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Pro & Kontra
Vorteile
- Für Kafkafans ein Muss: die Lebensbeschädigungen eines Menschen werden deutlich.
- fesselnd, handliches Format, guter Schreibstil
- auch heute noch aktuell
- Weltliteratur berühmtes Drama
Nachteile / Kritik
- Kafka ist nicht für jeden etwas - über Geschmack kann man sich jedoch trefflich streiten.
- nichts für Kinder
- die Sprache
- schwer zu lesen nichts für Kinder
Tests und Erfahrungsberichte
-
Goethes Welterfolg: Die Leiden des jungen Werthers
26.03.2003, 21:37 Uhr von
Juliane18
Salut!Ich bin Juliane und ich spiele Theater aus Leidenschaft. Außerdem interessiere ich mich für...3Pro:
auch heute noch aktuell
Kontra:
die Sprache
Empfehlung:
Ja
Goethe ist jedem ein Begriff und ich möchte hiermit meine Meinung über seinen Welterfolg "Die Leiden des jungen Werthers" geben. Dabei werde ich versuchen den Werther selbst etwas näher zu charakterisiern:
Da der Roman zur Hauptsache aus Werthers Briefen an Wilhelm besteht, fehlen dem Leser Vorkenntnisse: Man erfährt nichts genaues über Werthers Aussehen, sein Alter oder seinem Werdegang. Vermutlich ist er jünger als zwanzig und sieht gut aus, denn er gefällt nicht nur Lotte (S. 5). Von seiner Familie werden nur Mutter und Tante erwähnt. Werther bleibt ohne soziales Umfeld, er ist auf sich gestellt und einer neuen Lebenssituation ausgesetzt.
Werther besitzt weitläufige Kenntnisse- er hat Griechisch gelernt und kennt berühmte Kunsttheoretiker (S.11). Er neigt dazu in seine Gedanken zu versinken, wie seine Vorliebe Bücher bestätigt (S.12, 34, 76, 90). Allerdings steht er der Wissenschaft skeptisch gegenüber und setzt eher auf sein Gefühl als auf den Verstand.
Seine künstlerische Begabung zeigt sich darin, dass er zeichnet und die Literatur liebt, zumal er Homer und Ossian auch übersetzt (S. 130).
Um sein finanzielles Auskommen braucht Werther sich nicht zu sorgen, er stammt aus einer Familie des gehobenen Bürgertums. Er tritt auch nur in die Dienste des Gesandten, um von Lotte wegzukommen.
Er kritisiert die Menschen, wenn er sieht “wie alle Wirksamkeit dahinaus läuft, sich die Befriedigung von Bedürfnissen zu verschaffen, die wieder keinen Zweck haben, als unsere arme Existenz zu verlängern [...]“. (S. 12). Sein Leben ist ihm für Arbeit zu schade.
Werther nennt sich selbst unruhig (S. 9, 48). Er ist auch gewohnt Wünschen und Launen nachzugeben: "Auch halte ich mein Herzchen wie ein krankes Kind; jeder Wille wird ihm gestattet“ (S. 9).
Werthers Kennzeichen ist seine Sensibilität, die soweit geht, dass er auf heutige Leser rührselig wirkt.Er weint einem Toten nach, den er kaum gekannt hat (S. 6).
Er entzündet sich am Gefühl des Bauernburschen (S.19) und bricht in Tränen aus, als Lotte Klopstock erwähnt (S.30). Nach seiner Rede gegen die üble Laune verläßt er weinend die Gesellschaft, so dass Lotte ihm vorwirft, an allem "zu warmen Anteil" (S.39) zu nehmen.
Oft beeindrucken ihn Erlebnisse so stark, dass er nur unzusammenhängend berichtet (S.19, 21)
Werther weiß, das sein Selbstmitleid auf andere anstößig wirkt. Er glaubt aber, bedeutende Menschen habe man immer als “Trunkene und Wahnsinnige“ (S.54) angesehen. Diese Äußerung verrät Selbstbewußt sein
Die Sympathie für Kinder und das Volk, das Mitgefühl mit allen Unglücklichen, die Freude an der Natur: alles zeigt, dass Werthers Innenleben nicht auf die eigene Person beschränkt ist.
Es fällt auch auf, dass es dem Werthere an Selbstbeherrschung fehlt. Trotz guter Vorsätze kann er den Lüsten nicht widerstehen. Er gerät immer wieder in Lottes Bann (S.58)
Sein Selbstmord wird von Goethe mehrfach psychologisch motiviert.: vor allen Dingen spielen die tragische Liebe zu Lotte und der Mißerfolg bei Hof eine entscheidende Rolle. Diese Selbstmordgedanken nehmen immer mehr zu, diese erwähnt er schon vor der Ankunft von Albert. Ihm wird immer klarer, dass er Lotte nícht gewinnen kann und bereits am Ende des 1. Buches ersehnt er das Grab.
Persönlich halten wir Werther, für einen Menschen, der nicht über seinen eigenen Schatten springen kann. Er ist gefesselt in seinem Selbstmitleid. Er schafft es, trotz aller Bemühungen, nicht sich von Lotte loszureißen und fällt immer wieder in ihren Bann. Dieses Verhalten beweist, das er auch Minderwertigkeitskomplexe hat.
So, ich hoffe der Beitrag hilft euch etwas weiter!
Viel Spaß beim lesen noch weiterhin!
Eure Juliane
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-01-13 20:57:24 mit dem Titel Friederich Dürrenmatt: Die Physiker
Die Physiker ist unser neustes Stück im Theater. Anfangs war ich nicht so damit einverstanden, dass wir es spielen aber jetzt, da ich das Stück kenne macht, es mir Spaß. Für diejenigen, die das Stück nicht kennen, gebe ich erstmal eine Inhaltsangabe:
Es handelt von drei geisteskranken Menschen, die sich für Physiker halten und dementsprechend nennen sie sich Newton, Einstein und Möbius.
Das Stück beginnt damit, dass Newton und Einstein jeweils eine Krankenschwester umgebracht haben. Ein Inspektor kümmert sich um diesen Fall und versucht Einstein bzw. Newton zu verhören. Doch was bekommt man schon aus einem Geisteskranken heraus?
Die bucklige Chefärztin beschließt auf Verlangen des Staatsanwalts jetzt nur noch Krankenpfleger einzustellen damit es keine toten Schwestern mehr gibt.
Natürlich bekommt man das leben der Geisteskranken genau mit, so kommt Lina Rose, die Ex-Frau von Möbius zu Besuch. Sie ist wieder neu verheiratet und möchte ihrem Ex-Mann noch einmal seine Kinder zeigen. Doch der anfänglich nette Besuch eskaliert.
Möbius verliert den Verstand und wirft seine Familie durch Beleidigungen heraus.
Schwester Monika soll sich nun um den durchgedrehten Mann kümmern. Sie hat ein ganz besonders Verhältnis zu ihm, denn sie ist in ihn verliebt und hat ihn durchschaut. Es stellt sich heraus, dass Möbius gar nicht verrückt ist, sondern nur so tut, um seine physikalischen Theorien vor der Welt zu verstecken.
Weil Schwester Monika dahinter gekommen ist, bringt Möbius sie um, bevor sie jemanden davon etwas erzählen kann. Nun hält jeder Möbius für total durchgedreht.
Am nächsten gab übernehmen nun Pfleger die Bewachung der Patienten. Die 3 Physiker sind davon gar nicht begeistert und fangen an sich zu unterhalten. Jetzt kommt heraus, dass keiner der Physiker krank ist, sonder Newton und Einstein lediglich Agenten sind, die die Theorien von Möbius haben wollen. Sie mußten die Schwestern umbringen, weil diese hinter ihr Geheimnis gekommen sind.
Die wirklich Verrückte der Geschichte ist die Chefärztin, sie wusste von Anfang an, dass die Physiker nicht verrückt sind und hält sie jetzt gefangen. Es war ihr Plan, dass die Physiker alle ihre geliebten Schwestern umbringen, weil ihnen jetzt kein normaler Mensch mehr glaubt.
Die Chefärztin hat sich schon längst Möbius Theorien angeeignet und wir jetzt die Welt beherrschen. Die Menschheit ist also am Ende einer alten, buckligen, verrückten Jungfrau in die Hände gefallen.
Ich spiele in diesem Stück Schwester Monika, eine recht anspruchsvolle Rolle, weil sie das Geheimnis von Möbius aufdeckt und alles dafür geben würde mit ihm zusammen zu sein.
Die Physiker gehört natürlich zu den bekanntesten Büchern überhaupt und Dürrenmatt ist jedem ein Begriff.
Ich finde es ist ein interessantes Buch und ich rate auch dazu es mal zu lesen. Es hat auch nicht viele Seiten und ist wie ein Dialog aufgebaut, man kommt also recht schnell durchs Buch.
