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Pro & Kontra
Vorteile
- Es kann ein schöner Beginn werden
- Schön zu sehen was man selbst erreicht hat
Nachteile / Kritik
- oder eine qual für das Pferd
- Man braucht Zeit und Geduld! Und davon jede Menge!!!
Tests und Erfahrungsberichte
-
Die Suche nach der Reitschule
09.09.2003, 16:06 Uhr von
Nadira
Oha, ich werde erstmal in der nächsten Zeit meine alten Berichte aufarbeiten. Einige sind grotten...5Pro:
Es kann ein schöner Beginn werden
Kontra:
oder eine qual für das Pferd
Empfehlung:
Ja
Ich weiß, ein Leidiges Thema, aber man kann nicht oft genug darauf hinweisen:
Reitschulen& Reiterhöfe
Auf der Suche nach einer Reitschule oder einem Reiterhof stößt man auf eine riesige Auswahl an Angeboten. Da fällt die Wahl schwer. Doch nicht jeder Reitstall und nicht jeder Hof ist genauso wie er verspricht zu sein. Manchmal leiden die Pferde unter den unerbittlichen Konkurrenzkämpfen der Ställe und Höfe. Sie stehen abgemagert und mit verklebtem Fell in den Boxen oder haben noch nie eine Weide gesehen.
Gerade aus diesem Grund sollte der verantwortungsbewusste Reiter nicht den billigsten Stall suchen, sondern den besten, welcher auch ruhig für gute Reitstunden etwas mehr verlangen kann.
Vor der ersten Reitstunde sollte der Hof an sich unter die Lupe genommen werden.
Der Hof:
Der Stall muss sauber und ordentlich sein. Außerdem sollte er luftig und hell sein, nichts ist schlimmer als ein Pferd das 22 Stunden jeden Tag in einem staubigen und dunklem Verschlag haust. Allerdings darf es im Stall nicht ziehen. Perfekt sind Ställe die auch im Winter nicht abgeriegelt werden. So können sich die Pferde besser an das Klima draußen anpassen und bei kälteren Temperaturen mit zusätzlichem Auslauf (auch im Regen) bekommen die Pferde Reize welche die Durchblutung der Haut anregt. Außerdem kommt hinzu, dass Pferde von Natur aus einen großes Bewegungsbedürfnis haben. Sie sind zum Laufen geboren, und sollten dies wenn möglich auch im Ausreichenden Maße tun dürfen.
Die Boxen sollten groß mit Fenstern versehen sein, damit das Pferd mehr von seiner Umwelt wahrnehmen kann. Am besten währe ein Auslauf oder Offenstall, dadurch bekäme das Pferd Kontakt mit seinen Artgenossen. Wenn kein Offenstall vorhanden ist sollten alle Pferde das ganze Jahr auf die Weide dürfen, auch die Schulpferde!!!
Die Weide darf nicht mit Stacheldraht eingezäunt sein, da sich die Pferde beim Toben darin verfangen und sich stark verletzten können.
Am Hof sollten auf jeden Fall ordentliche Sattelkammern vorhanden sein. Meist haben die Pferdebesitzer eigene Schränke für ihr Pferdezubehör, doch dort sind selten auch die Sättel verstaut. Die Sattelkammer muss abschließbar sein und jeden Abend auch abgesperrt werden.
Außerdem sollten auf dem ganzen Hof schnell erreichbare Feuerlöscher sein. Und man sollte darauf achten ob Ruhezeiten für die Pferde gegeben sind (meist gegen 21 oder 22 Uhr bis 7Uhr) und ob diese auch eingehalten werden. Denn wenn das Licht zu lange brennt hat das Pferd nicht die Chance ruhig zu schlafen und ist am nächsten Tag natürlich zu müde.
Die (Schul-)pferde:
Beginnt man mit dem reiten, ist es zunächst sinnvoller ein „Schulpferd“ zu reiten. Dies sind Pferde, welche sehr ruhig und geduldig sind (jedenfalls in Idealfall), damit der Reitanfänger sich voll und ganz auf seinen Sitz konzentrieren kann. Diese Pferd gehören entweder dem Reitlehrer oder der Reitlehrerin, in diesem Fall kümmern diese sich dann meist auch sehr gut um ihrer Pferde, oder sie gehören zum Reitstall, das ist fast immer der Fall. Aus diesem Grund fühlt sich selten jemand verantwortlich für das Wohl dieser Tiere. Deshalb sollte man als Reitschüler immer die Gesundheit des Pferdes überprüfen. Werden die Pferde nicht gut behandelt, hilft es ihnen nicht, wenn man trotzdem dort reitet. Man sollte auch Freunden und Bekannten abraten dort zu reiten, dadurch bußt die Reitschule bzw. Reiterhof an Gewinn ein. Sind die Pferde stark heruntergekommen ist es vielleicht sogar nötig den Reitstall anzuzeigen.
Nachdem man das Pferd zugewiesen bekommen hat sollte man das Pferd aus der Box oder von der Weide holen, dabei kann man schon den Charakter überprüfen. Ist das Pferd ruhig und wirkt es ausgeglichen oder wirkt es eher müde und hat kleine Augen mit einem eher apathischen Blick? Auch ein stark aggressiv reagierendes Pferd kann auf Verhaltensstörungen hindeutet. Doch da Pferde auch mal einen „schlechten Tag„ haben sollte man nicht gleich auf Verhaltensstörungen tippen, weil das Pferd geschnappt hat, gerade Reitanfänger bewerten harmlose Schlechte Laune manchmal über. Aggressiv bedeutet, dass das Pferd versucht auf den Reiter loszugehen oder ihn mit angelegten Ohren zu beißen. Gefährlich ist auch, wenn das Pferd versucht nach dem Reiter zu treten. In diesen Fällen sollte man den Reitlehrer auf die Gefahr hinweisen, wenn dieser ihnen dann ein anderes Pferd anbietet welches total makellos ist kann es sich um ein Einzelfall handeln. Auch diese Fälle kommen vor.
