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Pro & Kontra
Vorteile
- interessante Einblicke in Darkovers Kultur
- amüsant, ironisch-humorvoll. stilvoll, tragikomisch
- was zum schnell durchlesen
- wunderschöne Märchen
- toller Abschluss der Folgetrilogie
Nachteile / Kritik
- mittelmäßige Story und teilweise Erzählweise
- hoher Preis für dünnes Buch; nicht nett zu \
- viel zu kurz und zu wenigausgeschmückt
- leider im Handel nur sehr schwer erhältlich
- wieder wohl nur was für Fans
Tests und Erfahrungsberichte
-
Landung unter der blutroten Sonne - Darkover I (Marion Zimmer Bradley)
5Pro:
interessante Einblicke in Darkovers Kultur
Kontra:
mittelmäßige Story und teilweise Erzählweise
Empfehlung:
Ja
Heute beginne ich mit meiner Reihe über das Lebenswerk von Marion Zimmer Bradley, der "Lady of Fantasy" – die „Darkover“ Romane.
Mein Exemplar ist erschienen im Knaur Verlag, trägt den Titel „Die Landung“ und hat mich 7,50 EURO gekostet.
Auf jedem der im Knaur-Verlag erschienen Bücher steht eine Anmerkung von Marion Zimmer Bradley, die ich hier wiedergeben möchte:
„Weit entfernt in der Galaxis und 4000 Jahre in der Zukunft gibt es einen Planeten mit einer roten Sonne und vier Monden. Willst du mitkommen und ihn mit mir erforschen?“
Marion Zimmer Bradley...
... geboren 1930 in den USA - Albany, New York als Marion Eleanor Zimmer. Ihre erste Kurzgeschichte wurde bereits 1953 veröffentlicht. Der wirkliche Erfolg stellte sich allerdings erst mit den „Darkover“ – Romanen ein – sie wurde bekannt als „Lady of Fantasy“. Ihr Roman „Die Nebel von Avalon“ 1982 brachten ihr den endgültigen Durchbruch auch ausserhalb der Sci-Fi und Fantasy Welt.
1999 starb Marion Zimmer Bradley an einem Herzanfall.
Darkover...
...ein Planet in den Tiefen der Galaxie und der Zukunft. Eine blutrote Sonne erhellt den Planeten, wirft dunkelviolette Schatten, die Nacht wird begleitet von vier Monden. Darkover ist ein unwirtlicher Planet – eine Bergkette zieht sich wie ein Gürtel um die Welt und beschert ihr schreckliche Schneestürme, eisige Kälte und trockene Hitze.
Auf diesem Planeten lernen Menschen zu leben – ohne unsere Technologie müssen Sie andere Kräfte gebrauchen, um auf diesem Ort der Extreme überlebensfähig zu sein...
Die Landung
Ein terranisches Raumschiff, unterwegs durch das All um auf dem Planeten „Coronis“ eine Kolonie zu gründen. Das Raumschiff gerät in einen Gravitätssturm und strandet tausende Lichtjahre von ihrem Kurs entfernt auf einem fremden Planeten, den eine blutrote Sonne tränkt.
Das Schiff wird so schwer beschädigt, dass es sich als unmöglich herausstellt, den Planeten mit ihm je wieder zu verlassen. Alle Überlebenden der beide Gruppen des Schiffs – die Kolonisten, hauptsächlich Schotten und Iren, ausgebildet, auf fremden Planeten Kolonien zu bilden und sich an das Leben dort anzupassen, und die Angehörige der Raumschiffbesatzung – müssen gemeinsam einen Weg finden, auf dem noch namenlosen Planeten einen Weg zum Überleben zu finden – und das Überleben der Generationen nach ihnen zu sichern.
~Bis hier liest sich „Die Landung“ noch wie ein normales Science-Fiction Buch. Raumfahrer, Gestrandete auf einer fremden Welt, die um ihr Überleben kämpfen müssen. Nicht alle sind sofort bereit, der Wissenschaft und der Technologie abzuschwören und sich auf ein Leben der „Barbarei“ einzulassen, wie sie es empfinden. Nach und nach wird klar, dass sie es müssen – Darkover ist metallarm und sein ökologisches Gleichgewicht zu empfindlich, um terranische Technologie anzuwenden.~
Auf der ersten Expetition begegnet eine Gruppe von sieben Wissenschaftlern nicht nur auf eine scheinbar intelligente Lebensform, die auf Bäumen zu leben scheint – sie sind die ersten Terraner, die den „Geisterwind“ erleben, der auf Darkover wehen kann. Blütenpollen einer den Terranern unbekannten Pflanze – die später eine große Rolle in der daroveranischen Geschichte spielt – lösen eine Art Wahn aus. Und der Geisterwind öffnete den Terranern Türen in einen Teil ihres Bewusstseins, dem sie sich nicht bewusst sind – der ASW, Außersinnlichen Wahrnehmung. Nicht vorhanden geglaubte PSI-Kräfte werden geweckt...
~Die ersten Grundzüge der späteren Darkover Romane werden erkennbar. Die PSI-Kräfte werden das spätere Leben der Darkoveraner bestimmen und leiten. Landschaften, Namen und fremde Rassen, die später immer wieder eine Rolle spielen, tauchen zum ersten Mal auf. Hier werden die ersten Grundzüge gelegt – wie kamen die Terraner zu ihren PSI-Kräften, wann fand der erste Kontakt mit den anderen, nicht humanoiden Lebenswesen statt?~
Der zweite Geisterwind erfasst das ganze Basislager der Gestrandeten – Menschen paaren sich wie Tiere zur Brunft, ohne Rücksicht auf Geschlecht, schiere Orgien finden statt. Der Wahn treibt einige sogar zum Mord.
Eine der Hauptpersonen – Judith „Judy“ Lovat – hat Kontakt mit einer zweiten intelligenten Lebensform, einer telepathischen Rasse, die das nie geglaubte vermag – Leben mit einem Menschen zu zeugen... als „Liebesbeweise“ erhält sie einen blauen „Juwel“ den sie nicht mehr abzulegen vermag und den sie zu nutzen lernt... sie entzündet eine Kerze mit der Kraft ihrer Gedanken.
~Der erste Matrix-Stein taucht auf und beantwortet auch die Frage, wie die neuen Bewohner Darkovers in den Besitz dieser einzigartigen Steine kamen und wie sie ihren Nutzen herausfanden... ~
Das Ende will ich an dieser Stelle nicht verraten, es sei gesagt, dass „Landung auf Darover“ auf jeden Fall eine Eigenschaft der „Darkover“-Romane besitzt – es ist mehr oder weniger in sich abgeschlossen, so das man sich dem Lesevergnügen auch dann hingeben kann, wenn man nicht vorhat, die anderen Romane zu lesen. Doch eine kleine „Warnung“ – nach diesem Buch wird man die anderen lesen wollen!
Fazit
Der erste wirkliche Darkover Roman erfüllt, was ich mir von ihm versprochen habe. Er legt die Grundzüge und Zusammenhänge der nachfolgenden Geschichten fest, beantwortet die wichtigsten Fragen nach der Entwicklung der Terraner zu Daroveranern, die sich grundsätzlich von einer terranischen Gesellschaft unterscheiden werden.
Geschrieben wurde das Buch immer aus neuen Blickwinkeln von den handelnden Personen – ohne auseinander gerissen zu wirken. Leicht kann man sich in die einzelnen Rollen hineinversetzen:
MacAran, der Geologe, der sich schnell in den Planeten verliebt und bleiben möchte. Judy, die als erste Kontakt mit der telepathischen Rasse hat und als erste aller Bewohner Darkover lernt, mit einem Matrix-Stein umzugehen. Captain Leicester, der nichts mehr will, als das Raumschiff zu reparieren und zu starten – der aber am Ende eine wichtige Entscheidung trifft, die den Verlauf der Entwicklung der daroveranischen Gesellschaft sicher erst ermöglicht hat.
„Landung“ auf Darkover sticht nicht zwingend aus den anderen Romanen der Reihe hervor – zuwenig erfährt man noch über Landschaften, die anderen Rassen der Planeten und Flora und Fauna.
Die Probleme der Gestrandeten aber werden lebensnahe beschrieben – Marion Zimmer Bradley vermag es wie immer, lebhafte Bilder in ihrem Leser hervorzurufen und voll in der Spannung der Geschichte zu versinken.
Die Geschichte selbst ist sehr realistisch (so weit das für einen Sci-Fi Roman möglich ist *g*) geschrieben, selbst die Entdeckung der ASW beruht auf damals aktuellen Wissensständen der Wissenschaft der Parapsychologie – und so erscheint es dem Leser auch nicht unglaubwürdig oder fantasisch!
Ich habe das Buch innerhalb eines Tages gelesen – es hält einen fest in der Spannung und reißt mit. Die Handlung ist realistisch und lebhaft, bunt und leicht nachzuvollziehen, ohne „einfach gestrickt“ zu wirken.
Jedem Sci-Fi oder auch Fantasy-Fan kann ich „Die Landung“ nur empfehlen – für Anhänger des „Darkover“ Zyklus ist es auf jeden Fall ein Muß!
In Liebe (-;
sidhe
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-01 23:48:57 mit dem Titel Macht der Rockravens - Darkover II
Beim ersten Mal online-stellen ist leider so gut wie der ganze Text "abgeschnitten" worden, so dass nur drei Absätze hier standen - bitte schließt euch deshalb nicht der allgemeinen Wertung an, die daher rührt, sondern lest den Bericht und wertet dann. Danke!
Teil 2 meiner „Darkover-Reihe“ – heute berichte ich euch von dem zweiten Buch des Zyklus – „Herrin der Stürme“. Übrigens darf man die Bücher nicht nach Erscheinungsdatum lesen – Marion Zimmer Bradley hatte ursprünglich nicht vor, einen Zyklus zu schreiben, so dass alle Bücher in sich abgeschlossen auch einzeln gut zu lesen sind – ich richte mich mit der Reihenfolge nach den Angaben, die ich in verschiedenen Büchern angegeben finde, dort werden die Romane nach Zeitalter geordnet. „Die Landung“ war natürlich der Beginn der Darkover-Romane. Dieser Roman spielt im „Zeitalter des Chaos“.
Mein Exemplar ist erschienen im Knaur Verlag, trägt den Titel „Herrin der Stümre“ und hat mich 8,90 EURO gekostet.
Auf jedem der im Knaur-Verlag erschienen Bücher steht eine Anmerkung von Marion Zimmer Bradley, die ich hier jedes Mal neu wiedergeben möchte:
„Weit entfernt in der Galaxis und 4000 Jahre in der Zukunft gibt es einen Planeten mit einer roten Sonne und vier Monden. Willst du mitkommen und ihn mit mir erforschen?“
-> Den nachfolgenden Teil wiederhole ich in jedem Bericht, damit ihr nicht immer den ersten lesen müsst, um kurze Infos über MZB und Darkover zu bekommen, aber man wird mir verzeihen, dass ich nicht jedes Mal etwas neues schreibe, um das gleiche zu sagen *g* <-
Marion Zimmer Bradley...
... geboren 1930 in den USA - Albany, New York als Marion Eleanor Zimmer. Ihre erste Kurzgeschichte wurde bereits 1953 veröffentlicht. Der wirkliche Erfolg stellte sich allerdings erst mit den „Darkover“ – Romanen ein – sie wurde bekannt als „Lady of Fantasy“. Ihr Roman „Die Nebel von Avalon“ 1982 brachten ihr den endgültigen Durchbruch auch ausserhalb der Sci-Fi und Fantasy Welt.
1999 starb Marion Zimmer Bradley an einem Herzanfall.
Darkover...
...ein Planet in den Tiefen der Galaxie und der Zukunft. Eine blutrote Sonne erhellt den Planeten, wirft dunkelviolette Schatten, die Nacht wird begleitet von vier Monden. Darkover ist ein unwirtlicher Planet – eine Bergkette zieht sich wie ein Gürtel um die Welt und beschert ihr schreckliche Schneestürme, eisige Kälte und trockene Hitze.
Auf diesem Planeten lernen Menschen zu leben – ohne unsere Technologie müssen Sie andere Kräfte gebrauchen, um auf diesem Ort der Extreme überlebensfähig zu sein...
->los geht’s...<-
Herrin der Stürme
1000 Jahre sind vergangen seit die Terraner auf dem unbekannten Planeten mit der blutroten Sonne notlanden mussten – ihre Nachkommen, sich längst nicht mehr bewusst, dass sie nicht schon immer hier leben, gaben dem Planet den Namen „Darkover“, der durch den unmittelbaren Einbruch der Nacht auf dem Planeten entstand (dies erfährt man erst ein paar Romane später, ich nehm das hier mal vorweg.)
Ein Sturm jenseits der Naturgesetze tobt in den Bergen „Hellers“ – der zehnjährige „Donal“ begreift dies selbst ohne ausgeprägtes „Laran“. Seine Mutter –„ Aliciane von Rockraven“ gebiert dem Lord von Aldaran, „Dom Mikhail“ als seine „Barragana“ (mehr oder weniger offizielle Geliebte) ein Kind, da seine Frau noch keinen seiner Erben lebend geboren hat. Donal fürchtet den Sturm – fürchtet, er könne aus der Angst und den Schmerzen seiner Mutter erzeugt werden, die in den Wehen liegt. Bereits sein Großvater erfüllte die Luft mit Blitzen, wenn er zornig war...
Aliciane bringt einen Erben für Dom Mikhail auf die Welt – ein kleines Mädchen, das die rechtmäßige Frau des Lord Aldarans „Dorilys“ nennt – und lässt dafür ihr Leben. Auf scheinbar natürliche Weise stirbt sie noch auf dem Kindbett...
~~Das Buch springt in die Handlung ohne sich mit Vorgeschichten aufzuhalten oder Beziehungen zu dem ersten Teil „Die Landung“ aufzugreifen.
Sofort zieht es mich in seinen unvergleichlichen Bann, den MZB in fast jedem ihrer Bücher zu erzeugen mochte. Doch bin ich auch ein wenig irritiert – erhoffte ich mir doch gerade von den ersten 2, 3 Büchern der Reihe ein wenig Einblick in die Entwicklung Darkovers. In dieser Hinsicht werde ich enttäuscht, das wird mir schnell klar. In anderer Hinsicht dagegen nicht im mindesten... ~~
Elf Jahre nach der Geburt Dorilys wird Allart Hastur von Elhalyn, der zweite Sohn des Königs, von seinem Vater aus Nervarsin, einem Kloster errichtet am Ort „Sankt-Valentin-Im-Schnee“, mitten aus seinem beschaulichen Leben gerissen, in das sich der junge Comyn zurückgezogen hat, um den Qualen seiner schrecklichen Laran Gabe Herr zu werden. Er war Mönch nach dem Cristofero-Glauben dort – ein Erbe der Terraner, die einen Pater namens Valentin an Bord hatten, der den katholischen Glauben lehrte.
Zu dieser Zeit herrscht zwischen den Domainen „Elhalyn“ und „Ridenow“ Krieg, deshalb wurde für Allart eine strategisch wichtige Heirat mit „Cassandra Aillard“ arrangiert. Allarts Vater stirbt jedoch bei einem Angriff unbekannter mit einer der schrecklichen Laran-Waffen (wie z.B. Haftfeuer, dass Haut, Knochen und Steine verbrennt) und sein ältester Sohn Damon-Rafael übernimmt den Thron.
Allart zieht sich mit seiner jungen Frau in den Turm von Hali zurück, fest entschlossen, die Ehe mit ihr nicht zu vollziehen, da er sein Laran, dass er als Fluch empfindet, nicht zu vererben.
Für seine Frau Cassandra jedoch ist es eine schreckliche Zeit – auf der einen Seite wurde sie von der grausamen Gesellschaft Darkovers zur Zeitalter des Chaos hauptsächlich dazu erzogen, als „Gebärerin“ zu agieren, um möglichst viele Laran-begabte Comyns in die Welt zu setzen, auf der anderen Seite empfindet sie sehr viel für den jungen und ernsthaften Allart, so dass dieser von ihm erzwungene Abstand zu ihr zu einer Qual wird.
~~Schon nach einigen Seiten wird klar, das Darkover eine mittelalterliche Kultur entwickelt hat. Die sieben Domainen sind die herrschenden Kasten auf diesem Planeten – Angehörige der Kasten, die sog. „Comyn“ bestimmen Gesetz und Recht auf Darkover. Hauptsächlich sind es auch diese Comyns, die Laran besitzen, dass ihnen die Macht über das und die Erfurcht des „normale“ Volks sichert.
Zum Verständnis: Das „Laran“ ist die Bezeichnung für die PSI-Kräfte auf Darkover – bsp. Telepathie, Hellsehen, Präkognition (also In-Die-Zukunft-Sehen). Die Laran-Kräfte entstanden offensichtlich aus dem alten schottisch-irischen Erben (in „Die Landung“ wurden ja bei einigen gestrandeten Terranern diese PSI-Kräfte wachgerufen) und mit Mischung der terranischen Rasse mit einer der drei telepathiebegabten Rassen, die bereits seit Urzeiten auf Darkover leben.
Im Zeitalter des Chaos achtete die herrschende Bevölkerung (Comyn) darauf, ihre Nachkommen so zu verheiraten, dass die verschiedenen Laran-Gaben sich möglichst gut vererben – eine selektive Fortpflanzung.
Was mir fehlt sind genaue Erklärungen, Erläuterungen über die Entstehung der Kasten und der herrschenden Comyns.~~
Als Damon-Rafael die Nachricht erhält, dass die Tochter des Lords von Aldaran unter der Schwellenkrankheit (plötzlicher Ausbruch der vollen Laran-Kräfte bei der Pupertät) leidet und der Lord von Aldaran um eine Leronis (eine in einem Turm ausgebildete Frau mit Laran Kräften) bittet, die seiner Tochter helfen soll, schickt er seinen jüngeren Bruder Allart mit der Matrix Arbeiterin Renata nach Alderan, nicht zuletzt, um sich die Neutralität der Domaine bei dem Krieg zwischen ihm und den Ridenows zu sichern.
~~Das Buch wir spannender und spannender. Die Anziehung und gleichzeitig die große Angst zwischen Allart und Cassandra ist beinah spürbar, politische und familiäre Intrigen und Schachzüge kommen daher und machen „Herrin der Stürme“ fast schon zu einen Sci-Fi-Fantasy-Politik-Verschwörungs-Roman – es ist fast unmöglich, das Buch aus der Hand zu legen, auch wenn vieles verwirrend ist – z. B. die Arbeit der „Techniker“ und „Mechaniker“ mit ihren Matrixen – blaue Steine, die die PSI-Kräfte um ein vielfaches verstärken – Dinge, die MZB wie selbstverständlich beschreibt, so dass zwar Erklärungen und Erläuterungen fehlen, die diese Vorgänge verdeutlichen, dafür aber umso glaubwürdiger wirken, da sie eben nicht durch langatmige Erklärungen zerredet werden.~~
Die inzwischen 15-jährige Dorilys ist ein verwöhntes und arrogantes Kind, es scheint fast unmöglich, ihr beizubringen, mit ihrer Gabe verantwortungsvoll umzugehen.
Die Zeit bei den Alderans bringen auch viel Gutes für Allart – da er seinem Bruder nicht traut, der Cassandra gerne auch als Zweitfrau – bzw. als seine Barragana – genommen hätte, holt er sich zu sich, um ihre Sicherheit zu garantieren. In der gemeinsamen Sorgen um Dorilys finden nicht nur Allart und Cassandra näher zueinander – auch der Halbbruder Dorilys, Donal, und die Matrix-Arbeiterin Renate entdecken ihr Herz für einander.
~~Die beiden Liebesgeschichten, die MBZ in diesem Buch vereint, wirken auf keinen Fall kitschig oder oberflächig – im Gegenteil, sie werden geprägt von Verständnis der Partner zueinander und Achtung. ~~
Cassandra legt ihre Erziehung langsam ab, die sie als Gebärmaschine stempelte und wird selbstbewusster.
Allart muß seiner Laran-Gabe ins Auge sehen. Die Gabe ermöglicht es ihm, die Zukunft zu sehen – und zwar jede mögliche Zukunft, die sich in einem bestimmten Augenblick entwickeln konnte. Ein Fluch kann dieses Laran sein – fast wäre sein Geist daran zerbrochen, endlos vor unzähligen Visionen zu stehen und kaum zwischen Wahrheit und Vision unterscheiden zu können. Doch er lernt, dass dieses Laran durchaus seinen Nutzen haben kann, wenn er es richtig gebraucht...
Dorilys entwickelt stärkere Kräfte, als die vier jungen Menschen vorher je für möglich hielten. Sie kann Naturgewalten entfesseln – Stürme aufkommen lassen, Blitzen befehlen und das Wetter bestimmen. Die Gabe der Rockraven ist die Wetterkontrolle. Sie besitzen – in unterschiedlichem Ausmaß - die Fähigkeit, das Wetter zu kontrollieren. Dorilys hat dieses Laran in der gefährlichsten und mächtigsten Ausprägung - die Gabe das Energiefeld des Planeten anzuzapfen und somit gewaltige Kräfte frei zu setzen.
Diese Gabe macht sie zu einer schreckliche Waffe im Comyn um die Herrschaft, in den auch Allart bald verwickelt wird.
Mehr als das – ihre Kräfte, einmal entfesselt, sind kaum zu bändigen...
Das Ende verrate ich nicht – ich verspreche Spannung, Kampf und Dramatik.
Fazit
„Herrin der Stürme“ ist für mich ein wenig verwirrend in Hinblick auf seine Stellung im Darkover Zyklus. Als „Verbindungsstück“ zwischen der Landung und 1000 Jahren Kultur auf Darkover wird mir zuwenig über die Entwicklung und Organisation auf Darkover klar. Immer wieder muß ich innehalten, umblättern und etwas nachlesen, die Namen der Domainen an dern Fingern nachzählen und überlegen, wer welche Stellung in diesem komplizierten Geflecht aus mittelalterlicher Struktur und durch PSI-Kräfte hoch technischen Kultur die einzelnen Menschen und Familien einnehmen.
Einzeln betrachtet – wie gesagt sind alle Darkover Romane mehr oder weniger in sich abgeschlossen – ist es auf jeden Fall ein empfehlenswertes Buch und um Klassen besser als „Die Landung“.
„Die Landung“ hatte sich ihre fünf Sterne mit den lebhaften Bildern, der verständlichen und nachvollziehbaren Geschichte und der spannenden Handlung verdient.
„Herrin der Stürme“ verdient sich fünf Sterne für das Bollwerk an Phantasie und Einfallsreichtum von MZB. Die Autorin hat nicht nur ein Sci-Fi Roman geschaffen – sie hat eine Kultur geschaffen, einen Planeten mit Kultur, politischer Organisation und mit ausgeprägten Techniken, die auf den PSI-Kräften aufgebaut wurden. Keine Sekunde wirkt etwas unglaubwürdig oder unschlüssig – gerade die manchmal sehr schwierig zu verstehenden Vorgänge mit der Matrix-Arbeit machen die Handlung um so echter und glaubwürdiger!
Einen halben möchte ich eigentlich abziehen, weil ich finde, im Zyklus betrachtet fehlt wirklich einiges, was ein Leser, der nicht schon einige andere Romane der Reihe gelesen hat (so wie ich) einfach wissen müsste, anstatt es viel später in anderen Romanen zu erfahren. Das geht ja hier nicht – deshalb fünf Sterne, nur vier zu vergeben würde diesem Werk einfach nicht gerecht werden!
Freu mich auf zahlreiche Kommentare und Anmerkungen!
In Liebe (-;
sidhe
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-01 23:53:45 mit dem Titel Blutiger Krieg und seltenes Laran... - Darkover III
Teil 3 meiner „Darkover-Reihe“ – heute ist das Thema „Die Herrin der Falken“ der zweite Roman aus dem Zeitalter des Chaos.
Mein Exemplar ist erschienen im Knaur Verlag, trägt den Titel „Herrin der Falken“ und hat mich 8,90 EURO gekostet.
Auf jedem der im Knaur-Verlag erschienen Bücher steht eine Anmerkung von Marion Zimmer Bradley, die ich hier jedes Mal neu wiedergeben möchte:
„Weit entfernt in der Galaxis und 4000 Jahre in der Zukunft gibt es einen Planeten mit einer roten Sonne und vier Monden. Willst du mitkommen und ihn mit mir erforschen?“
-> Den nachfolgenden Teil wiederhole ich in jedem Bericht, damit ihr nicht immer den ersten lesen müsst, um kurze Infos über MZB und Darkover zu bekommen, aber man wird mir verzeihen, dass ich nicht jedes Mal etwas neues schreibe, um das gleiche zu sagen *g* <-
Marion Zimmer Bradley...
... geboren 1930 in den USA - Albany, New York als Marion Eleanor Zimmer. Ihre erste Kurzgeschichte wurde bereits 1953 veröffentlicht. Der wirkliche Erfolg stellte sich allerdings erst mit den „Darkover“ – Romanen ein – sie wurde bekannt als „Lady of Fantasy“. Ihr Roman „Die Nebel von Avalon“ 1982 brachten ihr den endgültigen Durchbruch auch ausserhalb der Sci-Fi und Fantasy Welt.
1999 starb Marion Zimmer Bradley an einem Herzanfall.
Darkover...
...ein Planet in den Tiefen der Galaxie und der Zukunft. Eine blutrote Sonne erhellt den Planeten, wirft dunkelviolette Schatten, die Nacht wird begleitet von vier Monden. Darkover ist ein unwirtlicher Planet – eine Bergkette zieht sich wie ein Gürtel um die Welt und beschert ihr schreckliche Schneestürme, eisige Kälte und trockene Hitze.
Auf diesem Planeten lernen Menschen zu leben – ohne unsere Technologie müssen Sie andere Kräfte gebrauchen, um auf diesem Ort der Extreme überlebensfähig zu sein...
PSI Kräfte, Laran genannt, bestimmen das Leben und die Gesellschaft Darkovers.