Viel Spaß beim Lesen!
Eure Juliane
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-01-14 18:56:42 mit dem Titel Theodor Fontane: Effi Briest
Im Moment lese ich das Buch Effi Briest von Theodor Fontane. Es gefällt mir eigentlich sehr gut. Damit ihr meine Meinung über das Buch versteht gebe ich erstmal eine Inhaltsangabe:
Inhalt:
Die junge Effi (17) , Tochter des Ehepaares von Briest, heiratet auf den Wunsch ihrer Eltern hin, den fast doppelt so alten Landrat Baron von Innstetten und folgt ihm in sein Haus im hinterpommerschen Kessin.
Der Ehe des unerfahrenen und lebensfrohen Mädchens mit dem prinzipientreuen und korrekten, Innstetten fehlt die Liebe. Die neue Umgebung macht der phantasiebegabten Effi Angst.
Sie entwickelt daraufhin Spukgeschichten, doch Innstetten probiert sie ihr auszureden.
Er will Effi noch fester an sich binden, denn er liebt sie.
Das gesellschaftliche Leben in Kessin ist Effi langweilig, nur der Apotheker Alonzo Gieshübler, ein schüchterner Typ, schafft es ab und zu ihr Leben zu erheitern.
Selbst die Geburt der Tochter Annie beseitigt nicht Effis Gefühl der Einsamkeit an der Seite ihres wenig verständnisvollen Mannes.
Beinahe ohne eigenes Zutun geht sie eine Liebesbeziehung zu dem verheirateten Major Crampas ein, einem leichtsinnigen und gewandten "Damenmann" und Prinzipienverächter.
Effis Schuldgefühle lassen jedoch keine Leidenschaft aufkommen, und sie folgt bald darauf geradezu erleichtert ihrem Mann nach Berlin, der ins Ministerium berufen wurde.
Nach sechs Jahren ruhigen gemeinsamen Ehelebens findet Baron von Innstetten durch Zufall Crampas alte Briefe an Effi. Für ihn ist sein Lebensglück zerstört - nicht aufgrund verletzter Gefühle, sondern wegen seines vermeintlichen Ehrverlusts.
Die Pflicht, der Moral zwingt ihn Effi zu verstoßen.
Ansonsten wäre er nicht mehr in der Gesellschaft und Familie angesehen, schlimmer noch seine Familie wäre ruiniert, wenn er Effi nicht verstößte.
Der von Innstetten geforderte Crampas fällt im Duell, und Effi muß Mann und Kind verlassen. Auch das elterliche Haus bleibt ihr verschlossen, denn auch ihre Eltern haben nicht den Mut sich gegen die Gesellschaft zu stellen. So lebt sie zurückgezogen mit ihrer Bediensteten Roswitha in Berlin. Eine Begegnung mit ihrer Tochter Annie, die ihr auf Innstettens Betreiben hin fremd geworden ist, führt zum Zusammenbruch Effis.
Die Todkranke darf, auf Bitten ihres Arztes hin, wieder nach Hohen-Cremmen heimkehren, und innerlich versöhnt, auch mit dem vereinsamten und verbitterten Innstetten, stirbt sie.
In der ohne Leidenschaft und Pathos erzählten Geschichte deutet Fontane mehr an, als er ausspricht. Das vermeintliche schicksalhafte Dilemma, in das Effi und Innstetten geraten, ist in ihren Charakteren und in den gesellschaftlichen Verhältnissen begründet. Die Frage nach Schuld bleibt offen.
Zur Zeit behandeln wir auch in dem Schulfach „Werte und Normen“ einige Texte bzw. Bücher, die etwas mit Normen, Moral, Glauben und Sinn des Lebens zu tun haben.
Wir mußten uns in Gruppen aufteilen.
Meine Gruppe befasst sich mit dem Thema „Effi Briest“ (ich habe die anderen in meiner Gruppe dazu überredet).
Wir müssen uns überlegen, wie wir an Effis Stelle gehandelt hätten.
Es stellt sich nur die Frage, kann man das Schicksal Effis auf unsere heutige Zeit übertragen? Denn das Buch bezieht sich auf die Werte und Normen des 19.Jahunderts und diese gelten bei uns schon lange nicht mehr, aber zu diesem Thema ein anderes mal mehr!
Ich finde das Buch sehr interessant und auch herzergreifend, weil man doch irgendwo mit der armen Effi Mitleid hat. Obwohl Innstetten Effi nicht verstoßen will, tut er es trotzdem, weil Moral und Ehre es ihm vorschreiben. Wegen der Moral muß Effi, die schon durch ihre Schuldgefühle geplagt ist nun ein ärmliches und sehr einsames Leben ohne Familie führen. Man fragt sich doch „Warum Effi, das lebenslustige, kindliche Mädchen?“ Man will oft sagen: „Komm Effi, wehr dich!“
Fontane stellt Effis Position in der Gesellschaft deutlich in den Vordergrund und lässt Effi Symbol für Frauen ihrer Zeit sein, die nicht solche Rechte hatten, wie wir heute.
Dieser Roman zählt zu den bekanntesten und berühmtesten Büchern von Fontane und ist lesenswert!
Eure Juliane
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-01-15 20:48:57 mit dem Titel Max Frisch: Homo Faber
Seit der 12. Klasse habe ich Deutsch-Leistungskurs und dort lesen wir einen Roman nach dem anderen. Unser erster war „Homo Faber“ von Max Frisch.
Dieses Buch war gar nicht so einfach zu lesen, da es überwiegend in der Montagetechnik geschrieben wurde. Montagetechnik bedeutet, dass es immer wieder Rückblenden gibt und sich der Leser die Geschichte wie ein Puzzel zusammensetzen muß. Der Leser wir also zum Nachdenken angeregt..... und das bereitet manchmal Kopfschmerzen.
Wie auch immer gebe ich euch erst mal eine Inhaltsangabe, in der ich mich besonders auf Walters Verhältnis zu Frauen eingehe.
Der Roman „Homo Faber“ von Max Frisch ist 1957 erschienen, und schon der Titel deutet auf die Schlüsselfigur und den Ich-Erzähler hin.
Walter Faber ist ein rationalitätsgläubiger Mensch, dessen technologisch-mathematisches Weltverständnis ihn blind vor dem Leben macht. Er glaubt nicht an Unwägbarkeiten und schicksalhafte Zufälle, die sich der Logik entziehen. Er ist also die Logik und Technik in Person.
Diese Haltung ist Ursache für die tragischen Ereignisse in seinem Leben.
In deom Roman berichtet der fünfzigjährige UNESCO-Ingenieur Walter Faber über sein Leben, das durch eine Liebesbeziehung zu seiner Tochter und an seiner Schuld an deren Tod zerbricht.
Dies geschieht im Jahre 1957, als er auf einer Schiffsreise einem Mädchen, seiner eigenen Tochter, die er aber nicht erkennt, begegnet. Er baut zu diesem Mädchen eine Liebesbeziehung auf, reist mit ihr durch Italien und Griechenland, schläft mit ihr, obwohl er mittlerweile ahnt, dass sie seine eigene Tochter ist, was er auch später in Griechenland von deren Mutter und seiner ehemaligen Jugendliebe Hanna erfährt.
Zu seinem begangenen Inzest kommt hinzu, dass seine Tochter durch eine Verkettung mehrerer unglücklicher Umstände, an denen Walter Faber aber nicht ganz unschuldig ist, ums Leben kommt.
Kurz vor seiner Operation, die wahrscheinlich seinen tödlichen Magenkrebs aufdecken wird, erkennt Homo Faber, dass er sowohl sein eigenes Leben, als auch das seiner Freundin und das seiner Tochter zerstört hat.
Faber ist ein Einzelgänger, für den es am Anfang seines Berichts unerträglich ist, mit jemandem zusammen zu wohnen, schon gar nicht mit einer Frau. Ein Zusammenleben mit einer Frau wäre für ihn das Schlimmste.
Er lebt in seiner Arbeit und schätzt sich glücklich, alleine zu wohnen. Ihn stört das Interesse der Frau an seinen Empfindungen und Erlebnissen.
Gefühle haben keinen Platz in seinem Leben. So ist es verständlich, dass für ihn Frauen lediglich ein Lustobjekt sind, vergleichbar einem Steuerrad eines Studebakers, und er keine echte Beziehung aufbauen kann. Er sagt von sich selbst, dass er sachlich ist, und das das die Frauen eben nicht vertragen. Es ist aber im Leben nicht möglich, eine vollkommen emotionslose Beziehung aufzubauen. Die verständliche Konsequenz daraus ist, dass er grundsätzlich nicht heiratet.
Nun könnte man auf die Idee kommen, dass sich Faber durch hinzugewonnene Lebenserfahrung gewandelt und sein Bild in bezug auf die Frau geändert hat. Dies trifft aber nur zum Teil zu.
