Mehr zu AutorInnen mit L Testberichte
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Pro & Kontra
Vorteile
- das gedicht
- wie aus dem realen Leben
Nachteile / Kritik
- eigntlich nix, leider nur ne drei
- ein bißchen kurz?!
Tests und Erfahrungsberichte
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Trolle & Menschen auf Mårbacka
15.09.2005, 02:10 Uhr von
campino
Mein erster Gedichtband ist erschienen! "Es hat lange gedauert" ISBN 978-3-86268-370-3, Taschenbu...5Pro:
Interessante Autorin, interessante Bücher
Kontra:
Nichts
Empfehlung:
Ja
Kürzlich habe ich mir ein neues Regal gekauft, in das ich einen Teil meiner Kinderbuchsammlung einsortiert habe, der nach meinem Umzug noch immer Kisten im Keller bevölkert hatte.
Bei dieser Gelegenheit fiel mir mal wieder das Buch Nils Holgersson von der großen schwedischen Schriftstellerin Selma Lagerlöf in die Hände und anschließend konnte ich nicht mehr mit der Hilfe meiner jüngsten Tochter rechnen, sie hatte begonnen zu blättern und sich „festgelesen“. Und da man Kinder beim Lesen nicht stören soll, habe ich es dabei belassen und alleine weiter aufgeräumt.
Selma Lagerlöf
Selma Ottilia Lovisa Lagerlöf war die erste Frau, die den Nobelpreis für Literatur erhielt. Das war im Dezember 1909, schon fast 100 Jahre her.
Geboren wurde sie am 20. November 1858 in der schwedischen Provinz Värmland, in Östra Ämtervik. Ihr Vater war Gutsbesitzer und Leutnant der schwedischen Armee. Nach Abschluss der Schule arbeitete sie 10 Jahre als Lehrerin der Elementarschule für Mädchen in Landskrona. Selma ist 32 Jahre alt, als sie in der Zeitschrift Idun von einem Preisausschreiben für Geschichten liest. Sie hat bereits einige Kapitel eines Romans fertig und schickt das Manuskript ein. Mit diesem Manuskript gewinnt sie den ersten Preis. Im Jahre 1891 erschien es als Buch, die Gösta Berlings Saga.
Nils Holgersson
war eigentlich ein Schulbuch. Der schwedische Originaltitel lautete: Nils Holgerssons underbara resa genom Sverige. Das Buch erschien 1906 und war ein durchschlagender Erfolg. Meines Wissens nach ist es außer Trolle und Menschen (eigentlich der 2. Band des Schulbuches, und lange nicht so bekannt wie Nils Holgersson), das einzigste speziell für Kinder geschriebene Buch Selma Lagerlöfs. Das Buch, das auch mehrere Male verfilmt wurde, als Zeichentrick- und als Spielfilm, beschreibt die Reise des kleinen Nils Holgersson durch Schweden und zwar auf mit einer ungewöhnlichen Art des Reisens: Auf dem Rücken einer Wildgans. Hat nicht fast jeder von uns schon einmal geträumt mit den Vögeln zu fliegen? Ein schöner Traum, in den man sich bei der Lektüre des Buches hineinträumen kann.
Weitere Werke Selma Lagerlöfs. (Deutsche Titel)
Eine Gutsgeschichte
Jerusalem
Herrn Arnes Schatz
Der Ring des Generals
Charlotte Löwenskiöld
Anna, das Mädchen aus Dalarne
In Dalarne
Im heiligen Land
Ein Weihnachtsgast
Erzählungen und Legenden
Christuslegenden
Mårbacka
Unsichtbare Glieder
Diese Aufstellung ist nicht vollständig und erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit!
Selma Lagerlöf machte mehrere Reisen, deren Erfahrungen sich in ihren Werken niederschlug. Diese Reisen führten sie in den Jahren 1895 bis 1900 bis nach Ägypten und Palästina.
1907 erhielt sie die Ehrendoktorwürde der Universität Uppsala, 1909 den Nobelpreis für Literatur.
Der Preis besteht aus einer Urkunde, einer Medaille - und natürlich dem stattlichen Preisgeld. Eine fixe Höhe des Preises gibt es nicht, da die gewonnenen Zinsen von Nobels Vermögen jährlich unterschiedlich hoch ausfallen. 2001 belief sich das Preisgeld auf rund zwei Millionen Mark pro Fachrichtung. (Quelle: br-online)
Die Begründung des Nobelpreiskomitees zur Verleihung an Selma ÖLagerlöf: "auf Grund des edlen Idealismus, des Phantasiereichtums und der seelenvollen Darstellung, die ihre Dichtung prägen"
In Deutschland erhielt sie die Ehrendoktorwürde der theologischen Fakultät Kiel und der philosophischen Fakultät Greifswald.
1914 wird sie als erste Frau Mitglied der schwedischen Akademie.
Am 16. März 1940 starb Selma Lagerlöf in Mårbacka, dem Gutshof ihrer Kindheit.
Ich finde die Person Selma Lagerlöf faszinierend. Sie hat trotz schwerer Krankheit als Kind (Kinderlähmung) und einer Erkrankung der Hüfte, die evtl. (ich weiß es nicht genau) aus dieser Kinderlähmung resultierte, nie resigniert. Als Kind wurde sie verspottet und mit dem Namen „Hinkebein“ gehänselt. Sie hat ihre Ausbildung abgeschlossen, gearbeitet und erst als sie vom Schreiben leben konnte, ihre Tätigkeit als Lehrerin aufgegeben. Es gelang ihr sogar, den total überschuldeten Gutshof ihrer Kindheit, der ja ihr Elternhaus war, zurück zu kaufen. Eine bewundernswerte Frau. Schließen möchte ich mit einem Zitat:
Schenken heißt, einem Anderen das geben, was man selber behalten möchte.
Selma Lagerlöf weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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anonym, 16.12.2006, 22:46 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
sh - LG Sven
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Riders Bücher - Teil II
11.08.2003, 14:16 Uhr von
rider-of-apocalypse
ich hätet gerne einen Dodge, nen neuen Rechner, ein neues Notebook, eine Eigentumswohnung oder ei...Pro:
s. Text
Kontra:
s. Text
Empfehlung:
Ja
Auf der Suche nach neuem Lesestoff stieß ich vor wenigen Tagen auf ein Buch des Autoren ROBERT LUDLUM (der mir bis dato unbekannt war), das den Titel DIE LENNOX-FALLE trug und dessen Deckeltext mich neugierig machte. Also kaufte ich das Buch und drei Tage später hatte ich es durchgelesen und sah mich in der Lage, hier einen Beitrag über diesen Roman zu verfassen.
INHALT
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Nach mehreren Jahren intensiver Ermittlungen ist es dem CIA-Agenten Harry Lennox gelungen, in das nahe Umfeld der Nazirganisation "Bruderschaft der Wacht" zu gelangen und sogar eins deren geheimes Quartiere zu besuchen. Doch er wird enttarnt und ihm wird ein Mikrochip operativ in das Gehirn eingesetzt, der es den Nazis ermöglicht, Harry Lennox zu manipulieren. Leider ist diese Technik noch nicht 100%ig ausgereift und die Lebenserwartung derer, die einen solchen Mikrochip implementiert bekommen liegt nicht höher als 12 Tage.
Mit einer Liste, die angeblich die Mitglieder der Bruderschaft in führenden Funktionen in Wirtschaft und Politik enthält (in Wirklichkeit jedoch ist die Liste jedoch fast vollständig falsch) und manipulierten Erinnerungen läßt die Bruderschaft Harry Lennox zur CIA zurückkehren.
Da die Bruderschaft eine Obduktion Harry Lennox befürchtet, nach dem dieser an den Folgen der operativen Implementierung stirbt beschließen die Nazis ihn vorher zu töten.
Ein Anschlag auf Harry Lennox gelingt auch, doch die Geheimdienste geben
vor, Harry Lennox hätte überlebt. In der Realität übernimmt dessen Bruder Drew Lennox, Angehöriger der Consular Operations, die Rolle von Harry Lennox und beginnt gegen die Bruderschaft zu ermitteln, während diese weiter Jagd auf den vermeintlichen Harry Lennox macht.
Im Rahmen seiner Ermittlungen, bei denen er unter anderem von Karin DeVries unterstützt wird, gelingt es ihm trotz der Unterwanderung der
Nachrichtendienste durch die Bruderschaft, die Ziele der Nazis zu erkunden.
Diese beabsichtigt, die Wasserversorgung von mehreren Metropolen in den
USA, Frankreich und England zu vergiften um dann als "Retter" in
Erscheinung zu treten und die Macht zu übernehmen und ein viertes Reich zu verwirklichen. Da Drew Lennox mit seinen Ermittlungen immer weiter fortschreitet, beschließt die Bruderschaft, ihren Plan vorzeitig in die Tat umzusetzen und so beginnt für Drew Lennox und die Geheimdienste der westlichen Welt ein Wettlauf gegen die Zeit.
Wie in allen meinen Beiträgen über Romane, so verzichte ich auch hier auf die Offenlegung des Ausgangs der Geschichte um potentiellen Lesern nicht die Spannung zu nehmen, versichere an dieser Stelle aber auch, dass die Geschichte im weiteren Verlauf noch einige Überraschungen enthält.
ANMERKUNGEN
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Die Story des Romans ist recht vielschichtig (so beinhaltet sie neben dem dargestellten Inhalt auch eine Romanze) und enthält einige überraschende Wendungen. Allerdings wirkt die Geschichte in einigen Punkte auch nicht immer ganz glaubwürdig und ein wenig konstruiert, was der Spannung aber nicht wesentlich schadet.
Insgesamt schreibt ROBERT LUDLUM in einer Form, die es dem Leser jederzeit ermöglicht, der Geschichte zu folgen, allerdings führt sein sehr detaillierter Stil in einigen Fällen auch zu gelegentlichen unnötigen "Längen".
Das Grundthema um eine verdeckte Bruderschaft aus Alt- und Neonazis, die
nach einem vierten Reich strebt ist sicher weder neu, noch besonders
originell, allerdings wurde in diesem Roman das meines Erachtens etwas
"ausgelutschte" Thema durchaus spannend und kurzweilig umgesetzt, ohne
dabei jedoch wirkliche Akzente setzen zu können.
ALLGEMEINES
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DIE LENNOX-FALLE von ROBERT LUDLUM erschien erstmalig im Jahre 1995, die
deutsche Erstveröffentlichung erfolgte ein Jahr später.
Zur Zeit ist der Roman in der Taschenbuchausgabe 6/2002 aus dem Wilhelm
Heyne Verlag erhältlich (ISBN 3-453-21337-8) erhältlich und kostet trotz
des recht beachtlichen Umfangs von knapp über 700 Seiten lediglich 5,00 ?.
SCHLUSSWORTE
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Insgesamt handelt es sich bei DIE LENNOX-FALLE von ROBERT LUDLUM sicher um einen soliden, kurzweiligen und recht spannenden Roman, allerdings habe ich auch schon zahlreiche Bücher gelesen, die mir besser gefallen haben. Somit kann ich hier zwar eine Empfehlung aussprechen, verbinde diese allerdings "nur" mit dem Urteil GUT !
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-08-29 05:25:25 mit dem Titel subtiler Horror
Ein Klassiker des Horrorfilms (Horror, nicht Splatter) ist der unter der Regie von Roman Polanski gedrehte Film ROESEMARIES BABY, der auf dem gleichnamigen Roman von IRA LEVIN basiert und da die Romanvorlagen in aller Regel weit besser sind als die Verfilmungen (obwohl hier bereits die Verfilmung hervorragend gelungen ist), beschloss ich, auch das Buch zu lesen.
ALLGEMEINES
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IRA LEVINE schrieb ROSEMARIES BABY bereits im Jahre 1967, das Copyright der deutschen Ausgabe datiert aus dem Jahre 1968.
Als Taschenbuch ist dieser Roman mit der ISBN 3-453-05317-6 zum Preis von 7,00 € auch heute noch problemlos erhältlich.
INHALT
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Der Schauspieler Guy Woodhouse und seine Frau Rosemarie beziehen ein Appartement dem im viktorianischen Stil errichteten Bramford-Haus in der 7th Avenue in New York, in dem es in der Vergangenheit des öfteren zu mysteriösen Unglücksfällen gekommen ist.
Kurz nachdem Einzug lernt Rosemarie bereits eine erste Nachbarin, eine junge Frau namens Terry kennen, die sich aber nur kurze Zeit später aus dem Fenster stürzt.
Weitere Nachbarn, mit denen sich Guy anfreundet sind das ältere Ehepaar Roman und Minnie Castevet und man stattet sich gegenseitig immer häufiger Besuche ab.
Eines Nachts träumt Rosemarie, die sich Kinder wünscht, sie würde von einer Bestie vergewaltigt werden und am nächsten Morgen stellt sie Kratzspuren an ihrem Körper fest, die Guy ihr dadurch erklärt, es habe ihn „überkommen“ während sie schlief.
Rosemarie ist schwanger und insbesondere Minnie Castevet kümmert sich rührend um sie. Sie schenkt Rosemarie nicht nur ein Amulett (das Rosemarie bereits an der toten Terry gesehen hat) und bringt ihr allmorgendlich ein selbst zubereitetes Getränk aus verschiedenen Kräutern, sondern verschafft ihr auch einen Termin bei einem prominenten Frauenarzt, Dr. Sapirstein.
Von starken Schmerzen geplagt fallen Rosemarie immer mehr sonderbare Begebenheiten in ihrer näheren Umgebung auf (Warum hängen die Castevets offensichtlich ihre Bilder ab, bevor Rosemarie deren Wohnung betritt? Wie konnte ein Schauspieler, der Guys Konkurrent um eine Rolle war, plötzlich erblinden? Was sind das für seltsame Geräusche, die sie Nachts aus der Wohnung der Castevets hört ? ...).
Als ein Freund, der Rosemarie bereits vor dem Einzug in das Bramford-Haus gewarnt hatte, ihr eine wichtige Mitteilung machen will und kurz vorher aus unerklärlichen Gründen ins Koma fällt, wird Rosemarie endgültig misstrauisch, beginnt damit, den von Minnie nach wie vor täglich zubereiteten Kräuterdrink in den Ausguss zu kippen und beginnt mit Nachforschungen über ihre Nachbarn.
Dabei erfährt sie, dass Roman Castevet möglicherweise in Wirklichkeit Steven Marcato (die Buchstaben innerhalb der beiden Namen sind identisch), den Sohn eines ehemals gefürchteten Hexenmeister handelt, doch Guy verharmlost diese Erkenntnis und auch Minnie Castevet gibt sofort zu, dass diese Erkenntnis zutreffend ist und man den Namen aufgrund des Vaters geändert habe.
Schließlich wird sie kurz vor der Geburt ihres Kindes bewußtlos und als sie wieder zu sich kommt, sieht sie sich umgeben von Guy, den Castevets, Dr. Sapirstein und andern Nachbarn, die ihr versichern, ihr Kind wäre gesund, sich aber zieren, ihr das Kind auch auszuhändigen.
Schließlich übergibt man ihr das Kind, Rosemarie blickt in dessen gelbe Augen und beschließt, ihren Sohn groß zu ziehen.
ANMERKUNGEN
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IRA LEVIN erzählt mit ROESMARIES BABY eine spannende Geschichte voll subtilem Horror und langweilt auf keiner der etwa 220 Seiten.
Dabei hat der vermeintlich fürsorgliche und freundschaftliche Umgang des „Bösen“ in Gestalt der Castevets mit ihrem „Opfer“ einen erheblichen Anteil am schleichenden Horror der Geschichte. Es wird dem Leser schwer gemacht, eine Antipathie gegen die Castevets zu entwickeln und bis zum Schluss nimmt man sie nur schwer als das wahr, was sie eigentlich verkörpern.
IRA LEVINE beschreibt alle Personen, Örtlichkeiten und Vorgänge sehr detailliert, wodurch sich der Leser nicht nur sehr gut in die Geschehnisse hinein versetzen kann, sondern auch eine präzise Vorstellung von den agierenden Personen entwickelt.
Allerdings können weder der sprachliche Stil, noch einige Details innerhalb der Geschichte das hohe Alter des Romans verleugnen. 1967 sagte man offensichtlich noch Neger und nicht Farbige oder Afroamerikaner und die teilweise im Buch herauslesbare Rollenverteilung zwischen Mann und Frau wird heute auch eher auf Unverständnis stossen.
Insgesamt macht der flüssige und angenehme Schreibstil dem Leser das Lesen jedoch sehr leicht.
SCHLUSSWORTE
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Ich kann den Roman ROSEMARIES BABY von IRA LEVINE, der längst ein Klassiker des Genres ist, hier uneingeschränkt empfehlen und urteile mit SEHR GUT !
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-09-06 07:14:35 mit dem Titel Herbst 1977
Im Jahre 1977 war weniger mein Dasein als achtjähriger Hannoveraner eins der beherrschenden Themen in den Medien, sondern vielmehr die Entführung des Arbeitgeberpräsidenten Hanns-Martin Schleyer und die anschließende Entführung des Lufthansa-Fluges LH181.
20 Jahre später liessen sich die Ereignisse dann in Form eines Buches von HEINRICH BRELOER nachlesen, das den Titel TODESSPIEL trägt.
INHALT
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September 1977
Im Hochsicherheitstrakt der Justizvollzugsanstalt Stammheim sind die führenden RAF- (Rote Armee Fraktion) Mitglieder Gudrun Ensslin, Andreas Baader und Jan-Carl Raspe inhaftiert.
Das Kommando „Siegfried Hausner“ der RAF, bestehend aus Sieglinde Hofmann, Peter-Jürgen Boock, Stefan Wisniewski und Willy Peter Stoll, entführt den Arbeitgeberpräsidenten Hanns-Martin Schleyer mit dem Ziel, ihre inhaftierte Führungsriege freizupressen.
Die Entführung, bei der sowohl der Fahrer, als auch der Leibwächter von Hanns-Martin Schleyer ums Leben kommen findet in unmittelbarer Nähe zu dessen Wohnung statt und Hanns-Martin Schleyer wird in einer konspirativen Wohnung in Köln, dem von der RAF als Volksgefängnis bezeichnet, versteckt gehalten.
Der amtierende Bundeskanzler entscheidet, dass man sich als Staat nicht erpressen lassen darf und dass ein Handel mit der RAF nicht in Frage kommt und so beginnen die Strafverfolgungsbehörden unter Führung des BKA-Chefs Herold mit der Suche nach Hanns-Martin Schleyer.
Unter anderem mit Hilfe der so genannten Rasterfahndung kommt man den Entführern auch bedrohlich nahe, lediglich Pannen in der Koordination der Zusammenarbeit der unterschiedlichen Polizeibehörden verhindern, dass das „Volksgefängnis“ gefunden wird.
Um Zeit für die Suche nach den Entführern zu gewinnen werden die (ohnehin nur zum Schein geführten) Verhandlungen mit der RAF verschleppt.
Mit fortschreitender Dauer der Entführung Hanns-Martin Schleyers und nach mehreren Wechseln des Verstecks der Entführer werden auch die Haftbedingungen für die in Stammheim inhaftierte Führungsriege der RAF verschärft, als plötzlich im Oktober das aus Palästinensern bestehende Kommando Martyr Halimeh den von Mallorca kommenden Lufthansaflug LH 181 entführt und neben die Freilassung der RAF-Führung und deren Ausreise in ein Land nach Wahl, die Freilassung anderer inhaftierter Terroristen sowie 15 Millionen US $ Lösegeld fordert.
Doch auch hier bleibt die Bundesregierung ihrem Grundsatz treu, dass Terroristen keine Verhandlungspartner seien treu und geht nur zum Schein auf die Forderungen ein.
Man lässt die inhaftierten Terroristen separat befragen um möglichst unterschiedliche Länder für die Ausreise zu bekommen und Staatsminister Wischnewski reist derweil in die entsprechenden Länder um von diesen die gewünschte Verweigerung der Aufnahme zu bekommen.
Unterdessen befindet sich die Lufthansa-Maschine Landshut auf einem Irrflug, da sie nirgendwo eine Landeerlaubnis erhält.
Schließlich landet die Maschine in Mogadischu (Somalia), wo die Bundesregierung die Erlaubnis erhält, die Maschine zu stürmen.
Die Grenzschutzeinheit GSG9 stürmt die Maschine, wobei unter anderem der Führer des Kommandos Martyr Halimeh ums leben kommt, die Geiseln jedoch befreit werden können.
Kurze Zeit später erschießt die RAF Hanns-Martin Schleyer und die inhaftierten RAF-Angehörigen werden tot in ihren Zellen aufgefunden.
Selbstverständlich ist es nicht möglich, die präzisen Ereignisse (die ja schließlich den Inhalt des Buches bilden) hier in kurzer Form zu schildern, ich denke aber, dass ich dennoch einen recht guten Überblick über das Geschehen vermitteln konnte und vielen dürfte dieses auch noch in Erinnerung geblieben sein.
ANMERKUNGEN
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TODESSPIEL von HEINRICH BRELOER ist kein Roman, sondern bezeichnet sich selbst als dokumentarische Erzählung. Diese basiert auf über 50 mit Beteiligten (sowohl von Seiten der RAF, als auch mit Helmut Schmidt, Angehörigen Hanns-Martin Schleyers und anderen) geführten Interviews.
In seiner Darstellung der Geschehnisse beschränkt sich HEINRICH BRELOER nicht nur auf den blossen Ablauf der Entführungen, sondern berücksichtigt auch die Ermittlungen der Strafverfolgungsbehörden, die Beratungen der Staatsführung und die sonstigen Aktionen der RAF.
Trotz des dokumentarischen Charakters des Buches schafft es HEINRICH BRELOER zu demonstrieren, dass auch Dokumentationen durchaus spannend sein können.
Auch wer sich nicht an diese Zeit erinnern kann (obwohl ich damals erst 8 Jahre alt war, kann ich mich an viel des im Buch beschriebenen erinnern), dürfte keinerlei Schwierigkeiten haben, der Handlung zu folgen.
Auch vermittelt das Buch eindrucksvoll die Verhältnisse in der Bundesrepublik des Jahres 1977 und zeigt auch, von was für aus heutiger Sicht grotesken/naiven Vorstellungen sich die RAF hat leiten lassen.
Die knapp über 300 seiten des Buches sind in die zwei Hauptabschnitte „Die Entführung“ und „Die Befreiung“ aufgeteilt, die jeweils in weitere 15 Kapitel unterteilt sind. Die Überschrift „Die Befreiung“ scheint mir hier nicht ganz eindeutig, da sich dieser Abschnitt zu einem großen Teil mit der Entführung der Landshut befasst.
Jeder der beiden Abschnitte bildete dabei übrigens einen Teil des Fernesehfilms.
In den Nachbemerkungen am Ende des Buches informiert der Autor abschließend noch über das weitere Leben der namhaftesten RAF-Angehörigen.
SONSTIGES
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TODESSPIEL von HEINRICH BRELOER erschien im Jahre 1997 im Verlag Kiepenhäuer & Witsch (ISBN 3-462-02597-X) und kostete zum Zeitpunkt des Erscheinens 19,80 DM. Der aktuelle Preis liegt bei 10,12 €, ist aber eher ein theoretischer Wert, da dieses Buch vergriffen und eine Neuauflage nicht geplant ist.
So ist dieses Buch heute wohl leider nur noch gebraucht erhältlich.
TODESSPIEL wurde auch als zweiteiliger Fernsehfilm in der ARD gezeigt und seit dem bereits des öfteren wiederholt.
Der Titel des Buches zeigt die zerschossenen Fahrzeuge Hanns-Martin Schleyers und seines Begleitschutzes und ist in schwarzweiss gehalten und kann meines Erachtens als angemessen bezeichnet werden..
SCHLUSSWORTE
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Ich kann TODESSPIEL von HEINRICH BRELOER hier (sowohl als Buch, als auch als Fernsehfilm) uneingeschränkt empfehlen und urteile mit SEHR GUT !
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-04-15 19:30:40 mit dem Titel DIE LETZTEN TAGE DER ERDE - Teil 4
Nach einer längeren Pause setze ich nun auch meine DIE LETZTEN TAGE DER ERDE-Reihe fort und so ist der Roman DIE ERNTE von TIM LAHAYE und JERRY B. JENKINS, also Band 4 der Serie DIE LETZTEN TAGE DER ERDE das Thema meines heutigen Beitrages.
INHALT
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Nachdem plötzlich ein großer Teil der Weltbevölkerung spurlos verschwunden ist und der rumänische Politiker Nicolai Carpathia zum Generalsekretär der Vereinten Nationen, die er daraufhin in Weltgemeinschaft umbenannt hat, geworden ist, ist er faktisch zum Herrscher der Welt geworden.
In dieser Eigenschaft verlegte unter anderem er den Hauptsitz der UN/Weltgemeinschaft nach Neu-Babylon, setzte durch, dass alle Länder 90% ihrer Waffen an die Weltgemeinschaft übergeben und führte mit dem Enigma-Babylon Einheitsglauben eine gemeinsame Religion ein, der sich mit Ausnahme einer kleinen Gemeinde von Christen und die orthodoxen Juden alle Religionen anschlossen.
Eine kleine, aber stetig wachsende Gemeinde von Christen, deren Führungsriege sich Tribulation Force nennt, sieht in dem Massenverschwinden die Entrückung der Gemeinde Christi und in dem sonst überall als Wohltäter und Pazifist gefeierten Nicolai Carpathia den Antichristen und so bereitet sie sich auf die in der Bibel prophezeite siebenjährige Trübsalszeit vor.
Tatsächlich scheint eine Art Trübsalszeit angebrochen zu sein, denn nach einem dritten Weltkrieg regnete es plötzlich brennende Meteoriten vom Himmel und es ereignete sich ein weltweites Erdbeben (was eigentlich eine seismologische Unmöglichkeit darstellt).
Diese Worte sollen lediglich als kurze Zusammenfassung der ersten drei Bände der Reihe (FINALE, DIE HEIMSUCHUNG, DAS NICOLAI-KOMPLOTT) dienen und einen kurzen Überblick über die Rahmenbedingungen der Handlung in DIE ERNTE liefern (und erhebt natürlich nicht annähernd Anspruch auf Vollständigkeit).
Nach dem Massenverschwinden, dem Weltkrieg, dem Meteoritenregen und dem Erdbeben liegt nahezu die ganze Erde in Trümmern und die Weltbevölkerung wurde weiter deutlich dezimiert.
Während die Weltgemeinschaft ihr Hauptquartier in Neu-Babylon wiederaufbaut, suchen die führenden Mitglieder der Tribulation Force nach Angehörigen ihrer Gemeinde, die ebenfalls nicht von Opfern verschont blieb und gleichzeitig verbreiten sie auch ihren Glauben über das Internet.
Dabei kommt den führenden Mitgliedern der Verdacht, dass sich in ihrer Mitte ein Mitarbeiter der Weltgemeinschaft befindet, der Informationen über die Tribulation Force an Nicolai Carpathia und seine Führungsriege übermittelt.
Plötzlich machen die Mitglieder der Tribulation Force eine seltsame Entdeckung, es scheint als würden alle gläubigen Christen ein kreuzförmiges Zeichen auf ihrer Stirn tragen, das nur von anderen Gläubigen gesehen werden kann.
Als die Mitglieder der Tribulation Force eine Kundgebung, bei der Tsion Ben Juda, der geistige Führer der Christen, in Israel vor über 100.000 Gläubigen sprechen soll, vorbereiten, erfährt die Weltgemeinschaft von einem riesigen Meteoriten, der sich auf die Erde zu bewegt und plötzlich ergießt sich ein Hagelschauer über die Erde, dessen Hagelkörner aus Blut bestehen.
Auch hier halte ich meine Darstellung des Inhalts sehr knapp, da 8ch zum einen lediglich beabsichtige, interessierten Lesern einen groben Überblick über den Inhalt des Buches zu vermitteln, zum anderen aber auch, da eine detailliertere Darstellung des Inhalts nur für all jene wirklich von Nutzen wäre, die die ersten drei Bände der Reihe kennen. Dabei ist die Handlung auch sehr vielschichtig ist, so dass mir ausführlichere Ausführungen schlicht unzweckmäßig erschienen.
ANMERKUNGEN
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TIM LAHAYE und JERRY B. JENKINS beginnen ihren Roman DIE ERNTE mit einem Prolog, in dem sie die Handlung der ersten drei Bände kurz zusammenfassen und trotz dieser Zusammenfassung dürfte es all jenen schwer fallen der Handlung zu folgen, die diese ersten drei Bände nicht gelesen haben.
Mit der Kenntnis der Handlung der ersten drei Bände stellt man jedoch schnell fest, dass die beiden Autoren ihre Geschichte um die Ankunft des Antichristen und die damit verbundene Erfüllung biblischer Prophezeiungen konsequent weiter und gleichzeitig entwickeln sie auch die bekannten Charaktere der Hauptakteure immer weiter.
Auch die Vielschichtigkeit der Handlung (meist verlaufen mehrere Handlungsstränge parallel) macht Kenntnisse der ersten drei Bände zweckmäßig – zwingend erforderlich ist sie aber nicht.
Trotz des wenig realen Szenarios bewegen sich TIM LAHYE und JERRY B. JENKINS immer im Bereich des Nachvollziehbaren und im Rahmen dessen, was bei einer derartigen Story überhaupt möglich ist, auch im Rahmen des Glaubwürdigen. Dabei gleiten die beiden Autoren erfreulicherweise auch zu keinem Zeitpunkt in den Bereich übertriebener SiFi ab.
In jedem Fall aber schreiben die beiden Autoren die etwa 410 Seiten des Romans DIE ERNTE überaus spannend und kurzweilig.
Da DIE ERNTE ein Band aus einer laufenden Reihe ist, krankt das Buch auch an der typischen Mehrteiler-Eigenschaft, dass sowohl eine richtige Einleitung fehlt, als auch ein wirkliches Ende. Letzes schien mir hier sehr abrupt und so fühlte ich mich fast schon zum Kauf der folgenden Bände genötigt.
Den ein oder anderen könnte es möglicherweise auch irritieren, dass die Autoren das Christentum als einzig wahren Glauben zu glorifizieren scheinen, allerdings wäre die Story anders kaum denkbar und vor allem ändert die auch nichts an der Faszination der Geschichte.
SONSTIGES
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TIM LAHAYE arbeitete als Pfarrer und JERRY B. JENKINS als enger Mitarbeiter von Billy Graham, einem bekannten amerikanischen Fernsehprediger, bevor sie sich dem Verfassen von Romanen widmeten.
DIE ERNTE schrieben TIM LAHAYE und JERRY B. JENKINS als vierten Teil der Reihe DIE LETZTEN TAGE DER ERDE im Jahre 1998 unter dem Originaltitel SOUL HARVEST, in Deutschland erschien der Roman erstmalig im Jahre 1999.
Zur Zeit ist DIE ERNTE als Taschenbuch aus dem Verlag Blanvalet (Goldmann) mit der ISBN 3-442-35540-0 für 8,90 € erhältlich.
SCHLUSSWORTE
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Wie auch die ersten drei Bände der Reihe, so kann ich DIE ERNTE von TIM LAHAYE und JERRY B. JENKINS hier uneingeschränkt empfehlen und urteile mit SEHR GUT !
... Fortsetzungen (Bände 5 – 10) folgen
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-24 11:57:39 mit dem Titel Die letzten Tage der Erde
Wiedereinmal war es für mich an der Zeit, mich mit neuem Lesestoff einzudecken und beim stöbern in einer Dürener Buchhandlung stieß ich dabei auf einen Roman, dessen Titel, und vor allem dessen Inhaltsangabe auf der Rückseite mich neugierig machten und veranlaßten, dass ich mir dieses Buch kaufte.
Bei diesem Buch handelt es sich um den Roman APOLLYON – DIE LETZTEN TAGE DER ERDE von TIM LA HAYE und JERRY B. JENKINS.
INHALT
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Irgendwann in der Zukunft
Der dritte Weltkrieg ist vorbei und dieser sowie weitere Ereignisse haben die Weltbevölkerung drastisch reduziert. Die UN ist unter ihrer neuen Bezeichnung Weltgemeinschaft zum Herrscher der Welt aufgestiegen und der einstige UN-Generalsekretär, der Rumäne Nicolai Carpathia, ist nun Oberhaupt der Weltgemeinschaft und somit der mächtigste Mann der Erde.
Die Weltgemeinschaft hat dafür gesorgt, dass sich alle Religionen zu einem Enigma-Babylon-Einheitsglauben bekennen und einen von Nicolai Carpathia eingesetzten Papst als gemeinsames Oberhaupt anerkennen.
Einzig der christliche Gelehrte Tsion Ben-Judah führt eine andere Glaubensgemeinschaft an, die immer mehr Zulauf bekommt und die in der Person des Nicolai Carpathia den Antichristen sieht.
Bei einer Kundgebung von Tsion Ben-Judah vor über 100000 Anhängern, verkündet er baldige alttestamentarische Katastrophen und während Nicolai Carpathia und seine Tribulation Force (einer Garde der Weltgemeinschaft) Jagd auf Tsion Ben-Judah und seine Anhänger macht, bewahrheiten sich seine Prophezeiungen und ein Heuschreckenschwärme fallen über die gesamte Erde her. Allerdings erinnern diese Heuschrecken, die sich nicht töten lassen, aus der nähe Betrachtet den apokalyptischen Reitern und sind Schergen des Dämonen Apollyon.
Die Handlung des Buches hier präzise darzustellen ist aufgrund der Vielschichtigkeit und Komplexität des Romans nahezu unmöglich. So habe ich hier lediglich versucht, einen groben Überblick über die Storyline zu geben, ohne dabei durch zu präzise Darstellungen interessierten Lesern zu viel der Spannung zu nehmen (der „Deckeltext“ ist übrigens wesentlich unpräziser und letztlich ist Ciao ja auch keine Plauderecke für Deutsch-LKler).
ANMERKUNGEN
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Was ich zum Zeitpunkt des Kaufs nicht wußte, war der Umstand, dass es sich bei APOLLYON – DIE LETZTEN TAGE DER ERDE nur teilweise um einen eigenständigen Roman handelt, als vielmehr um den fünften Teil einer Reihe von Büchern (DIE LETZTEN TAGE DER ERDE) und so dauerte es eine ganze Zeit, bis ich mich in der Story zurechtgefunden und mit den handelnden Personen und den Begebenheiten vertraut gemacht hatte.
Der sehr ausführliche Stil der Autoren und die zahlreichen und sehr präzisen Beschreibungen und Darstellungen ermöglichten es mir dann aber doch nach mehreren Seiten der Handlung auch ohne Kenntnis der vorhergehenden Romane zu folgen. Ein sehr aufmerksames Lesen schien mir dabei aber zwingend erforderlich.
Die Handlung schien mir nach der Einarbeitungsphase im Rahmen dessen, was bei einem derartigen Szenario möglich ist, zu jedem Zeitpunkt nachvollziehbar, logisch und durchdacht.
Als etwas gewöhnungsbedürftig empfand ich den Beginn des Romans, der ohne nennenswerte Einleitung direkt mit den Vorbereitungen zur Kundgebung des Tsion Ben-Judah und auch das Ende ließ einige Fragen offen. Dies scheint mir aber weniger eine Schwäche der Geschichte zu sein, als vielmehr eine Folge der Konzeption als Reihe von Romanen.
ALLGEMEINES
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TIM LA HAYE und JERRY B. JENKINS waren vor ihrer Tätigkeit als Autoren beide im Bereich der Religion tätig. So war TIM LA HAYE als Pfarrer und JERRY B. JENKINS als Mitarbeiter eines bekannten amerikanischen Predigers tätig.
Die Titel ihrer vorhergehenden Romane aus der Reihe DIE LETZTEN TAGE DER ERDE lauten:
- FINALE
- DIE HEIMSUCHUNG
- DAS NICOLAI-KOMPLOTT
- DIE ERNTE
Den Roman APOLLYON schrieben TIM LA HAYE und JERRY B. JENKINS im Jahre 1999, das Copyright der deutschen Ausgabe datiert aus dem Jahr 2000.
Als Taschenbuch ist APOLLYON – DIE LETZTEN TAGE DER ERDE von TIM LA HAYE und JERRY B. JENKINS im Verlag Blanvalet erschienen, die ISBN lautet 3-442-35541-9.
Der Preis für das fast 400 Seiten starke Taschenbuch beträgt 7,90 €.
