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Tests und Erfahrungsberichte
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Signale von Christiane Busta
5Pro:
siehe oben
Kontra:
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Empfehlung:
Nein
Das grelle Leuchten einer roten Ampel! Sofort quietschen die Reifen eines sich nähernden Autos, es kommt gerade noch zum Stehen.
Ein lauter Schrei in einer gutbesuchten Fußgängerzone. Augenblicklich wenden sich zahlreiche Köpfe diesem entgegen, Passanten ereilen um zu helfen, wenn nötig. Kopfschmerzen. Ein Hilferuf des Körpers, welcher lange einer Sresssituation ausgesetzt wurde? Der Betroffene weiß sich mit dem Einnehmen einer Aspirin-Tablette oder einer kleinen Ruhepause zu helfen. Signale sind dazu da, um erhört zu werden und eine Reaktion folgen zu lassen, doch was ist mit solchen, die in der Dunkelheit verhallen? Ist es überhaupt sinnvoll akustische oder motorische Mitteilungen zu senden, wenn diese keinen Adressaten finden können?
Christine Busta versucht uns, die Leser ihres Gedichtes „Signale“, als Empfänger dieser unbeantworteten Zeichen zu gewinnen.
Christine Busta beginnt ihr Gedicht mit dem Wort „damals“, einer unbestimmten Zeitangabe, aber warum? Weil sie das Datum verdrängt oder gar nicht mehr weiß? Darf es sich nicht mehr in ihren Erinnerungen befinden? Spielt diese Nacht überhaupt eine Rolle für sie? Wahrscheinlich berichtet sie von einem Ereignis, welches sich permanent wiederholt und zwar jede Nacht um 2 Uhr. Nahe liegt, dass sie persönlich anwesend war und ihre Erinnerungen einige Zeit später zu Papier brachte. Der Ort des Geschehens ist ein Bahnhof in Nürnberg. Die ganze Stadt schläft, nur die Postverantwortlichen gehen ihrer Arbeit nach, als ein Zug an den Gleisen hält. Inmitten aller Ruhe taucht eine Grille aus dem Nichts um zu zirpen. An dieser Stelle erlangt das Gedicht seinen Höhepunkt, ungewöhnlich , da es gleichzeitig als Schlusssatz fungiert. Sie „schrie und schrillte und schrie“ , es scheint ein endloser Vorgang zu sein, welcher aus ständigen Wiederholungen besteht. Durch das der Grille zugeordnete Adjektiv „verirrte“, klingen ihre Schreie beinahe dramatisch. Man erkennt: die Grille möchte hier nicht sein, hat sich verlaufen, ist auswegslos. Ihre Rufe erscheinen nun hilflos, in dem Leser wird Mitleid erzeugt. Niemals sonst würde man auf solche Nichtigkeiten Wert legen... Normalerweise würde dieses Schrillen unter den Geräuchen des Zuges, der Arbeiter und des Windes untergehen, nie erhört werden. Doch man erfährt von keinem solchen Lärm, im Gegenteil man bekommt das Gefühl einer lähmenden, schweren Stille, wird beinahe von ihr erdrückt.
In der zweiten Strophe wird durch die Verwendung des Passivs die Anonymität der Anwesenden gewahrt. So schreibt Frau Bussa: „man hat verladen“. Auf dem ersten Blick wirkt dieser Ausdruck für die Angestellten der Post beinahe als herabstufend , von oben herab geschrieben. Ähnlich bei der Benutzung des Synonyms „Schläfer“ für Aufgeber von Briefen oder Menschen in Erwartung einen zu erhalten. Die Bezeichnung „Schläfer“ wird im normalen Sprachgebrauch vornehmlich als Schimpfwort für Langweiler oder Faule benutzt und ist daher in seiner wahren Bedeutung verkannt. Die Ironie darin vergessen passt das Wort gut zur Beschreibung des wahren Umstandes. Immerhin ist es weit nach Mitternacht und jeder normal in die Gesellschaft eingebundene Mensch tankt nun durch die Nachtruhe neue Energie für den nächsten Tag.
Auffällig von der Autorin bezüglich der Form gestaltet: die Satzanfänge. Sie beginnt stets mit der Kleinschreibung, um den Leser selbst über die Wichtigkeit ihres Textes entscheiden zu lassen , um nicht aufdringlich zu wirken ? Weiterhin bedarf sie weniger Substantive und beliebt einige Male das Prädikat uneingesetzt zu lassen. Durch die Knappheit des Gedichtes lässt es dich trotz fehlenden Reimmusters gut überblicken, wobei sich keiner hochtrabenden Sprache bedient wurde und somit leicht verständlich für jedermann zu lesen ist.
Diese Verse stellen die Seite des Lebens vor, die für den Größteil der Bevölkerung verdeckt funktioniert. Viele Menschen denken nicht weiter als sie sehen, sind daher sehr engstirnig und ich- bezogen, versetzten sich zu wenig in die Haut ihrer Mitmenschen. Christine Busta möchte dagegen ankämpfen: sie stößt die Leute direkt mit der Nase auf Handlungen, welche parallel zu ihrem Leben verlaufen und niemals Beachtung geschenkt bekommen würden, obwohl aus ihnen Nutzen getragen, beziehungsweise selber ein gewisser Drang zum Geltungsbedürfnis verspürt wird.. Etwas mehr Umsicht für die kleinen Dinge im Leben, die Erde dreht sich auch in der Nacht ..! Ich denke, dass das Gedicht einige Leser bekehren konnte und durch es das eigentliche Signal der Solidaritätsidee und der zu fördernden Feinfühligkeit durchaus übermittelt worden ist.
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Marsmänner und Venusfrauen
12.11.2002, 13:19 Uhr von
FrauNeedle
Hallo :-)Da ich schon immer gerne geschrieben habe, sind Meinungsplattformen ja ideal für mich :-...Pro:
lustig und leicht zu lesen
Kontra:
nada
Empfehlung:
Nein
Betrachten wir mal den Planeten Mars - Dort leben die Männer. Immer darauf bedacht effizient zu arbeiten und etwas zu leisten. Ständig müssen sie beweisen, daß sie etwas können, daß sie kräftig sind. Ihre Erfüllung finden sie hauptsächlich im Erfolg. Was sie geleistet haben, erkennt man an ihren Uniformen. Polizisten, Soldaten, Chauffeure und so weiter. Uniformen spiegeln ihre Fähigkeiten wieder. Marsianer interessieren sich für den Wetterbericht und die Sportschau. Niemals würden sie einen Liebesroman oder Selbsthilfebuch lesen. Sie brauchen große, handfeste Dinge wie schnelle Autos oder Computer. Doch irgendwann langweilten sich die Marsianer, nahmen ihr großes Teleskop, blickten in Ferne und entdeckten die Venus....
Und nun betrachten wir mal die Venus - Dort leben die Frauen. Auf der Venus gibt es ganz andere Prioritäten. Hier wird Liebe und Schönheit, Kommunikation und Pflege ganz groß geschrieben. Venusianerinnen zeigen ihre Gefühle, sind immer hilfsbereit und sorgen ständig für das seelische Wohl. Psychologie war ein Hauptfach in der Schule. Sie legen schöne Parks an und große Einkaufszentren. Doch auch den Venusfrauen war das auf die Dauer nicht mehr genug. Als sie das große Raumschiff der Marsianer entdeckten, waren sie überglücklich....
Marsianer und Venusianerinnen besiedelten dann gemeinsam die Erde. Anfangs ging alles noch gut. Doch nach und nach vergaßen sie, woher sie eigentlich stammen und es gab immer mehr Streitigkeiten zwischen Mann und Frau.
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So in etwa schreibt John Gray das erste Kapitel des Buches "Männer sind anders. Frauen auch." John Gray ist ein erfolgreiche Paartherapeut und hat nach langen Studien dieses Buch geschrieben. Er beschreibt das Urtypische Verhalten der Männer und Frauen, und weil beide Wesen so verschieden sind, kommt es immer wieder zu Streitigkeiten.
Inhaltsangabe:
* Männer stammen vom Mars, Frauen von der Venus
* Männliche Lösungsmodell und weiblich Verbesserungsvorschläge
* Die geheimen Mittel gegen den Streß
* Wie motiviert man das andere Geschlecht?
* Du kannst mich einfach nicht verstehen!
* Männer sind wie Gummibänder
* Frauen sind wie Wellen
* All die Liebe, die Sie brauchen
* Wie man Streit vermeidet
* Punkte sammeln beim anderen Geschlecht
* Wie teile ich meine schwierigsten Gefühle mit?
Die Liebesbrieftechnik
* Wie man um Unterstützung bittet und sie auch erhält
* Den Zauber der Liebe lebendig erhalten
Man kann das Buch als eine Art Gebrauchsanweisung für eine lange und glückliche Beziehung sehen. John Gray gibt immer wieder Beispiele, wie es in anderen Beziehungen gelaufen ist und wie es sich nach seinen Ratschlägen gebessert hat. Oftmals hat er dadurch eine Trennung verhindert.
Erstaunlich ist auch, daß man sich selbst oft in diesem Buch wiedererkennt. Nicht nur einmal mußte ich lächeln und zustimmend sagen: "Genauso war es bei mir".
Ständig wollen wir Frauen immer alles verbessern und über alles reden. Damit nerven wir die Männer ungemein und nehmen ihnen ihre Selbständigkeit. Männer hingegen verstehen einfach nicht, daß Frauen über ihren Ärger oder Probleme reden müssen. Wir Frauen brauchen keine Lösungen um mit dem Problem fertig zu werden, wir brauchen nur einen Zuhörer.
