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Ein gigantischer Prozeß
5Pro:
siehe Text
Kontra:
nichts
Empfehlung:
Nein
Am Anfang steht immer ein Vergehen oder ein Verbrechen. Es folgt die Ermittlungstätigkeit der Polizeibehörden und nach deren Abschluss eine Gerichtsverhandlung. In unserem Gefilden muss nach der Anklageerhebung die Schuld des Angeklagten, vor einem Gericht, bewiesen werden. In den USA hat der Angeklagte das Recht seine Unschuld zu beweisen. Dieser kleine, rechtliche Unterschied macht Welten aus im Reich der Justiz.
Aber beide Rechtssysteme haben eine Gemeinsamkeit. Am Ende einer jeden Gerichtsverhandlung steht......
...das Urteil:
Eine kleine, unscheinbare und langweilige Stadt im Bundesstaat Mississippi, sie heisst Biloxi, sorgt für Schlagzeilen. Vor dem Gericht dieser Stadt findet, vielleiocht, einer der grössten und wichtigsten Zivilgerichtsprozesse jener Zeit statt.
Angeklagt sind ist einer der größten Zigarettenfirmen der ganzen Welt. Die Firma Pynex wird angeklagt, einen Mann durch die Zigaretten der Firma getötet, zumindest aber so süchtig gemacht zu haben, dass er an Tabakkonsum gestorben ist.
Anklagevertreter ist der Anwalt Wendell Rohr. Er vertritt die Frau des an Lungenkrebs Verstorbenen. Eingedenk der Brisanz und der grundsätzlichen Frage, ob Zigaretten denn töten können, bietet die Firma Pynex den Anwalt Durwood Cable auf und mit ihm noch einen ganzen Pulk von Kollegen und Gehilfen. Die Existenz der Firma steht schließlich auf dem Spiel.
Da die Firma den Anwälten zwar eine Menge zutraut, aber halt doch nicht alles, übt sie sich natürlich auch noch in diversen Bestechungsversuchen. Eine Praxis, die auch schon vor dieser Gerichtsverhandlung üblich war, um Prozesse erst gar nicht aufkommen zu lassen. Zu diesem Zewck gibt es einen besonderen Fond, in welchen die Zigarettenhersteller tüchtig einzahlen. Dieser Fond ist ofiziel für die Honorare der Anwälte gedacht, inoffiziel jedoch auch für die Bestechungsgeldzahlungen. Eine perfekte Geldwaschmaschine wurde somit von den 4 führenden Firmen aufgebaut.
Eine weitere Sicherung ist den Firmen angediehen. Rankin Fitsch, ein sehr subtiler und unfassbarer Mensch. Er setzt die Geldmittel ein und nur die 4 Firmenleiter wissen, was mit dem Geld passiert. Die Palette reicht von Bestechung über Spionage bis hin zur Erpressung. Rankin erledigt einfach alles. Fast Alles.
Um die Wichtigkeit dieses Prozesses wissend, wird diesesmal nicht auf Justitia und das vorhandene Geld vertraut. In die Jury wird eine Marionette eingeschleust. Sie manipuliert, boykottiert und infiltriert die übrigen Mitglieder. Der Name dieses subversiven Elementes? Nicolas Easter.
Nicolas hat aber eine Schwachstelle. Seine Freundin. Geldgierig wie sie ist, schlimmer als Nicolas, versucht sie ihre eigene Geldquelle aufzutun. Fatal. Warum?
Tut mir leid, da müsst Ihr Euch wohl das Buch besorgen. Meine Erzählung endet hier.
Der Autor:
Nur kurz will ich Euch erläutern, wie so eine detaillierte und genaue Schilderung der Vorgänge um so einen Prozess herum entstehen kann. John Grisham ist Jurist. Er war Politiker. Beide Berufe hat er für die Schriftstellerei aufgegeben.
Warum so ein recht brisantes Thema?
Grisham ist immer ein unangenehmer Schriftsteller geworden. was ihn so gefährlich macht, zumindest für das Rechtssystem der USA, ist sein Insiderwissen. Er schreibt Romane, sind es überhaupt Geschichten?, über Vorgänge, wie sich sich ereignet haben könnten. Er zeigt Möglichkeiten auf, er hinterfragt und zeigt gnadenlos die Lücken des Rechtssystems auf. Ob es nun in seinem Buch "Die Jury" das Rassismus-Problem oder in diesem Buch das Problem " Wer Geld hat, hat das Recht" ist.
Grisham scheint vor keinem Thema zurückzuweichen, was er einmal anspricht, wird auch bis zum Ende recherchiert. In diesem Buch ist sein Thema die Urteilsfindung. Der Vorsitzende Richter ist an das Urteil der Jury gebunden. Er kann lediglich das Strafmaß noch relativieren. Spricht die Jury "Schuldig", dan ist das für den Richter bindend. Natürlich soll diese Jury, auf dem Papier zumindest, unabhängig, objektiv und gerecht sein. Die Auswahl der Mitglieder ist auch eine sehr aufwendige Prozedur, die anschließenden Urteile müssen einstimmig gefällt werden.
Grisham zeigt hier aber Lücken in den vermeintlich so sicherem System auf. Ich glaube nicht, dass er dieses in der Anbsicht getan hat, dass es andere Menschen für sich nutzen, sondern das diese Lücken von dem Gesetzgeber geschlossen werden. Das schwächste Glied in einem System ist immer noch der einzelne Mensch. Diese Erkenntnis kann man aus dem Roman ziehen. Geldgier beugt jeden Charakter. Die Frage ist nur, wie hoch die Hemmschwelle des Einzelnen ist.
Der Roman ist sehr gut geschrieben und aus der Perspektive der Jurymitglieder gesehen. Der Leser scheint also ein Teil dieser Jury zu sein und bekommt so das "Drumherum" mit. Eine interessante Variante und icht unbedingt üblich.
Mir hat das Buch ausserordentlich gut gefallen. Aber da hatte ich bei Grisham eigentlich noch nie Probleme. Ich glaube, ich bin ein Fan von ihm.
Die Bücher von Grisham bekommt Ihr in jeder guten Buchhandlung. Er gehört dort hin, so wie in den 80ern jeder Konsalik in den Buchhandlungen vorrätig war. Wobei ich diesen Trivialliteraten nicht unbedingt mit Grisham auf eine Stufe stellen möchte. Das wäre dann doch etwas weit hergeholt. Grisham ist Qualität, Spannung und auch ein wenig Jura-Studium.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-06-04 21:30:23 mit dem Titel Kann, soll und will nicht der Nachfolger des Medicus sein
Noah Gordon hat einen schweren Stand. So wie alle Schriftsteller, die mit ihrem ersten Buch einen absoluten Bestseller starten. Die nachfolgende Erwartungshaltung, erneut einen schriftstellerischen Geniestreich zu landen, können nur wenige erfüllen. Auch Noah Gordon gehörte nicht zu dieser beneidenswerten Spezies.
Vieleicht ist aber auch die Erwartungshaltung des Lesers zu groß. Menschlich nachvollziehbar, erinnert man sich doch gerne an das Angenehme, ist es aber in der Realität unmöglich, eine Meisterleistung und einen Selbstgänger zu dublizieren. Noah Gordon und auch der Leser müssen es akzeptieren, dass der "Medicus" ein literarirische Meisterwerk ist und war. Wer nun daran die nachfolgenden Werke des Autoren mißt, ist, meiner Meinung nach, nicht ganz fair.
So wie sich viele ASutoren auf ein bestimmtes Gebiet festlegen, so hat auch Noah Gordon sein Fachgebiet. Seine Romane konzentrieren sich auf geschichtliche Ereignisse und haben somit einen Rahmen, der mit "noahschem" Leben aufgefüllt wird. Fantasie und Realität vermischen sich und wer will letztendlich behaupten, was Fantasie und Wahrheit ist?
Der Medicus von Saragossa:
1492 n. Chr. wütet die Inquisition in Spanien. Alles was ihr verdächtiug vorkomt, was ihr gefährlich werden könnte oder einfach unbequem ist, wird verfolgt, eingeschlossen, verbrannt. Besonders die Juden werden verfolgt von den Kirchenmännern verfolgt. Angestachelt durch die Habgier des spanischen Königspaares, insbesondere von Isabella von Aragon und Kastilien, aber auch durch die notorische Geldnot der Kirchenfürsten, wird auf diese Bevölkerungsgruppe Jagd gemacht.
Nachdem die Juden all das Ungemach überstehen, sich freikaufen und auch konvertieren ( den Glauben wechseln ), ergeht ein Edikt. Alle Juden haben das Land zu verlassen. Die, die den Glauben wechseln, dürfen bleiben.
Das Land verlassen bedeutet, nur das mit in eine unbekannte Zukunft zu retten, was zu tragen ist. Haus, Hof und Grund gehen verloren. Ungeahnte Reichtümer fallen so der spanische Krone und der Kirche in den undankbaren und unchristlichen Schoß.
Der Glaubenswechsel ist jedoch auch nicht die Garantie auf ein unbeschwertes Leben. Die Juden, die den Glauben wechseln, also die Konversos, haben eine ungewisse Zukunft in Spanien vor Augen und sind nur Menschen zweiter Klasse. Es handelt sich um "Neue Christen".
Somit setzt eine ungeheure Massenwanderung in Spanien ein. Die Juden verlassen ihr sie hassendes Heimatland.
Helkias der Vater von Jona Toledano, der Hauptfigur in diesem Roman, bereitet seine Abreise aus Spanien vor. Zu lange wurde er in diesem Land drangsaliert und ausgenutzt. Sogar dem Tod musste Helkias einen Zoll entrichten, als sein zweiter Sohn ermordet wurde. Meir war als Botenjunge tätig gewesen und wurde bei einem Unternehmen beraubtr, gefoltert und dann ermordet. Meir hatte eine Reliqiue übergeben sollen. Ein Mönch der Inquisition hatte seine Finger bei diesem Verbrechen mit im Spiel. Als Helkias dem Mönchlein zu sehr auf die Schliche kommt, organisert dieser eine Mörderbande und lässt das Haus des Helkias stürmen. Helkias stirbt bei diesem Mordanschlag, Jona überlebt.
Jona ist nun allein und irrt durch Spanien. Er schlägt sich durch das Leben und erlernt so eine Menge Fähigkeiten, lernt Menschen kennen und er bleibt ein gläubiger Jude. Seine Jugend endet mit der Ausbildung zum Waffenschmied. Viele Jahre nach seiner Flucht, kehrt er in seine Heimatstadt zurück.
Nach einigen Aufregungen und einem ungewollten Weidersehen mit dem Mörder sienes Vaters, landet Jona dann in Saragossa. Dort lebt der Bruder seines Lehrherren, welcher auf einer seiner Fluchten das Leben lassen mußte.
Bei dem Bruder handelt es sich um einen Medicus. Den Medicus von Saragossa. Jona geht ein neues Lehrverhältnis ein. Er will Medicus werden. Nun beginnt eigentlich die Geschichte des Medicus von Saragossa. Damit ist aber nicht der Lehrmeister von Jona gemeint, sondern Jona selbst. Wie das geht? Ganz einfach. Schaut in das Buch und lest selbst nach.
Mein Urteil:
Im Gegensatz zu vielen anderen Lesernb, bin ich von diesem Buch nicht enttäuscht. Vielleicht liegt es daran, dass ich einen Roman immer für sich alleine sehe und nicht als Produkt eines Autoren, der den und den Bestseller geschrieben hat. Es gibt Bücher, die sind einfach brillant und sie finden auch eine entsprechende Anerkennung durch die Leserschaft. Es gibt aber auch Bücher, die sind nicht unbedingt für die breite Masse, werden aber als solchen vermarktet und dann ist natürlich die Erwartungshaltung entsprechend gross. So ist es wohl auch bei dem "Medicus von Saragossa" gewesen. Ich glaube nicht, dass Gordon da seinen "Der Medicus" mit dem "Medicus von Saragossa" toppen wollte. Nicht, dass er bewusst schlechter geschrieben hat, um sich nicht selbst in einen Wettbewerb zu drängen. Nein, ich glaube, dass Gordon auf einem sehr hohen Niveau schreibt und die Leser schnell vergessen, dass sie guten Lesestoff vor sich haben. Warum wird denn immer "Der Medicus" zum Vergleich herangezogen? Weil er einfach ein Buch ist, welches in sehr vielen Haushalten steht und noch mehr Leser hatte. Daran die nachfolgenden Leistungen des Autoren messen zu wollen ist unrealistisch und dumm.