Denn selbst noch nach dem Tod seiner Tochter ist er davon überzeugt, dass es für ihn unmöglich wäre, mit einer Frau zusammen zu leben, da er nicht so viel Verständnis für die Bedürfnisse einer Frau aufbringen kann und er sie nur unglücklich machen würde.
Ein Zusammenleben mit Hanna kann er sich jedoch am Ende vorstellen, so dass man davon ausgehen kann, dass sich seine Haltung gegenüber Frauen gewandelt hat.
Ob, und wie sich sein leben verändert, könnt ihr am besten selbst rausfinden, in dem ihr das Buch lest.
Ich finde das Buch sehr anspruchsvoll, aber irgendwo auch sehr interessant.
Also, viel Spaß
Eure Juliane
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-03-26 20:37:45 mit dem Titel Friedrich Schiller Kabale und Liebe - ein typisches Drama der Literaturepoche Sturm und Drang
An dieser Stelle möcht ich meine Facharbeit vorstellen, ich denke in ihr kommt meine Meinung deutlich rüber!
1 Einleitung
In meiner Facharbeit werde ich das Thema „Friedrich Schillers >Kabale und Liebe< – ein typisches Drama der Literaturepoche >Sturm und Drang<“ behandeln.
Zu meinem Thema habe ich schon dadurch eine Beziehung, dass ich schon einmal eine Gruppenarbeit zum Thema „Sturm und Drang“ in der 10. Klasse verfasst habe. Bereits damals hat mich diese Literaturepoche interessiert, denn ich finde, schon der Name „Sturm und Drang“ hat etwas Interessantes und Spannendes an sich.
Natürlich habe ich die Epoche damals nicht so ausführlich behandelt, wie ich sie jetzt, im Rahmen einer Facharbeit, behandeln werde.
Im ersten Teil meiner Facharbeit werde ich mich auf die Epoche konzentrieren. Da ich mit „Kabale und Liebe“ ein Drama gelesen habe, beziehe ich mich auch speziell auf die Dramatik innerhalb dieser Bewegung. Zunächst möchte ich die Entstehung der Literaturepoche darstellen. Ich untersuche dafür auch die geschichtlichen und gesellschaftlichen Hintergründe bzw. Probleme der Epoche Sturm und Drang, denn diese Probleme spiegeln sich in den Texten der Vertreter dieser Epoche wieder.
Im zweiten Teil meiner Facharbeit werde ich das Stück „Kabale und Liebe“ behandeln.
Um die Sprache des 18. Jahrhunderts und demnach auch das Buch besser zu verstehen, habe ich mir, nach der Lektüre des Textes, zusätzlich, eine Verfilmung angeguckt. Den Inhalt des Dramas werde ich auch in Form einer Inhaltsangabe wiedergeben. Des Weiteren beschäftige ich mich mit der Frage, wie und warum das Drama „Kabale und Liebe“ entstanden ist. Dabei beziehe ich mich auch auf das Leben und vor allem auf die Jugend von Friedrich Schiller.
Mein Ziel in der Facharbeit ist es, herauszufinden, inwieweit und warum „Kabale und Liebe“ ein typisches Sturm- und Drangdrama ist. Dazu werde ich erklären, was „Sturm und Drang“ ausmachte, wollte und tat. Danach möchte ich beweisen, dass bzw. ob „Kabale und Liebe“ all diese Merkmale erfüllt, also typisch für die Epoche ist.
Um „Kabale und Liebe“ mit anderen Sturm- und Drangdramen vergleichen zu können, habe ich mir die Inhaltsangaben zu anderen Stücken, wie „Götz von Berlichingen“, „Die Soldaten“ und „Die Räuber“, durchgelesen.
Ich möchte untersuchen, welche zentralen Probleme des Sturm und Drangs und speziell Schillers Probleme die Figuren verkörpern. Dazu werde ich die Figuren und Probleme vergleichen und Parallelen ziehen.
2 Die Literaturepoche „Sturm und Drang“
2.1 Die geschichtlichen und gesellschaftlichen Hintergründe
Im Sturm und Drang wurde schon vorbereitet und durchdacht, was die Französische Revolution (1789) dann umsetzte, nämlich Auflehnung, Umsturz, Gleichheit und Freiheit.
Die Umstände in Deutschland und Frankreich waren ähnlich. Allerdings kam es in Deutschland nicht zu einer Revolution wie im Nachbarstaat. In Deutschland herrschte die Revolution eher auf dem Papier (vgl. Biedermann 1999, S. 206). „Obwohl es in Deutschland keine politische und soziale Freiheitsbewegung gab, waren die intellektuellen doch über das englische und französische Denken gut im Bilde.“ (Pascal 1963, S.57).
Deutschland war in viele kleine Fürstentümer unterteilt und diese hatten unterschiedliche Sitten, Gebräuche und Religionen. „Diese Situation bedingte ein starkes Gefälle in kultureller, ökonomischer und politischer Hinsicht zwischen den deutschen Teilstaaten." (Karthaus 1976, S.10).
Weitgehend bestanden zur Zeit des Sturm und Drangs die gleichen gesellschaftlichen und politischen Zustände wie zur Zeit der Aufklärung. Es herrschte der Absolutismus und das Bürgertum stand im Dienst der Fürsten. Die Fürsten hatten fast uneingeschränkte Macht. Sie herrschten über ihre Untertanen, verbrauchten ihr Geld, das sie im Handwerk verdienten und verkauften die Untertanen, womöglich sogar wie Sklaven, in Kriegsgebiete. Zwar wurde den Bürgern erlaubt selbstständig zu denken und zu dichten, doch in die Politik durften sie nicht mit eingreifen. (vgl. Nordmann 2003, S. 15)
Außerdem war für die Bürger ihre Moral und ihr Glaube sehr wichtig.
1775, als der Sturm und Drang seinen Höhepunkt hatte, brach in Amerika der Unabhängigkeitskrieg aus. Deshalb wurden mehrere Untertanen der Fürsten nach England verbannt (vgl. Pascal 1963, S.67).
2.1.1 Grobe zeitliche Einordnung der Epoche
Die Epoche Sturm und Drang begann ungefähr im Jahre 1765 und endete 1785 (vgl. Biermann 1999, S.232). “Als Sturm und Drang wird im allgemeinen die Zeit vom Erscheinen der Herderschen Fragmente (1767) bis zur Wandlung Goethes und Schillers (1785) angesehen.“ (Frenzel 1991, S.201).
Die Bezeichnung „Sturm und Drang“ stammt aus dem gleichnamigen Drama von Friedrich Maximilian Klinger und verhalf einer jungen, gefühlvollen Generation zum Durchbruch (vgl. Kinzle 1996, S. 18).
Der Ausgangspunkt des "Sturm und Drang" ist umstritten. Oft wird das Treffen zwischen Herder und Goethe in Straßburg im Oktober 1770 als Ausgangspunkt angesehen. (vgl. Karthaus 1967, S.11).
Der Sturm und Drang war eine relativ kurze Epoche, dennoch hatte sie große Auswirkungen auf die spätere Literatur. Das kann man schon allein daran erkennen, dass Goethe und Schiller in dieser Zeit Texte geschrieben haben, die noch heute oft gelesen und auf der Bühne aufgeführt werden.
2.2 Die wichtigsten Vertreter und Werke der Epoche
Die wichtigsten Vertreter der Epoche waren Jakob Michael Reinhold Lenz (1751-1792) mit seinen Theaterstücken "Der Hofmeister" und "Die Soldaten", Johann Wolfgang von Goethe (1749-1770) mit seinem Briefroman „Die Leiden des jungen Werthers“ und seinem Drama „Götz von Berlichingen“ sowie Friedrich Schiller (1759-1805) mit "Die Räuber" und "Kabale und Liebe".
Außerdem gehörte Johann Anton Leisewitz (1752-1806) mit "Julius von Tarent", Friedrich Maximilian Klinger (1752-1831) mit „Sturm und Drang“ und Heinrich Leopold Wagner (1747-1779) mit seinem Drama "Die Kindermörderin" dazu (vgl. Kinzle 1996, S.18).
Alle diese bedeutsamen Dichter weisen ähnliche Charakterzüge auf, zum Beispiel waren sie alle sensibel und phantasiebegabt (vgl. Pascal 1963, S.54).
2.3 Die Stürmer und Dränger als Genies
Sturm und Drang wurde auch die „Geniezeit“ genannt, denn die sehr jungen Autoren hielten sich für Genies und im Zentrum ihres Genies stand das Herz (vgl. Nordmann 2003, S.16).