Eigentlich ist so eine Beziehungskiste ganz einfach, wenn man sich nur immer wieder daran erinnert, daß die Männer vom Mars kommen und die Frauen von der Venus - also zwei ganz verschiedene Welten!
Wer also seine Beziehung auffrischen oder gar retten möchte, sollte sich dieses Buch unbedingt mal durchlesen. Es ist lustig geschrieben und liest sich ganz flüssig. Für mich kam diese Gebrauchsanweisung leider zu spät, aber wer weiß - vielleicht kann ich das im nächsten Leben anfwenden :-))
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Titel: Männer sind anders. Frauen auch.
Autor: John Gray
Verlag: Goldmann
Seitenzahl: 320
Preis: 14,90 DM
ISBN 3-442-12487-5
Danke fürs Lesen - FrauNeedle weiterlesen schließen -
Frank Goosen - Liegen lernen "Du hast Glück bei den Frauen, Bel Ami"
06.11.2002, 19:59 Uhr von
LosGatos
Seit Ende 2000 schreibe ich Beiträge in Meinungsforen, derzeit hauptsächlich bei Ciao und Yopi (ü...Pro:
witzige, unterhaltsame Zeitgeschichte
Kontra:
Machen es die Frauen einem wirklich so leicht ?
Empfehlung:
Nein
Liegen lernen ? Das ist ein Titel, den ich gleich mit einem Fragezeichen versehen muss. „Bleib nicht liegen, sonst setzt sich etwas fest in deinem Hirn“, so kenne ich es von Konstantin Wecker. Was will uns der Verfasser mit dem Titel dieses Buches sagen? Zum Glück liefert er gleich selbst Aufklärung, noch bevor das Buch losgeht, indem er mit einem Zitat von Robert Gernhardt (u.a. früherer Redakteur von „Pardon“ und Mitbegründer von „Titanic“) beginnt: „Von einer Katze lernen heißt siegen lernen. Wobei siegen ‚locker durchkommen’ meint, also praktisch: liegen lernen“. Dass der Mensch gegen eine Katze selten als Sieger hervorgeht, kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Die Katzenfreunde unter uns („Tut mir leid, Lea“) muss ich aber gleich enttäuschen: hier handelt es sich nicht um ein Katzenbuch. Aber um eine Anleitung zum locker durchkommen.
Der Verfasser Frank Goosen, Jahrgang 1966, geboren im Ruhrpott, wurde bekannt als eine Hälfte des Kabarett-Duos „Tresenlesen“ und geht seit 2 Jahren allein auf Tournee. Hier handelt es sich um seinen ersten Roman. Da der Hauptdarsteller auch im Ruhrpott aufwächst und in etwa so alt ist wie der Verfasser, drängt sich der Verdacht auf, dass es sich um eine Autobiographie handeln könnte.
Die Story beginnt damit, dass Helmut im Jahre 1998 im Berliner Stadtteil Kreuzberg in einer Pfütze aufwacht. Er bekommt ein Plakat mit der Aufschrift „Wir werden nicht alles anders, aber vieles besser machen“ zu Gesicht, Gerdchens Wahlslogan, bevor der in Amt und Würden kam. Er liegt also und stellt fest, dass er an einem Tiefpunkt seines Lebens angekommen ist. Grund genug, ein Resumee der letzten der 30 Jahre zu ziehen, dass er fortan in der Ich-Form erzählt.
Aufgewachsen als einziges Kind in kleinbürgerlichen Verhältnissen (der Vater ist Bahn-Beamter), erlebt Helmut das „seichte“ Leben der Nach-Woodstock-Generation. Einschneidende Erlebnisse seiner Kindheit und Jugend waren die früh eintretende Erkenntnis von Entscheidungsschwäche (die Wahl zwischen Hanuta und anderen Süßigkeiten an der Supermarktkasse), der Austausch des alten Fernsehers gegen einen neuen „Buntfernseher“ mit entsprechenden Erinnerungen an amerikanische Fernsehserien wie „Bezaubernde Jeannie“ oder „Renn, Buddy, renn“ und das an-den-üppigen-Busen-seiner-Mutter-gedrückt-werden, verbunden mit Erinnerungen an unangenehmen Schweißgeruch.
Von frühen Jugendjahren an gibt es für Helmut eigentlich nur eins, was ihm wirklich wichtig ist und wofür er stets sein Taschengeld opfert: Schallplatten, erst große schwarze Scheiben, später CDs. Damit liefert das Buch immer wieder Reminiszenzen an Musik der 60er, 70er und 80er Jahre. Obwohl nicht mehr so ganz seine Zeit, hat er eine komplette Beatles-Sammlung oder Alben von Bob Dylan wie „At Budokan“ (gibt es auch bei LosGatos). Seine Sammlung erfordert irgendwann mal ganze Kellerräume zum Lagern, weil in der Wohnung dafür kaum Platz ist. Damit tritt er in die Fußstapfen seines Vaters, der im Keller Schlager auf Scheiben in fotoalbumähnliche Ordner (so was gab es in den 50er und 60er Jahren tatsächlich) sortiert und den Helmut immer belächelt hat. Helmut charakterisiert sich selbst als drogenabstinenten, heterosexuellen Nichtdemonstrierer, als ganz braven normalen Jungen also.
Sein Leben ab 16 wird von sehr vielen Frauen unterschiedlichen Typs geprägt, die ihm, abgesehen von der ersten Liebe, jedoch nicht wirklich wichtig sind. Als erstes verliebt er sich in die Schülersprecherin Britta, ein frühreifes selbstbewusstes Mädchen, das sehr liberal erzogen wurde. Mit ihr erlebt er den ersten Sex. Er wird nicht nur von Britta in ihrem Elternhaus (sie hat dort kein kleinbürgerliches Zimmer, sondern einen „Bereich“, in dem sie stets ungestört sind) verführt, sondern stets wird sein Handeln von Britta dominiert, was Helmut aber nie zu stören scheint. Irgendwann darf er sogar mal „oben“ liegen, er liest die Bücher, die Britta ihm nahe legt, und hat die Meinung über Gott und die Welt, die Britta vorgibt. Als sie eines Tages zwecks Auslandsschuljahr nach Amerika geht, teilt sie Helmut dieses erst einen Tag vorher mit. Ihre Beziehung ist damit zu Ende. Erst Jahre später trifft er sie unverhofft wieder.
Es folgt die ihm ebenfalls noch aus Schulzeiten bekannte Gisela, ein braves und etwas spießiges Mädchen, das Gegenteil von Britta. Hier hätte Helmut die Gelegenheit, den starken Part zu übernehmen, aber das entspricht nicht seinem Naturell, er ist einfach zu bequem. Mit Gisela könnte er das Leben seiner Eltern nachleben, was ihn zwar nicht begeistert, aber auch nicht wirklich stört. Erst als es ihm mit Gisela doch zu langweilig wird, schwört er fahrlässig das Ende der Beziehung herauf.
Aber Helmut bleibt nicht lange allein, erst ist es die eheerfahrene, 5-6 ältere gutsituierte Sportjournalisten Gloria, die Helmut in einem Parkhaus aufgabelt und die an „ungewöhnlichen Orten“ sexuelle Gelüste verspürt, dann die sogar um 20 Jahre ältere Dozentin Roberta, die sich für ihn interessiert und schließlich die Steuerberaterin Tina, die mit Helmut Zukunftspläne schmiedet.
Ob Helmut ein überdurchschnittlich attraktiver Mann ist, erfahren wir nicht. Da er auch nichts gegenteiliges verlauten lässt, ist zu vermuten, dass er in dieser Beziehung guten Durchschnitt darstellt. Zum anderen ist er ein Mensch, der weder mit Esprit, Klugheit, Wissen noch Unterhaltungskunst glänzt. Somit fragt sich der Leser, wieso Helmut bei den Frauen so gut ankommt. Ohne sich großartig anzustrengen, kommt er auch hier „locker“ durch. Offengesagt habe ich mich beim Lesen da manchmal bei leichten Neidgefühlen ertappt. Wahrscheinlich hat er natürlichen Charme und unverkrampfte Lockerheit...
Als Roman, der Zeitgeschichte darstellt, erlebt Helmut 1989 auch den Fall der Mauer. Ein Ereignis, das ihn sofort Hals über Kopf nach Berlin aufbrechen lässt, wo er erst bei einem alten Jugendfreund unterzukommen sucht, dann aber unverhofft Britta wiedertrifft, die ihn einige Wochen bei sich wohnen lässt und mit ihm im Wendefreudentaumel von Party zu Party zieht, aber dann eiskalt abserviert.
Zum Schluss startet Helmut eine Nacht- und Nebelaktion, wo er sein bisheriges Leben noch mal im Zeitraffer ablaufen lassen möchte. Der erträumte Erfolg bleibt aber aus.