Die Aufmachung des Taschenbuchs paßt mit der Abbildung eines nächtlichen Gewitters in den Farben rot/orange und schwarz hervorragend zur apokalyptischen Story des Romans und hat mir sehr gut gefallen (sonst wäre ich möglicherweise auch gar nicht erst auf das Buch aufmerksam geworden).
SCHLUSSWORTE
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Auch ohne Kenntnis der vorhergehenden Romane aus der Reihe DIE LETZTEN TAGE DER ERDE hat mir der Roman APOLLYON – DIE LETZTEN TAGE DER ERDE von TIM LA HAYE und JERRY B. JENKINS gut gefallen, so dass ich ihn hier guten Gewissens empfehlen kann und mit GUT beurteile.
Ich werde mir aber nun auch die vorhergehenden Romane kaufen und diesen Beitrag dann mit erweitertem Kenntnisstand updaten, wobei ich vermute, dass sich mein Urteil dann auf SEHR GUT verbessern wird.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-01-02 05:19:07 mit dem Titel DIE LETZTEN TAGE DER ERDE
Weihnachten ist für mich immer auch mit einem Besuch bei meinen Eltern in Hannover verbunden und da ich diese Strecke meist mit dem Zug zurücklege, benötigte ich hierfür neuen Lesestoff.
Meine Wahl fiel dabei auf einen Roman von TIM LAHAYE und JERRY B. JENKINS, der den Titel FINALE – DIE LETZTEN TAGE DER ERDE trägt.
INHALT
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In einer nahen Zukunft.
Auf der Welt existieren nur noch einige wenige Währungen (Mark, Dollar, Yen) und durch eine Formel, die es ermöglicht, nahezu jedes Land in fruchtbaren Boden zu verwandeln, hat Israel zu einem der Reichsten Länder der Erde aufsteigen lassen.
Ein Großangriff Rußlands und einiger anderer Länder auf Israel wird durch unerklärliche Umstände die gesamte Invasionsarmee zerstört, ohne dass ein einziger Israeli ums Leben gekommen ist oder auch nur ein einziges israelisches Gebäude zerstört wurde.
Der Pilot Rayford Steele befindet sich mit über 100 Passagieren, zu denen auch der erfolgreiche Reporter Buck Williams gehört und seiner Crew auf einem Transatlantikflug, als plötzlich Teile der Passagiere und seiner Crew spurlos verschwinden. Nach kurzer Zeit stellt sich heraus, dass überall auf der Welt Menschen verschwunden sind.
Rayford Steele stellt fest, dass von seiner Familie lediglich seine Tochter Chloe übrig geblieben ist und im Rahmen einiger Erkundungen stößt er auf eine Kirchengemeinde, der seine Frau angehörte und die das Verschwinden der Menschen als Entrückung wertet, bei der Jesus seine Gemeinde in den Himmel geholt hat.
Diese Entrückung kündigt aber nicht nur die Wiederkehr des Messias, sondern auch das Auftauchen des Antichristen, den viele Gläubige in der Gestalt des charismatischen Nicolai Carpathia sehen.
Nicolai Carpathia ist urplötzlich vom unbedeutenden rumänischen Parlamentarier zum Präsidenten Rumäniens aufgestiegen und beeindruckt nun die gesamte Weltöffentlichkeit mit seinen Auftritten.
Während sich Rayford Steele und seine Tochter der Gemeinde anschließen und auch Buck Williams dem Glauben dieser Gemeinde immer näher kommt, tauchen an der Klagemauer in Israel zwei Prediger auf, die sich Moishe und Eli nennen und die die Rückkehr des Messias verkünden. Mit diesen Verkündungen stoßen sie natürlich im jüdischen Israel nur auf wenig Verständnis, doch Angriffe auf die beiden unbewaffneten Prediger endeten bisher auf wundersame Weise immer tödlich für die Angreifer.
Währenddessen wird Nicolai Carpathia der Posten als Generalsekretär der Vereinten Nationen angeboten, doch er stellt als Bedingungen für die Annahme dieses Postens eine weltweite Abrüstung von 90% aller Waffensysteme und Übergabe der verbleibenden 10% der Waffen an die Vereinten Nationen, die Einführung einer weltweit einheitlichen Währung und die Verlegung des Hauptsitzes der Vereinten Nationen nach Neu-Babylon.
Wieder Erwarten werden diese Bedingungen erfüllt und die Gemeinde sieht sich in ihrer Auffassung, Nicolai Carpathia sei der Antichrist weiter bestätigt. Da biblische Prophezeiungen für die Ankunft des Antichristen eine lange „Trübsalszeit“ vorhersehen (7 Siegel, 7 Posaunengerichte, ...), gründet sie als Vorbereitung auf diese Zeit einen inneren Zirkel, die Tribulation Force.
Nicolai Carpathia wird dagegen aufgrund seines bescheidenen Auftretens als Pazifist, der nur eine Einigung der Welt als Ziel kennt, überall in der Welt immer populärer.
Wie immer habe ich mich auch hier bemüht, nicht zu viel der Story des Romans zu verraten und lediglich Interesse zu wecken ohne dabei Spannung zu zerstören. So sind meine Ausführungen hier auch lückenhaft und nicht annähernd vollständig, vermitteln meines Erachtens aber einen guten Überblick über die Storyline des Buches.
ANMERKUNGEN
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Auch wenn ich seit über 15 Jahren nicht mehr Mitglied irgendeiner Kirche (ich bin gewissermaßen ausgetretener Evangele) bin, so faszinierte mich die Thematik des Buches von der ersten Zeile an und obwohl mein Wissen über Details der Bibel oder auch Religion im allgemeinen eher gering ist, konnte ich der Story auch ohne jegliche Schwierigkeit folgen.
TIM LAHAYE und JERRY B. JENKINS schafften es, biblische Prophezeiungen in ein realistisches Zukunftsszenario zu übertragen, ohne dabei (im Rahmen dessen, was bei einer derartigen Thematik möglich ist) an Glaubwürdigkeit zu verlieren (lediglich die beiden Figuren von Moishe und Eli, (bzw. das Ableben ihrer Angreifer) wirken meines Erachtens etwas übertrieben dargestellt).
Bei der Umsetzung der Thematik des Buches kommen TIM LAHAYE und JERRY B. JENKINS sicher auch ihre Kenntnisse aus ihren vorherigen Berufen zu gute, doch hierzu später mehr (s. Abschnitt ALLGEMEINES).
Nicht verleugnen können die beiden Autoren ihre Herkunft als Amerikaner. So scheint mir die Darstellung Rußlands als Aggressor zu Beginn des Buches ebenso typisch amerikanisch wie die Auswahl der verbleibenden Währungen, sehen die Amerikaner doch Japan und Deutschland vielfach als die größten wirtschaftlichen Rivalen der USA (allerdings war der Euro zum Zeitpunkt des Erscheinens des Romans längst beschlossen – sahen die Autoren also ein scheitern dieser europäischen Währung voraus und wählten deshalb die gute alte Deutsche Mark ?).
Die beiden Autoren stellen ihre Hauptakteure ebenso detailliert dar wie Handlungen und Orte des Geschehens, ohne sich dabei in Nebensächlichkeiten zu verlieren und so baut das Buch von Beginn an eine Spannung auf, die bis zum Ende nach etwa 350 Seiten erhalten bleibt.
Allerdings empfand ich den Ausgang der Geschichte (sofern man überhaupt von einem Ausgang sprechen kann) als ein wenig enttäuschend. Hier fordert der Umstand, dass FINALE – DIE LETZTEN TAGE DER ERDE von Beginn an als Serie von mehreren Romanen konzipiert wurde seinen Tribut. Für mich hatte dies zur Folge, dass ich innerhalb kürzester Zeit nicht nur die folgenden Romane gekauft, sondern auch gelesen habe.
ALLGEMEINES
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TIM LAHAYE und JERRY B. JENKINS haben beide einen religiösen Hintergrund. So war der eine selbst als Pfarrer (oder Pastor – in diesem Punkt bin ich mir nicht ganz sicher) tätig, während der andere Mitarbeiter eines Fernsehpredigers war.
Ihren Roman FINALE – DIE LETZTEN TAGE DER ERDE veröffentlichten die beiden Autoren im Jahre 1995 unter dem (meines Erachtens zutreffenden) Titel LEFT BEHIND, in Deutschland ist der Roman seit 1996 erhältlich.
Die deutsche Taschenbuchausgabe (ISBN 3-89490-139-X) erschien im Projektion J Verlag (seit 2002 in der 8. Auflage) und kostet zur Zeit 15,95 €. Einige der weiteren Romane dieser Serie habe ich übrigens au einem anderen Verlag bestellt und hatte jeweils 9,00 € zu zahlen.
SCHLUSSWORTE
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FINALE – DIE LETZTEN TAGE DER ERDE von TIM LAHAYE und JERRY B. JENKINS zählt zu den Büchern, die ich von Beginn an mit Begeisterung gelesen habe und innerhalb von 24 Stunden nachdem ich diesen Roman gelesen hatte, waren bereits weitere Bände aus der Reihe bestellt.
So kann ich hier auch eine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen und verbinde diese mit dem Urteil SEHR GUT !
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-01-22 05:15:57 mit dem Titel DIE LETZTEN TAGE DER ERDE - Teil 2
Vor einiger Zeit schrieb ich einen Beitrag über den Roman FINALE – DIE LETZTEN TAG DER ERDE von TIM LAHAYE und JERRY B. JENKINS und in diesem Beitrag wies ich unter anderem darauf hin, dass es sich dabein um den ersten Band einer ganzen Reihe von Romanen handelt und so ist es nur logische Konsequenz, dass ich auch den folgenden Bänden dieser Reihe Beiträge widmen würde.
Ciao hat nun meinen Produktvorschlag angenommen und la voilà, mein Beitrag über DIE HEIMSUCHUNG – DIE LETZTEN TAGE DER ERDE von TIM LA HAYE und JERRY b. JENKINS :
INHALT
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In einer nicht allzu fernen Zukunft verschwinden eines Tages plötzlich zahlreiche Menschen. Während viele Menschen versuchen, eine wissenschaftliche Erklärng für das Massenverschwinden zu finden, sind der Geistliche einer kleinen Kirchengemeinde und einige andere davon überzeugt, dass Jesus die Gläubigen in den Himmel geholt hat.
In dem allgemeinen Chaos steigt der rumänische Politiker Nicolai Carpathia erst zum rumänischen Staatsoberhaupt und dann zum Generalsekretär der Vereinten Nationen auf.
Der Geistliche und seine Anhänger halten Carpathia für den Antichristen und im Rahmen ihrer Vorbereitungen auf die in der Bibel angekündigte 7jährige Trübsalszeit und den Kampf gegen den Antichristen gründen die Gemeindemitglieder einen inneren Kreis, die Tribulation Force.
An der Klagemauer in Jerusalem tauchen mit Moishe und Eli zwei Prediger auf, die nicht nur jeden Angreifer zu töten scheinen, sondern auch unentwegt die Wiederkehr Christi und des Antichristen predigen.
Dies waren die wesentlichen Züge des ersten Bandes der Reihe DIE LETZTEN TAGE DER ERDE und sollen es hier ermöglichen, meiner Inhaltsangabe des Bandes DIE HEIMSUCHUNG zu folgen.
Nicolai Carpathia benennt die Vereinten Nationen, deren Oberhaupt er ist, in Weltgemeinschaft um und gibt sich selbst den Titel eines Potentaten.
Gleichzeitig vereint er auch die unterschiedlichen Religionen der Erde zu einem gemeinsamen Glauben, der die Bezeichnung Enigma-Babylon Einheitsglaube trägt und als dessen Oberhaupt er Peter Mathews einsetzt. Einzig die orthodoxen Juden und die Gemeinde um die Tribulation Force schließen sich diesem Einheitsglauben nicht an.
Unterdessen verkündet der Rabbi Tsion Ben Juda, dass Ergebnis ener drejährigen Studie aller religiösen Schriften aller Religionen und verkündet öffentlich, der überall angekündigte Messias sei niemand anders als Jesus Christus. Mit dieser Aussage verärgert er nicht nur die orthodoxen Juden, sondern auch Weltgemeinschaft, die Tribulation Force erklären den Rabbi dagegen zu ihrem geistigen Führer.
Während die Tribulation Force versucht, neue Anhänger für ihren Glauben zu finden, engagiert Nicolai Carpathia Rayford Steele, eins der Gründungsmitglieder der Tribulation Force, als seinen persönlichen Piloten und da dieser darin die Chance sieht, von innen heraus gegen den Antichristen vorzugehen, nimmt er das Engagement an.
Buck Williams, ein weiteres Mitglied der Tribulation Force, wird von Carpathia, der in der Zwischenzeit auch die Medien beherrscht, als Herausgeber einer Zeitung eingesetzt und so hat die Tribulation Force mehr oder weniger zufällig zwei ihrer Mitglieder in den Reihen des Feindes untergebracht.
Während Nicolai Carpathia dabei ist, die Welt neu zu ordnen und so scheinbar für eine friedliche Weltgemeinschaft zu arbeiten, greifen plötzlich Truppen von Amerikanern und Ägyptern die Weltgemeinschaft an.
Es scheint sich das erste der 7 Siegel zu öffnen und ein dritter Weltkrieg bricht aus.
Selbstverständlich ist die Handlung des Romans weit komplexer, als ich es in meiner Inhaltsangabe zu vermitteln mag, aber letztlich dient diese auch lediglich dazu, interessierten Lesern einen groben Überblick über den Handlungsverlauf zu geben, ohne dabei zuviel Spannung durch Verrat von Details zu nehmen.
ANMERKUNGEN
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Wie bereits eingangs erwähnt, handelt es sich bei dem Roman DIE HEIMSUCHUNG – DIE LETZTEN TAGE DER ERDE von TIM LAHAYE und JERRY B. JENKINS um eine Fortsetzung des Romans FINALE – DIE LETZTEN TAGE DER ERDE und so fällt es all jenen, die den ersten Band der Reihe nicht kennen, wahrscheinlich sehr schwer, der Handlung des Buches zu folgen und so erklärt sich auch meine möglicherweise unspektakulär und konfus wirkende Inhaltsangabe.
Tatsächlich setzen die beiden Autoren die in FINALE – DIE LETZTEN TAGE DER ERDE begonnene Story konsequent fort und der Leser erfährt immer mehr über die Tribulation Force und ihre wachsende Zahl an Mitgliedern sowie über die Figur des Nicolai Carpathia, der seine Macht zusehends mehrt.
Dabei führen sie auch ihre Übertragung der biblischen Prophezeiungen auf die Gegenwart (bzw. nahe Zukunft) fort, wobei sie sich durchaus immer (im Rahmen dessen, was bei einer derartigen Story möglich ist) erfolgreich bemühen, ihre Geschichte realistisch und Glaubwürdig zu erzählen.
Obwohl die Story keinerlei wirklich spektakulären Ereignisse enthält, sind dennoch alle beschriebenen Geschehnisse des etwa 415 Seiten starken Romans für den Fortgang der Geschichte wichtig und nicht nur detailliert, sondern auch spannend geschrieben.
TIM JENKINS und JERRY B. JENKINS bauen die Charaktere ihrer Geschichte konsequent weiter aus und machen es dem Leser recht leicht, sich mit den Mitgliedern der Tribulation Force zu identifizieren, auch wenn man der Religion im Allgemeinen eher skeptisch oder ablehnend gegenübersteht.
Da auch diesem Band weitere Bände folgen, wird das Ende niemanden wirklich befriedigen (streng genommen, hört der Roman eigentlich mitten in der Story auf), allerdings schaffen es die Autoren, Leser auch zum Kauf des fortsetzenden dritten Bandes zu bewegen.
ALLGEMEINES
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Die religiöse Thematik des Romans DIE HEIMSUCHUNG – DIE LETZTEN TAGE DER ERDE verwundert nur wenig, wenn man berücksichtigt, dass TIM LAHAYE ehemals Pfarrer und JERRY B. JENKINS Mitarbeiter eines Fernsehpredigers war.
Diesen Roman schrieben die beiden Autoren im Jahre 1996 unter dem Titel TRIBULATION FORCE, das Copyright der deutschen Ausgabe datiert aus dem Jahr 1997.
Als Taschenbuch erschien der Roman mit der ISBN 3-442-35538-9 im Blanvalet Verlag und kostet zur Zeit 9,00 €.
SCHLUSSWORTE
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Ich habe DIE HEIMSUCHUNG – DIE LETZTEN TAGE DER ERDE mit Begeisterung innerhalb eines Tages gelesen und so kann ich den Roman hier uneingeschränkt empfehlen und urteile mit SEHR GUT !
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-02-06 05:15:45 mit dem Titel DIE LETZTEN TAGE DER ERDE - Teil 3
Nach den Romanen FINALE und DIE HEIMSUCHUNG aus der Reihe DIE LETZTEN TAGE DER ERDE von TIM LAHAYE und JERRY B. JENKINS kaufte ich mir, nachdem ich von diesen Roman begeistert war, selbstverständlich auch den dritten Teil der Reihe, der den Titel DAS NICOLAI-KOMPLOTT trägt.
INHALT
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Nachdem ein großer Teil der Menschen auf unerklärliche Weise verschwunden ist wird der rumänische Politiker Nicolai Carpathia zum Generalsekretär der Vereinten Nationen. Diese benennt er in Weltgemeinschaft um und aufgrund einiger weiterer Änderungen wir er faktisch zum Herrscher der Welt.
Ebenfalls vereint er alle Religionen zu einem neuen Enigma-Babylon Einheitsglauben, dem sich nur die orthodoxen Juden und eine kleine Gemeinde von Christen, die Tribulation Force nicht angeschlossen hat.
Die Mitglieder der Tribulation Force, deren geistiges Oberhaupt der ehemalige Rabbi Tsion Ben Juda ist und die davon überzeugt sind, dass das Massenverschwinden die Entrückung der Gemeinde Christi war, dass Nicolai Carpathia der Antichrist ist und daß nun eine siebenjährige Trübsalszeit bevorsteht.
Nicolai Carpathia hat durchgesetzt, dass alle Länder 90% ihrer Waffen an die Weltgemeinschaft übergeben, doch plötzlich greifen einige Truppen die Weltgemeinschaft an und der dritte Weltkrieg bricht aus.
Dies sollte zur Vorgeschichte aus den beiden vorhergehenden Romanen an dieser Stelle ausreichen.
Während der dritte Weltkrieg ausgebrochen ist, von dem nur Israel nicht betroffen zu sein scheint, erlebt Rayford Steele, der nicht nur Pilot von Nicolai Carpathia, sondern auch Mitglied der Tribulation Force ist, mit, wie der Weltregent Nicolai Carpathia, der in der Öffentlichkeit als bescheidener Pazifist auftritt, die Vernichtung Chicagos befiehlt.
Als es den Truppen der Weltgemeinschaft gelingt, die Angreifer zu besiegen, bleibt jedoch nur wenig Zeit zum Wiederaufbau der Zerstörten Gebiete, der sich aufgrund des nach dem Massenverschwinden erneuten Reduzierung der Weltbevölkerung, schwierig gestaltet, denn es scheint sich das nächste biblische Siegel zu öffnen, denn plötzlich „regnet“ es glühende Meteoriten vom Himmel und ein weltweites Erdbeben erschüttert die Erde, bei dem auch das Hauptquartier der Weltgemeinschaft in Neu-Babylon einstürzt.
Das meine Darstellung des Inhalts sehr knapp geraten ist, liegt nicht daran, dass das Buch zu wenig Inhalt hat, sondern vielmehr daran, dass die Handlung sehr vielschichtig it und sich auf mehrere Handlungsstränge verteilt, so dass es mir am zweckmäßigsten erschien, hier lediglich die Rahmenhandlung, bzw. die Hintergründe darzustellen, vor denen die Akteure des Romans agieren, zumal diese auch den roten Faden darstellen, der sich durch alle Bände der Reihe DIE LETZTEN TAGE DER ERDE zieht.
ANMERKUNGEN
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TIM LAHAYE und JERRY B. JENKINS erzählen auch hier ihre in FINALE begonnene und in DIE HEIMSUCHUNG weitergeführte Geschichte um das Erscheinen von Antichrist und Messias weiter, wobei sie nicht nur die Geschichte um die Erfüllung biblischer Prophezeiungen weiterführen, sondern auch die Entwicklung der Hauptcharaktere darstellen.
Zwar leitet eine Zusammenfassung der Geschehnisse der ersten beiden Bände den Roman ein, aber dennoch erscheint es mir schwierig, der Handlung in DAS NICOLAI-KOMPLOTT von Beginn an zu folgen, ohne auch die beiden vorherigen Romane gelesen zu haben. Da TIM LA HAYE und JERRY B. JENKINS ihren Roman aber sehr präzise und detailliert ist es zumindest nicht gänzlich ausgeschlossen.
All jenen, die auch die ersten beiden Bände der Reihe DIE LETZTEN TAGE DER ERDE gelesen haben, bereiten auch die häufig wechselnden Schauplätze und Akteure (schließlich agieren die Mitglieder der Tribulation Force an unterschiedlichsten Orten) keinerlei Schwierigkeiten, da es die Autoren verstanden haben, derart spannend zu schreiben, dass man automatisch sehr konzentriert und aufmerksam liest (jedenfalls ging es mir so).
Im Rahmen dessen, was bei einer derartigen Story möglich ist, bleibt der Roman auch immer im Rahmen des Nachvollziehbaren und Glaubwürdigen und gleitet zu keinem Zeitpunkt in Kitsch oder übertriebene SiFi ab.
Als ein wenig ärgerlich empfand ich aber auch hier wiedereinmal das Ende des Romans, da dieses mehr oder weniger offen ist und schon fast zum Kauf des vierten Bandes (DIE ERNTE) nötigt.
Ein wenig irritieren könnte auch der Umstand, dass TIM LA HAYE und JERRY B. JENKINS in der gesamten Reihe den christlichen Glauben als einzig richtigen darstellen, was aber zumindest teilweise an deren vorherigen Berufen (Pfarrer und Mitarbeiter eines Fernsehpredigers) liegen dürfte. Mich als unreligiösem Mensch störte dies übrigens zu keinem Zeitpunkt.
ALLGEMEINES
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TIM LAHAYE und JERRY B. JENKINS schrieben den Roman DAS NICOLAI-KOMPLOTT im Jahre 1997 unter dem Titel NICOLAE, das Copyright der deutschsprachigen Ausgabe datiert aus dem Jahr 1998.
Zur Zeit ist der Roman als Taschenbuchausgabe (ISBN 3-442-35539-7) aus dem Verlag Blanvalet erhältlich.
Der Preis für das knapp über 400 Seiten starke Taschenbuch beträgt zur Zeit 9,00 €.
SCHLUSSWORTE
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Ich habe DAS NICOLAI-KOMPLOTT von TIM LAHAYE und JERRY B. JENKINS begeistert innerhalb von zwei Abenden gelesen und die Käufe der folgenden Bände (bis Band 9 (band 10 erscheint im März diesen Jahres) folgten nur kurze Zeit später.
So kann ich diesen Roman hier uneingeschränkt empfehlen (gleichzeitig empfehle ich allerdings auch, zunächst die vorhergehenden Romane zu lesen) und urteile mit SEHR GUT !
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-02-10 05:18:48 mit dem Titel naja
Auch wenn ich von dem letzten Buch (DIE LENNOX FALLE), das ich von dem amerikanischen Autoren ROBERT LUDLUM gelesen hatte nicht unbedingt begeistert war (ganz schlecht war es allerdings auch nicht), gab ich diesem Autoren eine neue Chance und kaufte mir den Roman DER HADES-FAKTOR.
INHALT
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In den USA sterben drei Menschen an verschiedenen Orten innerhalb kürzester Zeit an einer bis dato unbekannten Viruserkrankung, bei der die Viren die Lunge aufzulösen scheinen.
Die Biologin Dr. Sophie Russel, die nun beginnt den Virus zu erforschen, erinnert sich daran, ähnliche Krankheitssymptome bei einer Forschungsreise nach Peru gesehen zu haben und so setzt sie sich mit Tremont, einem Wissenschaftler, der ebenfalls zu dieser Zeit in Peru war und nun ein Pharmaunternehmen leitet, in Verbindung, ohne dabei jedoch neue Erkenntnisse zu gewinnen.
Dr. Russel wendet sich im Rahmen ihrer Arbeit auch an zahlreiche andere Institute in der ganzen Welt wendet, doch plötzlich stirbt auch sie an dieser Viruserkrankung.
Colonel Jon Smith, Arzt der amerikanischen Armee und Lebensgefährte von Dr. Russel, glaubt nicht an eine zufällige Infektion der Biologin und beginnt nun selbst, Nachforschungen anzustellen.
Dabei stellt Jon Smith nicht nur fest, dass alle bisherigen Forschungsergebnisse seiner Lebensgefährtin verschwunden sind, sondern überlebt auch nur knapp einige Mordanschläge auf ihn.
Als Jon Smith erfährt, dass auch einige Teilnehmer des Golfkriegs mit diesem Virus infiziert waren und dass die Hälfte dieser Infizierten überlebten, reist er in den Irak..
Es verdichten sich die Hinweise, dass dieser Virus mehr oder weniger künstlich geschaffen wurde und von Tremont künstlich geschaffen und „ausprobiert“ wurde, als plötzlich die Viruserkrankung in der ganzen Welt ausbricht und sich über 500000 Menschen infiziert haben.
Als Tremont dem Präsidenten der USA ein noch nicht freigegebenes Heilmittel anbietet bleibt Jon Smith nur noch wenig Zeit, die Hintergründe um Herkunft und Verbreitung des Virus offenzulegen.
Wie üblich beabsichtige ich mit meiner kurzen Darstellung des Inhalt lediglich, interessierten Lesern einen groben Überblick über die Storyline des Romans zu bieten, ohne dabei durch Nennung zu vieler Details die Spannung beim Lesen zu nehmen.
ANMERKUNGEN
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Der Grundgedanke der Story dieses Romans scheint mir durchaus reizvoll, allerdings halte ich die Umsetzung nicht für optimal. Für mein Empfinden leidet die Glaubwürdigkeit der Handlung an mehreren Stellen und wirkt gelegentlich arg konstruiert. Bereits der Bekannten-/Freundeskreis des Hauptakteurs, der sich aus einem ehemaligen FBI-Agenten, einem Computergenie, einem SAS-Offizier und einer CIA-Agentin zusammensetzt, scheint mir bereits unglaubwürdig und auch der Gedanke, dass ein Unternehmer Millionen von Menschen (direkt) opfert um sich persönlich zu bereichern, scheint mir etwas weit hergeholt. Diese Reihe kleinerer und größerer Ungereimtheiten ließe sich auch noch weiter fortsetzen.
Auch ist mir nicht ganz klar geworden, warum ROBERT LUDLUM einen nicht unerheblichen Teil der Geschichte im Irak spielen lässt. Für die Story an sich ist der Schauplatz Irak völlig unerheblich und die klischeehafte Darstellung schon fast ärgerlich. Scheinbar greift ROBERT LUDLUM in seinen Romanen gerne auf allgemeine Feindbilder (Irak), oder zumindest Länder zurück, die vielen Amerikanern noch immer etwas suspekt sind (zum Beispiel Deutschland in DIE LENNOX-FALLE).
Trotz dieser Kritik konnte ich dem Roman DER HADES-FAKTOR durchaus auch einige positive Aspekte abgewinnen. So gleicht der von Beginn an recht spannende und flüssige, also angenehm zu lesende Stil des Autors einige Schwächen aus und auch schafft es ROBERT LUDLUM, dass der Roman trotz seiner sehr detaillierten Darstellungen (allerdings verzichtet er auf wissenschaftliche Details) auf keiner seiner immerhin rund 480 Seiten zu langweilen.
SONSTIGES
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Der im Jahre 1927 in New York geborene Autor ROBERT LUDLUM schrieb seinen Roman DER HADES-FAKTOR im Jahre 2000 mit Unterstützung einer Co-Autorin namens GAYLE LYNDS, die auch bereits einen eigenen Roman veröffentlicht hat.
Das Copyright der deutschsprachigen Ausgabe datiert aus dem Jahre 2001, zur Zeit ist der Roman als Taschenbuchausgabe in der zweiten Auflage aus dem Heyne Verlag (ISBN 3-453-17816-5) für 8,95 € erhältlich.
SCHLUSSWORTE
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Insgesamt fällt es mir hier nicht ganz leicht, ein Urteil über den Roman DER HADES-FAKTOR von ROBERT LUDLUM zu fällen, da ich mich beim Lesen zwar durchaus recht gut unterhalten fühlte, mir die Story aber etwas zu unglaubwürdig und der Roman häufig etwas klischeehaft scheint.
So kann ich hier gerade noch eine Empfehlung aussprechen, urteile aber nur mit MITTEL.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-07-30 20:02:03 mit dem Titel DIE LETZTEN TAGE DER ERDE - Teil 6
Die Bücherreihe DIE LETZTEN TAGE DER ERDE von TIM LAHAYE und JERRY B. JENKINS habe ich bisher bis einschließlich Band 5 behandelt und so ist es nun an der Zeit, auch Band 6, der den Titel DIE VERSCHWÖRUNG trägt zu behandeln.
INHALT
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Nachdem ein großer Teil der Weltbevölkerung plötzlich verschwunden ist, stieg der eher unbedeutende rumänische Präsident Nicolai Carpathia in unglaublich kurzer Zeit zum Generalsekretär der Vereinten Nationen auf, die er schnell in Weltgemeinschaft umbenannt hat und die zur Regierung der gesamten geeinten Erde geworden ist. Auch hat Nicolai Carpathia alle Religionen der Erde zum Enigma Babylon Einheitsglauben zusammengeführt, dessen Oberhaupt sein Stellvertreter Leon Fortunato ist.
Einzig einige orthodoxe Juden sowie eine stetig wachsende Christengemeinde um Tsion Ben-Judah schließt sich der neuen Einheitsreligion nicht an, sieht in Nicolai Carpathia gar den Antichristen, den es zu bekämpfen gilt.
Durch ein weltweites Erdbeben, dämonische Heuschreckenschwärme, einen dritten Weltkrieg und einige Ereignisse mehr, wird die Weltbevölkerung immer weiter dezimiert.
Während Nicolai Carpathia vom Hauptquartier der Weltgemeinschaft in Neu-Babylon aus nicht nur die Erde regiert, sondern auch Jagd auf Tsion Ben-Judah macht, stehen an der Klagemauer in Jerusalem mit Moishe und Eli zwei Prediger, denen bisher kein Anhänger der Weltgemeinschaft etwas antun konnte und der innere Kern der Gemeinde, die Tribulation Force ist weiter bemüht, Nicolai Carpathia zu entkommen und gleichzeitig weitere Anhänger zu gewinnen.
Das Oberhaupt des Enigma Babylon Einheitsglaubens, Leon Fortunato, kommt ums Leben und wird kurze Zeit später von Nicolai Carpathia wiederbelebt. Leon Fortunato verkündet bei jeder sich bietenden Gelegenheit die Umstände seiner Wiederbelebung und so erreicht Nicolai Carpathia fast das Ansehen eines Gottes.
Auch die beiden Prediger, Moishe und Eli, die bisher unsterblich schienen werden von Nicolai Carpathia nun problemlos getötet.
Die Mitglieder der Tribulation Force, denen es gelungen ist, Mitglieder im Führungsbereich der Weltgemeinschaft zu gewinnen, werde unterdessen immer mehr in den Untergrund gedrängt, als plötzlich das Unfaßbare geschieht – Nicolai Carpathia fällt einem Anschlag zum Opfer.
Meine Kurzdarstellung beinhaltet auch eine Zusammenfassung der sich aus den Bänden 1 bis 5, da es sonst schlicht unmöglich ist, einer Inhaltsdarstellung zu folgen.
ANMERKUNGEN
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Wie man bereits aus meiner kurzen Darstellung des Inhalts ersehen kann, fiel mir diese sehr schwer. Dies liegt allerdings nicht daran, dass DIE VERSCHÖRUNG keine nennenswerten Handlungsstränge aufweisen kann, sondern viel mehr daran, dass die Handlung zwar sehr vielschichtig ist, aber nur wenige Ereignisse enthält, die ohne genaue Kenntnisse der vorherigen Bände verständlich sind.
So setzten TIM LAHAYE und JERRY B. JENKINS mit DIE VERSCHWÖRUNG konsequent die Storyline der ersten 5 Bände fort, wobei hier allerdings die Schwerpunkte auf die Schilderung der Lebens- und Arbeitsumstände der Tribulation Force und den stetigen Machtgewinn von Nicolai Carpathia gelegt worden, wobei hier alle Umstände, Ereignisse und Personen sehr detailliert beschrieben werden.
Wie auch in den anderen Bänden, so lehnen auch hier die beiden Autoren ihre Handlung an biblischen Prophezeiungen an, ohne dabei jedoch pseudoreligiös oder zu abgehoben zu wirken. Dennoch merkt man den beiden Autoren ihren religiösen Hintergrund (der eine war Mitarbeiter eines TV-Predigers, der andre Pfarrer)
Auch wirkt die Story im Rahmen dessen, was bei einem derartigen Szenario möglich ist, immer weitestgehend glaubwürdig.
Über den gesamten Umfang des Buches von fast 400 Seiten fühlte ich mich von DIE VERSCHWÖRUNG sehr gut unterhalten, mußte aber auch erkennen, das sehr aufmerksames lesen notwendig ist und dass der Roman ohne Kenntnis der Vorgeschichte vermutlich langweilen wird (zumal er dann auch weitestgehend unverständlich ist).
In Kenntnis der folgenden Bände konnte ich aber auch feststellen, dass dieser Band für den weiteren Verlauf der Reihe sehr wichtig ist.
ALLGEMEINES
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TIM LA HAYE und JERRY B. JENKINS schrieben den Roman DIE VERSCHWÖRUNG als Band 6 der Reihe DIE LETZTEN TAGE DER ERDE im Jahre 1999 unter dem Originaltitel ASSASSINS, das Copyright der deutschsprachigen Ausgabe datiert aus dem Jahr 2000.
Als Taschenbuch ist DIE VERSCHWÖRUNG im Projektion Verlag erschienen (ISBN 3-89490-329-5) und kostet zur Zeit 15,95 €.
Die Titel der ersten 5 Bände der Reihe lauten:
- FINALE
- DIE HEIMSUCHUNG
- DAS NICOLAI-KOMPLOTT
- DIE ERNTE
- APOLLYON.
SCHLUSSWORTE
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Auch wenn ich den Eindruck habe, als würde die Reihe DIE LETZTEN TAGE DER ERDE ein wenig nachlassen, so hat mir DIE VERSCHWÖRUNG von TIM LAHAYE und JERRY B. JENKINS dennoch sehr gut gefallen. Mein Urteil lautet auch hier (noch) SEHR GUT und ist selbstverständlich mit einer Empfehlung verbunden.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-08-11 12:16:09 mit dem Titel DIE LETZTEN TAGE DER ERDE - Teil 7
Nach bisher sechs Beiträgen über die Romanserie DIE LETZTEN TAGE DER ERDE von TIM LAHAYE und JERRY B. JENKINS widme ich mich heute dem 7. Teil dieser Reihe, der den Titel DIE RÜCKKEHR trägt.
INHALT
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Nach dem von einer Sekunde zur anderen überall auf der Welt Menschen spurlos verschwunden sind, wird der charismatische rumänische Präsident Nicolai Carpathia zum Generalsekretär der Vereinten Nationen, benennt diese in Weltgemeinschaft um und verlegt den Hauptsitz nach Neu Babylon. Schnell schafft er es, dass sich die Länder in ihrer bekannten Form auflösen und sich in sieben Königreiche umgliedern, wobei die Weltgemeinschaft, also letztlich Nicolai Carpathia, zum Herrscher der Erde wird.
Auch fasst er alle Religionen der Welt zum Enigma-Babylon-Einheitsglauben zusammen und setzt seinen Adjutanten Leon Fortunato, der Nicolai Carpathia als Gott verehrt, als religiösem Führer ein.
Nur eine kleine, aber stetig wachsende Gemeinde von Christen, deren innerer Zirkel sich als Tribulation Force bezeichnet und deren Mitglieder sich durch ein nur für andere Mitglieder sichtbares Zeichen auf der Stirn erkennen, schließt sich dem Einheitsglauben nicht an und sieht in Nicolai Carpathia gar den Antichristen.
