er kann dabei so herrlich träumen. Und sein Traum ist der Ritt auf der perfekten Welle. Diese Tagträumerei stößt bei seinen Artgenossen auf wenig Verständnis, doch Daniel Alexander bleibt sich treu.
Eines Tages hört er die Stimme des Meeres, die ihn ermutigt, seine Träume weiter zu träumen und ihn darauf hinweist, dass man hierzu auch einmal Grenzen überwinden muss. Der junge Delphin versteht den Hinweis und macht sich eines nachts auf, das schützende Riff zu verlassen. Es beginnt einer Reise, auf der er nach der perfekten Welle seines Traumes sucht. Und eine Reise, auf der er viele andere Meeresbewohner trifft, mit denen er ins Gespräch kommt und von denen er vieles lernt.
So viel an dieser Stelle zur Handlung. Ob er die perfekte Welle findet müsst ihr dann schon selber rausfinden.
MEINE EMPFINDUNGEN
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Das Buch ist herrlich. Dem aufmerksamen Leser wird eine Parallele aufgefallen sein. Eine Parallele zum kleinen Prinzen. Die kann dieses Buch auch nicht leugnen. Und teilweise finden sich hier auch Sprüche, die sehr stark an den kleinen Prinzen erinnern. Doch es bietet auch weit mehr. Weitere Sprüche, die einen zum Nachdenken bringen und einen vielleicht auch mal zum Grübeln über die eigenen Träume veranlassen.
Speziell, demjenigen, der voll und ganz in dieser unserer Gesellschaft aufgeht, der tag aus tag ein arbeiten geht, nach beruflichem Erfolg strebt und auf eine steile Karriere aus ist, dem wird hier ein Spiegel vorgehalten. Er wird aufgefordert anzuhalten und mal nachzudenken.
Was hab ich früher viel mit meinen Freunden in Kneipen gesessen und diskutiert, wie wir die Welt verändern wollten. 12 Jahre weiter muss ich mich kritisch fragen, was aus diesen Träumen geworden ist. Und hierzu regt das Buch so wunderbar an. Vor allem macht es jedoch auch Mut, sich einmal zurück zu besinnen, auf das was im Leben zählt und was das Leben lebenswert macht.
FAZIT
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Ich habe das Buch gefunden, dass ich dieses Jahr zu Weihnachten guten Freunden schenken werde. Es ist einfach herrlich und bietet trotz der Kürze soviel Stoff, der einen zum Grübeln bringen kann. Genau das sind Bücher, die ich liebe und die ich gerne weiter empfehle. Man kann das Buch herrlich schnell durchlesen, aber verarbeiten sollte man es weniger schnell. Wer dieses Buch ebenso schnell verarbeitet, wie er es liest (ca. 45 Minuten), für den ist es höchstwahrscheinlich schon zu spät. Also kauft es und fangt an zu träumen. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Bert Brecht "Der gute Mensch von Sezuan"
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Kann ein guter Mensch, ohne die Hilfe der Göttern wirklich gut sein?
Wird er dann nicht nur ausgenutzt?
Inhalt
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In Sezuan (chinesische Stadt) kommen drei Götter an, die die Welt nur noch zu erhalten vermögen, wenn sie einen guten Menschen finden.
Der Wasserverkäufer, ein alter Betrüger, erwartet sehnlichst ihre Ankunft.
Als die Götter da sind benötigen sie eine Unterkunft, doch es tut sich ein großes Problem auf. Wie in der Weihnachtsgeschichte finden sie niemanden, der sie aufnnehmen will, oder besser gesagt, der Wasserverkäufer findet keinen.
So fragt er bei ShenTe an, eine Prostituierte. Und da ShenTe niemals nein sagt, weißt sie lieber einen Freier, und somit auch Geld ab, als dass sie dem Wasserverkäufer einen gefallen abschlägt, und die Götter ohne Herberge läßt.
Die Götter, denen an der Welt etwas liegt, und, die v.a. ihre Ruhe haben wollen, bestimmen sodann ShenTe zu dem gesuchten guten Menschen, überlassen ihr viel Geld und ziehen von dannen.
Doch hier beginnt das traagische Schiksal der armen ShenTe:
Von dem Geld kauft sie sich einen Tabakwarenladen. Plötzlich hat sie den Ruf reich zu sein, und gleich nisten sich iregndwelche Familienmitglieder, die so kaum kennt, bei ihr ein.
Auch alle möglichen Leute aus ihrer Umgebung nutzen ihre Gutmütigkeit aus, und treiben sie fast in den BAnkrott.
So erfindet ShenTe einen imaginären Cousin, als den verkleidet sie immer dann auftaucht, wenn ihr das Wasser bis zum Hals steht.
Der Cousin vermag das, was ShenTe sich nie traut. ER schlägt Wünsche ab, fordert Schulden ein und sorgt für ShenTe.
Ihr Doppelleben eskaliert, als sie sich verliebt. Ihre neue Liebe, ein Flieger, gaukelt ihr Gefühle vor, die nur auf Geld beruhen.
ShenTe wird schwanger und ohne Geld von ihrem Mann sitzengelassen.
Jetzt muß der Cousin wieder auftreten.
Er verkuppelt ShenTe mit einem reichen Industriellen, den sie aber nicht liebt, uns schickt sie auf eine lange Reise (wegen der Schwangerschaft).
Als ShenTe vermisst wird, gerät der Cousin in den Verdacht sie ermordet zu haben. Er wird angeklagt vor den Göttern. Jetzt muß ShenTe Farbe bekennen.
Sie erzählt den Göttern unter 8 Augen ihre Geschichte, und die Götter erkennen ihren guten Menschen wieder. Sie gestatten ShenTe den Cousinm wieder auftauchen zu lassen, aber nicht mehr so oft, und lassen sie in ihrer mieslichen Situation alleine.
ShenTe weiß nicht mehr, was sie tun soll, und das Strück ist zuende.
Gut sein
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Wer gut ist, ist verloren sagt dieses Stück von Bert Brecht.
ShenTe ist gutmütig und gerecht, doch sie braucht den Cousin, der hart ist, damit sie leben kann und nicht vor die Hunde geht.
Brecht benutzt auch in diesem Stück wieder viele Verfremdungselemente, wie Songs, um den epischen Theaterstil zu verdeutlichen.
Die Götter sind auch eine Art der Verfremdung, das Glauben an die Götter, die auf die Erden kommen idt in einer Industriegesellschaft sehr widersprüchlich, aber interessant.
Am Schluß sind alle Fragen offen
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-01-22 20:37:56 mit dem Titel Warum frißt der Kerl nur Erbsen??
Woyzeck von Georg Büchner
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Es ist erschreckend, was in Woyzeck vorgeht. Zwar nicht unbedingt intelligent, aber dafür einen großen Hang zur Ehre, gutem Leben und Mittelstand. Er ist ein Ausgestoßenener.
Zum Inhalt:
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Aus Geldnot, erledigt er Aufgaben für der Hauptmann, der ihn wie den letzten Dreck behandelt.
Er ist bei einem Versuch dabei, der Medizinsstudenten zeigen soll, wie einseitige Ernährung den Menschen verändert, darum darf er nur Erbsen zu sich nehmen. Er wird sichtlich unkonzentrierter und "dümmer".
Seine Freundin Marie, die er liebt, hat ein uneheliches Kind. Sie will Sicherheiten haben, die Woyzeck ihr nicht geben kann, aber er legt alles daran es soweit zu bringen.
Kurz gesagt: Er ist ein armer Schlucker
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Marie läßt sich gerne von einem Tambourmajor umgarnen, der ihr das Gefühl gibt, eine Dame zu sein. Sie bekommt von dem Mann Geschenke, Schmuck und sie fühlt sich einerseits wohl dabei, hat aber andererseits ein schlechtes Gewissen gegenüber dem ahnungslosen Woyzeck.
Woyzeck ahnt von der Liasion nichts und geht weiter dem Haareschneiden und der Erbsebdiät nach, damit er, Marie und das Kind einmal ein schöneres Leben haben werden.