Das Buch ist kurzweilig, unterhaltsam, witzig und angenehm zu lesen, was für mich ein wichtiges Kriterium ist, denn viele angefangene Bücher stapeln sich auf meinem Nachttisch. Hier kam ich jedoch zügig voran, ohne den Faden zu verlieren. Auch wenn Helmut gut 10 Jahre jünger als ich ist, konnte ich vieles von dem nachvollziehen, wie er seine Jugend erlebt hat. Auch mir war es noch vergönnt, zu DDR-Zeiten eine Klassenfahrt nach Berlin zu machen, natürlich mit Besuch des Ostteils der Stadt und Bekanntschaft schikaneöser Vopos. Bei einem Buch, das den Zeitgeist der 70er und 80er Jahre widerspiegeln soll, drängt sich natürlich ein Vergleich mit Florian Illies’ Generation Golf auf. Im Gegensatz zur oft arrogant wirkenden, die 68er Generation verachtenden Sichtweise Illies’, wirkt der lockere Erzählstil Goosens vielmehr sympathisch, wenn auch manchmal neiderregend...J
Leseprobe:
Als ich nach Hause kam, eröffnete ich meinen Eltern, dass ich das Gitarrespielen wohl aufgeben würde. Mein Vater sah aus, als hätte ihm jemand zwanzigtausend Mark geschenkt. Auf so einen schnellen Erfolg hatte er nicht gehofft. Ich sagte, ich wollte es mal mit Schlagzeug versuchen. Die Gesichtsfarbe meines Vaters wechselte in Richtung Leberschaden. Ich ging in mein Zimmer, während meine Eltern in der Küche zu einer Krisensitzung zusammenkamen. Sie erwogen offenbar, mir eine eigene Wohnung zu finanzieren. In einer anderen Stadt. Dabei hatte ich nur Spaß gemacht.
„Liegen lernen“ von Frank Goosen erschien zunächst als Hardcover. Ich habe auf die Paperback-Ausgabe gewartet, die im Heyne-Verlag erschienen und seit Oktober bei Amazon erhältlich ist. Das Cover erinnert an die guten alten schwarzen Scheiben.
ISBN: 3-453-21224-X Preis in Deutschland: 8,95 Euro
Copyright LosGatos
Erstveröffentlichung 1.11.2002
Veröffentlicht bei Ciao, Dooyoo, Yopi und vielleicht eComments und Talk-On weiterlesen schließen -
Dreht Euch nicht um (Gilstrap, John)
Pro:
ein wenig spannend
Kontra:
keine besonders neue Geschichte
Empfehlung:
Nein
Nachdem ich "Nathans Flucht" gelesen hatte und es auch nicht schlecht war, bekam ich dieses Buch hier geschenkt. Lange stand es in meinem Regal - nun hab ich es endlich gelesen und kann Euch davon berichten:
Inhalt
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Jake und Carolyn Donovan sind ständig auf der Flucht vor dem FBI - denn sie stehen auf der Fahndungsliste des FBI ganz oben. Vor langer Zeit sollen sie bei einer Umweltkatastrophe in einem Gift- und Waffenlager den Tod von sechzehn Gesinnungsgenossen verschuldet haben. Seit dem sind sie untergetaucht und versuchen ein normales Leben zu führen. Wie es der Zufall so will, gerät Jake eines Tages in die Mühlen der Fahndung - und plant Hals- über Kopf seine Flucht. Schwierigkeiten dabei bereitet in erster Linie der 13 jährige Sohn Travis - denn er weiß nichts von dem zweiten Leben seiner Eltern. Trotz aller Warnungen ist damals Travis auf die Welt gekommen - und sein Dasein macht die Flucht schwierig.
Auf der Flucht mit einem Kind, erbarmungslos verfolgt, scheint das Vorhaben der Donovans, sich nach so langer Zeit zu rehabilitieren, aussichtslos. Doch dann scheint eine FBI Agentin ihnen zu glauben, als Jake ihr die Sicht der Dinge aus seiner Sichtweise erzählt...
Wie wird ihre Flucht ausgehen - und wer steckte wirklich hinter der Katastrophe ?
Leseprobe
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Jake wurde durch das in der Ferne zu hörende Geräusch von Polizeisirenen geweckt.
Verwirrt streckte er den Rücken und sah sich im dunklen Zimmer um. »So ein Mist«, stöhnte er. »Ich bin eingeschlafen.« Er sah auf die Uhr. Drei Stunden waren vergangen.
Er war nur für eine Minute in den durchgesessenen Polsterstuhl gefallen, um Rücken und Schultern ein bißchen zu entspannen. Er wußte nicht einmal mehr, daß er die Augen geschlossen hatte.
Die Sirenen erinnerten ihn daran, daß er etwas vergessen hatte. Und dann, als ob ein Vorhang aufgezogen würde, drängten sich die Ereignisse des Tages wieder in sein Bewußtsein.
Jemand hatte versucht, ihn zu töten! Die Kugel hatte ihn nur um Zentimeter verfehlt. Wieder spürte er die Gewalt des Geschosses, dessen schiere Kraft er hatte fühlen können, obwohl es nur an ihm vorbeigezischt war. Wieder hatte er einen Knoten im Bauch, und seine Hände begannen zu zittern. Gefangen in der Nebelwelt zwischen Traum und Wirklichkeit, fühlte er noch einmal die Hitze der Explosionen, die trotz seines Schutzanzugs auf Rücken und Schultern gebrannt hatte. Und er sah die Leichen seiner Freunde wie gefallene Baumstämme auf der alten Zufahrtsstraße liegen. Selbst in seiner Erinnerung sahen sie unwirklich aus, nicht wirklich tot. Er konnte nur vermuten, daß der Mann auf dem Hügel sie erschossen hatte, genauso, wie er versucht hatte, Carolyn und ihn zu erschießen. Aber der Schrecken war irgendwie gedämpft, weil kein Blut sichtbar gewesen war und weil die Toten keine Gesichter hatten.
»Ich muß telefonieren«, flüsterte er. »Ich muß herausfinden, was passiert ist.«
Fazit
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Das Buch beginnt sehr spannend ohne lange Einleitungen. Der Leser stürzt direkt in die Handlung und wird mitgerissen im Strudel der Spannung. Allerdings schafft es Gilstrap nicht, diese Spannung über 500 Seiten lang so aufrecht zu erhalten. Zwar beginnt eine nervenaufreibende Verfolgunsjagd zwischen den Donovans und dem FBI - aber so manches Mal fragt sich der Leser doch, was das jetzt soll. Die Handlung selbst ist so neu nun auch nicht: Ein Ehepaar wird unschuldig verdächtigt, und versucht Jahre später den Fall richtig zu stellen. Warum dies die Donovans nicht schon vor 13 Jahren getan haben, bleibt deren ewiges Geheimnis. Auch der Auftritt von Travis bei einer der wilden Verfolgungen ist ein wirren Phantasie entsprungen - ich denke nicht, daß ein 13jähriger Junge so reagieren würde.
Wenn man die paar unlogischen Passagen außer acht läßt - so ist Gilstrap durchaus ein gutes Buch gelungen - aber trotzdem hat mich das Buch nicht sonderlich überzeugt. Zu abgedroschen ist die Story - das Ende ist weder überraschend noch das Happy End sonderlich überzeugend geschweige denn dramatisch.
Ein guter Standardkrimi, den man lesen kann, den man aber nicht lesen muß. In der Masse der Bücher die es gibt geht dieser Roman eher unter - und ist höchstens für Fans von Gilstraps Schreibstil (der aber auch nichts außergewöhnliches ist) eine Pflichtlektüre.
Das Buch
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Dreht euch nicht um.
von John Gilstrap
Preis: EUR 8,90
Broschiert - 540 Seiten - Vlggr. Droemer Weltbild
Erscheinungsdatum: 2002
ISBN: 3426619180 weiterlesen schließen -
Goldsmith, Olivia - Typisch Mann
Pro:
schräger Humor, leicht zu lesen
Kontra:
nichts
Empfehlung:
Nein
Es wird wieder einmal Zeit für eine Buchbesprechung. Und was passt in diese düstere Jahreszeit besser als ein heiteres Buch mit schrägem Humor. Deshalb möchte ich Euch „Typisch Mann“ von Olivia Goldsmith vorstellen. Ich muss gestehen, alleine der Titel hat mich schon zum Kauf animiert. Desweiteren war mir Olivia Goldsmith nicht unbekannt, ist sie doch auch die Autorin vom „Club der Teufelinnen“. Das Buch ist ja erfolgreich verfilmt worden. Im übrigen macht die Autorin mit im Buch eben Werbung für dieses Buch. Eine Tatsache, die ich bis jetzt noch bei keinem anderen Buch bemerkt habe. Aber nun genug des Vorgeplänkels:
*** Der Inhalt des Buches ***
Sylvie Schiffer, 40 Jahre alt hat einen Ehemann namens Robert und zwei Kinder (Zwillinge) Reenie und Kenny die bereits auf dem College sind. Sie hat ein perfektes Haus, ein gutes Verhältnis zu ihren Eltern, arbeitet als Klavierlehrerin und liebt Robert über alles. Robert arbeitet im Autohaus ihres Vaters.
Perfekt, nicht wahr?
Jedoch merkt man beim weiteren Lesen recht bald, das bei genauerem Hinsehen die Fassade bröckelt. Robert beachtet Sylvie kaum noch, hat sich ziemlich von ihr entfernt. Sie setzt alle Hoffnungen auf ihren Geburtstag und hofft auf einen romantischen Abend. Ausserdem würde sie gerne mit Robert Urlaub auf Hawaii machen. Robert schenkt ihr zum Geburtstag jedoch ein Cabriolet.
Huch, toll mag jetzt der ein oder andere denken. Aber was ist ein Auto für eine Frau mit romantischen Anwandlungen, zumal der Mann im Autohaus arbeitet und sowieso alle paar Jahre mit einem neuen Auto ankommt.
Als Sylvie spontan das Cabriolet im Swimming-Pool versenkt, merkt sie spätestens selbst dass wohl nicht alles in Ordnung sein kann. Recht bald findet sie heraus, dass Robert eine Geliebte hat und sie heult sich erst mal bei ihrer Mutter aus.