->los geht’s...<-
Herrin der Falken
Romilly besitz die Gabe der MacArans – das Laran, das ihr Herrschaft über Falken, Pferde und Hunde gibt. Sie weiß es und ist doch nicht bereit, es zuzugeben. Sie will nicht zugeben, unter dem „Fluch der Hastur-Sippe“ wie sie es nennt zu leiden – ihre Gabe ist eine alte Gabe, kein Laran, die Gabe ihrer Familie – den MacArans aus den Kilghardbergen.
Das Buch beginnt in der Dunkelheit eines Falkenhauses. Verzweifelt müht sich Romilly um einen Verrin-Falkenweibchen. Der Vogel wurde aus der Wildnis gefangen und soll zur Jagd ausgebildet werden – Verrin-Falken, die größten und anmutigsten Falken Darkovers, bringen einen besonderen Gewinn und Ansehen.
Das Sommerfieber wütet auf dem Falkenhof, niemand der dafür ausgebildeten Menschen ist mehr stark genug, sich der Gefangenen anzunehmen. Um nichts will sie den Kampf mit dem Vogel aufgeben – das Tier muß essen, und das aus ihrer Hand, um Vertrauen zu fassen. Romilly weiß genau, ein ehemals freier Vogel würde eher sterben, als die „Atzung“ von der Hand eines Menschens zu nehmen.
Fast unbewusst nimmt sie ihr nicht ausgebildetes Laran – das sie als Gabe bezeichnet – zur Hilfe, fühlt in den Vogel hinein, versucht in Verbindung mit ihm zu kommen und ihn durch ihre Gedanken zu beruhigen...
->Wie viel Zeit seit „Herrin der Stürme“ vergangen ist, wird nicht ganz klar in diesem Buch. Immer noch herrscht das Chaos in Darkover, die Laran-Waffen sind noch im Gebrauch. Haftfeuer frisst sich durch Wälder, Menschen, Knochen und sogar Steine. Knochenstaub verpestet ganze Dörfer, hinterläßt unzählige Leichen und läßt und die Äcker auf nicht abssehbare Zeit unfruchtbar zurück.
Der Anfang des Buches ist sehr gut geschrieben, es springt mitten in einen Handlung ohne sich mit Vorgeplänkel zu befassen und erklärt im Verlauf der ersten Seiten bereits viel über das Leben der Protagonistin „Romilly“ und deren Probleme.
Angespannt verfolge ich ihren Kampf und ihre telepathische Verbindung mit dem Falken, der Fressen muß, um zu leben und möchte am liebsten laut rufen "Friss doch endlich!!!"<-
Ihr Vater entdeckt sie im Falkenhaus, entsetzt über ihr Handeln, da das Zähmen eines Falkens in seinen Augen nicht in zu den Sachen gehört, die eine junge Dame tut – trotz des Verbots schleicht sich Romilly nachts wieder zu dem Falken, nimmt das Ringen mit ihm auf und gewinnt schließlich. Ihr Handeln bleibt nicht unentdeckt – der Falke, den sie „Preciosa“ nennt, kann nun abgerichtet werden und wird leben – welchen Preis muß Romilly zahlen?
Romillys Gabe und ihre Liebe ist der Umgang mit Tieren – genau das schickt sich nicht für junge Damen auf Darkover. Ihr Vater, der sie sehr liebt und gleichzeitig doch sehr stur ist, versucht mit Hilfe ihrer Stiefmutter unaufhörlich, das junge Mädchen in eine vorgefertigte Form zu pressen, in die es einfach nicht passt.
Sie wehrt sich wenig. Die Lehre ihres Vaters sitzt tief – nie würde sie eine Familie im Tausch gegen die Beherrschung ihres Larans aufgeben. Die Ausbildung in einem Turm kommt für sie nicht in Frage – ihr Vater wehrt sich strikt, da er bereits seinen Erben Ruvyen an eine Turm verloren hat. Selbst als ihre Heirat mit einem für sie alten Mann, der sie regelrecht anwidert und körperlich abstößt, arrangiert wird, begehrt Romilly nur kurz auf.
->Fast körperlich ist der Zwiespalt des Mädchens zu fühlen. Nichts liebt sie sosehr, wie mit Tieren zusammenzusein, mit ihnen zu arbeiten und mit ihnen im Rapport (telepathische Verbindung) zu stehen. Doch zu fest sitzen die ihr eingebleuten und anerzogenen Wertvorstellungen – sie als Frau muß heiraten, da ihre Gabe kein Laran ist, sondern eben eine Gabe, besteht kein Grund, sich in einem Turm ausbilden zu lassen – sie glaubt daran, selbst als sie merkt, wie schwer es ihr manchmal fällt, im Rapport mit Tieren zwischen ihrem eigenen Selbst und dem des Tiers zu unterscheiden.
Als ihre Heirat arrangiert wird, begeht sie kurz auf, beugt sich jedoch schließlich dem Willen ihres Vaters. Am liebsten möchte man sie an den Schultern schütteln und sagen: „GEH WEG! MACH DAS BLOSS NICHT! WEHR DICH!"<-
Erst als ihr Vater das Falkenweibchen „Preciosa“, das sie mehr liebt als alles andere, ihrem Bruder Darren schenkt, der nicht die Spur des MacAran Larans besitzt und der den Falken durch seinen ungeübten Umgang fast verletzt, setzt sich Romilly zur Wehr. Dem Falken teilt sie durch das Laran mit, er solle fliehen und nicht zurückkehren. Als ihr Vater sie dafür fast von Sinnen blutig prügelt, fasst sie einen Entschluß.
Sie flieht. Alleine kämpft sie sich als Mann verkleidet durch das Vorgebirge der Hellers. Ihr Weg soll zu dem Tramontana-Turm führen, zu ihrem ältesten Bruder, um dort ihr Laran ausbilden zu lassen. Unterwegs schließt sie sich einer Gruppe von Männern
an und kümmert sich um deren drei Kundschaftervögel.
->"Endlich" seufzt man fast auf, sie hat sich zur Wehr gesetzt. Schnell wird klar, sich als Frau loszulösen von allem ist auf Darkover ungleich schwieriger als auf der Erde - Männer betrachten die junge Romilly als Freiwild und sie entgeht nur knapp einer Vergewaltigung, als ihre Verkleidung enttarnt wird. Schon nach wenigen Schritten ihrer Reise muß man Bewunderung mit der fiktiven Person empfinden.<-
Die Männer sind keine Gesetzlosen, wie sie beim ersten Treffen vermutete, sondern wie sie selbst sagen, „...landlose Männer, die den Besitz ihrer Väter eingebüßt haben, da sie den rechtmäßigen König statt jenes Schurken unterstützt haben, der Anspruch auf den Thron der Hasturs erhebt...“ Politik schert Romilly wenig – ihr Vater hat ihr auch hier seine Einstellung mit auf den Weg gegeben, denn was sollte es sie kümmern, welcher Schurke auf dem Thron sitzt und welcher grössere Schurke ihn von dort verstossen will?
->Langsam klärt sich das bis dahin etwas neblige Bild der momentanen politischen Lage auf Darkover.
König Carolin ist der rechtmäßige Hastur-König, statt seiner sitzt sein Cousin Rakhal, unterstützt und angestachelt von seinem Ratgeber Lyondri Hastur, auf dem Thron. Romillys politische Gleichgültigkeit schwindet kaum merklich während der Reise nach Nevarsin.
Der König Carolin scheint allein deshalb seinen Thron zurück erobern zu wollen, da der momentane König Rakhal das Land in Chaos stürzt, Kriege mit Laran Waffen führt und Dörfer, Felder und Wälder verseucht von den schrecklichen Folgen dieser unmenschlichen Waffe zurücklässt, geschweige denn der Leichen Unschuldiger, die seinen Weg zeichnen.<-
Schließlich findet Romilly Obhut bei den Entsagenden, den Schwestern vom Schwert. Dort hofft sie, die Freiheit zu finden, die sie sucht.
Als der unausweichliche Krieg um die Hastur-Herrschaft schließlich beginnt, besteht ihre erste Aufgabe noch darin, Pferde für die Soldaten und den König auszubilden. Trotz ihrer Erziehung und ihrer noch nicht ganz gefestigten Meinung über diesen Krieg schließt sie sich König Carolin an, dem König, dem das Wohl seines Volkes am Herzen liegt und der gut zu ihr war.
In der Schlacht wird Romillys Laran mehr und mehr zu einer der wichtigsten Waffen für König Carolin. Der Kampf Gut gegen Böse wird nicht nur auf dem blutigen Schlachtfeld ausgetragen, er findet direkt in Romillys Geist statt. Ihr wird vor Augen geführt wird, wie viel Böses ihre Gabe anzurichten vermag.
Die grösste Gefahr stellt sie für sich selbst da – denn unausgebildete Telephaten sind immer eine grosse Gefahr für sich und andere, dies erfährt Romilly schließlich am eigenen Leib...
Fazit
Begeistert habe ich das Buch mehr oder weniger in einem Rutsch durchgelesen – eigentlich nur unterbrochen durch einmal schlafen *g*
„Herrin der Falken“ enthält zum einen die typischen Darkover-Reize:- den Blick in eine fremde Kultur, in der sich Parallelen zu unserer Welt ziehen lassen und die sich doch so sehr davon unterscheidet.
- Farbige Bilder, lebendige Worte und unvergleichliche Spannung, die MZBs Werke auszeichnen.
Noch mehr macht dieses Buch zu einem unvergleichlichen Leseerlebnis –- Der Kampf Gut gegen Böse, in dem die Linien nicht immer ganz klar erscheinen, den was kann den Einsatz der Laran-Waffen wie Haftfeuer eigentlich rechtfertigen?
- Die Geschichte der Hasturs – guter König gegen böser König oder nur ein Schurke gegen den anderen?
- Die Entwicklung der jungen Romilly von einem glücklichen Kind aus guter Familie zu einer starken jungen Frau, die ihren Weg wählt und zwischen all ihren Erlebnissen, guten und schlechten, ihre Entscheidung über ihre Zukunft trifft und ihren Kampf gegen ihren eigenen Geist gewinnt.
Alles in dem Buch erscheint schlüssig und zieht den Leser in den Bann - fast meint man, selbst im Rapport mit den Kundschaftervögel zu stehen, die den Feind aus der Luft beobachten und so wichtige Informationen für die Taktik der Angreifer sammeln.
Fast meint man, mitten auf dem Schlachtfeld zu stehen, die Schwerter klingen zu hören und vor dem unsagbaren Schrecken des Haftfeuers zu fliehen.
Schon körperlich spürt man den Schmerz Romillys, die im Rapport mit einem ihrer sterbenden Tierfreunde steht und dabei fast sich selbst verliert.
Für mich ist „Herrin der Stürme“ bis jetzt eines der besten Bücher der Darkover Reihe – losgelöst betrachtet von den anderen. In der Reihe werde ich für mich kaum ein schlechtes Buch finden, zu sehr zieht mich die Geschichte dieses Planeten und seiner Bewohner in den Bann. Doch als einzelnes Werk betrachtet, ist „Herrin der Falken“ auf jeden Fall eines der lesenswertesten Bücher für „Nicht-Darkover-Fans“.
Empfehlenswert auf jeden Fall für Frauen, die viel von dem inneren Kampf Romillys verstehen werden; für Sci-Fi Fans, die durch die Erzählgabe von MBZ auf jeden Fall voll auf ihre Kosten kommen; für Fantasy-Fans, denen die fremde Welt und die fremden Landschaften, Tiere, Sitten und Gebräuche auf jeden Fall viel Vergnügen bereiten werden und für alle anderen, die gerne ein spannendes, interessantes und anspruchsvolles Buch lesen!
Freu mich auf eure Lesungen und zahlreiche Kommentare!
In Liebe, (-;
sidhe
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-01 23:57:54 mit dem Titel Aus der Stasi Zelle unter die blutrote Sonne / Darkover IV
Teil 4 meiner „Darkover-Reihe“ – der Roman „Die Zeit der hundert Königreiche“ spielt in dem Zeitalter nach dem Chaos – ein Zeitalter das in der Geschichte Darkovers als das Zeitalter der Hundert Königreiche bekannt werden wird.
Mein Taschenbuchexemplar ist erschienen im Knaur Verlag und kostet 8,90 Euro.
Auf jedem der im Knaur-Verlag erschienen Bücher steht eine Anmerkung von Marion Zimmer Bradley, die ich hier jedes Mal neu wiedergeben möchte:
„Weit entfernt in der Galaxis und 4000 Jahre in der Zukunft gibt es einen Planeten mit einer roten Sonne und vier Monden. Willst du mitkommen und ihn mit mir erforschen?“
-> Den nachfolgenden Teil wiederhole ich in jedem Bericht, damit ihr nicht immer den ersten lesen müsst, um kurze Infos über MZB und Darkover zu bekommen, aber man wird mir verzeihen, dass ich nicht jedes Mal etwas neues schreibe, um das gleiche zu sagen *g* <-
Marion Zimmer Bradley...
... geboren 1930 in den USA - Albany, New York als Marion Eleanor Zimmer. Ihre erste Kurzgeschichte wurde bereits 1953 veröffentlicht. Der wirkliche Erfolg stellte sich allerdings erst mit den „Darkover“ – Romanen ein – sie wurde bekannt als „Lady of Fantasy“. Ihr Roman „Die Nebel von Avalon“ 1982 brachten ihr den endgültigen Durchbruch auch außerhalb der Sci-Fi und Fantasy Welt.
1999 starb Marion Zimmer Bradley an einem Herzanfall.
Darkover...
...ein Planet in den Tiefen der Galaxie und der Zukunft. Eine blutrote Sonne erhellt den Planeten, wirft dunkelviolette Schatten, die Nacht wird begleitet von vier Monden. Darkover ist ein unwirtlicher Planet – eine Bergkette zieht sich wie ein Gürtel um die Welt und beschert ihr schreckliche Schneestürme, eisige Kälte und trockene Hitze.
Auf diesem Planeten lernen Menschen zu leben – ohne unsere Technologie müssen Sie andere Kräfte gebrauchen, um auf diesem Ort der Extreme überlebensfähig zu sein...
PSI Kräfte, Laran genannt, bestimmen das Leben und die Gesellschaft Darkovers.
->los geht’s...<-
Die Zeit der 100 Königreiche
Verheerende Kriege toben unter der blutroten Sonne, die Herrscher der vielen kleinen Königreiche bekämpfen sich gegenseitig mit unvorstellbaren Waffen, hergestellt durch das Laran der Türme.
Zwei Männer auf Darkover haben das selbe Ziel – die Reiche unter einem Herrscher zu einen und dadurch Frieden zu bringen.
Einer der Männer ist Varzil „der Gute“, Bewahrer des Turms Neskaya. Sein Gleichgesinnter Bard die Asturien, genannt der Kilghard-Wolf ist Nedestro-Sohn (nicht ehelich gezeugt) von Rafael die Asturien wurde am Hof seines Onkels, König Adrian von Asturien, aufgezogen und von seinem Onkelz zum Bannerträger des Heers von Asturien ernannt und mit der Tochter seines Onkels, Carlina, verlobt, ein weiteres Zeichen für die Wertschätzung, mit der König Adrian ihn betrachtet.
Bard hingegen wird geplagt von dem Gefühl, minderwertig zu sein, da er nur Nedestro und kein anerkannter Sohn seines Vaters ist und somit eine niedrigere Stellung einnimmt, als ihm durch seine Geburt gebührend sollt. Die Verlobung mit Carlina kann ihn nicht milder stimmen, da die junge Frau sich bis zur eigentlichen Hochzeit und somit der Hochzeitsnacht, eine Frist von 1 Jahr verschafft hat – für Bard ein Zeichen, dass irgendjemand vor hat, diese Verlobung wieder zu lösen.
Carlina hingegen hat Angst vor dem einstmaligen Spielgefährten und Pflegebruder, von dem sie weiß, das er unwillige Frauen mit Hilfe seines Larans so weit bringt, dass sie ihr Bett mit ihm teilen ohne sich wehren zu können.
Geremy Hastur, der zusammen mit Bard und dem rechtmäßigen Sohn des Königs, Beltran, in Asturien aufgezogen wurde, greift auf einem Fest nach einem erfolgreichen Heerzug ein, als Bard seine anverlobte Frau grob behandelt.
Bard, blind vor Eifersucht und wütend, weil ihn Melora, für die er so viel empfindet, abgelehnt hat, stößt Geremy einen vergifteten Dolch ins Bein...
--> Die Charaktere von Bard ist anfangs sehr zerissen wahrzunehmen. Einerseits verachtet man ihn für seinen Umgang mit Frauen, die er mit Hilfe von Laran vergewaltigt und hinterher der Überzeugung ist, die Frau habe es so gewollt; andererseits empfindet man Mitleid mit diesem unsichern Jungen, der nie das Gefühl hatte, geliebt zu werden.<--
Der König verbannt Bard für sieben Jahre aus seinem Reich. Als der ehemalige Bannerträger und Pflegesohn des Königs die Grenze zu seiner Heimat erreicht, trifft er auf seinen Pflegebruder Beltran, der ihn dafür, das Geremy sein Leben lang gelähmt sein wird, töten will... ...Bard war bereits als Kind der bessere Schwertkämpfer, und nicht mal Geremy, der die beiden einholt um Frieden zu stiften, kann die Tragödie verhindern...
Nach sieben Jahren kehrt Bard als Mann zurück, von allen nur genannt der Wolf, aus den Hellers zurück in seinen Heimat. König Adrian ist tot und Geremy Hastur hat die Herrschaft an sich genommen, um das Königreich unter Carolin Hastur zu regieren. Die Hasturs versuchen mit Hilfe Varzils, die kleinen Königreiche zu einen und unter Hastur-Herrschaft zu regieren. Sie versuchen, einen Vertrag für ganz Darkover durchzusetzen – das mit keinen Waffen mehr gekämpft werden darf, bei denen der Gegner nicht auf Armslänge herankommen kann. So hoffen sie, die schrecklichen Laranwaffen wie Haftfeuer, das durch Stein und Knochen brennt, und Knochenstaub, eine Art radioaktiven Staub, für immer von dem Planeten zu verbannen.
-->Varzil der Gute wird uns später noch einmal begegnen (ich nehm das jetzt vorweg) in einer Zeit, in der die darkoveranische Gesellschaft sich in einem Umbruch befindet und nicht einmal in Legenden mehr erzählt wird, das Männer Bewahrer sein können. In diesem Buch spielt er eine Nebenrolle und doch gleichzeitig die wichtigste Rolle in diesem Zeitalter. In diesem Buch erscheint er dem Leser in der Bedeutung so wichtig wie vielleicht Bards Vater, doch später wird die Bedeutung seines Handelns wirklich klar, und gerade, weil in diesem Buch von ihm und seinem Tun die Rede ist, ist dies für mich eines der „Schlüsselromane“.<--
Dom Rafael die Asturien, Bards Vater, hingegen will seinen rechtmäßigen Sohn, Alaric, auf dem Thron sehen...
Ein Krieg entflammt und schliesslich gewinnen Bard und sein Vater das Königreich Asturien. Sie weigern sich, die Oberherrschaft der Hasturs anzuerkennen und treten dem Vertrag nicht bei, als Varzil sie darum bittet.
Mehr noch – in den beiden formt sich der Wunsch, ebenso wie König Caroline und Varzil, Darkover zu einen, allerdings unter IHRER Herrschaft... um diesen Plan auszuführen, brauchen sie zwei Kilghard-Wölfe, beschliesst Bards Vater, und so gehen sie an ein Unternehmen, dass auf Darkover noch niemand gewagt hat:
Von, allem ausgenommen der Sternsteine, gibt es ein identisches Duplikat irgendwo im Universum, und so machen sie sich daran, mit Hilfe von Laran Bards Duplikat zu suchen, so dass sie zwei Heere unter Befehl des angebeteten Wolfes führen können...
Paul Harrell jedoch kommt nicht wie erwartet aus den fernen Hellers, er stammt überhaupt nicht von Darkover... Bard und sein Vater retten den Mann von dem Planet Alpha aus der Stasi-Zelle, einer Erfindung humaner Regierungen die die Todesstrafe verdrängt hat und in der Gefangene ohne Bewußtsein dahinvegitieren, bis sie eines natürliche Todes sterben...
Sein Duplikat ist es auch, der Bards Verlobte Carlina von der Insel des Schweigens, wo sie keusch als Priesterin Avarras lebt, entführt und ihrem rechtmäßigen Mann ausliefert. Carlina vermag nicht, sich vor Bard zu schützen und fällt seinem Gewalttrieb zum Opfer, doch ihre Rache im Namen Avarras ist schrecklicher, als Bard es sich je ausmalen hätte können – er ist gezwungen, zu sehen, zu verstehen und das Leid, dass er unzähligen Frauen angetan hat, mitzuerleben...
Weiter möchte ich diesmal nichts verraten, aber es wird noch spannend!
Fazit
Auch in diesem Band steht eine Person um Vordergrund, um die sich das Handeln und Tun herumschlängelt. Bard wird der Leser mit Verachtung und Mitleid betrachten, dies ist das Musterbeispiel an einem „verlorenen Kind“ – seine Mutter hat er nie gekannt, seine Pflegemutter gab ihm seiner Meinung nach das Gefühl, minderwertig zu sein und selbst die Achtung des Königs kann er nicht als solche wahrnehmen und versteht sie als Mitleid. Von allen Seiten vermutet er Verrat und Entäuschung, wie ein eingesperrtes Tier beißt er um sich und verletzt die, die ihm am wichtigsten sind.
Die Lage auf Darkover selbst erscheint verzweifelt – an sämtlichen Grenzen der Reiche, von denen es viel zu viele gibt, tobt Krieg, die Waffen, die mit den PSI-Kräften hergestellt wurden, verwüsten den Planeten und nichts und niemand scheint dem entgegenwirken zu können.
Umso bewundernswerter erscheinen König Carolin, der in diesem Band nur erwähnt wird und nicht einmal selbst „auftritt“ und Varzil der Gute, die trotz allem versuchen, die Reich zu einen und vor allem dem Gebrauch von Laranwaffen Einhalt zu gebieten.
Faszinierend ist auch die Geschichte Pauls, der aus einer völlig anderen Welt auf diesen Planeten kommt und dort erst seine wahre Heimat findet. Als Duplikat von Bard trägt auch er keine weiße Weste, wie man aus seinen „Rückblicken“ erfahren kann, aber auf Darkover ändert er sein Wesen fast so sehr, wie Bard seines ändert, nachdem ihm die Gabe des Larans zuteil wird.
Die ganze Geschichte ist spannend geschrieben, sie fesselt von Beginn an. Teils möchte man den Hauptakteur Bard durchschütteln und anbrüllen für seine abstrusen Gedankengänge, teils möchte man ihn in den Arm nehmen und ihm versichern, dass er geliebt und das alles wieder gut wird. Das Zusammentreffen mit seinem „anderen Ich“ Paul löst sehr zwiespältige Gefühle aus – einerseits ist von Anfang an klar, dass nur einer der beiden am Ende überleben kann, wenn ihre Pläne aufgehen, andererseits spürt man die wachsende Freundschaft und das Verständnis der beiden zueinander.
505 Seiten lang begleiten mich hier Spannung und lebhafte Bilder, schlüssige Geschichte und bunte Erzählgabe. Wie schon bei den 3 vorangegangen Teilen bin ich kaum in der Lage, das Buch aus den Händen zu legen, und wenn ich es doch tue, blinzle ich sekundenlang überrascht der gelben Sonne zu, die durchs Fenster scheint – sollte die nicht rot sein? MZB versteht es auch in diesem Buch, die fiktive Welt Darkovers so realistisch darzustellen, dass man während des Lesens nie dein Eindruck hat, Sci-Fi oder Fantasy zu lesen, so real und schlüssig erscheint alles.
So, das war nun Teil 4 meiner „Reihe“. Wenn euch etwas fehlt, ihr Fragen oder Anregungen habt, steht es euch völlig frei, dies per Kommentar zum Ausdruck zu bringen. Ihr könnt es mir natürlich auch per Laran telepathisch übermitteln *zwinker*
In Liebe, (o;
sidhe
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2004-04-22 13:55:00 mit dem Titel 08/15 Blutfehde - Brüderzwist // Darkover V
Marion Zimmer Bradley...
... geboren 1930 in den USA - Albany, New York als Marion Eleanor Zimmer. Ihre erste Kurzgeschichte wurde bereits 1953 veröffentlicht. Der wirkliche Erfolg stellte sich allerdings erst mit den „Darkover“ – Romanen ein – sie wurde bekannt als „Lady of Fantasy“. Ihr Roman „Die Nebel von Avalon“ 1982 brachten ihr den endgültigen Durchbruch auch außerhalb der Sci-Fi und Fantasy Welt.
1999 starb Marion Zimmer Bradley an einem Herzanfall.
Darkover
...ein Planet in den Tiefen der Galaxie und der Zukunft. Eine blutrote Sonne erhellt den Planeten, wirft dunkelviolette Schatten, die Nacht wird begleitet von vier Monden. Darkover ist ein unwirtlicher Planet – eine Bergkette zieht sich wie ein Gürtel um die Welt und beschert ihr schreckliche Schneestürme, eisige Kälte und trockene Hitze.
Auf diesem Planeten lernen Menschen zu leben – ohne unsere Technologie müssen Sie andere Kräfte gebrauchen, um auf diesem Ort der Extreme überlebensfähig zu sein...
PSI Kräfte, Laran genannt, bestimmen das Leben und die Gesellschaft Darkovers.
Teil 5 meiner „Darkover-Reihe“ – der Roman „Die Erben von Hammerfell“ spielt in dem Zeitalter der hundert Königreiche, das Land ist in viele kleine Königreiche aufgeteilt, die sich gegenseitig mit den verheerenden „Laran“ Waffen bekämpfen.
Mein Taschenbuchexemplar ist erschienen im Knaur Verlag und kostet 7,50 Euro.
Die Erben von Hammerfell
Zwischen zwei der Königreichen tobt seit Jahrhunderten eine Blutfehde – keiner der beiden Seiten, weder Storn noch Hammerfell, wissen über den Ursprung der Fehde, doch führen sie über Jahre hin erbittert weiter. Den tragischen Höhepunkt verursacht Storn, dessen Soldaten die Burg Hammerfell überrennen. Nur dir Frau des Lord Hammerfells, Erminie, und Ihre Zwillingssöhne Alastair und Conn überleben den Angriff mit Hilfe des treuen Dieners Markos.