"Der Medicus von Saragossa" ist ein leicht lesbarer Roman mit einer flüssigen Handlung und einer guten Situationsbeschreibung der damaligen Verhältnisse. Der Handlungsstrang, also das Leben der Hauptfigur, ist so durchaus möglich gewesen. Wer will das Gegenteil behaupten und es beweisen? Dieser Roman ist etwas für nebenbei. Nicht eine Handlung, die hohe Aufmerksamkeit oder Konzentration erfordert. Die detaillierten Beschreibungen der Lebensumstände, machen die Handlung plastisch und für den Leser sehr gut verständlich. Dieses Buch wäre bestimmt etwas für den nächsten Urlaub.
Meine Empfehlung: Ein lesenswertes Buch, für denjenigen, der sich von "Der Medicus" lösen kann und akzeptiert, dass dieser Roman keine Fortsetzung ist.
Danke für Eure Aufmerksamkeit. Martin weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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audicla, 14.06.2002, 20:06 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Guter Bericht von Dir. Ich finde es auch schwierig wenn man Autoren so festnagelt. Gruß audicla
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Der superspannende Bestseller: Der Medicus
Pro:
spannend,interessant,man kann nicht aufhören zu lesen
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Als ich mir vor zwei Jahren das Buch „Der Medicus“ von Noah Gordon kaufte, wusste ich noch nicht, was für eine Perle unter den Romanen ich mir zugelegt hatte. Aber das sollte sich schnell ändern. Bereits nach ein paar Seiten ist man von der Geschichte so gefangen, dass man nicht mehr aufhören kann zu lesen.
Inhalt:
Die Geschichte beginnt in England des Jahres 1021 und beschreibt den Lebensweg von Robert James Cole.
Am Anfang ist Rob noch ein Kind und lebt bei seinen Eltern in London. Seine Mutter ist schwanger und bekommt ein Kind. Bei der Geburt gibt es allerdings Komplikationen und durch die mangelhafte Hygiene der Hebamme infiziert sich die Mutter.
Als sie im Krankenbett liegt stellt Rob das erste mal fest, das er eine besondere Gabe hat. Er kann durch das Halten der Hände eines Kranken deren Lebenserwartung spüren. So muss er schockiert feststellen, das seine Mutter nicht mehr lang zu leben hat. Sie stirbt auch kurz darauf.
Nun wird das Leben der Familie noch schwerer, da der Nebenverdienst der Mutter wegfällt und der Vater nun allein für Rob und seine Geschwister sorgen muss. Das wird besonders durch die zur Zeit herrschende Arbeitslosigkeit erschwert.
So ist der Vater froh, als er im Londoner Hafen eine Arbeit bekommt. Er muss die Kaianlagen erneuern. Dabei steht er im kalten Wasser und wird mit der Zeit krank.
Mit großem Schreck muss Rob nun feststellen, dass auch der Vater nicht mehr lang zu leben hat. Leder verstirbt er auch kurze Zeit später.
Die Kinder werden bei den Zunftmitgliedern aufgeteilt nur Rob will niemand adoptieren. Er bleibt allein zurück, mit der Angst als Unfreier verkauft zu werden. Da erscheint als letzte Rettung ein Baader, der Rob als Lehrling annimmt.
Fortan reist er mit dem Baader über das Land. Er kommt das erste Mal in seinem Leben aus seinem Londoner Stadtteil heraus und lernt die gute Küche des Baaders zu schätzen, denn der isst gern und gut. Nun lernt Rob langsam die Kunststücke, die zum damaligen Baaderhandwerk gehören und reist durch ganz England bis an die Schottische Grenze. Rob macht langsam Fortschritte, aber das Jonglieren mit 5 Bällen will Ihm nicht glücken. Der Baader greift zum letzten Mittel: zur Peitsche.
Da es auch dann nicht klappt beschließt der Baader den Lehrling im Frühjahr zu entlassen und einem ungewissen Schicksal zu überlassen, was Ihm allerdings nicht leicht fällt.
Als es langsam Frühjahr wird spielt Rob mit den Äpfeln des Wintervorrates und beginnt aus Spaß zu jonglieren erst mit drei dann vier und schließlich fünf Äpfeln! Der Bann ist gebrochen und der Baader ist zufrieden. So ziehen sie wieder los und Rob lernt Stück für Stück die Geheimnisse des Baaders.
Nach mehreren Jahren der Lehrzeit bekommt er vom Baader ein kleines Gehalt und eine eigene Behandlungsecke. Er verkauft die selbstgemachten Arzneien und behandelt die Kranken und das mit zunehmenden Erfolg. Er lernt einfache Behandlungen aber auch kleine Operationen durchzuführen, wie zum Beispiel Amputationen. Eines Tages greift er wieder zu den Händen einer Patientin und seine Gabe schlägt wieder zu. Er erkennt , das die Patientin nicht mehr lang zu leben hat und flieht mit dem Baader aus der Gegend. Denn die mittelalterliche Kirche beobachtet die Baader kritisch, sie sieht Krankheiten als Gottgegeben und Ärzte damit als Ketzer. Sie müssen also vorsichtig sein und verschwinden.
So ziehen sie Jahr um Jahr durch das Land und verdienen Ihr Geld. Rob verlangt immer mehr Gehalt und kommt so mit dem Baader in Streit. Sie beschließen sich in der nächsten Saison zu trennen. So weit kommt es allerdings nicht, da der Baader plötzlich einen Herzanfall bekommt und stirbt.
Rob, als einziger Bekannter des Baaders, tritt das Erbe des Baaders an und reist fortan allein durch das Land. Eines Tages kann er einem Kranken, der den Grauen Star hat nicht helfen. Erhört jedoch von einem Juden, der die komplizierte Operation durchführen kann und den Star sticht.
Er erkundigt sich überall im Land nach dem jüdischen Arzt bis er Ihn eines Tages findet.
Dieser weigert sich allerdings Rob die Operation beizubringen, da er ansonsten von der Kirche verfolgt wird. Er rät Rob eine Universitäte für Ärzte zu besuchen. Gute gibt es allerdings nur in Spanien und in Persien. Die Beste ist in Isfahan in Persien, wo Ibn Sina der Arzt der Ärzte unterrichtet. Allerdings werden dort nur Moslems und Juden unterrichtet.
Rob beschließt trotzdem nach Isfahan zu fahren.
So lenkt er seinen Wagen Richtung Küste und setzt nach Frankreich über. Da er natürlich kein Französisch spricht nimmt er einen Dolmetscher und Führer. Mit diesem fährt er langsam durch Frankreich und Deutschland und erlebt einige Abenteuer.
N
Dann fährt er wieder allein weiter. Er schließt sich einer großen Karawane an, durch die er sicher durch die gefährlichen Gegenden kommt. Hier schließt er Freundschaft mit ein paar reisenden jüdischen Händlern. Von diesen lernt er mühsam während der Fahrt und bei der Überwinterung die arabische Sprache sprechen und schreiben.
Währen der Fahr trifft er auch auf Mary Ann Cullen und ihren Vater, der aus der Türkei Schafe nach England treiben will.
Nun kleidet er sich als Jude und lernt die jüdischen Bräuche, da Christen ja nicht an der Universität zugelassen werden.
Nach mehreren Jahren kommt er endlich in Isfahan an. Er begibt sich zu Madrassa und bittet um Aufnahme. Als sie Ihm nicht gewährt wird wird er gewalttätig und landet im Gefängnis. Hier wird er in den Block geschlossen und muss hungern und dürsten. Wie im Nebel sieht er, wie andere Gefangene hingerichtet oder verstümmelt werden.
Als er entlassen wird begibt er sich zur öffentlichen Audienz des Schahs auf der jeder seine Klage vorbringen kann, die der König dann bewertet.
Rob bittet den Schah für Ihn die Aufnahme zu bewirken, da er den König dabei von einer Jagd berichtet, in der sich der Schah als großer Jäger und Retter Robs bewiesen hat, verleiht der König ihn einen Callaat. Das ist ein Mantel des Königs, der noch mit weiteren Vergünstigungen versehen ist. Bei Rob ist es ein kleines Haus und die Aufnahme in die Madrassa.
Hier nun muss sich Rob von ganz unten wieder hocharbeiten und alle möglichen Vorlesungen besuchen. Er findet sich aber schnell zurecht und wird langsam anerkannt.
Ein weiterer Inhalt des Callaats ist es, das er zu Belustigungen des Königs Einladungen erhält, denen er folgen muss. Er freundet sich mit dem Schah an und bekommt weitere Vergünstigungen.
Nach einigen Jahren hat er dann seine Arztprüfung bestanden und kann sich Hekim nennen.
Nun wird er auch immer wieder vom Schah auf Kriegszüge geschickt, wo er als Arzt dienen muss.
Als in einer fernen Stadt die Pest ausbricht werden wieder Rob und seine Freunde ausgewählt um sie zu bekämpfen. Sie brechen auf und stehen dem Schwarzen Tod Auge in Auge gegenüber. Wie es nicht anders kommen konnte so steckt sich auch Rob an. Er übersteht allerdings die Krankheit. Hier nun trifft er wieder auf Mary Ann Cullen,deren Vater an der Pest gestorben ist. Sie begraben Ihn und Mary folgt Rob wieder nach Isfahan.
Hier nun wohnen sie zusammen in Robs Haus und beschließen schließlich zu heiraten. In den folgenden Jahren bekommt Mary drei Kinder, mit einem hat es etwas besonderes auf sich, aber alles soll hier nicht verraten werden.
Als nun noch das Land von den Feinden des Schahs angegriffen wird, erfüllt Rob Marys größten Wunsch und sie kehren nach England zurück.
Nach der langen Rückreise lassen sie sich zunächst in London nieder.
Hier lässt sich Rob als Arzt nieder. Allerdings wird er von den Kollegen aus London geschnitten, da er durch sein größeres Wissen Operationen ausführen will, für die er von den eingesessenen Ärzten nur verlacht wird.
Er bekommt auch Ärger mit der Kirche und muss bei Nacht und Nebel aus London verschwinden. Er zieht zu seiner Frau nach Schottland.
Sie hat Ihn in seiner Abwesenheit eine kleine Arztpraxis eingerichtet. Rob allerdings ist enttäuscht, da keiner den Weg zu Ihm findet. Das ändert sich nachdem die Schafe Ihre Lämmer bekommen sind. Nun ist die Praxis voll und einer seiner Söhne ist sehr an Rob`s Handwerk interessiert und beginnt zu lernen. So schließt dann auch das Buch nach vielen vielen spannenden Seiten.
Der Schriftsteller:
Noah Gordon
geboren 1926 in Worcester, Massachusetts
Studium der Zeitungswissenschaft und englischen Sprache
Arbeit als Journalist bei Bostoner Herald
erster Roman der Rabbi
lebt mit Frau und Kindern in Berkshire Hills/ Massachusetts
Das Buch:
Paperback
636 Seiten
16,00 DM = 8,17 Euro
Fazit:
Ein absolutes lohnenswertes und superspannendes Buch. Ich kann es jeden nur empfehlen. Es hat nichts mit Arztroman und ähnlichem zu tun. Es schildert ausführlich die Lebensweise im Mittelalter und im Orient.
Ein Absolutes Superbuch. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Packer, 27.12.2003, 13:05 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Schon lange wollte ich diese Buch mal lesen, nachdem ich spannent Dein Bericht gelesen habe, werde ich zusehen das ich mir diese Buch besorgen werde, denn es ist ganz nach meinem Geschmack. Gruß Packer
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carlo2000, 02.06.2002, 20:42 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Übrigens, was den Preis des Buches betrifft: Wir haben inzwischen den Euro!
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Skipping Christmas
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Nein
John Grisham weicht wieder einmal von seinem Juristenimage ab und schreibt einen tragischen, aber auch komischen Roman in der vor allem die reichere amerikanische Bevölkerungsschicht und ihrer Abhängigkeit von Traditionen ihr Fett wegbekommt.