Ist bisher alles in Ordnung sollte man beim Putzen sich das Pferd genauer ansehen. Hat es glänzendes Fell und liegt es gut im Futter? Das bedeutet man sieht die Rippen nicht mehr, aber kann diese noch fühlen, dann ist das Pferd weder abgemagert noch überfüttert. Man sollte schauen ob das Pferd weiße Stellen im Fell hat welche genau unter dem Sattel liegen (meist rechts und links am Wiederrist) oder gar unter der Trense, an Nasenrücken oder den Ohren. Dies sind Druckstellen, welche davon herrühren das der Sattel oder die Trense nicht passt und daher an der Haut reiben. Im Extremfall findet man vielleicht an diesen Stellen noch große Wunden, welche nicht behandelt wurden. Das Pferd dann noch zu reiten wäre eine Qual. Auch Wunden an anderen Stellen, welche von einem Kampf oder anderes hervorgehen müssen behandelt werden, sind sie es nicht, sondern eitern sie oder haben sich entzündet kann auch dies sehr schmerzhaft für das Pferd sein. Zu guter Letzt sollte man noch nachsehen ob das Pferd eigenes Putzzeug, einen eigenen Sattel und eine eigene Trense hat. Ist dies nicht der Fall können nämlich ganz schnell Krankheiten wie Pilz übertragen werden.
Wenn alles in Ordnung ist kann es ja in die Reitstunde gehen!
Reitlehrer& Unterricht:
Reitanfänger werden in der ersten Stunde zunächst an die Longe genommen. Reitet man schon ein wenig besser wird man in eine Gruppe eingeteilt oder bekommt Einzelunterricht, das ist von Hof zu Hof unterschiedlich.
Der Reitlehrer oder die Reitlehrerin muss ruhig und geduldig sein. Da es mal passieren kann das der Abteilungsgalopp zum Beispiel nicht klappt, darf der Lehrer nicht sofort aus der Haut fahren. Bei Fehlern muss er sie gut berichtigen können. Das setzt voraus das er gut und anschaulich erklären kann was er meint. Als Reitanfänger hat man meist noch Probleme die Hufschlagfiguren und andere „Fachbegriffe“ zu behalten, daher müssen diese nach und nach beigebracht und anschaulich erläutert werden. Wenn der Reitschüler zum Beispiel nicht begreift wie genau er sitzen muss, kann er auch keine korrekten Hilfen geben. Der(die) Reitlehrer(in) hat die Aufgabe diese Fehler zu korrigieren und es dem Reitschüler begreiflich zu machen. Deshalb müssen Reitlehrer auch qualifiziert zum Unterrichten sein. Denn nur gut ausgebildete Lehrer können guten Reitunterricht geben, man sollte daher den Reitlehrer nach seiner Ausbildung und eventuellen Lehrgängen befragen.
Der Reitlehrer sollte auch ein gutes Verhältnis zu den Schulpferden haben. Nur so kennt er deren Eigenarten und kann beurteilen welcher Reiter auf welches Pferd passt. Weiterhin sollte der Reitlehrer aber auch ein wenig streng und energisch sein. Er sollte darauf behaaren das die Reitschüler selbständig und angestrengt ihre Fehler suchen, finden und verbessern.
Aber andersherum können Reitlehrer am besten Arbeiten, wenn die Reitschüler Fragen stellen und sich anstrengen. Doch Reitschüler sollten auch nicht zu ehrgeizig sein. Der beste Beweis für eine gute Reitstunde ist die Tatsache das man viel lernt und das es Spaß macht!
Und natürlich, dass das Pferd nicht darunter leiden muss! weiterlesen schließen -
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Es ist noch jeder Meister vom Pferd gefallen ...
10.04.2003, 02:10 Uhr von
Heksen
Hallo liebe Lesenden, ich schreibe auch bei Ciao und Dooyoo, werde aber in Zukunft aber wesentlic...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Hallo liebe Lesenden,
nachdem ich nun seit ca. zwei Monaten dabei bin, mir einen langgehegten Kindheitstraum zu erfüllen, wollte ich Euch mal mit ein paar Tipps zum Reitenlernen versorgen.
Ich hatte mich vorher hier bei Ciao quer durchgelesen und festgestellt, dass es zwar unzählige Berichte zu Reitweisen, gebrochenen Gebissen und Chaps gab, aber mir die Infos zusammen zu suchen, die ich brauchte, war relativ schwierig. Allerdings beanspruche ich keinesfalls Vollständigkeit und wenn Ihr Ergänzungen habt, schreibt sie bitte auf die Kommentarseite, ich werde sie in den Bericht einarbeiten.
● Vorgeplänkel ●
Reiten wollte ich immer schon, nur leider sahen meine Eltern diesen Sport als zu gefährlich an. So kam es, dass ich jedesmal, wenn es sich erbot, auf einen verfügbaren Pferderücken kletterte und dann so ritt, wie der jeweilige Besitzer es sich vorstellte...
Erst in meinem Austauschsemester in England nahm ich Unterricht, leider nur drei Monate (da, wo wir die Reittherapie gemacht haben). Dann kamen Abi, Studium und Job, und wie’s so war, hatte ich entweder nie die Zeit oder das Geld, Reitstunden zu nehmen.
Anfang diesen Jahres änderte sich dies, und ich beschloss, meinen Traum wahrzumachen und eine gescheite Reitausbildung von Grund auf zu erlangen.
● Die Reitschule ●
Ohne Schule keine Ausbildung. „Das ist ja einfach“, dachte ich, und fragte Kollegen und Freunde, von denen ich wusste, dass sie reiten. Die überraschende Antwort war jedoch, dass alle Reiter auf Privatpferden ritten und die Schulen, in denen sie gelernt hatten, geschlossen worden waren.
Also stieg ich in mein Auto und fuhr die Privatsställe ab. „Reitunterricht? Hier? Neeeee. Aber nehmen Sie doch `ne Reitbeteiligung, nach drei Stunden können Sie das auch.“
Dessen war ich mir nicht sicher und wollte ja ausserdem endlich eine richtige Ausbildung und vom Feld-Wald-Wiesen Reiten wegkommen.
In den Privatställen bekam ich allerdings einige Tipps bez. Schulen in der Umgebung, welche ich abfuhr, besichtigte und so zu meiner Schule kam.