Doch auf der Flucht werden sie getrennt. Markos, den Laran-begabten Zwilling Conn in den Armen, hält dessen Bruder und seine Mutter für tot und nimmt Conn mit in die Hellers, wo er ihn großziehen will in dem Wissen, das er der wahre Erbe von Hammerfell ist und es seine Aufgabe sein wird, das Königreich von Storn zu befreien...
Lady Hammerfell wiederum hält Markos und Ihren jüngeren Sohn für tot und zieht mit Alastair in die Stadt Thendara. Dort wächst er heran, unter den Augen seiner ihn innig liebenden Mutter, die ihm immer wieder klar macht, dass er als der älteste und einzige Sohn Hammerfells eines Tages sein Königreich zurückerobern muß.
Verschiedener könnten die Welten der beiden Brüder nicht sein – Conn wächst in den Bergen auf, unter einfachen Leuten, unter seinem Volk als einer von Ihnen. Alastair wird zwischen Lords und Ladys, Königen und Königinnen von seiner Mutter in ständiger Erinnerung an seinen Stand und sein Erbe erzogen. Der jüngere Conn wächst auf ohne die rote Tätowierung, der Hammer als Zeichen für Hammerfell, der ihn als rechtmäßigen Herrscher ausweist, doch mit dem ständigen Wissen, dass nur er noch Hammerfell von Storns Herrschaft befreien kann. Er lebt und leidet mit seinem Volk, wird einer von ihnen, gewinnt ihre Achtung und Ihre Annerkennung als Herrscher. Alastair wächst auf mit dem Zeichen von Hammerfell und im vollen Bewusstsein, dass er, der Ältere, der wahre Herrscher ist. Er wird erzogen als Edelmann, wird ein junger, von sich überzeugter Mann, der mit Hilfe des Königs und der Hastur-Lords sein Reich zurückerobern möchte.
Während Conn auf dem Land Hammerfell die ersten Scharmützel gegen Lord Storn ausführt und sich als der rechtmäßige Erbe Hammerfells zu erkennen gibt, verliebt sich Conn in Floria, einer jungen Frau, die im Turm Neskaya ausgebildet wurde und nun zusammen mit seiner Mutter und deren Kreis im Turm Thendara arbeiten soll.
Schnell werden die Charakteren der beiden klar – Conn ist gewissenhaft, ernsthaft, sich immer der Last und Verantwortung bewusst, die seine Stellung bedeuten wird. Alastair ist ein Geck, nach der neusten Stadt-Mode gekleidet, ein verwöhnter Junge, der weder seine hohe Stellung noch die Sorge seiner Mutter wirklich würdigt. Das Wissen um sein Erbe Hammerfell macht ihn eher arrogant als verantwortungsvoll. Wie soll das nur weitergehen?
Conn empfängt seit langem Visionen mittels seines Larans – Visionen über eine Frau, die er als seine Mutter erkennt, die aber doch längst tot ist. Visionen über Handlungen, die er nie getan hat, Visionen über Orte, die er nie gesehen hat und Menschen, die er nie kannte. Er erzählt Markos davon, der ihm daraufhin sagt, dass er nicht sicher sei, ob seine Mutter wirklich tot sei. Conn zieht nach Thendara um seine Familie zu finden – sich wohl bewusst darüber, das Alastair, sollte er wirklich am Leben sein, an seiner Statt der Lord Hammerfell ist.
Während Erminie nicht weiß, wohin mit Ihrer Freude, dass ihr tot geglaubter Sohn vor ihr steht, sind Alastairs Gefühle sehr gespaltet und bei der ersten Begegnung sind die ersten Worte zu seinem Zwillingsbruder „...du weißt, dass ich der ältere bin?“.
Der Vater der zwei Brüder sagte am Anfang zu seiner Frau „...bei Zwillingen gibt es immer Verwirrung, welcher von ihnen der ältere oder der zum Herrscher geeignete ist, und es ist nur zu wahrscheinlich, dass sie zu Feinden und erbitterten Rivalen werden...“ An diese Worte erinnert man sich schlagartig. Wie sollen die beiden ihr Land zurückgewinnen, die beide das Gefühl haben, rechtmäßiger Herrscher zu sein? Der eine, dem das Volk vertraut und den es als seinen Herren anerkannt hat, der andere, der von Geburt an der Erbe seines Vaters ist? Dass Conn sich in die Verlobte Alastairs, Floria, verliebt, macht die Kluft zwischen den beiden nicht kleiner.
Trotz aller Widrigkeiten, Streitigkeiten und Unklarheiten ziehen sie schließlich gemeinsam mit Hilfe Ihrer Mutter in die letzte Schlacht – die Blutfehde zwischen Hammerfell und Storn endgültig zu beenden und ihr wahres Erbe anzutreten...
...nur, wer tritt das Erbe an? Wird das Volk Alastair, der in keinster Weise einer von Ihnen ist und nie mit Ihnen gekämpft hat, anerkennen und ihm folgen? Wird Conn auf das verzichten, was er ein Leben lang als seine Aufgabe gesehen hat? Was ist mit der Liebe, die zwischen Conn und Floria entsteht? Und wie sollen sie mit Hilfe von einfachen Bauern eine Schlacht gegen die Armee Storns gewinnen...?
Fazit
Diesmal ist es ein bisschen schwieriger. Das hier ist nicht die Geschichte von etwas, das eine unheimlich grosse Bedeutung für Darkover hat, so wie zum Beispiel der Vertrag in „Die Zeit der hundert Königreiche“, der auch später noch oft wichtig sein wird. Eher eine typische Geschichte aus der Zeit, in der das Land die hundert Königreiche gespalten war – Blutfehden unter den Nachbarreichen, Laranzauber, der immer noch im Krieg eingesetzt wird und nicht zuletzt auch ein Einblick in die Kultur Darkovers, den man selten zuvor so erhalten hat. Man erfährt von der Kleidung, die die Menschen tragen, auch von den Modetrends, die wie auch im realen Leben die Jugend mitmacht. Ich lese von Operveranstaltungen für die besser Betuchten in der Stadt Thendara, erfahren von den Klassenunterschieden zwischen Arm und Reich, Comyn und Nicht-Comyn, die die Stadt schier spalten und erfahre nicht letzt mehr über die grossen Hasturs, sozusagen die Über-Comyns, zumindest in ihren Augen.
Auf der einen Seite macht das dieses Buch schon sehr interessant – eine kleine, unwichtige Stelle aus dem Leben auf diesem wunderlichen Planeten herausgerissen, von allen Seiten beleuchtet, zwei Liebesgeschichten mit hineingesteckt, den Bruderzwist zum Thema gemacht und auch die Arbeit der Turmkreise einfach „in Action“ gesehen, ohne grosse Erklärung. Es gibt einen guten Einblick in das Leben während dieser Zeit, ist aber für mich im Endeffekt ein Buch, dass man auch getrost weglassen könnte aus dieser Reihe, ohne das man wichtige Personen, Ereignisse oder Erkenntnisse verpasst.
Stellenweise unterscheidet es sich auch von den anderen Bücher in dem Sinne, dass es abschweift ins mittelmäßige. Sicher ist Marion Zimmer Bradley niemand, die den Pulitzerpreis gewinnen konnte, und doch hat sie mit ihrer Erzählweise immer ein spannendes und lebendes Bild geschaffen, grosse Geschichten erzählt. Doch „Die Erben von Hammerfell“ kommen nicht an diese Klasse der vorherigen Büchern heran, stellenweise stockt alles ein bisschen, plätschert ein wenig langweilig an Nichtigkeiten herum und schneidet so im Vergleich einfach nur mittelmäßig ab.
Der Schluß hingegen ist gut durchdacht, ein wenig überraschend, aber durchaus glaubhaft.
Trotzdem möchte ich für dieses Buch nur 3 Sterne vergeben, einfach, weil es mich doch ein wenig enttäuscht hat.
Klar, für einen Darkoverfan ein Muss, wie jedes Buch der Reihe – aber ob es für „Nicht-Fans“ empfehlenswert ist, weiß ich nicht. Dafür ist die Geschichte zu mittelmäßig – zwei Brüder im Streit um ein Königreich und noch schöne Frauen und überhaupt. Eigentlich 08/15. Im Zusammenhang mit den anderen Büchern sieht das zwar schon besser aus, ist aber trotz allem nicht vier Sterne wert!
In Liebe, (o:
sidhe weiterlesen schließen - den Blick in eine fremde Kultur, in der sich Parallelen zu unserer Welt ziehen lassen und die sich doch so sehr davon unterscheidet.
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Zimmer Bradlay, Marion - Die Landung
02.01.2003, 13:28 Uhr von
Wurzelchen2
Meine Hobbies sind Lesen, Homepage, radeln, Fitness und Sonnenbaden. Ich tanze gern, interessiere...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Band 1 der Darkover-Serie: Die gelungene Eröffnung einer Reihe, die es in sich hat. Fantasy vom Feinsten und es nimmt kein Ende.
Cover
Ich habe die Taschenbuchausgabe gewählt. Man kann natürlich auch die Sammleredition von Weltbild nehmen. Die haben dann einen Hardcover, sind aber um einiges teurer und viel kleiner geschrieben.
Ansonsten sieht man zwei Frauen in einem Raumschiff heftig agieren. Es soll wohl den Absturz des Schiffes darstellen.
Am oberen Rand ist eine rote Fläche abgesetzt, auf der Mann den Titel des Buches und den Namen des Autors findet.
Handlung
Ein Raumschiff von der Erde stürzt auf einem fremden Planeten ab. Ihr Ziel war aber ein Planet, den sie neu besiedeln wollten, weil es auf der Erde zu eng geworden ist.
Zuerst versucht man das Schiff noch zu reparieren. Nebenbei werden Truppen zur Erforschung des Planeten bereit gestellt. Man richtet sich auf einen längeren Aufenthalt ein. Es hat nur niemand mit den Tücken der hiesigen Flora und Fauna gerechnet. Zu bestimmten Zeiten werden erhöht Halluzinogene freigesetzt, die alle Menschen und Tiere in Trance fallen lassen. Im Rausch machen sie die verrücktesten Dinge. Sie lieben sich, reden mit Pflanzen, tanzen exstatisch in der Gegend rum oder machen den Computer des Raumschiffes kaputt.
Nach und nach sieht man ein, dass man wohl über Generationen auf dem Planeten bleiben muss. Man will das Wissen von Mund zu Mund weiter geben und so viele Kinder wie möglich zeugen und auf die Welt bringen, um so das Fortbestehen der menschlichen Rasse auf diesem Planeten zu sichern.
Das Raumschiff wird nach und nach demontiert und als Eisenvorrat genutzt, da auf dem Planeten nicht viele Erze zu finden sind. Man richtet sich wohnlich ein und erforscht den Planeten intensiver. Nur eins hat man noch nicht gefunden. Das Meer.
Fazit
Von der Handlung her ist es doch sehr an den Haaren herbei gezogen, aber sehr spannend gemacht. Es liest sich einfach und schnell und mit seinen 252 Seiten hat man das Buch auch schnell durch. Durch den weichen Cover liegt das Buch sehr gut in der Hand und man kann in jeder beliebigen Stellung schmökern. Hindernis sind nur die eigenen Extremitäten.
Ein Muss für alle Fantasyfans.
Auch die Autorin ist keine Unbekannte. Und wer sie kennt wird in diesem Buch nur ein weiteres ihrer Meisterwerke sehen.
Viel Spaß beim Lesen!
Preis. 7,50 €
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-06-07 18:31:41 mit dem Titel Zimmer Bradley, Marion - Herrin der Stürme
Band 2 der Darkover-Serie: Die Zeit ist sehr weit fortgeschritten. Vom Raumschiff wird nichts mehr erwähnt. Man findet sich in einer mittelalterlichen Welt wieder, in der die Menschen seltsame telepatische Fähigkeiten haben und diese durch gezielte Zucht verbessern und auf den Adel einschränken wollen.
Cover
Eine junge Frau steht vor dem Spiegel und im Spiegel ist sie ganz anders gekleidet zu sehen. Das Bild wirkt gezeichnet, aber doch täuschend real.
Im Hintergrund sind man die Mauern eines alten Schlosses. Nach dem Lesen des Buches kam ich zu dem Schluss, dass es wohl der Ort der Handlung ist.
Am oberen Rand ist wieder ein Teil rot abgesetzt und der Name des Buches sowie die Autorin abgedruckt.
Handlung
Mit unerklärlichen Gewittern, die untypisch für die Jahreszeit sind, kündigt sich das neue Leben an und prompt kommt auch die werdende Mutter nieder. Es wird eine harte, schwere, schreckliche Geburt. Das Kind ist ein Mädchen und bringt durch ihre telepatischen Fähigkeiten, die in der Geschichte „Laran“ genannt werden, die Mutter schon während der Geburt um.
Der Vater kümmert sich rührend um das Kleine. Es ist seine einzige Tochter und soll Erbin werden. Jedoch haben auch alle Bediensteten Angst vor ihr. Zu stark sind die Möglichkeiten des Mädchens sich zur rächen.
Eine speziell ausgebildete Frau soll ihr helfen die Kräfte beherrschen zu lernen, doch leicht wird das nicht. Bei der Verlobungsfeier stellt sich heraus, dass das Mädchen ihre Kräfte doch noch nicht beherrscht. In einem Moment voll Wut bringt sie ihren Verlobten um. Schrecklich ist das für das Mädchen. Und von da ab geht es nur noch bergab.
Ein Krieg beginnt, um den Toten zu rächen, hier helfen die Kräfte einmal, doch später muss in einem unbeherrschten Moment auch ihr Bruder sterben. Das Mädchen muss sterben. Es ist zu einer unberechenbaren Gefahr geworden.
Fazit
Es ist etwas schwer den Anhang zum Band 1 (Die Landung) zu finden, da es eine vollkommen andere Zeit zu sein scheint und auch der Ort der Handlung ein ganz anderer ist. Doch bald begreift man, dass nur die Entwicklung auf dem anderen Planeten weiter gegangen ist.
Spannend geschrieben und sehr übersichtlich gedruckt, kann man sich nicht so ohne weiteres losreisen. 510 Seiten warten darauf gelesen zu werden. Und für einen echten Fantasyfan dürfte das auch kein Problem darstellen. Kommt einem doch auch in diesem Band alles so mystisch und unwirklich vor. Das liegt wohl auch an der Umgebung der Handlung die vergleichbar mit dem Mittelalter ist.
Die 9,00 € für den Kauf des Buches dürften keine Fehlinvestition sein.
Entdeckt einen neuen Planeten!!!
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-06-16 17:17:29 mit dem Titel Zimmer Bradley, Marion - Herrin der Falken
Darkover 3 – Herrin der Falken
Romily ist eine Mc Aran. Und sie hat die Mc Aran-Gabe. Zum Leitwesen ihres Vaters hat sie sich auch in den Kopf gesetzt, diese Gabe zu benutzen. Das beschwört einigen Ärger herauf in der Familie. Nach dem Willen ihres Vaters soll sie endlich auch vom Benehmen her eine Frau werden. Aber Romily sieht das nicht ein.
Kurz vor der Hochzeit mit dem Mann, dem sie versprochen wurde, reist sie als Mann verkleidet aus. Sie möchte frei sein und nicht wie ihre Freundin als Gebärmaschine enden.
Unterwegs überlebt sie einen Mordanschlag, reist vor einer weiteren Hochzeit aus und zieht schließlich als Rumal mit einer Gruppe Männer mit, denen sie die Tiere pflegt. Dabei steht sie ihren Mann und spielt die Rolle als Rumal wirklich gut.
Blöd nur, dass sie sich ihrem besten Freund zu erkennen gibt. Der kommt mit der neuen Situation überhaupt nicht klar und gibt sie in die Obhut der Schwesternschaft des Schwertes.
Romily kann wieder die sein, die sie ist. Aber auch in dieser Situation fühlt sie sich nicht wohl. Muss sie doch den Krieg mitmachen und somit viele erschreckende Dinge erleben. Aber am Ende wird doch alles gut. Wenn auch mit Verlusten.
Alles will ich natürlich nicht verraten. Vielleicht möchte einer von euch da draußen dieses Buch auch mal lesen.
Das Buch ist in verschiedene Teilgeschichten aufgeteilt, die als Bücher bezeichnet werden. Das erleichtert das Lesen, da örtliche und zeitliche Sprünge besser verfolgt werden könne.
Die Seiten sind nicht zu eng oder zu klein gedruckt. Genau richtig, um ausdauernd zu lesen ohne, dass einem die Augen schmerzen.
Herrin der Falken ist der Darkover-Reihe- zuzuordnen. Es ist Band drei. Wie die anderen Bücher der Reihe auch, ist es eine abgeschlossene Geschichte. Jedoch kann man sie in die Reihe einordnen, da Zeit und Ort der Handlung eindeutig dem Planeten Darkover zuzuordnen sind.
Mit 9,00 € ist das Buch durchaus erschwinglich. Und meiner Meinung nach lohnt sich diese Anlage auch. Wenn man nicht aufpasst, vergisst man alles um sich herum und verschwindet gedanklich vollkommen in der Handlung. Also nicht unbedingt vor einem wichtigen Termin anfangen. ggg
Ich kann dieses Buch nur wärmstens empfehlen und um euch eine mögliche Bestellung zu erleichtern hier noch ein paar Daten zum Buch:
Die Taschenbuchausgabe normal aus dem Buchladen ist billiger. Man kann es allerdings auch als Sammlerausgabe vom Weltbild-Verlag haben. (fast doppelt so teuer)
ISBN 3-426-60966
Man liest sich!
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-07-07 13:39:58 mit dem Titel Zimmer Bradley-Marion – die Zeit der 100 Königreiche
Band 4 der Darkover Reihe. Auch hier vermittelt die Autorin wieder ein ganz genaues Bild von Darkover.
Die Zeit ist weit fortgeschritten. Das Land ist aufgeteilt. 100 Königreiche mit je einem Herrscher. Untereinander bekriegen sie sich. Dabei kommen aber nicht nur Pfeil und Bogen, Schwert und Messer zum Einsatz, sondern auch Zauber. Der wird hierzulande „Laran“ genannt.
Bard di Asturien lebt als Pflegesohn bei seinem Onkel. Dort hat er die Erziehung eines Edelmannes genossen, obwohl er keiner ist. Über die Jahre hat er sich bis zum Bannerträger des Königs hochgearbeitet. Um seinen Stand zu legalisieren und zu festigen, soll er mit der Tochter seines Herrn verheiratet werden. Zunächst wird aber nur erst einmal die Verlobung vollzogen.
Nach einem Feldzug, in dem Bard super abschneidet, versucht er seine ihm Anverlobte zu ehelichen. Daraufhin wird er als gesetzloser aus dem Land verbannt.
Im Exil steht er seinen Mann und kämpft als Söldner.
Zu Hause wird sein Bruder König und Bard sein Heerführer. Seine ihm versprochene Frau ist verschwunden. Doch er will sie um jeden Preis haben.
Ich verrate nur. Er schafft es, verliert sie aber wieder. Dabei wird er durch seine Fehler ein ganz anderer Mensch.
Es ist wirklich gut, wenn ihr das Buch selber einmal lest. Und da alle Bücher der Darkover-Reihe eine abgeschlossene Geschichte darstellen, braucht man die Vorgänger nicht unbedingt zu lesen um die Geschichte zu verstehen.
Am Anfang bin ich etwas über die Namen gestolpert, aber man gewöhnt sich daran.
Die Geschichte ist packend geschrieben und man möchte es am liebsten am Stück durchlesen. Das gestaltet sich aber sich bei 500 Seiten nicht sehr einfach. Aber bei genügend Zeit durchaus machbar.
Wie auch die anderen Bücher der Reihe ist „Die Zeit der 100 Königreiche“ eine in sich abgeschlossene Geschichte, die sich jedoch nahtlos in die Reihe der Darkover-Saga einfügt. Trotzdem gibt das Ende Rätsel auf, die schon wieder auf den nächsten Teil neugierig machen.
Dieses Buch bestellt man am besten im Buchladen oder bei bol.de. Als Taschenbuchausgabe kommt es einem günstiger. So kann man auch den Kaufzeitpunkt des nächsten Bandes selber bestimmen und muss nicht auf das Versandhaus warten.
Falls jemand das Buch bestellen möchte, die ISBN- Nummer lautet: 3-426-60964-9.
Bis zum nächsten Mal!!!
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-07-30 19:33:39 mit dem Titel Zimmer Bradley, Marion – „Die Erben von Hammerfell“
Die Autorin
1930 wurde sie in den USA geboren. Anfangs publizierte sie Zeitschriften und Anthologien. Erst 1962 gelang ihr der Durchbruch mit „The Planet Savers“. Damit war auch der Grundstein für die Darkover-Romane gelegt.
Weltberühmt wurde sie 1983 mit „Die Neben von Avalon“.
1999 starb sie in ihrer Heimatstadt Berkeley in Kalifornien.
Das Buch:
„Die Erben von Hammerfell“ ist Band 5 aus dieser Reihe. Auch das ist wieder eine abgeschlossene Geschichte, die sich aber nahtlos in das Geschehen einfügt.
Die Story:
Eine Blutfehde erschüttert die Herzogtümer Storn und Hammerfell. Den Grund dafür kennt keiner mehr, aber aus Tradition wird weiter gemacht.
Burg Hammerfell brennt bei einem Angriff nieder. Nur die junge Herzogin, ihre beiden Söhne und ein treuer Diener können sich retten. Bei der Flucht verlieren sie sich aber und die Zwillinge werden getrennt. Einer wächst in den Bergen auf und der andere im Tiefland. Keiner weiß vom anderen, dass er noch am Leben ist. Bis sie sich eines Tages wiedersehen. Doch auch das bringt Schattenseiten mit sich, als es darum geht, wer nun tatsächlich der Herrscher von Hammerfell ist. Ein Bruderzwist scheint sich anzubahnen.
Doch es findet sich ein friedliches Ende mit dem auch die Blutfehde beendet ist und jeder Zufriedenheit findet.
Fazit:
Ein Lesestoff vom feinsten. Hier wird für Mittelalter- und Fantasyfans gleichermaßen etwas geboten.
Außerdem ist es leicht verständlich und nicht zu langatmig geschrieben. Von Romantik bis Krieg, auch über die Magie ist alles vertreten.
Mir viel es sehr schwer das Buch zur Seite zu legen. Und gerade jetzt im Sommer, macht sich das bei mir als Sonnenbrand bemerkbar.
Leseproben:
Die Burg brennt und die Herzogin muss fliehen:
[„Nun kommt schnell, ihr Kleinen“, flüsterte sie ihnen zu und eilte die lange Wendeltreppe zum hinteren Burgtor hinunter. Die Zwillinge stolperten auf unsicheren Füßchen mit.
Erminie schob das lange nicht benutzte Tor auf, das nichtsdestotrotz für einen Fall wie diesen in gutem Zustand gehalten und geölt worden war. Sie blickte zu dem Haupthof zurück und sah, dass der Himmel sich vor fliegenden Pfeilen verdunkelte und das irgendwo Flammen aufzüngelten. Sie wollte zurücklaufen, den Namen ihres Gatten rufen, aber sie hatte versprochen, es nicht zu tun.
„Kehre in keinem Fall um, ganz gleich, was geschieht, sondern warte in dem Dorf, bis ich zu dir komme. Bin ich bei Sonnenaufgang noch nicht da, weißt du, dass ich gefallen bin. Dann musst du Hammerfell verlassen und bei deinen Hastur-Vettern in Thendara Zuflucht suchen. Bitte sie, dir dein Recht und eine Rache zu verschaffen.“
Erminie eilte davon, aber sie ging zu schnell für die Kinder. Erst fiel Alastair und lag schreiend auf den Pflastersteinen, dann stolperte Conn. Sie nahm beide Kinder auf die Arme und lief weiter. Etwas Großes und Weiches stieß sie in der Dunkelheit an. Sie streckte die Hand aus, und Tränen stiegen ihr in die Augen.]
Conn glaubt, dass seine Mutter tot ist, doch nun trifft er sie wieder:
[Sie betraten den gepflasterten Hof. Eine alte Hündin kam und hob mit scharfem, fragenden Bellen den Kopf.
„Ich kenne sie seit Jahren, und doch bleibe ich immer ein Fremder für sie“, gestand Valentin. „Komm, Juwel, gutes Mädchen, ist ja in Ordnung, du dummes Tier...“
Die Hündin schnüffelte an Conns Knien. Dann geriet sie in eine schwanzwedelnde Ekstase und umtanzte ihn steifbeinig. In der Tür am Ende erschien Erminie und rief: „Juwel, benimm dich, altes Mädchen! Was...“ Sie blickte auf, sah Conn ins Gesicht und brach beinahe ohnmächtig auf einem Gartenstuhl zusammen
Valentin sprang hinzu, um sie aufzufangen. Nach einer Weile öffnete sie die Augen.
„Ich habe – habe ich ihn wirklich...“
„Du hast nicht geträumt“, sagte Valentin mit fester Stimme. „Auch für mich war es ein Schock, und ich vermag mir nicht vorzustellen, wie es geschehen konnte. Aber er ist dein zweiter Sohn, und er ist am Leben. Conn, mein Junge, komm her und beweise deiner Mutter, dass due es bist und dass kein Geist vor ihr steht.“
Conn kniete neben ihrem Sessel nieder, und sie umklammerte seine Hände so fest, dass es wehtat.]
So, mehr verrate ich aber nicht. Dieses Buch ist eine lohnenswerte Investition.
Knaur-Verlag
ISBN 3-426-60969-X
Preis: 7,50 €
Diesen Bericht kann man ähnlich auch auf meiner eigenen Homepage finden. Es ist also kein Diebstahl.
Bis zum nächsten mal!!!
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-08-09 14:34:48 mit dem Titel Zimmer Bradley, Marion – „Die zerbrochene Ketten“
Die Autorin
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1930 wurde sie in den USA geboren.
