Mehr zum Thema Stephen King Testberichte
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Pro & Kontra
Vorteile
- Gut geschrieben
- spannend, fesselnd, gut und verständlich geschrieben, perfekte Umrandung des Themas
- Spannung vom Anfang bis zum Ende
- spannend, interessant geschrieben, die Personen werden sehr realistisch dargestellt
- Fähigkeit des Schreibens
Nachteile / Kritik
- kein Kontra
- teilweise konfus und manchmal kompliziert
- Nichts für schwache Nerven
- sehr langsamer Aufbau der Spannung und Gefahr, könnte einigen zu langweilig werden
- gibt keins
Tests und Erfahrungsberichte
-
Gruselig
5Pro:
Gut geschrieben
Kontra:
kein Kontra
Empfehlung:
Ja
Meiner Meinung nach ein sehr guter Buch-Autor. Ich habe bereits vieler seiner Bücher gelesen, wie z.B. Alpträume, Dolores, Christine, Das Spiel, Das Mädchen(?) usw.
Wobei ich sagen muss, das das Buch „Das Spiel“ ein wenig undurchschaubar ist, da es in dem Buch um mehrere Stimmen geht, die die Hauptdartsellerin hört und irgendwie wird dort eine bestimmte Szene unheimlich lang und intensiv beschrieben (allerdings nichts für Leute mit nem schwachen Magen!!!!!), und auf einmal gibt es einen totalen Themenumschwung....Ich habe das Buch über einen Zeitraum von ca. 2,5 Monaten gelesen und es ist immer wieder schwer gewesen, sich in die verschiedenen Stimmen reinzuarbeiten.
Ein anderes Buch von Stephen King ist „Needful Things“. Meiner Meinung nach eines seiner besten Bücher! Das Buch ist so spannend, das man gar nicht aufhören kann mit lesen. Es ist schon zu bedauern, dass meine Freundin das Buch lange lange Zeit bei sich rumliegen hat, und es doch nur in der Ecke „rumoxidiert“ In dem Buch geht es um einen geheimnisvollen Mann Namens Mr. Leland Gaunt -ob das nun richtig geschrieben ist, weiß ich leider nicht mehr :-( -
Auf jeden Fall ist es wirklich, sehr empfehlenswert!!!!! Soviel dieses Mal zu Stephen King, bald folgt -vielleicht- eine Fortsetzung.
Eure Coco weiterlesen schließen -
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Stephen King: *Atemtechnik* (Hörbuch): Meisterhafter Horror, gut gelesen
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Eine Frau, die ein Kind zur Welt bringt - das ist nicht Besonderes. Doch wenn diese Frau dabei keinen Kopf mehr besitzt, so ist das durchaus eine interessante Geschichte, die man sich zu Weihnachten, dem Fest des Christkindes, am Kaminfeuer erzählen kann.
Dieses Hörbuch enthält die ungekürzte Fassung der von Stephen King 1982 veröffentlichten Novelle "Atemtechnik". Die Novelle gehört zu den vier Geschichten in dem Band "Frühling, Sommer, Herbst und Tod". (Die Sommerstory ist das verfilmte "Stand by me".)
Sprecher ist Joachim Kerzel, der inzwischen als kongenialer Stephen-King-Sprecher anerkannt ist - auch von mir. Seine Erzählweise bei "Briefe aus Jerusalem" ist hinreißend und fesselnd. Er lehrt jeden Zuhörer das Fürchten.
Handlung
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Weinhachtszeit. Winter in New York City, etwa Anfang der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts. Wie wir aus der Rahmengeschichte erfahren, versammeln sich die Mitglieder eines ebenso mysteriösen wie exklusiven Clubs in einem geheimnisvollen Haus, das innen möglicherweise größer als außen ist. Ein magisches Haus also, magisch wie die Geschichten, die hier erzählt werden, und mysteriös wie die Bücher, die man hier findet, aber sonst niorgendwo im Rest der Welt.