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Luther und Nora Krank sind glücklich verheiratet und wohnen in einer noblen Gegend in einer amerikanischen Stadt. Blair, die Tochter der beiden, beschließt als Ärztin nach Peru zu reisen. Den beiden, vor allem Nora schmerzt der Abschied sehr. Die Stimmung ist ziemlich getrübt und außerdem steht Weihnachten vor der Tür. Doch ohne Blair ist Weihnachten nicht so wie früher. Luther, der sich an das vergangene Weihnachten erinnert, merkt, dass er jedes Jahr 6000$ nur für dieses Jahr ausgegeben hat. Kurzfristig entscheidet er sich nicht zu Hause zu bleiben und auf eine Karibikinsel zu fliegen. Für dieses Jahr sollte Weihnachten für sie nicht existieren. doch das Desaster beginnt schon in der Vorweihnachtszeit. Die beiden, vor allem Luther versuchen alles, was mit dem Fest zusammenhängt, zu umgehen. Das traditionelle Weihnachtsfest im Hause der Krank`s wird abgesagt. Weihnachtskalender und Bäume, dessen Verkäufer von Haus zu Haus ziehen, gehen bei Luther leer aus. Selbst der Weihnachtsschmuck und der symbolische "Frosty" bleiben im Keller. Mit dieser Aktion werden sie langsam von den Freunden und Nachbarn immer mehr ignoriert und ausgestoßen. Als kurz vor Weihnachten Blair anruft und ankündigt, dass sie nach Hause kommen würde um zu feiern. Bricht das Chaos im hause der Krank`s aus. Sie haben nur wenige Stunden Zeit das Haus zu schmücken und ein Fest mit Baum und Truthahn zu organisieren.
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Das Ende erzähl ich euch noch nicht, aber eins kann ich euch sagen: Dieses buch ist absolut lesenswert und ein Geheimtipp. Grisham zeigt wieder einmal das er nicht zu Recht der erfolgreichste Autor der 90er ist. weiterlesen schließen -
Andreas Gryphius (1616-1664)
13.05.2002, 21:48 Uhr von
Mandinka
Huhu zusammen grüß euch alle mal ganz lieb, aber besonders diejenigen, die immer so fleißig meine...Pro:
interessante Geschichte
Kontra:
teilweise etwas alt
Empfehlung:
Nein
Biographie
Am 2. Oktober 1616 wurde Gryphius im schlesischen Glogau geboren. Der Dreißigjährige Krieg und die damit verbundenen konfessionellen Konflikte prägten seine Jugend:
Sein Vater, ein streng protestantischer Geistlicher, kam auf ungeklärte Weise ums Leben, als Friedrich V. von der Pfalz 1621 auf der Flucht durch Glogau zog.-
Das evangelische Gymnasium in Glogau, das Gryphius seit 1621 besuchte, wurde in Zuge der Gegenreformation 1628 geschlossen. Erst 1632 konnte Gryphius, dessen Mutter inzwischen ebenfalls gestorben war, wieder eine Schule, das Gymnasium in Fraustadt, besuchen.
Trotz dürftigen Schulbesuchs eignete sich Gryphius umfangreiche Kenntnisse alter und neuer Sprachen an; in seiner Danziger Zeit (1634-36) kam er auf dem Akademischen Gymnasium auch in Kontakt mit der neueren deutschen Dichtung. Nach Abschluss seiner Schulausbildung wirkte er von 1636 bis 1638 als Hauslehrer auf dem Gut des angesehenen Rechtsgelehrten Georg Schönborner in der Nähe von Fraustadt. Dieser war einst Anhänger des Winterkönigs, sah sich aber als kaiserlicher Beamter gezwungen, zum Katholizismus überzutreten. Er machte später diesen Schritt rückgängig und verzichtete auf öffentliches Wirken. Gryphius fand offenbar einen von Gewissensbissen gequälten Mann vor, der trübsinnig den Tod erwartete.
Das gute Verhältnis zur Familie Schönborner führte dazu, dass Gryphius die beiden Söhne zum Studium an die calvinistische Universität Leiden begleiten durfte, beliebter Studienort für protestantische Schlesier. In dieser und der anregenden Atmosphäre der aufblühenden Niederlande widmete sich Gryphius intensiv dem Studium der Staats- und Naturwissenschaften und knüpfte in zahlreichen Gesprächen Verbindungen zu Herrscherhäusern, die im politischen Leben Europas eine wichtige Rolle spielten. - Nach mehr als 5 Jahren in Holland reiste Gryphius weitere zwei Jahre durch Frankreich und Italien (1644-46); auch hier schaffte er wissenschaftliche und literarische Kontakte und erweiterte seine Kenntnisse des europäischen Theaters.
Anschließend hielt er sich mehr als sechs Monate in Straßburg auf, wo er wiederum mit berühmten Professoren zusammentraf, kehrte kurz nach Holland zurück und entschloss sich dann doch - trotz ehrenvoller Berufsangebote -, sich als Rechtsberater der Landstände in der schlesischen Provinz endgültig niederzulassen (1650). !652 wurde er in den „Palmenorden“ (=fruchtbringende Gesellschaft; bedeutenste Sprachgesellschaft) mit dem Beinahmen der „Unsterbliche“ aufgenommen.
Seine eindeutige Parteinahme für die protestantische Sache und deren Verfechter könnte ausschlaggebend dafür gewesen sein, dass ihm im Unterschied zu anderen schlesischen, öffentliche Ämter bekleidenden Dichtern keine Ehrung durch den Kaiser zuteil wurde. Mit 48 Jahren, am 16. Juli 1664, starb er mitten in einer Sitzung der Landstände am "plötzlichen Schlag-Flusse".
Die bis in die frühe Kindheit zurückreichenden leidvollen Erlebnisse und die konfessionellen Auseinandersetzungen haben auch Gryphius’ Dichtungen nachhaltig beeinflusst, denn viele Menschen starben an Pest wodurch Gryphius Leben ein melancholische und schwermütige Farbe bekam, was sich in seinen Werken sehr genau wiederspiegelte und vorgegebene Muster und Traditionen nutzte. Man hat mit Recht von einer Poetik der Klage gesprochen und damit vor allem seine Weltverachtung, seine Vanitas(Vergänglichkeit)-Betrachtungen und seine Memento-mori-Mahnungen gemeint. Diese finden sich schon in seiner ersten Gedichtsammlung, den Lissaer Sonetten (1637), mit der berühmten Trauerklage des verwüsteten Deutschlandes, dem Vanitas, Vanitatum-Sonett oder der Klage Menschliches Elende. - Schönborn verlieh dem Einundzwanzigjährigen im gleichen Jahr den Adelstitel sowie die Magisterwürde und krönte ihn zum Poeta laureatus.
In den Folgejahren erschienen:
Son- und Feyrtags Sonnete (1639) in diesen Gedichten kommt Gryphius` Lebensverachtung und Vertrauen an Gott zum Ausdruck
Epigrammata. Oden. Sonette; Erstes Buch (1643)
Oden; Zweites Buch (1650)
Oden; Drittes Buch (1657)
Nur wenige Jahre nach Opitz' Buch von der Deutschen Poeterey (1624) hatte damit ein Autor unabweisbar dargelegt, dass die deutsche Sprache durchaus für eine sehr anspruchsvolle Poesie geeignet war.
Von religiösen und teilweise politischen Überzeugungen geprägt sind Gryphius’ in deutscher Sprache abgefassten Dramen: Leo Armenius (1650), Catharina von Georgien (1657), durch dieses Stück bringt er zum Ausdruck, dass die irdischen Sachen, auch die Liebe, sehr nichtig sind, der Tod bezwingt alles Diesseitige, Cardenio und Celinde (1657), Carolus Stuardus (1657) und Papinianus (1659). Trotz erkennbarer Anspielungen auf zeitgenössische Vorgänge kann aber von deutlicher Kritik an politischen Zuständen nicht gesprochen werden, da es ihm vor allem darauf ankommt, in seinem dichterischen Schaffen die Vergänglichkeit menschlichen Tuns und Schaffens aufzuzeigen.
Neben Trauerspielen entstehen Komödien, die deutlicher noch erkennen lassen, dass Gryphius keinesfalls an eine Änderung der bestehenden gesellschaftlichen Verhältnisse denkt. Wer in den Lustspielen Horribilicribifax (1657) und Peter Squentz (1658) den ihm zugewiesenen Platz im sozialen Gefüge nicht annimmt, wirkt schlichtweg komisch.
Andreas Gryphius repräsentiert die höchste Stufe der deutschen Barockliteratur. Er wird in die Reihe der schlesischen Dichter gestellt, die im 17. Jahrhundert das dichterische Niveau in Deutschland bestimmt hatten. Flüchtigkeit und Anfälligkeit des menschlichen Lebens sind die Grundmotive seiner von der kriegerischen Zeitumständen beeindruckten Lyrik. Sein tiefer Pessimismus und seine Frömmigkeit lassen ihn den Vanitas-Gedanken und die Allmacht Gottes in Kontrast stellen. Seine dramatischen Werke behandeln in erster Linie historische Motive und sind in Alexandrinern abgefasst. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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roma1, 31.05.2002, 19:45 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Ein toller Bericht von Dir. Liebe Grüße aUS Regensburg. Joanna
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Ein Meisterwerk der Gefühle
Pro:
fesselnd
Kontra:
Irgendwann ist die Geschichte zu Ende.
Empfehlung:
Nein
Bei meinem letzten Bummel durch meine Stammbuchhandlung fiel mir dieses Buch zum wiederholten Male auf. Ich hatte schon einiges darüber gehört und gelesen. Daher war es an der Zeit, endlich zuzugreifen. Das war kein Fehler. Ich bin voll auf begeistert und alle Voraussagen haben sich bestätigt.
Einige werden sich fragen: Was ist eine Geisha?
Früher gab es Geishas ausschließlich in Japan. Sie sind Unterhalterinnen, die für Teegesellschaften und ähnliches gemietet werden können. Für Unterhaltung sorgen sie mit Tanz, Gesang, Konversation oder dem Spiel auf einer Shamisen, ein Musikinstrument. Keinesfalls sind Geishas Prostituierte. Sie können selbst entscheiden, wie weit ihre Unterhaltung gehen soll.
Der Autor Arthur Golden hat lange Jahre recherchiert. Zu seinen Hauptquellen zählte Minako Iwasaki, die in den 60er und 70er Jahren selbst als Geisha gearbeitet hat. Auch wenn ich nie selbst erlebt habe, wie Geishas tatsächlich leben, denke ich, dass der Autor den Kern getroffen hat. Als Mann schreibt er aus der Ich-Perspektive, was meines Erachtens nicht gerade einfach ist. Denken Männer und Frauen doch in vielen Dingen völlig verschieden und teilweise aneinander vorbei. Aber ihm gelingt es in einer sehr bildhaften Sprache eine Geschichte zu erzählen, die mitreißt und von der man nicht genug bekommen kann. Die Gedanken und Gefühle aller beteiligten Personen werden sehr lebendig dargestellt. Auch die geographischen und geschichtlichen Hintergründe werden sehr plastisch. Hätte ich die Zeit gehabt, ich hätte die 570 Seiten der Taschenbuchausgabe an einem Stück gelesen. So dauerte es ein paar Tage länger.
Die Handlung an sich ist frei erfunden, obwohl sie sich in der ein oder anderen Art und Weise mit Sicherheit zugetragen hat.
Die Erzählung beginnt mit dem mehr oder weniger glücklichen Leben des Mädchens Chyio. Als 9-jährige lebt sie in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts mit ihren Eltern und der älteren Schwester Satsu in einem kleinen japanischen Fischerdorf. Als die Mutter am Sterben liegt und der Vater erkennt, dass er allein für die Kinder nicht sorgen kann, verkauft er auf brutale Art und Weise seine Töchter in Vergnügungsviertel nach Kyoto. Die Schwestern werden getrennt. Satsu muss fortan als Prostituierte ihr Dasein fristen, Chiyo wird in eine sogenannte Okiya gebracht.
Eine Okiya ist die Herberge einer oder mehrerer Geishas, wobei die älteste Geisha eine reine Einnahmequelle ist. Geleitet wird eine Okiya von nicht mehr aktiven Geishas, die damit ihren Lebensabend finanzieren. Sie sponsern die Ausbildung kleiner Mädchen, die diese „Wohltaten“ manchmal ein Leben lang zurückzahlen müssen, indem sie ewig der Okiya dienen. Sie gleichen damit Sklaven.