Anfangs publizierte sie Zeitschriften und Anthologien. Erst 1962 gelang ihr der Druchbruch mit „The Planet Savers“. Damit war auch der Grundstein für die Darkover-Romane gelegt.
Weltberühmt wurde sie 1983 mit „Die Nebel von Avalon“.
1999 starb sie in ihrer Heimatstadt Berkley in Kalifornien.
Band 6 der Darkover-Reihe und wieder Fantasy vom Feinsten. Erhält man doch Einblicke in das Leben der Trockenstädter und in das der Freien Amazonen. Mehr und mehr lichten sich die Geheimnisse des Planeten.
Das Buch ist in zwei Teile gegliedert.
Im ersten Teil geht es um die freien Amazonen. Sie wollen eine entführte Freundin und deren Tochter befreien. Die Frauen werden in den Trockenstädten in goldene Ketten gelegt und nach Herzenslust der Männer vergewaltigt und benutzt.
Die Entführung lässt sich sehr gut organisieren und wird auch mit sehr geringen Verlusten durchgeführt.
Die Flucht wird aber etwas beschwerlicher, da die Entführte hochschwanger ist. Die lange Reise schwächt sie sehr. Und bei der Geburt stirbt sie. Ein kleiner Sohn und eine Tochter bleiben zurück. Was wird aus ihnen?
Der zweite Teil spielt 12 Jahre später. Es ist von einem Raumhafen die Rede. Im Laufe der Handlung erfährt man auch, dass zwei Welten nebeneinander existieren. Die hochtechnisierte vom Planeten Terra und die mittelalterliche vom Planeten Darkover.
Die Agentin Magda Lorne bekommt den Auftrag ihren ehemaligen Mann zu retten. Um unbehelligt reisen zu können reist sie als Amazone verkleidet. Dabei trifft sie aber auf echte Amazonen. Ihre Tarnung fliegt auf und sie muss den Eid leisten:
„Von diesem Tag an entsage ich dem Recht zu heiraten, außer als Freipartnerin. Kein Mann soll mich die catenas binden, und ich werde in keines Mannes Haus als Barragana leben.
Ich schwöre, dass ich bereit bin, mich mit Gewalt zu verteidigen, wenn man mich mit Gewalt angreift.
Ich schwöre, dass ich von diesem Tag an nie mehr den Namen eines Mannes führen will, sei er Vater, Vormund, Liebhaber oder Gatte, sondern einzig und allein als die Tochter meiner Mutter bekannt sein werden.
Ich schwöre, dass ich ein Kind nur dann gebären will, wenn es mein Wunsch ist, das Kind von diesem Mann und zu diesem Zeitpunkt zu empfangen. Weder die Familie noch der Clan des Mannes, weder Fragen der Erbfolge noch sein Stolz oder sein Wunsch nach Nachkommenschaft sollen dabei Einfluss auf mich haben.
Von diesem Tag an enden für mich alle Verpflichtungen, die ich gegenüber Familie, Clan, Haushalt, Regent oder Lehnsherr hatte. Achtung schulde ich wie jeder freie Bürger nur den Gesetzen des Landes, dem Königtum, der Krone und den Göttern.
Ich werde an keinen Mann Rechtsansprüche stellen, dass er mich beschütze, mich ernähre oder mir helfe. Eine Treuepflicht habe ich nur gegenüber meiner Eidesmutter, meinen Schwestern in der Gilde und meinem Arbeitgeber, solang ich bei ihm beschäftigt bin.
Und weiter schwöre ich, dass jedes einzelne Mitglied der Gilde freier Amazonen für mich sein soll wie meine Mutter, meine Schwester oder meine Tochter, geboren aus einem Blut mit mir.
Ich schwöre, dass ich von diesem Augenblick an den Gesetzen der Gilde Freier Amazonen und jedem rechtmäßigen Befehl meiner Eidesmutter, der Gildenmütter und meiner gewählten Anführerin gehorchen werde. Und wenn ich ein Geheimnis der Gilde verrate oder meinen Eid breche, dann werde ich mich der Strafe unterwerfen, die die Gildenmütter über mich verhängen, und wenn ich das nicht tue, dann möge sich die Hand jeder Frau gegen mich erheben, sie sollen mich erschlagen dürfen wi4 ein Tier und meinen Körper unbeerdigt der Verwesung und meine Seele der Gnade der Göttin überlassen.“
Unter Tränen legt sie ihn ab. Doch am Ende sieht sie eine Chance darin. Eine Chance eine Brücke zwischen den Welten zu schlagen.
Ich habe dieses Buch verschlungen. Der einzige, der mich mal unterbrechen konnte war mein Welpe.
Ich konnte Parallelen zu heute entdecken. Wir kennen es als Ausländerproblem und auf Darkover sind es die Terraner. Auch hier bedarf es dem beherzten Eingreifen einer einzelnen Person.
Die zerbrochene Kette. Damit ist wohl die goldenen Kette der Trockenstädter gemeint, die gebrochen wurde.
Dieses Buch ist mehr als lesenswert. Ein Muss für jeden Fantasy-Fan.
Hier noch ein paar Daten:
„Die zerbrochene Kette“ von Marion Zimmer Bradley
Knaur-Verlag
ISBN 3-426-60961-4
Preis 8,90
Einfach zu bestellen bei bol.de!
Diesen Bericht kann man in ähnlicher Form auch auf meiner Homepage finden.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-09-20 09:06:38 mit dem Titel Zimmer Bradley, Marion – „Gildenhaus Thendara
Die Entsagenden: Frauen haben auf Darkover nur wenig Rechte – es sei denn, sie werden zu Entsagenden zu Frauen, die bewusst auf den Schutz durch einen Mann verzichten und selbstbewusst ihr eigenes Leben führen.
„Ich schwöre, dass ich von diesem Tag an nie mehr den Namen eines Mannes führen will, sei er Vater, Liebhaber oder Gatte, sondern einzig und allein als die Tochter meiner Mutter bekannt sein werde.“ Sie bezeichnen sich selbst als „Entsagende“, denn sie haben einen Eid darauf geschworen, sich nicht in die Abhängigkeit von einem Mann zu begeben. Ihre Heimat sind die Gildenhäuser – hier treffen sich Magdalena, die einmal eine terranische Agentin war, Camilla, deren Vergangenheit ein Geheimnis ist, und viele andere starke und unerschrockene Frauen.
Im Prinzip ist dieses Buch die direkte Vorsetzung von Darkover Band 7. Dort leistet eine Terranerin den Eid der Entsagenden. Aber wie es dann mit ihr weiter geht, bleibt unklar. Hier wird das nun aufgelöst.
In diesem buch werden zwei Geschichten erzählt. Einmal die von Camilla, die mit ihrem Freipartner in die terranische Zone geht. Und die von Magdalena. Eine Terranerin, die unter Darkovanern eine neue Heimat findet.
Magdalena muss ihre Hausjahr bei den Entsagenden leisten. Sie stößt schon am Anfang auf Probleme, da ihre Schwestern nicht wissen, dass sie eine Terranerin ist. Auch bekommt sie Problem, da sie die Etikette nicht kennt. So zum Beispiel, als sie ihr Haus vor Männern verteidigt, die Sache aber etwas übertreibt. „Magda hörte nichts. Sie verfolgte den dritten Mann in einem Wirbel von Schwertstreichen, trieb ihn zurück und die Stufen hinunter. Das blut dröhnte ihr in den Ohren, vor ihren Augen wallte ein roter Nebel. Eine Stimme in ihrem Inneren schrie. Töte sie, töte sie alle! Es war ihr Zorn auf die darkovanischen Männer im Allgemeinen, die ihr die Arbeit und die Welt, die sie sich wünschte, nicht gönnten, es war ihre Angst vor den Räubern, die sie entwaffnet und ihr ihre eigene Schwäche gezeigt hatten – eine fasst sinnliche Erregung hielt sie gepackt. Ihr Schwert bewegte sich, ohne dass sie es wollte, bis jemand ihren Namen rief. Die Laute bedeuteten ihr nichts. Sie sah den Mann vor sich in die Knie brechen. Eine andere Klinge schlug ihr Schwert nach unten. Sie fuhr zu dem Angreifer herum und erkannte in dem Augenblick, als sie zuschlagen wollte, Camillas Gesicht. Das ließ sie innehalten, und sofort wurde ihr das Schwert so heftig entrissen, dass es ihre Hand prellte.
„Nein, Margali! Nein! Er hatte sich ergeben. Hast du nicht gesehen, dass er kapitulierend sein Schwert hob?“...“
Jaelle dagegen muss sich in der terransichen Zone zurechtfinden. Dabei hat sie so einige Probleme mit dem Leben nach der Uhr und den Maschinen. Auch die Tatsache, dass sich Frauen hier nicht so doll vor den Männern verstecken müssen. Und, dass sogar Männer sie nackt sehen können, will ihr nicht in den Kopf.
„Dann kamen sie in einen Raum voller Maschinen. Der Mann, der sich um diese Maschinen kümmerte, sprach besser Darkovanisch als alle anderen, den Mann ausgenommen, der sie in dem Zimmer, wo sie fotografiert worden war, so lange befragt hatte. Er forderte Jaelle auf: „Treten Sie hinter die Vorhänge dort und legen Sie alle ihre Kleinder ab. Ziehen sie sich bis auf die Haut aus. Dann kommen Sie an jenem Ende heraus und gehen sofort da hinunter, an dem aufgemalten weißen Streifen entlang. Verstanden?“
Jaelle sah ihn entsetzt an. Ein gutes Drittel der Techniker an den Maschinen waren Männer!
„Ich kann nicht.“ In panischer Angst umklammerte sie Bethanys Arm. „Meint er wirklich, ich soll vollständig nackt durch all diese Maschinen gehen?“
„Die Maschinen tun dir nichts“, antwortete Bethany. „Das sind neue computerisierte Aufnahmegeräte, keine Rötenstrahlen, nichts, was dir oder deinen Gehen schaden könnte. Ich gehe als Erste und zeige es dir, ja?““
Jaelle lernt nach und nach den Umgang mit den Maschinen. Ihr Mann scheint sich in der Zeit zu verändern. Er entfremdet sich ihr und hat nur noch seine Arbeit im Kopf. Die zärtlichen Stunden mit Jaelle kommen da zu kurz. Sie traut sich ihm nicht zu sagen, dass sie schwanger ist.
Am Ende geht die Ehe schief. Sie flieht aus der terranischen Zone und gerät auf einer überstürzten Reise in Gefahr. Ihre Eidestochter Margali ist die, die sie rettet und wieder ins Gildenhaus holt.
Eben ein weiterer Roman aus der Darkover Reihe, den man als Fantasy-Fan unbedingt gelesen haben muss.
Das Preis-Leistungsverhältnis ist in Ordnung und man bekommt für sein Geld richtig was geboten.
Dieser Text ist ähnlich auch auf meiner Homepage zu finden.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-09-29 12:40:54 mit dem Titel Zimmer Bradley, Marion – „Die schwarze Schwesternschaft“
Ein weiterer Roman, der in der Darkover-Reihe unter Nummer 8 einzuordnen ist.
In der chronologischen Reihenfolge spielt er in der selben Zeit wie: „Die zerbrochene Kette“ (Band 6), „Gildenhaus Thendara“ (Band 7) und „Die schwarze Schwesternschaft“ (Band 8). Zu dieser Zeit kann man folgendes lesen: Die Entsagenden: Frauen haben auf Darkover nur wenig Rechte – es sei denn, sie werden Entsagende, Frauen, die bewusst auf den Schutz durch einen Mann verzichten und selbstbewusst ihr eigenes Leben führen...
Der Klappentext zu: „Die schwarze Schwesternschaft“ lautet so: Zunächst sieht es so aus, als wäre es nichts weiter als eine harmlose Rettungsmission: Margali, Jaelle und eine Gruppe Freier Amazonen erhalten den Auftrag, einen terranischen Piloten zu suchen, der in den Bergen Darkovers verschollen ist. Dann aber beginnen unheilvolle Träume Margali zu plagen – sind ihre Visionen ein Zeichen dafür, dass die geheimnisumwitterte schwarze Schwesternschaft zurückgekehrt ist, um die Mission zu vereiteln?
Bevor ich allerdings näher auf das Buch eingehe, möchte ich noch etwas über die Autorin schreiben:
Marion Zimmer Bradley wurde 1930 in den USA geboren. Anfangs publizierte sie vor allem Zeitschriften und Anthologien. Der Durchbruch gelang ihr 1962 mit The Planet Savers – Retter des Planeten. Mit dieser Geschichte war der Grundstein für die Romane um den Planeten Darkover gelegt, die innerhalb weniger Jahre zu einem der beliebtesten Fantasy-Zyklen einer riesigen Fangemeinde avancieren sollten. Seit 1962 hat Marion Zimmer Bradley über zwanzig Darkover-Romane und unzählige Kurzgeschichten geschrieben sowie ein Reihe Anthologien herausgegeben. 1983 wurde Marion Zimmer Bradley mit ihrem Roman Die Nebel von Avalon schließlich weltberühmt.
Sie starb im September 1999 in ihrer Heimatstadt Berkeley, Kalifornien.
Nun eine Inhaltsangaben:
Die Geschichte beginnt mit dem üblichen kalten Wetter auf Darkover. Der Winter steht vor der Tür. Da verschwindet ein Flugzeug der Terraner. Es wird auch nicht mehr gefunden. Um so gröer ist die Verwirrung, als die Pilotin wieder vor dem den HQ steht. Ihr Gedächtnis scheint gelöscht und sie kommt den Leuten vor, wie ein Kind im Vorschulalter.
Margali, die Frau, die eine Brücke schlug zwischen Terranern und Darkovanern, holt sie mit Hilfe ihres Laran wieder heraus aus diesen Tiefen. Nur damit ist Lexie, die Pilotin, nicht zufrieden. Margalie ist eine Legende im terranischen HQ. Und Lexie ist eifersüchtig auf sie.
Aus diesem Grund macht sich Lexie mit einer Bergführerin auf die Such nach einer Legende. Eine Stadt, in der „Die schwarze Schwesternschaft“ leben soll. Sie soll den Sinn im Leben eines jeden Menschen kennen und gut behüten. Und nur auserwählte Menschen bekommen Zutritt zu der Stadt und ihren Geheimnissen.
Margali reist ihr nach. Nicht aus dem Trieb heraus, die Stadt finden zu wollen. Nein, Margali weiß um die Gefahren in den Bergen. Und die Freipartnerin von Margali wurde von der Bergführerin gerufen. Margali will ihre Partnerin einfach nicht allein ziehen lassen. Den beiden schließen sich auch ein paar andere Frauen an.
Der Weg ist schwer. Schnee blockiert den Weg. Lawinen machen den schmalen Pfad beinahe unbegehbar. Eine vermeintliche Schlafstätte entpuppt sich als Räuberhöhle. Auch die Höhenkrankheit und anderweitige Verletzungen erschweren die Reise.
Einige Frauen erreichen ihr Ziel. Andere nicht. Doch das Ende will ich nicht verraten. Auch die Handlung habe ich nur grob umrissen. Ihr sollt das Buch ja auch selber noch lesen.
Mein Meinung:
Eine gelungen beschriebene Geschichte. Nicht ein wichtiges Detail wurde vergessen und auch den Anschluss der Handlung kann man nie verlieren.
Packend und vollkommen gefesselt habe ich die Geschichte gelesen. Zeitweise war mir so, als würde ich selber in der Kälte des Winters frieren oder die Schmerzen und Ängste der Frauen aushalten müssen.
Alpträume hat mir das ganze aber nicht beschert.
Teilweise jedoch musste man ein totaler Fan von Fantasy und Märchengestalten sein, um die Kraft aufzubringen weiterzulesen. Da in diesen Momenten der Bezug zur Realität vollkommen verloren ging und die Magie vorherrschte.
Auch hier sehe ich mich in das Mittelalter zurückversetzt. Denn dort herrschten ja noch die Monarchen in ihren Festungen und mit Hilfe ihrer Armeen. Die Frauen wurden unterdrückt und ans Haus gefesselt. Und jeder, der sich anders verhielt, als es standesgemäß war, wurde verurteilt und lief Gefahr ausgestoßen zu werden. So oder so ähnlich läuft das Leben auf Darkover ab. Das Einzige was in dieser Welt komisch kommt sind die Terraner mit ihrer Technik die weit über dem heutigen Standart zu sein scheint.
Zwei verschiedene Welten treffen hier aufeinander und versuchen miteinander auszukommen. Eine absolut lesenswerte Geschichte.
Eine Leseprobe:
Die Gruppe befindet sich in der vermeintlichen Zuflucht und will sich in Nachruhe begeben:
In einer Ecke des Raums raschelte es leise. Blitzartig hatte Camilla das Messer gezogen und einen Satz zu der verborgenen Stelle hinter der Tür gemacht. Sie kam zurück und zerrte jemanden am Handgelenk mit sich: eine Frau, nicht mehr jung, der das dunkle Haar in locker geflochtenen Zöpfen über den Rücken hin. Sie unterschied sich von den anderen Leuten des Dorfes nur dadurch, dass sie, wie Magda bemerkte, körperlich sauber war.
„Wer bist du?“ Camilla packte das Handgelenk der Frau so fest, dass sie quitschend zusammenzuckte, und gab ihren Worten Nachdruck, indem sie ihr Messer schwang. „Was willst du hier? Wer schickt dich?“
„Ich wollte nichts Böses“, wimmerte die Frau. „Bist du – bist du Shay n`ha M´lorya?"
Jaelle war ein Trockenstädter-Name und in den Kilgardbergen sehr ungebräuchlich. Magda selbst rief Jaelle meistens mit der Casta-Version ihres Namens und hatte ihn in dieser Form ihrer Tochter gegeben.
„Nein“, erklärte Camilla. „Aber ich bin ihre Eidesschwester, und das...“ sie wies auf Magda – „... ist ihre Freipartnerin. Sprich! Was willst du von ihr? Wer bist du?“
Die Frau bemühte sich vergeblich, ihren Blick von Cholayna loszureißen. Magda dachte: Kein Zweifel, sie hat noch nie einen Menschen mit schwarzer Haut gesehen, vielleicht ist sie nur gekommen, um die Fremden anzugaffen. Aber woher sollte sie dann Jaelles Namen wissen?
„Ich heiße Calisu´“, sagte die Frau. „Es gibt keine Entsagenden in unserm Dorf. Der Hetman würde sie nicht dulden. Aber einige von uns sind – ihnen freundlich gesinnt.“ Sie strich das lose Haar vom Ohr zurück und enthüllte einen kleinen Ohrring, seit Jahrhunderten das geheime Abzeichen von Frauen, die mit der Gilde sympathisieren, ihr aber aus dem einen oder anderen Grund nicht beitreten konnten. Auch Lady Rohana hatte ein solches verborgenes Schmuckstück getragen, und Magda war überzeugt, nicht einmal Gabriel hatte gewusst, warum. Als Camilla es sah, lockerte sie ihren Griff etwas.
„Was willst du? Warum schleichst du so herum?“
Calisu´- das war, erinnerte Magda sich, eine Dialekt-Version von Callista – berichtete. „Zwei Entsagende sind vor zehn Tagen durch unser Dorf gekommen. Sie fragten nach der Hebamme, weil eine von ihnen an Krämpfen litte, und als man sie zu mir schickte, erkundigte sie sich, ob ich... ob ich den Ohrring trage.“
Das war Rafaellas List. Nicht in tausend Jahren wäre Lexie so etwas eingefallen.
„Und dann baten sie mich, Shaya n´ha M´lorya eine Botschaft auszurichten. Wenn du ihre Freipartnerin bist, kann ich sie dir doch sagen? Findet man mich hier...“
„Sprich nur“, forderte Magda sie auf.
„Sie sagten... sie wollten sich mit euch im Nervasin-Gildenhaus treffen.“
Camilla fuhr auf: „Es gibt doch gar kein...“
Magda trat ihr gegen das Schienbein, und sie verstummte. Calisu´ riss ihren Arm los, lief zu Tür und war verschwunden. Camilla folgte ihr. Die kämpfte mit dem alten, verrosteten Riegel, der sich nicht richtig schließen ließ. Endlich seufzte sie: „Stapelt das Gepäck vor der Tür, damit wir hören, wenn noch jemand eindringen will. Ich fürchte, dass so etwas geschehen würde. Nein, nein, nicht du, du solltest mit deinem Kopf nichts heben...“
Damit will ich meinen Vortrag für heute beenden. Natürlich nicht ohne den Hinweis, dass er in ähnlicher Form auf meiner Homepage unter: www.danielaschaosworld.de.vu zu lesen ist. Es ist also nicht abgekupfert.
Tschüss, bis demnächst!!!
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-02-04 19:03:17 mit dem Titel Ein Hoch auf die Freundschaft
Zur Autorin
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Marion Zimmer Bradley wurde 1930 in den USA geboren. Anfangs publizierte sie in Zeitschriften.
Erst 1962 gelang ihr der Durchbruch mit „Retter des Planeten“ (The Planet Savers). Damit legte sie den Grundstein für den Darkover-Zyklus. Dieser Zyklus wurde innerhalb weniger Jahre zu einem der beliebtesten Fantasy-Zyklen. Im Laufe der Zeit schrieb sie über 20 Darkover-Romane, Kurzgeschichten und Anthologien.
Weltberühmt wurde Marion Zimmer Bradley 1983 mit „Die Nebel von Avalon“.
Im September 1999 starb sie in ihrer Heimatstadt Berkley, in Kalifornien.
Der Zyklus
********************
4000 Jahre in der Zukunft musste ein Siedlerschiff auf einem erdähnlichen Planeten notlanden.
Darkover ist erdähnlich. Seine Sonne ist rot und vier verschiedenfarbige Monde umgeben ihn.
Nur langsam wird den gestrandeten klar, dass sie sich mit einem Leben auf dem Planeten abfinden müssen.
Eine mittelalterliche Kultur entwickelt sich. In dieser Zeit spielen die Romane.
Der Darkover-Zyklus spielt in verschiedenen Zeitaltern. Dabei ist jede Geschichte in sich abgeschlossen. So kann man die einzelnen Bücher auch ungeordnet lesen. Zumal die Autorin nicht von Anfang an einen Zyklus schreiben wollte. Es ist wohl mit der Zeit erst einer geworden.
Zu diesem Band
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„Die Kräfte der Comyn“ ist Band 12 im Darkover Zyklus. Er spielt im Zeitalter der Wiederentdeckung. Über dieses Zeitalter steht geschrieben:
Das Terranische Imperium entdeckt den Planeten Darkover wieder und meldet Recht auf ihn als ehemalige Kolonie an. Gleichzeitig wächst auf Darkover aber die Unzufriedenheit mit den althergebrachten Traditionen. Ein Bürgerkrieg scheint unausweichlich, als sich eine der Domänen mit den Terranern verbünden will.
In diesem Zeitalter spielen folgende Bücher:
- An den Feuern von Hastur
- Das Zauberschwert
- Der verbotene Turm
- Die Kräfte der Comyn
- Sturmwind
Die Story
*********************
Der Klappentext stellt Kennard Alton als Hauptperson hin. In meinen Augen ist das aber Larry Montray. Er kommt mit seinem Vater nach Darkover um dort in der terranischen Zone zu leben.
Larry wird aber in seinen Erwartungen enttäuscht. Er wollte Darkover kennen lernen. Statt dessen kann er aus Zeitmangel die terranische Zone nicht verlassen.
Bei seinem Vater stößt Larry mit seinen Wünschen auf Unverständnis. Doch irgendwann verlässt er doch mit seinem Sohn die terranische Zone. Und Larry ist begeistert. Er zieht dann auch auf eigene Faust los und erkundet so immer mehr der Stadt.
Eines Tage gerät Larry in Schwierigkeiten. Er wird von einer Gruppe ihm nicht gut gesinnter Darkovaner angegriffen. Es kommt zu einem Faustkampf. Larry gewinnt ihn und bekommt so das Recht, sich frei in der Stadt zu bewegen.
Da Larry von dem Kampf sehr mitgenommen aussieht, nimmt Kennard ihn mit zu sich nach hause. Schon sind die ersten Zeichen einer Freundschaft zu erkennen.
Larry bekommt Hausarrest von seinem Vater, da dieser den Kontakt unterbinden möchte. Doch Kennard sein Vater möchte Larry auf seiner Jagdgesellschaft dabei haben. Jetzt lernt Larry die wahre Rauheit des Planeten kennen. Waldbrände, Laran, Kälte und Überfälle. Larry wird entführt, weil die Banditen ihn für Kennard halten.
Kennard kann Larry retten. Beide bestehen nun ein gemeinsames Abenteuer in dem sie sich mit ihren Fähigkeiten ergänzen.
Fazit
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Den Klappentext finde ich nicht passend zur eigentlichen Handlung des Buches. Auch wird meiner Meinung nach eine völlig andere Person als Hauptakteur hingestellt.
An der Tatsache, dass das Buch spannend, mitreisend und unterhaltsam ist, ändert das aber nichts. Die 212 Seiten vergehen wie im Flug. Ich habe sie regelrecht verschlungen in den zwei Tagen.
Als ich das Buch erworben habe, erschienen mir 7,90 Euro doch etwas überzogen. Ich habe es aber behalten, da ich doch die Darkover-Reihe einmal komplett besitzen möchte. Im Nachhinein bereue ich es nicht, dieses Geld ausgegeben zu haben. Für das Geld bekommt man eine Marion Zimmer Bradley in Hochform. Nichts, aber auch gar nichts ist langweilig in diesem Buch.
Alles ist gut verständlich geschrieben, ohne unnötige Schnörkel oder sinnlose Nebenhandlungen, die nur verwirren würden. Auch die Seitenaufteilung und das Schriftbild sind augenfreundlich gehalten.
Durch die Taschenbuchausgabe ist das Buch zwar anfälliger, aber dafür leichter und handlicher. In der Badewanne lesen ist damit kein Problem.
Jedem, der vor diesem Buch steht, kann ich den Kauf nur ausdrücklich empfehlen.