Allweihnachtlich kommen die Mitglieder zusammen, um einer nahezu unglaublichen Geschichte zu lauschen. Diesmal erzählt ein recht undurchsichtiger betagter Herr namens McCarron: ein Begebenheit aus dem Jahre 1932, als die Weltwirtschaftskrise noch jüngste Vergangenheit war.
Es ist die Geschichte der jungen Miss Stanfield (nicht ihr richtiger Name), die alles daransetzt, ihr Ungeborenes gesund zur Welt zu bringen. Da es sich um ein uneheliches Kind handelt, kann ihr dessen Vater leider nicht helfen - zu streng sind noch die viktorianischen Sitten in der Stadt.
Obwohl Miss Stanfield, eine Kaufhausverkäuferin, einen klugen und entschlossenen Eindruck vermittelt, beschleicht selbst ihren Arzt, den fortschrittlichen gesinnten Mediziner McCarron, das ungute Gefühl, dass seine Patientin von finsteren Mächten verdammt ist. Sie selbst sagt es von sich: "Ich bin... verdammt."
Je nun, wir wollen nicht gleich den Kopf hängen lassen, denkt sich der Arzt. Schließlich verarztete er Verwundete in den Schützengräben des 1. Weltkrieges. Er bringt ihr die revolutionäre Atemtechnik für Schwangere bei, die eine Franzose namens LaMaze entwickelt hat und die von den konservativen Kollegen McCarrons schlicht als Irrsinn und Hexerei abgetan wird. Diese Haltung wird symbolisiert von der Statue einer Mrs. White, die vor dem Hospital des Dr. McCarron gebieterisch aufragt.
Miss Stanfield erweist sich als über Erwarten aufgeschlossene Person und übernimmt die Atemtechnik mit Enthusiasmus. Sie entdeckt, dass sich mit dem richtigen Atmen auch die Energie eines drohenden Wutausbruchs ob einer Demütigung gut abbauen lässt. Unverheiratete Schwangere waren damals verpönt, ja geradezu geächtet.
Als bei Miss Stanfield die Wehen einsetzen, begeben sich sowohl Dr. McCarron als auch seine Patientin auf den Weg in die Klinik, um dort die Entbindung vorzunehmen. Doch dazu soll es nicht mehr kommen. Denn sowohl der Gott der Taxifahrer als auch Boreas, der die Straßen mit Eis überzieht, haben sich gegen eine "normale" Entbindung verbündet - wahrscheinlich sogar der Geist der statuesken Mrs. White.
Miss Stanfield kommt niemals lebend im Krankenhaus an, ihr Baby hingegen mit knapper Not: dank der hervorragenden Atemtechnik seiner Mutter...
Mein Eindruck
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Eine Geburt ist stets eine bedeutungsvolle Angelegenheit. Es muss sich ja nicht gleich um das Jesuskind handeln, es kann jedes Baby sein. Stephen King, der ja selbst eine Reihe von Kindern hat, zeigt an dem Beispiel eine gewissermaßen "unnatürlichen" Geburt auf, wo die Grenzen des Gewohnten, Akzeptieren und Erträglichen hinsichtlich Leben, Tod und Geburt aufhören und wo der Wahnsinn beginnt.
In seiner meisterlichen Novelle spielt er ganz klar die Kräfte des Modernen, symbolisiert durch die Atemtechnik, gegen die Kräfte des Konservatismus, symbolisiert durch die Statue der Mrs. White, aus und lässt das Neue, symbolisiert im überlebenden Neugeborenen, triumphieren. Der Vorgang der Geburt wird so zum Kampf zwischen alt und neu/jung, zwischen zwei Zeitaltern, zwischen Leben und Tod, Hoffnung/Kampf und Resignation. Es ist, als ob in diesem Moment Götter miteinander kämpften und es sei offen, welche Seite gewönne. Doch die guten Nerven des modernen Arztes McCarron geben offenbar den Ausschlag.-
Ist diese Geschichte wahr? Das ist die falsche Frage. Der Erzähler (King) und sein Berichterstatter aus der Rahmenhandlung bringen uns durch einen langen Anlauf, der praktisch die erste CD (rund 1 Stunde) ausmacht, dazu, die Authentizität der Erzählsituation zu glauben. Der Rest ist dann nur noch ein Kinderspiel. Dann glauben wir auch die Geschichte.