Doch durch die hinterlistigen Soldaten am Ort, die Woyzeck nur als Spielball benutzen wird er darauf aufmerksam gemacht, dass sein Mädchen ihn betrügt. Er rastet aus, ist enttäuscht, wird von Wahnvorstellungen geplagt.
Und dann der große Showdown:
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Am Ufer eines Sees wirft er Marie vor eine Hure zu sein, er sticht mit einem Messer auf sie ein, und tötet so die Frau, die er eigentlich liebt
Er läßt das Messer zurück, wird gefaßt, aber das ist eigentlich nicht mehr wichtig.
Zum Werk
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Wichtig ist, dass das Werk von Büchner nur in Fragmenten vorhanden ist, und somit, nicht eindeutig feststellbar ist, in welcher Reihenfolge Büchner die Szenen vorgesehen hatte.
Es gibt verschiedene Ausgaben, die mehr oder weniger schlüsseig sind. Ich persönlich ahbe die gesammelten Werke von Büchner (dtv- Verlag) gelesen. Da sind einige Versionen gegenübergestellt, was sehr interessant ist.
Wie für diese Zeit typisch, ist auch Woyzeck in Umgangssprache geschrieben, was am Anfang vielleicht etwas befremdent ist, aber das ist die ganze Geschichte.
Fakts
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Büchner starb mit 23 Jahren an Typhus, und konnte sein Werk somit nicht beenden
Woyzeck beruht auf einer wahren Begebenheit weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Bizarr - Phantastisch - Unheimlich - Und Packend (Kirsten Bakis - Das Leben der Monsterhunde)
08.01.2003, 19:40 Uhr von
dreamweb
*Momentan im Home-Office* - Derzeit schreibe ich für Yopi, Ciao, Mymeinung und X-Zine. Liebe Grüß...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Das Leben der Monsterhund ist ein Buch, das mich schon aufgrund des Titels und auch des interessanten und bizarren Titelbildes interessiert hat. Hier mein Beitrag über das interessante Buch von Kirsten Bakis.
INHALT
Cleo Pira, eine angehende Schriftstellerin und Geschichtsstudentin kann es wie viele andere Menschen nicht fassen. Denn eines Tages reisen etwas altmodisch gekleidete aufrechtgehende Hunde mittels eines Hubschraubers mitten in New York an. Es wirkt wie etwas, das man zwar sieht, aber nicht glauben kann. Die seltsamen Hunde, Monsterhunde genannt, können nicht nur aufrecht gehen, nein sie haben auch noch Hände und können sprechen. Die Tiere scheinen sehr reich zu sein und werden von den New Yorkern begeistert empfangen.
Cleo Pira bekommt nach einiger Zeit zufällig Kontakt zu einem der Hunde, der sich Ludwig von Sachers nennt. Und mit Ludwig beginnt auch ihre unwahrscheinliche Karriere als Journalistin. Denn Cleo wird von den Hunden als besonders vertrauenswürdig angesehen und ist der einzige Mensch, der über die Monsterhunde berichten darf. Allerdings darf auch sie nur von dem Boss der Hunde freigegebende Dinge veröffentlichen. Diese haben trotz allem, wie sie aufgenommen wurden, Angst davor, als Monster irgendwann gegen ihren Willen untersucht zu werden und den Rest des Lebens in Laboren zu fristen.
Ludwig und die anderen Hunde sind genauso intelligent wie die Menschen, aber sie umgibt auch ein dunkles Geheimnis. Denn die Hunde stammen aus einer niemand bekannten Ortschaft Amerikas, in denen sie von deutschen Einwanderern gezüchtet und später als Sklaven gehalten wurden. Bis es zu einem verhännisvollen Aufstand der Hunde kam. Und die Hunde sind von eine wahrscheinlich unheilbaren Krankheit bedroht, die ihr Aussterben verursacht. Cleo ist eine der wenigen Menschen mit engem persönlichen Kontakt zu den Hunden, so dass sie hier sehr viel mit erlebt und auch mehr erfährt als andere Menschen.
MEINUNG
Das Leben der Monsterhunde ist ein Roman, in dem es weniger um Action als um das Leben der Monsterhunde und um die Entstehung bzw. die Zukunft dieser von Menschen so gezüchteten Hunde geht. Mir selbst fällt es schwer, sie überhaupt als Hunde zu bezeichnen, so intelligend sind diese Tiere, die sehr wenig mit den uns bekannten Hunden als Haustieren zu tun haben. Sie schreiben Bücher, lesen und verhalten sich eben so wie wir Menschen.
Es geht hier aber auch um Augustus Rank, den "Vater" der Monsterhunde. Ohne hier zu viel verraten zu wollen möchte ich nur sagen, dass ich mit diesem Menschen lieber nichts zu tun haben will. Man erfährt (mit etwas Grauen) von seinen sadistischen Neigungen, von seinen ersten Versuchen, in denen er Tiere zerstückelte und dann von der Idee, eben ein geniales Wesen zu schöpfen. Denn ein Hund hat etwas, was Menschen selten haben. Unbedingte Treue, zudem sind sie sehr gute und mutige Kämpfer.
Interessant ist es aber, wie verwickelt die Hunde selbst ihre jetzige Situation mit dem längst voerstorbenen Schöpfer sehen. Obwohl Rank nie erlebt hat, dass diese Hunde so verwirklicht wurden, trotzdem scheint er ihre einzige Hoffnung zu sein. Und Probleme entstehen erst dann, als sie an der Hoffnung durch Augustus Rank zweifeln.
Fast bildlich kann man sich aus den alten Erzählungen, auf die immer eingegangen wird, auch vorstellen, wie die Hunde erst als Versuchstiere existierten, dann vollkommen wurden, als Sklaven ihr Dasein fristeten. Und wie sie sich dann unter der Führung von Mops Hacker (der allerdings kein Mops war) gegen die Menschen auflehnten.
Beim Lesen wird man hier unweigerlich mit dem Thema Wissenschaft und Moral konfrontiert. Und auch mit der Frage, wie so eine Schöpfung wohl unter Menschen leben würde. Das scheint auch das Hauptanliegen der Autorin zu sein.
Einfach ist Das Leben der Monsterhunde nicht zu lesen, trotzdem hatte ich es relativ schnell durch. Man darf sich nur eben nichts von Action und Kämpfen darunter vorstellen. Auch wenn der Showdown am Schluss in der Richtung einiges bietet. Insgesamt ist das Buch eher ruhig und nachdenklich. Man wird fast gezwungen, sich mit sehr vielen Faktoren zu beschäftigen und sieht diese Monsterhunde eben aus vielen Perspektiven.
Generell ist das Buch aus vier verschiedenen Perspektiven geschrieben. Meistens liest man die Geschichte aus Cleos Sicht, also aus der der jungen Menschenfrau. Sehr oft gibt es aber auch Passagen von Ludwig, einem sehr nachdenklichen und schon fast philosophischen Hund. Aber man liest auch einiges, was Augustus Rank in seinem Tagebuch niederschrieb. Dazwischen erfährt man dann noch Erlebnisse von Lydia, einer Monsterhündin. Alles ist hier aber nicht allzu schwer zu lesen, denn vor dem Kapitel steht immer, aus wessen Sicht man gerade etwas liest und alles paßt zusammen bzw. baut aufeinander auf.
Beim Lesen des Buches kam mir sehr oft die Frage, wer hier wohl das Monster ist. Es ist teilweise sehr beklemmend und traurig zu lesen, denn die Hunde haben ein sehr großes Problem. Und das wirkt sich auf ihren Charakter und auch auf ihr Übeleben aus. Und das Ende ist dann auch von ihnen geplant, da sie es einem anderen Schicksal vorziehen. Aber beklemmend ist außer dem Jetzt-Leben der Monsterhunde für mich auch der Charakter und das Leben insbesondere die Taten von Augustus Rank. Da kommt mir beim Lesen doch sehr oft das Grausen und ich frage mich, ob man das wirklich als Wissenschaft bezeichnen kann, was er betreibt. Oder ob es nicht nur die Menie eines verrückten Menschen ist. Auch wenn mir die Wesen, die er im Endeffekt geschaffen hat, sehr gut gefallen, kann ich seine Taten dafür nicht gutheißen.