Geachtet habe ich bei der Wahl der Schule auf folgendes:
- Welche Reitweisen werden unterrichtet
- Wer unterrichtet (geprüfte Lehrer?)
- Welche Pferde/Ponies stehen im Stall?
- Wie sieht der Stall aus (gepflegt, sauber?)
- Wie sehen die Pferde aus?
- Wie werden die Pferde behandelt, haben sie Auslauf?
- Wie verhalten sich die Pferde im Unterricht (ich habe zugeschaut), sind sie abgestumpft und bockig oder arbeiten sie gut mit?
- Welche „Klientel“ frequentiert den Stall? (mit Schicki-Micki habe ich es nicht so)
- Welche Aktivitäten bietet der Stall an (Kurse, Lehrgänge etc.)
Die Schule, für die ich mich entschied, bietet zum Beispiel neben „Pferdespielstunde für die Kleinsten“ über Abteilungsreiten für Studenten, Abteilungsreiten für Berufstätigte auch Einzelstunden oder Springstunden bei einem ehemaligen Deutschen Meister an. Abgerundet wird das ganze durch ein wenig „Vereinsmeierei“, Stammtisch im Reiterstübchen, Faschingsreiten, Grillfeste, Osterturniere etc.
Bevor ich meine erste Longenstunde buchte, habe ich mich auch ein bisschen mit den Leuten vor Ort unterhalten. Alle machten auf mich einen netten und freundlichen Eindruck, bei ihnen scheint die Begeisterung für den Sport vor dem eigentlichen Können zu stehen, das fand ich gut. Bis heute habe ich in meinem Stall nur nette Leute kennengelernt, ob das Turnierreiter auf Privatpferden oder andere Reitschüler sind, man unterhält sich nett miteinander und auch der Umgang zwischen Lehrern und Schülern ist sehr ungezwungen und freundlich.
● Ausrüstung ●
Die Ausrüstung ist essenziell. Ich hatte begonnen, sie in diesem Bericht hier aufzuführen, habe aber einen separaten Bericht daraus gemacht.
Ganz generell sei gesagt, dass Ihr zwingend folgendes benötigt: Eine Hose, Stiefel oder Stiefeletten und einen Helm. Hierzu möchte ich aber wirklich tiefergehende Lektüre unter o.g. Kategorie empfehlen.
● Der Lehrer ●
Vom Lehrer hält der Lernerfolg logischerweise größtenteils ab.
Ich hatte zu anfangs meine Stunden bei verschiedenen Lehrerinnen, Azubis zum Pferdewirt, Studenten und eine geprüfte Reitlehrerin. Das hatte zur Folge, dass ich ziemlich verunsichert war, denn was der eine nicht rügte (z.B. mit dem Pferd sprechen) war beim anderen ein grober Verstoß gegen die edle Reitkunst. Was dem einen recht (z.B. Gerte in der äußeren Hand), war dem anderen ein Gräuel im Auge und wurde sofort korrigiert, manchmal auf Kosten weit schwerwiegenderer Fehler.
Auch entscheidend ist natürlich die Sympathie. Immerhin gibt es schon eine Gemeinsamkeit: Die Liebe zum Pferd und das Interesse am Reitsport. Leider jedoch musste ich feststellen, dass dies nicht ausreicht. Wenn ein Lehrer nicht in der Lage ist, sich so auszdrücken, dass auch ein blutiger Anfänger versteht, was er machen soll oder wie er es tun soll, hilft alle Sympathie wenig.
Beispiel: Ich habe erst in der vierten Stunde erklärt bekommen, wie man Zügel richtig nachfasst (nämlich mit der anderen Hand). Vorher hatte ich beim Kommando „nachfassen“ die Zügel mit den Fingern durch die Hand geschleust – mit ziemlich wenig Erfolg. Ich fürchte, dass besonders erfahrene Reiter mit wenig Unterrichtserfahrung manchmal Probleme damit haben, sich an den Anfang ihrer Reiterkarriere zu erinnern. Dabei ist das Kommandogeben in „Fachchinesich“ bestimmt nicht mal böser Wille, sondern die Bewegungen sind diesen Reitern einfach so in Fleisch und Blut übergegangen, dass sie nicht mehr darüber nachdenken.
Ich halte es für wichtig, besonders zu Anfang, einen einzigen Reitlehrer zu haben. Dieser kann besser Mängel und Schwächen verbessern und hat einen genauen Überblick über die Entwicklung des Reiters. Würde ich nochmals beginnen, würde ich es so arrangieren, dass alle Stunden vom gleichen Lehrer gehalten werden – wie es mittlerweile bei mir auch der Fall ist.
Wenn Ihr also das Gefühl habt, dass Euer Lehrer Euch Dinge nicht so erklärt, dass Ihr sie umsetzen könnt, fragt ihn, fragt ihn nochmal und bittet ihn, seine Ausdrücke doch bitte wenigstens zu Anfang zu übersetzen.
Wichtig. Wenn’s zwischen Euch und dem Lehrer nicht klappt (NEIN! Nicht SO! *g*), dann ruhig ein Gespräch suchen und sehen, ob Ihr evtl. von jemand anderem unterrichtet werden könnt. Schliesslich bezahlt Ihr gutes Geld und wollt etwas lernen.
● Das Pferd ●
Das Pferd ist für Euren Lernfortschritt genauso wichtig, wie der Lehrer. Da es ein Lebewesen ist, ist jedes Pferd auch ein eigenes Individuum mit einem eingenen Kopf und eigenen Stimmungen.
Normalerweise erhalten Reitanfänger die lieben, sicheren, altbewährten Schulpferde. So auch ich. Mein Asti stellte sich als äußerst arbeitsunwilliger Lethargiker heraus, der nichts lieber wollte, als schnellstmöglich wieder zurück in den Stall zu kommen.
Nach einiger Eingewöhnungszeit zwischen uns beiden und zwei Geplänkeln (siehe unten) sowie nach dem besseren Lernen der richtigen Hilfen, kommen wir zwei miteinander nun aber relativ gut klar. Ab und an geht’s nicht ohne einen kleinen Klaps mit der Gerte, damit mein Hotti nicht vergisst, wer das Sagen hat, aber meistens arbeitet Asti mittlerweile willig und aufmerksam mit.