Aber darum es King nicht. Die Notwendigkeit für die Geschichte besteht nicht in ihrer Authentizität, sondern in ihrer Wahrhaftigkeit. Dies ließe sich auch als "poetische Wahrheit" übersetzen. Dies ist die Wahrheit, die einem Mythos wie dem von Prometheus oder der Büchse der Pandora eignet, einer Legende wie der von König Artus oder irgendeiner Geschichte, die bereits in das kollektive Bewusstsein übergegangen ist, wie etwa Kiplings "Dschungelbuch".
Der Unterschied: "Atemtechnik" liest sich nicht wie Fantasy, sondern wie ein Zeitungsbericht, den ein cleverer und sehr beredsamer Journalist verfasst hat. Die Zeitung wäre die Autorität, um den Glauben zu rechtfertigen. Doch diesmal wird die Geschichte dem undurchsichtigen Mitglied eines geheimnisvollen Clubs in den Mund gelegt, von dem man noch nie gehört hat. Glaube also, wer wolle, und stets auf eigene Gefahr.
Unterm Strich
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Die beiden letzten CDs enthalten die eigentliche Story und nur die letzte den atemlosen, schier wahnwitzigen Höhepunkt. Man folgt atemlos den wunderbar gesprochenen Worten Joachim Kerzels, als er das Unglaubliche schildert. (Ich werde mich hüten, hier die Pointe zu verraten.)
Michael Matzer (c) 2002ff
Info: LübbeAudio 2001, Bergisch Gladbach; 3 CDs, 166 Minuten, EU ca. 19,95, ISBN 3-7857-1153-0.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-08-23 11:41:09 mit dem Titel *Schwarz (Der Dunkle Turm 1)*: Western goes Fantasy
"Der Mann in Schwarz floh durch die Wüste, und der Revolvermann folgte ihm." So beginnt Stephen Kings berühmter 1. Band seines Zyklus' um den Dunklen Turm, nach eigenem Bekunden sein magnum opus.
Auf mindestens 3000 Seiten hat King Rolands Suche nach dem Dunklen Turm bemessen – eine Voraussage, die angesichts von "Schwarz" und der Folgebände "drei", "tot" und "Glas" durchaus berechtigt erscheint. An diesen Umfang reicht zur Zeit nur noch Tad Williams' Tetralogie "Otherland" heran, die es auf stolze 4000 Seiten bringen dürfte und auch sonst einiges mit Kings Zyklus gemeinsam hat, etwa die Übergänge zwischen den Welten.
Handlung
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Der Revolvermann folgt also dem Mann in Schwarz. Der eine der letzte seiner Welt, ein Pistolero, dessen Hände schneller sind als der Kopf. Der andere ein Zauberer, der auf seiner Flucht intelligente und bösartige Fallen zurücklässt, in die der Revolvermann unweigerlich hineintappt. Da verwandeln sich harmlose Bewohner eines Wüstenkaffs unversehens in blutdürstige Bestien.
Aus der Flucht des Zauberers und der Jagd des Revolvermanns bis zum obligatorischen Showdown besteht die Haupthandlung des Romans. Doch abseits dieses Fantasy-Westerns warten tausend Geschichten darauf, erzählt zu werden. Rolands Vergangenheit, seine Liebschaften, seine Mannwerdung, sein Hass auf den Mann in Schwarz, seine Beweggründe – ein ganzes Leben will hier erzählt sein. Gewaltige Löcher tun sich noch in Rolands Vergangenheit auf, die zu füllen sind – in späteren Büchern.
Was der Dunkle Turm sein soll, ist hier noch ungewiss. Er scheint ein Verbindungsstück zwischen den Welten zu sein, ein regulierender Faktor von Raum und Zeit, gut bewacht von allen möglichen Gestalten, darunter ein gewisser Maerlyn. Da bedient sich King des großen Sagenschatzes um König Artus.