Da vielleicht auch sensible Menschen das Buch lesen, muss ich hier doch etwas deutlicher werden. Also besonders angenehm empfand ich es nicht, wenn wie ich sehr detailliert lesen konnte, wie ein Mensch versucht als Jugendlicher, zwei verschiedenen Tiere miteinander zu verbinden (anzunähen). Oder wie er dann versucht, einer (natürlich noch lebenden) Kuh die Beine gegeneinander auszutauschen, also ein rechtes und linkes Bein zu amputieren und sie dann auf der anderen Seite wieder anzunähen. Alleine die Vorstellung davon finde ich schrecklich. Und das waren nur einige Beispiele von Ranks "netten" Angewohheiten. Aber auch die blutige Rebellion der Hunde wird realistisch geschildert.
Insgesamt hat mir persönlich der Roman aber doch sehr gut gefallen. Denn in der Hauptsache geht es hier um die Hunde und ihre weitere Existenz unter den Menschen, die sie als Absonderlichkeit aufnehmen. Und manchmal überlege ich mir, wie es wohl wäre, wenn solche "Monsterhunde", die ich persönlich nicht als Monster bezeichnen will, existieren würde.
Sehr gut und total anders ist hier auch der allgemeine Aufbau. Denn der Leser bekommt anfangs wie Cleo nur mit, dass solche Hunde existieren, glaubt nicht so recht daran und wird dann mehr und mehr mit dem Leben der Hunde, auch aus ihrer Sicht und der der gesamten Gesellschaft konfrontiert. Es ist fast wie ein Puzzle, das man zusammenfügt und von dem man auch nur am Ende ein gesamtes Bild hat.
DATEN
Titel: Das Leben der Monsterhunde
Autorin: Kirsten Bakis
Seiten: 351
Art: Phantastischer Roman, vielleicht vergleichbar mit Frankenstein
Buchart: Gebundenes Buch
erhältlich: Momentan bei Amazon im Antiquariat für 6 Euro
MIARAS SCHLUSSWORT
Das Leben der Monsterhunde ist ein eher anspruchsvolles Buch. Es ist phantastisch und bizarr, aber auch logisch zugleich. Ein Buch über intelligente aufrechtgehende Hunde, die von Menschen geschaffen wurden und die plötzlich in New York auftauchen. Für mich ist Das Leben der Monsterhunde ein Buch, das ich als literarisch Wertvoll bezeichne und das mich in vielen Punkten sehr nachdenklich machte.
Liebe Grüße - Miara
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-07-06 22:14:44 mit dem Titel Erotisch - Kämpferisch - Anklagend und Sinnlich zugleich
Der Gedichtsband "Wenn du mich lieben willst" von Gioconda Belli ist jetzt schon das zweite Buch mit Gedichten dieser faszinierenden Dichterin. Hier meine Meinung zu dem Taschenbuch.
A ALLGEMEIN
Das letzte Buch, das ich von Gioconda Belli gekauft habe, war ein Buch mit hocherotischen Gedichten. Aber die Dichterin, die aus Südamerika stammt, schreibt auch über andere Dinge. Vieles aus ihrer Erfahrung bzw. den Situationen, in denen sie sich befand, flossen in ihre Gedichte ein. Gioconda Belli wurde durch ihre politischen Gedichte im Befreiungskampf gegen die Somoza-Diktatur bekannt. Wenn du mich lieben willst, ist eine Auswahl von Gedichten aus allen Bereichen ihrer Werke.
B INHALT
Wenn du mich lieben willst ist unterteilt in verschiedene Kapitel, die man auch als Themen bezeichnen kann. Aber in all diesen Kapiteln kommen immer wieder auch erotische Gedichte vor, bzw. vieles ist hier eine Kombination von Anprangerung, Kampfesmut und Erotik zugleich. Wie das sein kann, zeige ich später an einem Beispiel.
1. Quetzalcóates Traum
Die Gedichte dieses Kapitels handeln alle von Nicaragua und dem Leben in Nicaragua zu Zeiten Somozas.
2. Wenigstens Blumen, wenigstens Lieder
Viele Gedichte, die von Verfolgung handeln, Wie im Kapitel Eins auch viel über Nicaragua aber auch ein Gedicht darüber, dass Gioconda Belli ins Exil mußte.
3. ICH BIN
Sehr viele Gedichte, die ihre Weiblichkeit ansprechen. Hier findet man schon sehr direkte erotische Gedichte. Aber auch Gedichte über Giocondas Schwangerschaft und zu dem Kind.
Ich bin ist auch der Name des ersten Gedichts, das ich hier anbringen möchte:
Ich bin
Ich bin dein Bett,
dein Boden,
bin deine Kürbisflasche,
darin ergießt du dich und verlierst nichts von dir,
denn ich liebe deinen Samen
und bewahre ihn.
4. Die Orchidee aus Stahl
Gedichte über den Krieg und die Liebe. Teilweise sind die Gedichte sehr lang, aber sie haben alle ihre eigene Faszination.
TRAUMGEWEBE
Mehr nahm ich nicht wahr vom Tag,
als du nicht da warst,
nirgendwo bsit du, und bedrängst meine Schritte, und meine
Atemzüge einer einsamen Frau.
Tage gibt es, denke ich, die zum Sterben
gemacht sind oder zum Weinen, voller Echos
und Gespenster, Tage,
die mich erschrecken.
Mir ist dann, als ob die Vergangenheit ihre Türe aufmachte
und gestern sein wird,
und es sind deine Hände, deine Augen,
dein Zusammensein mit mir,
all das, was eben noch so greifbar war,
gerade noch
ein Gewebe von Träumen.
5. Eva verweist auf die Äpfel
In diesem Kapitel befindet sich auch das wundervolle Gedicht, in dem es darum geht, was ein Fall erfüllen muss, der sie lieben will. Aber auch die anderen Gedichte hier handeln von der Liebe.
Vielleicht noch ein kleiner Auszug meines Lieblingsgedichtes hier:
SPIELREGELN FÜR MÄNNER, DIE MICH LIEBEN WOLLEN
...
2. Mich zu lieben, darf ein Mann
mich nicht wie eine Ware besitzen wollen
mich nicht vorführen wie eine Jagdtrophäe;
er wird an meiner Seite stehen
mit dergleichen Liebe,
wie ich an der seinen
...
Insgesamt gibt es hier 11 dieser Verse im Gedicht und es würde wohl den Rahmen sprengen und meine Leser vielleicht auch langweilen, ein so langes Gedicht hier anzubringen.
6. Von der Flucht
Sehnsüchtige und verzweifelte Gedichte, wahrscheinlich aus der Zeit ihrer Flucht.
7. Von der Wiedergeburt
Gedichte, die wieder etwas mehr von Hoffnung beinhalten. Aber auch wieder Liebesgedichte.
8. Feuerschwerter, Träume und Äpfel
Gedichte über Nicaragua, Träume, bestimmte Personen, die Gioconda Belli etwas bedeuten.
Am Ende möchte ich noch ein typisches Gedicht bringen, über dessen Schluss ich ímmer wieder schmunzeln muss. Das stammt übrigens auch aus diesem Themenkomplex.
DER MENSCH UND DAS UNIVERSUM
Wir verlassen den hellen Raum der Freundesgespräche.
Es ist Zeit zu schlafen, Stühle werden gerückt und Gläser.
Die Paare gehn sich ihre Einsamkeit streicheln.
Komm - sagst du - und faßt meine Hand.
Wir laufen hinunter zum Strand, und der Himmel ist das
ganze Universum
das hellerleuchtete Universum:
die weißlichen Flecken der Milchstraße
das Kreuz des Südens im Wind.
Nie sah ich eine Nacht wie diese
klargezeichnet die Kontinente des Himmels
die Sternbilder schimmernd
die große Unbekannte der Unendlichkeit
in der dünnen Luft dieser tiefen
Nacht.
Du und ich
ein Mann und eine Frau
auf den Felsen
sehen Sterne sich lösen
und Sternschnuppen den Himmel durchtanzen.
Ich denke keinen Wunsch
- das ist mir zu kindisch -
ich betrachte nur still dieses Geheimnis
aus nächster Nähe
tauche meine Hand in das Schimmern des Wassers.