Tatsächlich scheinen sich auch zahlreiche biblische Prophezeiungen zu erfüllen und die Erde wird von einem Erdbeben erschüttert, von dämonischen Heuschrecken befallen, ...
Bei einer Großveranstaltung wird plötzlich ein Anschlag auf Nicolai Carpathia verübt und der Regent stirbt.
Während der Leichnam Nicolai Carpathias aufgebahrt wird, übernimmt Leon Fortunato kommissarisch die Führung der Weltgemeinschaft. In Gedenken an Nicolai Carpathia lässt Leon Fortunato eine riesige Statue aufstellen und bereitet eine Art Trauergottesdienst vor.
Während der Durchführung des Trauergottesdienstes vor zig tausend Anhängern beginnt sich dann plötzlich der Leichnam zu bewegen und schließlich steht Nicolai Carpathia von den Toten auf.
Aufgrund der Vielschichtigkeit der Handlung des Romans und den Geschehnissen der ersten 6 Bände der Reihe ist es nahezu unmöglich, den Inhalt von DIE RÜCKKEHR präzise und umfassend darzustellen und so habe ich mich hier bemüht, die Thematik in groben Zügen zu beschreiben, ohne dabei durch zu viele Details in den Bereich des Unverständlichen abzugleiten. So war es auch erforderlich, die Rahmenbedingungen aus den ersten 6 Bänden mit in die Kurzdarstellung des Inhalts aufzunehmen.
ANMERKUNGEN
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Wie erwartet setzen TIM LAHAYE und JERRY B. JENKINS ihre Reihe um die Rückkehr des Antichristen auch mit DIE RÜCKKEHR konsequent fort, wobei sie die Story in zwei Handlungskomplexen (jeweils die Aktivitäten der Tribulation Force und der Weltgemeinschaft), die immer wieder ineinander übergreifen, darstellen.
Obwohl der Tod der Hauptfigur eigentlich der Kern der Story ist, so kommt in DIE RÜCKKEHR der Tribulation Force und der Entwicklung ihrer Mitglieder ein sehr großer Anteil der Story zu, was letztlich auch dazu führt, dass DIE RÜCKKEHR ohne Kenntnisse der vorhergehenden Bänder der Reihe schlicht unverständlich ist. Hier ist auch die zu Beginn des Buches abgedruckte Kurzvorstellung der wichtigsten Personen und der Rückblick auf die vorhergehenden Bände keine wirkliche Hilfe.
Wer dagegen auch die ersten sechs Bände der Reihe gelesen hat, dürfte die Handlung aber als jederzeit nachvollziehbar und (im Rahmen des bei diesem Szenario möglichen) glaubwürdig empfinden und da die Figur des Nicolai Carpathia nach den in den Romanen angeführten Prophezeiungen erst mit seiner Auferstehung tatsächlich zu Antichristen wird, ist dieser Band auch für die gesamte Reihe von großer Wichtigkeit.
Viel vom Reiz der Geschichte macht der Umstand aus, dass viele Handlungsteile durch Bibelstellen belegt zu sein scheinen und selbst auf mich, der ich nahezu keine Beziehung zu irgendeiner Religion/Kirche habe, übt der Bezug der Story auf biblische Prophezeiungen einen ungeheuren Reiz aus.
Der Stil der beiden Autoren ist sehr angenehm zu lesen und obwohl die Autoren sehr detailliert beschreiben, verlieren sie sich dabei nie in Belanglosigkeiten. Insbesondere auf agierende Personen gehen die beiden Autoren dabei sehr präzise ein.
Über den gesamten Umfang von knapp unter 300 Seiten fühlte ich mich von DIE RÜCKKEHR gut, spannend und intelligent unterhalten.
SONSTIGES
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Nach FINALE, DIE HEIMSUCHUNG, DAS NICOLAI-KOMPLOTT, DIE ERNTE, APOLLYON und DIE VERSCHWÖRUNG setzten die beiden Autoren TIM LAHAYE und JERRY B. JENKINS mit DIE RÜCKKEHR als 7. Band ihrer Reihe DIE LETZTEN TAGE DER ERDE fort.
Die beiden Autoren, die auch in ihren vorherigen Berufen im Bereich der Religion tätig waren, schrieben DIE RÜCKKEHR im Jahre 2000 unter dem Originaltitel THE INDWELLING, das Copyright der deutschsprachigen Ausgabe datiert aus dem Jahr 2001.
Als Taschenbuch ist DIE RÜCKKEHR im Verlag Projektion J erschienen (ISBN 3-89480-354-6) und kostet zur Zeit 15,95 €.
FAZIT
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Vom ersten Band an hat mich die Reihe DIE LETZTEN TAGE DER ERDE fasziniert und auch mit dem 7. Band der Reihe hält meine Faszination weiter an.
Ich kann also auch DIE RÜCKKEHR von TIM LAHAYE und JERRY B. JEN weiterlesen schließen -
Lehane, Dennis: Kein Kinderspiel "Hart und herzlich"
Pro:
spannend und logisch, Humor ist auch dabei, Ideenreich
Kontra:
ab und an zu gewalttätig
Empfehlung:
Ja
Angefangen hatte es damit, dass ich mir irgendwann einmal bei amazon die persönlichen Buchempfehlungen angesehen hatte. Manche waren für die sprichwörtliche Tonne und bei anderen schürte die Kurzbeschreibung mein Interesse. So auch in diesem Falle.
Inhalt:
Alexandra McCready ist wie vom Erdboden verschluckt. Von der Mutter noch ins Bett gebracht, war sie am nächsten Morgen einfach nicht mehr da. Natürlich wird gleich Kidnapping vermutet, doch ein Erpresser meldet sich nicht.
In ihrer Verzweiflung wenden sich Onkel und Tante des Mädchens 3 Tage später an das Detektivpärchen Angela Gennaro und Patrick Kenzie. Zunächst sträuben sich die Beiden, den Fall zu übernehmen, denn ihrer Ansicht nach kann ein solcher Fall, in dem ein Kind schon so lange verschwunden ist, kein gutes Ende nehmen. Sie haben davor Angst, irgendwann vor dem Leichnam des kleinen Mädchens zu stehen. Zudem glauben Sie den Fall bei der Bostoner Polizei in guten Händen. Doch Überredungskünste und die Verzweiflung der Familie konnten die beiden Detektive dann doch überzeugen einzugreifen.
Gennaro & Kenzie rollten den Fall über Helene, die Mutter des Mädchens auf. Schnell fanden die Beiden heraus, dass sie drogenabhängig ist und in zweifelhaften Kreisen verkehrt. Schon früh steht fest, dass Helene bei ihrer Aussage genüber der Polizei nicht so ganz bei der Wahrheit geblieben ist. Bei ihren Recherchen machen die beiden auch Bekanntschaft mit den zuständigen Polizeiermittlern in diesem Fall. Fortan wirbeln Gennaro & Kenzie mit den Seargants Raftopoulos (genannt Poole) und Broussard gemeinsam den Staub auf. Das Rätsel schien gelöst als herausgefunden wurde, dass Helene für einen Drogenhändler Kurierdienste tätigte und ihn dabei um die läppische Summe von 200.000 Dollar gelackmeiert hat. Doch auch die Spur zum Dealer verläuft im Sande.
Dann geht auf einmal doch noch eine Lösegeldforderung ein. Gefordert wird genau die unterschlagene Summe, die von den Detektiven und Polizisten in einem Steinbruch zu übergeben ist. Auf dem Weg dorthin spielt Poole seine Gesundheit einen Streich doch die anderen geben nicht auf. Am Zielort angekommen fanden sie jedoch nur die Puppe des Mädchens. Kurz darauf gerieten sie in einen Kugelhagel aus dem sie aber mit Hilfe der zuvor dort positionierten Polizei entkommen konnten. Zur Belohnung war allerdings das Geld verschwunden....
Rastlos fahnden sie weiter nach dem kleinen Mädchen und schon bald wird auch die Beziehung zwischen Gennaro und Kenzie auf eine harte Bewährungsprobe gestellt.
So, bis hierher und nicht weiter. Ich kann Euch doch nicht die Chance nehmen, den atemberaubenen Schluss selbst zu erleben....
Meinung:
Lehane schreibt wirklich außerordentlich spannend. Er versteht es, beim Leser aufkommende Fragen schnell zu beantworten. Zudem scheint vieles nicht so wie es scheint und der Fall entwickelt sich zu einem komplexen Gebilde. Verwirrt wird der Leser dadurch aber nicht, den Dingen bleibt man „auf der Spur“.
Zudem schrieb er die Dialoge zwischen den Personen (vor allem zwischen dem Detektiv-Paar und den Polizeiermittlern) recht schlagfertig und flapsig. Entstanden ist somit eine schriftliche Folge von „Die 2“ oder „Starsky & Hutch“ (wer die Krimiserien kennt, hat den Anderen jetzt etwas voraus) im Buchformat. So muss man trotz des ernsten Themas des öfteren schmunzeln.
Die Handlung des Buches ist auch logisch aufgebaut. Große Zeitsprünge werden dem Leser nicht abverlangt. Die Beschreibung der Personen ist für die Handlung völlig ausreichend. Ausschmückendes Beiwerk ist nicht vorhanden. Kontrovers diskutiert Lehane in dem Werk verschiedene amerikanische Gesetze, auf die ich jetzt aber nicht näher eingehe, da sonst das „Finale“ verraten wird. Für meinen Geschmack hätte die Passage allerdings etwas ausführlicher sein können. Aber das Buch wurde ja in erster Linie nicht für den europäischen Markt geschrieben.
Für mich nur unverständlich, dass in dieser Krimi-Geschichte das FBI nicht mitwirkt, das nach meinen Informationen in Kidnappingfällen herangezogen wird.
Die 525 Seiten verflogen im Nu und machen Durst auf andere Werke des Autors.
Fazit: laufen, kaufen, lesen... oder schenken lassen. Für kurzweilige Unterhaltung ist gesorgt.
Autor/Buch:
Dennis Lehane, Jahrgang 1966, lebt in Boston und kennt somit den Menschenschlag von dem er in seinem Buch schreibt schon gut. Bevor er erfolgreich zum Schreiberling wurde, arbeitete er in einem Buchladen und als Kinderbetreuer. Gleich sein erstes Buch („Streng vertraulich“) wurde in den USA prämiert. Für das besprochene Buch erhielt er in Deutschland 2001 den Deutschen Krimipreis.
Insgesamt hat Lehane bisher sechs Bücher veröffentlicht. Bis auf das neueste Werk („Spur der Wölfe“) sind die anderen Bücher in den Hauptrollen mit dem Detektivpärchen Angela Gennaro und Patrick Kenzie besetzt (Bei dem Namen der Frau drängt sich der Verdacht auf, ob Lehane den Film „Stirb langsam“ mag?).
In folgender Reihenfolge sind die Geschichten erschienen:
„Streng vertraulich“, „Absender unbekannt“, „In tiefer Trauer“, „Kein Kinderspiel“ und „Regenzauber“;
Somit fing ich in dieser Krimi-Reihe mal wieder mittendrin an zu lesen, aber Vorwissen aus den vorherigen Bänden ist zum Verstehen der Handlung nicht notwendig. Jedes Buch beinhaltet für sich eine abgeschlossene Handlung.
Erschienen ist das Werk als Taschenbuch im Ullstein Verlag unter der ISBN-Nr. 3-548-24841-1 und ist zum Preise von 8,95 Euro käuflich zu erwerben.
Viele Grüße
denali
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-03-26 20:24:53 mit dem Titel Lehane, Dennis: Streng vertraulich / "Nichts ist, wie es scheint"
Völlig unorthodox, fing ich die Werke Lehanes mittendrin an zu lesen, also als erstes sein viertes Buch. An sich macht das Nichts, da jedes Buch eine in sich abgeschlossene Handlung hat, doch ich war nun neugierig zu erfahren, wie mit dem Detektiv-Pärchen Angela Gennaro und Patrick Kenzie alles begann. Eines vorweg, diese Lücke konnte nicht geschlossen werden, doch dazu später mehr.
In Lehane’s Erstlingswerk beauftragen die Senatoren Mulkern und Paulson das Detektiv-Paar Gennaro/Kenzie mit der Suche nach Jenna Angeline, einer verschwundenen Putzfrau aus dem State House, die angeblich wichtige Dokumente für einen Gesetzesentwurf entwendet hat.
Augenscheinlich ein leichter Auftrag für die Beiden, doch was ist schon einfach? Sie spüren Jenna schnell im Dunstkreis ihrer Schwester auf. Als Gennaro/Kenzie ihr mitteilen, warum man hinter ihr her war, erfahren die Beiden, dass das Geschwätz der Senatoren blanker Unsinn war. Als Beweis dafür, möchte Jenna ein Indiz liefern, das allerdings in einem Bankschließfach verwahrt wird. Patrick Kenzie, der nun hinter dem einst harmlosen Fall nun mehr wittert als geglaubt, lässt sich auf diesen Deal ein.
Am nächsten Morgen präsentiert Jenna ihm ein Foto, auf dem Senator Paulson in seiner Unterwäsche neben einer weiteren Person zu erkennen ist. An sich noch nichts Welt bewegendes, aber gerade als Jenna erzählen will, wo sie weitere Fotos aus dieser Serie versteckt hält, fällt sie einem gezieltem Anschlag zum Opfer. Der Detektiv entkam dem Attentat, in dem er dem Angreifer eine schwere Schussverletzung zugefügt hat.
Welche Ausmaße dieser Fall annehmen sollte, begriffen Gennaro/Kenzie wenige Tage später auf der Beerdigung Jenna’s, bei der sich die Unterwelt in Form zweier verfeindeter Banden die Ehre gab. In einem der Anführer erkannten sie sofort den anderen Mann auf dem Bild. Nach der Trauerfeier erfuhren die Beiden von einem bekannten Polizisten, dass die andere Gang von Jenna’s Sohn Roland angeführt wird und der von ihnen erkannte Bandenchef Socia, der Ex-Mann der ehemaligen Putzfrau, ist.
Dadurch das Patrick Kenzie der Letzte war, zu dem Jenna zu Lebzeiten Kontakt hatte, vermuteten beide Bandenchefs, dass er oder seine Partnerin auch im Besitz der restlichen Fotos aus dieser Serie sein mussten. Beide zeigten ein außergewöhnliches Interesse daran, die Fotos für sich zu ergattern, der eine aus Angst vor der Öffentlichkeit und der Andere aus reiner Rachlust.
Welche Rachegelüste in Roland schwelten, erkannten Gennaro/Kenzie als sie die restlichen Fotos der Serie aufspürten. Ansonsten kam es, wie es kommen musste, zwischen den verfeindeten Gangs reichten Kleinigkeiten um einen Bandenkrieg vom Zaun zu brechen. Und das Detektiv-Pärchen mittendrin.....
Wer wen wie ausknockte und wie die ehrenwerten Politiker das Geschehen aufnahmen, müsst Ihr bitte selbst dem Buch entnehmen.
Für seinen „Erstling“ erhielt Lehane mit dem Deutschen Krimipreis gleich eine begehrte Auszeichnung. Sein erfrischender Schreibstil und seine Art, wie er die Missstände in seinem Land anprangert, heben sich in der tat von anderen „Größen“ der Krimi-Literatur ab.
Neben den korrupten Politikern mit ihrer Vertuschungstaktik ist ihm die noch immer vorhandene Rassendiskriminierung ein Dorn im Auge (Ich sollte erwähnen, dass Jenna, Socia und deren Abkömmling keine Weißen sind). Dabei verteilt er nicht Gut und Böse zwischen Schwarz und Weiß, sondern mischt alles kräftig durch, so dass jede Seite ihre Guten und Bösen hat.
Hurmorvoll und logisch nachvollziehbar schreibt Lehane diese Geschichte aus der Sicht von Patrick Kenzie. Etwas ins „Schwafeln“ gerät er, wenn er über Wohnungseinrichtungen („Sie haben es aber nett hier“) und Autos schreibt. Dieses tut der Spannung aber keinen Abbruch, vielmehr ist es eine kurze Erholung für den Leser, bevor es wieder in die „Vollen“ geht.
Ich kannte schon einen anderen Roman des Autors, doch in diesem ersten Fall muss der Leser es als gegeben hinnehmen, dass Kenzie und Gennaro schon eine Weile zusammenarbeiten. Über die Entstehung dieser „Beziehung“ erfährt man also nichts.
Sehr zum erfrischenden Schreibstil trägt auch der lockere Umgangston, nicht nur der Detektive untereinander, bei. Ansonsten fällt noch die genaue, ja fast schon liebevolle Beschreibung des Autors seiner Heimatstadt Boston angenehm auf. Genau wie die Erkenntnis eines Amerikaners (Lehane als Autor), dass die Amerikaner die Schuld nie bei sich, sondern immer bei anderen suchen. Fazit: strikte Leseempfehlung
Der Autor:
Dennis Lehane, Jahrgang 1966, lebt in Boston und kennt somit den Menschenschlag von dem er in seinem Buch schreibt schon gut. Bevor er erfolgreich zum Schreiberling wurde, arbeitete er in einem Buchladen und als Kinderbetreuer. Für das besprochene Buch erhielt er in Deutschland 2001 den Deutschen Krimipreis.
Insgesamt hat Lehane bisher sechs Bücher veröffentlicht. Bis auf das neueste Werk („Spur der Wölfe“) sind die anderen Bücher in den Hauptrollen mit dem Detektivpärchen Angela Gennaro und Patrick Kenzie besetzt (Bei dem Namen der Frau drängt sich der Verdacht auf, ob Lehane den Film „Stirb langsam“ mag?).
In folgender Reihenfolge sind die Geschichten erschienen:
„Streng vertraulich“, „Absender unbekannt“, „In tiefer Trauer“, „Kein Kinderspiel“ und „Regenzauber“;
Das Buch:
Der Ullstein Verlag hat dieses Buch 1999 als Taschenbuch in der deutschen Übersetzung auf den Markt gebracht. Aus dem Originaltitel „a drink before the war“ wurde mit „Streng vertraulich“ übersetzt. Ansonsten bedient sich der Originaltitel der Szene, in dem Gennaro und Kenzie die Identität der Bandenchefs von dem Polizisten in einer Kneipe erfuhren. Kurz danach begannen die Kämpfe zwischen den Gangs.
Seit 2001 ist das Buch in der 2. Auflage unter der ISBN-Nr. 3-548-25200-1 für 7,95 Euro zu beziehen. Für gerade einmal kurze 317 Seiten anscheinend ein hoher Preis, doch ist der Lesespaß diesen Obolus allemal wert.
Viel Spaß beim „Schmökern“
denali
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-07-09 21:53:47 mit dem Titel Lehane, Dennis: "Regenzauber" / Systematisch in den Abgrund
Die Bücher von Dennis Lehane.... Mit seinem von mir zuerst gelesenen Werk „Kein Kinderspiel“ weckte der Autor in mir das Verlangen nach Mehr. Und so las ich als zweites sein Erstes Buch „Streng vertraulich“ und griff beherzt zu, als man mir eine Fortsetzung mit diesem Buch „Regenzauber“ anbot... Ok, wer nach oben guckt, weiß ob es sich gelohnt hat, aber jetzt erst mal zum
Inhalt.
Patrick Kenzie, Privatdetektiv, erhielt von Karen Nichols den Auftrag, sich einer Lappalie anzunehmen. Im Sportclub stellte ihr ein Mann nach, was sie, frisch und fest verliebt, gar nicht so toll fand. So stattete Patrick mit seinem Kumpel Bubba Rogowski, ein - hmmm, sagen wir mal – ein kräftiges, um sich schlagendes Kleinhirn, dem Mann einen Besuch ab und gut war’s.
Eigentlich nicht erwähnenswert, wenn nicht das Erscheinungsbild der Karen Nichols ein so intensiven Eindruck auf Patrick hinterlassen hätte. Alles an ihr schien perfekt, noch nie schien sie einem Fleck zu Nahe gekommen zu sein. Patrick fasste für sich zusammen, dass die Frau wohl auch ihre Söckchen bügeln würde.
Sechs Monate später trat Karen Nichols wieder in Patricks Leben. Diesmal allerdings als Schlagzeile, denn sie hatte sich von einem Haus in die Tiefe gestürzt. Für Patrick war dieser Selbstmord unbegreiflich, denn so wie er Karen kennen gelernt hatte, schien ihm eine solche Reaktion von ihr völlig absurd und begann auf eigene Faust zu recherchieren. Kurz gefasst lauten seine Ergebnisse wie folgt: Freund nach Unfall schwer verletzt im Koma; über ihr eine Horde Pleitegeier, weil sie die Rechnungen des Krankenhauses nicht bezahlen kann; Job weg; Wohnung weg; schiefe Bahn....
Zusammen mit seiner ehemaligen Teilhaberin des Detektivbüros, Angela Gennaro, die sich mit ihrem Job bei einer Sicherheitsfirma nicht ausgelastet fühlt, ging er den einzelnen Spuren auf den Grund. So stellten sie fest, dass jemand systematisch das Leben von Karen zerstörte. Der Unfall des Freundes erwies sich als geplant und die bestehende Krankenversicherung wurde mit gefälschter Unterschrift gekündigt und so fort. Die beiden Detektive begriffen jedoch schnell, dass Karen nicht das eigentliche Ziel war sondern als Druckmittel gegen ihr Elternhaus, einem angesehenen Ärzte-Ehepaar diente.
Doch wer zog nun im Hintergrund eigentlich die Fäden? Hing Karens Stiefbruder Wesley, dem die Eltern die Schuld am Tod ihrer Schwester gaben und seit 10 Jahren nicht mehr gesehen wurde, da mit drin? Welche Rolle spielte Karens Psycho-Doc, der zum Schluss recht eigenartige Videos mit seiner Patientin drehte? Und warum führt die illegal eingewanderte Haushaltshilfe von Karens Eltern die Detektive auf eine falsche Fährte?
Die Spuren führen immer wieder zu zwei Männern. Jedoch verblutete einer von ihnen vor den Augen der Detektive. Jede Hilfe kam zu spät. So musste doch sein Mörder die Person sein, die hinter allem steckt. Jeder tippte auf Wesley, den Sohn der Nichols. Doch der Flüchtende hatte sich flink aus dem Staub gemacht und so etwas passt nicht zu einem Gehbehinderten... Nunmehr erfasste der Psycho-Terror auch das private Umfeld der Detektive. Es galt, die Schachzüge des anderen zu erahnen um Gegemaßnahmen einzuleiten verbunden mit der Hoffnung, den Übeltäter nun endlich zu demaskieren....
Neugierig geworden? Nun, dann seid versichert, dass des Rätsels Lösung im Buch niedergeschrieben ist !
Statement:
Ein tempo- und ideenreicher Roman. Glaubt man, mittendrin schon schlauer zu sein als die Detektive und den Täter zu kennen, so wirft Lehane in kürzester Zeit die Theorie wieder über den Haufen. Mit dieser Taktik hält er die Spannung hoch und man ist förmlich am „verschlingen“ der Seiten, um endlich das Geheimnis um den Täter zu lüften. Wie auch schon in seinen anderen Werken, lässt er als Personenbeschreibung der „Mitwirkenden“ gerade so viel zu, wie es für den Leser notwendig ist. Ausgeschmückt wird hier Nichts, Lehane kehrt schnell zum roten Faden zurück.
Nach wie vor erweisen sich Angela Gennaro und Patrick Kenzie von der schlagfertigen und flapsigen Abteilung,so dass auch für etwas Humor gesorgt ist.
Ebenso ist schon Standard, dass Lehane auch weiterhin seine Heimat Boston liebevoll beschreibt.
Nur im Vergleich zu den anderen, von mir gelesenen Romanen des Autors („Kein Kinderspiel“ und „Streng vertraulich“) ist in diesem Werk die Zahl der Actionsequenzen leicht erhöht worden. OK, Sex und Gewalt sind gut für das Geschäft und steigern den Umsatz. Nachdem Ersteres nur bis an die Gürtellinie geht und moralisch sauber und abbaubar bleibt, hat also Letzteres in einem Maße zugenommen, dass es schon fast zuviel des Guten ist.
Insgesamt ist die Geschichte verständlich geschrieben und für den Leser leicht nachzuvollziehen. Beklemmend ist, dass man sich große Teile des Romans durchaus in der Realität vorstellen könnte...
Die Romane Lehanes um das Detektivpärchen Gennaro und Kenzie müssen durchaus nicht in der Reihenfolge ihres Erscheinens gelesen werden. Jedes Buch beinhalt eine in sich abgeschlossene Handlung.
Das Buch:
Als deutsche Erstausgabe ist „Regenzauber“ im Jahre 2001 im Ullstein-Verlag als Taschenbuch erschienen (ISBN 3-548-25173-0) und für 8,95 Euro käuflich zu erwerben. 461 Seiten spannende Lektüre lassen die Zeit um den Leser herum wie im Flug vergehen.
Wer sich lieber an gebrauchte Bücher hält, wird bei amazon.de zu etwa der Hälfte des Neupreises fündig. Allerdings kommen dann noch Portokosten hinzu. Noch etwas preiswerter kann man zur Zeit bei ebay mitbieten... ( jeweils Stand: 09.07.2003)
Der Autor:
Dennis Lehane, Jahrgang 1966, lebt in Boston und kennt somit den Menschenschlag von dem er in seinem Buch schreibt schon gut. Aufgewachsen ist er in Dorchester, jener Vorort der in seinen Krimis immer wieder beschrieben wird. Bevor er erfolgreich zum Schreiberling wurde, arbeitete er in einem Buchladen und als Kinderbetreuer. Für das besprochene Buch erhielt er in Deutschland 2002 den Deutschen Krimipreis.
Diesen hatte er im Jahr zuvor auch schon für sich entschieden (Prämiert wurde „Kein Kinderspiel“)
Insgesamt hat Lehane bisher sechs Bücher veröffentlicht. Bis auf das neueste Werk („Spur der Wölfe“) sind die anderen Bücher in den Hauptrollen mit dem Detektivpärchen Angela Gennaro und Patrick Kenzie besetzt (Bei dem Namen der Frau drängt sich der Verdacht auf, ob Lehane den Film „Stirb langsam“ mag?).
In folgender Reihenfolge sind die Geschichten erschienen:
„Streng vertraulich“, „Absender unbekannt“, „In tiefer Trauer“, „Kein Kinderspiel“ und „Regenzauber“;
Fazit:
Da Lehane hier wieder ein sehr spannendes Werk gelungen ist und aufgrund seiner fesselnden Schreibweise einem die Müdigkeit verdrängen lässt, ist dieses Buch uneingeschränkt zu empfehlen. Neben Krimi-Fans sollten auch Liebhaber von Psycho-Thrillern auf ihre Kosten kommen.
Viel Spaß beim „Schmökern“
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Littell Robert - Der Gastprofessor
07.07.2003, 17:48 Uhr von
der_Baer
Besucht mich in der Bärenhöhle auf www.baerenhoehle.tv, wo man Altes, Neues, Interessantes und Un...Pro:
leichte Kost
Kontra:
sogar sehr leichte Kost
Empfehlung:
Nein
Hätte sich der Bär als Bettlektüre ein Skriptum über die umgekehrt polnische Notation und ihre Auswirkungen auf die Transzendenz einer Leguankniescheibe zu Gemüte geführt, dann hätte er es verstanden, dass seine beschränkten grauen Zellen dem Wahnsinn der Wissenschaft nicht folgen können.
Aber nein, ein einfacher Roman mit dem Titel „Der Gastprofessor“ hat es geschafft, den Bären wieder auf den Boden der intellektuellen Tatsachen herunter zu holen und nun sitzt er also ganz kleinlaut an der Tastatur und sagt sich: „Was bin ich doch für ein dummer, kleiner Bär!“
Es las sich doch so toll auf der Rückseite des Buches, das der amerikanische Autor, Newsweek Reporter und Nahostexperte Robert Littell geschrieben hat. Wer hätte bei diesen euphorischen Worten nicht sofort nach diesem Schmöker mit seinen 316 Seiten gegriffen?
Zitat: „Der Gastprofessor“ ist ein wahres Meisterstück: eine virtuose Mischung aus philosophischem Thriller, erzählerischem Vexierspiel und einer wunderbaren Liebesgeschichte zwischen einem älteren Professor und einer jungen Frau.
Ja, so stand es da. Und dann waren da noch Hinweise auf diverse Geheimdienste und einem geheimen Codiersystem, also doch wohl ein spannender Krimi obendrein. Aber erst einmal in kurzen Worten der tatsächliche Inhalt.
Russland, Petersburg, W.-A.-Steklow-Institut für Mathematik. Hier arbeitet seit dreiundzwanzig Jahren Lemuel Falk als Wissenschaftler. Sein Spezialgebiet ist die Chaosforschung und darin ist er vielleicht der Weltbeste, denn er hat mit seinem Computer die Zahl Pi auf sechs Milliarden fünfhundert Millionen Dezimalstellen berechnet. Die ganze Welt will ihn, aber das jährlich eingereichte Ausreisevisum wird schlichtweg abgelehnt. Doch plötzlich ist der jüdisch-stämmige Lemuel erhört worden und darf Russland verlassen, mit einem 380.000 Dollar Scheck und einem Lehrvertrag für die Universität Backwater in New York.
Ergo schnappt sich der etwas weltfremde Professor sein Köfferchen und zieht aus der Enge seiner russischen Einzimmerwohnung hinaus in das kapitalistische Amerika, um dort die Wunder des Westens zu erleben und seinen Lehrauftrag zu erfüllen. Dabei laufen ihm einige schrullige Typen über den Weg, die in all ihrer westlichen Lebensweise die chaotische Dekadenz Amerikas bestätigen.
Trost in seiner weltlichen Unwissenheit findet der arme Professor bei einer studierenden Friseuse, in deren Hinterzimmerwohnung er nicht nur zum ersten Mal den Umgang mit zu inhalierenden Rauschmitteln lernt, sondern auch, wie sich Präsidenten im Oral Office fühlen müssen. Die chaotische Hairstylisten und ihr extrovertierter Freundeskreis praktizieren nicht nur als das, was im Kamasutra nicht für möglich gehalten würde, sie klauen ihren Lebensunterhalt, sie protestieren gegen Atommüll und machen den Professor zu einer medialen Berühmtheit, die dieser zwar nicht ganz versteht, aber im ständigen Denken, ob es sich hier um Zufälligkeit oder Chaos handelt, nur Trost bei einem alten Rabbi findet, der Bibel, Thora, Talmud und alle verfügbaren heiligen Bücher, Gesetze und Schriftrollen genau so auslegt, wie es ihm in den weltlich-geistlichen Kram passt.
Lemuel hat inzwischen seine Interessen aber auf drei Dinge beschränkt. Sex, Pi-Forschung und die Suche nach einem Serienmörder, den der Sheriff nicht findet. Zwischendurch erhält er nahezu unablehnbare Angebote von FBI, CIA, Mossad, KGB, Cosa Nostra, seine Fähigkeiten der Zahlenmanipulation ins fast Unendliche, den jeweiligen Organisationen zur Verfügung zu stellen und kryptographisch zu arbeiten. Damit ist immer wieder die Chance verbunden, mit viel Geld und unerkannt den Amerikaaufenthalt für immer fort zu setzen und nicht zurück in die Heimat zu müssen, wo sich Fellatio und Cunnilungus längst nicht so abwechslungsreich gestalten lassen.
Wie der Schmöker ausgeht, verrät der Bär natürlich nicht. Was der Bär verrät, ist das Lesegefühl, das dazu beitrug, dass er für dieses Buch fast vier Wochen gebraucht hat, um an das Ende zu kommen.
Herr Littell ist offensichtlich ein überkluger Kopf. Dass er als Journalist schon mehrfach Gespräche mit allen führenden Nahostpolitikern geführt hat und sich im Metier des jüdischen Glaubens und der Traditionen gut auskennt, merkt man aus jeder Zeile. Dass er darüber hinaus sogar die Chaostheorie verstanden hat und seinen Helden fast pausenlos über die Unendlichkeit der Endlichkeit (oder doch umgekehrt?) und die geordnete Unordnung (oder ungeordnete Ordnung?) philosophieren lässt, fordert den Leser schon dadurch, als er bei jedem zweiten Satz ein Fremdwortlexikon benötigt.
Dazwischen allerdings befleißigt sich Herr Littell offensichtlich ganz bewusst eines sehr vulgären Tons, um damit den Kontrast zwischen Denken und Handeln der Protagonisten zu verdeutlichen. Wenn sich Kritiker in ihrer Lobhudelei übertreffen und von einer perfekten Ironie im „Gastprofessor“ sprechen, hat der Bär höchstens ein müdes Lächeln für diesen Spagat zwischen Chaos, Kirche und Sex aufgebracht. Offensichtlich fehlt dem Bären also die Intelligenz der Kulturbeflissenen. Dafür kann Robert Littell natürlich nichts. Eine Empfehlung für dieses Buch kann der Bär allerdings bei diesem Werk nur an den- oder diejenige abgeben, die in der Lage ist, auch um 23 Uhr nach zehn Stunden Arbeitsalltag noch analytisch präzise die Gedanken zu bündeln. Leichte Kost ist dieses Buch sicherlich nicht. Und unterhaltsam? Der Bär wagt daran zu zweifeln, dass der Durchschnittsleser mit Ausnahme einiger sehr detailliert pikanter Umschreibungen dem verwirrenden Handlungsablauf folgen kann.
Preis EUR 6,65
Taschenbuch - 315 Seiten - Goldmann, Mchn.
Erscheinungsdatum: 1999
ISBN: 3442444837
Amerikanische Originalausgabe erschienen 1993 „“The Visiting Professor“ bei Faber and Faber Ltd., London
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-07-07 15:48:54 mit dem Titel Lawrence L. Leslie - Die Säulen des Narasinha
Gelegentlich treibt es auch den Bären durch diverse Einkaufszentren und an Wühltischen mit Büchern kann er nun mal überhaupt nicht vorbeigehen, ohne nicht wenigstens einen Blick darauf zu werfen. Wenn es nur dabei bliebe! Aber nein, auch diesmal wieder stach ein Buch ins Auge. Auf dem Buchumschlag, der einen fernöstlichen Tempel mit einer güldenen Tempelgöttin zeigt, steht in glänzend roten Buchstaben „Leslie L. Lawrence“ und darunter in weißen Lettern „Die Säulen des Narasinha“. Der Preis war auf 2,90 Euro reduziert, anstatt 6,80 Euro und was gab es da noch groß zu überlegen?
Der Text auf dem Buchrücken schien besonders aufschlußreich, denn er bescheinigte „ein weiteres Abenteuer des ungarischen Bestsellerautors, für alle, die eine spannende Mischung aus Krimi und Mystik lieben, vergleichbar mit der Serie Akte-X.“ Da gab es natürlich kein Halten mehr und noch in der Straßenbahn stürzte ich mich auf das 589 Seiten dicke Buch.
Leslie L. Lawrence nennt sich sowohl der Schreiberling, als auch der Protagonist des Werkes. Er ist Entomologe und Abenteurer von Beruf und in dieser Funktion über alle Grenzen hinaus bekannt. Ein alternder Lord, dessen höchstes Glück seine viel zu junge Frau und die Architektur indischer Tempel sind, präsentiert Leslie einen überdimensionalen Igelkäfer, der in der Nähe eines indischen Sonnentempels gefunden worden sein soll. Allerdings wird der Tempel in der Zwischenzeit von Anhängern der Kali-Sekte bewohnt, deren einziges Vergnügen es zu sein scheint, wahllos andere Menschen mit ranzigen, ölgetränkten Schnüren zu erdrosseln. Und das passiert auch gleich in der ersten Nacht, als Leslie sich in seinem Schlafzimmerschrank einen Pyjama krallen will und ihm dabei eine Leiche entgegenfällt.
Als allerdings die Polizei ihre Untersuchungen aufnimmt, ist die Leiche verschwunden, dafür sitzt im Nebenzimmer ein Toter mit abgedrehter Luftzufuhr und blau geschwollener Zunge. Je mehr sich die Würgeopfer häufen, um so mehr Lust bekommt Leslie, den Lord und eine ausgewählte Sippschaft von Abenteurern, schönen Frauen und fiesen Polizisten nach Indien zu begleiten und nicht nur die Käfer zu suchen, sondern auch den unbekannten Tempel zu finden, der offensichtlich aber überall bekannt ist und ein schreckliches Geheimnis verbirgt, über das keiner reden will. Im Laufe der Handlung scheint dann jeder jedem an die Gurgel springen zu wollen oder seine Strangulierungskünste zu üben. Darüber hinaus wimmelt es nur so von irrtümlich losgehenden Schusswaffen, hysterischen Weibern, altertümlichen Lords mit zuviel Sportsgeist, idiotischen Polizisten und schröcklichen Indern.