Fazit
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Gut gefallen haben mir zum einen Kings anschaulicher Stil, der die nüchterne Rationalität des Revolvermanns gut einfängt: Raue und kantige Männer à la Clint Eastwood mit einem guten Kern scheinen gar nicht weit entfernt zu sein. Western goes Fantasy!
Zum anderen ist es die unverkennbare Komplexität des Werkes: Die Jagd findet in einer Wüste statt, die offenbar zur Zukunft unserer Erde gehört, aber Roland selbst stammt offenbar von einer anderen Welt. Auch ein Junge aus dem heutigen New York spielt eine Rolle – der Leser verspricht sich ebenso wie Roland einige Antworten vom Dunklen Turm. Trotzdem bleibt die Lektüre relativ übersichtlich. Da lobt man sich seinen King.
Es gilt positiv zu vermerken, dass Heyne inzwischen "Der Dunkle Turm" mit auf den Titel genommen hat. Dessen Fehlen hat auf den ersten deutschen Ausgaben doch sehr gestört.
Achtung: Im Herbst kommt ein neuer Roman in diesem Zyklus auf den Markt!
Michael Matzer © 2002ff
Info: The Dark Tower: The Gunslinger; Heyne, Nr. 41/11 (Jumbo), München; 237 Seiten, DM 19,80, aus dem Amerikanischen übersetzt von Joachim Körber.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-08-16 16:48:47 mit dem Titel Stephen King: *Der Buick*: Das Monster ist immer das Kult-Auto
Ein Kult-Oldtimer von 1958, ein sogenannter Buick 8, dezimiert die Polizeitruppe von Pennsylvania. Natürlich ist die Karre kein Auto, sondern ein außerirdisches Monster, und es rast auch nicht durch die Lande, sondern steht ruhig in seinem Schuppen. Doch diese Ruhe trügt natürlich...
Handlung
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Wie das Monster in die Welt kam
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Genau wie der Golem oder irgendein anderes unheimliches Wesen kam auch die Buick irgendwann in die hiesige Dimension. Das war 1979, an einer Tankstelle, und so erzählte es der Tankwart, Brad. Ein Mann in wehendem langem schwarzen Mantel und schwarzem Hut verlangte, dass sein Wagen betankt werden, während er zum Austreten ging - ein typischer "niederer Mann", wie er im King-Buch (in "Atlantis") steht.
Nur kam der unbekannte Finsterling nie wieder zurück, als der Tank des Wagens voll war (die Tankanzeige stand zu Anfang auf null - wie also war der Wagen überhaupt gefahren?). Und so mussten ihn die Jungs von der Pennsylvania State Police abschleppen. Ihr Maskottchen, der Hund Mister Dillon, merkt gleich, dass mit dem Wagen etwas nicht stimmt: Er rastet komplett aus und muss weggesperrt werden.
Das Monster macht Geschichten
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Rund 20 Jahre später steht die Karre immer noch im Schuppen B der Zentrale, wo die Abteilung Troop D eben jener Polizeitruppe ihr Hauptquartier und ihre Leitzentrale hat. Nun wird ein neuer Polizeianwärter in das Geheimnis um den Buick 8 eingeweiht. Es ist Ned Wilcox, der Sohn von Trooper Curtis Wilcox, der sich über die Jahre am besessensten und am wissenschaftlichsten mit dem Buick 8 befasste. Ned will herausfinden, warum sein Vater sterben musste. Der starb genau ein Jahr zuvor sinnlos auf der Landstraße, über den Haufen gefahren von eben jenem Tankwart Brad, bei dem der Buick 8 gelandet war.
Nun ist aber die Troop D eine "große Familie", wie die Erzähler selbst von sich sagen. Und jede Familie hat mindestens ein Geheimnis. Ihres ist der Buick. (Es gibt keinerlei Akten über das Auto.) Und der hat wohl Curtis, Neds Vater, auf dem Gewissen. Wieso? Weil das Vehikel natürlich kein Auto, sondern ein außerirdisches Lebewesen ist: Es übt eine psychische Anziehungskraft aus, die sich bereits für so manchen Trooper verhängnisvoll erwiesen hat. In dieser Hinsicht hat der Buick viel mit ES gemeinsam, dem Monster unter Derrys Straßen, das sich als Clown verkleidet, um kleine Kinder zu entführen. Und genau wie in "ES" ist auch eine verschworene Gemeinschaft nötig, um das Monster zu besiegen.