In der Okiya wird das gesamte Leben einer Geisha organisiert. Von den Terminen der Teehauspartys bis hin zur Kleidung. Die Mädchen sind den älteren Damen völlig ausgeliefert, es sei denn sie finden einen reichen Mann, einen sogenannten „Danna“, der ihnen ein wenig Unabhängigkeit in Form einer eigenen Wohnung verschafft.
Bevor Chiyo mit der Ausbildung zur Geisha beginnen kann, muss sie als Dienstmädchen arbeiten. Schon in ihren ersten Wochen macht sie die Bekanntschaft mit der schönen Hatsumomo. Sie ist die Geldquelle ihrer Okiya, vom Charakter her sehr launisch, egoistisch, ehrgeizig und demütigend. Sehr schnell spürt das kleine Mädchen den reinen Hass dieser Frau, die in dem kleinen Mädchen bereits eine ernstzunehmende Konkurrentin sieht.
So aussichtslos es auch erschien, findet Chiyo ihre Schwester. Die beiden planen die gemeinsame Flucht, doch Hatsumomo weiß dies zu verhindern. Danach sehen sich die Mädchen nie wieder. Die Leiterin der Okiya, Frau Nitta, will die Ausbildung nicht weiter zahlen für jemanden, der versucht zu fliehen. Nach diesem Vorfall fällt Chiyo zurück in ihren Status als Hausmädchen und muss mit ansehen, wie sich „Kürbisköpfchen“, ein Mädchen in ihrem Alter, schwer tut mit der Ausbildung, die sie doch allzu gern genießen würde.
Das Leben des kleinen Mädchens nimmt eine schlagartige Wendung, nachdem Mameha, eine der angesehensten Geishas Kyotos und Hatsumomos ärgste Konkurrentin, sich anbietet, Chiyo zu unterstützen. Die Leiterin der Okiya und Mameha vereinbaren ein entsprechendes Geschäft. Aus dem kleinen Mädchen Chiyo wird die Lerngeisha „Sayuri“. Und schon bald ist sie ebenfalls beliebt und erfolgreich. Ihrer Peinigerin Hatsumomo entkommt sie. Letztendlich ist Hatsumomo diejenige, die nicht zuletzt aufgrund ihres eigenen Fehlverhaltens die Verliererin ist.
Das große Ziel Sayuris ist es, ihr ganz privates Glück zu finden. Dies besteht in einer innigen Beziehung zum „Direktor“. Ihm ist sie schon als kleines Mädchen begegnet. Als sie sich nach einer groben Bemerkung Hatsumomos ihrem Schicksal ergeben glaubte und weinend an einem Fluss saß, kam der Herr auf sie zu, schenkt ihr ein Taschentuch und ein wenig Geld für ein Eis. Sie fand es bewundernswert, dass ein fremder Mann ihr so viel Aufmerksamkeit schenkte. Seit diesem Moment lebt Sayuri für den Direktor und setzt alles daran, sein Herz zu gewinnen. Der Weg dorthin ist schwierig und führt über Stock und Stein.
Das Leben Sayuris ist ein ständiges Auf und Ab. Herausgerissen aus ihrer Kindheit übersteht sie Intrigen, Wirtschaftskrisen und den Zweiten Weltkrieg. Während des Lesens hatte ich ein weinendes und ein lachendes Auge. Ich wünsche niemandem, für eine Liebe das Leben einer Geisha führen und so lange warten zu müssen, bis man dem Traumprinz endlich die Gefühle gestehen kann. Zum Glück hab ich meinen Traumprinzen gefunden und wir sind keine Königskinder, die sich nie kriegen.
Ich kann nur jedem empfehlen, dieses Buch zu lesen und wünsche Euch viele schöne Schmökerstunden.
Zum Schluss ein paar Fakten:
Das Taschenbuch ist erschienen im Goldmann-Verlag. ISBN: 3-442-72632-8. Es kostet 10 EUR. Ebenso erhältlich sind die gebundene Ausgabe bei allen Internet-Buchshops oder in Buchhandlungen und die Originalausgabe mit dem Titel „Memoirs of a Geisha“, in den USA erschienen 1997.
Gruß Diescher weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Spocht, 06.05.2002, 20:49 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Sag bloß, Du hast gegen alle Regeln verstoßen, die ich als absolute Lesungsschlager-Essentials dem interessierten Volk zur Verfügung gestellt habe? Hat ja trotzdem geklappt... Mit spochtlichen Grüßen
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Gray, John: Männer sind anders. Frauen auch.
04.05.2002, 14:40 Uhr von
Nietzsche
Hallo! Ich liebe Filme! Deswegen wird man bei mir meisst Berichte über eben dieses Thema finden! ...Pro:
unglaublich treffend!
Kontra:
die Aufmachung
Empfehlung:
Nein
"Ich saß auf meinem Männerplanten und sie auf ihrem Frauenplaneten - weit entfernt von meinem." So oder so ähnlich hat Kurt Tucholsky das Problem in seinem Roman "Schloß Gripsholm" angerissen.
Wurde es von ihm nur gestreift, so sprechen viele resigniert und frustriert das Problem direkt aus: "Männer/Frauen verstehen mich nicht! Männer und Frauen können sich gar nicht verstehen! Die sind wie Hund und Katze!"
Welcher Mann hat noch nicht jenes nervenaufreibende: "Du verstehst mich nicht"! zu hören bekommen?! Welche Frau noch nicht jenes frustrierende: "Ich will da jetzt nicht drüber reden"!? ; )
John Gray ist Familientherapeut. Probleme mit seiner Frau brachten ihn dazu sich dem Thema intensiv zu widtmen.
John Gray schlug nicht resigniert die Hände über dem Kopf zusammen und beschloß auch nicht ab sofort alleine zu leben. Nein, er erforschte vielmehr das Problem.
Seine Grundthese: Männer sind vom Mars und Frauen von der Venus. Was meint: Beide sprechen eine grundverschiedene Sprache, weswegen es ständig zu Mißverständnissen kommt! (der Vergleich mit Hund und Katze ist also gar nicht so verkehrt!)
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Der Inhalt
Vorsicht, die Überschriften klingen zum Teil gar schauerlich reißerisch und schnulzig! Auf die Aufmachung des Buches werde ich am Ende noch mal eingehen!
1. Männer stammen vom Mars, Frauen von der Venus
Ist eine Einführung in die Thematik. Grundprobleme werden vorgestellt.
2. Männliche Lösungsmodelle und weibliche Verbesserungsvorschläge.
Was machen Männer, wenn ein Problem besteht und was Frauen? Welche Hilfe erwarten Frauen von Männern, wenn sie ein Problem haben - welche Hilfe bekommen sie aber angeboten und umgekehrt?
Was kann jeder besser machen?
3. Die geheimen Mittel gegen den Streß
Wie verhalten sich Frauen, wenn sie gestreßt sind und wie Männer? Wie sollte der Partner darauf reagieren?
4. Wie motiviert man das andere Geschlecht?
Wie zeigen Männer ihre Liebe und wie Frauen? Wie man die Waage hält zwischen Geben und Nehmen.
5. "Du kannst mich einfach nicht verstehen!"
(Sag ich ja! *gg*)
Unterschiede in der Sprache der Frauen und der Männer. Wie kann man die Kommunikation verbessern?
6. Männer sind wie Gummibänder
Zeigt das "Wesen" der Männer. Beantwortet Fragen zum besseren Umgang damit.
7. Frauen sind wie Wellen
Zeigt das "Wesen" der Frauen. Beantwortet Fragen zum besseren Umgang damit.
8. All die Liebe, die sie brauchen
Wie zeigt man seine Liebe und wie zeigt der andere seine Liebe? Warum wollen Männer sich nicht ändern?
9. Wie man Streit vermeidet
Zeigt, wie gestritten wird und wie man sich richtig streitet - und dabei Verletzungen möglichst vermeidet.
10. Punkte sammeln beim anderen Geschlecht
Wofür vergeben frauen Pluspunkte? Wofür Männer?
11. Wie teile ich meine schwierigsten Gefühle mit? - Die Liebesbrieftechnik
Sagt schon die Überschrift...
12. Wie man um Unterstützung bittet und sie auch erhält
Warum fragen Frauen nicht? Wie lernt man das Fragen?
13. den Zauber lebendig erhalten
Zeigt, wie man die Beziehung am Leben erhält.
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Meine Meinung
Wenn ich das Buch im Geschäft gesehen hätte, so hätte ich es verächtlich liegen gelassen, denn die optische Aufmachung ist grauenvoll!
"Der Nr. 1 Bestseller aus den USA!" prang es da und das Titelbild zeigt ein Liebespaar, wie es auch in einer "Mädchenzeitschrift" hätte abgebildet sein können. Alles Dinge, bei denen ich mich schüttele und eine Gänsehaut bekomme.
Ich hörte allerdings zuerst von dem Buch! In einer Vorlesung in der Uni berichtete eine Studentin von dem Buch und ihre Worte überzeugten mich, so daß ich das Buch trotz der grauenvollen Aufmachung kaufte. Zum Glück!
In dem Buch habe ich mich auf gespenstische Weise wiedererkennen können, so daß es mir manchmal schon unangenehm war, ich aber auch manchmal über mich selbst und "uns Frauen" schmunzeln mußte.
Doch auch "die Männer" erkannte ich hier nur zu gut... .
Treffend wurden genau die Streitereien beschrieben, die ich mit meinem Ex so häufig hatte. Genau die Mißverständnisse, die wir hatten! Und endlich, ja endlich wußte ich WARUM!
Das verrückteste aber ist, daß die Tipps, die Gray gibt, wirken. Ich habe sie damals häufiger mal angewendet und tatsächlich: Der Umgang miteinander war ein anderer - zumindest der, den ich beeinflussen konnte.
Dieses Buch kann ich nur jedem empfehlen, der etwas über sich selbst aber auch über das andere Geschlecht lernen will und einen anderen Umgang miteinander anstrebt.
Sicher, NUR das Lesen wird nichts verändern und die neue Kommunikation wird auch nicht so einfach von den Lippen gehen, doch man kann es üben! das Buch gibt die ANleitung - den Rest muß man selbst mit eigener Kraft und indem man sich sie Probleme und Fakten immer wieder vor Augen hält ändern!
Das Buch kostet 14,90 DM.
John Gray hat auch noch andere Bücher zum Thema geschrieben, doch dieses ist - wie ich finde - das Beste! weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Lonca, 28.05.2002, 15:25 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
super, das hab ich mir auch gestern gekauft, nachdem ich schon "Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken" fast aufgefressen hab, weil ich es so interessant fand!;o) Gruß,Lonca
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Gaarder Jostein - Der seltene Vogel klebt an meiner Schulter fest
Pro:
fesselndes und atemberaubendes Buch
Kontra:
nichts
Empfehlung:
Nein
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Vorwort
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Die Philosophie, ein Thema unendlicher Fragen, auf welche man nur selbst seine eigenen Antworten kennt. Jostein Gaarder ist einer von diesen Philosophen, einer der wenigen, die sich gerne mit den Fragen des Seins beschäftigen, sich mit diesen auseinandersetzen und ohne die man gar nicht mehr leben kann.
Jeder Mensch kann sich mit diesen Fragen befassen. Manche sagen jedoch, es sei ihnen zu trocken oder das sie einfach nur das Leben genießen wollen. In Wirklichkeit haben diese Personen im tiefsten Inneren Angst davor, sich damit auseinanderzusetzen.
Ich gehöre jedoch zu den Personen, die ohne die Philosophie nicht mehr leben könne, ein eigenes Kapitel des Lebens, welches sich von der ein auf die andere Sekunde in meiner Gedankenwelt ohne Vorwarnung bildete.
Nun lebe ich damit, keiner versteht mich oder versteht überhaupt etwas von dem, was mir durch den Kopf geistert. Deshalb lese ich jedes Buch von Jostein Gaarder, bzw. habe ich schon alle gelesen. Er ist meiner Meinung nach der einzigste lebende Autor, welcher in modernen Geschichten seine eigene Gedankenwelt wiederspiegeln kann. Dabei sei einmal dahingestellt, ob der Leser überhaupt ein Wort davon versteht.
"Der seltene Vogel" ist ein weiteres Meisterstück seiner Bücher, worüber ich in diesem Bericht schreibe. Im Vorraus möchte ich anmerken, dass es kein Buch ist, welches man einfach so lesen kann. Man muss sich damit auseinandersetzen wollen. Wenn man dies auch macht ist es der erste Schritt in eine völlig neue Gedankenwelt.