Nein, dieser Beitrag ist nicht gefakt. Ich bin unter dem selben Nick bei Ciao, Yopi und Dooyoo aktiv. Auch kann der Text in ähnlicher Form auf meiner Homepage erscheinen.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-06 14:53:19 mit dem Titel Der Planet wird neu entdeckt
Nur um eventuellen Kopiervorwürfen vorzubeugen, hier die Mitteilung:
Als Wurzelchen2 aktiv bei Ciao und Yopi.
Heute berichte ich über den 9. Darkover-Band von Marion Zimmer Bradley. Der Titel lautet: „An den Feuern von Hastur“. Ein eher nichts aussagender Titel, der noch kein Vorstellung zur Handlung vermittelt.
Zur Autorin
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Marion Zimmer Bradley wurde 1930 in den USA geboren. Anfangs publizierte sie in Zeitschriften.
Erst 1962 gelang ihr der Durchbruch mit „Retter des Planeten“ (The Planet Savers). Damit legte sie den Grundstein für den Darkover-Zyklus. Dieser Zyklus wurde innerhalb weniger Jahre zu einem der beliebtesten Fantasy-Zyklen. Im Laufe der Zeit schrieb sie über 20 Darkover-Romane, Kurzgeschichten und Anthologien.
Weltberühmt wurde Marion Zimmer Bradley 1983 mit „Die Nebel von Avalon“.
Im September 1999 starb sie in ihrer Heimatstadt Berkley, in Kalifornien.
Der Zyklus
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4000 Jahre in der Zukunft musste ein Siedlerschiff auf einem erdähnlichen Planeten notlanden.
Darkover ist erdähnlich. Seine Sonne ist rot und vier verschiedenfarbige Monde umgeben ihn.
Nur langsam wird den gestrandeten klar, dass sie sich mit einem Leben auf dem Planeten abfinden müssen.
Eine mittelalterliche Kultur entwickelt sich. In dieser Zeit spielen die Romane.
Der Darkover-Zyklus spielt in verschiedenen Zeitaltern. Dabei ist jede Geschichte in sich abgeschlossen. So kann man die einzelnen Bücher auch ungeordnet lesen. Zumal die Autorin nicht von Anfang an einen Zyklus schreiben wollte. Es ist wohl mit der Zeit erst einer geworden.
Zu diesem Band
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„An den Feuern von Hastur“ ist Band 9 im Darkover-Zyklus. Er spielt im Zeitalter der Wiederentdeckung. Über dieses Zeitalter steht geschrieben:
Das Terranische Imperium entdeckt den Planeten Darkover wieder und meldet Recht auf ihn als ehemalige Kolonie an. Gleichzeitig wächst auf Darkover aber die Unzufriedenheit mit den althergebrachten Traditionen. Ein Bürgerkrieg scheint unausweichlich, als sich eine der Domänen mit den Terranern verbünden will.
In diesem Zeitalter spielen folgende Bücher:
- An den Feuern von Hastur
- Das Zauberschwert
- Der verbotene Turm
- Die Kräfte der Comyn
- Sturmwind
Die Story
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Die Geschichte spielt zu Beginn auf einem Raumschiff. Dort erfährt man einiges von den beengten Lebensumständen auf der Erde.
Ein wenig später kommt der Planet ins Gespräch. Man rätselt, ob r bewohnt ist oder nicht. Dann ist die Rede von den vier Monden. Dem Darkover-Fan kommt sofort der richtige Planet in den Sinn.
Erst einmal richten sich die Terraner eine Station auf einem der Monde ein. Sie wollen auf Darkover landen und beobachten von dem Mond aus das Wetter. Außerdem suchen sie einen geeigneten Landeplatz.
Trotzdem wird die Fähre bei der Landung auf dem Planeten zerstört. Die Besatzung quartiert sich in einer Schutzhütte ein und wird später von einer Gruppe Darkovaner gerettet und aufgenommen.
Man will den Planeten erschließen und mit ihm Handel treiben. Das wird aber nur bedingt gestattet. Aber der Raumhafen wird trotzdem gebaut und einige Terraner lassen sich auf dem Planeten nieder.
Dies ist nur die Randhandlung. Man erfährt auch noch von einigen Einzelschicksalen, welche sich zeitweise miteinander vermischen.
Mehr will ich erst einmal nicht verraten. Ihr wollt ja sicher selber noch lesen. Und das ist äußerst lohnenswert bei einer so fesselnden Handlung. Man ist schon gespannt auf die Weiterentwicklung im Zeitalter der Wiederentdeckung.
Fazit:
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Kurz: spannend, mitreisend, Fantasy vom Feinsten
Ein Story in Anlehnung an das Mittelalter. Könige und ihr Reich. Untertanen, Reichtum und Armut.
Dann platzen die Terraner in diese Welt. Sie bringen die Technik in diese mittelalterliche Welt. Technik, die wir auch heute noch nicht kennen. Schon die bemannte Raumfahrt ist in dem Maße auch heute noch nicht möglich.
Die Handlung ist fesselnd und spiegelt auch einige Konflikte der heutigen Zeit wieder. Beutet man Darkover nun aus oder nicht. Geht man das Risiko der Zerstörung ein oder schont man die Umwelt lieber.
Ein absolut lesenswertes Buch, dessen Handlung mitreist und fesselt. Wenn da nicht von Zeit zu Zeit die Pflicht gerufen hätte, hätte ich das Buch in einem Sitz durchgelesen.
Auch wenn man etappenweise liest, kommt man immer wieder gut in die Handlung hinein, ohne dass Handlungsteile verloren gehen.
Probiert es auch und lest dieses Buch einfach. Um euch die Bestellung zu vereinfachen, hier die ISBN-Nummer: 3-426-60970-3. Es kostet 8,90 Euro und das ist bei 392 Seiten durchaus erschwinglich.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-20 13:35:55 mit dem Titel Was es doch für böse Wesen gibt
Zur Autorin
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Marion Zimmer Bradley wurde 1930 in den USA geboren. Anfangs publizierte sie in Zeitschriften.
Erst 1962 gelang ihr der Durchbruch mit „Retter des Planeten“ (The Planet Savers). Damit legte sie den Grundstein für den Darkover-Zyklus. Dieser Zyklus wurde innerhalb weniger Jahre zu einem der beliebtesten Fantasy-Zyklen. Im Laufe der Zeit schrieb sie über 20 Darkover-Romane, Kurzgeschichten und Anthologien.
Weltberühmt wurde Marion Zimmer Bradley 1983 mit „Die Nebel von Avalon“.
Im September 1999 starb sie in ihrer Heimatstadt Berkley, in Kalifornien.
Der Zyklus
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4000 Jahre in der Zukunft musste ein Siedlerschiff auf einem erdähnlichen Planeten notlanden.
Darkover ist erdähnlich. Seine Sonne ist rot und vier verschiedenfarbige Monde umgeben ihn.
Nur langsam wird den gestrandeten klar, dass sie sich mit einem Leben auf dem Planeten abfinden müssen.
Eine mittelalterliche Kultur entwickelt sich. In dieser Zeit spielen die Romane.
Der Darkover-Zyklus spielt in verschiedenen Zeitaltern. Dabei ist jede Geschichte in sich abgeschlossen. So kann man die einzelnen Bücher auch ungeordnet lesen. Zumal die Autorin nicht von Anfang an einen Zyklus schreiben wollte. Es ist wohl mit der Zeit erst einer geworden.
Zu diesem Band
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„Das Zauberschwert“ ist Band 10 im Darkover Zyklus. Er spielt im Zeitalter der Wiederentdeckung. Über dieses Zeitalter steht geschrieben:
Das Terranische Imperium entdeckt den Planeten Darkover wieder und meldet Recht auf ihn als ehemalige Kolonie an. Gleichzeitig wächst auf Darkover aber die Unzufriedenheit mit den althergebrachten Traditionen. Ein Bürgerkrieg scheint unausweichlich, als sich eine der Domänen mit den Terranern verbünden will.
In diesem Zeitalter spielen folgende Bücher:
- An den Feuern von Hastur
- Das Zauberschwert
- Der verbotene Turm
- Die Kräfte der Comyn
- Sturmwind
Die Story
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Andrew Carr ist der einzige Überlebende bei einem Flugzeugabsturz. Callista erscheint ihm und rettet dem Terraner so das Leben. So gelangt er auf Armida. Callista ihr Elternhaus, indem er ihren Verwandten und ihre Zwillingsschwester kennen lernt.
Callista wurde von den sogenannten Katzenwesen gefangen. Mit vereinten Kräften gilt es Callista zu befreien. Andrew Carr entdeckt dabei in ihm schlummernde Kräfte und lernt sie zu beherrschen.
Auch den Vater von Callista und ihrer Schwester erwartet dabei so manche Überraschung, die nicht in jedem Fall positiv sind. Wollte er doch für die eine Tochter etwas anderes und die andere begeht einen scheinbar großen Fehler.
Wie es ausgeht, werde ich nicht verraten. Ihr sollt es ja selber noch lesen.
Fazit
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Die 204 Seiten sind einfach zu wenig. Schon der Einstieg ist so mysteriös geschrieben, dass man von Anfang an von der Handlung gefesselt ist.
Auch die weitere Handlung fesselt einen an das Buch: Ein Terraner so tief im Land ist schonkomisch. Und dann bekommt er auch noch als Einziger Kontakt zu der geraubten Callista...
Ständig ist man auf den großen Schlag gefasst, in dem sich der Verwandte und der Terraner angreifen. Aber der kommt nicht. Statt dessen diese unerwartete Einigung zwischen den Parteien.
Von den Verwandtschaftsverhältnissen ist Band 10 eine sehr leichte Kost. Hier hat man es ja auch nur mit 5 Hauptakteuren zu tun.
Die Handlung läuft wie ein Kinofilm vor dem geistigen Auge ab.
Ein Roman, typisch für Marion Zimmer Bradley. Ein Muss für alle Fans. Wobei man schon ein Fantasy-Fan sein sollte, denn ansonsten kämen einem so manche Gestalten vollkommen an den haaren herbeigezogen vor.
Nehmt das Buch zur hand und die Handlung wird euch fesseln.
Dieser Text kann in ähnlicher Form auf meiner Homepage erscheinen.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-01-02 12:28:23 mit dem Titel Was es doch für Welten gibt
Zur Autorin
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Marion Zimmer Bradley wurde 1930 in den USA geboren. Anfangs publizierte sie in Zeitschriften.
Erst 1962 gelang ihr der Durchbruch mit „Retter des Planeten“ (The Planet Savers). Damit legte sie den Grundstein für den Darkover-Zyklus. Dieser Zyklus wurde innerhalb weniger Jahre zu einem der beliebtesten Fantasy-Zyklen. Im Laufe der Zeit schrieb sie über 20 Darkover-Romane, Kurzgeschichten und Anthologien.
Weltberühmt wurde Marion Zimmer Bradley 1983 mit „Die Nebel von Avalon“.
Im September 1999 starb sie in ihrer Heimatstadt Berkley, in Kalifornien.
Der Zyklus
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4000 Jahre in der Zukunft musste ein Siedlerschiff auf einem erdähnlichen Planeten notlanden.
Darkover ist erdähnlich. Seine Sonne ist rot und vier verschiedenfarbige Monde umgeben ihn.
Nur langsam wird den gestrandeten klar, dass sie sich mit einem Leben auf dem Planeten abfinden müssen.
Eine mittelalterliche Kultur entwickelt sich. In dieser Zeit spielen die Romane.
Der Darkover-Zyklus spielt in verschiedenen Zeitaltern. Dabei ist jede Geschichte in sich abgeschlossen. So kann man die einzelnen Bücher auch ungeordnet lesen. Zumal die Autorin nicht von Anfang an einen Zyklus schreiben wollte. Es ist wohl mit der Zeit erst einer geworden.
Zu diesem Band
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„Der verbotene Turm“ ist Band 11 im Darkover Zyklus. Er spielt im Zeitalter der Wiederentdeckung. Über dieses Zeitalter steht geschrieben:
Das Terranische Imperium entdeckt den Planeten Darkover wieder und meldet Recht auf ihn als ehemalige Kolonie an. Gleichzeitig wächst auf Darkover aber die Unzufriedenheit mit den althergebrachten Traditionen. Ein Bürgerkrieg scheint unausweichlich, als sich eine der Domänen mit den Terranern verbünden will.
In diesem Zeitalter spielen folgende Bücher:
- An den Feuern von Hastur
- Das Zauberschwert
- Der verbotene Turm
- Die Kräfte der Comyn
- Sturmwind
Die Story
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„Der verbotene Turm“ ist die direkte Vorsetzung vom 10. Darkover-Roman. Die Hauptakteure und auch der Ort der Handlung sind dem Leser schon bekannt. Und doch ist die Geschichte nicht minder spannen.
Am Beginn ist die Doppelhochzeit. Wobei sich schon die Vorbereitungen nicht einfach gestalten. Callista muss von ihrer Pflegemutter erst frei gegeben werden. Das braucht einige Überredungskünste.
Dann ist es auch nur eine Freipartnerehe. Die muss aber erst vollzogen werden, um ihre Gültigkeit zu erlangen. Callista ist das aufgrund ihrer Ausbildung zur Bewahrerin nicht möglich. Und als sie der Meinung ist, sie kann es, endet es fast in einer Katastrophe. Schuldgefühle plagen Callista und ihren Mann.
Callista hat eine Zwillingsschwester. Ihr Mann übernimmt jetzt die Aufgaben einer Bewahrerin. Er muss Callista sozugagen wieder reinigen, um ihr das Leben zu retten.
Zeitgleich stellt er Studien an, um Callista helfen zu können. In der Vergangenheit findet er die Lösung.
Zum Vollzug dieser Lösung kommt es aber eher unter unglücklichen Umständen. Was die Intensität des Erlebten aber nicht schmälert. Gleichzeitig kämpfen die vier um ihre Anerkennung als Turmgemeinschaft. Ein spannender Kampf tobt in der Überwelt, aber den Ausgang verrate ich nicht.
Fazit
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Für Darkover eine recht einfache Lektüre, da sich die Handlung auf einige wenige Personen beschränkt und etwas achtzig Prozent der Handlung auf der Burg ablaufen. Das erfordert kein großes Umdenken was die Personen oder den Ort der Handlung angeht. Dagegen waren andere Teile des Zyklus eine wesentlich schwerere Lektüre, da der Ort öfter wechselte und auch immer neue Namen hinzu kamen.
Stellenweise hatte ich zu kämpfen, überhaupt weiter zu lesen, oder nicht einfach ein paar Seiten zu überspringen. Manche Szenen sind sehr ausführlich beschrieben. Das ist sicherlich sehr gut und trägt zum Besseren Verständnis bei, wenn man die Bücher nicht der Reihe nach liest. Aber da ich sie schön nach der Reihe lese, macht es die Sache etwas langweiliger.
Die Handlung dagegen fesselt richtig an das Buch. Ständig leidet man mit Callista und ihrem Mann, die nicht so können, wie sie gern wollen. Und als sie es dann doch versuchen, fühlt man den plötzlichen Schmerz, mit dem das sexuelle Zusammenkommen beendet wird selber.
Stellenweise hat mir Callista richtig leid getan, da sie so viel zu erleiden hat.
Mir persönlich kam es so vor, als wenn Callista in diesem Buch die Hauptrolle spielt, aber die Autorin wollte sicher alle vier jungen Menschen in den Vordergrund stellen.
Der Titel wird erst im Schlussteil des Buches deutlich. Erst hier ist konkret die Rede von einem verbotenen Turm.
Außerdem erhält man im Rahmen der Handlung einen sehr guten Einblick in das Leben auf Darkover und viele Fragen, die einem bis dahin im Kopf umhergeschwirrt sind, werden beantwortet.
Eine absolut lesenswerte Lektüre und ein Muss für jeden Darkover-Fan.
Dieser Text kann in ähnlicher Form auf meiner Homepage erscheinen. weiterlesen schließen -
Adam Zutzel/Eva Zausel (Hg.): *Die allerneueste klassische Sau*: Erlesenes Erotisches
Pro:
amüsant, ironisch-humorvoll. stilvoll, tragikomisch
Kontra:
hoher Preis für dünnes Buch; nicht nett zu \
Empfehlung:
Nein
Sie suchen die Stellen in der erotischen Literatur? Suchen Sie nicht weiter, denn in diesem Buch bekommen sie die "schweinösesten" Stellen komplett in einem Band - "auf diese Schweine können Sie bauen!" Diese dritte Folge der "Klassischen Sau" bringt Ihnen in 6 Positionen die Delikatessen der erotischen Literatur "des Morgen- wie des Abendlandes und aus der Neuen Welt dazu".
Adam Zutzel hieß in der ersten "Klassischen Sau" noch Hermann Kinder und war Professor, aber heute muss man offenbar, wenn man in Sachen Erotik unterwegs ist, undercover arbeiten. Für Eva Zausel ist kein Alias überliefert. Aber ich könnte mir Robert Gernhardt gut vorstellen: Er ist mit zahlreichen Gedichten vertreten. Das kann aber auch daran liegen, dass bei Haffmans schon viele seiner Werke vorliegen.
Sechs Teile und ein Vorspiel
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Vorspiel - Das Dunkel
Wie alles anfängt - Von Anmache zum Zungenkuß
Zur Sache - Von Glans zu Gloria
Eins, zwei, drei - ganz viele - Von Partnerschaft zu Partnertausch
Liebesspiele - Von Masturbation über Defloration zur Kopulation
O Wollust, o Hölle - Von Sünde zu Wonne
Experimentelles - Von der Affenschaukel zum Geiersturzflug
Die Überschriften erklären bereits, worum es in den einzelnen Abschnitten geht. Überraschend ist vielmehr die Vielfalt der Texte, sowohl was die Formen als auch, was die Autoren anbelangt. Während F.W. Bernstein, Robert Gernhardt, Heinrich Heine und selbst der philosophische Arthur Schopenhauer (Verfasser des "Tagebuchs eines Verführers") wohlgedrecheselte Verse zum Nummer eins beizusteuern wissen, liefert ein gewisser W.A. Mozart Opernarien aus "Don Giovanni" bei, woraufhin ein Stück Prosa den Leser wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholt.
Die Prosa stammt von solchen alteingesessenen Koryphäen des Forschungsgebiets wie etwa Giacomo Casanova, Cleland ("Fanny Hill"), Friedrich Schlegel ("Lucinde") oder Choderlos de Laclos ("Gefährliche Liebschaften"). Aber auch die neueste Zeit dies- und jenseits des Atlantiks kann den Altvorderen Paroli bieten. David Sedaris ("Nackt"), David Lodge, Max Goldt, Wolfgang Hildesheimer, Philippe Djian ("Betty Blue - 37 1/2°") sind ein paar Beispiele für hervorragend unterhaltende Szenen. Verblüffend ist da schon eher das Auftauchen des Science Fiction-Autors Philip K. Dick ("Blade Runner"). Aber auch er hat mal erotischen Mainstream geschrieben, nicht immer nur SF.
Dabei drehen sich die Konstellationen natürlich nicht nur um heterosexuelle Begegnungen. Auch homosexuelle Stelldicheins und Zufälle bieten Stoff für epische Schilderungen. Die Tonart reicht auf beiden Gebieten von Tragik bis zu Komik, von Sachlichkeit zu Romantik. So kann keine Langeweile aufkommen.
Eine ergänzende Rolle spielen die schönen Illustrationen, die jeden Abschnitt aauf einem Vorsatzblatt einleiten. Wie auch das Titelbild stammen sie von Wolfgang Herrndorf. Zentrales Motiv: das Schwein, das Sinnbild der Geilheit. Dass dabei alte, bekannte Motive der Malerei parodiert werden, steuert eine weitere Note der Heiterkeit bei, die die ganze Sammlung durchzieht.
Mein Eindruck
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"Auch die neue Sau ist eine mitunter komische und bizarre Anthologie literarischer Ferkeleien, Lockstoff für Liebhaber deftiger Sexual-Poesie", schreibt Der Spiegel.
Dem ist wenig hinzuzufügen. In ihrem Querschnitt bietet "Die allerneueste klassische Sau" sowohl eine erhellende wie auch heiter-unterhaltende Lektüre, daneben auch einen lustvollen Quereinstieg in die erotische Literatur. Zusammen mit den anderen beiden Bänden erhält man ein Destillat dieser Literaturgattung. Da fast alle Texte aus dem Haffmans-Verlag stammen, liefert diese Auswahl auch einen Einstieg in das Programm dieses engagierten Verlags. Das Quellenverzeichnis führt die Werke der im Buch vertretenen AutorInnen auf.
Michael Matzer (c) 2002ff
Info: 1999; Diana 2001, Nr. 62/213, München; 574 Seiten, DM 19,56 (10 Euro), diverse Übersetzer; ISBN 3-453-18721-0
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-10-12 18:59:40 mit dem Titel J. Zelter: *Die Lieb-Haberin*: Gefährliche Liebschaften in der Gelehrtenrepublik
Dies ist die Geschichte eines eitlen Mannes, der die Geister, die er rief, nun nicht mehr los wird. Er hat sich eine nette Geliebte für nebenher gewünscht, doch bekommt er weitaus mehr: Sie liebt und ihn hält ihn, bis ihre Vorstellung von der Realität seine bezwingt. Der Verlag DVA würde diese Story gerne als Variation auf "Romeo und Julia" verkaufen, doch ich sehe das Buch als frivole Variante des "Zauberlehrlings".
Der Autor
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Dr. phil. Joachim Zelter, 1962 in Freiburg geboren, studierte und lehrte englische Literatur (daher die zahlreichen Zitate!) in Tübingen und Yale, USA. Zelter arbeitet seit 1997 als freier Schriftsteller und als "Vorlesekünstler". Er erhielt den württembergischen Literaturpreis, der nach Thaddäus Troll benannt ist. Seine Romane heißen "Briefe aus Amerika" (1998) und "Die Würde des Lügens" (2000). Auch Stories, Essays und Hörspiele sowie literaturwissenschaftliche Publikationen gehören zu seinem Werk.
Handlung
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Der Ich-Erzähler ist ein Anglistikprofessor (ähnlich wie der Autor), der sich auf seine akademischen Kenntnisse und seine ironische Intelligenz einiges zugute hält. Eines Tages erlaubt er sich ein Späßchen. Er postiert sich vor dem Grab des "Kanzlers der Großen Koalition" (= Kurt Georg Kiesinger), angetan mit einer recht seltsamen Kluft: einem Tweedjackett, halblangen Pumphosen (!), einer Sonnenbrille und einer Aktentasche. Die Botschaft dieses Aufzugs ist klar: ein Brite, wie er im Buche steht, womöglich gar aus Oxford.
Und tatsächlich funktioniert sein Trick. Sobald eine Seminarklasse von Theologen der nahen Uni (Tübingen?) eintrifft, stellt er sich vor: Gestatten? Frederick Goodridge-Clerk, Friedhofssoziologe. Sein Arbeitsgebiet, seine Leidenschaft seien Friedhöfe. Oja, sie haben sich im Laufe der Epochen gewandelt, so wie ihre Bewohner und Besucher.
Doch wo ist die Theologiestudentin, der all dieses Brimborium gilt? Wo ist Fatie, die mit den gläubigen Rehaugen, die keinen einzigen "versteckten Hinweis" mitkriegt? Was für ein leichtes Opfer für seine Absichten! Doch Fatie kommt nicht. Selbst als er schon den Friedhof verlassen will und noch schnell ein paar Autogramme gibt, fehlt sie. Doch Wochen später hört er einen Jauchzer auf der Straße: "Der Beerdigungsunternehmer!" Upps! Sie geht mit ihm und lässt ihn nicht mehr los.
Sie geht mit in seine Akademikerklause und verbingt die Nacht mit ihm. Ihre Orgasmusschreie erschüttern die Wände. Das findet er interessant. Sie fragt ihn, warum er sie nie bei ihrem Namen nennt. Er wird die Klette nicht mehr los, denn sie ist eine Lieb-Haberin, keine Geliebte. Was sie (lieb) hat, das lässt sie nicht mehr los. Und sie hat ein (ach so natürliches) Ziel.
Wie sie nur loswerden? Sein Bruder, William, ist schizophren. Wir können nicht heiraten. Wahnsinn ist erblich. Ich bin kein Engländer, kein Beerdigungsunternehmer, nie gewesen. Und meine deutschen papiere hab ich verloren, vergessen, vernichtet (was auch immer). Macht nix, sagt sie. Sie besorgt ihm einen britischen Pass. Auf den Namen Frederick Goodridge-Clerk.
Das Verhängnis naht und ist unausweichlich. Ihre Familie ist unterrichtet und kommt pünktlich. Die Uni gratuliert zum freudigen Ereignis.
Mein Eindruck
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Ein Autor, der zu seinem eigenen Roman selbst das Vorwort schreibt, muss wissen, was er tut. Denkt man. Und der Roman ist auch sauber durchkomponiert: ansteigende Spannung, die entscheidende Begegnung, der resultierende Konflikt, der nahende Untergang des "Helden" und resultierende vergebliche Rettungsversuche. Wenn es nicht so grotesk und lustig wäre, wär's zum Heulen, so abgeschmackt ist die Story. Erinnerungen an Laclos' "Gefährliche Liebschaften" werden wach. Der Akademiker als Valmont, Gott behüte!
Doch unser Valmont-Jünger hat sich gehörig verrechnet. Der Bildungsdünkel, der mir hin und wieder die Lektüre vergällte, stellt sich als grande illusion heraus, je weiter die Lieb-Haberin Fatie die Kontrolle über sein Fühlen und Denken übernimmt. Was nützt sein ironisches Parlieren in drei Sprachen, was die Kerzenlichtabende in der Pizzeria, wenn doch alles wieder ins Bett führt, bis die Wände wackeln? Er fühlt sich ob ihrer klettenhaften Zuneigung geschmeichelt: jemand braucht ihn? Wonderful!
Es nicht besonders nett, wie er Fatie, die tumbe Verliebte, hinstellt: ungebildet, in höchstem Maße sinnlich, beinahe schon unschuldig in ihrer Vernarrtheit. Als er erkennt, auf welche Weise sie die Realität verbiegt, um ihre Ziele zu erreichen, ist es bereits für ihn zu spät. Während die Wirklichkeit ein Gegenstand des geistigen Spiels ist, arbeitet Fatie damit und formt sie. Bald ist's aus mit seinem Spiel. Die Regeln stellt nun sie auf. Am Ende steht er seiner früheren Identität entfremdet gegenüber.