Die Erzählungen, die der junge Ned von der Polizeitruppe reihum hört, lassen ihn mit den Ohren schlackern. Es ist offensichtlich, dass der Buick kein Auto ist: Nicht nur sind alle Armaturen quasi Filmattrappen und das Lenkrad viel zu groß, sondern auch die ungeheuren elektromagnetischen Energieausbrüche, die "das Ding in Schuppen D" regelmäßig produziert, sind wohl keines irdischen Ursprungs. Sie lassen jedoch den Funkverkehr zusammenbrechen. Und machmal gebiert das Monster andere Monster.
Der Buick 8 ist nicht nur "ein Rätsel, ein Mysterium, ein Wunder", das jeden fasziniert, sondern auch ein Tor in eine andere Dimension, zu einer anderen Welt. Schon bald verschwindet ein Polizist, Ennis, später ein Delinquent, Brian Lipps - beide spurlos. Experimente mit dem selbsttätig sich öffnenden und schließenden Kofferraum ergeben, dass man nicht nur Sachen wegschicken kann; es kommen auch welche zurück. Curtis Wilcox, der Amateurwissenschaftler, seziert sie. Zu den Höhepunkten des Grauens gehört seine Obduktion eines fledermausartigen Wesens mit nur einem Auge. Und da auch die Leute am anderen Ende der Pipeline neugierig sind, taucht schließlich ein Außerirdischer höchstpersönlich auf...
Die Folgen der Geschichte(n)
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Das ist natürlich *nicht* das Ende vom Lied. Denn nachdem alle Geschichten erzählt sind, bleiben die Folgen nicht aus. Niemand kann solche Enthüllungen spurlos wegstecken, und ein junger Mensch wie Ned erst recht nicht. Es kommt zu einem zweiten Finale. Durch das Geschichtenerzählen wird die Vergangenheit wieder lebendig, mit Sinn erfüllt und so für jeden Zuhörer gerettet. Nun muss in Gestalt von Ned auch die Zukunft gerettet werden. Denn wie der Chef der Truppe, Sergeant Commanding Sandy Dearborn, eingangs sagt, besteht jedes Leben aus einer Kette - und am Ende wartet eine Schlinge...
Mein Eindruck
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Der Einbruch des Grauens ins Alltägliche
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Auf Seite 376 verrät uns King, um was es im Grunde geht: Um "den Einbruch des Grauens ins Alltägliche". Dieses Grauen geht von einem faszinierenden, im Grunde verehrungswürdigen Kult-Auto der fünfziger Jahre aus: "Rätsel, Geheimnis, Wunder", kurzum: Mysterium. Es ist die Aufgabe des Horrorschriftstellers, wahrscheinlich sogar jeden Autors, der auf sich hält, den Einbruch dieses Grauens ins Alltägliche so darzustellen, dass die Geschichte über das Wunder und das Grauen geglaubt wird, sondern dass der Leser sogar mit-leidet, wenn die Helden der Geschichte leiden, sterben oder siegen.
Der Kampf gegen den Unglauben des Lesers
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Doch das mit dem Glauben an das Wunder ist nie einfach: Die meisten Leser waren nie in Pennsylvania und viele gab es im Jahr 1979 noch gar nicht. Also erklärt King vieles, beschreibt vieles, bis sich schließlich dem Gewebe des Erzählten und der verschiedenen Erzähler (die von sich selbst in der 3. Person berichten, was zunächst recht ulkig wirkt) ein "Eindruck" von Wahrheit entsteht: Ja, so könnte es gewesen sein.