Es wird kalt
und plötzlich sehe ich dich hoch auf den Steinen
höre Plätschern auf dem Sand.
Zwischen den Beinen
gleicht der Strahl goldenen Wassers
dem himmlischen Bogen
den die Sterne ziehen auf ihrer Bahn.
In einem Augenblick
rückt die Unendlichkeit zusammen
die furchteinflößende Herrlichkeit
wird heimisch vertraut.
Ganz ohne Zweifel befinden wir uns hier
sind ein Teil dieser Schönheit.
Völlig zu Recht
pinkelst du im Angesicht des Universums.
C GESAMT
Die Gedichte in diesem Band sind unterschiedlich und doch ähneln sie sich in ihrer Art. Ich kenne sonst keine Autorin, die so realistisch und sachlich Dinge beschreibt und diese dann poetisch und teilweise sinnlich interpretiert oder mit anderen Dingen verknüpft.
Für mich selbst war dieses Büchlein auch faszinierend, weil man sehr viele schöne und auch schreckliche Dinge über Nicaragua und das Leben dort erfährt. Und auch aus den Gedichten heraus spürt man, wie sehr sie ihre Heimat und viele Menschen dort liebt und auch vermißt.
Ich habe auch bewußt hier einige unterschiedliche Gedichte noch abgeschrieben, um etwas genaueres zu vermitteln. Manche Gedichte dürften Kinder nicht lesen/hören, andere sollten sie ruhig zu Gesicht bekommen. Teilweise erfährt man mehr über Nicaragua und die damalige Zeit als in der Schule. Und man erfährt alles an diesen sehr persönlich geschriebenen Gedichten.
Die Unterteilung wäre vielleicht nicht ganz so detailliert möglich gewesen, da für mich zumindest die Abgrenzung nicht immer ganz einfach war. So handeln eben immer wieder Gedichte von der Verfolgung oder von der Liebe zu Nicaragua.
D ZUR AUTORIN
Gioconda Belli wurde in Managua geboren und studierte in Spanien und den USA. Ab 1970 beteiligte sie sich an dem Widerstand der Sandinistischen Befreiungsfront FSLN gegen die Somoza-Diktatur in ihrer Heimat. Daher mußte sie auch 1975 ins Exil gehen. Nach der Revolution lebte sie bis 1990 in Managua und arbeitete dort vor allem im Bereich der politischen Bildung. Heute wohnt sie in Los Angeles / USA. Sie gilt als eine der großen Autorinnen Nicaraguas. Und kaum eine andere Frau in Zentralamerika schreibt so voller Sinnlichkeit und sprachlicher Kraft. Ich selbst liebe ihre Mischung aus Erotik und Mut bzw. Kampfessinn und Selbständigkeit.
E DATEN
Titel: Wenn du mich lieben willst
Autorin: Gioconda Belli
Art: Gedichtssammelband, Taschenbuch
Seiten: 187
ISBN-Nr. 3-423-12722-8
Preis: 13,50 DM, schätzungsweise jetzt 7 Euro.
Eignung: Erwachsene und Jugendliche
F FAZIT
Wenn du mich lieben willst von Gioconda Belli bietet mit dieser Sammlung die Möglichkeit, die Dichterin bzw. die Vielfältigkeit ihrer Gedichte kennenzulernen. Es ist zwar nur ein Taschenbuch aber dennoch aufgrund des Inhalts eine meiner Perlen im Bücherregal.
Kommentare erwünscht, ich hoffe euch hat der Beitrag gefallen - liebe Grüße - Miara
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-07-11 10:02:20 mit dem Titel Von der Wichtigkeit des Träumens (Die Sklaven des Traumfressers von Barbara Büchner)
"Die Sklaven des Traumfressers" von Barbara Büchner ist eines der Bücher, das vom Ueberreuter Verlag in der Edition Märchenmond herausgegeben wird. Es ist eines der Bücher, die für Jugendliche herausgegeben werden, was aber Erwachsene nicht hindern sollte, so ein Buch zu lesen. Gekauft habe ich mir das Buch bei www.jokers.de. Hier mein Beitrag zu diesem Buch:
INHALT
Aus einem langweiligen Urlaub wird für die drei Jugendlichen Tanja, Dennis und Robert plötzlich ein gefährliches Abenteuer. Alles beginnt mit einer scheinbar normalen Besichtigungstour durch eine alte gotische Kirche. Plötzlich werden die drei von ihrem Führer in einer der Grüfte eingeschlossen. Sie bemerken, dass es nach unten noch einen Ausweg gibt und suchen sich den Weg durch das Gebäude ins Freie. Aber irgendwas stimmt nicht. Denn die Welt, in der sie herauskommen, gleicht zwar unserer Welt. Aber einiges ist doch anders, alles wirkt verfallen und auch die Menschen sind anders.
Die drei werden direkt von zwei Punkern abgefangen, die sich als Dream und Raven vorstellen. Sie verhalten sich so, als seien alle in Gefahr und bringen Tanja, Dennis und Robert an einen anderen Platz. Dort erfahren die Drei dann, dass sie tatsächlich in einer anderen Welt, in einer Parallelwelt sind. Und in dieser Welt können die Menschen nicht mehr träumen. Eine religiöse Gruppe hat nach einem Krieg die Macht übernommen und sich mit Dämonen bzw. Wesen einer anderen Welt verbündet und herrscht seitdem über die Menschen. Durch die fehlenden Träume sind die Menschen dieser Welt nicht mehr dazu fähig, Widerstand zu leisten. Und unsere drei Helden, die von den anderen als Diejenigen bezeichnet werden, sollen den anderen helfen, wieder träumen zu lernen - und die Welt zu retten.
Ein schwieriges Unterfangen für drei gewöhnliche Jugendliche, die zudem jetzt um ihr Leben fürchten müssen, da die Häscher der Machtinhaber bald hinter ihnen her sind.
MEINUNG
Barbara Büchner hat hier ein Buch geschrieben, dass man durchaus von der Grundidee mit Werken wie Momo oder wie Märchenmond vergleichen kann. Denn hier geht es um die Macht des Träumens und was bewirkt wird, wenn Menschen nicht mehr träumen können. Das betrifft sowohl Tagträume als auch gewöhnliche Träume. Hier wird anhand dieser Welt gezeigt, wie viel dem Menschen dann fehlt, denn das Träumen ist wichtig für die Vorstellungskraft und somit auch für zukünftige Ziele.
Die Persönlichkeiten von Tanja, Dennis und Robert haben mir sehr gut gefallen. Alles wird hier allerdings aus Tanjas Perspektive geschrieben, so dass vieles der anderen Hauptpersonen doch zu kurz kommt. Auch die Persönlichkeit des Führers Neil, der auch eine große Rolle spielt, hat mir sehr gefallen. Er wirkt noch am realistischsten. Denn während die anderen drei nur das Ziel haben, der fremden Welt zu helfen, zeigt er natürliche, menschliche Reaktionen und will fliehen bzw. zurück in unsere Welt.
Alles in allem hat man hier allerdings ein typisches Jugendbuch vor sich. In dem die Hauptperson eben kaum Angst hat bzw. ihre Angst zugunsten eines höheren Ziels bekämpft. Zudem ist es auch eine Ansichtssache, ob es nun glaubhaft ist, dass Menschen ohne Möglichkeit zum Träumen nun weniger engagiert für ihre Ziele kämpfen. Aber hier respektiere ich die Idee der Autorin, die das vorweg nimmt und so den Träumen eine sehr hohe Bedeutung zuspricht. Und wenn man das akzeptiert, dann ist auch vieles sehr verständlich und realistisch, was in der anderen unterdrückten Welt passiert.
Sehr interessant finde ich einige Parallelen zu unserer Welt. Beispielsweise, dass Sekten vor der Jahrtausendwende aus dem Boden schießen und vom Ende der Welt reden bzw. allen den Tod ankündigen, der nicht ihren Glauben annimmt. Die Autorin versucht hier eine Welt zu schildern, in der einer solchen Sekte eben dieses gelungen ist. Und die Auswirkung auf die restliche Menschheit ist nicht gerade positiv.