SCHNITT.
Was tun? Nun und hier zeigt sich der schräge Humor von Olivia Goldsmith. Sie lässt ihre Heldin nicht verzweifeln. Sylvie macht sich auf zu der Geliebten, Marla welche übrigens das gleiche Cabriolet wie Sylvie hat und bekommt erst mal einen Schock. Denn Marla ist eine jüngere Ausgabe von Sylvie. Sie sieht ihr so ähnlich dass Sylvie denkt ihre Mutter hat ihr eine jüngere Schwester unterschlagen.
Langsam beginnt bei Sylvie ein Plan zu reifen. Sie kann Marla zu einem Rollentausch überreden und begibt sich mit ihr auf eine Schönheitsfarm. Denn kurioserweise finden sich die beiden Frauen sympathisch und auch Sylvies Mutter findet Marla nach und nach nett. Schönheitsfarm und Crashkurs hinter sich zieht Sylvie in Marlas Appartement und Marla in Sylvies Haus.
Was nun alles passiert an Kuriositäten, Verwechslungen und Peinlichkeiten ist einfach nur köstlich zu lesen. Aber das sollt Ihr selbst machen. Schliesslich möchte ich ja nicht alles verraten. Zu guter Letzt haben dann beide einen Partner, wer wen werdet ihr feststellen wenn ihr das Buch lest.
*** Fakten zum Buch ***
Ich habe hier vor mir eine Taschenbuchausgabe liegen. Es ist ein Heyne-Buch mit der ISB N 3-453-16295-1 und hat damals DM 14,90 gekostet. Also jetzt so um die 7,50 Euro. Die Taschenbucherstausgabe erschien im August 2000. Die Originalausgabe erschien unter dem Titel SWITCHHEROO 1998 bei HarperCollins in New York
*** Fazit ***
Ein herrlich leichtes, erfrischendes Buch mit köstlichem Humor.
*** Meine Meinung ***
Ich liebe dieses Buch, welches ich nicht nur einmal gelesen habe. Auch wenn die Geschichte unglaubwürdig klingt, möchte man es doch so geschehen lassen. Es zeigt, wie man mit Humor, Kampfgeist, Intelligenz und entschlossenem Willen eine Niederlage in einen Sieg verwandeln kann und wie man selbst an einer Rivalin Gutes entdecken kann.
Nicht alle Bücher mit leichter Literatur sind so witzig und amüsant zu lesen. Olivia Goldsmith muss entweder eine sehr gute Beobachterin sein, oder sie hat in dieser Richtung selbst schon einiges erlebt. Ich weiß es nicht. Ich stelle nur fest, dass sie dieses Thema hervorragend umsetzen kann. Obwohl eher ein Frauenbuch denke ich schon, dass auch (humorvolle) Männern Gefallen daran finden könnten.
Ich kann dieses Buch uneingeschränkt empfehlen! weiterlesen schließen -
hat eigentlich nicht mit DEM Medicus zu tun...
Pro:
Schnell zu lesen, gut zum Einschlafen
Kontra:
wenig Neues, daher z.T. sehr langatmig
Empfehlung:
Nein
Kaum war das Buch auf dem Markt, schon hab ich es gekauft. Angetan von "Der Medicus" war die Hoffnung auf das Werk groß, denn schon "der Schamane" und Die Erben des M." konnten mich nicht wirklich überzeugen.
Leider merkte ich recht schnell, dass DER Medicus mit dem Buch eigentlich nicht viel zu tun hatte, der deutsche Titel ist rein markttechnisch gewählt. Der englische Titel: "The last Jew" trifft den Inhalt des Buches eher. Für mich war das Buch eine Enttäuschung, nicht nur vom Inhalt, sondern auch vom Stil - keine große Literatur. Die Sätze sind einfach gestrickt; man kann das Buch relativ schnell durchlesen. Es befindet sich zwar noch nicht auch dem Niveau der Bildzeitung, dennoch enttäuschend.
Die Handlung quält sich von Seite zu Seite, und wer schon "Der Medicus" etc. gelesen hat, wird sich denken: Das kommt mir bekannt vor! Lediglich der Schauplatz ist ein anderer: Spanien. Dennoch sind "alte" Dinge vorhanden: Judentum, ein armer kleiner Junge der zum Arzt wird, Reisen, die Rolle der Kirche und natürlich die Liebe - wie erwähnt, alles recht bekannt. Dazu kommen noch "heimliche Arztfortbildengen" (Sezieren), sowie medizinische Fachausdrücke und Wörter aus dem Hebräischen und Spanischen.
Alles in allem täuscht dies aber nicht über mindere Qualität des Buches weg - ich war enttäuscht! weiterlesen schließen -
John Grisham - Das Urteil>>>Ich war enttäuscht!!!
16.10.2002, 23:21 Uhr von
Macchiaveli
Hurra ich habe es endlich mal geschafft, ein halbwegs vernünftiges Foto von mir ...Pro:
Mmmh?Das Bücherregal hat eine Lücke weniger
Kontra:
zu langatmig geschrieben,läßt einen unwillkürlich gähnen
Empfehlung:
Nein
Nachdem ich über John Grisham und seine Werke so viel Gutes gehört hatte,mußte auch ich mir endlich mal eins seiner Bücher zu Gemüte führen.Mein Los fiel auf folgenden Roman:
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"Das Urteil" erschienen im Heyne-Verlag / Kostenpunkt 8,60 €
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Die gesamte Handlung des Buches rotiert um eine Gerichtsverhandlung gegen den Zigarettenfabrikanten Pynex,den eine Frau anstrebt als ihr Mann nach jahrzentelangem Tabakkonsum an Lungenkrebs stirbt.Eine Jury soll sich ein Bild über die Sachlage machen und anschließend das Urteil fällen.Ein Jurymitglied,Nicholas Easter(alias???)setzt aber Alles daran,die Anderen zu manipulieren.Weshalb?!?Das erfährt der Leser erst relativ spät.
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Das Thema des Romans ist ja an für sich interessant,aber die Art und Weise,in der Grisham ihn in die Länge zieht,hätte er als bekannter Schriftsteller nicht nötig!Ich hatte ständig das Gefühl,daß er während des Schreibens unter einer gewissen Schreibblockade litt.
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Zu Gute halten muß man ihm aber,daß er die Geschworenen sehr bildlich beschreibt.Es fiel mir nicht schwer,mein Kopfkino einzuschalten und die Figuren lebendig werden zu lassen.Das einzige,was mich jedoch wieder aus meinem Halbschlaf beim Lesen geholt hat,war der Ausgang der Geschichte.
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Mehr möchte ich eigentlich nicht mehr dazu sagen,da mir das Buch einfach nicht zusagt und ich es nicht endlos verreißen will.>>>Wem jetzt noch nicht die Lust am Lesen des Urteils vergangen ist,dem wünsche ich viel Spass!Es kann ja sein,daß mir Grisham einfach nicht liegt und ich deshalb nicht so recht den Zugang zu seinem Werk gefunden habe. weiterlesen schließen -
Anekdoten auf Noten
16.10.2002, 13:10 Uhr von
beutelratte67
Auch ich bin zwar bei Ciao und Dooyoo ebenso unterwegs, doch inzwischen gefällt es mir hier zieml...Pro:
kurzweilig, hintergründig, faktisch
Kontra:
zu kurz
Empfehlung:
Nein
Wer meine Berichte zu Opern gelesen hat, der findet darunter auch einige nette Anekdoten, die ich ganz gerne mal mit untergebracht habe. Neben den Biographien der Komponisten, die ich reihenweise verschlungen habe, basieren meine Informationen auf dem kleinen Büchlein "Beste Musiker Anekdoten" von Bernard Grun.
Das Buch ist als gebundene Ausgabe im Langen-Müller Verlag erschienen und kostet 12,50 Euro. Neben Bernard Gruns Text sind immer wieder Zeichnungen des hervorragenden Illustrators Gerard Hoffnung eingebaut. Es enthält 269 extrem kurzweilige und informative Seiten, die das Buch zu einem gern gesehenen Geschenk für Musikliebhaber und solche, die es werden wollen, macht.
Aufgeteilt ist das Buch in Kapitel, die bestimmte Themen zum Inhalt haben, etwa die Armut bzw. der Reichtum der Musiker, die geniale Musikalität, das primadonnenhafte Verhalten der Künstler, die Arbeitswut der Komponisten und natürlich die Liebe.
Wir erfahren in dem Buch, warum man Kerzen unter den Klavierhocker stellt, wer der schnellste Komponist der Welt ist (nicht Mozart oder Rossini, sondern Händel), wir erfahren so einiges über das Liebesleben berühmter Musiker und nicht zuletzt sehr viel über eigensinnige Komponisten, Dirigenten, Primadonnen.
Welcher Komponist komponiert nicht auswendig? Wer verhinderte ein Fiasko bei der Uraufführung von Beethovens Neunter Symphonie? Welcher Dirigent schmiert in den Noten eines Oboisten herum? Und wieso? So ziemlich jeder Komponist bekommt sein Fett weg, von komisch bis merkwürdig, von tragisch bis glücklich reichen die Begebenheiten. Von Händel bis Mahler, von Purcell bis Verdi, von Toscanini bis Copland, keine Anekdote wird von Grun ausgelassen.