Der John Updike des Schauerromans
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King macht aber nicht bei gewöhnlichen Fakten wie etwa der Lektüre eines Tankwarts halt. Nein, er grabbelt im Fundus der Populärkultur der weißen Mittelschicht: welche Musik man hörte (Sinatra), welche Zukunftspläne man hat (Uni, Job, Ehe, Kinder usw.) und vor allem welchen Slang man spricht. Hier hat King ausgezeichnet recherchiert und ist dabei zu einem John Updike des Schauerromans geworden.
Science Fiction in kleinen Dosen
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Der Horror ist in kleinen Dosen zu verabreichen, weiß jeder Profi. Doch damit die Wirkung anhält, muss die Dosis stetig gesteigert werden. Und so werden die Dinge, die das Monster gebiert immer größer und unheimlicher, bis zur Ankunft des Aliens. Das ist eigentlich auch Science Fiction, und doch Horror in Reinkultur. Wichtiger ist aber die Spiegelung des Horrors in den Figuren, die mit ihm konfrontiert sind. Diese Polizisten sind meist schon abgebrühte Burschen und von Unfällen auf den landstraßen bereits einiges gewöhnt. Daher ist es umso interessanter mitzuerleben, was diese Jungs wirklich umhaut: fledermausähnliche Viecher zum Beispiel. Und in dieser Reflexion des Horrors erahnt der Leser das wahre Ausmaß dessen, was der "Einbruch des Horrors in das Alltägliche" wirklich in den Seelen und Köpfen derer, die damit konfrontiert werden, anrichtet. (Ich denke unter anderem an die Terroranschläge vom 11. September 2001 in New York City).
Das Ende des Romans zeigt: Das Grauen endet ja nicht damit, dass der Buick wieder mal eines seiner ensetzlich faszinierenden Blitzgewitter beendet, sondern dass derjenige, der den Horror erlebt hat, umkommt. Es mag wie ein Unfall oder wie Freitod aussehen, doch Sandy & Co. wissen: Es war das Monster.
Über Erzählkunst
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"Der Buick" mag als Horrorroman taugen oder auch nicht - einerlei. Mir hat das Buch gefallen, denn es vermochte mich stets zu interessieren und zu fesseln, bis zum Schluss. Man kann viel Schlechteres über ein Buch sagen.
Aber das ist nicht alles. King hat auch ein Buch über die Erzählkunst geschrieben und demonstriert seine Thesen, die er bereits in "Das Leben und das Schreiben veröffentlichte, anhand einer packenden Story. Immer wieder erinnert das Konzert der Stimmen an die uramerikanische Erzählsituation: Man sitzt um das Feuer - im Cowboylager, zu Weihnachten im Familienkreis, in irgendwelchen Camps im Ausland oder in Vereinshinterzimmern - und erzählt einander die hochstapelndsten Stories, die einem einfallen: "tall stories" ist der Fachausdruck dafür.
Mehrmals bezeichnet Sandy Dearborn, das alter ego des Autors, das Konzert der Stimmen als "Theaterstück". Und am Schluss könnte das Stück "Warten auf Godot" heißen. Ned Wilcox ist stets der Zuhörer, der Empfänger, und die älteren Herrschaften sind der griechische Chor: "Junge hör auf uns", sagen sie unterschwellig, "lass die Finger vom Monster - denn wir wissen, was es anrichtet."
In dieser archetypischen Situation reicht eine Generation den Stab weiter an die nächste. Aber damit dies auch wirklich gelingt, reicht es nicht, nur zu erzählen. Wie das zweite Finale zeigt, muss die ältere Generation handfest zupacken, ja sogar ihr eigenes Leben riskieren, um die Zukunft, die jüngere Generation zu retten. Denn wozu hätte man sonst gelebt und erzählt?
Unterm Strich
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Ich brauche nicht auf alle Erzähltricks einzugehen, die King anwendet, all die unscheinbaren Verzögerungen, Beschleunigungen und Steigerungen, mit denen er den Leser packt und steuert. Das hat jeder seiner Leser schon x-mal unterschwellig erlebt.
Und der Übersetzer auch dies bringt das kompetent ins Deutsche.