Unterm Strich
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Ein Buch, das man mehrmals lesen sollte: Das Vergnügen wird mit jedem Mal größer. Denn beim ersten Mal hat man ja noch keine Ahnung, was unser "Held" vorhat. Dadurch kann der Anfang recht schleppend wirken. Ein ironisches Vergnügen bietet der Mittelteil, in dem der Held Fatie näher kennenlernt und sie wieder loswerden möchte. Zu kritisieren ist hier jedoch sein herablassender Bildungsdünkel, den er uns subtil unterjubeln möchte, um uns auf seine Seite zu ziehen. Unfair!
Das letzte Drittel ist, wenn nicht direkt makaber, so doch zumindest von bitterer, verzweifelter Ironie. Wohlgemerkt: Wir erleben alles aus "seiner" Sicht. Hier steigert sich die Charakterkomödie zu einer Qualität à la Buster Keaton und Harold Lloyd, jenen Stummfilmheroen, die schließlich doch stets Opfer weiblichen Charmes und Starrsinns werden.
"Die Lieb-Haberin" ist ein amüsanter, stilvoll geschriebener Roman aus einer Akademikerhochburg. In Tübingen sitzt auch der Verlag Klöpfer und Meyer. Besonders Anglisten und Romanisten werden es wohl mit Genuss lesen.
Michael Matzer (c) 2002ff
Info: DVA 2002, Stuttgart/München; 152 Seiten, EU 18,90, ISBN 3-421-05716-8 weiterlesen schließen -
Ein Mann. Ein Messer (R.D. Zimmermann)
Pro:
spannend, abwechslungsreich, interessantes Thema
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Todd Mills ist Starreporter, Erfinder und Chef der Sendung "CrimeEye" bei Channel 7 im Großraum Minneapolis. In dieser Sendung geht das Reporterteam Anrufen von Zuschauern nach, die ein frisches Verbrechen melden. Dabei versucht man als erster am Tatort zu sein – möglichst vor der Polizei, die man jedoch mit nur "minimaler" Verzögerung über den jeweiligen Anruf informiert hat. Spektakuläre Bilder und gnadenloser Sensationsjournalismus sind die Markenzeichen der Sendung und befördern die Quoten in ungeahnte Höhen.
Nachdem Todds Karriere seit Jahren stetig bergauf geht soll auch sie sich nun zu ungeahnten Höhen aufschwingen: nach bereits zwei erhaltenen Emmys soll Todd Mills den in Rente gehenden Chefnachrichtensprecher beerben.
In Todds Privatleben sieht es nicht ganz so rosa aus. Rosa ist ein gutes Stichwort. Denn Todd hat seit Jahren eine sehr innige Beziehung zu Michael – einem Buchhalter - hält das aber vor aller Welt geheim und ist in der Beziehung sogar leicht paranoid.
Michael ist alles andere als erfreut über die anstehende Beförderung, die ihn noch mehr in den Hintergrund drängen wird und es kommt zu einem – diesmal recht heftigen – Streit zwischen den beiden. Worauf Todd einfach abhaut.
Letztendlich siegt am nächsten Tag jedoch seine Liebe und plötzlich ist auch alles so klar: er will Michael und sein Coming Out. Schnurstracks fährt er zu Michael. Doch was erwartet ihn vor dessen Haus? Sein eigenes "CrimeEye" Team – angeführt von der eben so hübschen wie ehrgeizigen Cindy. Völlig unvorbereitet stürzt sie mit laufender Kamera auf Todd zu: Ein Mann sei bestialisch umgebracht worden. Als gefundenes Fressen erweist sich das dann doch unfreiwillige Outing, was die Medien natürlich sofort als Eifersuchtsdrama im Schwulenmilieu auslegen.
Nichtsdestotrotz ist Todd auch für die Polizei von vornherein der Täter. Es lässt sich nur leider (noch) nichts nachweisen – auch als Detectiv Rawlins zu ganz ungewöhnlichen Verhörmaßnahmen greift. Als dann jedoch ein weiterer Mord geschieht und man dort Todd Mills' Basecap findet, spitzt sich die Sache zu. Todd bleibt nur die Chance, selbst zu ermitteln, wenn er seine Unschuld beweisen will ...
Der Krimi wurde von Zimmermann bereits 1995 geschrieben/veröffentlicht. Aber in Deutschland wurde er leider nicht im Gmünder Verlag unter der "Bad Guy" Reihe veröffentlicht. Daher las ich dieses Buch nun erst nach dem Genuss der beiden (eigentlich) folgenden Bände. Zumindest klärten sich dadurch einige offene Fragen und ich kann durchaus die anderen Kritiken überarbeiten.
Der Leser wird in dem vorliegenden Band das erste Mal mit Todd Mills bekannt gemacht. Dabei nimmt sich Zimmermann ausreichend Zeit für die Figur, die er uns als ein nach außen als erfolgreichen, bestimmenden und selbstsicheren, aber doch innerlich von Selbstzweifeln und Ängsten geplagten Mann darstellt. Dabei bleibt er allerdings sehr sachlich und drückt nicht unnötig auf die Tränendrüse oder heischt um Mitleid. Auch Todds Freundin und Anwältin Janice bekommt endlich einen Hintergrund, den ich in den anderen Büchern schon schmerzlich vermisste - wenn allerdings auch nicht so einen ausgeprägten.
Im Übrigen ist die Handlung sehr, sehr stark auf die Hauptperson fokussiert, dabei aber nicht zu einfach und geradlinig.
Erfrischend bissig fällt natürlich der Blick auf die amerikanischen Medien aus. Aus Sensationsgier und Angst um die Quote verkauft der Sender ohne mit der Wimper zu zucken sein ehemaliges Zugpferd, während Cindy die Möglichkeit, sich auf Kosten ihres (Ex)Chefs zu profilieren, gnadenlos ausnutzt. Und die Schuldfrage ist eigentlich gar keine. Denn die Story wird so gedreht wie sie sich am besten verkauft.
Zimmermann schreibt sehr angenehm. Er benutzt eine leicht verständliche Sprache und verzichtet auf Schachtelsätze. Trotzdem ist er phantasievoll und abwechslungsreich beim Wortschatz.
Die Story führt er sehr straff voran, teilweise sogar rasant. Trotzdem nimmt er sich auch Zeit für ansprechende Beschreibungen der Leute und des Landstrichs.
Bis zur Aufklärung des Falls lässt er den Leser im Dunkeln und miträtseln. Das sehr überraschende Ende ist in meinen Augen zwar perfekt konstruiert, wirkt aber dennoch etwas übertrieben. Auch fehlen die logischen Aspekte, wenn man denn dann wieder Luft holt und genauer drüber nachdenkt. Die logische Kette stimmt einfach nicht.
Fazit: Insgesamt gesehen liefert Zimmermann einen spannenden, teilweise hintergründigen und mitreißenden Krimi ab, dem man auch sein etwas unlogisches Ende verzeiht. Start zu einer interessanten Reihe.
Ein Mann. Ein Messer.
R.D. Zimmermann
2001 im Droemer Verlag
389 Seiten für 9,90EUR
ISBN: 342661510X
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-08-16 13:30:42 mit dem Titel Der Tod ist nicht genug (R.D. Zimmermann)
Todd Mills ist (immer noch) Polizeireporter bei einem erfolgreichen Regionalfernsehsender im Großraum Minneapolis. Er erhält einen anonymen Anruf, bei dem der Anrufer bei einem Treffen wertvolle und exklusive Informationen verspricht. Entgegen seiner üblichen Gepflogenheiten verabredet sich Todd dann doch zu einem Treffen mit dem angeblichen Informanten.
Aber am Treffpunkt erwartet ihn ein junger Mann, der ebenfalls anonym hinbestellt wurde. Die beiden sind etwas ratlos. Als dann auch noch ein Sturm wie ein Weltuntergang über die beiden hereinbricht, überschlagen sich für Todd die Ereignisse:
Er wird während des Sturms unfreiwilliger Zeuge des brutalen Mordes an dem jungen Mann – der auch noch ein Polizist war!
Steve Rawlins - Polizist und Lebenspartner von Todd – nimmt die Ermittlungen auf. Doch auch Todd Mills macht sich so seine Gedanken: War vielleicht gar nicht der Polizist gemeint, sondern es war ein Anschlag auf ihn? Oder wird er einfach nur benutzt, sollte er Zeuge sein dieses Mordes sein? Und auch er recherchiert. Dabei kommt er aber ständig Steve Rawlins in die Quere und bringt sich selbst schließlich auch noch in Gefahr als ein Verdächtiger auftaucht, dessen Identität und mysteriöse Vergangenheit immer wieder zu neuen Rätseln, aber auch Erkenntnissen führt...
Hier ist nun der 2. Band aus der (bisherigen) Todd Mills Trilogie. Zimmermann hat dieses Buch 1998 geschrieben/veröffentlicht. Und dieses Mal erschien der Krimi in meiner geliebten "Bad Guys" Reihe aus dem Bruno Gmünder Verlag. Mit 320 Seiten ist es eines der dicksten Bücher der Reihe bisher. Und ich muss dann leider sagen ein paar Seiten weniger hätten auch gereicht
.
Aber kommen wir erst mal zu den Figuren. Todd Mills ist die Hauptperson und wie bereits im ersten Buch ist die Handlung sehr auf ihn fokussiert. Man muss "Ein Mann. Ein Messer." nicht kennen, um dieses Buch verstehen zu können. Denn Zimmermann nimmt (leider) darauf keinen Bezug. Daraus resultiert dann aber, dass man als Erstleser vor ziemlich blassen Figuren steht. Todd wird von Zimmermann als einziger mit etwas Vergangenheit ausgestattet. Aber nicht zu viel, denn das stand ja alles schon mal in dem anderen Buch.
Sein Freund Steve Rawlins, den man auch schon aus dem ersten Band kennt sowie auch Janice - gemeinsame Freundin und Rechtsanwältin - bleiben dagegen absolut blass. Als Leser fragt man sich unwillkürlich woher die beiden kommen und was sie in Todds Leben, außer als Stichwortgeber zu fungieren, noch zu tun haben. Einzig die Figur des mysteriösen Hauptverdächtigen wird noch etwas genauer ausgeleuchtet.
Zimmermann bleibt allerdings seinem Schreibstil treu. Das Buch liest einfach und flott, aber nicht billig. Diesmal kommt die Tiefe aus der sehr interessanten Kombination Polizei/Medien und den sich daraus ergebenden – auch privaten - Konflikten.
Denn Todd Mills ist immer auf der Suche nach der zuschauerbindenden Reportage/Schlagzeile und muss dabei mit seiner (noch) vorhandenen Moral und der zu erwartenden Quote jonglieren. Um zu einem verträglichen Ergebnis für sich selbst zu kommen, geht er dann auch schon mal unverantwortliche Risiken ein. Und genau aus diesem Grund muss Steve Rawlins auch immer gründlich überlegen, welche Informationen er mit Todd teilen kann. Was natürlich auch zu Spannungen in der Beziehung führt.
Im Allgemeinen führt Zimmermann die Story recht straff voran und bietet dem Leser gute Ansatzpunkte, um ihn erfolgreich auf die falsche Fährte zu locken. Was für ihn natürlich die Möglichkeit bringt, neue Wendungen und Aspekte einzubinden. Trotz allem gibt es aber wie schon erwähnt einige Längen, über die ich aber ganz gut hinweglesen konnte.
Der Showdown kommt dann zwar nicht überraschend, dafür aber um so gewaltiger. Und wie bereits im ersten Buch scheint er mir etwas übertrieben.
Fazit: ein guter 2. Band der Krimireihe mit sympathischen Hauptdarstellern und deutlichen Hieben auf den zynischen Sensationsjournalismus. Die kleinen Längen lassen sich verschmerzen.
Der Tod ist nicht genug
R.D. Zimmermann
2000 im Bruno Gmünder Verlag
323 Seiten für 12,95 EUR
ISBN: 3861874164
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-08-26 09:30:39 mit dem Titel Nur der Schein trügt (R.D. Zimmermann)
Der 17jährige und ausgesprochen gut aussehende Andrew Lyman wird tot in seiner "Hausmeister-Wohnung aufgefunden. Todd Mills ist Polizei- und Enthüllungsreporter bei einem erfolgreichen Regionalfernsehsender im Großraum Minneapolis. Für ihn ist das eine quotenträchtige Story, über die er in seiner Sendung ausführlich berichtet.
Währenddessen leitet sein "Mann" Steve Rawlins die Untersuchungen zu diesem Mordfall.
Doch etwas ist anders: Rawlins ist vom Tod des Jungen, den er und Todd aus einem Jugendzentrum kannten, erschütterter als gemeinhin üblich und erklärbar wäre. Hinzu kommt, dass Todds Recherchen bei Jordy – einer von Andrews Freunden – etwas Ungeheuerliches ergeben. Der Polizeibeamte Steve Rawlins soll ein Verhältnis mit dem minderjährigen Andrew gehabt haben!
Todd ist sofort bereit, diese Neuigkeit zu glauben und fällt geschockt in ein schwarzes Loch. Und Steve macht die Sache auch nicht leichter, wenn er sich immer seltsamer benimmt.
Doch das Tagesgeschäft geht weiter. Und Todd bekommt als einziger Journalist der Stadt die Möglichkeit, mit Amerikas Starschauspieler Tim Chase ein Interview zu führen, der gerade einen Film in der Stadt dreht. Die brennendste Frage soll natürlich das Dauergerücht um Chases Homosexualität sein. Doch der ebenso attraktive wie charmante Schauspieler stellt die Beziehung von Todd und Steve auf eine weitere Bewährungsprobe ....
Nach "Ein Mann. Ein Messer." und "Der Tod ist nicht genug" legte der Gmünder Verlag 2001 mit diesem Roman ein weiteres Werk von R.D. Zimmermann in der Bad Guys Reihe auf. In den USA hat Zimmermann den Roman bereits 1999 veröffentlicht.
Ich habe nun die Entwicklung der Hauptfigur Todd Mills und die Entwicklung Zimmermanns als Autor durch dieser 3 Romane verfolgen können und muss sagen, diese Weiterentwicklung ist bemerkenswert.
Der deutsche Titel des Romans ist wahrlich Programm. Geschickt reißt Zimmermann den Leser tief in die Story und schafft es immer wieder neue Wendungen und Täuschungen einzubauen, die die Situationen plötzlich in völlig neuem Licht erscheinen lassen. Beim Miträtseln habe ich einige Male zurück geblättert und nachgelesen, allerdings mit anderen Voraussetzungen als beim ersten Mal.
Und während es im ersten Roman noch alleine um die Hauptfigur und den Krimi an sich geht, geht Zimmermann mit jedem Buch auch tiefer in die sozialen Verhaltensweisen rein. Der Mord an Andrew Lyman dient in diesem Roman eigentlich nur als Anfangspunkt für die Erzählung diverser Schicksale. Im Vordergrund stehen Todd und Steve, die durch ihre fehlende Kommunikation auf den Bruch ihrer Beziehung hinsteuern. Liebevoll und sehr punktgenau erzählt Zimmermann dabei die Gedanken der beiden und das jeweilige Scheitern von kläglichen Kommunikationsversuchen. Ich denke, dass kann jeder sehr gut nachvollziehen und sollte das auch als Anlass nehmen, sich mal über sein eigenes Verhalten Gedanken zu machen.
Weiterhin erhält man als Leser Einblicke in das immer noch so engstirnige und bigotte Landleben im mittleren Westen der USA sowie natürlich auch auf die gigantische Hollywood PR Maschinerie um den "imaginären" Tim Chase. Allerdings wird sich bei den Initialen TC jeder seinen eigenen Reim machen können. Aber psst, diesen Gedanken darf man nicht mehr laut aussprechen, denn das könnte Millionen kosten.
Natürlich sind der bereits gut eingeführte Reporter Todd Mills und sein Lover weiterhin die handelnden Hauptpersonen. Aber nach dem mit einigen Längen behafteten zweiten Werk, präsentiert Zimmermann hier einen kurzweiligen, guten, spannenden und thematisch sehr interessanten Krimi.
Der Schreibstil ist wie bereits in den vorigen Büchern schon locker und fließend. Die Personen werden liebevoll gezeichnet, wenn auch wieder überwiegend nur angerissen. Die Story ist allerdings deutlich straffer und Spannungsbögen werden durch geschickte Andeutungen und das Spiel mit der detektivischen Neugier des Lesers umfassend und gelungen aufgebaut. Das Ende ist diesmal glücklicherweise nicht auch nicht mehr so übertrieben und allzu kitschig.
Fazit: 320 Seiten, bei denen sich das Lesen lohnt. Gute Unterhaltung, die ohne erhobenen Zeigefinger auch zu denken gibt.
Nur der Schein trügt
R.D. Zimmermann
2001 im Bruno Gmünder Verlag
320 Seiten für 12,95 EUR
ISBN: 3861874199 weiterlesen schließen -
Das Schwert der Amazone (Marion Zimmer-Bradley)
Pro:
was zum schnell durchlesen
Kontra:
viel zu kurz und zu wenigausgeschmückt
Empfehlung:
Nein
Alle Romane von Marion Zimmer Bradley haben eines gemeinsam: die Helden sind immer Frauen und die Männer kommen meistens nicht sehr gut weg. Ich habe den Roman beim Stöbern in der Bücherei entdeckt und ihn mitgenommen, weil mich der Titel angesprochen hat und ich die Fantasy-Geschichten von ihr sehr gut finde.
Eines Tages bringt eine Sklavenkarawane eine junge Frau mit in die Stadt Jemmok, die sich an nichts mehr erinnern kann, was vor dieser Reise gewesen ist, nicht einmal an ihren Namen. Ihre letzten Erinnerungen sind die unzähligen Vergewaltigungen und Strapazen auf dem langen Weg durch die Wüste.
Die Sklavenhändler verkaufen die junge Frau, in die Schicksalshallen, dem Aufenthaltsort der Gladiatoren, denen sie fortan als Hure dienen soll. Als sie unter dem gejohle der Gladiatoren abgeführt wird, ergreift sie plötzlich ein Schwert und spaltet dem dreistesten von ihnen, mit einem gewaltigen Hieb, den Schädel. Daraufhin bekommt sie den Namen Zayda „die Schreckliche“ und wird zur Gladiatorin gemacht.
Dieses Leben gefällt ihr ganz gut und es macht den Anschein, das sie nicht zum ersten mal mit Waffen umgeht. Langsam entwickelt sich auch eine Freundschaft mit ihrem Kollegen Hassim, die allerdings einen kleinen Hacken hat: Sie darf nicht mit ihm ins Bett gehen, da sie geschworen hat, das kein Mann sie berühren darf und so bleibt ihr nicht anderes übrig als sich mit ihren Geschlechtsgenossinnen zu trösten.
Bei ihrem ersten Kampf, den sie mit Bravour gewinnt, erregt sie das Aufsehen der anwesenden Patrizier und besonders Ifania fängt an um Zayda zu werben (später landen sie dann auch zusammen im Bett) da Ifania ein Tamarin (14 Gladiatoren) nur aus Frauen gründen will.
Als dann auch noch Beizun in die Schicksalshallen kommt, der man wegen ihrer Spielschulden die Wahl zwischen Hure oder Gladiator gelassen hat, scheint sich alles zum guten für Zayda zu wenden. Sehr schnell werden die beiden ein Paar und fangen an Pläne für ihre Freiheit zu schmieden. Zayda nützt ihren „guten Draht“ zu Ifania um diese zu überzeugen, das sie die beiden Frauen aus den Schicksalshallen freikaufen muss, damit diese ihr helfen können, ihren Traum vom weiblichen Tamarin zu verwirklichen. Ifania kauft dann auch die beiden Frau aus den Schicksalshallen frei und gibt ihnen den Auftrag nach anderen Gladiatorinnen zu suchen.
Auf dem langen Ritt durch die Wüste und der Suche nach anderen geeigneten Gladiatorinnen wird Zayda immer öfter von Erinnerungsfetzen heimgesucht, die sie am Anfang nicht recht zu deuten weis, aber langsam fängt sie an sich an ihre Vergangenheit zu erinnern.........
Über den Teilerfolg der beiden Frauen, an was sich Zayda alles erinnert und wie die Geschichte schließlich ausgeht, will ich mich nun lieber ausschweigen, um keinem die Spannung zu nehmen, der den Roman selber lesen möchte
Marion Zimmer Bradley kann klasse Fantasy-Romane schreiben (Nebel von Avalon oder Darkover Zyklus), aber mit diesem Roman kommt sie nicht an Ihre Erfolge heran, die Geschichte ist zu einfach gestrickt und auch recht kurz (ca. 200 Seiten), ein Roman den man schnell mal zwischendurch lesen kann. Mir hat er nicht besonders gut gefallen, ich fand den Roman viel zu wenig ausgeschmückt, die Heldin wirkt irgendwie Farblos, stellenweise sogar richtig einfältig und die Geschichte gab es doch auch schon in zahlreichen anderen Romanen, nur das dort die Hauptpersonen immer Männer waren. Auch die ständigen Hinweise welches Allheilmittel die Lesbische Liebe sein soll fand ich doch ein wenig überzogen. Beim lesen habe ich mich des öfteren gefragt, für welche Zielgruppe dieser Roman ursprünglich gedacht war, denn er ist insgesamt schon sehr einfach geschrieben.
Das Schwert der Amazone ist ein frühes Werk der Autorin, deshalb sei ihr dieser Ausrutscher verziehen, den sie hat schon oft bewiesen das sie es besser kann.
Lübbe Verlag
Original Titel Warrior Woman
ISBN 3-7857-0428-3 für 4,95 Teuro
Wie immer in verschiedenen Meinungsforen unter nethar oder shamane gepostet weiterlesen schließen -
Die neuen Jediritter! (Erben des Imperiums / Zahn, Timothy)
01.08.2002, 12:50 Uhr von
Ranger99
Hi Leute! Bin ein lebensfroher Berliner, der gerne seine Meinung kund tut. Ich lese gerne, treibe...Pro:
toller Abschluss der Folgetrilogie
Kontra:
wieder wohl nur was für Fans
Empfehlung:
Nein
Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis
Seit sieben Jahren stehen sie nun schon in meinem Bücherregal. Drei Fortsetzungen der legendären StarWars Saga. Nachdem George Lucas in den Achtzigern seine Sternekrieg Utopie vorerst beendet hatte, versuchten sich diverse Autoren an dem Stoff um die Helden aus dem All. Timothy Zahn setzte direkt an „Die Rückkehr der Jediritter“ an und versucht sich in einer Fortsetzung der weltberühmten Story. In diesem Bericht geht es um den ersten Teil der Folgetrilogie „Die Erben des Imperiums“.
Story
Wir befinden uns fünf Jahre nach dem Sieg von Luke Skywalker und seinen Freunden über das Imperium und den dunklen Imperator. Darth Vader, der sich am Schluss doch noch zur guten Seite bekannte ist tot und mit ihm ist auch sein Meister, der Imperator Palpatine vom Sternenhimmel verschwunden. Doch wer sich an die grandiose Endschlacht um den zweiten Todesstern erinnert, dem wird bewusst sein, dass dort durchaus nicht das gesamte Imperium vernichtet wurde. Die übrig gebliebenen Truppen haben sich nämlich unter dem genialen Großadmiral Thrawn neu gesammelt. Thrawn verfolgt einen genialen Plan zur Vernichtung der Rebellenallianz. Dabei kommt ihm ein scheinbarer Verräter in den Reihen der Allianz zur Hilfe. Diese hat sich derweil auf Coruscant niedergelassen. Das war bekanntlich auch der Regierungsmittelpunkt des Imperiums und hier lauern anscheinend noch viele versteckte Gefahren. An der Spitze der Allianz kämpfen Leia, die bald zweifache Mutter wird, ihr Mann Han Solo und natürlich auch Luke Skywalker, dessen Aufgabe vor allem im Ausbilden einer neuen Jedigeneration begründet liegt. Da Leia viel Zeit mit Regieren und Konferenzen verbringt, sollen Luke und Han weitere Welten für die Allianz gewinnen, ausserdem soll Luke potentielle Kandidaten finden und zu Jedis ausbilden. Auf einer besonders schwieregen Mission begleitet Leia die beiden, da ihr diplomatisches Geschick gefordert ist. Das weiß auch der Feind und plant Luke, Leia und die ungeborenen Zwillinge zu entführen. Dabei bedient sich das Restimperium unter Thrawn den Noghri. Einer seltsamen Katzenmenschrasse, die die reinsten Killermaschinen sind. Wird dieser Plan gelingen oder schaffen es unsere Helden am Ende doch wieder? ....selbst lesen
Altbekannte
Luke ist endlich erwachsen geworden. Er ist Jedomeister und möchte weitere Jedi ausbilden. Trotzdem sucht er die Hilfe eines im All verschütt gegangenen Großmeisters. Dieser ist jedoch vollkommen verrückt und ausserdem ein Klon.
Leia ist Diplomatin durch und durch. Sie steht zwar nicht an der Spitze der jungen Republik. Hat jedoch nicht mal Zeit sich um Han oder ihr wachsende Familie.
Han ist immer noch der gleiche alte Windhund. Den Blaster immer Locker im Holster ist er mit Chewie gemeinsam immer auf der Suche nach Abenteuern. Dabei Vergisst er aber nicht ein guter Vater zu werden. Auch der tolldreiste Schmuggler wird älter.
Chewie spielt diesmal eine sehr interessante Rolle. Man lernt endlich auch mal seinen Heimatplaneten kennen. Für mich eines der interessantesten Details neben der Hauptgeschichte. Überhaupt ist Chewbaca eine meiner Lieblingsfiguren im gesamten StarWars Universum.
Natürlich gibt es auch noch unser aller Lieblinge C3PO und R2D2......