Aber natürlich erzähle ich euch nicht, wie die Geschichte ausgeht. Unser guter Leslie hält sich natürlich für den Klügsten und legitimen Nachfolger von Indiana Jones und sämtliche weiblichen Geschöpfe bevölkern sein Bettlaken und zwingen ihn, nicht an Schlaf zu denken. Dieses Werk ist nur halb so spannend, wie die Suche nach dem Autor, der diesen Bockmist verbrochen hat. Zweifelsohne kennt er sich mit asiatischen Kulturen prima aus, aber sein Hang zur Fabulierkunst wird nur durch die unlogische und hirnrissige Handlung übertroffen. Das Buch liest sich fast so gut, wie ein Jerry Cotton, allerdings verfügt es nicht über dessen wohltuende Kürze.
Bei amazon gibt es gerade mal ein Buch aus dieser Reihe über den Abenteurer, allerdings nicht dieses. Informationen über den Autor findet man praktisch überhaupt nicht. Vielleicht geniert er sich für dieses Elaborat? Aber ich wäre nicht der Bär, wenn ich nicht doch die Homepage des Schreiberlings entdeckt hätte. Nur kann ich sie leider nicht lesen, denn sie ist vollkommen in ungarischer Sprache. Vielleicht schafft es ja einer von euch, mehr zu entziffern, als ich es vermochte, darum seien alle Sprachkundigen aufgerufen, sich auf
http://www.lesliellawrence.hu/ um zu sehen.
Aber einige Fakten konnte ich doch entziffern. Leslie L. Lawrence ist das Pseudonym für Lórincz L. László, einen Professor für Orientalistik und noch einiges anderes an der ungarischen Akademie für Orientalistik und Sprachen und wurde am 15.Juni 1939 geboren. Ja, und das war es auch schon. Mehr kann ich beim besten Willen nicht heraus bekommen. Allerdings gibt es drei seiner Romane auf www.lion.cc zu erstehen, darunter auch der hier beschriebene, den ich denjenigen ans Herz lege, die es gerne mit leichter Kost halten.
Lübbe, 1999
ISBN 3404141431
1999. 588 S.
EUR 6.83
(c) Wolfgang Weninger
www.baerenhoehle.tv weiterlesen schließen -
LENZ, Anita *** Wer liebt, hat Recht ***Hier kann Frau sich wiedererkennen!
05.05.2003, 13:04 Uhr von
Prisca
Ich schreibe z.Z. unter anderen Sean Astin Film (-und Co) Berichte, um euch diesen tollen Schausp...Pro:
wie aus dem realen Leben
Kontra:
ein bißchen kurz?!
Empfehlung:
Ja
Neulich war es mal wieder soweit – von meinem Bertelmann Club flatterte mir eine Kaufaufforderung ins Haus. Wenn sie nicht bis zum … gekauft haben, schicken wir ihnen unseren Vorschlagsband zu. Hilfe! Nein, den kann ich doch überhaupt nicht gebrauchen. Na ja, um ehrlich zu sein – seit ich Ebay entdeckt habe und meine Bücher meist billig ersteigere, brauche ich eigentlich überhaupt keine Bücher mehr aus dem Bertelmann Club. Vielleicht sollte ich endlich mal meine Kündigung schreiben.
Aber ich schweife ab. Jedenfalls habe ich schnell die Clubseite aufgerufen und ein wenig gestöbert. Es muss doch irgendein günstiges Buch geben, das mich vielleicht interessieren könnte und das mich vor dem Hauptvorschlagsband retten würde.
Stöber – Such. Was ist das???
WER LIEBT, HAT RECHT
von Anita Lenz. Da habe ich doch schon mal was vor gehört. War bestimmt bei Ciao, oder Dooyoo oder so. Jedenfalls meine ich mich zu erinnern, das mir der Bericht über dieses Buch zugesagt hatte. Und mit knapp 8,-- Euro zählt das Buch ja auch nicht zu den Luxusausgaben des Clubs. Also, das bestellen wir uns.
Einige Tage später liegt das Buch vor mir – ich bin enttäuscht. Das ist ja nur ein dünnes Taschenbuch, gerade mal 185 Seiten hat es. Und die Aufmachung – na ja, ansprechend finde ich die auch nicht gerade. Eine weibliche Hand ist auf dem Titelbild zu sehen, die eine Gardine ein wenig zur Seite hält. Muss ich das jetzt lesen?
Nein, natürlich nicht. Das Buch landet also erst mal in meinem Bücherregal und wird vergessen. Aber letzte Woche – ich bin gerade auf Buchsuche. Was lesen wir denn jetzt mal – es soll mal etwas ganz anderes sein - kein Thriller – kein Historienroman. Wie wäre es mit einem Liebesroman? Ja, das ist eine gute Idee.
Keine Angst, ich komme jetzt endlich zum Thema (wurde ja auch Zeit – sollst du denn immer so abschweifende Einleitung schreiben? Schäm … aber nun ist es eben passiert). Um es kurz zu machen, ich griff also nach dem Buch
WER LIEBT HAT RECHT
Und begann zu schmökern. Um euch das Buch jetzt etwas näher vorzustellen, werde ich, wie meist in meinen Buchberichten, mit dem Inhalt des Buches beginnen.
Maja Irgendwer (ich weiß den Nachnamen wirklich nicht mehr, bin mir aber auch gar nicht sicher, ob er im Buch überhaupt erwähnt wurde – bleiben wir also bei den Vornamen) ist bereits 28 Jahre verheiratet, mit einem Literaturprofessor – Helmut, auch Hemu genannt. Sie haben einen fast erwachsenen Sohn – der mit seiner ebenfalls fast erwachsenen Freundin etwas ungewollt Vater wird – Maja und Hemu sind also auf dem besten Wege, Großeltern zu werden.
Führen die beiden eine glückliche Ehe? Schwer zu entscheiden – Maja lebt in ihrem geliebten Berlin, Hemu in Tübingen, sie sehen sich also nur am Wochenende. Zuneigung, Zärtlichkeiten gibt es dann genug – echten Sex weniger. Maja braucht das nicht, ihr genügt die Gewissheit, mit ihrem Hemu glücklich verheiratet zu sein.
Anders Hemu. Er fühlt sich schon lange vernachlässigt, leidet unter dem „Sexentzug“ – und es kommt, wie es kommen muss – er sucht sich eine Geliebte. Ob er schon häufiger eine hatte, heimlich und unerkannt, bleibt im Roman offen. Fest steht jedenfalls – eines Tages gehen Maja die Augen auf:
Da muss es eine andere geben. An dieser Stelle setzt der Roman ein. Alles andere, was ich euch bisher geschildert habe, die Vorgeschichte also, erfahren wir im Laufe des Romans durch Majas Gedanken und Erinnerungen. Denn es ist nicht einfach so, wie Maja sich das vorstellt – irgendwo im fernen Tübingen sitzt eine Rivalin. Ja, sie sitzt schon da – aber sie wartet nicht allein auf Hemu – sie hat ein Kind von ihm bekommen. Erst wenige Monate alt ist dieses Zeugnis seines Fehltritts.
Hemu – ehrlich wie er nun mal ist – meint, das einfach aus der Welt schaffen zu können ( Männer – pah!) . Er beichtet Maja von seinem „Unglück“ – natürlich wird er sich sofort von Mutter und Kind trennen, aber natürlich wird er die Vaterschaft anerkennen und wenigstens „Zahlvater“ werden – sonst wäre er ja ein Schwein.
Maja ist hin- und hergerissen von ihren Gefühlen. Wut auf die fremde Frau, noch mehr Zorn auf das unschuldige Kind und ihre Gefühle gegenüber Hemu?! Sie schwankt zwischen Liebe und Hass, zwischen Hoffnung und Eifersucht. Sie möchte ihm glauben, vertrauen, aber es gelingt ihr nicht. Die Situation spitzt sich zu, als sie beginnt, in Hemus Sachen zu stöbern, Briefe der Frau entdeckt, Bilder von dem Kind.
Es ist ja alles nicht so, wie Hemu vorgibt. Er will sich ja gar nicht wirklich von der Geliebten trennen – doch, er ist schon bereit, sie als Geliebte aufzugeben – aber sie ist und bleibt die Mutter seines Kindes, seiner Sohnes, Michael heißt er und gewinnt für Maja immer mehr an Gestalt. Er sieht Hemu ähnlich – und Hemu ist so stolz auf ihn, auch wenn er anderes behauptet. Nur „Zahlvater“?! Nichts da – Hemu will da sein für dieses Kind – will ihn auf seinem Lebensweg begleiten – und damit wird er auch die Mutter begleiten……
Das soll´s mit dem Inhalt gewesen sein, wie gesagt, das Buch hat nur 184 Seiten, wenn ich jetzt weiterschreibe, habe ich euch bald das ganze Buch verraten. Obwohl das Buch inhaltsmäßig gar nicht mehr bietet – aufgeschrieben findet der Leser hier Gedanken und Gefühle von Maja. Nicht mehr und nicht weniger.
Langweilig, werden jetzt manche von euch stöhnen. Habe ich zuerst auch gedacht, zumal der Stil, in dem dieses Buch geschrieben ist, ein sehr seltsamer ist. Es scheint eine Mischung zu sein aus Tagebuch und Briefen – in der Ich-Form geschrieben (natürlich aus der Sicht von Maja). Die Sprache ist spontan und offen, so, wie einem Gedanken kommen – nicht wie ein durchdachter geschriebener text. Gleiches gilt für den Inhalt, Gedankensprünge sind vorhanden – was aber den Lesefluss nicht weiter stört, weil es in dieses Buch passt. Nicht eine einzige wörtliche Rede wird man in diesem Buch finden. Man muss sich wirklich erst mal einlesen – aber das ist einem entweder nach spätestens zwei, drei Seiten gelungen und dann will nur noch mehr von Majas Gefühlen erfahren – oder man legt das Buch als „ unlesbar“ wieder ins Regal zurück.
Wie ihr an diesem Bericht erkennen könnt, ich habe mich eingelesen und fand es dann so toll, das ich es nicht mehr aus der Hand gelegt habe, bis ich es zwei Stunden später durchgelesen hatte. In vielen Gedanken und Gefühlen dürfte „Frau“ sich wieder erkennen, in vielen Handlungen von Hemu dürfte „Frau“ ihren Mann, Freund wieder erkennen. An diesem Satz dürftet ihr, liebe Leser, nun auch erkennen, für wen dieses Buch meiner Ansicht nach geschrieben wurde.
Es ist ein Buch von einer Frau für alle anderen Frauen auf der Welt – Männer werden mit diesem Buch nichts anfangen können.
Um euch den Schreibstil dieses Buches etwas näher zu bringen, möchte ich euch wieder mal eine kurze Leseprobe aus dem Buch hinterlassen.
Maja hat gerade in den Briefen von Hemu gestöbert, Bilder von dem Kind entdeckt.
„Ich dumme, dumme Kuh, warum habe ich bloß in diesen verfluchten Briefen herumgewühlt, warum habe ich mir obendrein den Anblick der beigelegten Kinderfotos angetan. Ganz schnell, aber immerhin lang genug….. Das habe ich befürchtet. Das Kind sieht ihm ähnlich, ohne Zweifel, mein Mann hat sich verewigt. Das habe ich immer befürchtet und jetzt sehe ich es. In 13x18, bunt mit gezacktem Rand. Die gleiche Stirn, die gleich Kopfform, nur die Augen sind schwarz, die Lippen schmaler. Was soll ich jetzt nur machen? ….. Wie soll ich noch mit einem Mann schlafen, von dem ich genau weiß, dass er in Tübingen ein Doppelleben führen wird. Der seinem Kind nicht wie x-mal versprochen ferner Onkel sein will, sondern ein von der Mutter geschiedener Vater … der dabei ein ganz besonderes Gefühlsleben entwickeln wird, das ich nicht teilen kann….. Der seine Heimlichkeiten fortsetzen will, fortsetzen muss, weil er das Kind ja schon liebt. Wie lange wird es brauchen, bis Helmut mir vorwerfen wird, eine verabscheuungswürdige Egoistin zu sein? Die einem unschuldigen Kind den Vater stehlen und ihn zum Schwein machen will?“
Ich denke, das sollte ausreichen, um einen kleinen Eindruck des Schreibstils in diesem Buch zu vermitteln – jetzt müsst ihr entscheiden, ob es euch vielleicht interessiert.
Mein Fazit lautet jedenfalls:
Ein nettes kleines Büchlein für die Frau von heute, leicht und schnell zu lesen, Unterhaltung für einen verregneten Sonntagnachmittag. Ich glaube, das „Frau“ sich in ihren Gedanken und Gefühlen in diesem Buch wieder erkennen wird, weil sie selbst ähnliches erlebt hat, weil sie eine Freundin kennt, die ähnliches erlebt hat… es ist eben ein Buch voll aus dem Leben.
@ Prisca - ich schreibe auch bei Ciao und Dooyoo weiterlesen schließen -
Eine Liebeserklärung vor 200 Jahren
Pro:
das gedicht
Kontra:
eigntlich nix, leider nur ne drei
Empfehlung:
Ja
Heute möchte ich einfach mal das Gedicht „ Neue Liebe, Neues Leben“ von dem Allseits bekannten Johann Wolfgang Goethe interpretieren. Dazu muss ich jedoch sagen, dass es die Deutscharbeit ist, die wir geschrieben haben, ist. (hoffentlich macht das nichts!)
Das Gedicht
***********
Da viele das Gedicht nicht kennen werden, habe ich es noch einmal abgetippt.
Herz, mein Herz, was soll das geben?
Was bedrängt dich so sehr?
Welch ein fremdes, neues Leben!
Ich erkenne dich nicht mehr.
Weg ist alles, was du liebtest,
Weg, warum du dich betrübtest,
Weg dein Fleiß und deine Ruh –
Ach, wie kam es nur dazu!
Fesselt dich die Jugendblüte,
Diese liebliche Gestalt,
Dieser Blick voll Treu und Güte
Mit unendlicher Gewalt?
Will ich rasch mich ihr entziehen,
Mich ermannen, ihr entfliehen,
Führet mich im Augenblick,
Ach, mein Weg zu ihr zurück.
Und an diesem Zauberfädchen,
Das sich nicht zerreißen lässt,
Hält das liebe, lose Mädchen
Mich so wider Willen fest;
Muss in ihrem Zauberkreise
Leben nun auf ihre Weise.
Die Verändrung, ach, wie groß!
Liebe! Liebe! lass mich los!
Die Interpretation
*****************
(ich hab hier einfach nur das abgetippt, und Fehler verbessert, wie ich es in mein Arbeitsheft geschrieben habe!)
In dem Gedicht „Neue Liebe, Neues Leben“ von Johann Wolfgang Goethe, welches er 1775 verfasste, versucht das lyrische Ich verzweifelt, der Liebe zu einem Mädchen zu entkommen und seinem alten, ruhigem und fleißigem Leben wieder nachzugehen. Es ist ein Gespräch zwischen den lyrischen Ich und seinem Herzen.
Das Gedicht hat drei Strophen zu je acht Versen. Das Reimschema is ababccdd, wobei man sehen kann, dass jeweils ein Kreuz- und ein Paarreim vorhanden ist. Auffallend ist auch, dass der erste und der dritte wie auch der fünfte und sechste Vers immer klingend sind, das sie eine weibliche Kadenz (unbetonte Silbe am Ende) besitzen.
Es ist ein trauriges Gedicht, welches durch den streng eingehaltenen vierfüßigen Trachäus unterstrichen wird. Das Traurige wird durch die zahlreichen, verzweifelten und sich steigernden Hilferufe hervorgehoben. In der zweiten und dritten Strohe ist jeweils im dritten und vierten Vers ein Ejambement (Zeilensprung) zu finden.
Im ersten Vers fragt das lyrische Ich sein Herz, was geschehen ist und „was soll das geben“. Es werden eine Reihe von Veränderungen aufgelistet, durch die das gesamte Leben des Ichs betroffen ist.
In der zweiten Strophe wird dann der Grund für die „Verändrung“ genannt. „Die Jugendblüte, diese liebliche Gestalt mit unendlicher Gewalt“ soll es sein, der das Ich nicht entkommen kann und immer wieder führt der Weg „zu ihr zurück“. Die Gestalt wird als etwas Bedrohliches und Mächtiges dargestellt, die aber auch lieblich ist. Hier kann man den Widerspruch vorfinden, den es eigentlich in jedem Liebesgedicht gibt.
In der letzten Strophe erfährt man dann, dass es ein Mädchen ist, das ihn „wider Willen“ fest hält.
Dann klingt es so, als wolle das lyrische Ich kapitulieren und „leben nun auf ihre Weise“, doch in den letzten beiden Versen ist die Verzweiflung wieder vorhanden. Der letzte Hilferuf wird durch ein stilistisches Mittel, die Alliteration, nach einmal hervorgehoben: „Liebe! Liebe! lass mich los!“
Ich finde das Gedicht sehr schön, obwohl es traurig ist. Es verdeutlicht, dass Liebe nicht nur schön traumhaft sein kann, sondern auch eine Kehrseite der Medaille hat, nämlich die Verzweiflung. Sie taucht immer dann auch, wenn man vom Geliebten oder der Geliebten eine Absage bekommen hat, man ihn/sie jedoch nicht vergessen kann.
Fazit
*****
Ich weiß nicht, was ich hier sagen soll, außer das, was ich bereits in der Interpretation gesagt habe. Zu Goethe selbst brauch ich wohl auch nichts sagen, denn den sollte wirklich jeder kennen!! Und wenn nicht ihn selber, dann sein berühmtes Gedicht „Die Bürgschaft“, die eigentlich jeder wohl mal auswendig lernen musste, oder? *g*
Vielleicht sollte ich am Ende noch sagen, dass ich für diese Arbeit eine drei bekommen habe.
Thx fürs Lesen
2003 by maurenbrecher weiterlesen schließen -
Welches ist das beliebteste Buch von Astrid Lindgren ?
03.03.2003, 15:15 Uhr von
Fantaghiro
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentlich ist für die Augen unsichtbar.Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Zum Tod von Astrid Lindgren am 28.01.2002 , habe ich zu ihrem Gedenken eine Umfrage bei Hitewin eingestellt. In dieser wollte ich heraus finden welche Werke der berühmten Autorin ihr gelesen habt. In diesem Bericht möchte ich euch nun die Auswertung präsentieren. Ich werde eine Hitliste machen die nach der Beliebtheit der Bücher , also das häufigst gelesene zuerst sortiert ist . Im weiteren werde ich kurz erläutern worum es in den einzelnen Büchern geht um auch denen die sie vielleicht nicht kennen einen Eindruck zu verschaffen. Es haben 86 User teilgenommen und Mehrfachnennungen waren möglich.
1. Pippi Langstrumpf (87,21 %)
2. Die Kinder aus Bullerbü (58,14 %)
3. Michel aus Löneberga (53,49 %)
4. Karlsson vom Dach (50,00 %)
5. Ronja Räubertochter (45,35 %)
6. Meisterdetektiv Kalle Blomquist (30,23 %)
7. Madita (29,07 %)
8. Ferien auf Saltkrokan (25,58 %)
9. Die Brüder Löwenherz (24,42 %)
10. Die Kinder aus der Krachmacherstraße (23,26 %)
11. Mio, mein Mio (17,44 %)
12. Rasmus und der Landstreicher (12,79 %)
13. Meine Kuh will auch Spaß haben (9,30 %)
14. Pomperipossa in Monismanien (8,14 %)
Es war wohl abzusehen , das Pippi Langstrumpf an der Spitze steht. Hier nun die Inhaltsangaben zu den Büchern.
Pippi Langstrumpf:
Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter Langstrumpf, kurz Pippi Langstrumpf genannt, wohnt mit ihrem Pferd Kleiner Onkel und dem kleinen Affen Herrn Nilsson in der Villa Kunterbunt und macht, was sie will. Sie ist das stärkste Mädchen der Welt, sie lügt, dass sich die Balken biegen. Pippi triumphiert über Einbrecher, Lehrerinnen und Polizisten und ist für Thomas und Annika eine wunderbare Freundin. Zusammen erleben sie eine Menge Abenteuer.
Die Kinder aus Bullerbü:
Es stimmt schon, dass es in Bullerbü immer lustig zugeht. Bullerbü ist zwar nur ein ganz kleines Dorf mit drei Höfen, aber man kann dort herrlich spielen. Man kann Höhlen graben oder Hütten bauen, auf Schatzsuche gehen oder wie ein Landstreicher in der Scheune übernachten. man kann angeln oder Krebse fangen, Schlittschuh laufen oder um die Wette rodeln - wie Lisa, Bosse, Lasse, Inga, Britta, Ole und die kleine Kerstin. Die Kinder erleben immer neue Abenteuer in Bullerbü.
Michel aus Löneberga:
Michel aus Lönneberga ist ein Lausejunge. Er zieht seine kleine Schwester Ida an der Fahnenstange hoch , oder steckt mit dem Kopf in der Suppenschüssel fest. Fällt kopfüber in die Blaubeersuppe . Dann muss er zwar in den Tischlerschuppen, wie immer wenn er Unfug macht und schnitzt dann viele Figuren. Aber nie für lange. Er hat nur Unfug im Kopf und hält ganz Löneberga in Atem , aber wenn er will kann er auch ganz lieb sein.
Karlsson vom Dach:
Lillebror Svantesson, acht Jahre alt, bekommt überraschend Besuch aus der Luft von einem sonderbaren Burschen, der auf einem Hausdach wohnt und mit Hilfe eines Propellers ganz allein fliegen kann. Karlsson, wie er sich nennt, ist laut eigener Aussage der beste, netteste, lustigste und überhaupt fabelhafteste Freund von der Welt. Seine Lieblingsbeschäftigungen sind: herumschwirren in der Luft, essen und Leute ärgeren. Langeweile pustet er einfach weg. Lillebror freut sich immer wieder, wenn Karlsson zu ihm ins Zimmer geflogen kommt.
Ronja Räubertochter:
In der Nacht, als Ronja geboren wurde, rollten gewaltige Donner über die Berge; es war eine Gewitternacht, in der die uralte Räuberburg auf dem Mattisberg von den obersten Zinnen bis hinab zum tiefsten Kellergewölbe in zwei Hälften zerbarst. Mattis, den mächtigsten Räuberhauptmann , kümmerte das wenig, er war wie von Sinnen vor Glück über seine kleine Tochter, und seine Räuber, die unten in der großen Steinhalle am Feuer saßen und schmausten und zechten und lärmten, freuten sich mit ihm. Nun würde das Mattisgeschlecht fortbestehen. Die Borkasippe hingegen, die jenseits der Räuberschlucht ihr Unwesen trieb, hatte keinen Nachkommen, wenn Borka einst die Kraft ausgehen würde, Räuberhauptmann zu sein. Aber da irrten sie sich gewaltig. Borka, Mattis' Erzfeind, bekam in derselben Gewitternacht einen Sohn. Dieser schloss Freundschaft mit Ronja auch wenn sie es nicht gedurft hätten wegen ihrer Familien. Aber diese Freundschaft lässt die Feindschaft vergehen.
Kalle Blomquist:
Warum hat er nicht das Glück gehabt, in London oder Chicago zur Welt zu kommen, wo Verbrechen an der Tagesordnung sind? Fragt sich Kalle Blomquist. Er musste ausgerechnet in diesem langweiligen Kleinköping geboren werden, wo nichts passiert. Aber dann passiert doch etwas: ein Juwelendiebstahl. Und er, Kalle Blomquist, kann der Polizei bei der Aufklärung des Verbrechens helfen.
Madita:
Eigentlich heißt Madita Margareta, aber als sie noch klein war, nannte sie sich selbst Madita. Obwohl sie jetzt schon groß ist, fast sieben Jahre alt, heißt sie immer noch so. Nur wenn sie etwas angestellt hat, wird sie Margareta genannt. Und sie wird ziemlich oft so genannt, denn auf Birkenlund, wo Madita mit ihren Eltern und der kleinen Schwester Lisabet lebt, kann man herrlich spielen und jeden Tag neue Abenteuer erleben. Dafür sorgen schon Maditas Freund Abbe, der Kringelbäcker und Fliegerbaron, und die rothaarige Lause-Mia. Am meisten sorgt Madita natürlich selbst dafür!
Ferien auf Saltkrokan:
Das Buch spielt auf der Insel Saltkrokan, die im Schärengürtel vor Stockholm liegt. . In dieser Schärenwelt haben der Schriftsteller Melcher Melcherson und seine Kinder herrliche Ferienerlebnisse. Als sie an einem Sommermorgen in Stockholm das Fährschiff besteigen, ahnen sie nicht, welche Aufregungen, Verwirrungen und Abenteuer, welche Sorgen und Freuden ihnen bevorstehen. Die Anmut, die Fröhlichkeit und die Herzlichkeit der Menschen und ihre Liebe zu den Tieren und der ganzen Natur machen Saltkrokan zu einem Ferienparadies.
Die Brüder Löwenherz:
Der neunjährige Karl Löwe, Krümel genannt ist krank und weiß, dass er bald sterben muss. Um ihn zu trösten, erzählt ihm sein älterer, über alles geliebter Bruder Jonathan vom Lande Nangijala, in das man kommt, wenn man gestorben ist. "In Nangijala wird es dir gefallen, denn dort ist noch die Zeit der Sagen und Lagerfeuer", sagt Jonathan. "Dort wirst du von früh bis spät Abenteuer erleben". Doch dann geschieht das Furchtbare, dass Jonathan vor Krümel stirbt; er opfert sein Leben, um den kleinen Bruder aus einem brennenden Haus zu retten. "Weine nicht, Krümel", sagt Jonathan, bevor er stirbt, "in Nangijala sehen wir uns wieder". So geschieht es auch aber mehr wird nicht verraten.
Die Kinder aus der Krachmacherstrasse:
Seit Jonas, Mia-Maria und Lotta auf der Welt sind, ist es aus mit der Ruhe in der Krugmacherstraße. Das meinte jedenfalls ihr Papa, als er die Krugmacherstraße in Krachmacherstraße umtaufte. Womit er nicht ganz Unrecht hatte, denn leise geht es in dem gelben Haus in der Krachmacherstraße gewiss nicht zu.
Mio mein Mio:
Der Waisenjunge Bo Vilhelm Olsson, der bei Pflegeeltern in liebloser Umgebung aufwächst sehnt sich nach Verständnis und Geborgenheit . Er findet auf geheimnisvolle Weise das »Land der Ferne«, in dem sein Vater, den er noch nie gesehen hat, König ist und er selbst als Prinz Mio ein Leben führt das vom Kampf gegen das Böse erfüllt ist.
Rasmus der Landstreicher:
Wenn man ein Waisenkind ist und dazu noch ein Junge mit glattem Haar, den keiner haben will, kann man ebenso gut tot sein, denkt Rasmus. Aber dann hat er eine Idee: Er könnte aus dem Waisenhaus fortlaufen. . Und eines Nachts setzt Rasmus seine Idee in die Tat um ...
Für die beiden letzten habe ich leider keine Inhaltsangabe gefunden und da ich sie auch selber nicht kenne kann ich nichts dazu sagen. Der Text ist nun recht lang geworden aber ich hätte nicht gewusst wie ich den Inhalt kürzer fassen sollte . Danke fürs durchhalten.
Gruß Fanta :o)
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-03-15 17:10:27 mit dem Titel Charlotte Link - Sturmzeit
Sturmzeit ist eigentlich eine Trilogie. Sie besteht aus drei Teilen : 1. Sturmzeit 2.Wilde Lupinen 3.Die Stunde der Erben.
In den Büchern geht es um eine Familie aus Ostpreußen , die dort ein landgut besitzen. Die geschichte beginnt vor dem Ersten Weltkrieg und führt dann durch die Russische Revolution durch den Ersten Weltkrieg , den Börsencrash in den Zweiten Weltkrieg und schließlich bis zur Wiedervereinigung Deutschlands.
Es wird erzählt wie die Familie diese Zeioten der Not und Aussichtslossigkeit übersteht und in den folgenden Teilen wird über die Kibnder und Kindeskinder berichtet. Starke Persöhnlichkeiten und Leute die Schwächen zeigen oder Probleme mit dem Politischen System bekommen sind vertreten.
Man weiß nie was als nächtes Passieren wird. das Buch steckt voller Spannung und unvorhergesehen Ereignissen . Die Charaktere gleichen sich zwar aber man kannn doch nicht wirklich sagen was passieren wird.
Witz ist genauso vertreten wie Dramatik und die Familie findet in irgenteiner Weise immer wieder zu einander und wenn es nur in der Not ist.
Ein Buch das nur zu empfehlen ist und das auch nicht langweilig wird zu lesen . Man erfährt nebenher noch einiges von der Geschichte Deutschlands und lernt so dazu ohne es eigentlich zu beabsichtigen.
Es gibt auch eine Verfilmung die sehr schön ist sich aber in einigen Punkten mit den Büchern nicht übereinstimmt.
Das Buch kann man für einen Preis von 16,90 DM pro Band erwerben und sich damit wirklich eine Freude machen.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-06-22 14:56:11 mit dem Titel Hera Lind *Das Superweib*
Huhu ,
hier bin ich mal wieder und wie soll es anders sein stelle ich euch mal wieder ein Buch vor welches ich gelesen habe und für würdig gehalten habe hier einen Bericht zu erhalten. Das ich dieses Buch gelesen habe ist nun schon ein wenig länger her , aber dennoch erinnere ich mich sehr gut das es mir gefallen hat.
Also will ich euch mal nicht länger auf die Folter spannen und berichten was es mit dem Buch auf sich hat.
***Inhalt***
Franziska hat zwei kleine Kinder und verbringt die Tage zu Hause , während ihr Mann , der ein berühmter Filmregisseur ist, in der Karibik Filme dreht. Als sie beim Frisör , dann die Mutter eines Scheidungsanwalts trifft , beschließt sie sich von ihrem MAnn scheiden zu lassen , obwohl sie das ursprünglich nicht vor hatte , aber es ergiebt sich dann.
Sie soll für ihren Scheidungsanwalt einen Lebenslauf schreiben und als dessen Mutter ihn liest schickt er ihn zu einem Verlag und er wird zum Bestseller . über Nacht wird Franziska berühmt. Der Roman soll sogar verfilmt werden und natürlich gerät sie an ihren Mann den Regisseur der das übernehmen will. Das Ganze führt zu jede Menge Trubel und Durcheinander.
***Autor und Co.***
Hera Lind ist Sängerin , Moderatorin und Romanautorin. Sie hat schon mehrere Bestseller geschrieben und auch die Verfilmungen ihrer Romane werden zu vollem Erfolg. Sie schreibt auf eine freche Weise , die einen amüsiert ,aber dennoch iste s nicht übertrieben. Man findet in ihrem Roamn sowohl Charme , Esprit und Witz , wie auch Ironie und ein wenig Romantik.
Der Roman ist vielseitig und macht wahrscheinlich deswegen beim Lesen soviel Spass.
***Meine Meinung***
Der Roman ist einfach zu lesen , da der Schreibstil einfach ist , man kann sich hinsetzen und lesen ohne groß denken zu müssen , man kann in dem Roamn versinken und die Zeit rauscht an einem vorbei. Es bereitet einen großen Spass das Buch zu lesen , gerade weil man von allem etwas findet , ein wenig Romantik ein bißchen Witz und Ironie und das alles verpackt in einen Roman der das Leben schrieb.
Hera Lind beschreibt quasi eine alltägliche Situation auf eine Weise das man meinen könnte jeder hat eine Chance es zu schaffen. Dinge des alltäglichen Lebens werde so in den Vodergrund gerückt , dass man sich gut in die Situation hineinversetzen kann und so mit den Charakteren des Buches mitempfindet. Man kann sich gut vorstellen selber in der Situation zu sein und somit intensiviert sich die ganze Geschichte wiel man sich die Vorgäng auch so vorstellen kann.
Wenn es nicht dabie stände würde man nicht glauebn wollen das alles frei erstunken und erlogen ist , denn man könnte glauben da hat jemand seine Lebensgeschichte aufgeschrieben. Man könnte meinen Hera Lind schreibt über sich selber und nicht über eine freierdachte Person.
***Fazit***
Eine lustige romantische und ironische Geschichte , die ich nur zum selberlesen empfehlen kann. Man kann sicherlich auch den Film anschauen der auch sehr gut ist , aber ein Buch ist immer noch was anderes weil man zwischen den Zeilen so einiges Lesen kann was ein Film niemals zeigt.
Wer ein unkompliziertes Buch lesen will und seinen Spass beim lesen haben will dem ist dieses Buch nur zu empfehlen. Aber auch für alle anderen .
Zum Schluß ist zu sagen selber kaufen und davon überzeugen mir hat es sehr gut gefallen und ich empfehle es hiermit weiter.
***Verlag und Co.***
Hera Lind
Das Superweib
Fischer
ISBN 3-596-50199-7
Preis : ca. 5 - 6 € (habe 10 DM bezahlt
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-02-17 16:28:28 mit dem Titel Eingeschneit in der Vergangenheit
Hallo,
heute möchte ich die Liste der Buchkritiken fortsetzen und euch von einem Buch einer Autorin berichten, das ich kürzlich gelesen habe. Der Schreibstil dieser Autorin hat mich überzeugt und ich habe bereits mehrere Bücher von ihr gelesen. Doch möchte ich meine Meinung nicht vorausstellen , sondern mich als erstes mit dem Buch beschäftigen. Das ich mir übrigens von meiner Schwester geliehen habe und von ihr empfohlen bekam. Aber nun genug mit dem Geschwafel, kommen wir zum eigentlichem Thema dieses Berichtes....
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen ...
***Autor***
Zuerst möchte ich ein paar Worte über die Autorin verlieren, bevor ich zum eigentlichen Bericht über das Buch komme.
Charlotte Link wurde 1963 geboren. Sie ist eine vielseitig begabte Autorin, die sich sowohl mit großen Gesellschaftsromanen wie der Sturmzeit Trilogie (wurde im ZDF verfilmt), als auch mit fesselnden psychologischen Spannungsromanen einen Namen. Außerdem schrieb sie auch erfolgreiche Kinderbücher, Kurzgeschichten und journalistische Beiträge. Sie wohnt in der Nähe von Frankfurt am Main.
***Die Aufmachung***
Man sieht auf dem Cover des Buches eine weite grüne nach hinten bräunlich werdende Landschaft. Im Vordergrund sieht man ein weißes Haus. Das Haus steht inmitten der Landschaft und das ganze sieht recht idyllisch aus und versetzt einen schon in die richtige Stimmung um das Buch zu lesen. Im oberen Teil sieht man einen dunklen wolkenbehangenen Himmel. Oben stehen auch der Name der Autorin und darunter der Titel des Buches. Unten auf rotem Grund der Verlag.
***Inhalt***
Die Ehe von Babara und Ralph Amberg ist am Ende, beide erfolgreiche Anwälte sehen sich kaum noch und dementsprechend ist auch ihre Beziehung zueinander. Um diesen Zustand zu ändern schenkt Babara ihrem Mann zum Geburtstag eine Reise nach Yorkshire, wo dieser schon immer einmal hinwollte. Doch die Reise wird zu einem Erlebnis das die Beiden nie vergessen werden....
Als sie am späten Nachmittag in Leigh´s Dale ankommen beschließen sie im Laden nur für den Abend einzukaufen und am nächsten Morgen Vorräte für die Feiertage zu besorgen. Was wie sich später herausstellt ein verheerender Fehler war. Denn am nächsten Morgen ist alles zugeschneit, der Schnee liegt Meterhoch und der Weg zum Dorf ist unpassierbar. Eingeschneit, ohne Vorräte , ohne Strom und Heizung müssen sie sehen wie sie zurecht kommen. Sie schaffen es mit großer Mühe den Weg zum Schuppen frei zu graben, um Holz für die Öfen zu hacken und somit zumindest ein wenig Wärme in das Haus zu bringen. Unter Hunger leidend spitzt sich die Situation zu.