Die Autoren hatten Kraft und Stärke wie ein Sturm und hielten sich sogar für göttergleich. Sie empfanden die Merkmale der Aufklärung also als langweilig. Für die jungen Dichter stand jetzt nicht mehr die Vernunft und der Verstand im Vordergrund, sondern die Gefühle, die Kunst und die Natur. „Mit dem Glauben an den kulturellen Fortschritt und mit der Tradition wurde gebrochen. Das neue Weltgefühl vergötterte die Natur [...].“ (Frenzel 1991, S. 201).
Emotion und Leidenschaft bekam einen ganz neuen Stellenwert, und auch die Natürlichkeit wurde von den Genies hoch bewertet. Sie wollten schreiben, was sie fühlten, und zeigen, dass jeder Mensch eine individuelle Persönlichkeit hat. „Zum ersten Mal wird in der deutschen Literatur der Mensch als Ganzes gesehen, als denkende, empfindende und sich frei von politisch-sozialen Beschränkungen entwickelte Persönlichkeit aufgefasst.“ (Nordmann 2003, S.15-16). Das heißt, die Stürmer und Dränger wollten rebellieren und die Politik in Frage stellen.
Sie wollten sich demnach in ihren Texten gegen Ungerechtigkeiten in der Gesellschaft auflehnen. Auch wenn die jungen Autoren radikaler als die Aufklärer waren, blieb es doch vorwiegend bei literarischen Protesten. „Der Sturm und Drang war ein heftiges Gewitter. Es ging rasch vorüber, doch sein Nachhall ist bis ins 20. Jahrhundert hinein zu vernehmen.“ (www.xlibris.de a).
2.4 Die Sturm und Drang Literatur
Die Literatur des Sturm und Drangs beherrschten die jungen Autoren aus der Bürgerschicht. Diese waren entschlossen ihre Gefühle zu zeigen.
Sie kritisierten überwiegend in ihren Texten den Absolutismus und wollten sich gegen den Adel auflehnen. Sie waren mit ihrer gesellschaftlichen Stellung nicht zufrieden und wollten immer wieder aus der Gesellschaft fliehen (vgl. Pascal 1963, S.66).
Die Autoren mochten das bürgerliche Berufsleben und die bürgerliche Moralvorstellung nicht. Außerdem wollten sich die Rebellen nicht mehr an die alte Tradition und Kunst der Literatur halten (vgl. Pohl 2003).
In den Texten des Sturm und Drangs kann man erkennen, dass die Autoren unter ihrem Alltag gelitten haben, nicht weil sie zu viel Arbeit hatten, sondern weil sie sich der Gesellschaftsmoral unterwerfen mussten. Ihre Texte sind oft ein „Niederschlag ihres Gefühlslebens“ (Pascal 1963, S.54).
Das heißt, sie drücken Protest, Unzufriedenheit, Kritik, Auflehnung gegen bestehende Normen aus.
2.4.1 Die Dramatik
Die Stürmer und Dränger bevorzugten Dramen zu schreiben. So waren die meisten Texte des Sturm und Drangs Dramen. Die Autoren wollten demnach ihre Proteste auf die Bühne bringen.
Das lag vor allem daran, dass die jungen Dramatiker sehr extrovertiert waren und ihre Ideen am besten auf der Bühne zur Geltung kamen (vgl. Struck 1994, S. 74).
Wie in der Lyrik und Epik, setzte man sich auch in der Dramatik mit den zentralen Problemen der Gesellschaft auseinander. Man war für die Emanzipation des Bürgertums, gegen die Ständegesellschaft und gegen den Absolutismus. Diese Themen waren auch schon Kritikpunkte in der Aufklärung. Doch die Dramen des Sturm und Drangs unterschieden sich wesentlich von denen der Aufklärung. Sie hielten sich mehr an die Wirklichkeit und stellten realistisch, fast natürlich, die kleinbürgerliche Lebensweise dar (vgl. Struck 1994, s.74).
Außerdem war die Kritik der Stürmer und Dränger nicht nur gegen den Adel, sondern sogar zum Teil gegen die Moral der Bürger gerichtet. Die Autoren wollten außerdem in ihren Stücken noch zeigen, dass die Gesellschaftsklassen bei der Liebe keine Rollen spielen dürften.
Im Sturm und Drang trennte man nicht mehr streng nach Tragödie oder Komödie. Man warf sprichwörtlich alle Regeln über den Haufen. Ein Stück enthielt meistens sowohl tragische als auch komische Elemente (vgl. Pohl 2003). Es gab aber auch noch die klassischen Tragödien und Komödien. Die Tragödien waren vorwiegend für den Adel gedacht. Die Sprache war erhaben und hatte ein gewisses Niveau. Das Ende war, wie schon das Wort Tragödie sagt, traurig.
Dagegen wurden die Komödien für die Bürger und Handwerker geschrieben. Komödien wurden umgangssprachlich geschrieben und endeten komisch (vgl. Nordmann 2003, S. 29).
Die Helden der Dramen waren meistens Genies und Liebende und vor allem besaßen sie Kraft und Mut. Diese Kraft und diesen Mut brauchten sie auch, denn schließlich mussten sich die Helden immer gegen die Normen und Werte der Gesellschaft und sogar gegen die eigene Familie stellen. Das taten die Helden auch kompromisslos, denn sie folgten immer ihren Gefühlen.
Obwohl der Sturm und Drang auch sehr die Kunst verehrte, so waren die Helden keine Künstler, sondern „Naturmenschen“, „große Kerle“ und „Machtweiber“ (vgl. Struck 1994, S.75)
Für die jungen Töchter des Kleinbürgertums zeigten die Stürmer und Dränger außergewöhnliches Mitleid. So gehören auch die Heldinnen vorwiegend der niedrigen Gesellschaftsschicht an. Sie waren genauso wie die Heldinnen der Aufklärung pflichtbewusst und hörten auf ihre Eltern. Doch der wesentliche Unterschied zwischen ihnen war, dass die Sturm und Drang Heldinnen viel mehr Gefühl und eine seelische Vitalität hatten (vgl. Pascal 1963, S.83-84).
Das große Vorbild der Dramatiker war Shakespeare, denn er wechselt in seinen Stücken oft den Schauplatz oder überspringt mal ein Jahr. Dieser Wechsel der Schauplätze ist auch für die Dramen des Sturm und Drangs sehr typisch. Auch das erste Sturm- und Drangdrama „Ugolino“ von Wilhelm Heinrich Gerstenberg ahmt bereits Shakespeare nach (vgl. Kinzle 1996, S.18). Auch bei Shakespeare standen die Gefühle an erster Stelle, deshalb verehrten ihn die Stürmer und Dränger.
Das Jahr 1776 gilt als das Dramenjahr, weil eine Reihe von wichtigen Dramen erschienen sind. Schillers Jugenddramen „Die Räuber“ und „Kabale und Liebe“ führten dann in den frühen 80jahren noch mal zu einem Sturm- und Drang Höhepunkt in der Dramatik (vgl. Struck 1994, S.73).
3 Friedrich Schillers „Kabale und Liebe“
3.1 Schillers Jugend und die Entstehung von „Kabale und Liebe“
Johann Christoph Friedrich Schiller wurde am 10. November 1759 in Marbach am Neckar geboren. Er stammt aus kleinbürgerlichen Verhältnissen. Sein Vater, Johann Kaspar Schiller, war Wundarzt und später diente er einem Fürsten als Offizier.
1767 wurde sein Vater nach Ludwigshafen versetzt. Dort ging Schiller in die Lateinschule, um später Geistlicher zu werden. (vgl. Nordmann 2003, S.5)
Doch der Herzog Karl Eugen von Württemberg, der den Absolutismus verehrte, gründet eine „Pflanzschule“ bei Stuttgart. Auf diese Schule sollten alle Offiziers- und Beamtensöhne, die begabt waren, gehen und im Sinne von Karl Eugen erzogen werden. Auch der 14jährige Schiller musste auf diese Schule gehen. Dort fühlte er sich aber alles andere als wohl, denn es gab weder Ferien noch freie Stunden. (vgl. www.xlibris.de b)
Er fing an, sich immer mehr für Literatur zu interessieren. Er las die Werke von Lessing, Shakespeare und Goethe. Mit 16 Jahren musste Schiller auf die Fakultät für Medizin nach Stuttgart.
Ein sehr wichtiges Ereignis für Schiller geschah 1776. Der Journalist Christian Friedrich Daniel Schubart kritisierte öffentlich den Soldatenhandel der deutschen Fürsten, insbesondere den von Herzog Karl Eugen. Daraufhin lockte der Herzog Schubart nach Württemberg, ließ ihn verhaften und ohne Gerichtsverfahren 10 Jahre einsperren.
Dieses Ereignis beeinflusste Schillers erste Dramen „Die Räuber“ und „Kabale und Liebe“. (vgl. Nordmann 2003, S.6-7)
1780 schrieb Schiller anlässlich des Geburtstages der Mätresse des Herzogs, Franziska von Hohenheim, eine Festrede. Die Mätresse war für ihn das Vorbild für Lady Milford in „Kabale und Liebe“.