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Der seltene Vogel
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Was möchte uns der Autor eigentlich mit diesen drei Wörtern sagen ? Dazu reicht es völlig aus ein kleines Zitat aus dem Buch hier niederzuschreiben.
>>Den größten Teil der Zeit verschläft die Welt. Den größten Teil des Raumes auch. Nur ab und zu reibt sie sich den Schlaf aus den Augen und erwacht zum Bewußtsein ihrer selbst. "Wer bin ich ?" fragt die Welt. "Woher komme ich ?" Für einige Sekunden hat der seltene Vogel auf unserer Schulter Platz genommen.<<
Zur Erläuterung: Kaum einer macht sich wirkliche Gedanken über die Fragen des Seins. Nur ab und zu nimmt der seltene Vogel auf unserer Schulter Platz, welcher mich nun schon seit einem Jahr begleitet und dort einfach festgewachsen ist, ohne mich vorher danach zu fragen.
Das Buch besteht aus zehn Kurzgeschichten. Diese möchte ich ein wenig näher erläutern und meine eigene, freie Interpretation dazu bekanntgeben. Fest steht jedoch, dass man sich jedoch sein eigenes Bild jeder Geschichte machen muss. Meine Meinung dient nur als ein kleiner Anreiz.
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01. Der Zeitscanner
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Am Anfang der Geschichte beschreibt der Autor die Entwicklung der menschlichen Kommunikationsmedien. Worauf er eigentlich hinaus will erfährt man erst nach ein paar Seiten der Geschichte. Wir schreiben das Jahr 2105, Abdullah Rushdie meine eine bahnbrechende Entdeckung in der Quantenphysik und leitet somit die Entstehung des ersten Zeitscanners im Jahre 2120 ein.
Die Welt spielt sich nur noch in den eigenen vier Wänden ab und es gibt nichts Anderes mehr als diesen Zeitscanner im Leben eines Menschen. Mit diesem Gerät ist es den Menschen möglich durch zwei kleine Regler jedes Leben eines Menschen zu verfolgen. Außerdem kann man die Entwicklung der Menschheit vom Jahr null bis ins heutige Zeitalter zurückverfolgen und praktisch sogar die Intimsphäre eines Ehepaars in der Gegenwart mit ansehen.
Meine Interpretation, was diese Geschichte angeht, ist für mich zumindest eindeutig. Alles kann eingesehen werden, kein Geheimnis bleibt vor der Menschheit behütet. Und doch wäre es mit einem solchen Gerät keiner Menschenseele möglich, die Fragen des Seins zu beantworten und woher wir Menschen eigentlich kommen, was wir hier tun etc.. Auch wenn das Leben eines Wesens kein Geheimnis mehr wäre ist es schließlich so, dass wir so immer noch nicht erkennen wer "wir" eigentlich sind.
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02. Die Diagnose
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Die Geschichte handelt von einer Frau, der bei dem Besuch des Betriebsarztes mitgeteilt wird, dass sie an Krebs erkrankt ist. So macht sie sich auf die Reise in eine Spezialklinik und erfährt während ihrer Sterbensperiode das Leben neu. Plötzlich sieht sie die Welt mit anderen Augen und beginnt sich über die Fragen des Seins Gedanken zu machen. "Wer bin ich", "Wo bin ich", "Wo komme ich her" sind ihre Gedankengänge.
Ich frage mich, warum ein Mensch erst kurz vor dem Tode stehen muss, um das Leben in einer neuen Perspektive zu betrachten. Ist es den meisten der weltweiten Bevölkerung erst bewusst, wenn sie dem Tod in die Augen schauen ? Meiner Meinung nach möchte Jostein Gaarder hier mitteilen, dass spätestens vor dem Ende der eigenen Existenz diese Fragen automatisch ins Bewusstsein gerufen werden und sich der Mensch erst dann fragt "wie, wo und ob er überhaupt gelebt hat". Diese Geschichte wirft Fragen auf, welche ich bis heute noch lange nicht für mich selbst beantworten konnte.
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03. Theobald und Theodor
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Theodor - ein Schriftsteller und Autor, Theobald - seine Romanfigur. Jostein Gaarder entwickelt von Seite zu Seite eine Kurzgeschichte, die den Leser einfach in seinen Bann zieht. Theobald merkt irgendwann, dass er keine eigenen Gedankgänge hat, kein eigenes Handeln ihm gestattet ist. Er beschließt, seinen Autor und Schöpfer niederzukämpfen, er möchte seine eigenen Gedanken denken.
Schließlich gelingt es der Romanfigur und er ist frei, frei von allen Phantasien anderer Personen. Theodor wird daraufhin in eine Irrenanstalt verwiesen, da man ihn als verrückt hält, weil er nun in seinen Gedanken gefangen ist.
Jostein Gaarder möchte meines Wissens nach hiermit zum Ausdruck bringen, dass wir selbst doch auch nur viele kleine Romanfiguren sind. Es hat mich begeistert, was er da auf Papier gebracht hat, da ich nämlich genauso denke. Könnte es nicht sein, dass irgendwo dort oben ein Wesen sitzt und wir alle seine Gedanken sind, dass er sein "Gedachtes" nur auf Papier bringt und wir diese Gedanken verkörpern ? Es ist eine Geschichte, die mich wirklich tief berührt hat und in meinen Gedanken nur so kratzt, da es genau diese Art von Philosophie ist, welche ich mir zu meinem Eigen gemacht habe.
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04. Der Kritiker
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Er schreibt für eine Zeitung, er ist in den Augen der Leser ein Kritiker. Und von Tag zu Tag, von Woche zu Woche bringt er für alle möglichen Themen sein eigenes Gedankengut auf Papier - Themen, welche die Menschen natürlich interessieren.
Doch eines Tages meint der Redakteur zu ihm, dass er über etwas schreiben solle, was ein wenig abstrakt und zugleich phänomenal ist. Er verfasst etwas über "die Sonne", das herabfallende Licht, welches uns jeden Tag begleitet. Schließlich steigert er sich so hinein, dass er sich nur noch philosophische Gedanken über das Leben und desse Fragen macht, bringt diese immer wieder auf Papier. Schließlich gilt er als verrückt unter den anderen Mitarbeitern und wird auf Druck vieler Leute entlassen. Als er stirbt, wird ein Brief in die Zeitung abgedruckt, welcher von diesem Kritiker stammt und rechnet mit der Menschheit ab, in dem er seine Theorie zu den Fragen des Seins lüftet.
Meiner Meinung nach ein Meisterwerk der Kurzgeschichten. Die Leser der Zeitung üben Kritik, die Mitarbeiter ebenfalls, da sie den Kritiker als verrückt halten. Natürlich, diese Themen interessieren keinen normal Sterblichen, diese Themen gelten als Tabu. Was machen wir dort oben im Weltraum und erkunden andere Planeten, wenn wir noch nicht einmal die Frage lüften können, wer "wir" eigentlich sind und was wir hier machen ? Es ist die Geschichte überhaupt, welche in diesem Buch abgedruckt ist. Nein, es ist keine Geschichte, es ist die Wahrheit schwarz auf weiß.
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05. Der Mann, der nicht sterben wollte
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Ein Mann erfährt von seinem Betriebsarzt, dass er Krebs hat und dieses schon bis ins Lymphsystem fortgeschritten ist. Er macht sich auf in die Stadt, geht in einen Porzellanladen und verwüstet dort alle Waren im Wert von 80.000 Kronen. Er kommt vor Gericht, verteidigt sich selbst und erklärt, warum er dieses gemacht habe und in einem solchen Fall keine Gesetze und Rechte zu gelten haben. Verurteilt wird er trotzdem, und vor dem Antritt seiner Strafe stirbt er.
Eine Geschichte, aus der ich nicht so ganz schlau werde. Was will uns der Autor eigentlich genau mitteilen. Es ist zwar gewagt, aber versuchen möchte ich es trotzdem einmal. Wir können machen was wir wollen, egal ob wir dem Tod entgegensehen, die Menschen interessiert es in diesem Aufgenblick kaum, was eigentlich genau los ist. Für die Justiz war es in diesem Fall Recht, dass er veruteilt wird. Für den Mann war es jedoch Unrecht, da er im Gericht auch noch alle Sterbenden dazu aufforderte, sämtliche Porzellanwaren zu zerstören, um der Menschheit die Augen vor dem Tod zu öffnen.
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06. Falscher Alarm
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Eine junge Frau hört die Sirene in der Stadt. Jedoch kein Feuer, doch die Menschen rennen nur so auf der Straße herum. Plötzlich, während sie aus dem Fenster schaut, sieht sie einen riesigen Atompilz, der sich über die Stadt breit macht. Wenige Sekunden später erröten die Augen und zerplatzen.
Die Frau wacht auf und hofft, dass es wieder einmal nur ein Traum war - und tatsächlich es war ein Traum, so dass sie in Ruhe weiterleben kann.
Ja, wir zerstören uns selbst. Es liegt doch auf der Hand. Viele von uns haben gar kein Bewusstsein dafür, was wir eigentlich mit unserer Selbstverliebtheit anrichten. Die Natur wurde uns geschenkt, wir zerstören sie. Was für ein Glück, dass es nur ein Traum war und die Frau in Ruhe weiterschlafen konnte. Aber mehr noch - muss erst etwas Fürchterliches geschehen, damit wir aus unserem eigentlichen Traum aufwachen ? Vielleicht ist unser Leben ja nur ein Traum und beim Erwachen aus diesem stellt sich erst heraus, dass wir gar nicht "sind".
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07. Der Besuch des Schriftstellers
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Es sind Romanfiguren, doch plötzlich spalten sich diese in zwei Gruppen auf. Die einen denken, dass sie nur eine Erschaffung einer anderen Gedankenwelt sind, die anderen glauben fest an ihre Existenz. Doch plötzlich taucht ein Wesen auf, welches den anderen in keinster Weise gleicht - der Schriftsteller. Die Figuren möchten wissen, ob sie nur eine Verkörperung anderer Gedanken sind. Doch dies verneint der Schriftsteller. "Ihr seit genauso existent, wie ich auch. Was ihr denkt, denke ich, was ihr tut, das mache ich auch !"
Ist es vielleicht möglich, dass wir wie in einer anderen Geschichte dieses Buchs gar nicht wirklich existieren sondern nur ein Phantasieprodukt sind ? Oder könnte es auch sein, dass wir uns selbst erschaffen haben, jeder von uns in seiner eigenen Welt lebt und auch jeder wiederum seine Welt mit anderen Augen sieht ? Ich weiß die Antwort, zumindest für mich selbst. Es ist wieder eine Geschickte, die mehr oder weniger sehr viel mit der dritten Geschichte zu tun hat, und doch so verschieden ist. Wie ich das meine lässt sich nicht genau erklären, man kann die Geschichte nur für sich selbst verstehen.
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08. Treffpunkt Engelsburg
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Ein Paar, sie lieben sich, es ist wahre Liebe. Doch eines Tages sagt die Frau, dass sie eine Auszeit bräuchte und der Mann macht sich auf den Weg nach Rom, wo sie sich kennengelernt haben. Hier treffen sie sich genau ein Jahr später wieder und springen gemeinsam in den Tod.
Muss man erst einmal getrennt gewesen sein, um zu merken, dass man sich wirklich liebt ? Oder muss man erst in den Tod springen bzw. überhaupt Tod sein, um für ewig vereint zu sein. Ich kann nur sagen - "Kein Kommentar" - da mir diese Fragen und die Geschichte allgemein totales Kopfzerbrechen bereitet, weil ich mir noch nie Gedanken darüber gemacht habe.
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09. Gefährlicher Husten
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Sie hat Husten, geht in die Apotheke und kauft eine Flasche des leckeren Hustensaft, welcher in der Stadt hergestellt wird. Irgendwann trinkt sie vier Flaschen davon am Tag, ist somit ihr bester Freund geworden. Doch plötzlich merkt sie, dass sie die Wahrheit des Lebens gar nicht mehr ohne den Saft ertragen kann und erfährt in der Zeitung, dass der Saft 20 % Alkohol besitzt.
"Komische Geschichte", dachte ich mir am Anfang. Aber irgendwie steckt mehr dahinter, als man im ersten Moment denkt. Braucht der Mensch etwas, um sich vor der Wahrheit des Lebens zu verstecken ? Entfliehen wir nicht nur dem Auge der Realität, oder sehen wir sie wirklich ? Meiner Meinung nach verstecken wir uns vor dieser, versuchen es zumindest.