Der Roman ist sehr phantasievoll und viele Dinge geschehen hier, die nach unserer Logik unmöglich sind. Aber "Die Sklaven des Traumfressers" ist ein Buch, das an die Phantasie und die Träume apelliert. Und somit fühlt sich ein phantasievoller und fremde Welten liebender Welt auch mit diesem Buch wahrscheinlich wohl, mir hat es sehr gut gefallen.
Schriftstellerisch ist der Anspruch nicht sehr hoch, so gibt es oft Wiederholungen und ich finde es auch merkwürdig und störend, wenn man mindestens drei Stellen beispielsweise plötzlich auf Tanjas schmerzenden Waden eingegangen wird. Aber insgesamt liest sich das Buch einfach und man ist schnell durch die sehr interessanten 343 Seiten durch.
DATEN
Titel: Die Sklaven des Traumfressers
Autorin: Barbara Büchner
Geeignet: Erwachsene und Jugendliche, die Fantasy mögen
Seiten: 343
Preis: Euro 4,90 bei www.jokers.de
ISBN-Nr. 3-8000-2568-X
FAZIT
Die Sklaven des Traumfressers ist ein unterhaltsamer und sehr interessanter Roman über drei Jugendliche, die in eine Welt geraten, in der die Menschen die Fähigkeit verloren haben zu träumen. Ein Buch über einen scheinbar unmöglichen Kampf gegen das Böse in dieser Welt. Und ein Buch, das eine Welt zeigt, wie sie sein könnte, wenn eine religiöse Sekte an die Macht käme.
Liebe Grüße - Miara
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-07-11 12:33:15 mit dem Titel Mittelmäßige Zeitreise mit Marion Zimmer Bradley (Die Sterne warten)
Marion Zimmer Bradley gehört zu meinen Lieblingsautoren. Daher habe ich mir auch das Buch Die Sterne warten von ihr vor einem Monat gekauft und vor ein paar Tagen durchgelesen. Meine Erwartungen an dieses Buch haben sich allerdings nicht erfüllt. Warum, das könnt ihr hier lesen.
INHALT
Das Buch Die Sterne warten ist eine Auswahl von Kurzgeschichten der Autorin aus drei Jahrzehnten. Es sollen Geschichten von Menschen sein, die Göttern gleich sind oder mit diesen verbunden sind. Und Geschichten von Menschen, die in sich ein uraltes Erbe spüren.
Aufgeteilt ist das Buch in V Teile, die alle sehr unterschiedlich sind.
Teil 1 hat das Überkapitel Die Sterne warten: Frühe Erzählungen.
Hier finden wir folgende vier Geschichten:
1. Jackie sieht einen Stern, geschrieben 1954
2. Tod zwischen den Sternen, geschrieben 1956
3. Die Sterne warten, geschrieben 1958
4. Die Stimmen des Windes, geschrieben 1959
5. Adams Rippe, geschrieben 1963
Teil 2: Arwens Abschied: Legenden aus Mittelerde
1. Arwens Stein, geschrieben 1974
2. Arwens Abschied, geschrieben 1974
Teil 3: Begegnung in den Hyaden: Begebnisse zwischen zwei Sternen
1. Begegnung in den Hyaden, 1962
2. Der Tag der Schmetterlinge, 1974
3. Heldenmond, 1976
4. Ellbogenfreiheit, 1980
Teil 4 beschäftigt sich mit den Darkover. - Der Preis der Bewahrerin: Darkover-Geschichten.
1. Der Wasserfall von 1974
2. Der Preis der Bewahrerin von 1978
3. Lektion im Gasthof von 1978
4. Den Eid zu wahren von 1979
5. Der Sohn des Falknermeisters von 1980
6. Schwert des Chaos von 1982
Teil 5: Der blaue Stern: Fantasy-Stories
1. Das Geheimnis des Blauen Sterns von 1979
2. Der unfähige Magier 1983
Danach folgt ein sehr umfangreiches Nachwort des Herausgebers, anschließend ein Quellen- und Übersetzungsverzeichnis.
MEINUNG
Es ist für mich nicht einfach, eine generelle Meinung zu diesem Buch abzugeben. Aber ich selbst bin enttäuscht von diesem Buch. DAs liegt wohl daran, dass ich eher den späteren Stil der Autorin kenne bzw. bis jetzt kannte und von dem Anfangsstil wenig halte.
Insgesamt ist das Buch sehr grausam und hart. Fast alle Geschichten spielen nicht nur in düsteren Zeiten sondern enden oft auch düster und tödlich oder auf andere Weise schlecht für die Hauptpersonen.
Ich versuche aber jetzt doch mal kurz auf die einzelnen Teile und Geschichten einzugehen.
In Teil 1 finden wir eher seichte Science Fiction Storys, wie sie durchaus in dieser Zeit bis in die 60er Jahre üblich waren. Von Kindern, die Kontakt zu Außerirdischen bekommen bis hin zu Menschen, die von Aliens übernommen werden, ist hier alles vorhanden. Die Geschichten sind ganz interessant geschrieben, haben aber bis auf die Geschichte Eins alle einen sehr negativen Touch.
Teil 2 ist meiner Ansicht nach nur geeignet für Menschen, die sich mit dem Thema Mittelerde beschäftigt haben, also Herr der Ringe und weiterfolgende Werke kennen. Wer diese wie ich nicht kennt, ist hier aufgeschmissen. Denn man bekommt nirgends hinweise, was welche Person bedeutet oder was es mit dem Völkern hier auf sich hat. Hier war ich sehr enttäuscht, denn die Geschichten sind für Nichtkenner zu verworren, um etwas zu verstehen.
Teil 3 sind wieder eher allgemeine Science Fiction Geschichten. Hier beginnt man langsam die heute bekannte Art der Schriftstellerin zu spüren, die auch bekannt dafür ist, dass oft Frauen Heldinnen und Hauptpersonen sind. Die Begegnung in den Hyaden beginnt sehr spannend, endet dann aber auch für mich zu knapp und ohne logisches Ende. Denn auch hier sind noch Einflüsse von den Herr-der-Ringe Kenntnisse zu spüren, die ich eindeutig nicht habe. Und auch hier sind die Geschichten ziemlich brutal oder auf subtile Weise sehr gemein und die Hauptpersonen meistens nicht gerade die Guten.
Teil 4 ist ein interessanter Bereich. Die Darkover Geschichten von Marion Zimmer-Bradley sind nicht umsonst ziemlich bekannt geworden. Auch hier herrscht noch die Brutalität und Grausamkeit vor. Und hier bemerkt man eben die geänderte Schreibweise und dass Frauen mehr sind als nur Wesen, die sich vergewaltigen lassen oder Kinder kriegen. Obwohl beides auch hier noch vorkommt. Am besten hat mir hier "Den Eid zu wahren" und "Schwert des Chaos" gefallen. Beide Geschichten sind zwar auch brutal, aber die Hauptpersonen sind hier sympathisch und ihre Handlungsweise ist gut nachzuvollziehen. Und beide sind schon im Stil der heutigen Art geschrieben.
Teil 5 ist dann so, wie ich den Schreibstil von Marion Zimmer Bradley kenne. Ein wenig mystisch und geheimnisvoll. Die Welten sind oft auch noch grausam aber nicht immer nur negativ wie in den früheren Werken. Und Frauen haben jetzt die gleichen Möglichkeiten wie Männer, selbst wenn sie in einer nicht frauenfreundlichen Welt leben.
Insgesamt eine sehr vielfältige Mischung, bei der aber Grausamkeit und eine negativ ausklingende Story vorherrschen. Einige der Kurzgeschichten sind unverständlich, wenn man sich selbst nicht vorher mit der Thematik auseinandergesetzt hat, die die Autorin beispielsweise kennt.
Sehr gut ist das Buch, wenn man sich mal ein Bild über die Entwicklung der Schriftstellerin machen möchte. Da das nicht mein Anliegen war, bin ich hier sehr enttäuscht. Denn das Anliegen des Buches sollte ja sein, die Verschiedenartigkeit der Menschlichen Seele ans Licht zu bringen. Und wenn ich mir das Buch jetzt noch einmal rückblickend betrachte. Dann heißt das hauptsächlich Gnadenlosigkeit, Brutalität und Machtgier, bis auf ein paar Ausnahmen.