Aus dem Hass gegenüber dem machtsüchtigen Herzog entstand, zuerst anonym, 1781 „Die Räuber“, das am Mannheimer Theater uraufgeführt wurde. Schiller war mit einem Schlag berühmt. Der Herzog war davon aber nicht begeistert. Er steckte Schiller in Arrest und gab ihm ein Schreibverbot. Während des Arrestes entstanden die ersten Pläne für „Luise Millerin“, später, auf Rat von Schauspieler August Wilhelm Iffland, „Kabale und Liebe“. Doch Schiller floh mit seinem Freund Andreas Streicher, von dessen Geld er lebte, über Mannheim und Frankfurt nach Oggersheim und dann nach Bauerbach in Thüringen. Dort lebte er unter dem Namen Dr. Ritter und schrieb das bürgerliche Trauerspiel „Luise Millerin“. Außerdem entstanden die ersten Pläne für „Don Carlos“ und „Maria Stuart“. Die Uraufführung von „Luise Millerin“ war 1784 in Frankfurt a. M. (vgl. www.xlibris.de b)
1783 kehrte Schiller wieder nach Mannheim zurück, wo er von Dahlberg als Theaterdichter eingestellt wurde. Doch er verdiente wenig Geld und es dauerte nicht lange bis er mit Schulden überhäuft war. Auch gesundheitlich ging es ihm nicht gut. Er erkrankte an Malaria. Weil auch die Schauspieler mit seiner Arbeit nicht zufrieden waren, zog Schiller nach Leipzig und später zu Freunden nach Dresden. (vgl. www.xlibris.de b)
In Rudolstadt begegnete Schiller dann 1788 zum ersten Mal Goethe. Dieser half Schiller und verschaffte ihm eine Anstellung als Professor für Geschichte in Jena. Nun hatte Schiller wieder Geld und heiratete Charlotte von Leyfeld. Doch seine Gesundheit machte ihm noch Probleme. Er erkrankte immer wieder und die Folgen einer Bauchfellentzündung bereiteten ihm lebenslang heftige Schmerzen. In den folgenden Jahren entwickelte sich die Freundschaft mit Goethe und die Stücke wie „Wallensteins Lager“ und „Jungfrau von Orleans“ entstanden
Schiller hatte große Erfolge und wurde in den Adelsstand erhoben. Am 9.Mai 1805 starb er dann an einem erneuten Fieberanfall. (vgl. Nordmann 2003, S.10-12)
Schiller war einer der jüngsten Stürmer und Dränger und hatte auf Grund des Altersunterschieds nicht soviel mit den anderen Dichtern zu tun. Man zählt auch nur seine ersten Werke, wie „die Räuber“ und „Kabale und Liebe“ zu seinen typischen Sturm- und Drangdramen.
3.2 Inhaltsangabe des Stückes „Kabale und Liebe“
Das bürgerliche Trauerspiel „Kabale und Liebe“ wurde 1783 von Friedrich Schiller vollendet. Es umfasst 5 Akte. Schiller verteilte die Rollen nach den Vorbildern aus Lessings „Emilia Galotti“ (vgl. Binder 1964, S.253).
„Kabale und Liebe“ handelt von der Liebe einer Bürgerlichen und eines Adligen zueinander, deren Liebe jedoch durch Intrigen zerstört wird.
Ferdinand, Sohn des Präsidenten von Walter, und Luise, die Tochter des Stadtmusikanten Miller, lieben sich. Miller, der alles für seine Tochter tut, ist gegen den Entschluss seiner Tochter und auch der Präsident kann die Liebe seines Sohnes zu einer Bürgerlichen nicht unterstützen. Er möchte ihn mit Lady Milford, der Mätresse des Herzogs, verheiratet sehen. Damit könnte der Präsident noch mehr Ansehen gewinnen. Ferdinand lehnt diese Verbindung allerdings ab. Auf Wunsch seines Vaters stattet er ihr dennoch einen Besuch ab, und lernt Lady Milford als eine zwar erfolgreiche, dennoch unglückliche Frau kennen. Ferdinand gesteht ihr seine Liebe zu Luise.
Im Hause Miller wird Ferdinand dann von seinem Vater überrascht. Dieser will Miller ins Gefängnis werfen und Luise und ihre Mutter an den Pranger stellen lassen. Ferdinand lässt dieses aber nicht geschehen und droht seinem Vater, seinen verbrecherischen Weg zum Präsidenten zu veröffentlichen.
Um die Verbindung zwischen Luise und Ferdinand nun endgültig zu trennen, lässt sich der Präsident von seinem Haussekretär Wurm beraten. Wurm, der vergeblich um Luise geworben hat, schlägt vor, Luise zu erpressen. Miller wird in den Turm geworfen und wenn Luise ihn wiedersehen will, dann soll sie einen Liebesbrief an den Hofmarschall von Kalb schreiben. Ferdinand soll diesen Brief dann finden und glauben, dass Luise untreu war. Damit die Intrige aufgeht, müssen Miller und seine Tochter einen Schwur leisten, nichts von der Erpressung zu verraten.
Währenddessen hat Lady Milford Luise zu sich gebeten. Sie ist von Luises freundlich unschuldigem Auftreten so beschämt, dass sie über ihr eigenes Leben nachdenkt und beschließt fortzugehen.
Ferdinand, der den Liebesbrief für echt hält, ist auf Rache aus. Er besucht Luise und stellt sie zur Rede. Auf Grund des Schwurs gesteht Luise, den Brief geschrieben zu haben. Ferdinand beschließt Luise und sich zu vergiften. Heimlich schüttet er das Gift in ihre Limonadengläser. Kurz vor ihrem Tod gesteht Luise, den Brief auf Verlangen Wurms geschrieben zu haben. Ferdinand, der seinen Vater an Luises Leiche geführt hat, vergibt ihm kurz vor seinem eigenen Tode.
4 Inwieweit ist „Kabale und Liebe“ ein typisches Sturm- und Drangdrama?
„Kabale und Liebe“ gilt als das bedeutendste Sturm- und Drangdrama, weil es sich mit den zentralen Problemen des Sturm und Drangs auseinander setzt. Es behandelt die Standesproblematik, den Absolutismus und den Familienkonflikt (vgl. Binder 1964, S.270).
Moral, Gesetze, Mut und Menschlichkeit sind Aspekte, die Schiller dem Theaterpublikum näher bringen will. Wie in anderen Dramen, sind auch in „Kabale und Liebe“ zwei verschiedene Handlungen mit einander verflochten. Die eine Handlung ist die Kabale , die mit Anfang des zweiten Akts beginnt und mit Ende des
vierten endet. Die andere Handlung ist die Liebe zwischen Luise und Ferdinand. Diese Handlung bleibt das ganze Drama über erhalten.
4.1 Die Bedeutung des Untertitels „ein bürgerliches Trauerspiel“
Schiller hat bewusst den Untertitel „ein bürgerliches Trauerspiel“ gewählt, denn schon allein der Name zeigt, dass er sich gegen die allgemeinen Regeln stellen will. In der Dramatik waren Trauerspiele, also Tragödien für den Adel gedacht. Das heißt, dass man nur den Adel für geeignet hielt, die gehobene Sprache in einer Tragödie zu verstehen. Schiller aber schreibt nun „ein bürgerliches Trauerspiel“.
Er schreibt also eine Tragödie für die Bürger. Aber nicht nur für die Bürger, sondern auch von und über die Bürger. Schiller zeigt, dass nicht nur Adlige, sondern auch Bürger edle wichtige Gefühle und Gedanken haben.
Doch laut der Gesellschaft galt: „Bürgerliche und auch Konflikte bürgerlicher, privater Thematik waren nicht tragödienfähig“ (Nordmann 2003, S.29). Schiller durchbricht mit seinem bürgerlichen Trauerspiel aber jetzt diese Vorstellung. Er befasst sich in einer Tragödie mit bürgerlichen Problemen. Schiller stellt in „Kabale und Liebe“ bewusst das tragische Schicksal von Luise Millerin und ihrem Vater in den Vordergrund.
Ein bürgerliches Trauerspiel ist also Teil der Emanzipation der Bürger und dieses wollten Schiller sowie die Stürmer und Dränger in ihren Dramen erreichen.
4.2 Die Figuren und Thematik
Jede Figur in „Kabale und Liebe“ steht stellvertretend für eine bestimmte Menschengruppe. So, steht der Präsident für den Adel. Das heißt, der Adel wird durch die Figur des Präsidenten kritisiert. Ferdinand und Luise verkörpern dagegen die typischen Helden, die sich gegen die Werte der Gesellschaft stellten.