Feststeht für mich, dass "Der Buick" durchaus ein annehmbarer Horrorroman ist, der mit einem ungewöhnlichen Monster aufwartet, aber im bekannten Fahrwasser von ES, "Christine" und den B-Movies der 50er-Jahre-Science Fiction dahinschippert - und der dennoch am Schluss zu überraschen weiß. Für mich ist das nicht zu wenig.
Michael Matzer (c) 2002ff
Info: From a Buick 8, 2002; Ullstein 2002, Berlin/München; 496 Seiten, EU 22,00, aus dem US-Englischen übertragen von Jochen Schwarzer; ISBN 5-550-08353-X
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-08-17 10:49:11 mit dem Titel *ES*: Pennywise sieht dich!
Kinder retten die Welt - und Kings Kinder retten ihn. Daher auch seine Widmung an sie, die ihn "lehrten, frei zu sein". Derrys Kinder retten nicht nur Derry, sondern die innere Welt jedes einzelnen, der dieses Buch liest. Wird der Leser dadurch gleichzeitig freier? Vielleicht verlieren sich ein paar Ängste auf dem Weg.
Warum ausgerechnet Kinder? Sie kommen in Kings Romanen und Erzählungen, z.B. in "Stand by me/Die Leiche" - häufig vor. Kindliche Vorstellungswelten und Phantasiebilder sind noch elementar und weitgehend ungetrübt bzw. überformt von der rationalen, auf logische Zusammenhänge ausgerichteten Denkweise, die die Erwachsenen als Schild gegen ihre Urängste übernehmen (ganz abgesehen davon, dass sie in der Schule dazu gezwungen werden). Bei Kindern entscheidet oft allein der Glaube über Dichtung oder Wahrheit. Es gibt das Ungeheuer im dunklen keller (oder unterm Bett), weil sie noch an kinderfressende Ungeheuer glauben. Kinder sind deshalb eher in der Lage, das Irreale zu akzeptieren - Erwachsene werden darüber wahnsinnig.
Deshalb sind es die Kinder, die ES sich als Opfer aussucht, weil ES von ihren Ängsten und Alpträumen lebt; aber es können auch nur Kinder sein, die ES schließlich besiegen.
Handlung
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Die Geschichte spielt in Derry, einer fiktiven großen Kleinstadt im US-Bundesstaat Maine. In Bangor/Maine lebt bekanntlich King himself. Die Story beginnt rückblickend im Jahr Oktober 1957, alss Bill Denbroughs kleiner Bruder George brutal getötet wird; Täter unbekannt. Bis zum Sommer 58 verschwinden weitere kleine Kinder, deren Leichen schrecklich zugerichtet aufgefunden werden.
In diesem Sommer bildet sich der "Club der Verlierer": sieben Kinder zwischen 10 und 11 Jahren, mit Bill als ihrem Anführer. Sie haben zwei Dinge gemeinsam: Sie sind der gnadenlosen Verfolgung durch eine Bande älterer Kinder ausgesetzt, und sie haben alle etwas Unbeschreibliches, Alptraumhaftes erlebt. ES hat sich den "Verlierern" in unterschiedlichsten Gestalten gezeigt, aber sein "allgemeines" Kostüm ist das eines Clowns (den Tim Curry im Film exzellent spielt) mit orangefarbenen Pompons und einem blutigrot geschminkten Mund, der ab und zu spitze Zähne offenbart.
Seltsame und entsetzliche Geschehnisse überzeugen die Kinder bald davon, dass sie nicht zufällig zusammengefunden haben. Sie wurden vielmehr mit Bedacht auserwählt, denn sie haben eine Pflicht zu erfüllen, eine schreckliche Pflicht: Sie müssen ES töten. In den Abwasserkanälen unter Derry kommt es zur (ersten) entscheidenden Auseinandersetzung.