Insgesamt fand ich vielleicht ein Drittel des Buches wirklich lesenswert und interessant, wobei hier noch einige ziemlich happige Geschichten mit enthalten sind. Ich würde mir dieses 320 seitige Buch nicht noch einmal kaufen, empfehlen kann ich es nur mal zum Ausleihen aus einer Bücherei, das ist günstiger, da Ärgert man sich nicht so über das ausgegebene Geld.
DATEN
Titel: Die Sterne warten
Autorin: Marion Zimmer Bradley
Seiten: 320
Art: Kurzgeschichten, gebundenes Buch
ISBN-Nr. 3-8289-6759-0
Ausgabe: 1986
Verlag: Gustav Lübbe Verlag, Bergisch Gladbach
Preis: DM 9,80 bei www.jokers.de
FAZIT
Ein etwas enttäuschendes Buch mit vielen alten Kurzromanen der bekannten Autorin Marion Zimmer Bradley. Sehr gut, um ihre gesamte Schreibweise kennen zu lernen. Ansonsten viele grausame und nicht zum Thema passende Geschichten, daher mittelmäßig bis schlecht. Ich empfehle das Buch auch nicht weiter.
Liebe Grüße an alle Leser meines Beitrages - Miara
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-12-28 14:42:38 mit dem Titel Schönes Geschenkbuch für Groß und Klein (Samantha von Sergio Bambaren)
Freundschaft ist etwas, auf das wir oft viel zu wenig achten. Dabei ist die Freundschaft eines der schönsten Dinge, die es überhaupt auf der Welt gibt. Aus diesem Grunde und weil ich die Bücher von Sergio Bambaren liebe, habe ich mir kurz vor Weihnachten auch das Buch "Samantha - eine Geschichte über Freundschaft gekauft". Dieses Büchlein werde ich auch noch einer guten Freundin schenken. Jetzt möchte ich es hier aber vorstellen.
INHALT
Samantha ist ein ein ganz besonderes Mädchen, dessen Lebenssinn nicht nur daran liegt, sich mit anderen Mädchen zu treffen oder auf Parties zu gehen. Sie verbringt jede freie Minute am Meer und liebt die kleinen Wunder, die sie dort findet.
Als sie eines Tages wieder ans Meer geht, um dort Antworten auf ihre vielen Fragen zu finden, da geschieht etwas ganz Besonderes. Denn aus dem Meer taucht Delphi, ein wilder Delphin auf. Auch Delphi ist anders als die übrigen Delphine. Er sucht wie Samantha einen wahren Freund, ein Wesen, das etwas ganz Besonderes für ihn ist.
Delphi nimmt Samantha, die von ihm wissen will, was wahre Freundschaft ist, mit aufs Meer hinaus. Und so erlebt die kleine Samantha einige sehr schöne Momente und lernt viele Meeresbewohner kennen. Dabei lernt sie auch, was Freundschaft bedeutet.
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MEINUNG
Samantha ist schon äußerlich ein auffälliges Buch. Denn was ich da im Laden entdeckt hatte, ist zwar nur ein dünnes Taschenbuch, aber schon das Bild vorne ist bezaubernd und liess mich neugierig werden. Dort sieht man im Meer tauchend ein kleines (etwa 10 Jähriges Mädchen) neben einem Delphin nach oben schwimmen. Darüber sieht man dann die Umrisse eines Haies. Und trotzdem strahlt das Buch nur Positives aus.
Schon beim Durchblättern des 74 Seitigen Buches fällt auf, dass sich diese wundervolle Zeichnunge susammen mit vielen anderen bunten Zeichnungen auch passend zum Text noch im Buch wiederfinden. Es macht mir hier schon Spass, nur die Bilder des Buches aufzublättern und mir dann lange anzusehen. Mich bringt es gleichzeitig zum Lächeln aber auch zum Nachdenken, so schön und aussagekräftig sind die Bilder.
Die Schrift selbst ist ein wenig Größer als ich es sonst von Büchern gewohnt bin. Allerdings gibt es diese schriftgröe manchmal bei Geschenkbüchern, wenn sie auch für Kinder geeignet sind.
Die Geschichte selbst ist so geschrieben, dass sie sowohl für Erwachsene als auch für Kinder geeignet ist. Man könnte sie auch ohne Probleme den ganz Kleinen vorlesen und ihnen dazu dann die Fotos zeigen. Auch das passt hier hervorragend.
Für Erwachsene finde ich es geeignet, sofern man jemanden, den man vielleicht selbst als guten Freund bezeichnet, hiermit zeigen will, wie wichtig er einem selbst ist. Das Buch gibt aber auch sehr gute Anregungen über das, was wahre Freundschaft bedeutet. Denn es geht hier nicht über das, was man so als Freund bezeichnet, wenn es sich um einen Bekannten handelt, sondern um die tiefe Freundschaft.
Im Buchtext selbst sind gute Aspekte der Freundschaft auch immer wieder hervorgehoben, sie wirken hier fast wie ein Gedicht. Hier ein Beispiel:
Freunde brauchen einander
wie die Blumen den Regen,
um zu blühen und ihre Schönheit zu zeigen.
Freundschaft muß sorgfältig
gepflegt werden.
Vom Inhaltlichen her gefällt mir die Geschichte aber auch, weil das Buch zeigt, wie die kleine Samantha hier Freunde findet, wenngleich es hier keine Menschen sind. Und man über das Abenteuer und der Fragen von Samantha auch selbst miterlebt, was die Freundschaft ausmachen kann.
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DATEN
Titel: Samantha - Eine Geschichte über Freundschaft
Autor: Sergio Bambaren
Seiten: 74
Art: Geschenkbuch, Buch über Freundschaft
Buchart: Taschenbuch
Verlag: Piper
Preis: 7,90
ISBN-Nr. 3-492-23611-1
Ausgabe: September 2002
FAZIT
Samantha - Eine Geschichte über Freundschaft ist ein wundervolles Geschenkbüchlein, das man sowohl Erwachsenen als auch Kindern schenken kann. Aber es ist auch zum Selbstlesen und Bilderanschauen sehr gut geeignet.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-01-08 18:40:24 mit dem Titel Kuriositätensammlung Australien (Frühstück mit Kängurus von Bill Bryson)
Kurz vor Weihnachten habe ich mir in einem Buchladen das Taschenbuch "Frühstück mit Kängurus - Australische Abenteuer" gekauft. Wie einige meiner Leser wissen, bin ich ja ein großer Australienfan. Und als Leseratte konnte ich hier nicht widerstehen, denn das Buch wurde als humoristisches Buch und Reiseführer angeboten. Hier meine Meinung dazu.
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INHALT
Bill Bryson, ein in Amerika für humoristische Werke bekannter Autor war der Meinung, dass man in Amerika eindeutig zu wenig über Australien wisse. Und somit machte sich der Autor auf den Weg in das Land, in dem sich fliegende Füchse tummeln und das als der flachste, trockenste, unfruchtbarste und heißeste Kontinent gilt. Das Buch handelt von seinen Erlebnissen des Autors und ziemlich vielen Informationen, die hauptsächlich kurios sind.
Aufgebaut ist das Buch wie ein Erlebnisroman oder ein Tagebuch. Es ist in Ich-Schreibweise geschrieben und ziemlich humorvoll beschreibt hier Bill Bryson alles, was ihm in Australien während seiner Reisen passiert ist, was für Personen ihm begegnet sind und was es alles an Besonderheiten an den von ihm besuchten Orten gibt. Dabei kommt man in den Genuss von bekannten Städten wie Sydney oder Melbourne aber auch eher unbekannte Orte wie Burrumbottock oder Tittybong wurden von Byron bereist und hier beschrieben. Insgesamt hat der Leser hier 19 Kapitel und ein Nachwort in dem 411 Seitigem Werk vor sich.
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MEINUNG
Nachdem ich hier den Inhalt nur kurz umrissen habe, jetzt aber meine Meinung zu diesem Buch, dessen Aussehen mich durchaus auch mit zum Kauf verlockt hat. Denn man sieht hier ein Kängurugesicht und im Hintergrund den Uluru, auch als Ayers Rock bekannt. Und da ich selbst schon an diesem Ort gewesen bin, fiel mir das Buch auch gleich ins Auge.