Heute wird vieles in der so genannten E-Musik verklärt. Hört man ein Werk, muss man hinterher Beifall klatschen, sieht man eine Oper eines 'Meisters', dann mag die Inszenierung furchtbar sein, auch die Sänger und Sängerinnen, aber die Musik ist immer außen vor. Zu Lebzeiten des Komponisten war das aber häufig anders. Und diese Welt der Kritik bringt uns Grun näher.
Wie lange kann Chopins Minutenwalzer dauern? Eine Viertelstunde. Was macht Brahms, wenn er auf dem Podium feststellt, dass das Klavier verstimmt ist? Er spielt die Violinsonate einen Halbton tiefer (statt D-Dur Des-Dur!). Tausende solcher Fragen beantwortet Bernard Grun in seinem herrlichen Büchlein. Absolut lesenswert.
Lesen bildet, hier ist das beste Beispiel. weiterlesen schließen -
Diana Gabaldon - Das flammende Kreuz
13.10.2002, 14:49 Uhr von
Navel16
Hi! Ich bin eine 16jährige Hamburgerin, die mega viel Spaß daran hat Berichte zu schreiben und z...Pro:
einfach toller Lesespaß, viel Spannung
Kontra:
zu wenig Seiten ;-)
Empfehlung:
Nein
Am 10.08. war es endlich soweit.
Ich hatte den 5.Band der Highland-Saga von Diana Gabaldon vor mir liegen (in deutsch).
"Das flammende Kreuz" heißt es und hat 1274 Seiten.
Es hat einen roten Umschlaf, auf dem ein wunderschönes flammendes Kreuz drauf ist. Und keine Angst ihr werdet im Laufe des Buches noch herausfinden, warum das Buch diesen Titel trägt ;-)
Sooo, ich habe natürlich sofort angefangen zu lesen und gestern hatte ich es dann leider schon durch :-/
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Nun aber erstmal zum Inhalt:
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Jamie, Claire, Brianna, Roger und der kleine Jemmy (dazu noch viele andere) befinden sich immer noch auf dem gathering. Es steht noch vieles auf dem Programm, wie zum Beispiel eine Doppelhochzeit. Brianna und Roger, Jocasta und Duncan wollen heiraten. Doch die Heizeit von Jocasta und Duncan soll mit allen Mitteln verhindert werden. Und so kommt es, dass der Pastor verhaftet wird, da er katholisch ist und Messen abgehalten haben soll.
Doch Jamie lässt sich von sowas nicht aufhalten, er und Claire schleichen sich unter Vorwänden in das "Gefängsniszelt" ein und Jamie sorgt dafür das Gemain (der Sohn von Fergus und Marsali) und Jemmy getauft werden.
Nachdem dieses Werk vollbracht ist, verschwindet Brianna plötzlich. Sie will ihre Hochzeit und so werden sie von einem Pastor, einer anderen Religion, verheiratet.
Dann ist das gathering auch schon so gut wie vorbei und alle machen sich auf den Weg nach Fraser's Rigde. Nun folgt eine Zeit von normalem friedlichen Leben.
Bis dann die Hochzeit von Jocasta und Duncan stattfindet.
Sie reisen also nach River Run, doch auch diesmal soll nicht alles glattlaufen. Jamie findet eine tote Sklavin, doch es ist klar, dass das Gift, mit dem sie vergiftet wurde, nicht für sie bestimmt war. Es sollte für Duncan sein.
Doch wer sollte Duncan vergiften wollen? Das finden Jamie und Claire einen Tag später heraus. Claire möchte die Todesursache von der Sklavin herausfinden und schneidet sie auf, um nachzusehen. Doch genau in diesem Moment erscheint Whylie, ein Verehrer von Claire, UND Stephen Bonnet (er hat Brianna vergewaltigt).
Jamie versucht ihn zu fangen, doch Bonnet verschwindet. Um ihre Spuren zu beseitigen fackelt Claire den Schuppen an, in dem die Leiche liegt und es bricht Panik aus. Erst später hören Claire und Jamie seine Tante schreien. Sie und Duncan wurden von Bonnet und einem unbekannten überfallen. Sie wollten das Gold haben, dass König Louis damals kurz nach dem Aufstand (also leider zu spät) nach Schottland geschickt hatte und von dem Hector Cameron (der tote Mann von Jocasta) einen Teil besaß. Doch da Jocasta den beiden Männern nichts von dem Gold sagen wollte, sind sie verschwunden und es herrscht erstmal wieder Ruhe.
Doch wieso sollten Claire und Jamie mal in Ruhe leben? ;-)
Der Gouverneur von South Carolina fordert alle verfügbaren Männer aus Fraser's Rigde für eine Miliz gegen die Regulatoren, die ihr Unwesen treiben. Jamie und Roger versuchen das schlimmste und versuchen den Krieg zu verhindern. Daher geht Roger in das Lager der Regulatoren um mit Hermon Husband zu sprechen, doch dieser kann seine Männer nicht dazu bewegen wegzugehen und flieht nur er. Roger versucht schnellstmöglich wieder zurück zu seinem Lager zu gehen, doch dann begegnet er Morag. Er will sie warnen und ihr sagen, dass sie verschwinden soll, bevor es zum Kampf kommt und dummerweise küsst er sie genau in dem Moment als ihr Ehemann Wiliam MacKenzie auftaucht. Dieser will ihn natürlich nicht ungeschoren davonkommen lassen und nach einem Kampf klaut er ihm die Milizmarke und gibt ihn als Anführer der Regulatoren aus.
Roger soll nun mit 2 anderen gehängt werden. Überlebt er es? Lasst euch selbst überraschen.
So ich denke das war genug des Inhalts, er ist auch so schon sehr verworren, da in dem Buch einfach viel zu viel passiert. Das kann man alles gar nicht wiedergeben. Auf jeden Fall fehlt auch im 5.Band keine Spannung. Für Menschen die sich richtig in das Buch hineinversetzen (so wie ich *g*) ist das Buch echt nervenaufreibend und ich habe schon einige Male einen leichten Schock bekommen und gedacht "oh gott, nein das darf nicht passieren".
Doch am Ende ist wieder alles offen und ich sehne mich schon jetzt nach dem 6. und letzten Band dieser Highland-Saga. Ich kann also jedem, der die anderen Bände auch gelesen hat, nur zu dem Buch raten. Und auch diejenigen, die die anderen Bände noch nicht kennen kann ich nur sagen "Kauft euch den ersten Band und ihr werdet auch die restlichen lesen".
Leider gibt es den 5.Band zu Zeit nur als gebundene Ausgabe, wer also Geduld hat, der sollte ruhig auf das Taschenbuch warte, das ist billiger und bietet den gleichen Lesespaß.
Tja, nun wünsche ich euch viel Spaß beim lesen, während ich zum 1000.Mal mit dem 1.Band anfange ;-) weiterlesen schließen -
Gur, Batya: Du sollst nicht begehren
Pro:
spannend, gut recherchiert, gutes Thema
Kontra:
etwas zu lang geraten
Empfehlung:
Nein
Mord im Kibbuz
Batya Gur wurde 1947 in Tel Aviv geboren, arbeitete zunächst als Lehrerin und Journalistin. Mit ihren Krimis um den Kommissar Ochajon wurde sie weltberühmt. Für den Krimi „Am Sabbat sollst du ruhen“ erhielt sie den deutschen Krimipreis. Ihre Bücher gelten als literarisch anspruchsvoll.
Diesmal muss Michael Ochajon in einem Kibbuz ermitteln. Die attraktive Sekretärin des Kibbuz, Osnat Harel, wird auf die Krankenstation gebracht. Kurze Zeit darauf verstirbt sie an einer Lungenentzündung. So zumindest sieht es zuerst aus. Doch dann kommt heraus, dass sie mit einem Pflanzenschutzmittel vergiftet wurde.
Kommissar Ochajon nimmt seine Ermittlungen mit äußerster Sensibilität auf, denn er ist von Anfang an davon überzeugt, dass er den Fall nur dann lösen wird, wenn er Zugang zu den Kibbuz-Mitgliedern findet und ihr Vertrauen gewinnen kann. Schnell begreift er, dass das nach außen aufrecht erhaltene Bild von einer harmonisch-idealistischen Gemeinschaft trügerisch ist.
In Wirklichkeit gibt es im Kibbuz jede Menge Rivalitäten, Konkurrenz, Hass, Neid und Heimlichkeiten. So hatte die ermordete Osnat eine Affäre mit einem Mann, der schon lang dem Kibbuzleben den Rücken gekehrt hat, die erst jetzt ans Licht kommt. Hatte ihr Liebhaber mit dem Mord zu tun?
Oder hat der Mord mit den vielen anderen Konflikten zu tun, die in diesem Kibbuz herrschen?
Notwendige Veränderungen wie z. B. die Abschaffung der Kinderhäuser werden durch die traditionell denkenden älteren Kibbuz-Mitglieder verhindert und sie verharren an einem unzeitgemäßen Bild der Traditionen. Osnat jedoch gehörte zu den Modernisierern, die sich davon nicht blockieren lassen wollte.
So kommt auch Dwarka, einer geachteten alten Dame, die die Traditionen aufrecht erhält und mit Würde auftritt, eine besondere Rolle zu.
Wird es Ochajon gelingen, das Vertrauen Dwarkas zu wecken und sie zum Reden zu bringen?
Am Ende sind alle erschüttert über den Ausgang bzw. die Auflösung des Verbrechens. Aber die wird hier noch nicht verraten.