Die Thematik in Kabale und Liebe behandelt die zentralen Probleme des Sturm und Drangs. Zum Beispiel kritisiert Schiller den Absolutismus und die Ständegesellschaft.
4.2.1 Miller zwischen Vaterliebe und Standesbewusstsein
In den Sturm- und Drangdramen setzte man sich, außer mit Problemen der absolutistischen Herrschaft, auch mit den bürgerlichen Problemen auseinander. In „Kabale und Liebe“ stellt nun die Figur des Millers den selbstbewussten und repräsentanten Vater und Bürger dar. Durch Miller zeigt Schiller aber auch die Machtlosigkeit und Unterdrückung des damaligen Bürgertums. Diese politische Kritik soll das Bürgertum stärken und auffordern etwas zu tun.
Schiller zeigt Miller als Familienvater einer kleinen bürgerlichen Familie mit einer Frau und einer Tochter. Miller scheint ein sehr liebevoller Vater zu sein, denn Luise vergöttert ihn schon fast. „Ich habe einen Vater, der kein Vermögen hat, als diese einzige Tochter.“(Schiller 2001, S.64). Miller ist um Luise sehr besorgt. Er lässt ihr aber ihren freien Willen, denn als Wurm um ihre Hand anhält, gibt ihm Miller zu verstehen, dass er seine Tochter nicht zu etwas zwingt. „Es bleibt beim Alten. [...] Ich zwinge meine Tochter nicht“ (Schiller 2001, S.10).
Dass ein Vater seiner Tochter eine eigene Entscheidung treffen lässt, war zur Zeit des 18.Jahunderts nicht üblich. Hier wird wieder die Emanzipation deutlich.
Ein weiterer wichtiger Lebensinhalt ist für die Bürger die Religion. Auch Miller ist sehr religiös und er freut sich darüber, dass auch seine Tochter so fromm ist (vgl. Schiller 2001, S.12). Als Vater unterstützt er Luise in allem, weil er sie sehr liebt. Aber er ist auch sehr besorgt um sie, denn er möchte, dass Luise Ferdinand vergisst. Er ist der Meinung, er sei nicht der Richtige für sie. „Ich dachte, meine Luise hätte den Namen in der Kirche gelassen?“ (Schiller 2001, S.12).
An dieser Stelle kommt Millers Standesbewusstsein zum Vorschein. Er weiß, dass Ferdinand ein Adliger ist und sieht deshalb Probleme auf seine Tochter zukommen, weil sie bürgerlich ist. Miller versucht nicht, die Liebe seiner Tochter zu unterstützen. Er ist sich seines und ihres Standes bewusst und akzeptiert diese. Außerdem will er mit dem höheren Stand nichts zu tun haben. Obwohl er seiner Luise alles geben will, kann er ihr Ferdinand nicht geben, weil es die verschiedenen Stände verbieten. Dieses Verbot ist ein großer Vorwurf und Kritik am Adel (vgl. Schiller 2001, S.14).
4.2.2 Der Präsident als Stellvertreter für den Adel
Auch wenn Schiller die bürgerliche Moral anzweifelt, so kritisiert er in „Kabale und Liebe“ doch überwiegend den Adel. Die Figur des Präsidenten steht nun stellvertretend für den Adel. Der Präsident ist nicht ganz so hinterlistig wie Wurm. Er versucht aber, durch Heiratspolitik mehr Macht am Hof zu bekommen. „Ich habe der Lady Milford in deinem Namen eine Karte geschickt. Du wirst dich ohne Aufschub bequemen, dahin zu gehen, und ihr zu sagen, dass du ihr Bräutigam bist.“ (Schiller 2001, S.25). An dieser Heiratspolitik kann man erkennen, dass der Präsident nicht auf Ferdinands Gefühle Rücksicht nimmt, sondern allein seinen Vorteil sieht. Der Adel nahm also keine Rücksicht auf die Gefühle, die doch im Sturm und Drang so wichtig gewesen sind.
Auch wenn Wurm dem Präsidenten die Intrige vorgeschlagen hat, so findet der Präsident gleich Gefallen an ihr und spannt den Hofmarschall in seine Pläne mit ein. „Toller Einfall! Als ob sie sich geschwind hin bequem würde, ihr eigenes Todesurteil zu schreiben.“ (Schiller 2001, S. 55). Somit macht sich der Präsident an dem Tod von Luise und Ferdinand mit schuldig.
Ehrlichkeit spielt aber für ihn keine Rolle, denn der Präsident versucht die ganze Schuld auf Wurm zu lenken. „Verfluchter, von dir! Von dir, Satan! – Du, du gabst den Schlangenrat[...].“(Schiller 2001, S.121)
Schiller zeigt durch den Präsidenten, wie die Adligen an ihre Ämter gekommen sind und wie sie mit ihren Untertanen umgegangen sind.
4.2.3 Ferdinand als „typischer Held“ und Kontrastfigur zu Wurm
Wie schon erwähnt, waren die typischen Dramenhelden meistens Genies und Liebende, die sich gegen die Normen der Gesellschaft stellten. In „Kabale und Liebe“ verkörpert Ferdinand diesen Helden. Ferdinand ist ein schwärmerischer Idealist. „Er liebt sein Ideal von der Liebe, Gleichklang der Herzen über Standesgrenzen hinweg“ (Nordmann 2003, S.75). Das heißt, dass für Ferdinand die Liebe wichtiger ist als sein adliger Stand oder seine Karriere. Er weiß, wenn er zu Luise steht und sich gegen seinen Vater stellt, so würde ihn das gesellschaftlich ruinieren. Er verkörpert den Rebellen. „O, immer noch besser, Vater, als ich kröch um den Thron herum“ (Schiller 2001, S.24). Jedes Stück hatte so einen Rebellen, zum Beispiel in den „Räubern“ war es Karl Moor und in „Götz von Berlichingen“ war es der Götz (vgl. Frenzel 2001, S.212 und S.224). Schon in Shakespeares „Romeo und Julia“, verkörperte Romeo den Rebellen. Ferdinand und Romeo weisen Parallelen auf.
Außerdem ist Ferdinand ein ehrlicher Held und er will, dass auch Luises Liebe ehrlich ist. Deshalb ist Ferdinand auch die Kontrastfigur zu Wurm. Wurm will mit seinen Intrigen alles bekommen. Er will mehr Anerkennung am Hof und auch Luises Liebe durch eine Intrige erwerben. Er ist egoistisch, denn er „möchte die Pläne des Präsidenten so nutzen, dass für ihn dabei Luise als Ehefrau abfällt“ (Nordmann 2003, S.77). Letztendlich geht seine eigene Intrige nicht auf, denn Wurm rechnet nicht damit, dass Ferdinand selbst sein Leben für seine Liebe und Ideale aufgibt. Doch dieses Verhalten ist typisch für die Sturm- und Dranghelden. Ferdinand sah seine Liebe in Gefahr und versuchte durch Selbstmord aus seiner Verzweiflung zu kommen. Auch der Werther in Goethes Briefroman „Die Leiden des jungen Werthers“ brachte sich wegen seiner verzweifelten Liebe um.
Ferdinand ist ein Held der Worte und nicht der Taten. Er droht immer wieder seinen Vater zu verraten, aber er macht es letztendlich nicht (vgl. Nordmann, S.74).
Ferdinand lässt sich nichts sagen. Er bricht die Regeln seiner Elterngeneration und wird so zu einem Individuum mit einem eigenen Willen.
4.2.4 Die Liebe zwischen Ferdinand und Luise
Die Liebe zwischen Luise und Ferdinand ist eines der Hauptthemen in „Kabale und Liebe“.
Auch mit der Figur Luises kritisiert Schiller die Ständegesellschaft. Denn Luise, als gut erzogene Bürgerin, weiß, dass es sich nicht schickt, mit einem Adligen eine Beziehung einzugehen. Eine Beziehung zwischen Adel und Bürgertum galt damals sogar als Schande und wurde eigentlich auch vermieden. Dennoch widersetzt sie sich dieser Regel. Für sie ist nichts wichtiger als ihr Ferdinand. „Ah! ich vergaß, dass es noch außer ihm Menschen gibt.“( Schiller 2001, S.12). Auch an dieser Stelle kann man wieder erkennen, dass im Sturm und Drang die Gefühle wichtiger als die Regeln waren. Luise ist auch eine Heldin des Stückes. Sie bricht wie Ferdinand die Regeln der Ständegesellschaft und will mit ihrem Geliebten frei sein. Dafür verzichtet sie auf alles und will sich umbringen. Da Luise aber sehr gläubig ist, begeht sie diese Sünde aber doch nicht.