Solltet Ihr nach einigen Stunden keinen Erfolg beim Durchsetzen mit Eurem Pferd verbuchen, sprecht ruhig einmal Euren Lehrer, dass Ihr gern ein anderes Pferd „ausprobieren“ möchtet. Manchmal stimmt einfach die Chemie nicht. Auch ich habe das Pferd getauscht, aber festgestellt, dass Asti trotz seiner gelegentlichen Zicken der beste ist – seitdem läuft’s :-)
Wichtig ist aber, dass Ihr bedenkt, dass die meisten Fehler durch Euch gemacht werden, und nicht durch das Pferd. Also sucht immer erst die Schuld bei Euch, wenn etwas nicht so funktioniert, wie Ihr es Euch wünscht.
Achso – und wie man sich nach der Stunde beim Lehrer bedankt, bedankt man sich natürlich auch beim Partner Pferd – durch Lob und Leckerli!
● Stundenarten ●
Normalerweise unterscheiden Reitschulen in verschiedene Arten von Stunden, welche sich auch preislich unterscheiden.
- Longenstunde:
Die Longenstunde geht eigentlich für jeden Anfänger jeder weiteren Stunde voraus. Hierbei wird das Pferd an der Longe in den verschiedenen Schrittarten im Kreis bewegt, während Ihr im Sattel sitzt und der Lehrer das andere Ende der Longe hält.
Gut sind Longenstunden vor allem, um überhaupt erstmal ein Gefühl für die Pferdebewegung zu erhalten und um „gesichert“ verschiedene Balanceübungen auszuführen. Normalerweise werden Anfänger so lange longiert, bis der Reitlehrer es sicher erachtet, sie auf den Hufschlag (Das ist der Pfad an der Hallenbande entlang) zu lassen.
Die Reitschulen nutzen die Longenstunden auch, um Kenntnisse und Fähigkeiten neuer Reitschüler zu bewerten und anhand dieser den weiteren Ausbildungsplan mit dem Schüler zu besprechen.
Eine Longenstunde ist normalerweise 20 Minuten lang und Einzelunterricht, in meinem Stall kostet sie €13,00.
- Einzelstunde:
die Einzelstunde erachte ich als die gewinnbringenste Art des Unterrichts. Ihr reitet frei in der Halle und erlernt die Gangarten und den richtigen Sitz im Schritt, Trab und Galopp. Da der Lehrer nur Euch betreut, ist diese Art des Reitens und Lernens sehr intensiv und bietet den Vorteil, dass Ihr dem Lehrer soviele Löcher in den Bauch fragen könnt, wie Ihr möchtet. (Fragt mal meine Reitlehrerin *g*).
Leider sind diese Stunden auch preislich am teuersten. Bei uns bezahle ich €20 mit Zehnerkarte, sonst €25, für zwei Reiter €18/Person
Eine Einzelstunde ist bei uns 30 Minuten lang.
- Reiten in der Abteilung:
Abteilungsreiten bedeutet, dass Ihr mit anderen Reitern zusammen Unterricht nehmt. In der Regel sind dies vier bis sechs Personen/Pferde. Dies hat den Vorteil, dass man bei den Fehlern der anderen „abgucken“ und sich selbst korrigieren kann, aber natürlich hat der Reitlehrer nicht mehr soviel Zeit für Eure eigenen Belange und Fragen. Hinzu kommt, dass manche Pferde in der Abteilung ein bisschen „eigen“ sind, wenn sich ihnen z.B. ein anderes Tier nähert, dass ihnen unsympathisch ist. Abteilungsreiten macht Spass, weil Ihr andere Reiter Eurer Alters- und Leistungsklasse kennenlernt, ist aber für blutige Anfänger nicht so geeignet, weil man wirklich sein Pferd schon sehr gut beherrschen und sich auch mal selbst beschäftigen können muss.
Eine Stunde Abteilungsreiten ist bei uns 30 Minuten lang und kostet €15.
Ausser diesen gängisten Stundenarten gibt es natürlich auch andere, wie z.B. Wochenend- Intensivkurse oder Ponyreiten in den Schulferien. Bei uns wird auch noch einmal die Woche Springreiten für Profis und Turnierreiter angeboten.
● First Contact ●
Das Pferd ist in diesem Sport Euer Partner.
Es ist ein Lebewesen und sollte auch als solches behandelt und verstanden werden. Ein Pferd ist keine Maschine, die stur Euren Befehlen gehorcht, sondern das auch Stimmnungen und Gefühle und ab und an auch mal „einen schlechten Tag“ hat.
Dies bitte ich Euch, immer, in jeder Situation, zu bedenken.
Pferde sind wundervolle Wesen, die über ein sehr feines Gespür verfügen. Sie sind aber auch, im Gegesatz zu einem Tennisschläger, einem Surfbrett oder einem Ski, nicht immer 100% in ihrem Verhalten berechenbar. Genau das macht aber auch einen Teil des Reizes aus.
Pferde sprechen ihre eigene Sprache und haben eine eigene Gestik. Wer diese Sprache erlernt und beherrscht, wird im Umgang mit diesem Sportpartner viel Freude haben.
Bevor Ihr auf Euer Pferd steigt, solltet Ihr Euch mit ihm vertraut machen, zu ihm hingehen, mit ihm sprechen, es viellleicht putzen, satteln und auch Streicheln. Idealerweise hilft Euch dabei ein erfahrener Pferdemensch, bis Ihr Euren Partner gut genug alleine einschätzen könnt. Und meiner Meinung nach gehört Putzen, Satteln, Trensen und Beschäftigung mit dem Tier genauso zum Reitunterricht – oder besser: Zum Unterricht im Umgang mit Pferden – dazu, wie die eigentliche Reitstunde.
In meinem Stall werden z.B. Wochenend-Schnupperkurse für Anfänger angeboten, die einer Stunde Theorie und aus einer Longenstunde bestehen. In der Theorie wird erst anhand eines Pferdes erklärt, wie richtig geputzt, Hufe ausgekratzt, gesattelt und getrenst wird, dann machen die Schüler nacheinander ihre eigenen Pferde für die Stunde fertig. Das finde ich spitze. (Auch Hufeauskratzen will gelernt sein *g*).