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10. Der Katalog
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Der Katalog wird seit Jahren schon produziert, in einer Stadt von mehr als 500.000 Einwohnern. Hier trägt jeder Bürger jedes beginnende Jahr seine persönlichen Worte ein - eine kleine Beschreibung dessen, was er in dem Jahr dazugelernt hat. Doch irgendwann merkt der Redakteur, dass diese Sache eigentlich gar nichts bringt, da der eine den anderen sowieso nicht versteht.
Für mich ist die Geschichte die absolute Realität. Wie ich es bereits sagte. Ich kann euch alle meine Gedanken zu den Fragen des Seins erzählen, nur wird sie keiner verstehen, bis auf ein paar wenige Menschen vielleicht. Ich bin sozusagen gefangen in meinem eigenen Gedankenverließ.
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Preis
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Ich habe für das Buch 8,50 € bezahlt, was für eine wirkliche Leseratte wohl noch zu verkraften ist.
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Seitenanzahl
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Mit gut 240 Seiten lässt sich das Buch sehr gut lesen, wobei die Schrift eine normale Größe besitzt.
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Fazit
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Als erstes möchte ich allen danken, die diesen Bericht ganz gelesen haben. Des weiteren aber auch dafür entschuldigen, dass ich wohl wieder einmal ziemliches Wirr-Warr geschrieben habe. Denn hat eigentlich einer verstanden, was ich geschrieben habe ? Vielleicht den Inhalt des Buches, aber nicht drei Wörter von meinen Gedanken, oder ?
Das Buch ist sozusagen mein Lebenswegweiser, ich nehme es immer zur Hand, wenn ich Antworten auf Fragen suche. Die Geschichten sind so gleich, da sie sich mit der Philosophie befassen und doch so unterschiedlich, das die Philosophie unendlich ist. Es ist wirklich in absolutes Muss, dieses Buch einmal gelesen zu haben. Auch, wenn es "die Personen", welche sich nicht mit der Philosophie beschäftigen als sterbenslangweilig ansehen werden.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-04-23 13:42:49 mit dem Titel Das Leben ist kurz - Vita brevis (Gaarder Jostein) - Die etwas andere Geschichte
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Vorwort
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Jostein Gaarder, einer der erfolgreichsten Schriftsteller im Bereich der Philosophie, welche heute noch unter uns verweilen. Dieses Thema ist sein Leben - egal welches Buch - in einem bestimmten Maß handelt die Geschichte immer von der Liebe zur Weisheit. So auch in dem Buch Vita Brevis, zu deutsch Das Leben ist kurz.
Worüber die Geschichte handelt und wie sie mir gefällt, werdet ihr in dieser Meinung erfahren. Vorab sei vielleicht erwähnt, dass ich ein totaler Fan dieses Autors bin und seine Bücher allesamt in den letzten Monaten verschlungen habe.
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Die Geschichte
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Bevor es zur eigentlichen Geschichte geht, hat Jostein Gaarder einige Sätze selbst hinzugefügt. Hier schreibt er, dass er in Buenos Aires, in einem Antiquitätenladen, einen Brief an den römischen Bischof Augustinus gefunden hat, welcher in einer kleinen Kassette untergebracht war. Dieser stammte bei genauerem hinsehen von seiner früheren Geliebten Floria. Das es die Geliebte gewesen sein muss, konnte er daraus schließen, da er die Bekenntnisschriften von Aurelius kannte. Als er die Pergamentbögen herausnahm könnte er einen Gruß an Augustinus entziffern, welcher lautete: Floria Aemilia grüßt Aurel Augustin, Bischof von Hippo. Der Besitzer des Ladens und Jostein Gaarder sind sich jedoch uneinig, ob dieser Brief ein Original oder nur eine Abschrift, wenn nicht sogar eine Fälschung sei.
Schließlich kauft Gaarder das Buch und übersetzte es laut eigenen Worten in das Norwegische. Nun beginnt die eigentliche Geschichte, welche nur aus einem überlangen Brief von Floria an Augustinus besteht.
Die Geschichte spielt sich komplett im römischen Reich ab, ca. vier Jahrhunderte nach Christus.
Kennengelernt haben sie sich laut ihren Worten unter einem Baum in der Universität, als sie mit einer Freundin zu ihnen kam. Floria beschreibt ihre sehr intensive, sündhafte und jahrelange Beziehung mit Aurelius. Floria wuchs in einer mittelständigen Familie auf und für Aurelius Mutter war es von Anfang an klar, dass ihr Sohn ein Mädchen gehobener Ansprüche heiraten soll. Doch gegen den Willen der Mutter setzten sich die beiden gegen alle Probleme durch, liebten und lebten zusammen.
Bis dahin liest sich der Brief wie eine romantische Erzählung, da die beiden, laut Brief, sogar noch einen gemeinsamen Sohn haben. Doch im Laufe der Zeit entwickelt sich aus der Liebe ein großes Problem. Plötzlich trennt sich Aurelius von seiner Geliebten - aus Liebe zu Gott. Wie eine Eingebung möchte er nichts mehr von ihr wissen, schickt sie fort ohne sich von ihr zu verabschieden.
Warum er sich von ihr trennte, wird Floria erst richtig bewusst, als sie sich die Bekenntnisse ihres ehemaligen Geliebten durchliest, welche sie von einem Priester zugesteckt bekommt.
Aurelius wollte ganz und gar Gott dienen. Er übte Enthaltsamkeit seit seiner Trennung von Floria und war sogar bereit gegen sämtliche Sinne eines Menschen zu verzichten - nur um Gott zu dienen.
Des Weiteren beschreibt Floria in ihrem Brief, dass diese Gedanken gegen die Erschaffung der Welt und gegen den Willen Gottes sprechen. Sie will mit ihrem Brief erreichen, dass Aurelius seine Entscheidung zwar nicht direkt überdenkt, jedoch erkennt, dass seine Auffassung vom Glauben und einer Liebe zur Frau absolut falsch ist.
Floria beschreibt die Sinne, Taten und Gedanken, welche beide in ihrer Beziehung hatten, stellt das Problem zwischen Mann und Frau, im Bündnis mit der katholischen Kirche in ihrem Brief dar.
Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, da es Betrug euch gegenüber wäre, im Voraus alles zu erfahren, was dieses Buch ausmacht.
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Meine Meinung & Fazit
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Es ist einfach wunderbar, wie Jostein Gaarder seine Fantasie für dieses Buch spielen ließ. Heutzutage ist es schließlich immer noch so, dass die Liebe zur Frau in der katholischen Kirche nicht gerade das darstellt, was wir uns in der heutigen Zeit vorstellen. Bischöfe und Pfarrer, die sich bei ihrer Entscheidung Gott und der Kirche zu dienen, der Enthaltsamkeit ein Leben lang üben müssen und nicht lieben dürfen.
Jostein Gaarder stellt dieses heikle und doch so wichtige und interessante Thema in seinem Buch absolut neutral auf 130 Seiten dar. Verbunden hat er es schließlich wieder mit der Philosophie und den Fragen der menschlichen Sinne. Das Wichtigste an und in dem Buch ist jedoch, dass er kritisiert, was nicht nur die Kirche, sondern auch manche Männer noch unter der Liebe zu einer Frau verstehen. Jostein Gaarder schreibt nicht umsonst in der Figur der Floria, dass manche Männer die Frauen nur als Objekt der Begierde ansehen, sich das nehmen was sie von ihnen wollen - Sex.
Somit stellt er das krasse Gegenteil sauber und ohne Makel dar. Einmal die Enthaltsamkeit, welche man in der katholischen Kirche üben muss, das andere Mal wieder als Mann, der die Frau nur als Objekt der Begierde ansieht.
Laut Sieglinde Kramer im Südkurier (eine Kritik, welche auf dem Buchrücken abgedruckt ist), ist das Buch sogar für Leser am 14 Jahren geeignet. Dem kann ich leider nicht ganz zustimmen. Auf der einen Seite mag das Buch auch für diese Leser eine nette Lektüre sein. Auf der anderen Seite muss man ein wenig Lebenserfahrung haben, um wirklich alles zu verstehen, was Jostein Gaarder einem mitteilen möchte. Selbst ich, der in diesem Monat noch das 18. Lebensjahr erreicht, habe nicht alles verstanden. Fakt ist jedoch, dass man dieses Buch nicht einfach herunterwürgen darf, sprich an einem Tag lesen. Man muss sich mit der Geschichte und dem Inhalt auseinander setzen. Erst dann merkt man, dass sehr vieles von dem, was in diesem Buch abgedruckt ist, wirklich auf die Menschheit bzw. Mann, Frau und der katholischen Kirche zutrifft.
Für 8 € und jeder Menge Inhalt ist dieses Buch ein absolutes Muss, für diejenigen, welche sich auch gerne mit heiklen Themen auseinander setzen.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-05-03 00:24:56 mit dem Titel Gaarder Jostein / Das Kartengeheimnis - Eine fantastische Reise in drei Welten
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Die ersten Seiten
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Blättert man das Buch auf befindet sich auf den ersten Seiten eine Kritik über das Buch von Dietmar Gersdorf, welcher für die Süddeutsche Zeitung schreibt. Darunter befindet sich eine Kurzbiographie des Autors Jostein Gaarder.
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Die Bilder
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Im Buch befinden sich einige Bilder, welche in schwarz weiß gedruckt sind. Auf diese möchte ich jedoch nicht näher eingehen. Denn diese sollte jeder für sich selber deuten, da sie genau auf die Geschichte des Buchs eingehen.
Anzumerken sei jedoch, dass die Bilder von Quint Buchholz gezeichnet worden sind.
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Die Übersetzung
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Da natürlich kaum ein Deutscher die norwegische Sprache beherrscht, ist das Buch von Gabriele Haefs in unsere Sprache übersetzt worden.
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Die ISBN Nummer
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Wer sich das Buch bestellen will, sollte folgende ISBN Nummer dabei angeben.
ISBN 3-423-12500-4
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Der Preis
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Ich besitze die 6. Auflage des Buchs und zu aktueller Zeit kostet es 9,50 €.
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Das Vorwort
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Jostein Gaarder schrieb die Geschichte in der sogenannten ICH Perspektive. Alles wird aus der Sich eines Jungen erzählt. Auf der ersten Seite beginnt erst einmal eine kleine Einführung. Der Junge erzählt, dass er vor sechs Jahren vieles erlebt hat, gerne an etwas anderes denken würde, jedoch alles aufschreiben muss, woran er sich noch erinnern kann.
Hieran merkt man sehr schnell, dass es sich um eine männliche Person in dem Buch handelt.
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Die Geschichte
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Die Geschichte lässt sich eigentlich in drei Teile aufspalten. Jedoch hat Jostein Gaarder diese so geschickt miteinander verknüpft, dass man häufig denkt, es wäre wirklich nur eine.
Die Reise der beiden beginnt in Arendal und machen sich, wie sich sehr schnell herausstellt, auf den Weg nach Athen. Warum sie ausgerechnet nach Athen fahren stellt sich erst im späteren Verlauf des Buchs heraus. Sie versuchen ihre Frau und Mutter zu finden, die sich vor 8 Jahren nach Athen begeben hat um sich selber zu finden.
Der Vater nimmt sich dafür extra ein paar Wochen Urlaub um mit seinem Sohn diese lange und beschwerliche Reise anzutreten.
Zwischendurch hält der Vater immer wieder an, um einen Zigarettenpause zu machen. Jetzt fragt man sich natürlich, warum er nicht im Auto geraucht hat. Das hat jedoch einen Grund. Denn bei jeder Zigarettenpause begibt er sich mit seinem Sohn, stehend samt Auto vor einer schönen Landschaft, auf die Reise in die Philosophie. Sie diskutieren über die Fragen des Seins bzw. der Existenz, über Liebe, Menschen und Abenteuer.
Später halten sie an einer Tankstelle an, um etwas zu kaufen und den Tank wieder nachzufüllen. Hier bekommt der Junge von einem Zwerg eine Lupe geschenkt. Bis zu diesem Zeitpunkt weiß er nur nicht wofür. Der Zwerg erklärt ihm, dass er diese noch gebrauchen kann.