Als Babara nun Holz holen will, gibt eine Holzlatte im Boden des Schuppens nach und sie findet eine Stahlkassette. Als sie diese öffnet findet sie ein Manuskript, bzw. eine Tagebuch von Frances Gray. Frances hat früher in diesem Haus mit ihrer Familie gelebt und schreibt in diesem Tagebuch über ihr Leben durch zwei Weltkriege hindurch. Babara liest es mit Begeisterung, obwohl Ralph es gar nicht gut findet. Babara beginnt Frances zu verstehen und sich mit ihr zu solidarisieren. Sie ist ganz gefesselt von dem ?Buch?, das sie gar nicht merkt wie die Zeit vergeht.
Die ganze Situation spitzt sich zu und der Hunger wird unerträglich, so dass Ralph sich mit Skiern auf den Weg macht um Vorräte aus dem Dorf zu holen, doch wird er der Weg finden, oder wird er sich rettungslos verirren und in der Kälte erfrieren?
Falls ihr wissen wollte wie es weitergeht dann müsst ihr das Buch schon selber lesen, denn mehr verrate ich euch nicht, denn es soll ja spannend bleiben.
***Meine Meinung***
Nun kommen wir mal zu dem was ich zu diesem Buch zu sagen habe. Zuerst möchte ich ein paar Worte zu der Aufteilung sagen. Das Buch beginnt mit einem Prolog, der ein paar Ereignisse im Voraus beleuchtet. Der weitere Teil des Buches in verschieden lange Abschnitte aufgeteilt. Diese ereignen sich in zwei verschiedenen Zeiten, einmal in der Gegenwart und einmal in der Vergangenheit, zur Zeit als Frances Gray lebte. Es gibt immer Zeitsprünge, die aber gut nachvollziehbar sind, da immer die Daten angegeben sind.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, es ist spannend geschrieben und durch die Darstellung der Extremsituation kommt es zu immer neuen interessanten Situationen. Man kann sich in die verzweifelte Lage hinein versetzen und so gelingt es einem die Geschichte mitzuerleben. Auch die Rückblicke ins Leben der ehemaligen Bewohner des Hauses lassen einen in eine Welt aus längst vergangenen Tagen eintauchen. Das Schicksal der jungen Frances nachvollziehen und mit ihr leiden. Man erlebt das sich zwei Frauen aus verschiedenen Zeiten doch ähnlicher sind als man denkt oder sie selber denken.
Charlotte Link ist ein Meisterwerk gelungen, das sich einfach toll lesen lässt man taucht in den Roman ein und auf einmal ist man durch ohne zu merken wie die Zeit vergeht. Ein fesselnder Roman, in dem es vor allem um die Zwischenmenschlichen Beziehungen verschiedener Menschen und Generationen geht. Dabei werden alltägliche Dinge in der früheren Zeit dargestellt. Und da waren sie lange nicht so alltäglich und alles vor allem zu Kriegszeiten wesentlich dramatischer. Die Autorin schafft es immer wieder tolle Romane zu schreiben. Auch dieser wurde für das ZDF verfilmt. Charlotte Link scheint es zu mögen in der Zeit der Weltkriege zu schreiben, da auch alle anderen Werke, die ich bisher von ihr gelesen habe in dieser Zeit spielen, allerdings aber alle einen anderen Schwerpunkt setzen und somit von der Thematik anders liegen. Charlotte Link gelingt somit immer wieder interessante Bücher zu schreiben, die ich gerne lese und somit auch anderen nahe legen möchte. Meiner Meinung nach also ein super Buch.
***Fazit***
Zum Schluss gibt es noch zu sagen, das es mir riesig Spaß gemacht hat dieses Buch zu lesen und ich allen nur empfehlen kann das Buch selber einmal zu lesen. Den Film dazu habe ich allerdings nicht gesehen, aber bei Sturmzeit habe ich festgestellt das Buch und Film sich sehr unterscheiden. Wie das bei diesem Werk aussieht kann ich nicht sage. Ich würde dieses Werk auf jeden Fall weiterempfehlen, es lohnt sich in jedem Fall.
***weitere Romane der Autorin***
Sturmzeit (41066)
Wilde Lupinen (42603)
Die Stunde der Erben (43395)
Die Sterne von Marmalon (9776)
Schattenspiel (42016)
Verbotene Wege (9286)
Die Sünde der Engel (43256)
Der Verehrer (44254)
Die Rosenzüchterin (00103)
***Autor & Co.***
Das Haus der Schwestern
Charlotte Link
Goldmann
ISBN 3-442-44436-5
www.goldmann-verlag.de
Seitenzahl: 600
Preis: 9,00 ?
Hiermit bin ich am Ende des Berichtes angekommen und danke euch fürs Lesen, Bewerten und Kommentieren. Ich freue mich schon auf eure zahlreichen Kommentare ....
Bis dann man liest sich Liebe Grüße Fantaghiro :o)>.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-03-03 14:15:35 mit dem Titel Das Verhängnis der Rosen (Charlotte Link*Die Rosenzüchterin*)
Hallo,
nun möchte ich euch mal wieder ein neues Buch vorstellen. Ja, ich habe schon wieder eines durchgelesen und das nächste folgt bestimmt. Aber nun erstmal zu dem heutigen. Heute kommt wieder einmal eine Autorin an die Reihe , von der ich schon einiges mit viel Freude gelesen habe und von der auch das letzte Buch war, das ich vorgestellt habe. Ich denke das ich auch in Zukunft noch mehr von ihr lesen werde, denn Charlotte Link ist wirklich eine erstklassige Autorin. Aber dazu später mehr, denn erst einmal soll es ja einmal um das Buch gehen. So nun werde ich euch mal viel Spaß beim Lesen wünschen und mit meinem Bericht beginnen.
***Die Aufmachung***
So nun mal zu dem Buch, das ich mir von meiner Tante geliehen habe und eine Empfehlung durch meine Schwester bekommen habe. Also als ich nun das Buch zum ersten Mal in die Finger bekam, war dies mein erster Eindruck. Das Buch liegt mir in der gebundenen Fassung vor, es gibt es mittlerweile aber auch als Taschenbuch. Das Buch an sich ist hellblau und hat auf dem Rücken den Titel und die Autorin. Um das ganze ist ein Umschlag. Dieser zeigt ein großes Haus und im Vordergrund eine Garten mit sehr vielen Rosenbüschen. Im oberen Teil ist der Name der Autorin in weißen Buchstaben, unten steht der Titel in gelb. Buchrücken und Rückseite sind grün. Im inneren des Umschlages ist vorne eine Inhaltsangabe und hinten Informationen zur Autorin. Eine Klassenkameradin meinte das Buch sehe von der Aufmachung her etwas Oma haft aus, was aber sicherlich nicht auf den Inhalt bezogen werden kann, aber lest selbst.....
***Die Autorin***
Bevor ich mich nun endlich an den Inhalt begebe, möchte ich vorher noch ein paar Takte zur Autorin sagen.
Charlotte Link wurde 1963 geboren. Sie ist eine vielseitig begabte Autorin, die sich sowohl mit großen Gesellschaftsromanen wie der Sturmzeit Trilogie (wurde im ZDF verfilmt), als auch mit fesselnden psychologischen Spannungsromanen einen Namen machte. Außerdem schrieb sie auch erfolgreiche Kinderbücher, Kurzgeschichten und journalistische Beiträge. Nachdem ihr letztes Werk das Haus der Schwestern viele Monate in der Spiegel Bestsellerliste stand, hat sie den Sprung vom Hochgelobten jungen Talent, zur erfolgreichen großen Schriftstellerin erfolgreich bewältigt.Sie wohnt in der Nähe von Frankfurt am Main.
***Inhalt***
Ein Geheimnis umgibt das alte Rosenzüchterhaus von Le Variouf. Die jüngsten Ereignisse führen in die Vergangenheit, als die Kanalinsel Guernsey im zweiten Weltkrieg von deutschen Truppen besetzt wurde.
Doch so beginnt das ganze nicht, das wäre nur die kurze Kurzfassung des Inhaltes.
Auf der Insel Guernsey lebt Beatrice immer noch im Haus ihrer Eltern, mit Helene, die so etwas wie ihre Stiefmutter ist. Im zweiten Weltkrieg wurde die Insel besetzt und Beatrice Eltern konnten vorher evakuiert werden, doch im Gewühl bei den Schiffen ging Beatrice verloren und blieb alleine auf der Insel zurück. Ein deutscher Offizier der Nazis besetzte ihr Haus und sie musste mit ihm und seiner Frau Helene dort in deutscher Besetzung leben. Mittlerweile ist Beatrice eine alte Frau und Helene lebt immer noch bei ihr. Sie erinnert sich an diese Zeit und erzählt Franca davon.
Franca ist eine junge Frau die unter Angstzuständen leidet und nicht ohne Beruhigungsmittel leben kann. Sie steht vor den Trümmern ihrer Ehe und flüchtet so nach Guernsey und freundet sich mit Beatrice an. Von dieser erfährt sie die Geschichte die ihr Leben ist. Von der Zeit der Besetzung der Kanal Inseln und von dem Rest ihres Lebens. Erich der deutsche SS-Offizier war sehr launisch und Beatrice hatte sehr unter seiner Art zu leiden. Heimlich hatte sie ein Verhältnis mit einem jungen französischen Zwangsarbeiter, der sich bei ihrer Freundin Mae auf dem Dachboden versteckt hielt. Doch musste sie immer in Angst leben entdeckt zu werden. Als dann die deutsche Niederlage bevorstand stirbt Erich am 1.5.1945 . Die beiden Frauen Helene und Beatrice scheinen von ihm erlöst zu sein, und dennoch bleibt ein Schatten über dem Haus. Beatrice und Helene haben ein schwieriges Verhältnis und Beatrice hasst sie innerlich , doch Helene schafft es immer wieder sie an sich zu binden, ein ganzes Leben lang. Alles scheint relativ normal zu laufen, ein Leben ohne größere Ereignisse, bis am 1.5.2000, genau 55 Jahre nach Erichs Tod ein Mord geschieht. Eine Person wird tot aufgefunden und keiner weiß wer der Täter war, denn es gibt mehrere die einen Beweggrund gehabt hätten diesen Mord zu begehen. Und plötzlich ist jede Menge Aufruhr auf der Kanalinsel ......
So dabei belasse ich es um nicht zuviel zu verraten.
***Meine Meinung***
Charlotte Link scheint es zu mögen in der Zeit der Weltkriege zu schreiben, da auch alle anderen Werke, die ich bisher von ihr gelesen habe in dieser Zeit spielen, allerdings aber alle einen anderen Schwerpunkt setzen und somit von der Thematik anders liegen. In diesem Buch liegt der Schwerpunkt darin, das es auf eine von den deutschen besetzten Insel spielt, wo man nicht direkt mit dem Krieg konfrontiert ist, nur mit den Mängel, die er hervorruft. Man erlebt die Rolle der Besetzten genauso wie die der Besetzer. Man erlebt so beide Extremsituationen und taucht somit in beide Welten ein.
Das Buch selber ist aufgeteilt in einen Prolog, sowie drei Teile, die jeweils noch einmal in einzelne Kapitel, die mit Nummern gekennzeichnet sind unterteilt werden. Das Buch ist in der Gegenwart geschrieben, unternimmt aber immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit, um die Geschichte um das Rosenhaus zu erzählen. Weitere Ereignisse, die die Geschichte erklären bzw. von Belang für diese sind werden ebenfalls auf diese Weise mit eingebracht. Die Art wie das erklärt ist ähnelt dem Roman „Das Haus der Schwestern“, wo auch ein Rückblick geschieht, da allerdings in Form eines Tagebuches, und hier in Form von Erzählungen. In beiden Romanen besteht aber der Bezug der Vergangenheit zur Gegenwart. Und die Vergangenheit hat einen Einfluss auf die Geschehnisse der Gegenwart. Aber wollen wir bei diesem Roman bleiben. Bis zum Ende bleibt die Geschichte spannend. Der Anfang beginnt etwas seicht, d.h. mit wenig Geschehnissen und im Laufe der Geschichte steigern sich die Ereignisse bis zum Mord. Und selbst der Leser kann in diesem Moment nicht mit Sicherheit sagen wer denn nun der Mörder ist.
Im Großen und Ganzen ein Roman der an die Psyche rührt, aber gleichzeitig etwas von einem Kriminalroman hat. Und er spielt in einer schwierigen Zeit , wo ganz andere Probleme als heute an der Tagesordnung standen, da war ein Besuch am Strand mit dem Geliebten schon etwas besonders aber auch sehr riskant wenn der jenige versteckt bleiben muss. Die Extremsituation in der Zeit des Krieges wird so gut beschrieben das man die Not und die Ängste und Verzweiflung fast fühlen kann.
Durch die ziemlich schwierigen Zwischenmenschlichen Beziehungen wird das Buch in keiner Weise langweilig sondern es passiert immer wieder etwas mit dem man nicht gerechnet hat, oder es passiert gerade das was man erwartet hat, aber dennoch nicht vorhersehbar.
Man wird in diesem Roman gefesselt, so dass man ihn gar nicht beiseite legen mag. Man versucht selber die Lösung zu finden, bzw. die Beziehungen zu durchschauen. Und dann geschieht ziemlich unerwartet der Mord, in einem Moment in dem man ihn gar nicht erwartet. Der Mord passiert und plötzlich ändert sich die ganze Situation und die Geschehnisse überschlagen sich. Das Buch erhält plötzlich einen neuen Schwerpunkt. Den man ebenfalls nicht erwartet hat. So das im Grunde alles bis zum Ende verschleiert bleibt, bis sich der Kreislauf am Ende schließt. Der Autorin ist ein wahres Meisterwerk gelungen, da sie alles lebensecht beschreibt.
***Fazit***
Abschließend kann man nur sagen ein super Roman, einer tollen Autorin. Wer diese Autorin mag der wird auch von diesem Roman begeistert sein. Wer Charlotte Link noch nicht kennt für den wird es Zeit, das er sie kennen lernt. Denn auch diesen wird der Roman gefallen. Ich empfehle diesen Roman weiter, denn er ist absolut lesenswert.
***weiter Romane der Autorin***
Sturmzeit (41066)
Wilde Lupinen (42603)
Die Stunde der Erben (43395)
Die Sterne von Marmalon (9776)
Schattenspiel (42016)
Verbotene Wege (9286)
Die Sünde der Engel (43256)
Der Verehrer (44254)
***Autor&Co.***
Charlotte Link
Die Rosenzüchterin
Goldmann
ISBN 3-442-00103-5
www.goldmann-verlag.de
Seitenzahl: 606
Preis: da geliehen und kein Aufdruck nicht vorhanden.
Danke fürs Lesen, Kommentieren und Bewerten , ich hoffe euch hat es gefallen. Mich interessiert eure Meinung also Kommentiert mal eifrig. Liebe Grüße Fanta :o)>. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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schnekuesschen, 09.04.2006, 14:40 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Der Bericht ist einfach sh.... LG Sandy :-))))
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Frau zu sein bedarf es wenig, Hera Lind
20.02.2003, 14:04 Uhr von
Jakini
War die letzten Wochen seltener online, zum einen durch mein Autoverkauft, zum anderen hatten mei...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Einleitung:
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Ich bin kein Fan von Hera Lind, im Gegenteil, ich mag diese Frau nicht sonderlich. Erst vor kurzem konnte ich sie am Nachmittag in der Quiz-Show "Quizfire" sehen und drücke mit aller Kraft ihrer Endgegnerin Tina Ruland alle zur Verfügung stehenden Daumen, da diese mir wesentlich sympathischer ist.
Nun habe ich über dieses Buch schon mehrere Berichte gelesen und der Titel "Frau zu sein bedarf es wenig", der hatte sich in meinem Kopf festgesetzt.
Am Freitag stöberte ich durch Aldi, wo bei den Aktionen einige Bücher lagen, unter anderem, diese Buch. Da es von Hera Lind war, zögerte ich ein wenig, doch die Zusammenfassung auf der Rückseite sprach einfach an, und bei 3,99 Euro fand ich, kann man einfach nichts falsch machen.
Das Buch landete im Einkaufswagen und war somit gekauft. Lesen wollte ich es eigentlich über Ostern. Da aber meine kleine Tochter auf einmal aus unerklärlichen Gründen Fieber hatte, machte ich es mir mit dem Baby im Bett gemütlich, legte sie sehr oft an, und las dabei dieses Buch.
Die Geschichte:
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Eine junge Sängerin mit dem Namen Pauline Frohmut, liegt im Kreissaal, wo man die Geburt ihres ersten Kindes einleiten lassen wollt, da sie inzwischen zwei Wochen über dem Termin war.
Die junge Frau nahm das Ganze mit Sarkasmus und war lt. ihrer eigenen Aussage mit dem Fahrrad in die Klinik gekommen. So hatte sie natürlich keine Sachen dabei, man untersagte ihr aber, noch einmal loszufahren, um diese zu holen.
Die Frage, ob denn niemand ihr etwas bringen könnte, das verneinte sie, denn einen Mann hat sie nicht, ihre Tante wäre zur Kur und ihre Freundinnen sind alle im Urlaub.
Allerdings gab es einen Vater zu diesem Kind, er ist Arzt in der Klinik, da sie aber ihr gutes äußere Bild bewahren wollte, hatte sie ihm untersagt, zur Entbindung zu kommen.
Dieser hielt sich jedoch nicht daran und tauchte mit samt Videokamera, Sekt und Rosen im Kreissaal auf, pünktlich zur Entbindung, als Pauline gerade in der Wanne saß.
Der kleine Paul wurde geboren und nun war Pauline nicht mehr nur Kammersängerin, sondern auch Mutter. Gerade beim ersten Kind hat man da nicht so sehr viel Ahnung, so auch sie. Ihr kleiner Paul kuschelt gemächlich auf ihrem Bauch, ihr Kindsvater, wie sie den Vater ihres Kindes, der eigentlich Klaus Klett heißt, nett, kommt regelmäßig zu Besuch. Er bringt sogar seine Eltern mit, die natürlich ihren Enkelsohn kennen lernen wollten.
Die Frage, wann denn die jungen Eltern heiraten würden, steht nun im Raum, doch Pauline denkt nicht ans heiraten, sie meint, daß sie ihrem Klaus dazu nicht genug lieben würde. Da sie aber zusehen muß, wie sie zurecht kommt, läßt sie sich auf ein Abkommen ein, und zieht zu Klaus mit samt Kind, der natürlich Finanziell für die beiden sorgt.
Paule hat nach einigen Wochen nur Mutter sein, das dringende Bedürfnis, wieder zu singen. Da sie alleine zu Recht kommen möchte und nicht zu sehr von Klaus Klett abhängig sein möchte, nimmt sie ihren Paul mit und fährt alleine zum ersten Konzert. Doch es wird ein Fiasko, durch den kleinen Paul! Erst läßt sie ihn schlafender Weise in der Kirche stehen, wo sie singen soll, weil sie vor Konzerten immer auf die Toilette geht, um ihre Tonleitern zu üben, dort verschwindet er dann, weil der Küster glaubte, sie habe das Kind ausgesetzt. Der arme Kleine landet auf der Polizeiwache in der Ausnüchterungszelle. Dann hat man ein jugendliches Mädchen als Babysitterin engagiert, die sich während der Probe und dann zum Auftritt um den Kleinen kümmern soll. Zwischen Probe und Auftritt sollte der Kleine aber noch mal gestillt werden, doch das junge Mädchen erscheint viel zu spät, so daß er Kleine gar nicht richtig satt werden kann. Zu allem Überfluß maschiert das Mädchen dann mit dem Kleinen in eisiger Kälte ohne Jacke und Mütze zu ihrem Freund. Während Paulie also nicht gerade am Auftritt beteiligt ist, macht sie sich auf den Weg, um ihrem Sohn Jacke und Mütze zu bringen, doch sie findet die beiden kommt. Kommt gerade noch rechtzeitig zu ihrem Solo in die Kirche, wo ihr eine Dame aus dem Chor mitteilt, sie weiß wo Mädchen und Kind sind. Mit den Worten und der Jacke und der Mütze läuft die Damen los und kommt strahlend ohne wieder.
Pauline ist nach diesem Auftritt gefrustet und so engagiert sie eine Kinderfrau, die aber ihren eigenen Sohn immer mit dabei hat. Die freie Zeit nutzt sie, um Tonleitern zu üben, denn Weihnachten steht vor der Tür, und da gibt es immer besonders viele Auftritte. Bei einem dieser Auftritte lernt sie Simon kennen, und verliebt sich in ihn.
Simon weiß jedoch nichts von Paul und Klaus, er selber scheint sehr geheimnisvoll und so wollte Pauline dies auch sein.
Ihrem Klaus, mit den sie inzwischen eine reine Zweckgemeinschaft führt, beichtet sie das aber, er hat Verständnis, obwohl er gekränkt ist.
Die Kinderfrau hat Pauline jedoch inzwischen entlassen, denn während einer Tournee in Frankreich hat die sie arg in der Luft hängen lassen, denn ihr eigener fünf Jahre alter Sohn hat sich so daneben benommen, daß Pauline alleine für ihren Paul sorgen mußte, und sogar teilweise noch die Belange des Sohnes ihrer Kinderfrau in den Griff bekommen mußte.
So beschließen Klaus und Pauline ein neues Abkommen, eine andere Kinderfrau wird eingestellt, die schon bekannte Haushilfe Frau Pupke, die schon Klaus und seiner ersten Frau den Haushalt geführt hat. Sie zieht bei den beiden ein, was sich eigentlich praktisch anhört, denn Pauline ist nun wirklich frei, kann gehen wohin und wann sie will. Doch das paßt ihr auch nicht wirklich..... .
Weiter will ich die Geschichte nicht erzählen, denn das Ende soll ja nicht verraten sein, da bei Aldi noch einige dieser Bücher liegen, wer nun also Interesse bekommen hat, wird sicher noch eines bei Aldi zum Preis von 3,99 Euro abbekommen.
Das Buch:
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Das Buch ist einfach gehalten, was will man für die paar Euro auch erwarten. Es besteht aus einem festen Einband, der weiß gehalten ist und in goldenen Buchstaben steht der Name der Autorin, wie der Buchtitel auf dem Rücken des Buches. Eingeschlagen ist es in ebenfalls weißen Umschlag. Auf der Vorderseite prangt der Name der Autorin in schwarzen Buchstaben, darunter in rot der Name des Buches.
Darunter ist ein modernes Bild zu sehen, das von Siegmar Münk entworfen wurde.
Zu sehen ist offensichtlich die Diva Pauline, die gerade singt, dabei ein Herz mit Fliege in der rechten Hand hält, was offensichtlich die Herren der Welt, wohl ihren Klaus darstellen soll, in der linken Hand ein Herz mit Schnuller, ganz eindeutig Paul und aus dem Mund kommt ein weiteres Herz mit Noten darin, ihre Liebe zum Singen, zu dem sich Pauline eben berufen fühlt.
Auf der Rückseite des Einschlages kann man eine Zusammenfassung des Buches lesen, die mich auf das Buch neugierig gemacht hat.
Das Buch selber hat 271 Seiten, wo bei die letzte Seite nur noch mit einem Absatz von drei Sätzen gefüllt und einem Hinweis darauf, daß diese Geschichte frei erfunden wurde, versehen ist.
Hintergundinfo:
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Geschrieben hat Hera Lind dieses Buch während ihrer zweiten Schwangerschaft. Es ist ihr zweiter Roman, die Fortsetzung von: Ein Mann für jede Tonart.
Dieses Buch gibt es ebenfalls bei Aldi zu kaufen, und ich bin neugierig auf den ersten Teil, auch wenn ich nun mit dem zweiten begonnen habe.
Der erste Roman wurde inzwischen verfilmt, als ich die Namen die Darsteller las, da war ich schon erstaunt, denn ich kann mich einen tollen Film erinnern, der mit Katja Rieman verfilmt wurde, einer Altistin, die zwischen zwei Männern stand, schwanger wurde und nicht wußte, wer der Kindsvater ist... .
Beim lesen dieses Romans habe ich immer wieder an diesen Film denken müssen, die Situationen, das Verhalten von Pauline, alles erinnerte mich an diesem Film und sah ich beim Lesen immer Katja Rieman in der Hauptrolle der Pauline.
Meine Meinung:
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Wie Anfang schon erwähnt, bin ich kein Fan von Hera Lind, doch diese Buch hat mich einfach fasziniert.
Mir gefällt die Art, wie es geschrieben wurde, denn Hera Lind schreibt in einer Form, die wirklich Witz hat, und dabei sehr unterhaltsam ist. Gelesen habe ich das Buch an einem Tag, nämlich gestern, wo ich mich um meine kleine fiebernde Tochter gekümmert habe. Mir fiel es sehr schwer, das Buch zwischendurch aus der Hand zu legen, was aber hin und wieder sein mußte. Und hier fand ich auch den einzigen Mangel an dem Buch, es ist eine durchgehende Geschichte, leider ohne einzelne Kapitel. Da hätte man dann einen vernünftigen Punkt finden können, um zum Mittagessen, mal eben eine Lesepause zu machen.
Die Geschichte läßt sich leicht lesen. Sie wird aus der Sicht der Hauptperson Pauline geschrieben, die vieles mit Humor und Ironie interpretiert.
Besonders gut finde ich die Offenheit. Frage ich mich doch bei manchen Geschichten, was denn mit den Menschlichen Bedürfnissen passiert, so wird immer wieder betont, daß Pauline vor ihren Auftritten regelmäßig auf die Toilette gehen muß.
in meinen Augen ein Plus, das diese Geschichte so menschlich und reell werden läßt.
Das Thema dieser Geschichte ist, was mich aber auch sehr anspricht, denn ich bin nun gerade zum vierten Mal Mutter geworden und auch pendle zwischen Windeln und Stillen, aber dann eher meinen weiteren Kindern, denen ich auch alles Recht machen mußt. Vergleichsweise ist dann wohl eher yopi für mich, was das Singen für Pauline ist, auch wenn das nicht so direkt zu vergleichen ist, ich kann mir meine Zeit einteilen und wenn meine Tochter gestillt werden möchte, dann tue ich es, die arme Pauline muß zusehen, wie sie das alles zeitlich unter einen Hut bringt.
In erster Linie geht es in diesem Buch darum, daß Pauline nicht bereit ist, ihre Freiheit aufzugeben, aber irgendwie auch merkt, daß sie die Freiheit gar nicht mehr haben möchte. Sie ist auf der Suche nach dem goldenen Mittelweg, wie jede andere Mutter sicherlich auch. Sie liebt ihr Kind, möchte eine gute Mutter sein, doch sie liebt auch die Musik und möchte Kariere machen.
Ich kann das Buch auf jeden Fall empfehlen, mir hat es viel Spaß gemacht, das Buch zu lesen. Ob es an dem Inhalt lag, oder an der Ruhe die ich dabei hatte, ich hatte gestern das Gefühl, daß meine Milchbar arg am Überlaufen ist, da meine Tochter ja Fieber hatte, war es also optimal, denn gerade dann brauchen Baby´s ja viel Flüssigkeit, und die konnte ich meiner Tochter so bieten.
Ich denke, dies ist nicht nur ein Buch für Frauen, die darin eine Unterstützung finden, daß man Verständnis für die Frauen finden sollte, die eben nicht nur Mutter und Hausfrau sein wollen, sondern auch Männer sollten das Buch einmal lesen. Für sie ist es selbstverständlich, daß sie als junge Väter ihrem Beruf weiter nachgehen können, nur wenige lassen sich darauf ein, daß die Frau arbeitet, der Mann zu Hause bleibt.
Oftmals wird gesagt, wie leicht und einfach das Leben als Mutter doch wäre. Doch dieses Buch zeigt eindeutig auf, wie schnell Kinder einem doch einen Strich durch die Rechnung machen können, und daß man als Mutter nun mal seine Gedanken nicht abschalten kann, immer in Sorge um sein Kind ist.
Wie gut, daß nächste Woche Ostern ist, und ich in einer weiteren Woche Geburtstag habe, so kann ich hoffen, die weiteren Bücher, die bei Aldi noch ausliegen, ev.. dann noch zu bekommen, denn mir gefällt einfach die Art, wie dieses Buch geschrieben wurde.
Fazit:
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Diese Buch hat wirklich Witz und Charme, wer es noch nicht kennt, dem kann ich es ans Herz legen, wenn er eine leichte, aber unterhaltsame Lektüre sucht.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-06-05 12:18:17 mit dem Titel Hera Lind, Hochglanzweiber
Wie ich zu dem Buch kam:
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Im März hatte Aldi einige Hera Lind Bücher im Angebot, eines gönnte ich mir damals und war davon so begeistert, daß ich mir noch mehrere zum Geburtstags gewünscht hatte. Leider bekam ich nur noch eines der Bücher von einer Freundin, die mich direkt fragte, was ich mir denn wünsche, den Rest coordinierte mein Mann und da kamen dann andere Dinge, leider.
Immerhin konnte ich dann dieses eine Buch lesen, als ich vorkurzem mit einer Brustenzündung das Bett hüten mußte.
Wie sieht das Buch aus:
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Das Buch ist einem dunklen Einband gehalten, der jedoch nur aus Pappkarton besteht, es handelt sich bei meinem Buch also um eine Taschenbuchausgabe.
Jedoch ist es eigentlich kein Taschenbuch, denn insgesamt hat das Buch 448 Seiten, ein ganz schön dicker Wälzer eigentlich.
Mein Búch ist die original Ausgabe, mit der ISBN 3-548-25247-8.
Zwar handelt es sich um ein Geschenk, doch meine Tochter hat den Aufkleber über den Preis inzwischen abgepult, somit weiß ich, daß das Buch 8,95 Euro gekostet hat.
Worum geht es in dem Buch:
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Wilma von der Senne ist eine Jornalistin, die für ein Magazin mit dem Namen Elite schreibt. Um an gute Geschichten und somit auch an gutes Geld zu kommen, ist ihr jedes Mittel recht, so brachte sie eine Schauspielerin um ihren guten Ruf, in dem sie private Bilder aus ihrem Haus stahl, über die Einrichtung und die Ordnung im Haus herzog und das arme Kind als Verwahrslost da stehen lies. Nun ist wieder unterwegs, um natürlich, vor einem Jahr noch top aktuell, Barabara Becker zur Scheidung mit Boris zu interwieven. Natürlich bekommt auch sie kein Interwiev, wie alle anderen Reporter, so denkt sie sich eben ihre Geschichte, als angeblich gute Freundin von Barbara aus. Nebei, durch ein wirklich zufälliges Mithören eines Telefonates, erfährt sie dann noch, daß die Familienministerin Mechthild Gutermann eine Affaire mit einem amerikanischen Fremdneführer hatte, was natürlich auch sofort in der Zeitung gedruckt wird, man will ja als erstes solche Neuigkeiten drucken.
Wilma ist aber nicht nur Jornalistin, sondern sie ist auch Mutter von zwei Kindern, die sie gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Raimund Wolf, einem Staranwalt. Lieben tun die beiden sich eigentlich nicht wirklich, doch sie ergänzen sich fabelhaft, so schiebt Wilma ihrem Reimund immer passende Scheidungsfälle zu und die beiden führen ein finanzielles gutes Leben. Aus diesem Grunde können sie sich auch ein Aupair Mädchen und eine Haushälterin leisten, als Wilma jedoch aus Amerika von ihrem angeblichen Interview mit Barbara heim kommt, ist das Aupair Mädchen verschwunden und die Haushälterin tot auf der Terrasse.
Wilma muß sich um alles alleine kümmern und macht auf der Suche nach einem Beerdigungsinsitut und Kleidung für die tote Haushälterin eine grausige Entdeckung. Panisch fährt sie zur Schule, um ihre Töchter abzuholen, da sie aber auf dem Weg mit der Redaktion telefoniert, baut sie einen Unfall und fährt in eine Straßenbahn, in der inzwischen auch ihre Töchter sitzen, die vor der Schule nicht abgeholt wurden.
Auf einmal erfährt Wilma, wie sie mit anderen Menschen umgegangen ist, denn nun ist sie das Opfer und wird als Rabenmutter verschrien, von ihrer schärfsten Konkurrentin Nicola Nassa, die nun mit ihren Informationen Wilma und die Familienministerin fertig macht........ .
Wie ist meine Meinung zu dem Buch:
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Mir hat das Buch sehr gut gefallen, auch wenn die Autorin persönlich nicht mag, ihre Bücher gefallen mir dafür um so mehr.
Der Inhalt ist flüssig geschrieben, so daß das Buch schnell und einfach gelesen werden kann. Zwar kommen immer wieder Sprünge in dem Buch vor, so z.B. ziwschen den drei Frauen Wilma, Nicole und Mechthild, wie auch hin zu Raimund und den Töchter von Wilma, doch man ist durch diese Sprünge auf keinen Fall verwirrt.
Die Geschichte selber gefällt mir sehr gut, sie sollte vielleicht einige andere dazu veranlassen, von ihrem hohen Ross herunter zu kommen, denn man kann schnell tief fallen, wie sich im Falle von Wilma zeigt. Hierzu fällt mir eigentlich nur das Sprichwort ein: Wer anderen eine Grube fällt, der fällt selbst hinnein.
Wilma erscheint zu Beginn als knallharte Jornalistin, zu Beginn kann man denken, sie wäre Herzlos, daß als sie entdeckt, daß ihr Lebensgefährt sich offensichtlich den beiden Töchter vergeht, da wachen ihre Mutterinstinkte auf und sie will die Töchter vor diesem Menschen retten. Der Unfall kommt dazwischen, Raimund ahnt etwas von ihrem Wissen und erzählt den Mädchen, die Mutter wäre tot. Dann verschwindet er mit ihnen zu seiner Schwester nach Amerika.
Wilma hat sich innerlich von den Kindern verabschiedet, doch der nette, gutaussehende Mann aus dem Rückflug von dem Becker Interview besucht sie regelmäßig, und da schafft sie es, ihre Kinder zu suchen und zu retten. Hier wird dann auch klar, daß man niemals aufgeben sollte.
Der Inhalt zeigt, daß viele heute hoch hinnaus wollen und das eigentliche Leben vergessen. So findet Wilma endlich zu sich selbst, denn sie hatte zwar eine Menge Spaß und Geld als Jornalistin, doch nach ihrem Absturz ist sie eigentlich glücklicher, als vorher. Dies jedoch erst, nachdem sie ihre Töchter wohlbehalten wieder bekommen hat.
Jeder sollte sich also genau überlegen, ob er wirklich das für sich will, was er gerade aus seinem Leben macht. So hat mir ein wenig die Traurigkeit genommen, jeden Cent mehrmals umdrehen zu müssen, ich habe meine Familie und das ist das Wichtigste, auch wenn die drei Frauen trotz angeblicher Armut nicht wirklich verzichten müssen.
Ebenfalls in der Geschichte angsproche das Thema Figur, Wilma hat durch ihren Job, wo es natürlich immer leckeren Champus und andere Leckereien gibt, keine so gute Figur, bis nach ihrem Unfall, wo sie dann im Krankenhaus rapide abnimmt.
In der Überschrift habe ich dieses Buch als modernes Märchen beschrieben, das hat auch seinen Grund, denn es erinnter mich an so manche Märchen, z.B. an König Drosselbart, wo die Prinzessind sehr hochnäsig ist, sich dann aber als armes Mädchen macht, so wie Wilma es auch schafft. Natürlich wird in diesem Buch alles gut, im wirklichen Leben geht leider nicht immer alles so gut aus, doch was wäre das Leben ohne zu träumen.
Mir tat es gut, dieses Buch zu lesen, ich konnte dabei schön entspannen und es hat auf jeden Fall zu meiner schnellen Genesung beigetragen. Aus diesem Falle kann ich das Buch jedem empfehlen, der solche Geschichten gerne liest.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-06-10 08:19:18 mit dem Titel Anette Langen und Constanze Droop, Briefe von Felix
Wie wir zu dem Buch kamen:
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Die Tante meines Mannes ist total begeistert von Felix, so schenkte sie unserer großen Tochter letztes Jahr zu Weihnachten das Buch: Briefe von Felix, von Anette Langen & Constanza Droop.
Ein paar Mal mußte ich meiner Tochter dieses Buch vorlesen, inzwischen liest sie es auch gerne schon selber, doch durch das Vorlesen kenne ich das Buch natürlich auch und denke, es richtig beurteilen zu können.