Und – wer Angst vor ein bisschen Dreck hat, dem empfehle ich doch, wieder auf einen leblosen Freizeitpartner zurückzugreifen... *g*
● Rauf und runter ●
Richtig aufsteigen ist ein Trick, den ich, dank kurzer Beinchen, auch noch nicht beherrsche und bei dem ich mogeln muss, indem ich den Steigbügel auf der linken Pferdeseite verlängere, aufsteige und ihn anschliessend wieder verkürze – aber Übung macht den Meister – lasst es Euch zeigen.
Zum Absteigen gibt’s zwei Wege, den konventionellen, bei welchem beide Füße aus den Steigbügeln genommen und das rechte Bein über die Hinterhand geschwungen wird, so dass man anschliessend elegant herabgleitet, und natürlich das unfreiwillige Absteigen, von mir schon zweimal mit Gusto praktiziert.
Ich glaube (oder ich rede es mir ein *g*), dass es keinen Reiter gibt, der noch nie vom Hotti runtergeplumpst ist.
Für mich eigentlich eine Bestätigung, dass mein Helm die sinnvollste Anschaffung war.
Fallen kann man auch lernen, evtl. fragt Ihr Euren Lehrer auch nach der Technik – weich abrollen kann ich empfehlen. Bei mir ging es beide Male so schnell, dass ich reflexmäßig fiel und keine bleibenden Schäden (außer einem tiefen Selbstvertrauensknacks und einer Stinkwut auf meine Blödheit) davon trug.
Wenn Ihr könnt, solltet Ihr nach dem Fall versuchen, Euch von den Hufen des Pferdes wegzurollen... Wichtig ist auch, dass Ihr sofort!!! Nachdem Ihr und das Pferd Euch beruhigt habt, wieder aufsteigt und die Lektion noch einmal reitet. Sonst gibt’s im Kopf die Angstblockade. Also, Zähne zusammenbeissen und durch! Mehr Tipps will ich aber zu diesen eher unerfreulichen Erlebnissen nicht geben ;-)
Fakt ist, man sollte beim Reiten und beim Umgang mit dem Lebewesen Pferd eben stets im Kopf behalten, dass das Tier anders reagieren kann, als man denkt, und, wenn möglich, vorbereitet sein.
Erfahrene Reiter können die zukünftige Bewegung des Pferdes gewissermaßen vorausfühlen und ein Bocken, Steigen oder Durchgehen meistens bereits im Ansatz durch entsprechende Hilfen abblocken (*neidisch träum*).
● Weiterbildung ●
Ein Reiter lernt nie aus. Beherrscht er solide die Grundkenntnisse, kann er sich etwa für eine besondere Reitweise entscheiden. Als Beispiel nenne ich hier mal das Springreiten, Westernreiten oder die Klassische Reitkunst.
Auch das Besuchen von Lehrgängen und Theoriestunden halte ich für sinnvoll. Bevor Ihr dort aber eine Menge Geld vergeudet, sprecht mit Eurem Lehrer, ob er einen solchen Kurs für Euch als sinnvoll erachtet.
Neben der Praxis gibt’s ja auch noch die Theorie – unzählige Autoren versuchen, Ihrer Leserschaft mit Büchern weiterzuhelfen. Auch bei Ciao findet Ihr Buchbesprechungen zum Thema Reiten.
● Eigene Erfahrungen und Fazit ●
Reiten ist – zu meiner wiederkehrenden Verzweiflung – nicht so leicht, wie es ausschaut.
Hast Du Dich im Sattel so einigermaßen zurechtgefunden und halbwegs, verstanden, was Beine, Becken, Rücken, Arme und Hände tun und lassen sollen, fängt’s erst richtig an.
Jeder Reitschüler wird jetzt (hoffentlich!) zustimmend nicken – die immerwiedekehrenden Anweisungen der Reitlehrerin in meinen ersten 10 Stunden klangen ungefähr so:
„Hacken runter, Wade flach an’s Pferd, Hände ruhig, Zügel nachfassen, Schwer sitzenbleiben, Rücken grade, Bügel am Ballen aufnehmen, Nicht die Ecken vergessen, Hacken runter ...“ und, und, und. ARGH!
Dazu noch der Reiterjargon, der für normal Sterbliche nicht immer völlig nachvollziehbar ist – „doppelt gebrochenes Gebiss“, klingt das nicht grausam? Ist es aber gar nicht – es ist ein Mundstück (Bit) für die Trense, das statt einem zwei Gelenke hat und eigentlich besser für das Hotti sein soll...
Dann die Befehle in der Bahn ... auf dem Zirkel reiten, durch die Bahn wechseln, aus der Ecke Kehrt, ganze Parade .... allein das Vokabular hat mich die ersten zwei bis drei Stunden schon ziemlich auf Trab gehalten :-)
Was mir aber (zu meiner Freude) alle Reiter bestätigen ist, dass Reiten eine reine Übungssache ist. Auch weniger talentierte Menschen haben eine Chance, diesen Sport solide und mit Erfolg auszuüben. Da muss ich wohl also durch.
Leider haben die wenigsten Menschen einen angeborenen perfekten Sitz (ich jedenfalls nicht *g*). So ist es scheinbar also völlig normal, wenn ich anfangs auf dem falschen Fuss leichttrabe, mich im Galopp fühle wie bei einem Rodeo und im Schritt um jeden Zentimeter Zügel kämpfen muss, weil’s Pferdchen meint, das sei „alles seins“...
Dennoch bin ich unendlich froh, dass ich begonnen habe, Unterricht zu nehmen. Der Umgang mit Pferden und „Reitenkönnen“ waren ja ein bereits ein Kindheitstraum von mir, und dass er nun erfüllt wird macht mich glücklich und auch ein kleines bisschen stolz.
Sicherlich braucht man zum Reiten – wie übrigens bei jedem anderen Lernvorgang auch – ein gutes Durchhaltevermögen. Rückschläge, Lernhemmungen und der ein oder andere unfreiwillige Abstieg gehören dazu.
