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• Langstreckenflüge leicht gemacht

  

  09.09.2002, 19:47 Uhr von
  cwagner
  Tja, was schreibt man hier denn so... Also, ich hab mal in Karlsruhe studiert, und zwar Feinwe...

  3

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  Nachdem Reisen eines meiner liebsten Hobbys ist, muss man ja auch irgendwie in das Land des Urlaubes kommen. Da bleibt bei der oft grossen Entfernung nur das Fliegen, und das kann mitunter auch ganz schön lange dauern. So dauert ein (Direkt-) Flug nach Südamerika etwa zehn bis zwölf Stunden, mit Zwischenlandung unter Umständen noch länger. Um diese Zeit gut zu überstehen sollen hier nun einige Tipps helfen.
  
  Flugzeuge fliegen in einer Flughöhe um die 10.000 m, und dort herrschen Temperaturen um die minus 50 Grad C, deshalb läuft im Inneren eines Flugzeuges immer eine Klimaanlage. Eine Besonderheit von Klimaanlagen ist die sehr trockene Luft (Luftfeuchtigkeit unter 30 Prozent), die diese produzieren. Dadurch kann auch der gesamte Körper regelrecht austrocknen. Um dem entgegenzuwirken sollte man viel Trinken, und zwar möglichst keinen Alkohol, denn Alkohol hat eine dehydrierende (wasserentziehende) Wirkung auf den Körper, er unterstützt also noch die Klimaanlage. Man sollte auch möglichst keine Kontaktlinsen tragen, sondern lieber eine Brille, denn auch die Augen können austrocknen und die Kontaktlinsen schmerzen dann.
  Die Klimaanlage macht ausserdem recht kalt, zwar gibt es meistens Decken an Bord, aber eine lange Hose und ein langärmliges Oberteil wären noch zusätzlich sehr sinnvoll. Ein ganz guter Tipp sind auch warme Socken, denn dann kann man auch einmal die Schuhe für längere Zeit ausziehen.
  
  Eine andere sehr gefährliche Sache sind Thrombosen. Thrombosen sind Blutstauungen in den Venen, das Blut kann nicht mehr wie gewohnt zirkulieren. Diese können durch das starre Sitzen über mehrere Stunden auftreten. Abhilfe schafft am besten Bewegung, also lieber einmal öfter aufs Klo gehen oder auf dem Sitz ein paar gymnastische Übungen machen, auch wenn’s komisch aussieht. Wer gefährdet ist, erfährt das durch den Hausarzt. Es gibt auch spezielle Thrombosestrümpfe, die die Blutzirkulation anregen. Ein einfacher Tipp für etwas mehr Bewegungsfreiheit ist ein Sitz im Gang, dann kann man die Beine öfter einmal ausstrecken oder zum Beispiel Fahrradfahren. Ein Bekannter von mir hatte über ein Jahr mit einer Thrombose zu kämpfen, die er sich aus Unwissenheit auf dem Flug nach Venezuela zugezogen hat. Das war wirklich kein Spass. Etwas Bewegung schadet übrigens auch Nicht-Thrombosegefährdeten nicht, ganz im Gegenteil.
  
  Ein weiteres Thema ist die Flugangst. Da ich persönlich keine Flugangst habe (zum Glück), weiss ich natürlich auch nicht genau, wie sich das anfühlt, aber ein Bekannter (nein, nicht der mit der Thrombose...) vergräbt bei jedem Start und jeder Landung sein Gesicht im Kissen. Er bekommt immer ein mulmiges Gefühl, das dann während des Fluges allerdings wieder verschwindet. Abhilfe kann hier eine bessere Information schaffen. So sind tatsächlich die Starts und Landungen die gefährlichsten Teile des Fluges, hier passiert am meisten, aber insgesamt ist das Flugzeug immer noch das sicherste Verkehrsmittel, sogar noch vor dem Zug. Wenn man sich also informiert, und viel liest und lernt über Flugzeuge, Sicherheitssysteme, Piloten und deren Ausbildung, oder einmal ein Cockpit besucht und sich die Instrumente erklären lässt, dann kann das die Flugangst etwas vermindern.
  
  Viele Leute bekommen beim Start und bei Landungen immer einen Druck auf die Ohren, Abhilfe schafft hier das Kauen von Kaugummis, durch das Bewegen der Kiefer findet ständig ein kleiner Druckausgleich im Ohr statt.
  
  Auf manchen Flügen bekommt man keine kostenlosen Kopfhörer, das ist immer wieder ein Ärgernis, denn wer will schon noch einmal Geld ausgeben, wenn er für einen Flug sowieso schon einen ganzen Haufen Geld bezahlt hat.. Und ganz ohne Unterhaltung ist ein langer Flug kaum auszuhalten. Viele Leute haben eh immer einen Walkman dabei, in modernen Flugzeugen passen diese Kopfhörer auch in die Anschlüsse und man spart sich so Zeit und Ärger. Oder man nimmt einen der Köpfhörer mit, die man sich schon im langen Flugleben gekauft hat, aber daran sollte man eben schon vor dem Abflug denken.
  
  Und nun beantwortet mir doch bitte eine Frage, die ich noch nie verstanden habe: Warum trinken so viele Menschen im Flugzeug einen Tomatensaft oder eine Bloody Mary (Tomatensaft mit Vodka, etc.)? Menschen, die sonst im Leben nicht daran denken würden, sich in einem normalen Restaurant einen Gemüsesaft zu bestellen trinken einen Tomatensaft wann immer sie den Boden unter den Füssen verlieren. Warum?
  
  In diesem Sinne, viel Spass beim Fliegen...
  Grüße cwagner weiterlesen schließen