Wie sieht das Buch aus:
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Das Buch ist quadratisch und hat die Maaße 22 x 22 cm, so paßt es sehr gut in einen Bücherschrank. Auf dem festen Einband ist der Kuschelhase Felix mit seiner Glocke im den Hals und seinem roten Koffer zu sehen. Umramt ist das Buch am unteren Rand und an den Seiten bis zu 2/3, wo es dann über die Seite weiter geht, mit blauen und roten Streifen, eben wie bei einem Briefumschlag. Darüber sieht man dann ein Stück Skyline von New York, eine Burg und Elefanten. Auf dem Einband findet man also schon mal einen Hinweis darauf, worum es in dem Buch geht.
Auf der Rückseite gehen die Bilder der Welt weiter, so reitet Felix auf einem Kamel vor Pyramiden, man sieht den Eiffelturm und noch so einiges. Darunter dann wieder ein Briefumschlag, in dem eine kleine Erklärung seht, worum es in dem Buch geht.
Das Buch hat insgesamt 32 Seiten, auf denen relativ große Buchstaben zu lesen sind. Aber auch schöne Bilder gibt es zu den Geschichten, die das Lesen leichter machen. Insgesamt enthält das Buch dann aber auch noch 6 Briefe, die gelesen werden können und sollten.
Worum geht es in dem Buch:
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Die kleine Sophie war mit ihrem Eltern verreist, auf dem Flughafen stellt sie fest, daß ihr Kuschelhase Felix verschwunden ist. Die ganze Familie sucht nach Felix, doch der ist nicht aufzufinden. Traurig fährt Sophie mit ihren Eltern nach Hause. Nichts und Niemand schaffen es, Sophie zu trösten, denn Felix und sie sind seit ihrer Geburt unzertrennlich, und nun ist er einfach weg.
So fällt ihr auch der erste Schultag sehr schwer, doch zu Hause wartet eine Überaschung auf sie, ein Brief von Felix. Ihr kleiner Felix macht eine Weltreise, die erste Station ist London. Mit ihrem Vater liest sie gemeinsam den Brief von Felix, und der Papa erklärt ihr, wo London liegt. Sophie kann wieder lachen, ihr Felix ist zwar noch nicht wieder zu Hause, aber er hat sich bei ihr gemeldet.
Es folgen noch weitere Briefe aus Paris, Rom, Ägypten, Afrika und New York, bis Felix dann am Nikolaus Abend, wo Sophie und Felix inzwischen beide einiges erlebt haben, vor der Tür steht.
Wie ist meine Meinung zu dem Buch:
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Die Briefe, die Felix geschrieben hat, die sind alle in dem Buch abgebildet, so kann man die Vorderseite bedruckt sehen, die Rückseite ist auf der nächsten Seite des Buches ein wirklicher Briefumschlag, auf dem der Absender steht. Darin verbirgt sich dann der Brief, den die Kinder, oder die Eltern lesen können. Meiner Tochter macht es besonders viel Spaß, diese Brief zu öffnene und zu lesen, obwohl es bei dem aus Frankreich sehr schwer ist, denn dieser wurde mit französischem Aktzent geschrieben, was ich persönlich auch bemängeln möchte, denn meine Tochter lernt gerade Lesen, da sollte sie dann die Wörter schon richtig lernen, wie sie gerade geschrieben werden.
Ansonsten sehe ich es sehr gerne, daß meine Tochter dieses Buch so liebt und total gerne liest, denn mit diesem Buch wird Kindern auf ganz liebe Art und Weise, die Welt näher gebracht. So schreibt Felix z.B. von der heißen Sonne in Afrika, während Sophie zu Hause bei Regen in ihrem Zimmer sitzt, was in Afrika fehlt, haben wir manchmal zu genüge. London ist die Hauptstadt von England, Paris die von Frankreich und Rom, die von Italien. All dies erfahren die kleinen Leser und Zuhörer in dem Buch. Aber auch über Ägypten und die Pyramiden gibt das Buch ein paar Iformationen.
Geschrieben ist das Buch sehr kindgerecht und einfühlsam, dabei aber auch leicht verständlich.
Meiner großen Tochter gefällt dieses Buch sehr gut, sie wird im nächsten Monat sieben Jahre alt, und kann das Buch inzwischen, wenn auch nur laut und langsam, alleine lesen. Dabei findet sie dann auch schon ihren ersten Zuhörer, nämlich ihre mittlere Schwester, die inzwischen auch schon die Geschichten von Felix liebt und sich deswegen immer dazu setzt, wenn meine Große das Buch liest. Die Mittlere wird im Oktober drei Jahre. Zwar kann sie die Geschichte noch nicht wirlich verstehen, aber sie mag sie eben auch schon sehr gerne.
Ich persönlich habe meinen eigenen Verdacht, was die kleinen Stoffhase angeht, nämlich, daß die Briefe nicht von ihm, sondern von den Eltern stammen, und daß zum Nikolaus ein neuer Felix vor die Tür gesetzt wurde, denn am gleichen Tag kam auch die Tante von Sophie und ihren Geschwiestern an, die ebenfalls sehr viel um die Welt gereist ist.
Somit vermute ich mal, daß die Tante einen neuen Felix besorgt hat, und in seinem Namen immer die Briefe geschrieben hat, damit Sophie Nachrichten bekommt, bis sie den neuen Felix bekommen kann, doch mein Verdacht ist eine andere Geschichte, für die Kinder ist das Stofftier einfach lebendig, und das ist meiner Meinung nach auch in Ordnung.
Fazit:
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Ich kann das Buch auf jeden Fall empfehlen, Kindern macht es Spaß das Buch zu lesen, oder vorgelesen zu bekommen, und auch mir hat es Spaß gemacht, meiner Tochter das Buch vorzulesen, die kleinen Geschichten sind leicht spannend, sehr lehrreich und leicht zu verstehen. Das Buch regt dazu an, sich mit den Eltern über die Welt und die Städte zu unterhalten, und das finde ich gut so. War also nach einem passenden Geschenk für ein ca. 6 Jahre altes Kind sucht, dem kann die Briefe von Felix auf jeden Fall empfehlen, obwohl ich den Preis ehrlich gesagt nicht kennen, denn meine Tochter hat dieses Buch selber geschenkt bekommen.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-01-02 16:02:15 mit dem Titel Hera Lind - Die Zauberfrau, Immer wenn was fällt
Wie ich zu dem Buch kam:
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Durch Zufall hatte ich Frau zu sein bedarf es wenig von Hera Lind gelesen. Da wollte ich dann auch den ersten Teil kennenlernen und sah mich diesbezüglich bei ebay um. Ersteigert habe ich dann einen ganzen Satz Bücher von Hera Lind und so konnte nach den Umzugsstrapazen ein paar Erholsame Stunden in meinem neuen Wohnzimmer verbringen und dabei ein wenig lesen.
Wie sieht das Buch aus:
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Mein Buch ist eine Taschenbuchausgabe, die laut Druck DM 16,90 gekostet hat. Ich vermute der aktuelle Europreis liegt um die 8 Euro.
Der Einband ist somit aus fester Pappe mit einem Druck. Abgebildet ist ein merkwürdiges Bild auf der Vorderseite, eine Frau mit langen roten Haaren, die aus einem umgedrehten Hut zaubert. Durch dieses Bild hatte ich schon etwas anderes erwaret, als ich dann in der Geschichte vorfand.
Das Buch besteht aus 523 Seiten die durgehend bedruckt sind.
Worum geht es in der Geschichte:
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Charlotte ist Schauspielerin und Mutter zweier Jungs. Die Jungs sind Zwillinge, aber von verschiedenen Vätern, ihre Namen sind Ernie und Bert. Verheiratet ist Charlotte mit Ernstbert, einem Finanzberater mit Leib und Seele. So hat Charlotte, die damals noch mit einem jungen Schauspieler leeirt war, ihn auch kennengelernt, denn er sollte ihre Steuererklärung machen. Da Charlotten feststellte, daß sie schwanger ist, und Ernstbett einen Silberblick hat, den sie hocherotisch findet, fanden die zwei dann zusammen, zumahl der junge Schauspieler der Kariere wegen das Weite suchte.
Charlotte machte trotzdem ein bisschen Karriere, sie wurde in einer Serie aufgenommen, die jeden Nachmittag auf einem kleinen Sender die Herzen der alten Leute erfüllt, andere sehen solche Serien nicht an. Sie spielt die Dr. Anita Bach in einer Krankenhausserie.
Immer mit von der Partie ist Charlottes Mutter Grete, die für Charlotte ihre eigene Karierre an den Nagel gehängt hatte, denn erst war sie selber mit Charlotten schwanger und dann diese mit den Zwillingen und Oma wurde gebraucht, damit Charlotte abeiten konnte.
Charlotten fühlt sich nicht sonderlich wohl, die Krankenhausserie scheint sie nicht auszufüllen, auch mit Ernstbert ist das Leben mehr als Langweilig. Er ist nur in Fahrt, wenn es um Quittungen oder Gebrauchsanweisungen geht, die nimmt er sogar mit auf Klo.
In der Krankenhausserie sind merkwüridige Kollegen und Kolleginnen, mit denen Charlotte auch nicht wirklich etwas anfangen kann, denn jeder fühlt sich dort umwohl, obwohl Charlotten die Rolle der Dr. Anita Bach sehr gerne spielt. Jeder möchte dort der Star sein.
Eines Tages kommt ein neuer Kollege ins Team, der in der Serie mit Charlotte etwas anfängt und auch im wahren Leben ist er nicht abgeneigt.
Als Charlotte aber mitbekommt, daß er jedem Rock dem Hof macht und sie nur für ein Lärvchen hält, das kein Talent hat, will sie sich an ihm rächen. Mit einem Trick, der schon früher immer funktioniert hat, will sie, daß er sich in sie verliebt. Dazu muß sie nur tief in seine Augen sehen und etwas fallen lassen. Doch das Ganze geht schief, denn auch sie verliebt sich in ihn ein klein wenig.
Außerdem schreibt Charlotte ein Ein Frau Stück, in die es allen zeigt.
Eine andere ebenfalls neue Kollegin, die eine kurzfristige Rolle in der Klinik übernimmt, ermunter Charlotte, dieses Stück an einen Produzenten zu schicken, denn es gefällt ihr und damit könnte sie Karierre machen. Charlotte bekommt tatsächlich einen Termin bei dem schmierigen Produzenten, die sie ablitzen läßt.
Charlotte ist Schauspielerin und Mutter zu gleich, der Alltag ist nicht immer einfach, nach Feierabend sind die Kinder und der Haushalt dran, in dem viel zu tun ist, denn der Ehemann ist zwar korrekt was seine Quittungen angeht, doch das war es dann auch schon, das Haus ist immer unordentlich und Charlotten versucht gegenan zu kämpfen. Sonntag morgens verschwindet sie mit den Kindern aus dem Haus, damit der Vater ausschlafen kann.
Mit dem Lehrer hat nur sie zu tun, und der schickt sie mit den Jungs zum Zahnarzt. In der Praxis hat Charlotte auf einmal Zahnweh und muß selber auf den Stuhl, während der Zahnartz sie untersucht, sieht er ihr tief in die Augen und läßt den Bohrer fallen.
Eines Tages ruft der Produzent sie an, daß sie mit dem Stück auf Tournee geht, und das zu der Zeit, wo ihr Mann ebenfalls auf Geschäftsreise ist. Ihre Mutter steht auch nicht mehr zur Verfügung, zum einen reagiert sie auf den Produzenten merkwürdig, zum anderen will sie nun ihr eigenes Leben leben. Also sucht Charlotte nach einer Kinderfrau und findet einen jugen gutaussehenden Kindermann. Dieser Junge sieht nicht nur gut aus, er kann sehr gut mit Kindern umgehen und den Haushalt führen.
Am Tag vor ihrer Abreise, taucht ihr Kollege noch mal bei ihr auf, natürlich nicht ohne gewissen Wunscht, dem Charlotte ihm gerne erfüllt. Dann erscheint noch der Lehrer ihrer Kinder und ihr Zahnarzt, den sie telefonisch um Rat gefragt hatte, weil sie auf einmal wieder Zahnweh hatte.
So hat sie auf einmal vier Männer am Hals, ihren Kollegen, den Zahnarzt, den Lehrer und natürlich auch noch den Kindermann, denn am Abend vor der Abreise grillen sie mit den anderen Herren gemeinsam und während Charlotte den Kindermann ansieht, fällt natürlich etwas herunter.
Mehr möchte ich vom Inhalt, der noch eine ganze Menge zu bieten hat, nicht verraten.
Wie gefällt mir dieses Buch:
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Ich finde die Geschichte unterhaltsam geschrieben und mir tat es wirklich gut, das Buch nach dem ganzen Stress, den wir hatten, zu lesen. Viele Passagen sind lustig, vorallem, wenn die Zauberfrau ausversehen ihren Zaubertrick anwedet und den nächsten Mann am Hals hat.
Doch ich habe dabei auch gemerkt, daß viele Schnittmuster in den Büchern ähnlich sind, so geht es meistens darum, daß die Frau sich nicht wohlfühlt und sich vom Mann trennt, oder sie wieder zusammenfinden, weil der Mann sich grundlegend geändert hat. Wichtig ist in den Bücher aber immer, daß die Frau eine Kariere macht, trotz der Kinder.
Ob mir das nun gefällt, daß kann ich nicht bestätigen, denn ich glaube nicht, daß eine Frau, die sich überwiegend um Haushalt und Kinder kümmert und nebenbei nur ein bisschen Geld dazu verdient, weniger wert ist, als eine Frau, die ihre Kinder von anderen betreuen läßt, um groß Karriere zu machen.
Da Hera Lind inzwischen ihre Familie verlassen hat, denke ich schon, daß sie in diesen Büchern ihr eigenes Empfinden ausgedrückt hat, auch wenn die Heldinnen in ihren Romanen höchstens die Männer verlassen, aber nie wirklich die Kinder.
An manchen Stellen habe ich mir schon gewünscht, mein Mann liest dieses Buch ebenfalls, denn es scheint wohl das Laster aller Frauen zu sein, den Männern hinterherräumen zu müssen. Zum Glück geht es bei uns nicht so weit, daß Gebrauchsanweisungen auf dem Klo rumliegen. Aber wie auch der gute Ernstbert, läßt auch mein Mann alles stehen und liegen, wo er gerade ist, nur daß Ernstbert sich das auf einmal ganz schnell abgewöhnt, wo er merkt, daß es viele andere Verehrer für seine Frau gibt.
Das Buch habe ich an zwei Tagen gelesen, es ist so klasse geschrieben, daß man es einfach nicht wieder aus der Hand legen kann, es sei denn, man hat keine andere Wahl. Geschrieben ist die Geschichte so leicht, daß man auch schnell alles gelesen hat. Es gibt viele lustige Passagen in dem Buch, der Humor der Autorin ist einfach unschlagbar, wenn auch beim lesen des sechsten Buches, wo sich einfach zu vieles wiederholt, nicht mehr ganz so reißend. Was mir aber vorallem aufgefallen ist, sie schreibt auf der Rückseite zu dem Buch die Zauberfrau :
Zitat Anfang
" Meine Leserinnen schreiben mir, daß sie das Gefühl haben, eine gute Freundin verloren zu haben, wenn sie das Buch zuklappen. Und etwas schöneres kann man mir als Autorin eigentlich nicht sagen."
Zitat Ende von Hera Lind.
Sicherlich ein schönes Kompliment und auch ich muß zugeben, mit der Romanfigur sympatiert zu haben. Doch merkwürdig finde ich, daß in ihrem Buch DAS SUPERWEIB genau diese Aussage der Romanheldin, die in dem Buch ja ein Buch geschriebne hat, gemacht wurde. Somit bezweifel ist das leider und befürchte, es ist wohl eher ein Wunschdenken.
Fazit:
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Wer noch nicht zu viele Hera Lind Bücher gelesen hat, dem kann ich das Buch empfehlen. Es bietet eine lockere Unterhaltung mit viel Witz und ein bisschen Spannung. Das Buch ist leicht und schnell zu lesen. Meiner Meinung nach ist es auch kein reines Frauenbuch, wenn auch Frauen eher von diesen Büchern angezogen werden, aber ich kann mir auch gut vorstellen, daß ein Mann dieses Buch ebenfalls lesen könnte. Ob man das Buch nun unbedingt neu kaufen sollte, das wage ich zu bezweifeln, denn es gehört meiner Meinung nach zu den Büchern, die man ein oder zwei Mal liest und dann stehen sie im Schrank. Somit werde ich meine Bücher nun wohl auch gesammelt bei ebay einstellen, denn sie sind noch gut erhalten, obwohl ich schon die zweite Besitzerin bin. Doch öfter muß man diese Bücher einfach nicht lesen.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-01-03 14:03:32 mit dem Titel Hera Lind - Ein Mann für jede Tonart
Wie ich zu dem Buch kam:
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Im letzten Sommer hatte ich durch Zufall die Fortsetzung dieses Romanes gelesen, da er bei Aldi sehr günstig verschleudert wurde. Zwar kannte ich die Verfilmung des ersten Teils,
Ein Mann für jede Tonart,
dennoch wollte ich auch dieses Buch gerne noch mal lesen. Also sah ich mich bei ebay geziehlt nach diesem Roman um und ersteigerte sehr günstig mehrer Hera Lind Romane, die ich gemütlich nach unserem Umzug gelesen habe.
Normaler Weise kostet dieser Roman neu um die 8 Euro, da sich aber Hera Lind Romane nur einmal lesen lassen, lohnt sich ein Neukauf nicht wirklich, es sei denn, die Bücher sind so günstig, wie im letzten Sommer bei Aldi.
Wie sieht das Buch aus:
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Es handelt sich um eine Taschenbuchausgabe, die einen festen, bedruckten Einband hat. Auf dem Cover ist ein Foto von Katja Riemann, Uwe Ocksenknecht und einem weiteren, mir leider unbekannten Schauspieler abgebildet, die die Hauptrollen in der Verfilmung gespielt haben.
Insgesamt besteht die Geschichte aus 287 Seiten, die durchgehend bedruckt sind. Farbliche Abbildungen gibt es in dem Buch nicht, ebenso keine abgetrennten Kapitel.
Worum geht es in der Geschichte:
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Hauptfigur dieser Geschichte ist eine junge Sängerin, die regelmäßig als Alt Solistin auf Konzerten auftritt. Hauptsächlich im Winter zur Weihnachtszeit, wo in vielen Kirchen Konzerte stattfinden.
Sich fest zu binden, dazu hat sie keine große Lust, bisher zumindest nicht, und so läßt sie sich hin und wieder mit einem Kollegen ein, bleibt man doch frei, hat seinen Spaß und mit nach Hause nehmen muß sie auch niemanden, denn meist ist sie unterwegs und übernachtet in Hotels.
Im Nacken hat sie aber immer Zwiegespräche mit ihrer Tante Lilly, die zwar nicht wirklich anwesend ist, aber die sie großgezogen und offensichtlich geprägt hat.
Eines Tages lernt sie den Kritiker Lalinde kennen, er scheint sich in sie verliebt zu haben, was ihr schmeichelt. Hinzu kommt dann noch der Arzt Klaus, den sie durch Zufall kennenlernt. Auch er taucht immer wieder in ihrem Leben und so fängt sie mit beiden etwas an. Die beiden Männer wissen von einandner, sind aber selber beide verheiratet und so akzeptieren sie den Zustand.
Der Kritiker ist aber doch erpicht darauf, einen Exklusivvertrag mit ihr zu bekommen, sprich, sie zu heiraten, er läßt sich dafür auch von seiner Frau scheiden, die ebenfalls einen neuen Partner hat. Als die Sängerin schwanger wird, will sie dieses Angebot auch annehmen, doch da taucht der Kritiker ab und läßt sich nicht mehr blicken, er fängt sogar etwas mit ihrer größten Konkurentin an.
Den Rest der Geschichte will ich nicht verraten, obwohl man sich diese nach der Überschrift vielleicht schon denken kann, wenn auch ohne den wahren Hintergrund zu wissen.
Wie hat mir dieses Buch gefallen:
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Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen. Es ist witzig und leicht zu lesen geschrieben. Vorallem hat es endlich mal eine andere Handlung, als bei den anderen Büchern von Hera Lind, die Zauberfrau, das Superweib und Hochglanzweiber. Hier geht es endlich mal nicht um eine emanzipierte Frau, die sich vom Mann trennt oder sich diesen so hinbiegt, wie sie ihn gerne hätte.
Nein hier steht eine Frau zwischen zwei Männern und muß sich nun entscheiden.
Viele der Situationen sind urkomisch, und man leidet zum Teil der Hauptfigur, die sich eigentlich entscheiden möchte, dann aber doch immer wieder dem anderen verfällt.
Witzig auch die Einlagen der Konzerte, als wir selber im Advent zu einem Konzert in einer Kirche waren, mußte ich immer an diese Geschichte denken und beim Anblick der Altistin schmunzeln.
Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, vielleicht lese ich dieses, wie auch die Fortsetzung: Frau zu sein bedarf es wenig, noch ein zweites Mal. Viel lieber würde ich aber noch einmal die Verfilmung im Fernsehen sehen, denn ich muß auch zugeben, daß ich beim Lesen die Darsteller immer vor Augen hatte.
Fazit:
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Ein Buch, das ich auf jeden Fall empfehlen kann, denn es läßt sich leicht lesen und ist sehr unterhaltsam. Es eignet sich ebenso zum Verschenken und wird als Geschenk sicher bei vielen Frauen gut ankommen. Ich selber habe zwei Tage gebraucht, bis ich das Buch gelesen hatte, es hatte mich einfach so gefesselt, daß ich es nur schwer aus der Hand legen konnte.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-01-05 16:17:54 mit dem Titel Hera Lind - Das Superweib
Wie ich zu dem Buch kam:
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Da mir ein Buch von Hera Lind sehr gut gefallen hatte, ersteigerte ich bei ebay gleich eine ganze Reihe von Hera Lind Büchern zu einem sehr günstigen Preis. Mir gefiel in den ersten beiden Büchern, die ich gelesen hatte die Schreibart von Hera Lind, denn sie schreibt locker und vorallem mit Humor, eine Art, wie ich sie sehr gerne lese.
Nach unserem Umzug im November diesen Jahres, hatte ich dann ein bisschen Zeit, diese Bücher auch wirklich zu lesen, eines davon war DAS SUPERWEIB.
Das Superweib ist der dritte Roman von Hera Lind und wurde 1994. 1995 wurde das Superweib verfilmt und kam Ende 1995 in die Kinos. Inzwischen war der Film auch Fernsehen zu sehen, ich habe ihn allerdings im Kino, wie aich im Fernsehen verpaßt.
Im Vergleich zu den beiden ersten Romanen: Ein Mann für jede Tonart und die Fortsetzung Frau zu sein bedarf es wenig, handelt es diesmal um ein andere Thema, was Hera Lind dann aber in weiteren Romanen, die ich vor diesem hier gelesen habe, immer wieder aufgreift. Eine Frau, die in ihrer Ehe unglücklich ist, sich trennt und dann auch noch Kariere macht. Nach einem ähnlichen Strickmuster laufen, wie ich inzwischen gemerkt habe, viele ihrer Geschichten ab, auf jeden Fall vermischt sich immer die Karierre mit dem Mutter da sein.
Wie sieht das Buch aus:
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Ich habe eine Taschenbuchausgabe ersteigert, die lt. Rücken neu einmal 14,90 DM kostet hat. Somit liegt der Europreis nun wohl um die 8 Euro.
Hierbei handelt es sich um eine Taschenbuchausgabe, die keinen festen, sondern nur einen Kartonierten Einband besitzt.
Auf der Vorderseite ist ein merkwürdiges Bild abgebildet, eine recht moderne Zeichnung, die mich persönlich eher abschreckt, als anspricht. Die Rückseite verrät ein klein bisschen was über den Inhalt.
Das Buch besteht aus 400 Seiten, die alle durchgehend beschrieben sind. Es gibt keine einzelnen Kapitel oder gar Bilder und Zeichnungen.
Worum geht es in der Geschichte:
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Die Hauptfigur dieses Romanes heißt Franziska Herr- Großkötter. Sie ist verheiratet mit dem Regisseuren Will Groß. Die beiden haben zwei gemeinsame Söhne, um die sich außschließlich Franziska kümmert, denn Will ist ständig auf Reisen, wo er filmen muß. Dabei bleibt er seiner Frau natürlich nie treu, was diese weiß und mit Kummer hinnimmt.
Als Will endlich seinen Durchbruch als Regisseur hat, muß er zusehen, daß das Geld unter die Leute kommt. Somit beauftragt er seine Frau, ein Haus für die Familie zu kaufen.
Damit sie auf der Suche nach dem richtigen Haus den richtigen Eindruck hinterläßt, geht sie zu einem Star Friseur und lernt dort die Mutter des Anwaltes Enno kennen. Die beiden kommen sich ins Gespräch und Franziska soll sich mit ihrem Sohn in Verbindung setzen, da er ihr sicher bei der Haussuche helfen kann. Dieser mißversteht sie und reicht ausversehen die Scheidung ein. Als Franziska dieses Mißgeschick bemerkt, findet sie die Idee gar nicht so schlecht.
Das Haus kauft sie trotzdem, mit Hilfe von Enno, mit dem sie sich ein bisschen einläßt, nicht wirklich und eine lange Beziehung will sie nicht, aber sie fühlt sich bei ihm geborgen. Auch mit der Mutter von Enno kommt sie sehr gut zurecht, sie ist die optimal Großmutter für ihre Kinder, und Franziska hat eigentlich das Familienglück, das sie mit Will nie hatte, trotzdem ist sie ungebunden, denn sie wohnt im Haus gegenüber von Enno und seiner Mutter.
Damit die Scheidung vollzogen werden kann, bittet Enno Franziska Aufzeichnungen zu machen, über ihre Ehe. Diese Aufzeichnungen liest die Mutter von Enno und reicht sie glatt bei einem Verlag ein, denn die Ehe von Franziska und Will ist so super beschrieben worden, daß sie einem Bestseller ähnelt.
Das Manuskript soll tatsächlich veröffentlich werden und Franziska soll nach Hamburg fahren. Unter dem Pseudo Franka Zis veröffentlich Franziska ihre Ehe mit Wilhelm Großkötter. Im Verlag sieht sie ihre alte große Liebe wieder, einen ehemaligen Lehrer.
Durch das Buch weiß er nun von ihrer Liebe und so lassen die beiden sich bei jeder Begegnung miteinander ein.
Zu Hause wartet immer brav der Anwalt Enno mit seiner Mutter.
Damit Franziska Kinder, Haus und Karierre unter einem Hut bringt, besorgt Ennos Mutter ihre eine Haushälterin. Eine liebe nette Dame namens Paula, die den Haushalt sehr gut pflegt und sich wunderbar um die Kinder kümmert.
So kann Franziska dann auch auf Bücherlesungen gehen, wo sie von einem Ort zum anderen fahren muß. Hier stößt sie auf einen bekannten Autoren für Kinderbücher und auch mit ihm fängt sie etwas an.
Kaum ist sie wieder zu Hause, erfährt sie, daß ihr Buch verfilmt werden soll. Und die Recht hat kein anderer gekauft, als ihr noch Ehemann Will Groß, der auf einmal vor ihr in ihrem Haus steht und von ihrem Buch schwärmt, ohne zu wissen, daß die Autorin vor ihm steht.
Enno arbeitet einen Vertrag aus, daß die beiden gemeinsam das Drehbuch schreiben, ohne dabei das Trennungsjahr zu verletzen.
Ich denke, das sollte reichen, um sich ein Bild von der Geschichte machen zu können. Man bekommt auch immer wieder Inhalte aus dem Roman der Franka Zis zu lesen, die ja Erfahrungen ihrer Ehe sind.
Wie hat mir das Buch gefallen:
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Eigentlich hat mir das Buch sehr gut gefallen, es liest sich locker und humorvoll. Innerhalb von drei Tagen hatte ich die Geschichte durch, jeden Abend ein paar Stunden. Ich hatte Probleme, das Buch aus der Hand zu legen, da es mir Spaß gemacht hat, es zu lesen.
Hera Lind schreibt mit Witz, mit dabei sind immer kleine Seitenhiebe gegen die Männer. Dennoch habe ich nun, wo ich inzwischen fünf Romane von ihr gelesen habe, das Gefühl, sie selber ist unglücklich und schreibt ihr Unglück von der Seele. So weit ich weiß, hat sie inzwischen ihre Familie verlassen.
In das Superweib verbindet die Autorin bei der Hauptfigur eine unglückliche Ehe, die beendet wird, eine Karierre für die Hauptfigur, die natürlich ein Finanziell sorgenfreies Leben führen kann, denn wer kann sich schon mal eben ein Haus kaufen und komplett einrichten, unseres wird noch lange nicht uns gehören, sondern der Bank.
Sie wird umsorgt, hat viel Hilfe durch ihren Anwalt, mit dem sie eine offene Beziehung führt und seiner Mutter, die immer für die Kinder da ist, wenn Not am Mann ist. Und trotzdem ist sie ungebunden, so daß sie sich ohne schlechtem Gewissen noch mit ihrem Lektor, ihrer großen Jugendliebe und einem Kollegen, der ihr durch die Bücher und Kassetten ihrer Kinder so vertraut ist, einlassen kann. Sie hat also mit drei Männern das, was man mit einem haben sollte:
Den Beschützer (Ihr Anwalt),
den Geliebten (ihren Lektor) und
den optimalen Vater (den Kinderbuchautoren).
Somit ist die Hauptfigur dieses Romanes ehelos Gücklich, so wie der Roman im Roman heißt.
Besonders aufgefallen ist mir, daß die Autorin hier einen Satz nutzt: Zu der Hauptfigur als Autorin Franka Zis sagt eine Leserin: Sie hätte nach dem Ablegen des Buches das Gefühl, eine Freundin verloren zu haben. Sicherlich ein nettes Kompliment für die Autorin. Merkwürdig finde ich allerdings, daß genau dieser Ausdruck von der Autorin Hera Lind auf der Rückseite ihres Buches "Die Zauberfrau" verwendet wird, man hätte es zu ihr gesagt. Dieser Roman folgte nach dem Superweib.
Fazit:
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Man kann dieses Buch sehr gut lesen, es ist eine unterhaltsame Lektüre, die dazu beiträgt, daß man sehr gut abschalten kann. Allerdings mehr als oder ev. zwei Mal kann man das Buch jedoch nicht lesen, denn dann kommt der Humor nicht mehr sonderlich an. Auch kann man nicht sonderlich viele Bücher von Hera Lind lesen, da die meisten nach dem gleichen Strickmuster gemacht sind: Unglückliche Ehefrau und Mutter, die nach Karierre schreit und alles haben will, Beschützer, Liebhaber und tollen Vater, dabei noch jede Menge Reichtum. Vielleicht träumen so manche Frauen davon, ich wäre auch froh, wenn wir ein paar Euro mehr hätten, aber bitte nicht auf diese Weise. Somit muß ich zugeben, daß dieses Buch wohl das letzte gewesen sein wird, das ich von der Autorin gelesen habe. Auf weitere bin ich nun nicht mehr neugierig, es sei denn es bietet sich mir günstig an, sie zu lesen.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-02-19 12:00:00 mit dem Titel Ashley Lindisfarne/ Hinter Gittern-Die Geschichte der Blondie Koschinski
Wie ich zu dem Buch kam:
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Durch einen Bericht bei ciao wurde ich auf ein Brettspiel aufmerksam, daß ich bei ebay ersteigern wollte. Für gewöhnlich entscheide ich mich dann für einen Anbieter, der noch weitere interessante Sachen im Angebot hat, denn wegen der Versandkosten kann so manches Schnäppchen dann doch teuer werden. Und so stieß ich bei einem Anbieter auf einige Bücher aus der Serie: Hinter Gittern.
Da ich über diese Bücher ebenfalls schon interessante Berichte gelesen hatte, fiel meine Entscheidung auf den Anbieter und ich bekam den Zuschlag für zwei Brettspiele und drei Bücher aus dieser Serie. Alle drei Bücher waren noch neu und ich habe sie knapp 2 Euro erseigern können, im Schnitt mit Porto habe ich für alle fünf Artikel 3 Euro gezahlt, was ich sehr günstig finde, denn diese Bücher kosten schätzungsweise um die 7/8 Euro.
Wie sieht das Buch aus:
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Das Buch ist ein Taschenbuch und hat nur ein weiches Covers. Das Cover ist rot und man sieht die Schauspielerin der Barbara, geannt Blondy Koschinksi abgebildet.
Das Buch erstreckt sich auf insgesam 203 Seiten, wo es allerdings einzelne Kapitel gibt, die für Pausen sehr praktisch sind. Weitere Bilder, als auf dem Cover gibt es nicht.
Die Rückseite gibt einen kleinen Einblick in die Geschichte, so weiß der Leser was einen erwartet.
Worum geht es in der Geschichte:
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Die Geschichte beginnt in der Jungend von Barbara, die lieber Blondie genannt wird, den Namen Barbara, wie gar Abkürzungen mit Babs, oder Babsi kann sie nicht ausstehen. Sie wächst wohlbehütet auf, steht aber unter dem Einfluß ihrer zwei ein halb Jahre alten Schwester, die ständig die Schule schwänzt. Zwar tut Blondie es ihr nicht gleich, doch sie läßt sich immer wieder dazu überreden, die Schwester zu decken, so daß die Eltern nichts mitbekommen. Auch ist die Einzige, die ihre Schwester Doris morgens aus dem Bett bekommt, damit sie in die Schule kommen.
Blondie selber ist eine sehr gute Schülerin und immer brav.
Doch dann, genau an dem Tag, an dem Mutter festgestellt hat, wie gut es ihnen geht, weil sie ein Haus, Arbeit und vorallem eine gesunde Familie habe, geschieht ein Unglück, das Haus fängt in der Nacht an zu brennen. Blondi kann nur noch mit einem Sprung aus dem Fenster ihr Leben retten, die Eltern hatten keine Chance mehr, sie verbrannten in dem Haus. Doris trieb sich mal wieder herum, und das hat ihr Leben gerettet, gerade als man Blondie die Nachricht vom Tod der Eltern, die komplett verbrannt und von denen nichts übrig geblieben war, überbrachte, wurde sie heim gebracht.
Blondie steht lange unter Schock, muß Tehrapeutisch betreut werden, denn sie hat Angst, daß es wieder brennt und sie diesmal nicht rechtzeitig aufwacht. Doch sie leidet auch an dem Tod der Eltern und sie macht sich Vorwürfe, denn wenn sie früher aufgewacht wäre, dann glaubt sie, die Eltern hätten retten können.
Die Mädchen kommen zu den Großeltern, die sich rührend um sie kümmern, sie absolvieren gemeinsam die Abschulklasse, denn Doris war schon einmal durch die Prüfung gefallen und ihre zweite Chance wurde durch das Feuer im Elternhaus, nach dem die Mädchen beurlaubt wurden, noch ein Jahr verschoben. Mit einem Trick bekommt Blondie ihre Schwester dazu, zu lernen, die lügt ihr vor, daß alle über sie lachen, weil sie ja so viel älter ist. Bisher war sie es gewöhnt, wegen ihrer Coolheit bewundert zu werden, doch das war ihr nun peinlich und so schafften die beiden Mädchen gemeinsam ihren Abschluß, die eine sehr gut, die andere gerade eben.
Inzwischen wurde nach langem Hin- und Her- auch die Feuerversicherung und die Lebensversicherung der Eltern ausgezahlt, so daß die Mädchen ein gutes Startkapital in der Hand hatten. Sie kauften sich in Berlin eine Wohnung und begannen gemeinsam eine Ausbildung als Kosmetikerin. Blondie gefiel die Ausbildung, Doris hielt nicht durch und schmiss. Sie lebte ihr leben und haute den restlichen Anteil ihrer Erbschaft auf den Kopf, denn es mußten unbedingt teure Klamotten sein, jede Menge Hifi Geräte usw. So pumpte sie sich von Blondie immer wieder Geld, deren Reserven auch langsam immer weniger wurden. Mit Jobs hielt sich Doris, die inzwischen Spielsüchtug wurde, über Wasser.
Eines Tages lernt Doris einen Mann kennen, der ihrer Schwester zwar nicht sonderlich sympatisch ist, doch Doris zieht mit ihm zusammen. Zu der Zeit bekommt sie zum ersten Mal Besuch von einem Komissar, denn Doris scheint immer wieder kriminell zu werden.