Reiten wird von englischen Versicherungen als unfallintensivste Sportart eingestuft. Auch dieses Risikos sollte man sich bewusst sein und dem Pferd daher nicht mit Überheblichkeit, sondern mit Respekt entgegentreten. Ein Risiko besteht aber in anderen Sportarten auch, und ich bin ganz sicher, dass eine gute, fundierte Ausbildung sowie die richtige Ausrüstung dieses mildern können.
Wenn Ihr Euch überlegt, mit dem Reiten zu beginnen, solltet Ihr auch den Kostenfaktor in Erwähnung ziehen. Die Grundausrüstung würde ich zwischen €200 und €300 veranschlagen, wobei’s natürlich auch gern a bisserln mehr sein darf – je nach Geschmack. Die Stunden schlagen auch ganz schön zu Buche, je nachdem, wie oft Ihr reitet und welche Stundenart Ihr wählt.
Dafür ist das Gefühl um so schöner, wenn plötzlich alles klappt, das Pferd mit Euch im Takt ist, auf Eure Hilfen reagiert und die Anweisungskette des Lehrers von einem „Gut! Sehr schön“ unterbrochen wird. Und je mehr ich lerne, desto öfter treten diese Momente ein.
Hinzu kommt, dass man durch den wirklich intensiven Unterricht lernen muss, sich über längere Zeit auf das Reiten intensivst zu konzentrieren. Das Konzentrationsvermögen entwickelt sich weiter, ein erfreulicher Nebeneffekt.
Durch den Umgang wird der Reiter jedoch nicht nur konzentrierter, sondern bekommt auch ein anderes Körpergefühl. Ich bemerke, dass ich mittlerweile auch außerhalb des Unterrichtes mit einem viel geraderen Rücken durch die Gegend laufe, wo ich eigentlich ein „Schultern nach vorne Zieher“ bin.
Weiterhin verträgt es ein Pferd halt nicht so gut, wenn man ärgerlich schreit oder flucht, oder sonstwie seinen Gefühlsausbrüchen freien Lauf lässt. Also auch eine absolut sinnvolle Übung zur Selbstbeherrschung. :-)))
Daher: Reiten lernen ist aus meiner Sicht empfehlenswert, allerdings sollte man sich über Risiken und Kosten im Klaren sein, und der Umgang mit einem großen Tier ist halt auch nicht jedermanns Sache.
Ich bereue meinen Entschluss bis heute jedenfalls nicht!
Hoffend, dass ich Euch einen kleinen Einblick in die Reitausbildung verschaffen konnte, wünsche ich Euch viel Spass bei diesem wunderschönen Sport - und bleibt gesund!
© Heksen 2003 weiterlesen schließen -
Schön zu sehen was man selbst erreicht hat !
Pro:
Schön zu sehen was man selbst erreicht hat
Kontra:
Man braucht Zeit und Geduld! Und davon jede Menge!!!
Empfehlung:
Nein
Ich habe zwei Pferde. Loona ist eine viereinhalbjährige Vollblüterstute und Cinderella ist eine zweijährige Stute.
Loona habe ich seit Oktober 2001. Cinderella auch. Ich hatte sie bis Anfang April im Stall stehen. Reithalle war vorhanden. Eigentlich nahm ich mir vor im Winter Loona einzureiten aber ich habe es nicht geschafft.
Nicht deshalb weil ich keine Zeit hatte oder es nicht funktioniert hat, aber ich wollte nicht immer zu ihnen kommen und sie wusste dann genau wir machen da so komische Übungen worauf sie oft keine Lust hatte.
Ich kam zum Reistall und fütterte die beiden erstmal mit Möhren, dann schaute ich nach Loonas Laune und entschied. Nach zwei Wochen hatte sie den Trick raus und sobald ich kam, hatte sie so ein Mitleidsgesicht aufgelegt und ich verschonte sie.
Naja dann wurde ich härter. Loona kam von der Weide, sie kannte weder Halfter, Box oder Selbsttränker. Als ich ihr zum ersten Mal das Halfter anziehen wollte, schaute sie mir interessiert zu und war total ruhig. Also man muss sagen sie ist total gemütlich und die Ruhe selbst.
Also wie gesagt das Halfter akzeptierte sie schnell, auch den Strick und das sie mir folgte klappte super.
Den Selbsttränker erklärte ihr Cinderella (damals 1/2 Jahr alt)die neben Loona in der Box stand.
Am Anfang ließ ich sie einfach nur in der Halle laufen, sie konnten also machen was sie wollten. Nach einigen Wochen kam dann die Longe. Bodenarbeit war soweit getan und ich war zufrieden und stolz auf das Ergebnis.
Die Longe akzeptierte Loona zwar so schon aber sie wusste nichts mit anzufangen, mein Freund ging mit ihr im Kreis und so langsam schien Loona zu wissen was sie machen sollte. Auf Kommandos hört sie super, wobei sie an der Longe die ersten fünf Minuten de Aff macht. Sie buckelt, steigt und galoppiert. Nach diesen fünf Minuten bleibt sie ruckartig stehen, kommt zu mir und schaut mich erwartungsvoll an. So nach dem Motto: Jawoll jetzt bin ich soweit wir können.
Sie geht mittlerweile prima an der Longe. Sie kennt ihre Trense. Den Sattel hatte sie bis jetzt nur gesehen und fand ihn interessant.
Seit April stehen sie auf der Weide. Dort habe ich mir ein Roundpen gebaut und derzeit geht Loona noch an der Longe. Ich war zwar schon etwas traurig dass ich bis April nicht fertig war, aber zu sehen, wie Loona sich durch die Arbeit entwickelt und trotzdem immer noch Zeit hatte durch die Halle zu flitzen und machen konnte was sie wollte war mir wichtiger.
Die Meinungen über die Selbsteinreiterei geht natürlich überall auseinandert. Jeder sagt was anderes, aber ich denke ein Reiter muss selbt wissen, was er sich und seinem Pferd zutrauen kann.
Ich selbst reite schon viele Jahre, aber das heißt noch lange nicht dass ich qualifiert bin, ein Pferd alleine einzureiten.