Neue Gegner
Neben dem grausamen aber charismatischen Großadmiral Thrawn, lernen wir Mara Jade und Talon Karrde kennen. Amra ist eine wunderschöne Schmugglerin, die aus noch ungeklärten Gründen eine großen hass auf Luke hat. Ihr Boss Karrde ist eine undurchsichtige Figur. Auf welcher Seite steht der Schmugglerkönig? Wohl nur auf seiner eigenen. Darüber hinaus gibt es noch die Noghri. Eine faszinierende Rasse, deren Bestimmung anscheinend nur im Assassinentum liegt. Alles in allem wird die Welt der Sternenkrieger wieder mal um imposante Figuren bereichert.
Zum ersten Teil
Wir befinden uns hier wie gesagt in einer Trilogie. Wer jetzt schon abwinkt, dem kann ich sagen, daß durch die sehr geradlinige und verständlich Schreibweise bzw. die gute Übersetzung, sich das Werk sehr schnell lesen lässt. Die Spannung bleibt natürlich auch bis zum Schluss erhalten, denn man soll ja auch noch die anderen beiden Teile lesen. Zur weiteren Beurteilung bitte auch die Kurzbewertung mit einbeziehen.
Der Reiz an StarWars
Wer möchte das nicht gern? Mit Lichtgeschwindigkeit durch unendlich viele Sternensystem reisen, sich der Macht bedienen, mit Laserwaffen feuern oder mit Lichtschwertern kämpfen. Ein Traum für jeden Science Fiction Fan. Seit meiner Kindheit begeistert mich StarWars und ich werde wohl nie mehr davon loskommen. So kam ich gar nicht umhin mir auch diese Bücher über die Materie zu kaufen. Ich habe sie mittlerweile schon dreimal gelesen. Nur wahre StarWars Fans können so was verstehen. Nachdem nach „Rückkehr der Jediritter“ erst einmal Ruhe am Sternenhimmel eingekehrt war, sind ja nun schon zwei neue Filme auf dem Markt gelandet. Diese befassen sich bekanntlich aber mit der Zeit vor Luke, Han und Leia. Natürlich hatte kaum jemand mit einem solch genialen Schachzug von Lukas gerechnet. Auch die vielen Autoren nicht. Darum schrieb man eben lieber Nebenhandlungen oder Fortsetzungen. Zahn verwendet sehr viele Motive aus den alten StarWars Episoden. R2 schleudert mal wieder das Laserschwert aus einer verborgenen Klappe und Luke besucht die dunkle Höhle auf Dagobah um endlich deren Geheimnis zu lüften. Der Autor hält sich also streng an seine Vorgaben. Wen also interessiert, wie es eventuell weitergehen könnte, dem lege ich Zahns drei neue Episoden ans Herz. Dabei glaube ich aber nicht, dass Lukas, der ja StarWars eh in 9 Episoden geplant hatte, sich an dieses Material halten wird.
Das Buch
Der erste Teil von Timothy Zahns Fortsetzung erschien 1992 im Goldmann Verlag. Es ist auch unter LucasArts lizenziert. Ich habe dieses Buch für damals 15,00 DM gekauft. Ich kann es nur empfehlen, wobei ihr einplanen solltet auch die beiden anderen Teile, über die ich noch berichten werde, zu erwerben. Ansonsten leiht ihr sie euch halt mal aus. Ich denke aber, dass es nur etwas für Fans ist, denn ansonsten kann man sich sicher nicht in diese „unsere“ Welt hineindenken.
©Ranger99
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-08-01 10:47:36 mit dem Titel Die Macht ist dunkel! (Die dunkle Seite der Macht / Zahn,Timothy)
Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis
!Achtung eventuell vorher den Bericht zu „Erben des Imperiums“ lesen!
In meinem letzten Bericht habe ich euch ja schon den ersten Teil der sehr erfolgreichen StarWars Fortsetzung von Timothy Zahn vorgestellt. Natürlich möchte ich euch auch die beiden andren Teile nicht vorenthalten. Prinzessin Leia in der Klemme auf Coruscant , Luke will mit seinem X-Flügler dorthin und Han ist mit dem Millenium Falken unterwegs. Eine Schlacht gegen die Imperialen ist gewonnen. Allerdings ist Großadmiral Thrawn aktiver denn je, und auch der mysteriöse imperiale Spion ist noch nicht enttarnt. So endete der erste Teil „Erben des Imperiums“. Wie es nun weitergeht, davon will ich nun berichten.
Story
*****
Mit Hilfe des Jedigroßmeisters Cbaoth setzt Thrawn seine Angriffe auf die Republik fort. Luke ist mit Lando dabei, auf dessen Minenkomplex einen Raumschiffdieb dingfest zu machen. Dieser gibt zu Schiffe für das Imperium zu stehlen, da diese wohl sehr gut dafür zahlen würden. Das bringt die beiden ins Grübeln. Unterdessen ist Han auf Coruscant eingetroffen. Dort trifft er auch wieder auf Chewie und Leia um mit ihnen gemeinsam in die von ihm so ungeliebte Politik einzugreifen. Eine Verschwörung gegen Admiral Ackbar, den die Fans noch aus den ersten StarWars Episoden kennen scheint im Gange zu sein. In der hitzigen Debatte verrät Han von seinem Wissen um den neuen imperialen Anführer. Außerdem kommen die Republikaner zu der Erkenntnis, dass das Imperium ein Tarnfeld für Schiffe entwickelt haben muss. Während Luke weitere Erkundigungen über den mysteriösen Jedimeister einholt, beschliesst Leia der Sache mit den Noghri, die nun schon mehrer Attentate auf sie verübt hatten, auf den Grund zu gehen. Als sie ihr Vorhaben in die Tat umsetzt macht sich Luke auf den Weg zu Cbaoth. Ob es Leia gelingt die Killermaschinen für ihre Sache zu gewinnen und was das Imperium mit dem besagten Tarnfeld vorhaben könnte, das müsst ihr schon selbst rausfinden.
Wissenswertes
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Mehr wird nicht verraten, denn es soll ja noch Leute geben, die ebenfalls Bücher lesen und auf den einen oder anderen Tipp hin auch mal Romane in die Hand nehmen. Auf jeden Fall ist es Zahn gelungen, sehr gekonnt an seinen ersten Teil anzuknüpfen. Überhaupt ist die Handlung aller drei Teile sehr fließend. Man hat das Gefühl , dass es auch ein einziges Buch sein könnte. Allerdings wäre dieses dann wohl zu dick. Zahn blieb auch hier seiner sehr detaillierten und ausschmückenden Schreibweise treu. Er verwendet sehr viele Motive aus den bekannten Episoden. Auch die Figuren sind natürlich authentisch. Sehr geschickt erzählt der Autor die Geschichten von Figuren, die den Fans vorher nicht bekannt waren. So z.Bsp. die der Schmugglerin Mara Jade. Man erfährt welche Rolle sie unter dem alten Imperator gespielt hat und warum sie einen solche Hass auf Luke hat. Nie hat man das Gefühl, dass sinnlose Details einfach dazugedichtet wurden. Alle Figuren und Charaktere könnten genauso gut auch schon in den ersten drei Episoden aufgetaucht sein. Was einem z Bsp. bei dem blöden Jar Jar Binks Vieh in den neuen Kinofilmen sehr schwer fällt. Es macht außerdem einfach Spaß wieder gefährliche Abenteuer gemeinsam mit den bekannten Helden zu bestehen. Mir gefällt es sowieso sehr gut, wenn in Folgeromanen nicht soviel verfälscht wird. Da stört es auch nur geringfügig, dass einige Handlungen einem sehr bekannt vorkommen bzw. bestimmte Motive aus den alten Werken einfach übernommen wurden.Die dunkle Seite ist übrigens ein auch in ein Eigenname, wofür wird aber nicht verraten. Auch der zweite Teil von Zahns StarWars Weiterführung ist ein Muss für die Fans. Ohne den ersten Teil gelesen zu haben allerdings nicht zu empfehlen.
Das Buch
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Erschienen ist es 1993 im Goldmann Verlag. LucasArts gab natürlich auch hier sein Einverständnis. Es ist wie schon der erste Teil auf umweltfreundlichem Recycling Papier gedruckt. Die Schrift ist relativ klein, lässt sich aber problemlos lesen. Leider vermisst man auch hier einige Illustrationen, die der Fantasie noch mehr auf die Beine helfen würden. Diese wird aber ansonsten sehr angeregt. Wie schon Teil eins hat es 15,00 DM gekostet. Zu empfehlen ist, sich so etwas auszuleihen. Die Fans, die es im Schrank haben müssen, sollten es halt billig ersteigern. Ebay lässt grüßen. Auch hier gilt, wer nicht zur StarWars Gemeinde gehört, der sollte es mal versuchen, aber nicht mir die Schuld geben, wenn ihm die Materie nicht gefällt.
Als nächstes folgt der letzte Teil „Das letzte Kommando“. Wer nämlich keine Lust hat die drei dicken Romane zu lesen, der hat die Chance diese in Kurzform in meinen drei Berichten kennen zu lernen.
©Ranger99
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-08-01 10:50:54 mit dem Titel Episode 9? (Das letzte Kommando / Zahn, Timothy)
Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis
Nachdem ich nun schon die beiden ersten Teile von Timothy Zahns StarWars Fortsetzung vorgestellt habe, soll natürlich auch der dritte und letzte Teil der Trilogie beurteilt werden. Was bisher geschah könnt ihr den beiden Vorgängerberichten entnehmen. Um sich ein gutes Gesamtbild zu verschaffen ist es eigentlich unerlässlich alle drei Berichte zu kennen, bzw. alle drei Teile des Werkes selbst zu lesen.
zum Inhalt
Großadmiral Thrawn ist es gelungen eine unheimlich schlagkräftige Klonarmee aufzustellen. Dieser neuen Bedrohung scheint die junge Republik nicht mehr gewachsen. Immer mehr Planeten geraten wieder unter das Joch des Imperiums. Mit Hilfe des wahnsinnigen Jediklons von Meister Cbaoth ist es Thrawn gelungen seine Klone noch effizienter kämpfen zu lassen. Der Jedi kann mit Unterstützung der Macht eine Klonarmee geschickt steuern, da diese natürlich alle gleichen Geistes sind. Was der imperiale Admiral nicht ahnt, Cbaoth verfolgt seine eigenen Pläne. Er möchte unbedingt Leia und ihre Zwillinge in seine Macht bringen, denn er plant eine neue Jedidynastie aufzubauen. Als er sich Thrawn offenbart, sinnt dieser über seinen eigenen Vorteil bei diesem Vorhaben nach. Luke ist immer noch mit dem Schmuggler Karrde unterwegs, der sich immer mehr zum Verbündeten entwickelt. Mara Jade findet sich auf Coruscant wieder, sie wähnt sich unter Feinden. Doch langsam erkennt sie, dass alte Feinde nun Freunde geworden sind. Wir erfahren nun auch ihr vollständige Vergangenheit. Leia hat nun auch ihre Zwillinge zur Welt gebracht und diese entwickeln sich prächtig, odch dann verschwinden die Kinder.Wird sie sie wiedersehen? Unterdessen geraten Thrawn und Cbaoth immer mehr aneinander, der verrückte Klon wähnt sich als neuer Imperator und Herrscher über das Universum. Doch da hat Thrawn ganz andere Pläne. Es gelingt Cbaoth dann sogar Luke auf seinen Planteten zu locken. Es kommt zum finalen Showdown in dem Skywalker vermeintlich zu spät erkennt, einen tödlichen Fehler begangen zu haben.....
Im dritten und letzten Teil der StarWars Fortsetzung fügen sich die Bilder aus den vorangegangenen Episoden nun endlich zusammen. Was in Episode zwei „Angriff der Klonkrieger“ ja schon zur schrecklichen Wirklichkeit wurde bedroht nun die gesamte Sternenwelt. Der Einsatz von Klonen! Willenlos und leicht zu steuern überrennen endlose Horden in Sturmtruppenpanzern Planet für Planet. Die beängstigende Vision des geklonten Menschen, die auch Zahn wieder aufgreift, ist ja auch in unserer realen Welt immer wieder ein wichtiges Thema. Wozu so etwas führen könnte zeigt dieser StarWars Roman in aller Deutlichkeit. Sicher damals noch ungewollt übt Zahn und auch George Lucas eindeutig Kritik am Klonen und allen damit verbundenen Gefahren. Ansonsten gelingt es Timothy Zahn meiner Meinung nach perfekt an George Lucas Episoden 4 bis 6 anzuknüpfen. Alle Charaktere bleiben unverfälscht. Vieles was der StarWars Fan noch nicht wusste, wird aufgedeckt. Das unheimlich umfangreiche Puzzle wird hier weiter zusammengesetzt. Im Unterschied zu vielen anderen Autoren beschreibt Zahn keine Nebenschauplätze. Er konzentriert sich voll auf die Fortsetzung der bekannten Episoden. Sollte Lucas sein Vorhaben wahr machen, und uns auch noch die Episoden 7 bis 9 bescheren, dann würde es mich nicht wundern, wenn wir viel bekanntes aus Timothy Zahns Romanen wiederfinden würden. Noch mal zurück zur Weiterführung der Episoden 4 bis 6. Sehr schön ist, dass wir endlich erfahren, warum Luke sich in der Höhle auf Dagobah selbst begegnete und seinem Ebenbild den Kopf abgeschlagen hat. Ihr vermutet richtig, das war die Vision von einem späteren Kampf mit seinem eigenen Klon. Doch wer hat hier letztendlich wen erschlagen? Die Höhle und ihr dunkle Macht spielen überhaupt eine sehr gewichtige Rolle im Gesamtwerk. Wir wissen nun auch warum sich Joda ausgerechnet dort versteckt hielt. Zahn erzählt uns vom unglaublichen Kampf mit einem dunklen Jedi, dessen Energie auch nach Jodas Sieg noch an diesem Ort erhalten blieb und wie ein Plus bzw. Minuspol Meister Joda vor dem unwiderstehlichen Blick des Imperators abschirrmte. All diese Details machen die Fortsetzungstrilogie von zahn für Fans unentbehrlich. Ich bin begeistert von seiner Treue zum Original. Hier wird nichts verfälscht. Da dürfte kein echter Fan etwas zu meckern haben. Wer StarWars nicht kennt oder mag, für den ist das Werk natürlich Gewöhnungssache. Wobei ich sagen kann, dass es sich sicher auch lohnt Timothy Zahn zu lesen. Allerdings sollten es dann auf jeden Fall alle drei Bände sein. Dafür gibt es Gründe, denn Zahn schreibt spannend und sehr ausschmückend. Die Kämpfe im Raum zu erleben oder die vielen verschiedenen Rassen und Figuren kennen zulernen ist allein schon Abenteuer genug für den Leser. Allerdings sollte es nicht an Fantasie mangeln.
Alle drei Teile
Sie ergeben wie gesagt eine tolle Fortsetzung, sind aber auch losgelöst eine sehr schöne und spannende Geschichte. Die Bücher lesen sich sehr schnell, denn es wird nie langweilig. Man muss sie aber auf alle Fälle insgesamt kennen lernen, eventuell helfen meine drei Berichte dabei ein wenig.
Das Buch
Es ist wiederum in schönem StarWars Outfit gehalten. Die bekannten Gesichter begegnen uns gleich auf dem Cover. Leider fehlen auch hier wieder Illustrationen. Dieser dritte und letzte Teil hat knapp über 500 Seiten, die mit relativ kleiner Schrift bedruckt sind. Erschienen ist die gute Übersetzung wieder im Goldmann Verlag, der bisher auch die Vorgänger dieser StarWars Episode auf den Markt brachte. Auch dieser Teil kostete in Erstauflage 15,00 Dm und ihr solltet euch das Buch gebraucht holen. Allerdings nicht von mir, denn ich gebe meine drei Bände nicht mehr her. Es sind eben Pflichtwerke für Sternenkrieger, die man, genau wie die Filme, immer wieder geniessen kann.
Möge die Macht.......na ihr wisst schon
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Zamora, Martha: Frida Kahlo-Aufschrei der Seele - Künstlerbiographie
Pro:
sehr interessante Lebensgeschichte und faszinierende Bilder
Kontra:
etwas zu teuer
Empfehlung:
Nein
„Ich malte niemals Träume ...“
Die Bilder der mexikanischen Malerin Frida Kahlo haben mich sofort fasziniert und in ihren Bann gezogen, als ich sie zum ersten Mal betrachtet habe. Ein Großteil davon sind Selbstporträts, die die Malerin selbst in zum Teil erschreckender Weise darstellen und viel Einblick in das Innenleben dieser Frau geben.
Vielleicht beeindruckten sie mich auch deshalb so stark, weil das Aussehen der Malerin bereits zum Betrachten einlädt. Dies ergeht mir ebenso beim Betrachten der Fotos, die von Frida Kahlo gemacht wurden. Sie ist eine Schönheit und dann doch keine. Ihr Äußeres erscheint mir widersprüchlich. Ein große schlanke Frau mit langen dunklen Haaren und ebensolchen dunklen faszinierenden Augen. Grazil wirkt sie und dann auch wieder kräftig, fast maskulin. Über den Augen hat sie buschige, fast zusammengewachsene dunkle Brauen, der Mund ist eine Spur zu breit, die Nase ebenfalls. Je länger man hinsieht, desto deutlicher wird, dass sie ein sehr androgynes Wesen zu sein scheint. Es steckt eine wunderschöne Frau in ihr, aber ein Teil ist auch männlich. So zumindest empfinde ich es.
In der Biographie von Martha Zamora mit dem Titel „Aufschrei der Seele“, welches bei Heyne als Taschenbuch (Reihe Sachbuch) erschienen ist, finden sich neben der Biographie zahlreiche Fotos der Künstlerin und ihres Umkreises, vor allem jedoch eine Menge Abbildungen ihrer Werke, teils schwarz-weiss, teils farbig. Frida Kahlo selbst soll einmal gesagt haben: „Ich malte niemals Träume, sondern meine eigene Realität“, und davon kann sich auch jeder überzeugen, der ihre Bilder betrachtet. Hier geht es nicht um aus der Phantasie entsprungene Bilder. Sofort sieht man, dass hier ein Mensch am Werk war, der viel inneres Leid und innere Zerrissenheit empfunden haben muss. Doch vielleicht ist gerade das der Schlüssel zu ihrem Erfolg gewesen. Die Bilder sind dadurch so unmittelbar und direkt, dass man sich ihrer Tragik gar nicht entziehen kann.
Frida Kahlo hat von 1907 bis 1954 in Mexiko gelebt. Als junges Mädchen erkrankte sie an Kinderlähmung, welches einen dauernden Schaden an ihrem rechten Bein nach sich zog. Mit 18 Jahren wird sie bei einem Straßenbahnunfall schwer verletzt. Während der Genesungszeit beginnt sie mit dem Malen. Ihre Verletzungen sind sehr schwer und Frida Kahlo selbst behauptet später, dass sie wegen des Unfalls keine Kinder bekommen könnte, worunter sie sehr leidet. Viele ihrer Selbstporträts deuten ihr Empfinden über ihren zerschundenen Körper an. Ihr ganzes Leben lang wird sie immer wieder gesundheitliche Probleme haben, die sie auf den Unfall zurückführt. Sehr früh lernt sie den um einiges älteren Künstler Diego Rivera kennen, den sie später heiratet. Beide haben eine intensive, oft durch Trennungen gefährdete Beziehung, werden aber immer wieder zueinander geführt.
Mehr möchte ich hier noch nicht zu ihrem Leben schreiben, um der Biographie nicht allzu viel vorwegzunehmen.
Das Buch hat ca. 140 Seiten und enthält, wie gesagt viele Fotografien und Abbildungen ihrer Werke. Im Anschluss an die mit den Abbildungen bereicherte Biographie, in der wir einiges über das Innenleben der Künstlerin erfahren, was hilfreich beim Interpretieren ihrer Werke ist, findet sich ein chronologischer Lebenslauf, ein Bild- und Fotonachweis über die insgesamt 77 Abbildungen sowie ein Biographie-Nachweis und ein Stichwortverzeichnis.
Das Buch liest sich sehr gut. Die Autorin, Martha Zamora, ist eine der besten Kennerinnen von Leben und Werk Frida Kahlos, welche sie auch persönlich gekannt hat.
Das Buch gibt es als Taschenbuch von Heyne, ISBN-Nr. 3-453-07905-1. Es kostete ehemals 19,90 DM, was ich als einzigen Nachteil empfinde, weil dies für ein Taschenbuch doch recht teuer ist.
Mit diesem Bericht habe ich den Lesern nicht nur die Biographie näher bringen wollen sondern auch und vor allem die Künstlerin Frida Kahlo bzw. deren Werke. Wer sie nicht kennt und noch nichts von ihr gesehen hat, sollte das meiner Meinung nach dringend nachholen. Grund-Interesse ist natürlich vorausgesetzt. weiterlesen schließen -
Zimmer Bradley, Marion - Tochter der Nacht
26.06.2002, 12:28 Uhr von
SandraR
Ich bin Baujahr 1972 und lebe in der Nähe von Münster in Westfalen. Meine wichtigste und zeitau...Pro:
Spannend erzählt, neue Perspektive
Kontra:
Vorsicht: mittlerer Teil einer Trilogie!
Empfehlung:
Nein
Zauberflöte?!
MZB erzählt die Geschichte der Oper "Die Zauberflöte". Hatte Wolfgang Amadeus Mozart sich das so gedacht? Wahrscheinlich nicht, aber er wäre bestimmt begeistert! Mit viel Fantasie und Esprit versetzt MZB die Handlung in ein Fantasyreich bezaubernster Art. Allein wie sie mal wieder ein bekanntes "Thema", eine bekannte Geschichte, neu interpretiert und erzählt macht das Buch zum absoluten Muß für ihre Fans und solche, die es werden wollen!
Die Geschichte der Zauberflöte/ des Buchs?
Das alte Spiel von Liebe und Intrige,
ein bißchen Romeo und Julia,
ein Fantasyreich und eine Suche.
Die Personen:
Der Herrscher des Lichts - die Königin der Nacht,
Tamino, der des Herrschers des Lichts - Pamina, die Tochter der Königin der Nacht,
Papageno, Vogelmensch - Papagena, Vogelfrau
Wer eine gut geschriebene, wunderschöne Fantasy-Story zu schätzen weiß hat hier "Lesefutter" gefunden! Aber da ist man bei MZB eigentlich immer sehr gut aufgehoben!
Bestimmt nicht nur für "Opernfans"!
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-06-20 13:51:45 mit dem Titel Zimmer Bradley, Marion - Tochter der Nacht
Zauberflöte?!
MZB erzählt die Geschichte der Oper "Die Zauberflöte". Hatte Wolfgang Amadeus Mozart sich das so gedacht? Wahrscheinlich nicht, aber er wäre bestimmt begeistert! Mit viel Fantasie und Esprit versetzt MZB die Handlung in ein Fantasyreich bezaubernster Art. Allein wie sie mal wieder ein bekanntes "Thema", eine bekannte Geschichte, neu interpretiert und erzählt macht das Buch zum absoluten Muß für ihre Fans und solche, die es werden wollen!
Die Geschichte der Zauberflöte/ des Buchs?
Das alte Spiel von Liebe und Intrige,
ein bißchen Romeo und Julia,
ein Fantasyreich und eine Suche.
Die Personen:
Der Herrscher des Lichts - die Königin der Nacht,
Tamino, der des Herrschers des Lichts - Pamina, die Tochter der Königin der Nacht,
Papageno, Vogelmensch - Papagena, Vogelfrau
Wer eine gut geschriebene, wunderschöne Fantasy-Story zu schätzen weiß hat hier "Lesefutter" gefunden! Aber da ist man bei MZB eigentlich immer sehr gut aufgehoben!
Bestimmt nicht nur für "Opernfans"!
*bereits gepostet bei dooyoo am 22.05.00*
*selber nickname*
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-06-26 10:28:29 mit dem Titel Marion Zimmer Bradley - Die Nebel von Avalon
Die Artus-Sage aus der Sicht einer Frau erzählt. Und das von der besten Fantasy-Autorin überhaupt. Dieses Buch verspricht vieles - und hält es auch!
Der Artus-Sage haben sich schon viele Autoren angenommen. Mary Stewart, Gillian Bradshaw, um nur zwei zu nennen. Sie wurde erzählt aus der Sicht von Artus, von Merlin, von Lanzelot,... Aber MZB geht das Thema mal von einer ganz anderen, außergewöhnlichen Seite an. Aus der Sicht von Morgaine, Artus Schwester, erzählt ergibt sich hier eine ganz neue Interpretation. Um die eigentliche Artus-Sage herum baut MZB einen faszinierenden Rahmen auf. Angelehnt an die Geschichte Britanniens und seiner alten Druidenkultur schafft die Autorin eine ganz neue Fantasy-Welt.
Eigentlich ist dieses Buch nur der mittlere Teil einer Trilogie. Leider sind diese Teile nicht chronologisch erschienen. Ich kann aber nur jedem empfehlen mit dem ersten Teil "Die Wälder von Albion" zu beginnen. Dieser Teil hat allerdings mit der Artus_sage selbst überhaupt nichts zu tun, er ist mehr der Ausgangspunkt für die weiteren Geschehnisse. Der dritte Teil "Die Herrin von Avalon" schließt sich dann an "Die Nebel von Avalon" an. Hier rückt mehr die Geschichte um die verwunschene Insel Avalon in den Vordergrund.
"Die Nebel von Avalon" ist aber auch für sich allein gesehen ein sehr lesenswertes und spannendes Buch und kann, da die Handlung in sich geschlossen ist, auch gut ohne die beiden anderen Teile gelesen werden.
Seit Anfang des Jahres die Verfilmung auf Sat1 lief dürfte das Buch einen noch größeren Bekanntheitsgrad erreicht haben.
Zur Verfilmung:
Ich stehe der Verfilmung von "Die Nebel von Avalon" etwas zwiespältig gegenüber. Zum einen war der Film an sich sehr gut gemacht. Julianna Margulies (bekannt durch "Emergency Room") ist für mich eine sehr gute und überzeugende Besetzung der "Morgaine". Insgesamt sind für mich die Darsteller ein großes Plus des Films. Was mir nicht gefallen hat ist das man sich in zu vielen Punkten nicht an das Buch gehalten hat. Vor allem das Ende hat mir überhaupt nicht gefallen. Da ist das Buch auf jeden Fall besser!