In diesem Roman geht es um den Zündstoff, der darin liegt, dass das Altehrwürdig-Traditionelle mit Neuerungen und Wünschen nach Modernität konfrontiert wird. Statt sich den anstehenden Veränderungen zu stellen, wird dies immer wieder blockiert und die Gemeinschaft kann so innerlich nicht wachsen.
Dies führt unweigerlich zu Problemen zwischen den einzelnen Mitgliedern.
Durch die Tatsache, dass diese Probleme nie wirklich angesprochen werden, wachsen sie zu gravierenden Gefühlen von Hass, Neid und Eifersucht heran. Im Laufe seiner Ermittlungen deckt Ochajon hiervon eine Menge auf.
Der Roman hat inhaltlich einiges zu bieten. Die oben angesprochenen Probleme psychologischer Natur, die in einer nach außen abgeschlossenen Gemeinschaft auftreten können, machen das Lesen spannend. Leider fehlte mir das Vorwissen über die Geschichte des Kibbuz, so dass ich manche Probleme nicht ganz nachvollziehen konnte.
Die Hauptperson ist neben dem ermittelnden Kommissar eigentlich die Tote selbst, was es etwas schwierig macht, da der Tod ja gleich zu Anfang passiert, eine Art von Identifikation zu verspüren.
Insgesamt sind mir die Figuren von Batya Gur nicht so symphatisch, dass ich einen ganz klaren Bezug zu ihnen finde. Auch der Kommissar selbst bleibt mir ein wenig fremd, was ich jetzt auch nach dem Lesen des zweiten Buches von ihr sagen kann. Möglich, dass hier auch der kulturelle Unterschied zu Tage tritt.
Trotzdem ist es ein spannendes Buch, was vor allem psychologisch gut durchdacht ist. Es basiert auf einer interessanten Idee und ist konsequent und logisch zu Ende geführt.
Ich bewerte das Buch daher als „gut“.
Das Buch gibt es bei Goldmann als TB und es kostete im letzten Jahr noch 16,90 DM
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-05-06 09:11:02 mit dem Titel George, Elizabeht: Denn keiner ist ohne Schuld
Tod im Schnee
Gerade habe ich ihn ausgelesen, den Roman „Denn keiner ist ohne Schuld“ von Elizabeth George. Es war nicht mein erster Buch von ihr, vier oder fünf ihrer Romane habe ich wohl in den letzten drei Jahren schon verschlungen. Seitdem ist der Name Elizabeth George für mich ein Synonym für wahren Lesegenuss und vorprogrammierte Spannung. Alle ihre Bücher, die zumeist recht umfangreich sind, sind in bester britischer Krimitradition gehalten, obgleich George Amerikanerin ist. Dabei sind sie jedoch niemals so traditionell, dass keine aktuellen Themen darin vorkommen. Im Gegenteil: ich finde, dass sie es meist hervorragend versteht, verschiedenste Themen zu verarbeiten und dabei nicht oberflächlich ist. Daneben skizziert sie ihre Protagonisten so gut, dass uns ihre psychischen Mechanismen meist sehr deutlich werden. Schwarz- und Weißmalerei gibt es bei ihr eigentlich nicht. Keine nur guten oder nur bösen Gestalten. Meist ist man am Ende nicht einmal froh, wenn der Täter oder die Täterin gefasst wird, weil sie uns so sympathisch geworden sind.
So ist auch der Titel „Denn keiner ist ohne Schuld“ sehr passend für dieses Buch, in dem jeder sein Bündel zu tragen hat.
Es ist nicht ganz einfach, den Inhalt des Buches vorzustellen ohne allzu viel zu verraten. Aber ich probiere es mal:
In der kurzen Einleitung wird uns ein Ehepaar vorgestellt. Deborah und Simon. Deborah hat gerade mehrere Fehlgeburten hinter sich und ist dadurch in eine psychische Krise geraten. Ihr Mann möchte sie nun gern davon überzeugen, dass sie ein Kind adoptieren sollten, worauf sie sich jedoch nicht einlassen möchte. Bei einem ihrer depressiven Streifzüge landet sie in einem Londoner Museum, wo sie vor einem Gemälde einen Pfarrer aus Winslough (einem kleinen Provinzdorf) kennen lernt, den sie auf Anhieb sympathisch findet. Er gibt ihr bei diesem Gespräch seine Karte. Kurz darauf beschließen Deborah und Simon einen Besuch bei ihm mit einem für sie nötigen Urlaub zu verbinden und sie mieten sich in einer Pension in Winslough ein. Doch der Besuch des Pfarrers ist nicht mehr möglich. Kurz darauf ist er unter merkwürdigen Umständen gestorben.
Seit einiger Zeit wohnt eine Mrs. Spence mit ihrer Tochter Maggie weit abseits des Dorfes. Sie ist als Verwalterin eines Herrenhauses eingesetzt, dass gerade renoviert wird und später von einem Ehepaar bezogen werden soll. Neben dieser Tätigkeit als Verwalterin ist Mrs. Spence eine begeisterte Gärtnerin und Kräutersammlerin. Sie stellt Tinkturen her und diverse Heilmittel. In den Jahren zuvor war sie in einer gewissen Rastlosigkeit mit ihrer Tochter von einem Ort zum anderen gezogen. Selten waren sie länger als 2 Jahre irgendwo geblieben. Ihre 13jährige Tochter Maggie ist in einer schwierigen Phase. Nicht nur, dass sie endlich etwas konkretes über ihren – bei einem Unfall verunglückten – Vater wissen möchte. Sondern sie pubertiert und hat sich gerade in einen Jungen verliebt, mit dem sie schon mehrfach intim wurde. Ihre Mutter macht sich größte Sorgen und verspricht der Tochter endlich einmal länger an diesem Ort zu bleiben, hofft mit dieser Zusage die anderen Probleme zu umschiffen. Doch Maggie fühlt sich unverstanden, nimmt Kontakt zum Pfarrer des Ortes auf, der ihr Verständnis und Wärme entgegenbringt.
Dieser sucht das Gespräch zu ihrer Mutter, doch als er sie eines abends besucht und mit ihr isst, bricht er auf dem Heimweg im Schnee zusammen und stirbt. Bald wird herausgefunden, dass Mrs. Spence wilde Pastinaken kochte und dabei offensichtlich einen Wasserschierling zubereitete, eine tödlich giftige Pflanze. War es ein Versehen, wie sie behauptet oder wollte sie ihn töten und es steckt ein Motiv dahinter?
Dem Dorfpolizisten Colin gelingt es jedenfalls nicht, das Rätsel zu lösen, da er sich schon bei seinem ersten Besuch bei Mrs. Spence rasend und leidenschaftlich in sie verliebt und eine Affäre mit ihr beginnt. So vertuscht er mehr als aufzudecken und das Verfahren ist längst abgeschlossen und der Pfarrer unter der Erde.
Simon und Deborah, Freunde von Inspektor Linley, glauben nicht an einen Unfall und rufen Linley aus dem Urlaub nach Winslough. Dieser kommt nur zu gern, steckt er doch gerade mal wieder in einer Krise mit Helen und kann dem so entfliehen.
Wie es dann weitergeht wird nicht verraten.
Zu meinen Erfahrungen kann ich sagen, dass ich zu Anfang etwas Schwierigkeiten hatte, mich in die Geschichte hineinzulesen. Nachdem ich die ersten 50 Seiten hinter mich gebracht hatte, erging es mir dann aber wie bei Elizabeth Georges anderen Romanen auch: ich konnte nicht mehr aufhören. Über 650 Seiten Lesestoff, die ich nach nur drei Tagen durchrauscht hatte, sprechen für sich. Eine spannende Geschichte, mit vielfältigsten Verwicklungen der einzelnen Personen untereinander. Stück um Stück nähern wir uns der Wahrheit, ohne dass die Dinge an den Haaren herbeigezogen wirken. Die Geschichte wird also akkurat gelöst und wir erfahren die wichtigsten Dinge nicht erst ganz am Schluss. Daneben schließt sich der Kreis auch zum Vorspann und der Problematik von Deborah und Simon.
Leider war die Mitarbeiterin von Linley, Barbara Havers, in diesem Buch sehr knapp vertreten, was ich ein wenig schade fand, weil mir ihre Person immer sehr sympathisch ist.
Resümee: Spannend, psychologisch gut durchdacht, sinnvoll und detailliert zu Ende gebracht, bei einigen Anfangshürden und einer meist fehlenden Barbara Havers. Insgesamt bewerte ich das Buch daher mit 4 Sternen, also „gut“.
Das Buch gibt es als Taschenbuch bei Goldmann für 9 Euro unter der ISBN-Nr. 3442052718. Da ich Mitglied im Buch-Club bin konnte ich es dort im letzten Jahr noch für 12,90 DM in der Buchclub eigenen Ausgabe kaufen.
Viel Spaß beim Lesen!
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-06-16 17:20:56 mit dem Titel George, Elizabeth: Mein ist die Rache - ein bisschen zuviel blaues Blut!
Ein bisschen zuviel blaues Blut!
Ich habe sie alle durcheinander gelesen – die Krimis von Elisabeth George. Je nachdem, wo ich sie gerade leihen konnte oder wann sie mir beim Einkauf in die Hände fielen. So las ich erst jetzt, nachdem ich schon viele der neueren Krimis von ihr kenne, den chronologisch ersten Krimi „Mein ist die Rache“. Grundsätzlich ist hier von mir einmal zu sagen, dass ich die deutsche Titelwahl eigentlich für alle ihre Bücher ziemlich unglücklich finde. Würde mich mal interessieren, ob es anderen Lesern auch so geht, dass sie sich diese Titel nie merken können und nie wirklich sicher sind, welches Buch sie nun schon gelesen haben und welches nicht.