Ich hab viel gelesen, geschaut und Profis um Rat gefragt. Das hilft in vielen Situationen nichts falsches zu tun. weiterlesen schließen -
Freizeitreiten! Umgang vom Boden
18.02.2003, 10:28 Uhr von
wutzewauz
Hallo, ich bin 34 Jahre alt und reite seit meinem 9 Lebensjahr. Seit ich 18 Jahre bin, habe ich ...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Freizeitreiten heißt in der Freizeit reiten!
Nur bis wir dann endlich zum Reiten kommen, muß erst das Pferd oder Pony von der Weide oder aus dem Paddock geholt werden. Als nächstes müssen wir z. T. erd- oder schlammverschmierte haarige Monster sauber bekommen, um dann noch zu Satteln und zu Trensen. Bis wir dann endlich zum Reiten kommen sind 30 – 40 Minuten unserer kostbaren Freizeit vergangen.
„Macht nichts, das gehört doch dazu und macht auch Spaß“ sagen Sie jetzt bestimmt.
Dann gehören Sie zu der kleinen Gruppe Reiter, die so gut mit ihrem Pferd harmonieren, daß das ganze „Drumherum“ auch schon Entspannung ist. Denn das ist es doch, was wir in der Freizeit suchen. Entspannung, Erholung, Abschalten vom Beruf, Stress abbauen usw. .
Entspannung kann es aber nur sein, wenn unsere Stellung gegenüber unserem Pferd festgelegt ist. D. h. wenn ich mein Pferd (und da ist es egal, welches meiner Pferde) aus dem Paddock hole, muß mein Auftreten so gefestigt sein, daß keines der anderen Pferde mich zur Seite drängelt oder gar angreift. Am Tor bestimme ich, daß mein Pferd raus geht (und kein anderes). Jegliche Diskussionen innerhalb der Herde mit mir werden im Keim erstickt. In meiner Freizeit lasse ich keinen Stress beim Holen meines Pferdes zu. Um das zu bewerkstelligen, ist es sehr hilfreich, mal eine Pferdeherde (mindestens 4 bis 5 Tiere) zu beobachten. Schauen sie sich genau die Reaktionen des ranghöchsten Pferdes an, wenn ein anderes Pferd drängelt, im Weg steht oder an ihm vorbei geht. Glauben sie aber ja nicht, dass das ranghohe Pferd nur dominant ist. Es duldet auch ganz oft Rempler oder lässt ein Rangniedriges neben sich fressen. Versuchen sie dieses Verhalten auf sich umzusetzen.
Selbstverständlich hat mein Pferd auch gelernt, mir kommentarlos zu folgen, ohne an der Herde zu kleben. Es folgt mir gern und willig und ich brauche mich auch nicht zu fürchten, daß es mir von hinten in die Hacken oder seitlich auf mich drauf springt, weil es sich vor irgendetwas erschrickt. Es vertraut mir und erkennt mich als ranghöher an. So gebe ich ihm die notwendige Sicherheit.
Auch beim Putzen, Abspritzen oder Ähnliches dulde ich kein zappelndes, tänzelndes oder gar beißendes oder tretendes Pferd. Mein Pferd hat all diese Dinge in aller Ruhe aber mit Konsequenz gelernt. Ebenso das Satteln und Trensen.
Wenn ich dann endlich zum Reiten komme, bin ich schon prima relaxet und ich gebe Ihnen recht: So macht mir meine Freizeit auch Spaß! weiterlesen schließen -
Ich hab eigentlich nur eine Frage...
20.01.2003, 20:33 Uhr von
Ponygirl
Hi Leute ! Ich bin Jess, bin 17 Jahre alt und das wichtigste in meinem Leben sind, meine Freunde ...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Hi !!!
Ich weiß nicht, ob ihr mir helfen könnt. Ich wusste auch nicht so recht, wohin mit diesem Beitrag, weil es eigentlich nur die Schilderung eines Problems und natürlich die Suche der Lösung dazu ist. Deshalb dacht ich, ich bring ihn einfach mal hier unter.
Ich hoffe ihr könnt mir helfen.
Das also ist besagtes Problem, das ich mit meinem Pflegepony hab:
Beim Bremsen sowie bzw. vor allem beim Rückwärtsrichten reißt Blitz seinen Kopf hoch und das Maul auf.
Da das Gebiss nicht zu scharf ist, ich keine harte Hand bei der Hilfengebung habe und auch Paraden nicht helfen, weiß ich absolut nicht mehr was ich machen soll.
Hat jemand eine Idee woher das kommen könnte bzw. was man vor allem dagegen machen kann ?
Bin natürlich für jeden Rat dankbar, denn ihr könnt euch vorstellen dass es nicht das Wahre ist, mit einem Pferd zu arbeiten, das offensichtlich keinen Spaß an der Sache und vielleicht sogar Schmerzen hat...
Gruß, Jessy weiterlesen schließen -
Hopp,hopp... Pferdchen lauf Galopp
Pro:
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Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Heute möchte ich mich mal wieder den geliebten Vierbeinern zuwenden und auf ein Thema eingehen, dass unter Pferdeleuten immer wieder Anlass zu grossen Diskussionen gibt. Ein Pferd wird nicht mit dem Reiter auf dem Rücken geboren und so liegt es an uns Menschen dem Vierbeiner beizubringen, dass es gewiss nicht schlimm ist uns durch die Gegend zu tragen ( mal salopp ausgedrückt ). Bei der Art und Weise der Pferdeausbildung gibt es verschiedene Ansätze ( es gibt ja auch verschiedene Reitweisen ), doch in den Grundsätzen basieren die Methoden meist auf dem überlieferten Wissen der alten Reitmeister. Als Vertreterin der klassischen Reitkunst bilde ich die Pferde natürlich anders ( andere Lektionen ) aus als ein Westernreiter, doch das Ziel der Gymnastizierung bleibt gleich.