Als sie schließlich zwei Tage Pause machen, um sich von den Reisestrapazen zu erholen, machen sie in einem kleinen Dorf halt. Der Namen des Dorfes heißt schlicht und einfach Dorf.
Da der Vater immer wieder gerne ein paar Flachmänner trinkt, jedoch niemals im Buch als Alkoholiker dargestellt wird begibt sich der Junge in eine Bäckerei des Dorfes. Hier bekommt er von dem für ihn bis dahin unbekannten Bäcker in der Nacht vor der Abreise ein paar Brötchen geschenkt. Als er in der Nacht schließlich auf ein Brötchen beißt, merkt er, dass sich darin etwas befindet. Er schaut nach und findet ein kleines Buch, eingebacken indem Brötchen. Ab diesem Augenblick heißt es Das Brötchenbuch.
Heimlich liest er darin, da er dem Bäcker versprechen musste, niemandem davon zu erzählen und es niemandem zu zeigen. Anfangs weiß er nicht so recht, ob er das alles glauben soll, was in diesem Brötchenbuch steht, bis schließlich viele merkwürdige Dinge geschehen, die er in Verbindung mit dem Buch bringt.
Welche das sind, möchte ich an dieser Stelle nicht verraten.
Als sie schließlich in Athen angekommen sind besuchen sie die alten Plätze der Götter und das Orakel von Delphi. Dort begeben sich Vater und Sohn immer wieder auf die Reise in die Philosophie. Je mehr der Sohn in dem Brötchenbuch liest, desto besser wird er im Angesicht des Vaters in diesem Thema. Er sagt plötzlich Dinge über das Leben und die Menschen, die sein Vater nie ausgesprochen hätte.
Sie finden ihre Frau und Mutter letztendlich in Athen. Sie trägt den Namen Anita. Der Sohn merkt sehr schnell, dass es nicht nur ein Zufall ist, dass sie sich ausgerechnet hier finden will. Denn rückwärts geschrieben wird aus Anita Atina, was für Athen steht.
Auf der Rückreise nach Hause (ob die Mutter mit zurück kommt verrate ich nicht, da einem sonst die ganze Spannung genommen wird), erhält der Vater eine große Überraschung, die schließlich auch das Ende des Buchs bildet.
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Das Brötchenbuch
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Sehr wohl erhält das Brötchenbuch in meiner Meinung einen eigenen Abschnitt. Den dieses Buch ist eigentlich daran Schuld, was aus der anderen, realen Geschichte, des ganzen Buchs wird.
Er erhält das Buch in Dorf von dem Bäcker und er beginnt darin zu lesen. Was war es da für ein Zufall, dass alles so klein geschrieben ist und er ausgerechnet die Lupe von dem Zwerg erhalten hat.
Hier begibt sich der Junge auf eine phantasievolle Reise, welche vielleicht (?) doch war ist. Am Anfang befindet er sich beim Lesen auf einer Insel, nachdem das Schiff gesunken ist. Diese nimmt jedoch kein Ende, sondern wird immer größer. Schließlich trifft er Zwerge, insgesamt sind es 52 Zwerge, wie in einem Kartenspiel. Es steht geschrieben, dass diese nicht gerade die hellsten sind und noch lange nicht alles verstehen, was man ihnen sagt. Doch so einige Überraschungen warten auf ihn, als er die Geschichte der geheimnisvollen Insel liest.
Es gibt Frode, es gibt den Joker und es gibt die 52 Karten, die den Jungen so sehr an das Buch fesseln, dass sehr vieles mit seinem eigenen Leben übereinstimmt. Und ab einem gewissen Zeitpunkt weiß er genau, ob diese Geschichte wahr ist oder nur frei erfunden wurde.
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Fazit
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Nach meinem damaligen Lieblingsbuch Sophies Welt hat sich Jostein Gaarder mit diesem Buch noch einmal übertroffen. Wenn man es liest, muss man wirklich hellwach sein, damit man versteht, was in dieser Geschichte vor sich geht.
Häufig habe ich während dem Lesen gedacht, der Junge wäre ich selbst. Bis zu einem gewissen Zeitpunkt verstand ich noch nicht einmal das geringste in diesem Buch. Doch im späteren Verlauf bekommt alles einen Zusammenhang.
Das Tolle an der Geschichte ist, dass man selbst eine derartige liest, sich in der Geschichte selbst aber noch einmal eine Geschichte der magischen Insel befindet.
So gesehen sind es drei Geschichten in einem Buch, die den Leser selbst mitfiebern lassen. Es ist einfach fantastisch geschrieben und du wirst, ob du willst oder nicht, in diese Person hereinversetzt, welche die Hauptrolle in dem Buch spielt.
Verwunderlich ist es nicht, wenn man so weit einmal gelesen, dass der Autor alle Kapitel mit den Namen der einzelnen Karten benannt hat, bis hin zum Joker.
Und eins vorab, der Joker spielt eine verdammt wichtige Rolle für die ganze Geschichte.
Gäbe es den Joker nicht, wäre die Geschichte nicht das, was sie nun einmal ist.
Mit gut 340 Seiten ist das Buch wirklich nicht das dickste. Und doch fesselt es einen so sehr, dass man nach jedem Kapitel weiterlesen möchte.
Mein Fazit ist, dass dieses Buch wirklich einen Kauf wert ist. 18,50 DM sind so gut investiert. Und man hat mehr davon, als bei drei Päckchen Zigaretten.
Eine Anmerkung zum Schluss: Im Buch taucht die Purpurlimonade auf. Diese habe ich in der Meinung extra nicht erwähnt, da sie alles total durcheinander schmeißt. Wer das Buch liest, wird sich anfangs nur auf die Purpurlimonade konzentrieren. Deshalb habe ich die Erklärung ganz heraus gelassen. Nur zwei Tipps: Durch den ganzen Körper ! und Das Leben ist ein Kartenspiel ! weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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mila_star, 07.05.2002, 22:42 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Wirklich sehr gute Beschreibung. Vielleicht könntest du den Joker noch mehr hervorheben, schließlich taucht der noch in ganz anderen Büchern von Gaarder auf, du hast ja auch einige gelesen.
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Von der Geburt bis zum Tode
Pro:
Viele Informationen über die Bauern und den I weltkrieg
Kontra:
das buch hat ca. 600 seiten
Empfehlung:
Nein
Ich will mal über ein Buch schreiben, das ich vor kurzem zu Ende gelesen habe. Ich habe zwar wirklich lange gebraucht, weil es ganze 584 Seiten hat, aber das Buch ist natürlich nicht schlecht.
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Biographie:
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Oskar Maria Graf wurde am 22. Juli 1894 in Berg am Starnberger See geboren. Er war das neunte von elf Kindern. Sein Vater war ein Bäckermeister und seine Mutter war eine Bauerntochter. 1900 , also mit 6 Jahren besuchte er eine Dorfschule in Aufkirchen und als sein Vater starb, begann er eine Lehre als Bäcker. Mit 17 Jahren flieht er nach München und nach ein paar Jahren hat er einige Gedichte geschrieben, die auch in Zeitschriften veröffentlicht wurden. Als er zur Armee ging wurde er dort rausgeschmießen, weil er gar kein Soldat war. Mit 23 Jahren heiratet er und bald bekam seine Frau ein Kind. 1927, also mit 33 Jahren schaffte Oskar Graf den Durchbruch mit dem Roman „ Wir sind Gefangene“. Er hat auch gegen die Bücherverbrennung protestiert, in dem er einen Brief schrieb. Er emigriert nach Tschechien und 1934 besucht er die Sowjetunion. In ein paar Jahren flieht er nach New York und lebt dort. 1940 schrieb er „ Das Leben meiner Mutter“und noch viele andere Werke. Er starb am 28. Juli 1967 und wurde in München beigesetzt.
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Inhalt:
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Das Buch ist in 2 Teile eingeteilt. Der erste Teil heißt Menschen und Heimat und der zweite Teil heißt Mutter und Sohn. Im ersten Teil geht es um eine Familie, die Heimrath heißen. Die sind sehr fromm und gleich am Anfang des Buches schreibt der Autor über die Geburt der Therese, die ist dann die Mutter von dem Autor Oskar Maria Graf. Die Therese ist die vierte von neun Geschwistern. Die Familie Heimrath beten jedes mal z.B. beim Essen und bekreuzigen sich immer, wenn irgendetwas passiert oder so. Sie gehen immer zu einer Anbetung in die Kirche. Manchmal kommt ein Pfarrer zu ihnen nach Hause und segnet das Haus. Sie waren Bauern und hatten ein Bauernhof in Aufhausen. Aufhausen befindet sich beim Starnberger See, das ist dort bei München.
Oskar Graf schreibt zuerst über die Geschichte der Familie. Er schreibt auch über den Dreißigjährigen Krieg. Eines Tages stirbt der Vater von der Therese und die Bauern sagten, dass er zuviel gearbeitet hatte. So ca. 1870 gab es dann ein Krieg gegen die Franzosen, aber die Heimraths hatten wenig Zeit, an den Krieg zu denken. Sie mussten viel arbeiten und die Ereignisse blieben ihnen unbekannt. Bald standen schon die deutschen Heere vor Paris. Nach einigen Monaten hab es schon einen Waffenstillstand und bald auch Frieden. Es wird nur der Alltag beschrieben, der nichts als Arbeit gewesen ist. Schwere Arbeit, von Morgen bis in die Nacht. Und zwar schon Kinder von 8 bis 9 Jahren.
Fast jeder Dorfbewohner hatte damals für sich selbst sein Brot gebacken. Sie machten immer und jeden Tag irgendwelche Arbeiten auf dem Feld, im Stall usw.
Die Deutschen hatten bald auch das neue Geld gehabt, das aber viele nicht wollten. Statt Gulden gab es dann die Silbermark und Goldmark. Es gab wieder Gerüchte, dass ein Krieg ausbrechen könnte, aber es kam nicht dazu.
Es wird auch viel über die Familie Graf erzählt und sie waren Freunde von den Heimraths. Einer von den Grafs, der hieß Max, war ein Bäcker und hatte ein Geschäft. Eines Tages machte Max der Therese einen Heirathsantrag, aber sie musste erst ihre Mutter fragen, ob sie nichts dagegen hätte. Da war die Therese schon ungefähr 22 Jahre alt. In diesem Jahr noch haben die beiden dann endlich geheiratet. Sie zog zu ihm nach Hause.
Jetzt beginnt der zweite Teil „Mutter und Sohn“. Hier erzählt der Autor wie seine Mutter mit dem Max gelebt hat. Nach ein paar Jahren kriegten sie auch die ersten Kinder: Es waren Max, Joseph, Theres, Eugen. Nach einigen Jahren ist der König von Bayern gestorben, der König Ludwig II, aber die Leute glaubten es nicht und dachten er wäre umgebracht worden.
Noch in diesem Jahr bekam die Therese schon wieder ein Baby, das aber nach einem halben Jahr starb. Die größte Trauer hatte die Therese aber, als ihre Mutter im nächsten Jahr starb.
Im Jahre 1900 besuchte Oskar Maria Graf die Schule und in dieser Zeit regierte schon der Kaiser Wilhelm II. Im diesem Buch schreibt der Autor auch, wie einige Menschen sterben, oder wie sich einmal einer erhängt hat.
Die Familie Graf bekam auch bald Licht, also anstatt Petroleumlampen. Danach tauchten auch die ersten Automobile auf, aber der Vater Max war ein Feind von den Automobilen, weil er einmal ein Unfall hatte und er deswegen sehr verletzt wurde. Dann wurde der Vater krank und nach ein paar Wochen starb er, er war schon über 60 Jahre alt.
Als Oskar Maria Graf schon 12 war, musste er während den Ferien auch nachts hart arbeiten, beim Brotbacken helfen und auch austragen. Zuerst wollte Oskar ein Erfinder werden, dann einmal Tierarzt, aber die Mutter wollte es überhaupt nicht. Sie sagte er soll Bäcker werden.
Irgendwann einmal ging er von zu Hause nach München. Dort hatte er manchmal viel getrunken. Langsam hatte er Interesse an der Literatur gehabt. Danach fuhr er nach Berlin und schrieb auch einige Gedichte, die dann auch in Zeitschriften wie z.B. in der „Aktion“ abgedruckt wurden.