Irgendwann wird eine Motoradgang gesucht, die Banke überfällt, dabei wurde ein Medaillon gefunden, das Blondie gehört, drin ein Bild mit den beiden Schwestern. Der Komissar weiß aber, daß Blondie, die er offensichtlich sehr gerne mag, unschuldig ist, und tippt sofort auf Doris. Doch Blondie will davon nichts hören und wirft den Komissar raus, mit dem Kommentar, daß er ja keine Besweise gegen Doris hat, denn sie könnte ebenso in der Bank gewesen sein, da sie sich sehr ähnlich sehen und da Medaillion schließlich ihr gehört.
Als sie ihre Schwester zur Rede stellt, gesteht diese, daß sie der Schwester einiges an Schmuck gestohlen hat, und das Medaillon beinem Besuch in der Bank auf dem Weg zum Pfandleiher verloren hat. Die beiden Schwestern streiten sich, doch Doris schafft es, wie jedes Mal, Blondi zu versöhnen und ihr glaubhaft zu machen, sie hätte gar nichts weiter verbrochen. Daß Blondie zu dem Komissar sagte, sie könnte auch die Bank überfallen haben, denn sie sieht ihrer Schwester ja sehr ähnlich, das bringt Doris dann auf eine teuflische Idee...... .
Wie hat mir das Buch gefallen:
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Ich muß gestehen, daß ich die Geschichte doch schockierend fand, denn die Kinder hatten ein gutes Elternhaus. Natürlich war der Tod der Eltern für sie ein Schock, doch die Doris war ja schon vorher kein Kind von Traurigkeit und hat ihr Leben genossen. Ich habe mir beim Lesen oft die Frage gestellt, was wohl aus meinen drei Töchtern mal werden wird. Ich kann nur hoffen, daß keine von ihnen so hinterhältig wird, wie die Doris aus diesem Buch. Vorallem aber, daß die anderen dann so viel Rückhalt bekommen, daß sie sich davon nicht beinflussen lassen, wie Blondie, die ihre Schwester über alles liebte und sie deswegen immer wieder in Schutz nahm, die eigentlich wußte, daß die Schwester etwas unrechtes tat, es aber nicht glauben wollte und vor Liebe zur Schwester blind war. Vorallem hat sie immer und immer wieder gehofft, daß die Schwester den rechten Weg noch finden wird, damit sie ein vernünftiges Leben führen kann. Die Schwester war das Einzige, was sie noch hatte, nach dem Tod der Eltern, der Rest ihrer Familie. Ich kann mir gut vorstellen, daß jeder in dieser Situation auf die hinterhältige Doris reingefallen wäre. Doch wenn ich an Stelle der Mutter wäre, glaube ich nicht, daß ich mich hätte für eine Tochter entscheiden können, man liebt seine Kinder, wie sie sind und kann nur das Beste für sie hoffen.
Geschrieben wurde das Buch sehr interessant ich habe es an einem Tag komplett gelesen, muß aber dazu sagen, daß ich mit Grippe im Bett lag und somit die Zeit hatte, zum Buch zu greifen, wenn ich nicht geschlafen habe. Doch es ist so geschrieben, daß man es leicht lesen kann und für mich war es die passende Unterhaltung, die meine Grippe in den Hintergrund gestellt hat und mich die Gliederschmerzen vergessen ließ. Die Geschichte hat mich einfach gefesselt.
Was ich ein bisschen Schade fand, das Ende bleibt eigentlich offen, und wer die Fernsehserie nicht gesehen hat, der weiß nicht, wie es weiter geht. Als ich das letzte Kapitel gelesen hatte, kam mir das schon bekannt vor und ein oder zwei Mal hatte ich die Serie schon mal angesehen, kann natürlich die Folge gewesen sein, doch sicher bin ich mir nicht.
Praktisch fand ich die einzelnen Kapitel, so konnte ich das Buch zwischendurch aus der Hand legen, um ein bisschen zu schlafen und in der nächsten Wachphase dann weiter lesen. Teilweise wurden dann Sprünge in der Geschichte gemacht, denn sie beginnt im Alter von 15 Jahren bei Blondie und endet knapp 10 Jahre später, so daß einige Zeitabschnitte in Berlin ausgelassen wurden.
Fazit:
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Ich fand das Buch sehr interessant, und ich hoffe für mich, daß es mir bei meinen Töchtern ein bisschen hilft, denn die Eltern von Blondie haben die Schwindeleien der Schwestern ja nicht bemerkt, vorallem nicht, wie sehr die große Doris, die kleine Barbara ausgenutzt hat. Sie haben es hingenommen, daß die Große bis nachts unterwegs war, sie muß es halt selber ausbaden, dann am nächsten Morgen so müde zu sein, daß die Tochter aber die Schule schwänzt, das haben sie nicht bemerkt und das finde ich schon traurig. Doch ehe die Schule die Eltern informieren konnte, was nun endlich geschehen sollte, starben die Eltern und sie konnten nichts mehr an der Tatsache ändern.
Interessant fand ich aber auch, wie Blondie ihr Leben rettete, daß sie ihre Matratze aus dem Fenster warf, um dort raufzufallen, ich weiß nicht, ob ich im Notfall auf eine solche Idee gekommen wäre, doch sie ist genial und ich werde sie mir merken, denn vor einem Feuer habe ich große Angst seit dem wir in unserem Haus mit insgesamt vier Etagen gezogen sind, und das kann dann im entscheidenden Moment sicher Leben retten.
Auf jeden Fall kann ich dieses Buch empfehlen, die Geschichte ist sehr gut geschrieben und fesselt, man mag das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen und es kann sein, daß ich nur wegen diesem Buch die Serie, die inzwischen bei ganz anderen Personen angekommen ist, doch mal wieder ansehe, da ich sei aus einem anderen Winkel sehe.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-02-20 13:04:44 mit dem Titel Ashley Lindisfarne/Hinter Gitter - Die Geschichte der Susanne Teubner
Wie ich zu dem Buch kam:
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Durch ein anderes Produkt, daß ich bei ebay ersteigern wollte, kam ich zu einem Anbieter, der unter anderem auch drei Bücher aus der Serie:
Hinter Gittern - der Frauenknast
im Angebot hatte. Da ich schon einige positive Berichte zu diesem Büchern gelesen hatte, und diese Bücher noch ungeboten waren, versuchte ich mein Glück und bekam auf diese Weise spottgünstig alle drei TV-Romane, die noch ungelesen waren. Um einen davon soll es nun gehten
Die Geschichte der Susanne Teubner
Praktischer Weise kamen die Bücher vorgestern bei mir an, wo ich dann eine sehr gute Leseunterhaltung hatte, als ich mit Grippe im Bett lag, aber wegen meines starken Hustens und der verstopften Nase nicht schlafen konnte.
Wie sieht das Buch aus:
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Es handelt sich um ein Buch, mit einem Kartoneinband, also einem Taschenbuch. Der Hintergrund dieses Buch ist blau und auf der Vorderseite sieht man ein Bild der Darstellerin aus der Fernsehserie, die ich selber nur sehr, sehr selten gesehen habe, weil sie mir eigentlich nicht sonderlich gefällt. Die Darstellerin ist mit einer anderen Mitwirkenden aus der Serie abgeildet, so daß ich zunächst überlegte, wer könnte wohl die Person, oder welche stellt die Person, um die es dem Buch geht da. Auf der Rückseite fand ich dann die Antwort, hier ist zwar das gleiche Bild noch einmal dezent im Hintergrund dargestellt, doch noch ein weiteres Bild der dunkelharigen Schauspielerin ist hier zu sehen. Ebenso gibt die Rückseite einen Einblick auf die Geschichte, die das Ende eigentlich schon verrät. Wer die Serie kennt, der kennt das Ende eigentlich auch, nur eben nicht, wie so weit kam.
Das Buch ist mit 205 Seiten sehr gut gefüllt und die Geschichte unterteilt sich in 14 Kapitel, die somit eine Lesepause zulassen, sofern man das Buch aus der Hand legen mag. Wäre ich gesund gewesen, hätte ich das Buch sicherlich ins eins durchgelesen, doch durch meine Grippe kamen mir kleine Schlafpausen sehr gelegen, und trotzdem hatte ich das Buch gestern am frühen Nachmittag durch.
Bilder gibt es in dem Buch keine, es ist durchgehend geschrieben. Die Buchstaben haben eine normale Größe, sind nicht extrem klein oder gar vergrößert, sondern genau richtig für einen gemütlichen Lesenachmittag im Bett.
Worum geht es in der Geschichte:
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Wer die Fernsehserie gesehen hat, oder sie regelmäßig sieht, der kennt Susanne Teubner sicherlich, sie hat ihren Mann umgebracht. Das Buch beschreibt, wie es dazu kam.
Die Geschichte beginnt mit der jungen Suanne als Studentin, ihr Traum ist es, Grundschullehrerin zu werden. Auf dem Weg zu einer Freundin fährt ihr ein junger Mann ins Auto, zunächst ist sie wütend doch dann findet sie den jungen, recht altmodisch gekleideten Mann sympatisch. Auch er ist offensichtlich nicht abgeneigt und die beiden verlieben sich. Ein Problem gibt es jedoch, die Mutter des jungen Mannes, der Klaus heißt. Sie ist seit dem frühen Tod ihres Mannes ganz auf den Sohn fixiert und bestimmt sein Leben. Als Klaus seiner Mutter berichtet, daß er Susanne heiraten will, ist dies aus dem Häuschen und versucht mit allen Mitteln, das zu verhindern, doch es gelingt ihr aber nicht. Ihr nächster Versuch ist es, daß die beiden als Ehepaar zu ihr ins Haus ziehen, doch das will Susann auf keinen Fall und sie versteht es sehr diplomatisch, dies der künftigen Schwiegermutter auch verständlich zu machen.
Die beiden mieten ein Reihenhaus, groß genug für eine kleine Familie. Allerdings hatte Klaus, durch den Druck seiner Mutter nicht viel Angagement gezeigt, ein zu Hause für sich und seine zukünftige Frau zu finden, obwohl er Susanne diese Suche nicht überlassen wollte, denn das wäre ja Männersache.
Die beiden fühlen sich recht wohl in dem Haus, obwohl die Schwiegermutter es versteht, ihren Sohn immer noch zu kontrollieren, so weiß sie über Klaus Leben besser Bescheid, als seine Frau Suanne, was die natürlich immer wieder verletzt. Auch verbringen die beiden nicht wirklich viel Zeit miteinander, denn die Mutter von Klaus erwartet ihren Sohn regelmäßig zu Besuch. Und doch läßt sich Susanne nicht unterkriegen, hofft, daß sich dies mit der Zeit gibt, besonders, als sie bemerkt, daß sie Schwanger ist.
Natürlich wird nun erwartet, daß sie ihr Studium, daß kurz vor der Geburt beendet ist, aufgegeben wird, denn sie hat sich ausschließlich um das Kind zu kümmern, wie es sich für eine Frau gehört. Der Meinung ist die Mutter von Klaus und sie setzt ihren Sohn dies auch in den Kopf. So kommt es ab und zu zu einem Streit zwischen Klaus und seiner Frau Susanne. Auch Klaus setzt die Mutter unter druck, sie hat ihren Mann auf seiner Kariere Leiter begleitet, die durch seinen Tod schnell beendet war, begleitet und nun soll gefälligst der Sohn Kariere machen. Klaus arbeitet in einer Bank, das war die Idee seiner Mutter, denn dort könnte man auch ohne Studium hoch hinnaus kommen. Und als Familienvater muß man sich nun anstrengen. Klaus macht Überstunden ohne Ende und kommt immer öfter betrunken nach Hause.
Als Susanne ihren ersten Lehrposten antritt, ist sie enttäuscht, daß Klaus sie nicht zum ersten Arbeitstag begleitet und natürlich hat die Schwiegermutter, die in der Zeit, wo Susanne unterrichtet, auf die kleine Nina aufpaßt, viel auszusetzen. Das Haus wäre schmutzig und sie beschimpft Susanne, daß diese doch lieber zu Hause bleiben und ihr Haus richtig sauber halten sollte.
Auch Klaus setzt die Mutter dies ins Ohr, das Haus wäre schmutzig und die Kleine würde auf diese Weise krank werden, alleine schon wenn der Schnuller runterfällt, dann liegt der im Dreck und den nimmt die Kleine auf. Er solle seine Frau dazu bringen, nicht mehr zu arbeiten, das gehört sich nicht.
Klaus fühlt sich in seiner Haut nicht wohl, er ist seiner Mutter höhrig, liebt aber seine Frau und Tochter. Trotzdem läßt er sich immer von seiner Mutter unter Druck setzen, meckert mit Susanne, daß diese arbeiten geht, obwohl sie ein Kind haben und macht eine Kariere, die seine Mutter für ihn ausgesucht hat. Das treibt ihn weiter in den Alkoholismus und so kommt es immer wieder zu Zwischenfällen, in denen er gegen Susanne handgreiflich wird.
Einmal besinnt er sich und fährt mit Frau und Tochter in Urlaub, die Familie scheint gerettet und Susanne, die ihren Mann immer noch liebt, schöpft neue Hoffnung, doch wieder zu Hause beginnt der gleiche Trott, obwohl inzwischen noch ein Sohn hinzu gekommen ist, Klaus trinkt mehr denn je und schlägt seine Frau, die dies aus Scham anderen verheimlicht.....
Insgesamt 15 Jahre beschreibt dieses Buch, dann kommt es zu dem verherenden Tag, an dem Sabine ihren Mann umbringt, in Notwehr. Doch ihre Schwiegermutter beschafft ihr einen Anwalt, der alle Beweise gegen Klaus vernichten kann, so wird vergessen, sie zu untersuchen, was bewiesen hätte, daß er sie vorher verprügelt hat und mit viel Geschick dreht der Anwalt unter Einfluß von Klaus Mutter das Ganze so, daß Susanne wegen Mord Lebenslange Haft bekommt und somit ihre Kinder nicht wieder sehen wird.
Wie ist meine Meinung zu der Geschichte:
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Mich hat diese Geschichte doch sehr mitgenommen, denn ich kann mir gut vorstellen, daß so etwas immer wieder weltweit in Familien passiert. Viele Frauen werden auch heute noch immer von ihren Männern unterdrückt und auch ich kenne genug Männer und Frauen die nach dem alten Strickmuster leben, daß der Mann das Sagen im Haus und die Frau den Mund zu halten hat. Doch im Grunde ist das Problem nicht der Mann, sondern seine Eltern, die ihm dies vorgelebt und beigebracht haben.
Klaus Mutter ist in meinen Augen eine Frau, die mit ihrem Leben unzufrieden ist, sie ist zu Beginn der Geschichte selber gerade mal Mitte 40, doch sie hat für Mann und Sohn alles aufgegeben, kann nichts anderes, als sich um ihren Sohn kümmern, der auf einmal selbständig wird. Statt sich zu freuen, der Schwiegertochter mit dem Enkelkind helfen zu können, wir sie mißmutig und verlangt von ihr das Gleiche Schicksal wie das ihre, offensichtlich ist sie neidisch auf die Schwiegertochter, die neben der Familie in ihrem Beruf,etwas was die Schwiegermutter noch nie hatte, eine weitere Erfüllung gefunden hat. Durch dieses Ve weiterlesen schließen -
Venezianisches Finale
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Die letzten zwei Abende hab ich gemütlich mit (allein ) mit Wein und Buch auf meinem Sofa verbracht. Diesmal hatte es mir der erste Teil einer Krimireihe angetan von der ich in der letzten Zeit sehr viel positives gehört hatte.
Der erste Teil von der Autorin Donna Leon
VENEZIANISCHES FINALE / Commissario Brunettis erster Fall
erschien 1992 und wurde 1993 zum ersten mal ins deutsche übersetzt. Donna Leon wurde 1942 in New Jersey geboren und lebt seit 1981 in Venedig. Soweit mir bekannt sind mittlerweile 10 Fälle des Commissario Brunetti erschienen ( wenn ich da falsch informiert bin , gebt mir bitte Bescheid)
ISBN:3-257-22780-9
344 Seiten
9,90€
DIE STORY
Zunächst mal möchte ich anmerken das es sich hier um einen Krimi handelt, der ein bisschen in die Agatha Christie Richtung geht und ich deswegen die Story nur in ganz groben Zügen beschrieben möchte und kann, weil ich sonst wahrscheinlich einfach zuviel vorweg nehmen würde.
Die Geschichte beginnt bei einer Premierenaufführung von „la Traviata“ im venezianischem Opernhaus „La Fenice“. Nach der Pause zum letzten Akt wird der Stardirigent Helmut Wellauer tot in seiner Garderobe aufgefunden. Allem Anschein nach ist er mit Zyankali vergiftet worden.
An dieser Stelle lernen wir dann Protagonisten Guido Brunetti kennen. Liebevoller Ehemann und Vater, aber auch ein ehrgeiziger Commissario. Auf ihm lastet ein wahnsinniger Druck als er mit diesem Fall beauftragt wird. Die Ehre der Stadt und ein Wahnsinniger Verlust der Musikwelt muss aufgeklärt werden , und zwar schleunigst.
Zunächst beginnt er die üblichen Verdächtigen zu verhören, Leute aus dem näheren Umkreis, die junge hübsche Ehefrau, Kollegen und und und. Nach und nach muss er aber gezwungener Maßen tief in der Vergangenheit wühlen und in Wellauers Privatleben eintauchen und kommt so des Rätsels Lösung auf die Spur.
NIKOLINA UND KRIMIS
Ich muss sagen das ich generell nicht so ein Krimifetischist bin. Deswegen fand ich den Anfang auch ehr langweilig und schleppend. Ein Toter, vergiftet, eine 37 Jahre jüngere Frau mit Erwartungen auf ein Millionenerbe, weitere Verdächtige im näheren Bekanntenkreis, das ganze allerdings in Venedig einen vielleicht dann doch ein bisschen anderen Schauplatz. Alles in allen ehr zum gäääähnen....Spekulativ hätte ich bis Seite 100 bestimmt behauptetet das der Mörder der Gärtner sei, wenn sich nicht doch noch eine gewisse Spannung in der Story aufgebaut hätte.
NIKOLINA UND HERR BRUNETTI
Dies ist ja nun Teil 1 der Reihe und schon hier wird einem Herr Brunetti samt Frau und Schwiegereltern im Detail nahegebracht. Obwohl Herr Brunetti auch hier mit jedem typischen Serien Commissario mithalten kann finde ich das im großen und ganzen nicht weiter schlimm. Ich meine, Serienhelden MÜSSEN schließlich eine intakte Familie, mitteldurchschnittlich gutaussehend aber 100 % sympathisch sein, sonst wäre das ja auch dumm. Allerdings ist auch hier ist es mir wieder ein Stück zuviel typisch und oberflächlich.
NIKOLINA UND VENEDIG
Sehr beeindrucken ist die wahnsinnig detailgetreue Beschreibung Venedigs. Frau Leon hat schon eine irre Art und weise die Gegend, die Situationen und die Charaktere der einzelnen zu beschreiben. Vielleicht rührt das auch daher das ich schon mal in Venedig war aber auch für den der es noch nicht war hinterlassen ihre Beschreibungen sicherlich einen ordentlichen Eindruck.
ALLES IN ALLEM
Am Anfang war ich wirklich enttäuscht, da alles so klischeehaft und in jede X-beliebige Mittelklassige Krimireihe passte. Das hat sich ein wenig gelegt, und ich merkte das Frau Leon sich doch mehr Gedanken gemacht hat als angenommen. Zum Ende hin wird die Geschichte sogar richtig spannend. Allerdings behaupte ich mal ganz kühn dass das einzige was ihr wirklich perfekt gelungen ist, ist der Einblick in Commissarios Leben, ihn als Menschen und seine Umgebung Venedig. Alles andere ist scharf an der Grenze zum Durchschnitt.
STERNCHENVERTEILUNG
Ich weigere mich strickt das Buch als Perfekt hinzustellen aber möchte eigentlich auch nur ein Sternchen abziehen, weil es trotz aller kleinen Mängel spannend im späteren Verlauf, überaus schlüssig, und unterhaltsam ist. Eine Empfehlung spreche ich nur bedingt aus, und zwar nur für Krimiliebhaber oder Venedigfetischisten. Sicherlich werde ich nach den weiteren Werken von ihr schauen , vielleicht überzeugt mich eines von denen einfach mehr.
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Udo Lindenberg: *Zeitreise*: Der deutsche David Bowie? Starporträt in Bildern
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
David Bowie war bekanntlich ein Chamäleon der Musikszene - und ist es vielleicht heute noch. Ständig schlüpfte er in neue Rollen: eine seine Masken war Ziggy Stardust, und das ist die Stelle, an der er sich mit Udo Lindenberg trifft.
Eines der Fotos, die Udos Leib- und Magenfotograf Michael von Gimbut gemacht und in diesem Band abgedruckt hat, zeigt uns Udo als "Siggi Stardust", sozusagen als Außerirdischen, der uns den Spiegel vorhält. Das war wohl in den verspielten Siebzigern.
Noch in viele andere Rollen schlüpfte Showman Lindenberg, seit er sich anno 1973 für die Rockmusik entschied, die deutschsprachige zumal. Er ist Jonny Gigolo, Detektiv Coolman, Panik Panther, Votan Wahnwitz und sowieso der Käptn der 'Andrea Doria'. Schon die alten Lateiner wussten: Abwechslung ist die Essenz der Unterhaltung ("varietas delectat").
Und so zeigen uns die Fotos nicht nur das stets 'wohlbehütete' Chamäleon je nach Tourmotto ("Catch as catch can", "Sonderzug nach Pankow", "Belcanto-Tour"), sondern auch im Spiegel der Zeit.
Da sind die diversen Künstler zu sehen: Otto Waalkes, Marius Müller-Westernhagen, Harry Belafonte, Nina Hagen und andere.
Auffallend ist auch, dass sich Udo hier mit zahlreichen Vertretern der sozialdemokratischen Internationale - Gerhard Schröder, Olof Palme - bzw. der sozialistischen zeigt: Honnecker, Gorbatschow... Udo, der die Völker (und Genossen) verbindet.
Diese Reise durch die Zeit scheint auch die relevanten Ereignisse zu touchieren: Berlin vor und nach dem Mauerfall; 1987 das einzige Konzert in der DDR, im "Palazzo Prozzo", um die gleiche Zeit in Moskau (ach ja: Perestroika!) und schließlich der Wald der Kräne über der Friedrichsstraße und dem Potsdamer Platz.
Rosige Aussichten? Wie Udo im Vorwort sagt: Wir sind in der "Bunten Republik Deutschland" angelangt. Sollten wir zumindest, wenn da nicht die alte Rechte wäre, die ewig unverbesserliche. Der Kampf geht weiter, oder, wie es im Lied heißt: La lotta continua.
Folgende Liedtexte sind abgedruckt:
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Alles klar auf der Andrea Doria
Leider nur ein Vakuum
Radiosong
Das kann man ja auch mal so seh'n
Rudi Ratlos
Udo on the Rocks
Körper
Wo ich meinen Hut hinhäng'
Votan Wahnwitz
Elli Pyrelli
(Du spieltest) Cello
Baby, wenn ich down bin
Detektiv Coolman
Rock 'n' Roller
I love me selber
Wozu sind Kriege da?
Sonderzug nach Pankow
Bunte Republik Deutschland
Mister Nobody
Panik Panther
Phönix (von Heiner Müller, s.u.)
Romeo und Juliaaah
Wie'n alter Freund
Ich lieb' dich überhaupt nicht mehr
Horizont
Wenn du mein Kind wärst
Jonny Gigolo
Seid willkommen in Berlin
No future?
Kleine Zockerin
Illusions (im Bildhintergrund: Marlene Dietrich)
Piratenfreundin
(Ko-Texter: Anete Humpe, Ulla Meinecke, Charlotte Groenewold, Bea Reszat; Friedrich Hollaender.
Folgende Prominente sind mit Udo zu sehen:
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Romy Haag (Transvestit)
Ulla Meinecke (Sängerin, Texterin)
Otto Waalkes (komödiantischer Performer und Liedermacher)
Marius Müller-Westernhagen (Rocksänger)
Peter Zadek (Regisseur für die Erste Rock-Theater-Revue "Dröhnland-Symphonie" 1978)
Leata Galloway (1979)
Fritz Rau, "Die Raue Eminenz" (Veranstalter, 1979)
Joan Baez (Ikone der Friedens- und Bürgerrechtsbewegung, Liedermacherin)
Erich Honnecker, Johannes Rau (ca. 1987)
Alla Pugatschowa (russische Sängerin, 1987)
Gerhard Schröder (SPD, 1987)
Joseph Beuys (Künstler)
Olof Palme (Schwed. Ministerpräsident, ermordet)
Willy Brandt
Heiner Müller (Dichter aus der Ex-DDR)
Harry Belafonte (Ex-Sänger/Schauspieler und Bürgerrechtsaktivist)
Nina Hagen (Sängerin)
Die Prinzen (Ex-DDR-Gesangsgruppe, 1991)
Helge Schneider (Performer, Sänger, Schauspieler)
Burkard Driest (Autor, 1998)
Eddy Kante (1998)
Michael Gorbatschow (Letzter Chef der Sowjetunion)
Hermjo Klein
Tine Acke (2002)
Mein Eindruck
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Andere Künstler produzieren eine Best-of-CD, wenn sie wissen, dass sie von der Zeit überholt wurden und man nicht mehr auf sie hört. Soweit ich weiß, hat Udo keine solche LP, aber dafür dieses Fotoalbum produziert...
Immerhin gibt es von den wenigsten deutschen Künstlern - von Ausnahmen wie Marlene Dietrich mal abgesehen - einen Bildband, der 30 Jahre ihres Lebens und ihres Schaffens dokumentiert. "Zeitreise" ist auch eine dokumentarische Reise durchs Ende des 20. Jahrhunderts, eine Chronik. Der Chronist ist der Fotograf, und die Akteure auf der Weltbühne jene Gestirne, die die Sonne Lindenberg umkreisen.
Es ist auffallend, dass es kein einziges Foto in Farbe zu sehen gibt: alles schwarz, weiß, grau. Erinnerungen an Fotomeister wie Helmut Newton oder Georges Brassai kommen auf, auch an alte Wochenschaufilme aus den Dreißigern und Vierzigern. Und so sieht selbst die gestellteste Pose, die nackteste Schönheit wie ein Akteur im Zeitgeschehen aus: wie Fliegen in Bernstein, konserviert für die Nachwelt. Muss Udo jetzt den ewig schwarzen Hut abgeben? Ich hoffe nicht.
Unterm Strich
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Ein Gesamtkunstwerk aus Foto, Liedtext, O-Ton Udo - fehlt eigentlich nur die CD zum Zeitdokument. Angenehm dabei: Lindenberg, obwohl auf jedem Bild im Mittelpunkt stehend, stellt sich selbst textmäßig an den Rand: ins Vorwort, in die Credits - angenehm zurückhaltend. Ein Bild sagt sowieso mehr als 1000 Worte. Wozu also viel sagen.
Michael Matzer (c) 2002ff
Info: Goldmann 9/2002, München; ca. 170 Seiten, EU 24,90, ISBN 3-442-30997-2
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-10-25 17:51:28 mit dem Titel Dennis Lehane: *Streng vertraulich!* : Harte Action, coole Sprüche
Brisante Fotos bringen das Privatschnüfflerteam Kenzie und Gennaro schwer in die Bredouille: Sie geraten zwischen die Fronten eines Straßenbandenkrieges, und ihre Auftraggeber, zwei korrupte Politiker, wollen sie ebenfalls aufs Kreuz legen. Überlebens-Motto: Augen auf und durch!
Der Autor
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Seit 1994 veröffentlicht der Bostoner Autor Dennis Lehane einen exzellenten Krimi nach dem anderen. "Streng vertraulich!" war sein erster. Sein jüngster trägt den Titel "Spur der Wölfe" (Bericht folgt demnächst). Alle deutschen Übersetzungen erscheinen bei Ullstein, das zum Springer-Verlagsimperium gehört.
Seine Helden
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Bis auf den jüngsten Roman stehen in allen Romanen die zwei Privatdetektive Patrick Kenzie und Angela Gennaro im Mittelpunkt. (Gennaro hieß auch John McClanes Gattin in den Bruce-Willis-Actionkrachern "Stirb langsam I + II", und genau wie Bonnie Bedelia stelle ich sie mir auch vor. Allerdings hat Angela den fiesen Charakter und die freche Klappe von Linda Fiorentino.) Angie hat 12 Jahre Ehe-Hölle hinter sich, als sie ihren Mann verlässt, um bei Kenzie einzuziehen: eine taffe Frau. Sie kennt Kenzie noch aus dem Sandkasten.
Patrick Kenzie hingegen stammt aus der rein irisch-katholischen Arbeiterklasse von Boston (die Lehane eingehend in "Spur der Wölfe" untersucht). Er hat seine Lehre bei einer der feinsten Privatdetekteien von Boston gemacht, wie wir in "In tiefer Trauer" erfahren. Er zögert nicht, kräftig hinzulangen, wenn ihm einer blöd kommt, und trägt ständig eine Wumme bei sich. Beide Partner wissen ihre Knarren auch einzusetzen, wenn's drauf ankommt.
Handlung
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Kenzie und Gennaro werden von zwei hochrangigen Bostoner Senatoren beauftragt, ihre verschwundene Putzfrau Jenna wiederzufinden, die vertrauliche Dokumente entwendet haben soll. Als Kenzie/Gennaro Jenna endlich bei deren Schwester auf dem Lande aufgestöbert haben, geht Kenzie mit Jenna zu einem Bankschließfach, woraufhin sie ihm einen Umschlag mit einem brisanten Foto übergibt: Es zeigt einen der obigen Senatoren mit einem schwarzen Straßenbandenführer namens Socia. Pikant: Der Senator will Straßenbanden verbieten; über den Gesetzesvorschlag soll in Kürze abgestimmt werden. Noch pikanter: Socia ist Jennas Ehemann. Und wie Jenna sagt, gibt es noch 22 weitere Bilder von diesem Treffen.
Wenige Sekunden später wird Jenna vor der Bank auf offener Straße mit einer Uzi-Maschinenpistole niedergemäht. Kenzie gelingt es, den Angreifer, einen von Socias "Soldaten", niederzuschießen. Doch nun ist natürlich jeder hinter dem Foto und dem Leben seines derzeitigen Besitzers her.
Socia, einer der Drogenbosse der Bostoner Unterwelt, hat einen Gegenspieler, seinen Sohn Roland, der ihm den Krieg erklärt, als Jenna, Rolands Mutter, zu Grabe getragen wird. Damit er Socia schaden kann, will natürlich auch Roland an das Foto herankommen: Kenzie /Gennaro stehen genau zwischen den Fronten. Weil die Polizei sehr ungern einen Krieg in ihrer Stadt duldet, will sie natürlich auch das Foto, das zum Zankapfel geworden ist. Und die Senatoren sowieso.
Doch das Foto ist Kenzies Lebensversicherung. Erst versucht er, in mehreren nervenaufreibenden Aktionen seine nackte Haut zu retten. Sein psychopathischer Freund Bubba Rogowski, ein Beirut-geschädigter Ex-Marine, hilft ihm mit diverser Artillerie. Als Kenzie auch an die übrigen Fotos herankommt, packt ihn die kalte Wut: Die Bilder zeigen den Senator, wie er es im Beisein Socia mit dessen Sohn Roland treibt. Purer Sprengstoff!
Der Showdown lässt nicht lange auf sich warten...
Mein Eindruck
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Der Originaltitel des Romans lautet "A drink before the war". Mit dem Krieg ist natürlich den stattfindende Bandenkrieg gemeint. Und den Drink nehmen Kenzie/Gennaro mit einem abgetakelten Polizisten namens Devine in einer Kneipe ein, der einzigen weißen in einem schwarzen Viertel. Natürlich kommt es dort zu einer recht hässlichen Szene mit den anderen Kneipenbesuchern.
Heiße Eisen
Der Autor packt mit dem Thema "Rassismus" ein heißes Eisen an. Aber als sei das noch nicht genug, kritisiert er die korrupten Politiker einen nach dem anderen, wobei sich einer von denen als Pädophiler und Unterweltfreund herausstellt. Der Autor stellt sich jedoch nicht auf eine bestimmte Seite: sowohl Schwarze wie Weiße, Arbeiterklasse wie auch herrschende Klasse haben gleichermaßen Dreck am Stecken. Keiner kommt ungeschoren davon, nicht einmal Kenzie selbst. Und auch Gennaro, seine berufliche Partnerin, hat kein blütenreines Gewissen: Im Zorn bringt sie beinahe ihren gewalttätigen Ehemann Phil um.
Eine Stadt am Abgrund
Neben der actionreichen Handlung bleibt den abgehetzten Hauptfiguren noch genügend Zeit, sich über den Niedergang ihrer Stadt Gedanken zu machen. Im Grunde ist Boston noch wesentlich besser dran als etwa Washington, L.A. oder New York City, doch was seinen gesellschaftlichen Niedergang angeht, so ist auch dieser offenbar unabwendbar. Die wichtigsten Werte wie etwa Kinder- und Mutterliebe wurden bereits verraten, von Werten wie Schutz des Eigentums und des Lebens ganz abgesehen. Verlautbarungen von Politikern vergleicht der Autor mit Weihnachtsmärchen: Die Wähler wollen ja unbedingt daran glauben, um die deprimierende Realität, die das Märchen widerlegt, aushalten zu können.
"Fear is the mother of violence" (Peter Gabriel)
Dieser Roman spielt auf keinen Empfängen oder Parties - Kenzie/Gennaro halten das für etwas unangebracht, wenn sie mitten in einem Straßenkrieg versuchen, ihre nackte haut zu retten. Schauplätze sind in der Regel das heiße Pflaster, ausgebrannte Straßenzüge, irgendwelche Kneipen, Polizeireviere usw. Nicht gerade Beverly Hills.
Und doch: Als Kenzie seine Auftraggeber trifft, so findet das Gespräch in einer feinen Hotel-Lobby statt, aber was dort geredet wird, möchte man nicht in einer Klatschkolumne lesen. Hier wird mit harten Bandagen gekämpft. Kaum wieder daheim, reißt sich Kenzie den elenden Anzug vom Leib und schlüpft in seine Jeans. Ist eben kein James Bond.
Cooler Humor
Ich musste beim Lesen mehrmals laut auflachen: Unsere beiden Helden lassen sich erstens von absolut gar nichts beeindrucken und führen zweitens ein geschliffenes Mundwerk, für das sie einen Waffenschein beantragen müssten. Selten so coole, harte Sprüche gelesen! Und das gilt auch für Miss Gennaro.
Unterm Strich
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Ein kleiner, aber feiner Hard-boiled-Krimi, der jedem Raymond Chandler oder Ross MacDonald Ehre gemacht hätte. (Stephen King brauchte diese Krimis angeblich zum Überleben - nun ja.) Für jeden Krimifan sind Lehanes Bücher Pflicht, auch wenn man bei Amazon.de anderes lesen kann. Leute mit zartem Gemüt sollen sich das neueste Schneewittchenabenteuer besorgen. (Obwohl Schneewittchen in der Urfassung auch ganz schön brutal ist!)
Film-Tipp: Lehanes neuester Roman "Spur der Wölfe" wird von Clint Eastwood verfilmt.
Michael Matzer (c) 2002ff
Info: A drink before the war, 1994; Ullstein 317 Seiten, EU 7,95; ISBN 3-548-25200-1
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-10-27 09:50:49 mit dem Titel D. Lehane: *In tiefer Trauer*: Spannender Thriller, mit Slapstick-Einlagen
Das Privatschnüfflerteam Kenzie/Gennaro soll die verschwundene Tochter eines Milliardärs aufspüren. Ihre Spur führt zu einer Sekte, die es auf die Finanzen ihrer neuen Mitglieder abgesehen hat - Scientology lässt grüßen. Leider entpuppen sich für unsere Helden die erhaltenen Informationen als das Gegenteil der Wahrheit. Und das ist meist ganz schlecht für Geschäft und Gesundheit.
Der Autor
Seit 1994 veröffentlicht der Bostoner Autor einen exzellenten Krimi nach dem anderen. "Streng vertraulich!" war sein erster. Sein jüngster trägt den Titel "Spur der Wölfe" (Bericht folgt demnächst). Alle deutschen Übersetzungen erscheinen bei Ullstein, das zum Springer-Verlagsimperium gehört.