Die Amerikanerin Elisabeth George hatte von früher Jugend an eine Vorliebe für alles Englische. So sind ihre Krimis auch in guter englischer Tradition geschrieben. In den neueren Krimis beherrschen vor allem Inspektor Linley (welcher adliger Herkunft ist) und Barbara Havers (welche aus eher einfachen Verhältnissen kommt) die Handlung. Gemeinsam ermitteln sie und die Diskrepanz ihrer sozialen Herkunft schafft gute Einschübe, in denen diese und die damit verbundenen unterschiedlichen Sichtweisen der beiden, thematisiert werden.
Nicht so in „Mein ist die Rache“, denn hier spielt zunächst Inspektor Linley die Hauptrolle, dicht gefolgt von seinem Freund, dem forensischen Wissenschaftler St. James. Barbara Havers begegnet uns nur ein einziges Mal in diesem Buch und hat dort eine sehr unbedeutende Nebenrolle. Sicherlich sollte sie aber hier erstmalig eingeführt werden.
Zur Handlung:
Inspektor Linley will sich endlich binden und sich mit der jungen Deborah verloben, die nach dreijährigem Auslandsaufenthalt gerade nach England zurückgekehrt ist. Deborah ist die Tochter von Cotter, welches als Haus-Butler bei St. James beschäftigt ist. Das ganze hat eine Vorgeschichte: Als Cotters Frau ehemals früh verstarb, ließ der noch junge 18jährige St. James dessen Tochter Deborah (damals ca. 7jährig) in sein Haus mit einziehen und zog sie mit auf. Doch je älter Deborah wurde, desto stärker traten auch Liebesgefühle in den Vordergrund. Nachdem Deborah 17jährig nach Amerika ging, um sich dort eine Existenz als Fotografin aufzubauen, versucht St. James sie zu vergessen. Deborah fühlt sich zurückgewiesen und geht auf die Annäherungsversuche von Linley ein. Nun ist sie also nach England zurückgekehrt und die Verlobung steht an.
Gemeinsam mit ihrem Vater, St. James und dessen Bekannter Helen (die wohl George-Fans hinlänglich kennen), fahren sie zum feudalen Stammsitz der Ashertons nach Howenstow, wo Linley geboren wurde. Hier nun wiederum steht für Linley nicht nur die Versöhnung mit seiner Mutter an, mit der er seit 15 Jahren kein persönliches Wort mehr gewechselt hat, sondern auch ein Zusammentreffen mit seinem kokainsüchtigen Bruder Peter und dessen Freundin Sasha, die sich an diesem Wochenende ziemlich daneben benehmen. Aber nicht nur sie: auch Sidney – St. James´Schwester – und deren Freund Justin führen eine ziemlich skurrile Beziehung und erregen Aufsehen.
So läuft das Verlobungswochenende keineswegs harmonisch und festlich wie geplant ab. Ziemlich bald nach der Ankunft der Gäste wird auch schon der erste Tote gefunden. Auf bestialische Weise wurde er nicht nur getötet sondern auch noch kastriert. Es ist ein Journalist, der mit der Tochter des Gutsverwalters seit kurzem verheiratet war. Kurz darauf schon wird der Gutsverwalter als vermeintlicher Täter festgenommen. Als Motiv weist man ihm Ärger über den Schwiegersohn wegen dessen wiederholter außerehelicher Affären nach. Doch wird dies nicht der einzige Tote bleiben, den man an diesem Wochenende findet.
Soweit zunächst um nicht zuviel vorwegzunehmen.
Doch nun zu meiner Meinung:
Vielleicht tute ich E. George Unrecht wenn ich zu kritisch an diesen Krimi herangehe. Immerhin scheint es der erste dieser Reihe gewesen zu sein, wenngleich er auch erst als vierter Band dieser Reihe veröffentlich – also evtl. auch noch nachgeschoben – wurde. Aber ich muss doch sagen, dass ich alles in allem recht enttäuscht war.
So tritt die komplizierte Liebesgeschichte zwischen Linley und Deborah hier sehr weit in den Vordergrund, fast so weit, dass sie die Kriminalgeschichte selbst damit überfrachtet und diese manchmal in den Hintergrund tritt. Noch dazu scheint mir die ganze emotionale Geschichte moralisch und romantisch überfrachtet. Es kommt aber noch weiter hinzu, dass der Krimi fast gänzlich im adligen Ambiente spielt, was bei mir zeitweise den Eindruck erweckt hat, es hier mehr mit einer kitschigen Liebes- bzw. blauen-Blut-Geschichte als mit einem Krimi zu tun zu haben. So lässt sich festhalten, dass auf den ersten 200 Seiten doch stärker Beziehungsdramen als alles andere Raum einnehmen. Ein bisschen zuviel für meinen Geschmack. Auch die Spannung leidet darunter. So richtig geht’s erst ab Seite 200 los. Dabei ist es nicht so schlecht geschrieben, dass man die erste Hälfte nur mit Hängen und Würgen hinter sich bringt, aber es erfordert doch ein wenig Ausdauer, damit man das Buch nicht aus der Hand legt. Erst ab Mitte des Buches kommen langsam die Verbrechen und die Jagd nach den Tätern ins Spiel und beherrschen von da an stärker das Geschehen. Nun entwickelt sich das Buch langsam zu dem, was man von den späteren Krimis von George gewöhnt ist – viele Motive, viele Verdächtige und Verdachtsmomente sowie Verwicklungen.
Die 21jährige Deborah mag noch einigermaßen realistisch in ihrem Gefühlswirrwarr beschrieben sein, bedenkt man ihr zartes Alter. Schwieriger fand ich die Darstellung von Linley und St. James, die so ehrrührig dargestellt werden, dass man ihnen das zugedachte Alter von Anfang 30 eigentlich nicht abnimmt, sondern mehr an 50jährige gesetzte Gestalten denkt. Echte Sympathieträgerin ist noch am meisten Helen, die locker und unkompliziert beschrieben wird und glücklicherweise in diesem Krimi nicht ins allgemeine emotionale Chaos involviert ist.
Nun habe ich das Buch etwas enttäuscht zugeklappt und werde es hier mit 3 Sternen bzw. einer mittelmäßigen Note versehen. Aber: soviel lässt sich auch sagen – Elisabeth George hat sich seitdem enorm entwickelt. Insofern war es auch einmal interessant ein sehr frühes Buch einer so populären Autorin zu lesen, um einmal den Unterschied zu sehen.
Das Buch gibt es bei Goldmann als Taschenbuch für 8,50 Euro. ISBN-Nr. 344205883X.
Es hat 478 Seiten und ist damit von der Länge her schon mit ihrem späteren Werken zu vergleichen.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-08-11 16:36:18 mit dem Titel Grimes, Martha: Das Hotel am See - Todesfall vor vierzig Jahren
Todesfall vor vierzig Jahren
Meine Mutter hatte mal wieder ihren Bücherschrank aussortiert und vermachte mir „Das Hotel am See“ von Martha Grimes. Martha Grimes, so erfuhr ich im Vorspann des Buches gilt als Königin des Kriminalromans. Ihre Inspektor-Jury Reihe ist vielen ein Begriff. Ich jedoch hatte bislang noch nie etwas von ihr gelesen.
Im „Hotel am See“ geht es um die 12jährige Emma, welche einen Todesfall aufklären möchte, der bereits 40 Jahre zurückliegt. Emma wohnt gemeinsam mit ihrer Tante, Cousine und ihrer Mutter in Spirit Lake, einem früher bekannten Ausflugsort. Dort unterhalten ihre Tante und Mutter das Hotel Paradise, früher einmal ein renommiertes Hotel und Restaurant, mittlerweile jedoch schon ein recht in die Jahre gekommenes und hauptsächlich nur noch von langweiligsten Stammgästen rekrutiertes Gästehaus. Ein Familienunternehmen, wo jede Hand anpacken muss – so auch die 12jährige Emma, die stets darauf bedacht sein muss ihre Pflichten in der Küche und bei der Bedienung der Gäste wahrzunehmen.
Das Hotel liegt an einem See, früher ein beliebter Badesee und Ausflugsort, heute nur noch ein einsamer und zugewachsener Fleck in der Landschaft. Man spürt geradezu die Tristesse und Langeweile, die sowohl das Hotel als auch den Ort Spirit Lake prägen. Einzig der See hat eine gewisse Spannung, denn immerhin geschah hier vor nahezu 40 Jahren ein Todesfall. Ein junges Mädchen ertrank angeblich bei einem Bootsunfall. Man hatte ihre Leiche zwischen den Wasserlilien entdeckt.
Hauptsächlich um dieser grässlichen Langeweile zu entkommen, beginnt Emma damit, sich für diesen Todesfall zu interessieren und auf eigene Faust Ermittlungen anzustellen. Dabei hilft ihr der freundschaftliche Draht zum Dorfsheriff und auch fast alle anderen Einwohner des Ortes kennt Emma gut. Immer wieder nutzt sie ihre freie Zeit dazu in den Ort zu gehen und sämtliche Informationen über den Todesfall zu bekommen, die noch irgendwie zugänglich sind. Dabei gelingt es ihr sogar zwei verschrobene Brüder zum Sprechen zu bringen, die ansonsten schon lang als stumm gelten.