Den Autor Bill Bryson kenne ich selbst nicht. Laut der Booklist hat er schon sehr gute und humorvolle Reiseliteratur geschrieben. Aber ich bin generell aufgeschlossen, wenn es gilt neue Bücher kennenzulernen.
Insgesamt ist Frühstück mit Kängurus ein sehr unterhaltsamer Roman. Der Autor schafft es auch den Leser gleich in seinen Bann zu bringen, was bei einem Reisebericht nicht immer machbar ist. Der Stil ist sehr direkt aber man bemerkt auch gleich die Amerikanische Denkweise. Und für Bryson scheint ganz Australien nur ein Kuriosum zu sein, auch wenn der Autor immer wieder betont, wie sehr er Australien mag.
Sehr viele Stellen sind zugleich lustig und doch meiner Ansicht nach so überzogen, dass es mich schon wieder störte. Mein Leser stelle sich einen Roman über Deutschland vor, in dem nur das erwähnt wird, was kurioses in Deutschland passierte. Der eine mag so etwas, der andere nicht. Bryson hat dafür aber auch sehr gut recherchiert und so erfährt man welcher Premierminister einfach so im Meer baden ging und auf ewig verschwand und wo es welche giftigen Tiere gibt.
Während seiner gesamten Reise durch viele Gebiete Australiens findet Bryson aber auch immer irgendwelche kuriosen Dinge. Vieles über die Lebensweise der "normalen" Australier, wie ich sie kennen gelernt habe, erfährt man dagegen nicht. Dafür weiß ich jetzt, dass es auch einen großen Hummer und einen großen Stier gibt, dessen Hoden einen Mann erschlagen würden, fielen sie zufällig auf ihn. Wie Amerika hat Australien leider auch die Tendenz überall das größte zu haben. Und Bryson hat eine Vorliebe, diese Touristenattraktionen zu beschreiben.
Sehr gut gefallen haben mir dagegen seine persönlichen Erlebnisse. Und da hat er auch einen sehr interessanten Schreibstil, was sich selbst angeht. Er hat einen starken Eigenhumor und beschreibt sich selbst so komisch, dass gerade solche Passen Spass machten, in denen er Erlebnisse beschrieb, die ihm selbst passiert sind.
Sehr schade fand ich seine Voreingenommenheit bestimmter Orte Australiens gegenüber. Die gibt er zwar unumwunden in dem Buch zu aber so bekommt man auch nur eine negative Schilderung über Orte, die man vielleicht selbst als gut kennt, die der Autor aber aus bestimmten Gründen schon vorher nicht mochte.
Insgesamt habe ich durch das Buch viel über Australien gehört, aber irgendwie nur über negativ-kuriose Dinge. Viel Positives kommt über das Land hier nicht heraus und das störte mich sehr. Außerdem finde ich einiges sehr überheblich. Mein Onkel, ein Australier, sagte mir mal, es gäbe in Australien keine überheblicheren Menschen als die Amerikaner. Und auch wenn Bryson hier humorvoll über Australien herzieht, so kommt das doch an sehr vielen Punkten heraus.
Und auch wenn das Buch insgesamt sehr humorvoll ist, so sollte man selbst nicht glauben, dass einem normalen Touristen all diese Dinge zustossen, wie Bryson es hier schildert. Ich war jetzt schon zweimal in Australien, meine Eltern dreimal, aber wir haben nie so ungewöhnliche und fast nur kauzige Menschen kennengelernt, wie Bryson hier in dem Buch schildert. Und wir waren auch schon in sehr vielen Gegenden Australiens.
Gar nicht humorvoll sondern sehr nachdenklich stimmte mich sein Beitrag über Alice Springs. Erst macht sich der Autor viele Gedanken über die Situation der Aborigines. Dabei wird der Leser darauf gestossen, wie schlimm die weißen Australier mit den Aborigines umgegangen sind. Sind sie auch, aber dieser von sich so überzeugte Amerikaner machte nicht einmal den Vergleich mit Amerika und den Indianern. Denn beides ist gleich schrecklich gewesen. Und so sieht man den von sich überzeugten Amerikaner über die Australier urteilen und es regt sich nirgends das Gewissen gegenüber den Ureinwohnern Amerikas. Und anstatt, dass seine Gedanken auch weitergehen, macht er es schließlich wie seiner Aussage nach alle Australier. Er tut so, als gäbe es keine Aborigines. Vielleicht wundert sich der eine oder andere Leser von mir, warum ich mich so darüber aufrege. Ich finde es schlimm, wie die Aborigines heute noch in Australien behandelt werden. Denn obwohl ihnen heute einige Landgebiete zurückgegeben wurden, gelten sie bei den meisten Weißen wie Abschaum. Aber trotz allem gibt es in Australien auch engagierte Menschen, die sich für die Rechte der Ureinwohner einsetzen. Und dann kommt so ein von sich selbst überzeugter Amerikaner und tut so, als seien die Australier die einzigen, die hier Ureinwohnern ihre Rechte absprechen würden.
Wer das Buch liest, erfährt auf jeden Fall sehr vieles über Menschen, die versucht haben, Australien zu erkundigen und meistens dabei scheiterten. Man weiß nach dem Lesen alles über die Gefahren des trockenen Kontinents und so mancher wird sich wohl hüten, dieses Land jemals zu besuchen. Wären nicht die guten Erlebnisse des Autoren gewesen, so hätte ich das Buch schnell wieder aus der Hand gelegt, so sehr hat mich diese Negativ-Informationspolitik dieses Buches geärgert. Aber da durchaus auch ein paar schöne Aspekte Australiens geschildert werden und mich auch interessierte, was Bryson zu Gegenden sagt, die ich noch nicht kenne, habe ich das Werk auch zu Ende gelesen. Ich habe vor Weihnachten mit diesem Buch angefangen und es jetzt erst beendet. Und das heißt etwas, denn normal habe ich ein interessantes Buch mit diesen Seiten in zwei spätestens drei Tagen beendet.
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DATEN
Titel. Frühstück mit Kängurus - Australische Abenteuer
Autor: Bill Bryson
Seiten: 412
Art: Humoristische Reiseliteratur
Buchart: Taschenbuch
Verlag: Goldmann-Verlag
ISBN-Nr.: 3-442-45379-8
Preis: 9,90 Euro
Ausgabe: November 2002
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FAZIT
Frühstück mit Kängurus ist eine Mischung zwischen einem Reiseerlebnisroman, der sehr gelungen ist und einer Anreihung von kuriosen Informationen zu Australien. Mir hat diese Mischung nicht sehr gefallen, zudem einiges sehr überheblich wirkt und Australien in diesem gerade in den Informationen nicht gut weg kommt. Vielleicht betrachten das viele Menschen als Lustig aber mir gefiel es nicht, wie sehr vieles von und in Australien hier von Bryson oft ins Lächerliche gezogen wurde. Ich persönlich würde mir das Buch nicht noch einmal kaufen.
Liebe Grüße - Miara weiterlesen schließen -
Bach, Richard / Die Möwe Jonathan
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Das ein oder andere Buch ist nicht nur Lesestoff, sondern eine Botschaft oder gar eine Lebenseinstellung und wird somit zum Klassiker. Eines dieser Bücher ist „Die Möwe Jonathan“. Zu diesem Buch gibt es auch einen Film, untermalt mit schöner Musik von Neil Diamond.
*** Die Story ***
Die junge Möwe Jonathan ist anders als die anderen Möwen. Er interessiert sich nicht für das Alltägliche, in diesem Fall die Futtersuche. Jonathan will die Kunst des Fliegens in seiner Vollendung beherrschen und wird somit schnell zum Außenseiter. Er übt täglich, ist schon fast besessen und schließlich gelingt ihm eine besonders riskante Übung. Dabei hat er jedoch einen größeren Schwarm Möwen behindert.
Die Ratsversammlung der Möwen beschließt daraufhin, Jonathan endgültig aus ihrer Gemeinschaft auszustoßen. Jonathan, der eigentlich mit einer Ehrung gerechnet hatte, flog sich seiner Einsamkeit bewusst davon.