Wer das Buch nicht gelesen hat, dem gefällt der Film wahrscheinlich eher. Für sich allein genommen ist beides sehr gut.
*Meinung über das Buch bereits von mir gepostet am 04.04.00 auf dooyoo*
*überarbeitet* weiterlesen schließen -
Warum willst du nicht essen Kind!
13.06.2002, 17:30 Uhr von
bigmanu
Ein herzlicher Hallo an alle meine Leser!Ich heiße eigentlich Manuela, bin 39 Jahre alt und seit ...Pro:
hilft wirklich weiter, gut geschrieben, informativ
Kontra:
nix
Empfehlung:
Nein
„Warum willst du nicht Essen Kind“, ein Ausruf, der mir bei meinem Sohn des öfteren entschlüpft ist, voller Verzweiflung und dem Nervenzusammenbruch nahe. Schon von Anfang an wollte er nicht gerne trinken, verweigerte die Brust und dann auch die Flasche. Alles was mit Milch zu tun hatte, war im schon als Baby zuwider. Er wurde untersucht, mit Spezialnahrung gefüttert, aber es half alles nichts, er nahm als Säugling sogar ab.
Irgendwann war ich dann wirklich am Ende mit meinen Nerven. Schon mit 3 Monaten versuchten wir ihm Brei zu geben, weil er flüssige Nahrung total verweigerte. Aber eine Krankheit oder Unverträglichkeit konnte nicht festgestellt werden. Schlimm war für mich auch immer unsere Krabbelgruppe. Alle gleichaltrigen Kinder nahmen zu und gediehen, nur meiner war spindeldürre und weinte und war unzufrieden. Das zog sich das ganze erste Lebensjahr hin, es war wirklich zum heulen.
Durch Zufall entdeckte ich dann das Buch „Jedes Kind kann richtig essen“ von A.Kast-Zahn/H. Morgenroth. Ich hatte mir schon ein Buch aus dieser Reihe gekauft, und war damit auch sehr zufrieden. Deshalb scheute ich auch die 15,00 Euro nicht und kaufte mir dieses Buch. Es musste einfach irgendetwas mit den Essgewohnheiten meines Sohnes geschehen, so viel war mir und meinem Mann klar.
Ich habe mir auch gleich die Zeit genommen und die 142 Seiten des Buchen in einem Rutsch durchgelesen. Es war am Wochenende, und mein Männe durfte sich um unseren Junior kümmern.
Schon das erste Kapitel war sehr interessant für mich. Hier konnte ich erst einmal die Geschichte der kleinen Anne lesen, die von ihrer Mutter dazu gezwungen wird, Grießbrei zu essen. Bei der kleinen Anne handelte es sich dann um eine der Autorinnen, und sie hat dieses negatives Esserlebnis nie vergessen, obwohl sie sicher ist, das ihre Mutter es damals auch nur gut mit ihr meinte. Auch ich kann mich daran erinnern, von meinen Eltern zum Essen gezwungen worden zu sein. Schon als Kind hasste ich Porree, wurde aber zum Verzehr gezwungen. Noch heute kann ich dieses Gemüse noch nicht einmal riechen, und könnte mich übergeben, wenn ich damit in Berührung kommen. Auch andere Erlebnisse fielen mir wieder ein, und sie waren durchweg negativ. Auch ich war ein Kind, das super dünn war und das Essen verweigert hat. Der Apfel fällt nicht weit von Stamm, oder ist mein Sohn die Rache für die Qualen, die ich mit Sicherheit auch meiner Mutter bereitet habe?
So an meine eigene Kindheit erinnert las ich erst mal im Buch weiter, gespannt, wie es weiter geht. Es folgten erst einmal Erfahrungen, welche die Autorin mit ihren eigenen Kindern gemacht hatte und Erfahrungen, wie sie in Kinderarzt-Praxisen gemacht wurden. Komischerweise denken die meisten Kinder, das ihr Kind zu wenig isst, das fand ich dann sehr interessant. Allerdings wiegt mein Sohn wirklich viel zu wenig, er schlägt total aus der Wachstumskurze hinaus.
Dann folgten im Buch einige Spielregel, die für ein richtiges Essen beachtet werden sollten, und die sich meiner Meinung nach richtig und sinnvoll anhören. So sollten die Eltern entscheiden, was sie dem Kind anbieten, wann sie es anbieten und wie sie es anbieten. Das Kind sollte aber entscheiden ob es davon etwas essen möchte und wie viel es davon essen möchte. Aber gerade das sein Kind selber entscheiden zu lassen ist doch schwerer als ich dachte. Als Mutter entscheide ich also was ich koche und versuche dabei Wert auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu legen. Auch lege ich den Zeitpunkt fest und stelle dann den Kindern das Essen auf den Tisch. Aber ich lasse mein Kind selber entscheiden (auch wenn es schwer fällt) ob und wie viel es davon essen möchte.
In Kapitel 2 erfahren wir, was Eltern über das Essen wissen müssen. Es fängt an mit der Frage, ob Kinder wirklich selber wissen, was und wie viel sie zum Leben brauchen. Und es scheint wirklich so zu sein. Laut wissenschaftlichen Erkenntnissen weiß schon ein Säugling wie viel Nahrung es braucht und kann sich nicht überfressen. Bei Versuchen wurde erwiesen, das Kinder, wenn man sie selber die Menge und die Art der Nahrung wählen lässt, automatisch das richtige essen und auch genug davon essen. Das fand ich doch sehr erstaunlich. Auch über dicke und dünne Kinder wird geschrieben, und ob es Erziehung oder Vererbung ist. Und eine Erläuterung der Wachstumskurve gibt es auch, was ich sehr aufschlussreich fand. Dabei gibt es immer wieder reale Beispiele, wie es anderen Eltern mit ihren Kinder ergangen ist. Auch den Lebensmitteln, die man seinem Kind anbieten soll, sind einige Seiten gewidmet. Und auch der Menge, die ein Kind benötigt. Mein Fazit aus diesem Abschnitt, man sollte seinem Kind möglichst viel anbieten, nur so kann sich der Geschmack entwickeln und die Ernährung wird nicht einseitig.
In Kapitel 3 geht es dann darum, was den Esstisch zum Stresstisch macht. So gibt es einmal das Thema wenn Eltern ihren Kinder das Essen verweigern weil sie zu dick angeblich zu dick sind. Das für mich wichtige und interessante Thema in diesem Kapitel war aber, wenn Eltern ihre Kinder als zu dünn betrachten. Hier wird deutlich gemacht, wie Kinder darunter leiden, wenn sie zum Essen gezwungen werden, und was dies für ihr späteres Leben bedeutet. Es gibt auch viele Beispiele, wie Eltern ihre Kinder durch Erpressung (z. Beispiel Gemüse essen oder kein Nachtisch) zum Essen zwingen. Viele davon kam mir sehr bekannt vor. Ich hatte es selber in meiner Kindheit erlebt, und ich ertappte mich dabei, wie ich es bei meinem Sohn auch anwandte. Aber es ist doch tröstlich zu lesen, das es auch anderen Eltern so ergeht.
Auch Kapitel 4 fand ich sehr interessant. Hier geht es darum, was, wann und wie viel ein Kind in den verschiedenen Altersstufen essen sollte. Es fängt mit der Muttermilch an, über die erste Löffelnahrung bis hin zum Essen am Familientisch. Auch hier gibt es wieder Beispiele und Geschichten von anderen Eltern und viele nützliche Tipps und Ratschläge.
In Kapitel 5 befassen sich die Autoren dann mit den Problemen, die durch Essen auftreten können. Hier gibt es nützliche Ratschläge für Eltern, deren Kinder tatsächlich Übergewicht haben. Auch Ess-Störungen wie Anorexie und Bulimie werden kurz angesprochen. Und natürlich darf auch das Thema Allergien nicht fehlen. Und auch das Problem Durchfall und Erbrechen wird kurz behandelt.
Sehr witzig fand ich die Sprüche für die Küche, die es hinten im Buch noch gibt. Diese kann man ausschneiden und sich in die Küche hängen. Sozusagen als Mahnung, seine Kinder auch richtig zu behandeln. Vielleicht hier einmal ein paar Beispiele, die ich mir sogar selber in die Küche gehängt habe: Du magst nichts? Das macht nichts. Ob dick , ob dünn- ich hab dich lieb. Was ich brauch´, sagt mir mein Bauch. Mama, glaub es endlich auch! Lasst uns beim Essen den Spaß nicht vergessen. Hier wird gegessen ohne zu erpressen.
Nachdem ich dieses Buch zum ersten mal gelesen habe, entschloss ich mich, auch danach zu handeln. Ich bot meinem Sohn sein Essen an, und er durfte davon Essen, was er möchte. Hat er nichts gegessen, habe ich abgeräumt, auch wenn es mir schwer viel. Nach nur 2 Wochen hatten wir unseren Rhythmus gefunden, und das Essen war auf einmal kein Stress mehr. Es war zwar sehr schwer für mich, ihm die Entscheidung zu überlassen, ob er satt ist oder nicht, aber der Erfolg gab ihm recht. Zwar ist mein Sohn noch immer sehr dünn, aber er ist gesund, und es gibt jetzt keinen Kampf mehr am Esstisch.
Bei meiner Tochter habe ich dann gleich nach den Regeln aus diesem Buch gehandelt. Sie durfte Essen soviel sie wollte, und sie hat sich zu einem ganz normalgewichtigen 2jährigem Mädchen entwickelt. Und wenn sie mal weniger isst, dann versuche ich das zu akzeptieren, auch wenn es mir manchmal schwer fällt. Natürlich ertappe ich mich manchmal, wie ich versuche mehr Essen in meine Kinder hinein zu schmuggeln. Dann muss ich mich immer selber ermahnen und meine Sprüche in der Küche lesen, die übrigens immer noch dort hängen. Man denkt eben immer, die Kinder könnten zu wenig essen, ich weiß auch nicht wieso ;o)))
Mein Fazit:
Mir hat das Buch „Jedes Kind kann richtig essen“ sehr geholfen. Jetzt akzeptiere ich es, das mein Sohn zwar sehr dünn aber auch kerngesund ist. Ich biete meinen Kindern ausgewogene Kost an, und die beiden entscheiden selber, wie viel sie davon essen wollen. Und wenn sie den Teller einmal nicht leer essen, dann gibt es bei uns trotzdem Nachtisch. Allerdings müssen sie alles probieren, auch wenn es nur ein Bissen ist. Ablehnung gibt es bei uns nur, wenn man auch probiert hat.
Ich kann dieses Buch nur zu hundert Prozent weiterempfehlen und vergebe deshalb auch alle fünf Sterne. Die knapp 15,00 Euro sind gut angelegt und ich bereue den Kauf nicht. Ich kann es nur allen gestressten Eltern empfehlen, die wie ich nur noch Kampf am Esstisch hatten.
Gruss von Eurer BigManu weiterlesen schließen -
Zimmer-Bradley, Marion " Das Amulett von Ruwenda"
Pro:
zum Ende hin recht spannend
Kontra:
keine Beziehung zwischen den Figuren und dem Leser, zu wenig Beschreibung des eigentlich Themas
Empfehlung:
Nein
Nachdem ich sämtliche Werke von Marion Zimmer Bradley, die die Artus-Sage zum Thema haben, förmlich verschlungen habe, wagte ich mich mit "Das Amulett von Ruwenda" auf ein völlig neues Terrain.
Inhalt:
Die Geschichte spielt im Land Ruwenda und handelt vom ewig währenden Kampf zwischen Gut und Böse. Auf der einen Seite Orogastus, der mit Hilfe einer mächtigen Zauberwaffe die Macht an sich reissen will und auf der anderen Seite die Drillingsschwestern Haramis, Anigel und Kadiya, die zusammen über den Frieden im Lande wachen. Es sind Schwestern wie sie unterschiedlicher nicht sein können: Haramis ist eine Zauberin, Anigel zum herrschen geboren und Kadiya mit Leib und Seele eine Kriegerin. Die drei Schwestern tragen Amulette (eine schwarze Drillingslilie in einem Bernsteintropfen eingeschlossen), die sie miteinander verbinden und ihnen magische Fähigkeiten verleihen.
Die Waffe, die Orogastus verwenden will, wurde von einem Volk entwickelt, das schon längst nicht mehr existiert. Die Bewohner von Ruwenda nennen es "Das versunkene Volk". Dieses Volk hat grausame Waffen erfunden; unter anderem das "Zepter der Macht". Doch sie waren sich der Gefahren dieser Waffen bewusst und so teilten sie das Zepter in drei Teile: Den Dreiflügelreif (er ist in Besitz von Haramis); Kadiya trägt das Dreilappige brennende Auge und Anigel das Dreihäuptige Ungeheuer. Die Talismane sind an ihre Besitzer gebunden, so dass niemand diese Waffen missbrauchen kann. Doch eines Tages verliert Kadiyas Talisman seine Zauberkräfte und die Macht der drei Schwestern scheint ins Wanken zu geraten.
Am Ende findet Orogastus einen Weg die Schwestern von ihren Talismanen zu trennen und das Zepter wird zusammengesetzt, um seine ganze Macht zu entfalten....
Die Welt, die Marion Zimmer Bradley hier geschaffen hat, ist sehr eindrucksvoll. Sie beschreibt die verschiedenen Rassen sehr bildlich, so dass es keine Mühe macht sich diese vorzustellen und mit den Prota- und Antagonisten eine Beziehung aufzubauen. Da gibt es die Nyssomu, Rimoriks, Skritek und die Wyvilo (um nur einige zu nennen).
Die Geschichte ist sehr spannend geschrieben und es machte mir auch hier Mühe das Buch aus der Hand zu legen.
Wer wünscht sich nicht so einen Zusammenhalt unter Geschwistern? Das ist heutzutage schließlich nicht mehr selbstverständlich. Auch der in Haramis tobende Kampf, da sie Orogastus immer noch liebt, ist gut dargestellt. Man fragt sich bis zum Schluß wie sie sich entscheiden wird.
Die drei Schwestern sind gutmütige Herrscher und so dienen ihnen die Tiere und Völker von Ruwenda gerne. Als Fortbewegungsmittel benutzen sie unter anderem auch Lämmergeier. Große, fliegende Wesen, die stark genug sind einen Menschen zu tragen. Mit ein wenig Phantasie kann man förmlich sehen wie sie sich in die Lüfte erheben; wieder ein Zeichen für den lebendigen Schreibstil der Autorin.
Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen; vielleicht auch, weil mir das Genre Fantasy liegt. Ich kann es wärmstens weiter empfehlen.
Durch die "Sprünge" zu den parallel verlaufenden Abenteuern der Schwestern, gestaltet es sich aber teilweise recht kompliziert. Ich kam nicht umhin zurück zu blättern, um den Anschluß nicht zu verlieren.
"Das Amulett von Ruwenda" ist als Taschenbuch im Heyne-Verlag erschienen (ISB N 3-453-13138-X) und kostet 12,90 DM.
Weitere Werke dieser Reihe:
- Die Zauberin von Ruwenda
- Der Fluch der schwarzen Lilie
- Hüter der Träume
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-05-07 19:19:16 mit dem Titel Zimmer Bradley, Marion - Glenraven
Dieses Buch fiel mir vor allem durch das edel anmutende Cover auf. Ein breiter Balken, in dunklem rot gehalten, erstreckt sich im oberen Teil quer über die Seite. Mit goldenen Lettern stehen dort Titel und Autoren geschrieben. Darunter eine Schlucht, durch die ein reissender Fluß führt. Über diese Schlucht führt eine schmale Brücke. Erst beim zweiten Hinsehen entdeckte ich zwei Personen am Rand. Eine zu Fuß und die andere hoch zu Ross. Originell fand ich auch, dass dasselbe Bild auf dem Buchrücken seitenverkehrt abgebildet ist.
Inhalt:
Jayjay Bennington und ihre Freundin Sophie Cortis planen eine gemeinsame Urlaubsreise, wie in jedem Jahr. Jayjay geht in einen Buchladen, um ein geeignetes Ziel auszusuchen. Dort wird sie von einem Buch über das Land Glenraven magisch angezogen. Beim Berühren des Reiseführers fühlt sie ein Kribbeln, das durch ihren Körper fährt und je länger sie das Buch betrachtet, desto stärker wird der Wunsch die Reise nach Glenraven anzutreten. Jayjay ersteht schließlich das Buch, das eindrucksvoll den kleinen Staat zwischen der italienisch-französischen Grenze mitten in den Alpen beschreibt.
Die beiden Frauen führen kein für sie zufrieden stellendes Leben und brauchen ein wenig Abstand vom Alltag. Sophie hat vor kurzem ihre Tochter verloren, über deren Tod sie nicht hinweg kommt, und Jayjay hat mal wieder Männerprobleme. So brechen die Freundinnen auf, mit Glenraven als Ziel. Um dort hin zu gelangen, müssen sie eine sonderbare Reise duch einen Berg antreten. Sie sind sich bewusst, dass sie ohne ihren Führer nicht wieder zurück finden würden, was sie natürlich beunruhigt.
Als sie aus dem Dunkel des Berges hinaus ins Sonnenlicht treten, erstreckt sich vor ihnen ein wunderschönes Tal mit Seen und Wäldern; die reinste Idylle. Bei diesem Anblick drängt sich ein Gedanke in Sophie's Bewusstsein. Hier würde sie nie wieder weg gehen, hier würde sie Ruhe und Frieden finden.
In Glenraven scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Die Menschen leben hier noch in Burgen und in ärmlichen Hütten. Sie bewegen sich auf Pferden oder zu Fuß von einem Ort zum anderen. Anfangs haben die Frauen ihre Probleme mit der Lebensweise der Bewohner; alleine die hyhienischen Zustände sind katastrophal.
Jayjay und Sophie beginnen das Land zu erkunden und bringen überrascht und geschockt in Erfahrung, dass man sie für die Erlöser hält, die Glenraven von einem unheimlichen, düsteren Fluch befreien sollen.
Die mysteriösen Vorgänge bringen die Freundinnen schließlich in Lebensgefahr und Jayjay ist bereits dem Tode nahe.
Werden die beiden das Tal lebend wieder verlassen und in ihre Heimat zurück kehren?
Ich weiß es, ich habe das Buch gelesen ;-)
Auf den ersten Seiten war ich überrascht, weil die Romane, die ich zuvor von Marion Zimmer Bradley gelesen habe, von Anfang an in einer Phantasie-Welt spielen. Hier aber beginnt alles in der "Realität", doch eh man sich versieht, steckt man mitten im feinsten Fantasy-Spektakel. Richtig interessant wird das Buch allerdings erst mit Erreichen von Glenraven.
Der Schritt zurück ins Mittelalter mit all der Magie, dem Aberglauben und den furchteinflössenden Lebewesen ist spannend geschildert.
Je länger die Reise dauert, um so näher kommen sich die beiden Frauen und sie vertiefen ihre langjährige Freundschaft, was von der Autorin einfühlsam dargestellt wird.
Unheimlich wird es, als die Reise durch die Wälder Glenraven's führt und man kann die verschiedenen Emotionen der Akteure gut nachvollziehen. Auch der mysteriöse Reiseführer, dessen Text sich bei jedem Lesen ändert, macht die Geschcihte ein Stückchen interessanter.
Fazit:
Das Buch liest sich einfach und ist, von einem gewissen Zeitpunkt an, spannend. Allerdings bin ich anderes von Marion Zimmer Bradley gewöhnt und bin dementsprechend ein wenig enttäuscht. Trotzdem empfehle ich diesen Roman gerne weiter, doch sollte man dieses Werk nicht mit "Die Nebel von Avalon" und ähnlich grossen Werken der Autorin im Hinterkopf lesen.
Das Taschenbuch ist im Verlag Bastei Lübbe erschienen (ISB N 3-404-13989-5), kostet 16,90 DM und hat 390 Seiten
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-05-29 18:18:11 mit dem Titel Zimmer Bradley, Marion - Die Engel der Dämmerung
Marion Zimmer Bradley gehört zu meinen Lieblingsautoren und deshalb findet auch von Zeit zu Zeit eins ihrer Werke den Weg zu mir.
Diesen Roman fand ich im Bertelsmannclub.
Inhalt:
Winter Musgrave, eine Frau Mitte dreißig, arbeitet in New York erfolgreich als Börsenmaklerin. Durch ein Ereignis in ihrer Vergangenheit verliert sie das Gedächtnis und findet sich erst in einem Haus nahe Glastonbury wieder. Zuvor hatte sie 16 Monate in einem Sanatorium gelebt, doch dort hatte ihr niemand helfen können. Warum sie in dieses Sanatorium gegangen ist, weiß Winter nicht.
Seltsame Dinge gehen mit Winter und ihrer Umgebung vor...Türen und Fenster öffnen sich des nachts und immer häufiger findet sie gehäutete, ausgesaugte Tiere vor ihrer Türe.
Winter weiß nicht warum sie dieses Haus gemietet hat, doch als sie anfängt ihre Vergangenheit zu ergründen, wird es deutlich: Sie ist hier aufs College gegangen, doch dies erfährt sie nur durch andere Personen, da ihr selbst die Erinnerung an diese Zeit noch fehlt.
Winter beschließt ihren Alltag so ruhig wie möglich anzugehen und fährt erst einmal zum Einkaufen. Da sie aber große Menschenansammlungen nicht mehr gewöhnt ist, gerät sie in Panik und rettet sich mit letzter Kraft in ihr Auto, dass plötzlich anfängt Funken zu sprühen. Die gesamte Elektrik des Wagens schmilzt zu einem Klumpen zusammen. Zu Tode geängstigt sucht Winter Hilfe im Bidney-Institut, wo die beiden Wissenschaftler Truth Jourdemayne und Dylan Palmer sich mit Parapsychologie beschäftigen. Schnell bemerken die beiden, dass in Winter großes Potential steckt und vermuten, dass sie von einem Poltergeist heimgesucht wird.
Winter gräbt weiter in ihrer Vergangenheit und findet mit Entsetzen heraus, dass sie in ihrer Collegezeit einem Arbeitszirkel angehört hat. Sie, Grey, Cassie, Ramsey und Janelle hatten seiner Zeit einen Geist ins Leben gerufen, der an Winter gebunden zu sein scheint. Truth versucht durch ein Ritual den Geist von Winter zu lösen, doch es gelingt ihr nicht. Bei dem Versuch kommt sie beinahe ums Leben.
Truth und Dylan sind mittlerweile überzeugt, dass es sich nicht um einen Poltergeist, sondern um einen Elementargeist, ein sogenanntes Magisches Kind, handelt, das jemand zu Winter geschickt haben muss. Daraufhin beschließt sie die restlichen Mitglieder des Zirkels aufzusuchen, um in Erfahrung zu bringen, warum sie heimgesucht wird.
Janelle ist schnell gefunden. Sie lebt in einer Ehe, in der sie regelmäßig geschlagen wird und hat ihre Träume eine Malerin zu werden schon vor langer Zeit begraben. Sie hat Winter den Geist nicht geschickt, dessen ist sich Winter sicher und zieht weiter zu Ramsey. Er, der ein berühmter Journalist hatte werden wollen, besitzt einen Gebrauchtwagenhandel und wurde erst vor kurzem von seiner dritten Frau geschieden. Auch er hat sich seine Träume nicht erfüllen können.
Bereits nach kurzer Zeit fährt Winter weiter zu Cassie, doch sie kommt zu spät. Das Magische Kind hat sie vorher gefunden und Cassie getötet. Rhiannon, eine Freundin von Cassie, versucht Winter einen Brief zu übergeben, doch in ihrem Schmerz und ihren Schuldgefühlen weist Winter sie barsch zurück. Statt dessen besucht sie ihre Familie, bevor sie nach Grey sucht, der der Schlüssel der ganzen Geschichte zu sein scheint. Die Geborgenheit und die Ruhe, die sie bei ihren Eltern sucht, findet sie leider nicht. Erst jetzt bemerkt sie die wahren Gefühle ihrer Eltern und Brüder und verlässt diesen Ort enttäuscht, aber entschlossen sich ihrem Schicksal zu stellen. Sie will den Elementargeist besiegen, auch wenn es sie das Leben kosten könnte. Sie fährt nach San Francisco zurück und sucht Rhiannon, die ihr schließlich Cassie´s Brief aushändigt. Nachdem Winter den Brief gelesen hat, ist sie zutiefst erschüttert. Grey liegt schon seit 16 Monaten in einem Sanatorium...im Koma...nach einem schweren Motorradunfall...
Meine Meinung:
Der Roman beginnt sehr schleppend und undurchsichtig. Marion Zimmer Bradley gelingt es leider erst gegen Ende (Winters Besuch bei ihren Eltern) eine Beziehung zwischen dem Leser und ihrer Protagonistin aufzubauen.
Es wäre wünschenswert gewesen, wenn Truth und Dylan mehr in das Geschehen eingegriffen hätten und der Leser somit die Möglichkeit gehabt hätte detailliertere Informationen zum Thema Parapsychologie zu bekommen. Die wenigen ausgeführten Rituale sind jedoch sehr anschaulich dargestellt und hier kann man die Angst und die Unsicherheit der Figuren beinahe körperlich spüren.
Als ich dieses Buch zur Hand genommen habe, rechnete ich nicht mit einer Geschichte über Beschwörungen und Geister, denn der Klappentext weist in keinster Weise darauf hin. Nach den ersten Kapiteln wurde der Roman jedoch recht spannend, noch einmal würde ich ihn allerdings nicht lesen.
Völlig zusammenhanglos erschienen mir auch die Zitate, die am Anfang jedes Kapitels aufgeführt wurden. Das einzige, was sie mit dem Roman gemein haben, ist das Wort Winter...mehr nicht.
Fazit:
Fans von Marion Zimmer Bradley´s Werken wie „Die Nebel von Avalon“ oder „Die Feuer von Troja“ werden von diesem Roman etwas enttäuscht sein. Ich würde ihn höchstens an Freunde des Okkulten weiter empfehlen.
Allgemeine Infos:
Der Roman ist im Heyne-Verlag unter der ISBN 3-453-16137-8 erschienen, kostet 7,95 Euro und hat 411 Seiten. weiterlesen schließen
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