Die 12jährige Emma wird in diesem Roman recht gut dargestellt. Das kindlich-naive bleibt bestehen, obgleich sie schließlich wie eine Erwachsene agiert und einen höchst suspekten Kriminalfall aufklären wird. Sie arbeitet im Geheimen und verrät zunächst niemandem ihre Erkenntnisse. Es würde sie auch ohnehin keiner für voll nehmen. Als schließlich jedoch noch eine zweite Tote in der Nähe des Sees gefunden wird, wird aus der anfänglichen Detektiv-Spielerei wirklich ernst.
Mehr sei hier zum Inhalt zunächst nicht verraten.
Der über 450 Seiten dicke Roman ist angenehm und gut zu lesen. Er ist zwar nicht durchweg spannungsgeladen, aber auch nie langweilig. Dafür werden die Stimmungen sehr einfühlsam beschrieben und die einzelnen Personen erhalten wirklich Gestalt. Die Autorin lädt uns ein in die Denkweise eines kurz vor der Pubertät stehenden Mädchens einzutauchen und es gelingt ihr hervorragend und dazu noch auf oft sehr amüsante Weise dies darzustellen. Dazu kann sie uns auch, wie schon erwähnt, die gähnende Langeweile des Ortes und seiner Bewohner sehr stimmungsvoll rüberbringen.
Leider ist der Roman etwas zu lang geraten für das, was er an Story zu bieten hat. Einige Kürzungen wären dem Spannungsbogen entgegengekommen. Wenngleich es nett zu lesen ist und auch sprachlich einwandfrei ist es dadurch mitunter etwas langatmig. Auch die Auflösung entsprach nicht ganz meinem Geschmack, da sie zu wenig vorhersehbar und erst gegen Ende des Buches eingeleitet wird. So fehlte mir der Anreiz des Miträtselns mitunter, der einen guten Krimi ausmacht.
Immerhin war ich von dem Roman so angetan, dass ich kurz danach einen der bekannten Inspektor Jury Krimis lesen wollte. Ich muss allerdings anmerken, dass ich daran gescheitert bin. Nach 30 Seiten hatte ich die Nase von den vielen Personen voll und keinen Überblick mehr. Aber das ist ein anders Kapitel.
Insgesamt würde ich den Roman „Das Hotel am See“ mit 4 Sternen als gut bewerten. Vor allem der lockere und amüsante Stil hat mir gut gefallen. Als richtige Kriminalstory habe ich das Buch jedoch weniger empfunden.
Das Buch ist als Goldmann Taschenbuch unter der ISBN-Nr. 3-442-43761-x 1995 erschienen und wurde aus dem Amerikanischen von Angelika Felenda übersetzt. Es kostete ehemals 16,90 DM.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-10-10 07:59:54 mit dem Titel George, Elizabeth: Nie sollst du vergessen - 1000-Gramm-Krimi auf 900 Seiten
1000 Gramm-Krimi auf 900 Seiten
Die Krimis der Bestseller-Autorin Elizabeth George scheinen von Buch zu Buch mehr Umfang zu bekommen. Gerade habe ich das Buch „Nie sollst du vergessen“ von ihr aus der Hand gelegt, welches 2001 bei Blanvalet erschien. Da ich ohnehin fast alle ihre Kriminalromane bislang gelesen habe, war es für mich keine Frage, dass ich meine gesammelten Webmiles gegen diese Prämie eintauschte. So freute ich mich sehr, als ich einige Tage später die schöne gebundene Ausgabe erhielt. Allerdings ist dieses Buch ein echter Brocken, mit 900 Seiten hat sich die Autorin übertroffen, zumindest was die Länge des Buches angeht. Der Lesekomfort war allerdings begrenzt, da dieses Buch mit über einem Kilo Gewicht schon nicht mehr allzu gut in der Hand liegt. Dafür ist es einfach zu schwer.
Worum geht es?
Hier werden parallel zwei verschiedene Geschichten erzählt: Zum einen die von Gideon, frühem Wunderkind, passionierter und weltberühmter Geiger, der eines Tage plötzlich nicht mehr spielen kann. „Psychogene Amnesie“ stellt die Psychoanalytikerin fest, zu der Gideon bald gehen wird. Immer wieder durchlaufen das Buch Einschübe, in denen über die Resultate der nun folgenden Psychoanalyse und über die Sitzungen berichtet wird. Immer streng in der Ich-Form, indem Gideon erzählt. Niemals wird die wörtliche Rede in diesen Passagen verwendet. Man kann dadurch sehr gut nachvollziehen, wie die Analyse-Stunden ablaufen. Die Psychoanalytikerin mit ihrem Schreibblock sitzt größtenteils schweigend da, während Gideon sich erinnern soll. Denn nur, so sagt sie, wenn er sich erinnert, wird er den Grund dafür herausfinden, was ihn so plötzlich am Spielen hemmt und diese Hemmung irgendwann überwinden können. Und er erinnert sich – zunächst langsam, dann in rasantem Tempo fällt ihm die ganze Geschichte seiner Herkunft und Familie wieder ein. Ereignisse, die 20 Jahre zurückliegen, nehmen plötzlich in seiner Erinnerung wieder Gestalt an und stürzen ihn in eine noch größere Krise.
Gideon ein musikalisches Wunderkind wird schon früh mit Gouvernante und privatem Geigenlehrer ausgestattet. Sein Vater weiß, dass er es einmal weit bringen kann, wenn er ihn nur genug fördern lässt. Auch der mächtige und mit ihm Haus der Familie lebende Großvater macht Druck. Gideons Vater muss beweisen, dass er nicht nur „Krüppel“ produzieren kann (Wortlaut des Großvaters). Denn er hat in erster Ehe bereits eine behinderte Tochter gezeugt und nun mit Gideons Mutter ein zweites Kind, welches am Downsyndrom leidet. Eine Kinderpflegerin wird für dieses zweite Kind engagiert, damit beide Eltern arbeiten und so das viele Geld verdienen können, welches für soviel häusliches Personal gebraucht wird. Trotzdem wird es eng, denn Gideon und seine kleine Schwester entspringen keiner besonders wohlhabenden Familie und die Großeltern müssen auch noch mit durchgebracht werden. So wird ein schlecht ausgebildetes und relativ junges Mädchen für die Pflege engagiert. Selbst nach kurzer Zeit schwanger, ertränkt sie die Schwester Gideons eines Abends in der Badewanne. Die Folgen: 20 Jahre Gefängnis für das Kindermädchen und Gideons Mutter verlässt die Familie. Er wird sie nicht wiedersehen, denn ...
20 Jahre später wird Gideons Mutter brutal und absichtlich von einem Auto mehrmals überrollt. Tot bleibt sie am Fahrbandrand liegen. Wer kommt als Täter in Frage? Ist es ein Racheakt des ehemaligen Kindermädchens gewesen, die einige Wochen zuvor gerade aus dem Gefängnis entlassen wurde? Es gibt jedoch auch noch andere Verdächtige- und weitere Verbrechen.
Inspektor Linley, Barbara Havers und Winston Nkata ermitteln in alle Richtungen.
Zunächst ist zu sagen, dass die recht schnellen Wechsel von einer Person oder Situation in die nächste das Lesen dieses Buches grundsätzlich leicht und spannend machen. Der Spannungsaufbau ist durchweg gegeben, man möchte immer sofort weiterlesen, weil Elizabeth George es hervorragend versteht die Neugier der Leser immer wieder auf´s Neue anzuregen. 700 Seiten las ich mit größtem Vergnügen und relativ schnell. Dann wurde mir das Buch doch langsam etwas arg lang. Zwar war auch der Rest durchweg gut geschrieben und zu lesen, aber aus meiner Sicht hätte die Autorin das ganze auch auf diese 700 Seiten verkürzen können. Manche Passagen hätte sie sicher weniger lang ausweiten brauchen – z. B. die Einschübe von Gideons Erinnerungen. Da kommt es doch häufiger mal zu Wiederholungen, die nicht unbedingt nötig gewesen wären. Mit 700 Seiten wäre das Buch auch nicht ganz so schwer geworden und hätte besser in der Hand gelegen.
Es ist ein gutes bis sehr gutes Buch geworden, auf jeden Fall Lesegenuss und diese kleine Einschränkung, die mich dazu führt, das Buch nicht mit 5, sondern nur mit 4 Sternen zu bewerten, sollte nicht allzu negativ ausgelegt werden. Elizabeth George ist eine erfahrene Autorin, die ihr Handwerkszeug versteht, gut recherchiert, dadurch interessante Einblicke in verschiedenste Themen und Bereiche gibt, in diesem wie auch in fast allen anderen ihrer Kriminalromane. Ihre Figuren sind auch hier lebendig, gut nachvollziehbar – sie lässt sich eben Zeit sie hinreichend zu beschreiben – was dann zur Länge ihrer Bücher führt. Grundsätzlich bin ich jemand, der eigentlich gerne dicke Bücher liest. So auch dieses, allerdings – wie gesagt – sie hätte wohl ein wenig kürzen können.
Wenn sie so weitermacht, wird das nächste Buch schon 1000 Seiten haben usw. – wo soll das hinführen.
Für George-Fans ist dieses Buch ein Muss. Wer Elizabeth George noch nicht so gut kennt, sollte vielleicht zunächst mit einem ihrer noch etwas weniger umfangreichen Werke beginnen.
Die gebundene Ausgabe aus dem Blanvalet-Verlag kostete im Buchladen 24 Euro. ISBN-Nr. 3-7645-0098-0. Mittlerweile gibt es das Buch aber auch schon einige Zeit als Taschenbuch. weiterlesen schließen
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