Die Liebe zwischen Luise und Ferdinand scheitert nicht nur an der Gesellschaft, sondern auch an den beiden selbst. Ferdinand fordert bedingungslose Unterwerfung und wertet deshalb Luises Bedenken als Verrat. „Schlange du lügst. Dich fesselt was anderes hier [...] Kalte Pflicht gegen feurige Liebe! – Und mich soll das Mädchen blenden?“ (Schiller 2001, S.66). Dass aber Luise eine innere Auseinandersetzung auf Grund ihrer Moraleinstellungen führt, nimmt Ferdinand nicht wahr. Wegen Luises bzw. den bürgerlichen Moralvorstellungen und Ferdinands Misstrauen konnte die Kabale auch nur gelingen. Da Luise so fromm ist und auch noch fest an Schwüre glaubt, muss sie der Kabale unterliegen.
Das ist auch ein weiterer Kritikpunkt Schillers, denn die Stürmer und Dränger wollten nicht nur den Adel kritisieren, sondern auch die bürgerlichen Werte und Normen. Schiller wollte demnach durch Luise zeigen, in was für einen Konflikt man gerät, wenn man eisern an seinen Werten festhält.
4.3 Schiller als Absolutismuskritiker gegen Herzog Karl Eugen
Die Figuren der Lady Milford, Ferdinand und Luise spiegeln deutlich Schillers Absolutismuskritik wieder, um die es auch in den anderen Sturm- und Drangdramen ging. Luise und Ferdinand üben Kritik aus, indem sie sich gegen den Präsidenten und die Werte der Gesellschaft stellen.
Lady Milford hat durch ihren Platz am Hof einen guten Stand, ist aber nicht vom Herrschaftssystem überzeugt. Sie hat immer noch ein Gefühl für Gerechtigkeit. Das wird besonders in der Kammerdienerszene, im 2. Akt, (vgl. Schiller 2001, S.31-34) deutlich. Die Landeskinder sollen als Soldaten nach Amerika geschickt werden. Lady Milford ist schockiert über soviel Ungerechtigkeit und versucht zu helfen. „Weg mit diesen Steinen – sie blitzen Höllenflammen in mein Herz. [...] Sie werden wiederkommen. Sie werden ihr Vaterland wiedersehen!“ (Schiller 2001, S.33).
In der Kammerdienerzene will Schiller auch zeigen, wie der Herzog mit seinen Untertanen umgegangen ist. Schiller spricht sich in dieser Szene ganz klar gegen den Soldatenhandel und das Vorgehen des Herzogs aus.
In dieser Szene merkt man auch deutlich, wie sehr Schiller die Herrschaft von Herzog Karl Eugen von Württemberg kritisiert. Denn er will durch die Figur des Herzogs immer wieder auf Herzog Karl Eugen anspielen.
Obwohl der Herzog nie in persona auftritt, so ist er trotzdem immer gegenwärtig. „Legt Hand an im Namen des Herzogs [...].“ (Schiller 2001, S.50).
Der Herzog verleiht seinen Vertretern große Macht, so dass sie mit den Bürgern umspringen können wie sie wollen. „Auf Befehl des Herzogs. Des Herzogs? Der die Verletzung der Majestät in der Person seines Stellvertreters –“ (Schiller 2001, S.67). Auch über Lady Milford hat der Herzog Macht, doch sie, als aufrichtiger Mensch, will sich gegen ihn stellen.
Wie auch Ferdinand ist Lady Milford gesellschaftlich sehr geachtet und lebt im Luxus. Sie weiß auch, wenn sie den Herzog verlässt, so wird sie diesen Luxus nicht mehr haben. Doch sie kann die ganzen Missetaten, die durch den Absolutismus entstehen nicht mit ihrem Gewissen vereinen (vgl. Struck 1994, S.24-25).
Auch Schiller fühlt so wie Lady Milford und hätte vielleicht in manchen Situationen auch gerne so gehandelt wie die Lady oder Ferdinand. Er hätte sich zum Beispiel auch gerne geweigert, auf die Pflanzschule zu gehen.
4.4 Die Sprache und äußere Form des Dramas
Der Ausdruck und die Sprache der Figuren unterscheiden sich sehr.
Die Bürger reden nicht so erhaben wie der Adel. Miller zum Beispiel spricht direkt und offen. „Hab ihn nicht ich mein Haus geschwatzt – hab ihm’s Mädel nicht nachgeworfen.“ (Schiller 2001, S.5). Der Hofmarschall dagegen drückt sich vornehm aus, in dem er auch ein paar französische Vokabeln benutzt. „Nur en passant, mein Bester – Wie leben Sie? Wie befinden Sie sich?“ (Schiller 2001, S.58). An den beiden Zitaten kann man erkennen, dass die Sprache ein Spiegelbild der gesellschaftlichen Abstammung ist.
Ausnahmen davon sind Luise, Ferdinand und Lady Milford, denn sie sprechen die Sprache ihres Herzens. (vgl. Struck 1994, S. 78). Sprachlich gesehen sind dann die Drei auf einer Ebene, was gesellschaftlich nicht der Fall war. Doch im Sturm und Drang wollte man erreichen, dass es bei der Liebe keine Trennung zwischen Adel und Bürgertum gab.
Bei der äußeren Form von Kabale und Liebe hält sich Schiller eher an den Dramenaufbau, den es auch schon in der Aufklärung gab. Er wechselt nicht ständig zwischen den Schauplätzen oder den Jahren. Es gibt drei Schauplätze, in denen sich das Geschehen abspielt, in Millers Haus, im Haus des Präsidenten und im Haus der Lady Milford. Das gesamte Stück handelt sich mehr oder weniger in zwei Tagen ab. Der Aufbau von Kabale und Liebe ist also kein typisches Merkmal für den Sturm und Drang. „Schiller [fand] in seinen Überarbeitungen von Kabale und Liebe, stärker als Goethe und Lenz, zurück zur Geschlossenheit der Form [...].“ (Struck, 1994, S. 80)
5 Resümee
Nun, am Ende dieser Facharbeit kann ich sagen, dass ich um einige Erfahrungen reicher geworden bin.
Als ich am Anfang gesehen habe, wie viele verschiedene Bücher und Internetseiten es über mein Thema gibt, habe ich gedacht, es würde ewig dauern, bis ich die „richtigen“ Bücher gefunden habe. Doch Dank guter Beratung von Buchhändlern und Bibliothekaren, habe ich letztendlich treffende Bücher gefunden.
Doch dann hatte ich viele Informationen, die erst einmal irgendwie sortiert werden mussten. Ich habe mir eine sehr grobe Gliederung erstellt und einfach angefangen zu schreiben. Beim Schreiben wurde mir dann immer klarer, wie meine Facharbeit aussehen sollte.
Was nun mein Thema „Friedrich Schillers >Kabale und Liebe< – ein typisches Drama der Literaturepoche >Sturm und Drang<“ angeht, kann ich sagen, dass Kabale und Liebe sehr wohl ein typisches Drama der Epoche ist.
„Kabale und Liebe“ ist eines der letzten Sturm und Drangdramen und wird oft als ein Drama der Literatuepoche „Klassik“ angesehen, da man auch Schiller in erster Linie für einen Klassikautor hält.
Beim Schreiben meiner Facharbeit, bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass dieses so nicht ganz stimmt. Denn Goethe und Schiller waren in ihrer Jugend Sturm- und Drangautoren und alle Merkmale des Sturm und Drangs werden auch in „Kabale und Liebe“ behandelt. In der Epoche standen die Gefühle an erster Stelle, dieses ist auch in „Kabale und Liebe“ der Fall.
Auch das Denken, Fühlen und Verhalten der Figuren ist typisch für den Sturm und Drang. Luise verkörpert die liebe, kleinbürgerliche Tochter und Ferdinand den gefühlvollen, rebellischen Helden, der selbst seinen Stand für die Liebe aufgibt.
Im Sturm und Drang wurde der Absolutismus und die Ständegesellschaft kritisiert, auch diese Zustände werden von Schiller deutlich behandelt und an den Pranger gestellt.
Auch heute ist das Thema der Ständegesellschaft noch aktuell. Jeden interessiert und lockt es vor den Fernseher, wenn sich ein Angehöriger aus einem Königshaus mit einem Bürgerlichen vermählt. Beispiele hierfür finden sich fast in jedem europäischen Königshaus. Die letzte Heirat war die zwischen dem niederländischen Kronprinzen Willem-Alexander mit der Brasilianerin Maxima. Aber auch in den Königshäusern von Dänemark, Schweden, Norwegen und Belgien gibt es mittlerweile solche Verbindungen. Noch nicht immer wird diese Heirat von allen Bürgern toleriert, aber die Beispiele zeigen, dass die Grenzen zwar noch nicht völlig verschwunden, aber doch schon zumindest in der Liebe sehr ins Wanken geraten sind. Und ich meine dies ist eine Folge der Sturm- und Drangzeit.