Seine Helden
Bis auf den jüngsten Roman stehen in allen Romanen die zwei Privatdetektive Patrick Kenzie und Angela Gennaro im Mittelpunkt. (Gennaro hieß auch John McClanes Gattin in den Bruce-Willis-Actionkrachern "Stirb langsam I + II", und genau wie Bonnie Bedelia stelle ich sie mir auch vor. Allerdings hat Angela den fiesen Charakter und die freche Klappe von Linda Fiorentino.) Angie hat 12 Jahre Ehe-Hölle hinter sich, als sie ihren Mann verlässt, um bei Kenzie einzuziehen: eine taffe Frau. Sie kennt Kenzie noch aus dem Sandkasten.
Patrick Kenzie hingegen stammt aus der rein irisch-katholischen Arbeiterklasse von Boston (die Lehane eingehend in "Spur der Wölfe" untersucht). Er hat seine Lehre bei einer der feinsten Privatdetekteien von Boston gemacht, wie wir in "In tiefer Trauer" erfahren. Er zögert nicht, kräftig hinzulangen, wenn ihm einer blöd kommt, und trägt ständig eine Wumme bei sich. Beide Partner wissen ihre Knarren auch einzusetzen, wenn's drauf ankommt.
Eigentlich sollte ich ja meine Lektüre nach "Streng vertraulich!" mit dem 2. Roman "Absender unbekannt" fortsetzen, aber ich fand, dass mir dieser Roman zu dick war und griff daher zu "In tiefer Trauer", dem 3. Roman in der Kenzie/Gennaro-Sequenz. In letzterem wird zu Anfang mehrmals auf Figuren und Ereignisse aus "Absender unbekannt" verwiesen, aber das hält sich in Grenzen. Es ist also sinnvoll und berechtigt, mit "In tiefer Trauer" fortzufahren.
Handlung
Trevor Stone, ein angeblich todkranker Milliardär aus Bostoner, beauftragt unsere beiden Helden Kenzie/Gennaro mit der Suche nach seiner verschwundenen Tochter Desiree. Ihre Mutter wurde bei einem Autounfall getötet, in dem er selbst, Stone, schwer im Gesicht verwundet wurde. Angela Gennaro, die selbst kürzlich ihren Ex-Gatten Phil verloren hat, fühlt Mitleid mit dem alten Mann und übernimmt den Auftrag, obwohl sie sich nicht besonders gern entführen lässt, um ihren Auftraggeber zu treffen. Kenzie hat gemischte Gefühle, kann aber Gennaro verstehen.
Die beiden Privatdetektive lesen die Berichte, die der erste Schnüffler geschrieben hat, den Stone auf Desirees Spur gesetzt hatte: Jay Becker war einst Kenzies Lehrer und Mentor bei einer der größten Detekteien Bostons. Jay war Desirees Spur bis zu einer Seelsorger-Gesellschaft namens Trauer & Trost AG gefolgt, die eng mit einer Sekte namens Die Botschafter verbunden war. Beide geben vor, ihre "Klienten" zu therapieren, dienen aber nur dem zweck, ihre Neumitglieder zu schröpfen. Parallelen zu Scientology kann jeder ziehen, wenn er mag.
Wie es scheint, verschwand Desiree zur gleichen Zeit Richtung Florida wie ein gewisser Jeff Price, seines Zeichens Verwalter von Trauer & trost bzw. Den Botschaftern. Price ließ 2 Mio. Dollar mitgehen. Doch seltsam: kaum hatte Jay Becker diese Details über die junge Frau und die verschwundenen Gelder herausgefunden, verschwand auch er - irgendwo zwischen Boston und Stones feudalem Anwesen.
Kenzie und Gennaro stehen vor einem Rätsel. Es lässt sich nur in Florida aufklären, soviel steht fest. Mit Stones Privatjet werden sie aus dem kühlen Norden in den sonnigen Süden geflogen, zu ihren reservierten Hotelzimmern chauffiert und mit einem komfortablen Mietautos ausgestattet: Klarer Fall - bei so viel Sonderbehandlung ist etwas oberfaul. In Nullkommanix büchsen sie aus, lachen sich einen schrottigen Toyota an und futtern in einer heruntergekommen Cantina am Straßenrand (wo sie ihren Krabbencocktail gegen einen gierigen Reiher namens Sandra verteidigen müssen). Hier sehen sie zu ihrem Erstaunen ein bekanntes Gesicht in der Zeitung...
Als sie Jay Becker gegen Kaution aus dem Gefängnis befreit haben, erzählt er ihnen die blutigen Details einer gar wundersamen Story, von dem sie wiederum nur den geringsten Teil glauben. Desiree sei tot, behauptet Jay. Jeff Price sei ebenfalls tot. Na toll: Bleibt also nur die Heimreise. Leider kommt Jay Becker nicht einmal über die Distriktsgrenze, weil Stones Leute ihn killen. Kenzie/Gennaro werden mit Freuden wegen Mordes von der lokalen Polizei eingebuchtet - Ende des Falls?
Noch lange nicht. Vielmehr führt die Handlung wieder direkt nach Boston, wo es in Stones Anwesen zu einem genialen Finalen mit zahlreichen Überraschungen kommt.
Mein Eindruck
Wie Kenzie selbst andeutet, ändert sich die Wahrheit hinter den Geschichten, die Kenzie/Gennaro erzählt bekommen, je nachdem, welchen Standpunkt der jeweilige Erzähler gerade vertritt. Diese ist der Plot von Akira Kursosawas ausgezeichnetem Filmklassiker "Rashomon". Darin ändert sich die Wahrheit hinter einem Fall von Vergewaltigung und Mord je nachdem, wer die Geschichte erzählt.
Folglich dreht sich der Fall in Lehanes Buch dreimal: Zuerst glauben sie Stones Fassung, dann der von Becker und schließlich der von Desiree (die sich als recht lebendig erweist). Doch ist dies der Weisheit letzter Schluss? Natürlich nicht. Und je nach Fassung ändert sich, wer nun schuldiger Täter und wer unschuldiges Opfer ist, in einem fort. Der Leser hat alle Hände voll zu tun, diesen drei Fassungen zu folgen: "Schwarz ist weiß, oben ist unten, Norden ist Süden" sagt Gennaro einmal. Genauso ist es. Und darum steckt der Plot voller Überraschungen.
Schönheit, Wahrheit, Unschuld - alles Lüge?
Die Stellung von Stone und seiner Tochter ändert sich sukzessive mit jeder neuen Fassung. Der Milliardär scheint ein menschenverachtender Ausbeuter zu sein, der seine Frau im Alter von 14 Jahren gekauft hatte und seine Tochter vergewaltigte, als diese selbst 14 war. Aber ist das wahr?
Zunächst scheint Desiree als das unschuldige Opfer einer Entführung durch eine Sekte und eines Sektenführers (Jeff Price), bis sie ihr Ende in Florida findet. Ihre überirdische Schönheit scheint ihre Unschuld zu belegen. Die wirkliche Wahrheit ist natürlich das genaue Gegenteil dieses Anscheins. Und dies wiederum lässt trevor Stone wie eines ihrer Opfer aussehen, das sich lediglich wehrt, indem es sie von Detektiven jagen lässt.
Was Desiree so gefährlich macht (besonders für Kenzie), ist der geradezu magische Bann, den ihre äußere Schönheit auf die Männer ausübt, so dass sie ihr zu Willen sind. Die junge Frau lernt schon früh, diese Macht zu ihrem Vorteil auszunützen, und zwar ohne Skrupel. Beinahe wird dies auch Kenzie zum Verhängnis.
Erst sehr spät begreift er, worin Schönheit wirklich liegt. Sie liegt nicht in einem perfekten Äußeren, sondern in der charakterlichen Stärke und Güte von Angela Gennaro (oder einer ähnlich großartigen Frau). Angie mag ja nicht umwerfend aussehen, aber sie liebt Kenzie, bangt um ihn, braucht ihn. Ohne sie wäre er wiederum völlig aufgeschmissen, "ein Nichts", wie er bekennt. Kenzie findet Schönheit in der Innenwelt eines Menschen. Diese Schönheit ist ihm "heilig" - das drückt der Originaltitel des Buches aus. Und der Schluss des Buches setzt diese Erkenntnis angemessen um.
Unterm Strich
Auf den ersten Blick scheint der Handlungsverlauf von einer allzu unwahrscheinlichen Zahl von Zufällen getrieben zu sein. Aber man muss wie Kenzie/Gennaro lediglich seinen eigene Sichtweise der präsentierten Fakten um 180 Grad drehen (schwierig genug!), um zu einer völlig anderen Interpretation der Geschehnisse zu gelangen - und die sogar einen Sinn ergibt.
"In tiefer Trauer" ist also nicht nur ein äußerst spannender und actiongeladener Krimi, sondern hat auch die Relativität der Wahrheit und anderer "ewiger Werte" zum Thema. Außerdem stieß ich hier auf einige der komischsten Dialoge, die ich seit langem gelesen habe. Lehane ist offenbar ein großer Fan der Marx Brothers - Kenzie überlegt einmal, wie sich Groucho und Harpo aus einer bestimmten misslichen Lage (Kenzie ist gerade von Kopf bis Fuß gefesselt und soll gleich über den Jordan geschickt werden) befreit hätten. Manche Kabbeleien zwischen unserem dynamischen Heldenduo erinnern an Slapstick. Aber es ist genialer Slapstick.
Michael Matzer (c) 2002ff
Info: Sacred, 1997; Ullstein, Berlin, 2001; 367 Seiten, EU 7,95; ISBN 3-548-25265-6.
P.S.: "Spur der Wölfe" wird zur Zeit von Client Eastwood verfilmt.
Wörter: 1296
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-10-27 10:40:10 mit dem Titel D. Lehane: *Die Spur der Wölfe*: Spannender Thriller, gute Milieustudie
Als Kinder waren sie Freunde - bis einer von ihnen von Unbekannten entführt wurde. Als er zurückkehrte, war er verändert. Nun, ein Vierteljahrhundert später, sind alle drei in einen schrecklichen Mordfall verwickelt: Nun erweist sich, wie sie zu Männern geworden sind, welche Werte sie haben - und ob einer von ihnen sterben wird.
Der Autor
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Seit 1994 veröffentlicht der Bostoner Autor Dennis Lehane einen exzellenten Krimi nach dem anderen. "Streng vertraulich!" war sein erster (siehe meinen Bericht). Sein jüngster trägt den Titel "Spur der Wölfe" und wird zur Zeit von Clint Eastwood verfilmt. Dies ist der erste Lehane-Roman, in dem sein Team von Privatdetektiven, Patrick Kenzie und Angela Gennaro, nicht auftritt. Alle deutschen Übersetzungen erscheinen bei Ullstein, das zum Springer-Verlagsimperium gehört.
Handlung
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Die Geschichte entwickelt sich zielgerichtet wie ein abgeschossener Pfeil, mit unerbittlicher Konsequenz bis zu ihrem logischen Ende.
Im Mittelpunkt stehen drei Jungen, doch der Ort, wo sie aufwachsen, ist die vierte Hauptfigur. Dieser Ort ist die Grenzlinie zwischen dem Bostoner Arbeiter- und Proletenviertel "The Flats", das direkt an einem Kanal, dem Penitentiary Channel, liegt, und dem Viertel der "besseren Leute", The Point, liegt. Die Grenzlinie wird von der Buckingham Avenue bezeichnet, kurz Bucky genannt. Diese Örtlichkeiten werden mit höchster Detailgenauigkeit gezeichnet; sie spielen eine wichtige Rolle, auf welcher Seite jemand steht.
Jimmy Marcus und Dave Boyle stammen aus The Flats, doch Sean Devines Elternhaus steht im Point - er soll später das College besuchen. Doch ihre Väter sind Freunde und Kollegen in der Schokoladenfabrik, und so kommt es, dass die ungleichen Kinder zusammen spielen und etwas unternehmen. Jimmy Marcus hat ein tollkühnes Naturell, ist ein notorischer Lügner und Dieb. Dave Boyle ist ein blasser Junge, eine Waise, der bei seiner verbitterten Mutter unter ihrer Fuchtel leben muss. Er ist stets froh, wenn er sich an Sean und Jimmy dranhängen kann, und Jimmy duldet ihn gewissermaßen.
Es ist 1975, als etwas Entscheidendes passiert, das alle drei verändern wird. Sie spielen gerade mitten auf der Straße, als sich ein Auto nähert, aus dem ein Mann steigt, der wie ein Polizist auftritt. Er will sie alle drei mit auf die Wache nehmen, doch Kimmy und Sean weigern sich. Nur Dave steigt tränenüberströmt in den Wagen und verschwindet. Es ist kein Polizeiauto, und der Polizist und sein Fahrer keine Bullen. Dave redet nie darüber, was sie mit ihm gemacht haben, als er vier Tage später seinen Peinigern entkommen kann und wieder in seine Nachbarschaft zurückkehrt. Von nun an ist er wie gebrandmarkt.
Im Jahr 2000 wird die blutüberströmte Leiche von Jimmy Marcus' 19-jähriger Tochter Katie mit eingeschlagenem Schädel und durchschossener Schulter im Park gefunden. Sie wurde nicht vergewaltigt, lediglich ihr Auto weist Gewalteinwirkung auf. Jimmy Marcus, inzwischen Ladenbesitzer in The Flats, ist wenig später kurz vor dem Ausrasten, durchbricht sämtliche Polizeiabsperrungen und identifiziert sein Ein und Alles: Ihr Körper ist bereits schwarzviolett angelaufen.
Sean Devine leitet die Ermittlungen in diesem Mordfall, muss aber bei jedem Fehler seine Suspendierung befürchten. Man hat ihn auf dem Kieker. Schon bald findet er heraus, dass Katie, ein ausnehmend hübsches Mädchen, am Abend vor ihrem Tod mit zwei Freundinnen eine wilde Zechtour durchs Viertel unternommen hatte. Sie wollte nämlich am nächsten Morgen nicht zurück in Papis Laden zur Arbeit, sondern mit ihrem Freund nach Las Vegas durchbrennen, um zu heiraten.
Dieser Freund, Brendan Harris, erweist sich als unschuldig, das heißt, er hat ein Alibi. Und sein Bruder Ron ist von Geburt an stumm. Doch auch Jimmy Marcus stellt Ermittlungen an, und seine hammerharten Schwäger von der Seite seiner Gattin unterstützen ihn nach Kräften. Es gibt nämlich zweierlei Arten von Justiz in The Flats: die lokale und die offizielle der Bullen.
Wenige Tage später trifft er Dave Boyles Gattin Celeste. Sie erzählt ihm, wie Dave am Morgen nach Katies Verschwinden in ihre Wohnung gekommen sei, blutüberströmt und mit einer verletzten Hand. Ein schwerer Verdacht fällt auf Dave - Celeste muss verrückt gewesen sein, als sie ihn belastete. Oder von Jimmys männlichem Charme betört, wie er gerne denkt.
Jimmy war einst ein schwerer Junge gewesen, ein Einbrecher, Dieb und wahrscheinlich sogar ein Mörder (er tötete Brendan Harris' Vater). Er leitete eine Bande und saß mehrere Jahre ab. Nun leitet er immer noch insgeheim eine Bande, scheint aber eine reine Weste zu haben. Bis er Informationen erhält, die Dave weiter belasten. Doch ist Dave wirklich schuldig? Wer ist Dave wirklich, der schizophrene Dave, der zurückgezogene Dave, der so gern dem Alkohol zuspricht, um - was? - zu vergessen?
Es wird ein Wettlauf gegen die Zeit, wer zuerst die Wahrheit herausfindet und Justiz an Dave Boyle übt, sei sie nun gerecht oder nicht: Jimmy Marcus oder Sean Devine.
Mein Eindruck
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Es ist ein geradezu ein klassisches Drama, das der Autor in seinem Roman sich entfalten lässt. Alte Feindschaften zwischen Ex-Freunden und Ressentiments zwischen unterschiedlichen Klassen brechen auf. Althergebrachte Auffassungen über die Ausübung von Gerechtigkeit prallen aufeinander: The Flats gegen The Point, mit der Buckingham Avenue als Demarkationslinie.
Diese soziale Geographie, die mit so vielen Werten einhergeht, ist wie gesagt äußerst genau und einfühlsam geschildert. Die Figuren scheinen daher manchmal nicht aus eigenem Antrieb zu agieren, als hätten sie keinen freien Willen, sondern als würden der griechische Chor mitsamt Götterriege auftreten, um sie zu ihren jeweiligen verhängnisvollen Taten zu treiben. Das gilt ganz bestimmt für Dave Boyle und Jimmy Marcus. Dave trifft sogar das Fatum, die Schicksalsgöttin persönlich - natürlich in seinen schizophrenen Alpträumen - und sie scheint es nicht gut mit ihm zu meinen.
Die Bedeutung des Mileus stellt allerdings auch ein gewisses Problem dar: Denn welcher Leser kann schon Sympathie oder gar Bewunderung für einen "Helden" empfinden, der von den beschriebenen Mächten angetrieben wird, aber kaum eigenen Willen besitzt, der ihn aus der Masse heraushebt?
Daher ist es die wichtigste Aufgabe des Autors, die spezifische Psychologie seiner Hauptfiguren herauszuarbeiten, ihre unverwechselbaren Erfahrungen zu schildern (etwa Jimmys finstere Vergangenheit) und sie so als Herren ihres Schicksals darzustellen. Das gelingt ihm hervorragend. Erst daraus kann der Höhepunkt des Dramas tragische Größe erreichen. Erst dann kann der Wettlauf mit der Zeit eine spannende Rolle spielen, denn dann ist die Welt kein Uhrwerk.
Unterm Strich
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Ich habe das Buch im Original in wenigen Tagen gelesen. Die handlung schreitet rasch voran, und eine wichtige Enthüllung folgt der nächsten. Wer hat die arme Katie so bestialisch zugerichtet - war es ein Psychopath, ein Betrunkener oder war es Mutwillen und Willkür?
"Spur der Wölfe", so hat die amerikanische kritik erkannt, ist Dennis Lehanes Annäherung an die Great American Novel à la Philip Roth oder John Updike; allerdings wird hier eine ganz andere Art von Bürgern untersucht - keine Mittelständler aus Suburbia, sondern Arbeiterklassenangehörige, die eine verschworene Gemeinschaft bilden.
Zuweilen erinnern bestimmte Auseinandersetzungen, aber auch die exakte Milieustudie an das Sachbuch "Die Gangs von New York" von Herbert Asbury, das von Martin Scorsese verfilmt wurde (und das möglicherweise im Januar in unsere Kinos kommt). Auf jeden Fall ist es ein besonderer Thriller mit bemerkenswerten Hauptfiguren - ich kann mich noch Wochen nach der Lektüre an Jimmy Marcus erinnern: an seine Trauer, seine Wut und seinen Rachedurst.
Michael Matzer (c) 2002ff
Info: Mystic River, 2001; Ullstein, Berlin 2002; 480 Seiten, EU 22,00; ISBN 3550083629. (Original: 0-06-009310-2)
Grundlage dieses Berichts bildet die Originalausgabe.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-10-30 12:32:54 mit dem Titel U. Le Guin: *Das Wunschtal*: Hand in Hand durch Wunderland
"Wunschtal" ist ein relativ früher Fantasyroman der Autorin aus dem Jahr 1980, doch auch hier findet man die gleiche hohe Qualität des Erzählens wie in den Erdsee-Romanen. Allerdings ist die Geschichte selbst wenig bewegend.
Heyne hat den Roman im Zuge seines Le-Guin-Revivals wiederaufgelegt, wohl in der Hoffnung, ein Abglanz des Ruhmes der Autorin würde auch dieses kleine Werk für Heranwachsende verkaufen helfen.
Handlung
Die Geschichte beginnt in der amerikanischen Gegenwart, tritt dann über in ein Fantasyland und kehrt wieder zurück. Ganz einfach, denkt man.
Es geht um zwei junge Heranwachsende. Der schüchterne Hugh fühlt sich bei seiner Arbeit im Supermarkt und in seinem freudlosen Heim, wo er mit seiner Mutter in einer anonymen Straße einer anonymen Betonstadt lebt, nicht wohl und sucht etwas Neues: das Abenteuer.
Er stößt auf einen noch nicht einbetonierten Bachlauf, den ein Auwald säumt. Er erkundet das geheimnisvolle Zwielicht, das den Übergang in ein anderes Land bietet - bis er eines Tages auf einen anderen Gast dieser Randzone stößt: Irene.
Zunächst will natürlich der eine den anderen von seinem vermeintlich angestammten Platz vertreiben, doch dann raufen sie sich zusammen, als Irene ihr Geheimnis preisgibt: Sie hat einen Weg in eine andere Dimension gefunden. Jenes Land Ain betreten sie gemeinsam. Und wie es scheint, wartet dort eine schwierige Aufgabe auf sie. Denn Ain, das Land der klaren Flüsse und unberührten Wälder, stirbt.
Sie gelangen nach einem mühevollen Aufstieg in die Stadt Tembreabrezi, die auf dem Gipfel eines breiten Berges liegt. Dies scheint ein Ort des Friedens zu sein, an dem sie sich niederlassen können. Doch der Schein trügt: Ein unheimliches Wesen (über das ich nicht mehr verraten möchte) sucht die Menschen Ains heim und verwüstet das Land.
Die Bewohner Tembreabrezis übertragen den beiden "Ausländern" eine Aufgabe, die diese erschreckt: Die Wahl zwischen der gefahrvollen Rettung des perfekten Landes und der Aufgabe ihres eigenen bisherigen Lebens, ja vielleicht sogar ihres Lebens an sich, erfüllt Hugh und Irene mit Furcht und Entsetzen.
Doch natürlich tun sie, was getan werden muss. Alles andere würde den Verrat ihrer eigenen Träume und Sehnsüchte bedeuten. Und schließlich gibt es so etwas wie Verantwortung. Und diese gilt nicht nur dem Land Ain, sondern auch ihnen beiden: Sie sind jetzt ein Team, und vielleicht sogar mehr...
Mein Eindruck
"Wunschtal" (The beginning place) ist eine Mischung aus ökologischem Gedankengut, dem klassischen Übergang ins Feenland und der klassischen Heldentat - nur dass diesmal die Helden ganz gewöhnliche Jugendliche aus unserer Zeit sind und nicht irgendein heroischer König Artus. Le Guin machte damit vor, was Barbara Hambly, Marion Zimmer Bradley und Legionen von AutorInnen nach ihnen nachahmten: Der Übergang vom Hier und jetzt in eine andere Dimension, wo es gilt, sich zu bewähren, zu transformieren und möglichst viele Abenteuer zu bestehen.
Hugh und Irene bestehen nur ein Abenteuer, und auch das nur mit knapper Not. Zurückgekehrt in die hiesige Dimension sind sie zu etwas anderem verwandelt: Nicht mehr Einzelwesen, sondern ein Paar. Helden zwar, doch nicht in unserer Welt. Eine beglückende Erfahrung: Sie habe nicht nur ihre Träume und Wünsche verteidigt, sondern dabei etwas ganz Neues und Unerwartetes hinzugewonnen: Liebe zueinander und Wertschätzung. Das Land Ain ist also wirklich ein "beginning place": Ein Ort des Anfangs.
Auf die Ökologie übertragen bedeutet dies: Wer das perfekte Land der klaren Flüsse und unberührten Wälder (Gaia) erhalten und retten will, muss auch bereit sein, Opfer dafür zu bringen, bis hin zum letzten, größten Opfer: dem eigenen Leben. Dann aber erwirbt man auch das Recht, dort zu leben.
Unterm Strich
Jeder Heranwachsende zwischen 10 und 15 Jahren dürfte dieses schön erzählte Abenteuer gerne lesen. Die Autorin legt dabei weitaus mehr Gewicht auf die Schilderung, wie sich die Beziehung zwischen den Hauptfiguren verändert, als auf die Darstellung des anderen Landes. Nachdem ich das Buch gelesen hatte, blieb Ain seltsam blass in meiner Erinnerung, und selbst an den Höhepunkt kann ich mich kaum noch erinnern.
Großartige Heldenaction darf man hier jedenfalls nicht erwarten, und Ströme von Blut schon gleich gar nicht. Le Guin, so mein Verdacht, war noch nie ein Fan von Jump-and-Run-Games. Nicht von ungefähr steht dem Buch ein Zitat des großen argentinischen Phantasten Jorge Luis Borges voran.
Michael Matzer (c) 2002ff
Info: The beginning place, 1980; Heyne 2002, München; 206 Seiten, EU 6,95, aus dem US-Englischen übertragen von Hilde Linnert; ISBN 3-453-21385-8; das Buch erschien zuerst zuerst auf deutsch im Jahr 1984.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-10-31 15:38:11 mit dem Titel St. Lem: *Science Fiction: Ein hoffnungsloser Fall mit Ausnahmen*: Stoff für Widerspruch
Mit diesem Buch veröffentlichte der polnische Schriftsteller Stanislaw Lem den 3. Band seiner Essays. Wie schon in Band 1, "Sade und die Spieltheorie" (st 1304), versammelt das Buch Lems Nach- und Vorworte zu diversen Werken der phantastischen Literatur, die diesmal v.a. aus Polen stammt. Rezensionen von populärwissenschaftlichen oder spekulativen Sachbüchern und von Romanen beschließen den band. Eine Lebensbeschreibung und eine "Art Credo" den Reigen der Essays eröffnet.
Die Huren der Verleger
Zu deren Kernstücken gehört zweifellos jener, der dem Buch seinen Titel geliehen hat. In dieser Streitschrift aus dem Jahr 1972 (das ist zu beachten) setzt sich Lem kritisch mit dem von ihm verachteten Genre der "science-fiction" auseinander. Da für ihn unter dem Etikett Science Fiction nur die wissenschaftliche Phantastik, wie sie v.a. in Osteuropa gepflegt wurde, literarische Gültigkeit besitzt, d.h. einem Erkenntnisinteresse dient, besteht Science Fiction anglo-amerikanischer Provenienz zuallererst aus Kitsch - zumal sie einen Massenkonsumartikel darstellt, an den man die Maßstäbe, die für eine Kritik der Werke des "oberen Reiches" der Literatur gelten, besser gar nicht anlegt.
Science Fiction sei zumeist schwachsinnige Spielerei, und darin stehe ihr die amateurhafte Kritik nicht nach. Die Science Fiction-Autoren seien die Huren ihrer Verleger, nur bemäntelten sie dieses Verhältnis mit höheren Ansprüchen.
Die Ausnahmen
Doch wie der Titel sagt, gibt es laut Lem auch Ausnahmen. Diese werden am Werk Philip K. Dicks exemplarisch dargestellt. Lem charakterisiert die Romane dieses herausragenden Autors dahingehend, dass Dick unter einer trivialen, Science Fiction-gerechten Oberfläche zumeist gekonnt philosophische (z.B. erekenntistheoretische) etc. Problemstellungen darzustellen vermag, wenn er auch viel Zweitrangiges geschrieben habe.
AutorInnen wie Ursula K. Le Guin kennt Lem offenbar nicht (sie fing damals gerade erst zu publizieren an). Daher kann es nicht verwundern, dass ihn von seinem verdammenden Urteil über die Science Fiction auch die These Darko Suvins (in "Poetik der Science Fiction", 1977) nicht abbringen konnte, die lautet, dass gute Science Fiction erkenntnisbezogene Verfremdung der Wirklichkeit betreibe und daher positiv zu bewerten sei. Leider umfasst auch die so definierte Science Fiction nur ein bis zwei Prozent des gesamten Ausstoßes der relevanten Verlage (in den letzten jahren wohl noch weniger).
Meine Meinung
Die Kritik Lems an der Science Fiction als Kitsch-Literatur ist überspitzt. Lem beachtet nicht, dass vieles in dieser Unterhaltungsliteratur dem (Gedanken-) Spiel und dem zeitvertreib dient und daher politisch nicht anders als affirmativ, also konservativ wirken kann.
Er missachtet, dass die Grenzen zwischen Kunst und Kitsch, die er so rigide zieht, fließend verlaufen, wie dies auch schon 1971 Schulte-Sasse in "Die Kritik der Trivialliteratur seit der Aufklärung" dargelegt hat. Lem stellt sich also quasi als bester Science Fiction-Schreiber und (!) -Kritiker auf die Spitze eines Berges und fordert die totale Umorientierung von Science Fiction-Autoren und der Kritik.
Ich wage zu behaupten, dass Lem damit auf verlorenem Posten stand und noch steht; das hat die Entwicklung des Genres inzwischen gezeigt. Doch für jeden Autoren und jeden Kritiker sind seine Ergebnisse und Forderungen äußerst bedenkenswert.
Unterm Strich
Nicht nur aufgrund dieses einen Aufsatzes, sondern wegen der vielen Einblicke in Lems Denken und Arbeiten ist dieses Buch jedem zu empfehlen, der sich kritisch mit der Science Fiction als Kulturphänomen auseinandersetzt.
Michael Matzer (c) 2002ff
Info: Suhrkamp 1987, Nr. st 1439, Frankfurt/M.; 223 Seiten, DM 12,00, aus dem Polnischen übertragen von verschiedenen Übersetzern
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-01-28 16:51:42 mit dem Titel U. K. Le Guin: *Planet der Habenichtse*: Preisgekrönte SF-Utopie
Gesellschaftliche Utopien sind ja sowas von OUT. Denkt man. Aber dann läuft einem ein Buch über den Weg, das den Blick für solche Ideen öffnet und von überzeugender Wirkung ist. Ein solches Buch ist das schon knapp 30 Jahre alte "The Dispossessed", zu deutsch "Planet der Habenichtse".
Das Buch wurde mit den wichtigsten Preisen des Science Fiction-Genres ausgezeichnet: mit dem Nebula und dem Hugo Gernsback Award. Ursula LeGuin wurde v.a. für ihre Erdsee-Saga bekannt, hat aber auch einige der besten SF-Romane überhaupt geschrieben, so etwa "Die linke Hand der Dunkelheit".
Handlung
Der recht wichtige Hintergrund für diese Geschichte ist der gleiche wie für das ebenfalls ausgezeichnete Buch "Die linke Hand der Dunkelheit" (Heyne, 2000). Vor Urzeiten wurden verschiedene Welten von einer Spezies namens Hainish besiedelt, darunter auch die Erde, obwohl uns dies nicht bewusst ist. Einer dieser Planeten ist Urras, der um die Sonne Tau Ceti kreist.
Die Geschichte ereignet sich Hunderte von Jahren in der Zukunft, wenn die Hainish wieder Kontakt mit ihren früheren Kolonien aufnehmen. Sie sind dabei, eine friedvolle Gemeinschaft von Welten aufzubauen, aus der sich die sogenannte "Ekumen" entwickelt, auf die wir schon in "Die linke Hand der Dunkelheit" gestoßen sind. Dieser Hintergrund ist insofern von Bedeutung, weil dadurch erklärt wird, dass die Aliens auf diesen Fremden so sehr wie Menschen wirken, so dass wir uns mit ihnen identifizieren können.
160 Jahre vor dem Beginn der Handlung gab es in einem kapitalistischen Staat auf Urras, dem reichen, fruchtbaren Planeten von Tau Ceti, einen Aufstand von Anarchisten. Er war zu umfangreich, als dass man ihn hätte niederschlagen können, aber zu schwach, um die Revolution herbeizuführen. Man fand einen Kompromiss: Es wurde den Odoniern, wie sich die Rebellen nach ihrer Anführerin Odo nannten, gestattet, zum Schwesterplaneten Anarres auszuwandern, einer kargen, knochentrockenen, menschenfeindlichen Welt: Hier konnten sie eine freie, klassenlose Gesellschaft gründen.
Die Habenichtse des Titels sind also ohne Heimatplanet, aber auch ohne den Begriff von Besitz und Eigentum: Alles wird mit allen geteilt. Das geht so weit, dass besitzanzeigende Fürwörter in der Anarres-Sprache Pravic komplett ausgemerzt wurden: Nun heißt es nicht "Das ist mein Stuhl, und das ist dein Tisch", sondern "ich benutze den Stuhl, und du benutzt den Tisch". Das anarchistische Utopia geht so weit, dass Anarres ohne Regierung, ohne Geld und ohne Gefängnisse auskommt, aber auch keine Ehe kennt, denn niemand kann einen anderen sein Eigen nennen. Jeder tut das, wozu er oder sie sich am besten eignet.
Dieses Utopia ist sehr detailliert geschildert, denn die Autorin hat die entsprechenden Philosophen wie etwa Bakunin genau gelesen und analysiert. Wir glauben ihr, dass dieses Utopia funktioniert. Nach 160 Jahren existiert diese Gesellschaft allen Voraussagen zum Trotz noch immer. Aber lebt sie noch gemäß ihren alten Idealen?
Als Shevek, der geniale Physiker und Mathematiker, sich entschließt, seiner Heimat Anarres den Rücken zu kehren und nach Urras zu gehen, gilt er für seine Genossen natürlich als Verräter, obwohl er fest an die Lehrsätze Odos glaubt. Er hat ein Werk mit Titel "Prinzipien der Simultaneität" geschrieben. Er kommt zwar mit leeren Händen nach Urras, doch er hat eine Idee im Kopf, die den Durchbruch in der interstellaren Raumfahrt bedeuten würde und von der die Kapitalisten profitieren würden. Daher bereitet man ihm auf Urras einen begeisterten Empfang. Allerdings ist er nicht in der Lage, die Klassenstruktur der Gesellschaft von Urras zu akzeptieren.
Doch einen Odonier, einen Habenichts, kann man nicht kaufen, denn die grundlegende Idee seines Daseins ist: stets alles mit allen zu teilen. In einer kapitalistischen Gesellschaft bedeutet dies freilich, in einer Munitionsfabrik ein Streichholz anzuzünden. Er wird in eine Arbeiterrevolte verwickelt und muss in der terranischen Botschaft um Asyl bitten. Von dort kann er sichere passage zurück nach Anarres erlangen.
Inzwischen hat er seine Allgemeine Zeittheorie aufgestellt, die zur Entwicklung augenblicklicher Kommunikation zwischen den Welten führen wird, zu einem Gerät, das die Ekumen unter der Bezeichnung "Ansible" einsetzen wird. Durch den terranischen Botschafter gibt er seine Zeittheorie an die gesamte Menschheit weiter, statt sie nur seinen urranischen Zahlmeistern zur profitablen Verwertung zu überlassen.
Mein Eindruck
Diese sozialutopische Science Fiction ist ein ehrgeiziges Buch, aber auch ein zutiefst humaner Roman. Dies ist Ideen-Science Fiction und es bleibt dem Leser überlassen, welche Idee er für sich akzeptiert.
Mag sich das Buch notgedrungen - Utopien sind so didaktisch - etwas trocken lesen, so berührt einen doch das Schicksal des Helden der Erzählung, eines anarchistischen Wissenschaftlers, der sich entscheiden muss, wem bzw. welcher Gesellschaftsform er seine Entdeckung anvertraut.
"Planet der Habenichtse" ist der bis zum Jahr 1974 ehrgeizigste und wohl auch gelungenste utopische Roman der Autorin, in der Politik und Zukunftsroman aufeinandertreffen. Diese Utopie steht in der Tradition von H.G. Wells ("Menschen, Göttern gleich" etc.) und Olaf Stapledon ("Der Sternenschöpfer"), von George Orwell ("Animal Farm", "1984") und Aldous Huxley ("Brave new world"). Das Buch stellt unter Beweis, was die beste Science Fiction sein und was sie leisten kann, um zum Selbstverständnis des Menschen und der Gesellschaft beizutragen. Le Guin verbindet hier Intellekt und Feinfühligkeit.
Jeder Leser dürfte davon beeindruckt sein, doch hat das Buch auch einen Mangel - wie könnte es anders sein. Es liest sich wie ein philosophisches Werk aus dem 19. Jahrhundert. Das liegt nach Meinung von David Pringle zum teil an dem Umstand, dass Anarres seine Utopie auf Armut gegründet hat.
"Es wäre", so Pringle, "für Le Guin ein weitaus eindrucksvolleres Kunststück gewesen, ein Utopia des Überflusses zu schildern, zu der Urras oder die Erde hätten werden können, wären sie ebenfals durch die Odonische Revolution transformiert worden." Man kann eben nicht alles haben.
Michael Matzer (c) 2003ff
Info: The Dispossessed, 1974; Heyne 1979, München; 351 Seiten, DM 5,80, aus dem US-Englischen übertragen von Gisela Stege; ISBN 3-453-30395-4; Ausgabe des Argument-Verlags, Hamburg: 300 Seiten - April 2002; 2. Auflage; ISBN: 3886199436. weiterlesen schließen
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