Er übt weiter und seine Fähigkeiten werden immer vollkommener. Und so ist sein Leben zwar einsam, aber lebenswert. Bis er dann eines Tages auf zwei Möwen trifft, die jeden Flug meisterhaft beherrschen und ihn in eine andere Welt mitnehmen. Hier endet der erste Teil des Buches.
Im zweiten Teil geht es darum dass Jonathan klar wird, nichts war umsonst. Es war gut dass er sich so angestrengt hat und auch die ungewollte Zeit der Einsamkeit war von Nutzen. Er lernt mit Hilfe seine „wirklichen Brüder“ was er noch wissen muss. Und er lernt Freiheit und Liebe zu schätzen und weiterzugeben. Und so kehrt er schließlich zurück.
Den Rest möchte ich eigentlich nicht erzählen, falls es noch jemanden unter Euch gibt der das Buch noch nicht kennt.
*** Fakten zum Buch ***
Mit liegt eine Taschenbuchausgabe Nr. 20897 vom Ullstein Verlag vor. Es ist die 4. Auflage, erschienen im März 1991. Im Buch findet man auch Bilder von Möwen. Die Fotos sind in schwarzweiß gehalten. Die Originalausgabe heißt „Jonathan Livingston Seagull“. Die ISB N ist 3 548 20897 5. Die Fotografien sind von Russel Munson. Das Buch wurde von Jeannie Ebner ins Deutsche übersetzt. Der damalige Preis des Buches war DM 9,80.
*** Zum Autor ***
Richard Bach ist Jahrgang 1935 und wurde in Oak Park, Illinois geboren. Mit 18 Jahren wurde er zum Jetpiloten ausgebildet. Er war auch Schauflieger und Fluglehrer.
*** Fazit ***
Ein Buch für alle, die das Besondere suchen und nicht mit der Masse laufen wollen.
*** Meine Meinung ***
Auch schon Außenseiter gewesen und auch immer wieder von Rückschlägen gebeutelt, gelernt trotzdem nach vorwärts zu gehen, spricht mir dieses Buch natürlich aus der Seele.
Es ist eben nicht einfach, seinen Weg zu gehen wenn er so anders als der von anderen ist. Und es gibt eben viele, die einen davon abhalten wollen. Nicht umsonst gibt es den Spruch „Schuster bleib bei deinem Leisten“.
Beschließt man trotzdem, seinen eigenen Weg zu gehen, muss man sich darüber klar sein dass es nie nur geradeaus gehen kann. Es ist ganz normal, eine Zeitlang Außenseiter zu sein oder wenigstens – milde ausgedrückt – belächelt zu werden. Und ist es noch so schwer und wirft einen die Müdigkeit der Enttäuschung oft um, ES LOHNT SICH DOCH!
Das lese ich aus diesem Buch heraus. Und gerade in Zeiten, wo ich dazu tendiere aufzugeben, nehme ich mir dieses Buch gerne zur Hand. Und es gehört zu den Büchern wie „Johannes“, „Der träumende Delphin“, „Der kleine Prinz“ und einige andere, die ich gerne schenke, weil …
… Träumen wichtig ist, Hoffen notwendig ist und Ziele uns am Leben erhalten!
„Für die wirkliche Möwe Jonathan, die in uns allen lebt!“
Noch ein Tipp: Seht Euch mal die Seite http://home.twin.at/achtsamkeit/bach.htm an. Hier findet Ihr schöne Zitate von Richard Bach, wie z. B.:
Was für die Raupe das Ende der Welt ist,
nennt der Meister einen Schmetterling!
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-01-05 05:32:46 mit dem Titel Bach Richard, Die Möwe Jonathan
Das ein oder andere Buch ist nicht nur Lesestoff, sondern eine Botschaft oder gar eine Lebenseinstellung und wird somit zum Klassiker. Eines dieser Bücher ist „Die Möwe Jonathan“. Zu diesem Buch gibt es auch einen Film, untermalt mit schöner Musik von Neil Diamond.
*** Die Story ***
Die junge Möwe Jonathan ist anders als die anderen Möwen. Er interessiert sich nicht für das Alltägliche, in diesem Fall die Futtersuche. Jonathan will die Kunst des Fliegens in seiner Vollendung beherrschen und wird somit schnell zum Außenseiter. Er übt täglich, ist schon fast besessen und schließlich gelingt ihm eine besonders riskante Übung. Dabei hat er jedoch einen größeren Schwarm Möwen behindert.
Die Ratsversammlung der Möwen beschließt daraufhin, Jonathan endgültig aus ihrer Gemeinschaft auszustoßen. Jonathan, der eigentlich mit einer Ehrung gerechnet hatte, flog sich seiner Einsamkeit bewusst davon.
Er übt weiter und seine Fähigkeiten werden immer vollkommener. Und so ist sein Leben zwar einsam, aber lebenswert. Bis er dann eines Tages auf zwei Möwen trifft, die jeden Flug meisterhaft beherrschen und ihn in eine andere Welt mitnehmen. Hier endet der erste Teil des Buches.
Im zweiten Teil geht es darum dass Jonathan klar wird, nichts war umsonst. Es war gut dass er sich so angestrengt hat und auch die ungewollte Zeit der Einsamkeit war von Nutzen. Er lernt mit Hilfe seine „wirklichen Brüder“ was er noch wissen muss. Und er lernt Freiheit und Liebe zu schätzen und weiterzugeben. Und so kehrt er schließlich zurück.
Den Rest möchte ich eigentlich nicht erzählen, falls es noch jemanden unter Euch gibt der das Buch noch nicht kennt.
*** Fakten zum Buch ***
Mit liegt eine Taschenbuchausgabe Nr. 20897 vom Ullstein Verlag vor. Es ist die 4. Auflage, erschienen im März 1991. Im Buch findet man auch Bilder von Möwen. Die Fotos sind in schwarzweiß gehalten. Die Originalausgabe heißt „Jonathan Livingston Seagull“. Die ISB N ist 3 548 20897 5. Die Fotografien sind von Russel Munson. Das Buch wurde von Jeannie Ebner ins Deutsche übersetzt. Der damalige Preis des Buches war DM 9,80.
*** Zum Autor ***
Richard Bach ist Jahrgang 1935 und wurde in Oak Park, Illinois geboren. Mit 18 Jahren wurde er zum Jetpiloten ausgebildet. Er war auch Schauflieger und Fluglehrer.
*** Fazit ***
Ein Buch für alle, die das Besondere suchen und nicht mit der Masse laufen wollen.
*** Meine Meinung ***
Auch schon Außenseiter gewesen und auch immer wieder von Rückschlägen gebeutelt, gelernt trotzdem nach vorwärts zu gehen, spricht mir dieses Buch natürlich aus der Seele.
Es ist eben nicht einfach, seinen Weg zu gehen wenn er so anders als der von anderen ist. Und es gibt eben viele, die einen davon abhalten wollen. Nicht umsonst gibt es den Spruch „Schuster bleib bei deinem Leisten“.
Beschließt man trotzdem, seinen eigenen Weg zu gehen, muss man sich darüber klar sein dass es nie nur geradeaus gehen kann. Es ist ganz normal, eine Zeitlang Außenseiter zu sein oder wenigstens – milde ausgedrückt – belächelt zu werden. Und ist es noch so schwer und wirft einen die Müdigkeit der Enttäuschung oft um, ES LOHNT SICH DOCH!
Das lese ich aus diesem Buch heraus. Und gerade in Zeiten, wo ich dazu tendiere aufzugeben, nehme ich mir dieses Buch gerne zur Hand. Und es gehört zu den Büchern wie „Johannes“, „Der träumende Delphin“, „Der kleine Prinz“ und einige andere, die ich gerne schenke, weil …
… Träumen wichtig ist, Hoffen notwendig ist und Ziele uns am Leben erhalten!
„Für die wirkliche Möwe Jonathan, die in uns allen lebt!“
Noch ein Tipp: Seht Euch mal die Seite http://home.twin.at/achtsamkeit/bach.htm an. Hier findet Ihr schöne Zitate von Richard Bach, wie z. B.:
Was für die Raupe das Ende der Welt ist,
nennt der Meister einen Schmetterling! weiterlesen schließen
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