Die Stürmer und Dränger wollten ja schon damals, dass es bei der Liebe keinen Unterschied zwischen den Ständen geben darf. Aber selbst unsere Gesellschaft heute hält sich noch nicht immer an diesen Wert und muss Widerstände überwinden.
Auch in Filmen geht es um diese Thematik. Sei es in „Pretty Woman“ vor einigen Jahren, oder im aktuellen Film „Manhatten Love Story“. Immer wieder verliebt sich ein Adliger bzw. Reicher in eine Bürgerliche und würde für sie alles aufgeben. Die Filme sind ein Kassenmagnet und die Thematik bewegt die Menschen auch heute noch. Jeder Bürgerliche träumt vom gesellschaftlichen Aufstieg und erhofft, sie durch eine Heirat zu realisieren.
Wie schon damals die Helden in den Sturm- und Drangdramen, müssen auch die heutigen Helden sich oft gegen Widerstände behaupten.
Das zeigt, dass die Thematik von „Kabale und Liebe“ auch heute noch aktuell ist und in der heutigen Literatur immer noch seine Berechtigung findet. weiterlesen schließen -
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Heinrich Böll - Billiard um halb zehn
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Nein
Autor: Heinrich Böll
Titel: Billard um halb Zehn
Verlag: Gruppenbild mit Dame, Köln
Erscheinungsjahr: 1960
Seitenzahl: 215
Allgemein
Der Name des Autors ist Heinrich Boll und der Titel des Buches ist Billard um Halbzehn.
Heinrich Böll wurde am 21.12.1917 als Sohn eines Bildhauers in Köln geboren. Nach seinem Abitur machte er eine Buchhandelslehre. 1938/39 leistete er Arbeitsdienst, danach war er 6 Jahre Infanterist. Später kam er in amerikan. Kriegsgefangenschaft. 1945 kehrte er nach Köln zurück und begann mit dem Studium der Germanistik. Nebenbei arbeitete er als Hilfsarbeiter in der Tischlerei seines Bruders später als Behördenangestellter. Ab 1947 veröffentlichte er Romane, Satire, Kurzgeschichten und Hörspiele. Seit 1951 wurde er als freier Schriftsteller angesehen. Im gleichen Jahr gewann er auch den Preis der “Gruppe 47” ,dann 1967 den Büchner-Preis und 1972 den Nobelpreis für Literatur. Ausserdem war Böll Präsident des bundesdeutschen und des internationalen PEN-Clubs (Poets, Essayists, Novellists).
Er war einer der bedeutendsten deutschen Erzähler der Nachkriegszeit. Böll begann seine Karriere mit satirischen Anklagen gegen den Krieg und wurde zum katholischen, zeitkritischen Moralisten der Restauration und der Wohlstandsgesellschaft. Seine bekanntesten Werke sind u.a. : “Wo warst du, Adam ?” (1951), “Ansichten eines Clowns” (1963), “Gruppenbild mit Dame” (1971) und “Die verlorene Ehre der Katharina Blum” (1974)
Heinrich Böll lebte seine letzten Jahre in Merten und Langenbroich , wo er am 16. Juli 1985 starb.
Über den Inhalt des Buches:
Zeit
Die Geschichte wird erzählt auf einem Tag, aber die Periode ist von 1907 bis zum 1958.
Die Geschichte spielt in Deutschland.
Die Geschichte wird nicht chronologisch erzählt und es gibt nur Rückblicke.
Personen
Heinrich Fämel: Er ist ein reiche Architekt.
Er ist verheiratet mit Johanna und hat ein Sohn Robert.
Heinrich hat die St. Antons Abtei gebaut.
Robert Fämel: Robert ist auch ein Architekt.
Er ist verheiratet mit Edith und hat ein Sohn Joseph.
Er spielt Billard.
Schrella: Schrella war früher gezwiebeld in die Klasse.
Robert hilft ihr wenn Schrella molestierd wird ist durch zwei Nazi’s ,Wakiera und Nettlinger.
Robert hat auch mit ihr die Flucht ergriffen.
Johanna: Sie ist Judin aber Heinrich hat ihr geholfen nicht mit ein Transport ins KZlager zu gehen durch ihr in eine Nervenheilinstalt unter zu bringen.
Johanna hast Wakiera und Nettlinger.
Joseph Fämel: Er ist ein Architekt.
Das Buch:
Das Buch erschien 1959. Es ist recht schwer zu lesen, aber nicht der Sprache wegen, sondern wegen den vielen Zeitsprüngen ,die die Handlung macht(von Gegenwart in die Vergangenheit und zurück).
Handlung
Inhalt:
Heinrich Böll beschreibt in seinem Buch, das Leben der Familie Fähmel über drei Generationen hinweg. Die Zeitspanne ist von 1907 - 1958.
Die Erzählperspektive ist aus dem Sicht der verscheidene Hauptpersonen.
Die Geschichte geht uber ein Familie, welche ‘falsch’ war im Krieg.
Die äußere Handlung beschreibt einen einzigen Tag im Jahr 1958 und zwar den 80sten Geburtstag von Heinrich Fähmel.
Robert Fähmel, der wie auch er, ein Architekt ist und ein Architektenbüro besitzt, wird von seinem Vater Heinrich als liebenswürdig, höflich, intelligent, und korrekt charakterisiert. Die ganze Handlung wird meist aus der Sicht von Robert Fähmel bertrachtet. Auf dieser Tatsache ist der eigentlich wichtige Teil des Romans aufgebaut. So erfährt man nämlich, dass er so seine Gewohnheiten hat wie jeden Morgen in die Messe zu gehen, danach Frühstück um eins im “Löwen” zu Mittag zu essen. Zu seinen Gewohnheiten gehört auch , dass er täglich von halb zehn bis elf im Hotel Prinz Heinrich mit dem Hotelboy namens Hugo Billard spielt. Eine Gewohnheit ist es auch, dass sich die zwei immer Geschichten aus ihrer Vergangenheit erzählen. Das Buch heißt Billard um Halbzehn weil Robert jeden Tag um halb zehn billard spielt.
Er tut das weil er denkt daß er dan kein Falten wieder macht, Falten die er hat gemacht während dem Krieg.
Billard um Halbzehn steht für das sehr geregelte Leben von Robert, alles ist gleich und Passiv.
Zuerst berichtet Robert von seinem Vater der als junger Architekt den Auftrag bekommen hat die Abtei St. Anton zu entwerfen und zu bauen. Man erfährt wie sein Vater sich gefreut hatte solch eine grosse Aufgabe zu bekommen, obwohl es doch seine erste Arbeit als Architekt werden sollte. Später erzählt Robert, von seiner Zeit im Krieg, als er Sprengmeister war und wie er am letzten Tag des 2.Weltkrieges, also im Jahre 1945 die Abtei, die sein Vater gebaut hatte auf Befehl eines verrückten Generals sprengen musste. Zuletzt erfährt man noch von seinem Sohn Joseph, der ebenfalls die Tradition der Familie fortsetzt, da er auch Architekt ist. Dieser ist am Wiederaufbau der Abtei beteiligt. Doch er gerät dabei in einen Konflikt mit seiner Vergangenheit und sich selbst, da er bei der Besichtigung der Überreste der Abtei die Zeichen seines Vaters findet die er bei der Sprengung benutzt hat.
Deshalb kündigt er seinen Auftrag und will den Architektenberuf aufgeben. Der Roman endet mit der Geburtstagsfeier des Heinrich Fähmel.
Thema
Das Thema geht über Menschen in Deutschland vor, während und nach den 2. Weltkrieg.
Die Geschichte gibt keine Einleitung, die Geschichte hat ein geschlossenes Ende weil fast alles so in echt passiert ist.
Meine Meinung
Es war nicht sehr schwer zu lesen, nur war es schwer zu verstehen was wann passiert und wer die Geschichte erzählt.
Da sind einige Merkwürdigkeiten, z.B. wäre da die Namensgleichheit Heinrich Böll und Heinrich Fähmel, oder die Tatsache, dass Fähmel genauso wie Böll miterleben musste (Fähmel sogar in der eigenen Familie) wie die Menschen sich unter Hitler verhalten haben oder allgemein wie ,manche Leute sich einfach von etwas mitreissen lassen und dabei gar nicht merken was sie eigentlich tun. Heinrich Boll gibt mit das Buch Kritik auf den passiven Haltung von die Deutschers(die Familien Fähmel) nach den Krieg.
Hierdurch hatten Fascisten die möglichkeit um ein neues Lieben auf zu bilden.
Heinrich hat alle diese Menschen gesprochen als der Krieg geendet war und er hat daß in der Person von der Familien Fähmel aufgeschrieben.
Heinrich war Soldat in den 2. Weltkrieg .
Er selbst desertierte, als er in Kriegsgefangenschaft geriet. weiterlesen schließen
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