Um ein ausgeglichenes Pferd zu haben muss natürlich auch das Umfeld stimmen. Ein Jungpferd muss seine Jugend mit gleichaltrigen Artgenossen auf einer Fohlenwiese genossen haben und sollte erst dann an die Arbeit genommen werden, wenn es ein Vertrauensverhältnis aufgebaut hat. Dieses aufzubauen sollte in den ersten Wochen,Monaten bzw. Jahren eigentlich kein grosses Problem darstellen, da man seinem Pferd ja schon viel Zeit widmet und ihm ne Menge Sachen beibringen kann. Angefangen bei der grundsätzlichen Erziehung und der klaren Rangfolgenbestimmung bis hin zu Spaziergängen und zirzensischen Lektionen. Ich würde erst ab dem 3. Lebensjahr anfangen mit dem Pferd behutsam zu arbeiten. Als erstes muss man das Pferd an die Longe gewöhnen ( ich gehe jetzt mal davon aus, dass es Trense etc. schon durch vorheriges üben kennengelernt hat ) und es muss dort versuchen sein Gleichgewicht zu finden.Mit der Longenarbeit ist auch der Muskelaufbau verbunden, so dass das Pferd keine Probleme bekommen sollte, wenn man sich das erstemal draufsetzt. Am Anfang sollte man es mit dem longieren nicht übertreiben, da man ja auch bedenken muss, dass es sich noch um ein Baby-Pferd handelt, dass sich noch nicht so lange konzentrieren kann. Und wer möchte schon ewig stumpf im Kreis herumlaufen ???
Parallel zur Longenarbeit gewöhne ich die Pferde auch an die Arbeit am langen Zügel, die für mich einfach zu den elementaren Dingen in der Ausbildung gehört. Leider kennen viele Reiter diese Art der Arbeit nicht mehr, doch ich habe die Erfahrung gemacht, dass es dem Pferd sehr gut tut und das Erlernen vieler Lektionen vom Boden aus mir die Arbeit auf dem Pferderücken vereinfachen. Es fällt einem Pferd leichter Hilfen, die es schon vom Boden aus kennt, umzusetzen wenn der Reiter draufsitzt.
Nach einigen Wochen Longenarbeit kann man es dann wagen sich das erste Mal auf den Rücken zu schwingen. Bei solchen Aktionen ist es wichtig sich Hilfe zu holen, denn auch wenn das Pferd den Reiter gut kennt, kann es sich durchaus mal erschrecken oder ähnliches. Es sollten nur Leute Pferde einreiten, die einen korrekten Sitz und einiges an Erfahrung haben. Nichts ist schlimmer für ein junges Pferd als ein Reiter der es durch einen schlechten Sitz völlig aus dem ( noch nicht wirklich vorhandenem ) Gleichgewicht bringt.
Nun kann man ja noch keine wilden Kringel reiten, denn es ist schon schwierig genug aussen um die Bahn herum zu reiten und beim ausweichen ( bei entgegenkommenden Reitern ) hat man oft noch Verständigungsschwierigkeiten. Dieser Teil der Ausbildung ist prägend für den ganzen weiteren Weg. Ein Pferd das hier schlechte Erfahrungen macht und von einem schlechten Reiter eingeritten wird ist sehr schwer wieder zu korrigieren. Auch wenn man jahrelange Reiterfahrung besitzt sollte man einen guten Ausbilder zu Rate ziehen, der einen immer wieder auf Fehler hinweist und Tips gibt.
Ich habe, wie einige von euch wissen, kein eigenes Pferd, doch habe ich schon oft beim einreiten junger Pferde mitgewirkt. Wenn man klein und leicht ist hat man öfter das Vergnügen ( oder das Pech ) als erster in den Sattel zu steigen ( und auch zu fallen... ). Zumal ich auch ab und zu mal ein Pony oder Pferd zur Korrektur in Beritt habe. Doch auch bei diesen Pferden halte ich immer Rücksprache mit meiner Reitlehrerin und sie schaut sich das natürlich auch regelmässig an. Leider habe ich schon oft erlebt, dass viele Pferde eine mangelnde Grundausbildung besitzen und diese auch schon oft gesundheitliche Probleme haben. Der grosse Markt an Fachbüchern und Videos sowie die grosse Selbstüberschätzung vieler Reiter, nicht zu vergessen, dass es sehr schwierig ist einen guten Ausbilder zu finden, verleiten viele Reiter dazu ihre Pferde ( unwissentlich ??? ) falsch oder schlecht auszubilen. Übertriebener Ehrgeiz ist auch schlecht, denn ein Pferd was zu schnell ausgebildet wird macht irgendwann dicht und verweigert die Arbeit. Die schnellen Turniererfolge der letzten Saison will es dann nicht wiederholen und blockiert einfach ( sehr verständlich...!!! ). Hat man sein Pferd erstmal sauer geritten ( so nennt man das ) ist es schwierig das Tier wieder zu motivieren. Eine Auszeit ist dann dringend notwendig. Eine monatelange Weidepause oder nur noch ausgiebige Geländeritte etc. sind da dringend angebracht.
Da ist noch etwas was mich traurig stimmt. Wenn ich so ein Pferd bekomme und es Korrektur reiten soll, monatelange Arbeit und ne Menge Herz hineinstecke macht es mich wütend, wenn es wieder zu dem Besitzer kommt, der sein Verhalten einfach nicht ändern will. Nach nem halben Jahr habe ich das Pferd dann wieder und die Arbeit beginnt von vorne. Liebe Reiter, sucht doch bitte auch einmal erst bei euch die Fehler - oft liegt es doch an uns Menschen und zeigt ein wenig Einsicht!
Ich könnte mich jetzt noch ewig über das Thema auslassen, doch das wird dann zu speziell und unübersichtlich ( wahrscheinlich auch für ein paar langweilig ), deshalb werde ich alles noch einmal kurz zusammenfassen ( für alle Scroller ).
Gebt euren Pferden Zeit, baut sie langsam auf, bietet ihnen ne Menge Abwechslung beim Trainingsprogramm, holt euch qualifizierte Hilfe und vergesst nicht, dass es sich bei einem Pferd um einen Freizeitpartner handelt und nicht um eine Sache oder ein Ding !!!
P.S. Ich vergebe 3 Sterne, weil es ebenso viele gute Ausbilder wie schwarze Schafe gibt. weiterlesen schließen
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