1914 wurde der Thronfolger von Österreich ermordet und die Leute sagten, dass es bald Krieg gäbe. Österreich erklärte Krieg an Serbien und Russland machte sich mobil. In Berlin wohnte Oskar Graf bei einem Kameraden.
Oskar ging auch manchmal zu Besuch nach Hause nach Aufkirchen. Er wird noch in diesem Jahr zum Militär eingezogen. Er war aber überhaupt gar kein Soldat, er konnte nicht einmal schießen oder Befehle ausführen. Er weigerte sich immer. Deswegen wurde Oskar in eine Anstalt geschickt, aber dort wurde er entlassen. Dann wurde er aus der Armee heraus-geschmießen.
So mit 23 Jahren heiratet er und ein Jahr später bekam seine Frau ein Kind. Das Kind wohnte bei seiner Frau und Mutter. 1918 war der Krieg vorbei und Oskar’s Mutter war schon 65 Jahre alt. Die Inflation in Deutschland stieg. Das Geld war fast gar nichts mehr wert.
Seine Mutter wurde schwer krank und lag im Starnberger Krankenhaus. Sie war jetzt 70 Jahre alt und er besuchte sie im Krankenhaus. Bald wurde sie wieder gesund. In ein paar Jahren stieg die Arbeitslosenzahl in Deutschland auf 8 Millionen.
Oskar Maria Graf schreibt auch wie er die Sowjetunion im Jahre 1934 besuchte, er war in der Stadt Tiflis wo heute Georgien liegt, im Kaukasus. Er schreibt, dass es in Tiflis ganz genau so ist, wie es damals bei ihm in Bayern war. Die gleichen Menschen, die gleiche Gegend. Als er in dort war, war seine Mutter schon 76 Jahre alt. Oskar Graf hat auch in Tiflis Kirchen und Fabriken besucht.
Als er dann nach Moskau zurück ging, kam für ihn ein Brief von seiner Frau, in dem stand, dass seine Mutter gestorben sei. Seine Mutter Therese hat 11 Kinder geboren und 8 von ihnen aufgezogen.
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Sprache:
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Im Buch beschreibt Oskar Graf alles ganz genau, jede Kleinigkeit. Z.B. wie die Menschen aussahen, ihre Gesichter, ihr Körper, welche Gefühle man hat usw. Die Sprache war schon leicht verständlich, nur dass die Bauern viel im Dialekt und auch in der Umgangssprache gesprochen haben.
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Interpretation:
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Oskar Maria Graf hat im ersten Teil dieses Buches über die Kindheit und die Heirat seiner Mutter erzählt, aber im zweiten Teil erzählt er durch die Ich-Perspektive. Er erzählt nicht nur von seiner Mutter, sondern auch viel von sich selber, von seiner Geschwistern und von den politischen Ereignissen. Im Ganzem beschreibt Oskar Maria Graf wie schwierig damals das Leben war.
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Eigene Meinung:
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Mir hat das Buch nur durchschnittlich gefallen , weil es sehr dick ist, die Schrift ist auch klein und das Buch ist irgendwie traurig, weil da viele Menschen sterben. Aber ansonsten empfehle ich es den Leuten, die über die damalige Zeit und die damaligen Bauern etwas erfahren möchten. weiterlesen schließen -
ein Buch zum mitfühlen
28.04.2002, 16:13 Uhr von
Engelkarina
Ich gehe zur Zeit noch zur Schule, noch, weil ich vor knapp drei Wochen mein schriftliches Abitur...Pro:
spannend und einfach schön
Kontra:
es hat irgendwann ein Ende
Empfehlung:
Nein
Laut Arthur Goldens fesselndem ersten Roman bedeutet das Wort "Geisha" nicht "Prostituierte", wie ignorante Abendländer zuweilen vermuten - sondern vielmehr "Kunstgewerblerin" oder "Künstlerin".
Sie müssen ein guter Gesprächspartner und eine faszinierende Erscheinung sein , tanzen und Instrumente spielen können.
Der Autor:
Nachdem Arthur Golden seinen akademischen Grad in japanischer Kunst und Geschichte an der Harvard und der Columbia Universität erhalten lernte er in Tokio einen Mann kennen, der der uneheliche Sohn eines angesehenen Geschäftsmannes und einer Geisha war. Diese Begegnung inspirierte Golden dazu, zehn Jahre lang jedes Detail der Geisha-Kultur zu erforschen. Dabei stützt er sich hauptsächlich auf die Erfahrungen der Geisha Mineko Iwasaki, die Jahre damit verbrachte, die ganz Reichen und die ganz Berühmten zu bezaubern.
Der Roman:
Der Leser erlebt das gesamte Leben einer Geisha mit, von ihren Anfängen 1929 als verwaistes Mädchen in einem Fischerdorf, über die triumphale Versteigerung ihrer "Mizuage" (Jungfräulichkeit) als Teenager zu einem Rekordpreis, bis hin zu ihren späten Jahren als die angesehene Geliebte ihres mächtigen Traumkunden mit einem Hang zur Nostalgie. Wir erfahren, daß eine Geisha eher mit der abendländischen Idee einer Frau als Statussymbol vergleichbar ist als mit einer Prostituierten.
In einfacher, eleganter Prosa führt uns Golden direkt zur Geisha in die Teestube; wir sind dabei, während sie anmutig um ihr Übeleben kämpft .
Golden hat den Grand Slam der Belletristik gewonnen. Er hat eine überzeugende Protagonistin in einer anschaulichen, mittlerweile untergegangenen Welt geschaffen. Großartig fängt er die Kultur Japans ein, indem er seine Gedanken in authentischen fernöstlichen Metaphern zum Ausdruck bringt.
Kurzbeschreibung:
Die achtjährige Chiyo lebt in einem armseligen japanischen Fischernest. Als die Mutter im Sterben liegt, verkauft der Vater seine Tochter, die eine außergewöhnliche Schönheit zu werden verspricht, an ein Geisha-Haus in der alten Kaiserstadt Kyoto. Hier absolviert sie im mörderischen Konkurrenzkampf mit anderen Mädchen die harte Ausbildung zur Geisha. Mit seinem Roman führt der amerikanische Autor Arthur Golden in eine Welt, die es so nur in Japan gibt. weiterlesen schließen -
Über Jostein Gaarder
Pro:
Er schreibt interessante und zum nachdenken anregende Bücher.
Kontra:
Fällt mir nichts ein.
Empfehlung:
Nein
Mit seinem Buch Sophies Welt viel er mir auf, welches ich damals in der 8. Klasse im Projektunterricht las und total spitze fand.
Vor allem weil man darüber nachdenken muss, was er da so von sich gibt.
Später kamen noch die Bücher „Durch einen Spiegel in ein dunkles Wort“ und „das Kartengeheimnis“.
Alle 3 Bücher verschlang ich in sehr kurzer Zeit, aber darum soll es sich ja hier nicht drehen, sondern um meinen beliebtesten Schriftsteller an sich.
Am 8. August 1952 erblickte Jostein in Oslo das Licht der Welt.
Er wird beschrieben, als ein schwieriges Kind und ein großer Träumer.
Das Kindergartenpersonal machte sich damals sorgen wegen seinem asozialem Verhalten.
Seine Mutter, welche Lehrerin war und neben ihrem Beruf Kinderbücher schrieb und sein Vater der Hochschullehrer machten sich darüber weniger sorgen.
Sie sagten sich, dass das Träumen nicht nur negativ sondern auch kreativ sein kann.
Bis 1976 studierte er Nordistik, Theologie und Literaturwissenschaft an einer Uni in Oslo.
Noch während er mit seinem Studium beschäftigt war heiratete er eine Theaterwissenschaftlerin, die von ihm 1975 ihr erstes Kind, einen Jungen, bekam, den sie Nikolas nannten.
1983 kam sein zweiter Sohn auf die Welt, welchen sie Kristoffer tauften.
Von 1978 bis 1986 lehrte Gaarder Philosophie, Theologie und Literaturwissenschaft an Volkshochschulen und Religion an einem Gymnasium.
Auch gab er Vorlesungen an den Universitäten in Oslo und Bergen.
1982 gelang ihm mit der Novelle „Katalog“ ein Prosadebüt.
Von 1982 bis 1994 war er Mitautor von verschiedenen Veröffentlichungen über Religion und Ethik.
Gaarders erstes Buch, welches ein Erzählband für Erwachsene war, erschien 1986 unter dem Titel "Diagnosen - og andre noveller", welches 1997 unter dem Titel "Der seltene Vogel" auch auf Deutsch in den Handel kam.
Seinem ersten Buch folgte 1987 ein weiteres, ein Kinderbuch.
Sein Buch "Kabalmysteriet" kam 1990 auf den Markt.
Für dieses Buch erhielt Gaarder 1991 den Preis der Norwegischen Literaturkritik.
1995 kam das "Kabalmysteriet" auch in Deutschland auf den Markt, welches hier den Titel "Das Kartengeheimnis" trägt.
"Das Kartengeheimnis" war 1995 Jugendbuch des Monats März der "Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur".
Außerdem erlangte es 1996 Platz 2 der "Junge Buch Jury".
Einen für ihn unerwarteten Erfolg hatte er mit seinem1991 erschienenen Buch, "Sofies Verden".
"Sofies Welt" ist die deutsche Version dieses Buches, die 1994 erschien und bis März 1995 über eine Million Mal verkauft wurde.
Im April 1994 eroberte "Sofies Welt" Platz 1 auf der Bestseller Liste des SPIEGELs und ist somit das erste Jugendbuch, das in Deutschland je in einer Bestseller Liste vertreten war.
Für "Sofies Welt" wurde Gaarder mit einer Reihe von Auszeichnungen geehrt, zu denen unter anderem der "Luchs 84", der "Preis der deutschen Schallplattenkritik" und der "Deutsche Jugendliteraturpreis" gehören.
"Sofies Verden" wurde in 38 Sprachen übersetzt und hatte selbst in Japan und Argentinien großen Erfolg.
1992 verfasste Gaarder das Buch "Julemysteriet", das September 1998 in Deutschland unter dem Titel "Das Weihnachtsgeheimnis" herausgebracht wurde.
"I et speil, i en gåte" ist ein weiteres Buch Gaarders, welches 1993 erschien.
In dem Titel zitierte Gaarder einen Vers aus dem ersten Korintherbrief des Paulus.
Demnach trägt die 1996 erschienene, deutsche Version des Buches den Titel "Durch einen Spiegel in einem dunklen Wort".
Auch dieses Buch war erfolgreich und wurde 1996 mit dem "Goldenen Kabel" und 1997 mit dem "Preis der deutschen Schallplattenkritik, dem "Österreichischem Jugendbuchpreis der Jury der jungen Leser" und mit dem "Buxtehuder Bullen" ausgezeichnet.
Außerdem war es 1996 Buch des Monats September der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur.
"Das Leben ist kurz - Vita Brevis" so der Titel des 1997 in Deutschland erschienenen Buches "Vita Brevis", welches 1996 in Norwegen erschien.
In allen seinen Büchern herrscht eine Koexistenz von zwei verschiedenen Welten: Einer realen, alltäglichen und einer imaginären, phantastischen.
Auch Josteins Leben spiegelt diese zwei verschiedenen Welten wieder.
In seiner realen, alltäglichen Welt lebt Gaarder mit seiner Familie in einer Einfamilienhaussiedlung in Oslo und ist, seiner Aussage zufolge, für einen Nordländer äußerst redselig.
"Sie müssen mich einfach bremsen, denn ich bin für einen Nordländer ausgesprochen geschwätzig", so Gaarder in einem Interview mit Ulrich Wickert vom 28. Mai 1996.
Neben dieser offenen, geselligen Welt lebt Gaarder in einer anderen ruhigen und einsamen Welt, einer imaginären, phantastischen.
In diese Welt zieht sich Gaarder über seine enge Beziehung zur Natur zurück, wobei es ihm um den direkten Kontakt zur Natur geht, durch den er sich zugleich der Philosophie und den Grundsatzfragen "Wer bin ich?" und "Woher komme ich?" widmen kann: "Ich komme dem Geheimnis des Lebens näher."
Einen Tag lässt er am liebsten mit einem langen Spaziergang entlang eines Fjords ausklingen. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Mesalina, 28.04.2002, 01:23 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Ich finde Garders Bücher einfach toll. Sie sind irgendwie lehrreich, aber nicht belehrend.... Einfach toll! *wiederhol* CU Mesalina
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