Die zweite Handlungsebene setzt 27 Jahre später ein. Auslöser ist diesmal der Mord an einem Homosexuellen, dem im Verlauf des Frühjahrs 1985 weitere (Kinder-) Morde folgen. Schließlich greift Mike, einer der Original-Sieben, zum Telefonhörer. Er ist in Derry geblieben und hat auf SEIN Wiedererscheinen gewartet. Einem Schwur zufolge, den die Kinder vor 27 Jahren mit Blut besiegelt hatten, müssen sie alle nach Derry zurückkehren, wenn ES noch lebt.
Alle bis auf Stan folgen Mikes Ruf, obwohl sie inzwischen ihre Kindheit in Derry fast völlig vergessen haben. Nicht so Stan: In einem Anfall grenzenloser Panik begeht er Selbstmord. Die anderen machen in Derry eine Reise in die Vergangenheit. Die Parallelen zu damals sind unheimlich und furchterregend. ES hat sie zurückgerufen, um sich zu rächen. Werden die Erwachsenen noch einmal wie die Kinder von damals sein können, um heldenhaft zu vollbringen, was damals nicht gelang: ES endgültig zu vernichten?
King entrollt diese Geschehnisse in stetigen Sprüngen zwischen 1958 und 1985, so, wie sich allmählich die Erinnerungslücken der Erwachsenen schließen. Eingestreut sind Ereignisse aus der Geschichte Derrys, wie sie Mike, der Bibliothekar, in Erfahrung gebracht hat. Diese Seiten verhelfen dem Leser und der Spannungskurve zu dringend benötigten Verschnaufpausen.
Die letzte Episode hätte sich King aber besser gespart, denn die Glaubensbereitschaft des Lesers wird hier doch etwas überstrapaziert.
Mein Eindruck
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Dies ist nicht nur einer besten und bekanntesten Horrorromane, sondern natürlich auch ein Generationenporträt. Die Elvis-Presley-Ära wird der Reagan- und New Wave-Ära gegenübergestellt. King ist in beiden praktisch zu Hause und weiß sie auch auf den Punkt zu bringen.
Es, pardon: "ES" ist aber auch ein Science-Fiction-Roman. ES stammt ja keineswegs von der Erde, sondern wie die Monster in "Desperation", "Regulator" und "Tommyknockers" aus dem entferntesten Weltraum. (Armes Derry, das hat es nicht verdient, dass sich die Alien ausgerechnet im friedlichen Maine breitmachen!) An einer Stelle des Kampfes der Erwachsenen fühlt sich einer der Helden in das schwarze Vakuum hineingezogen, aus dem ES stammt.-
Der Special Effect der Zeitreise lässt sich vom Autor ganz einfach, aber unauffällig durch das Hin- und Herschalten zwischen den beiden Zeitebenen erzielen.
Übersetzung
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Noch ein Wort zur 1. deutschen Übersetzung: Es sollte sich herumgesprochen haben, dass man Gallonen, Fahrenheit und Fuß durchaus ins metrische System übertragen kann - unter einem 80 Grad Fahrenheit heißen Tag kann ich mir einfach nichts vorstellen. Diese Fehler wurden in der Überarbeitung durch Joachim Körber ausgemerzt.
Michael Matzer © 2000/2002ff
Info: IT, 1988; Heyne 1989 (2. Auflage), Nr. 01/8702, München; 1097 Seiten (ungekürzte Fassung), DM 24,80, aus dem US-Englischen übertragen von Alexandra von Reinhardt, bearbeitet & tw. neu übersetzt v. J. Körber; ISBN 3-453-06302-3
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-08-19 10:47:55 mit dem Titel *Riding the Bullet - Achterbahn*: sehr kurzer Schocker
Wir alle wissen, was Stephen King am Straßenrand nahe Bangor widerfuhr: Er wurde über den Haufen gefahren und landete schwer verletzt im Krankenhaus von Maine. Wie mochte er wohl den Fahrer des Unglücksautos gehasst und verwünscht haben, als er sich nach den Operationen im Krankenbett wiederfand. Ich schätze, mit "Riding the Bullet" hat er nicht nur dieses einschneidende Erlebnis kreativ verarbeitet und sogar für den Hass eine Lösung gefunden. Er konnte dem mittlerweile verstorbenen Unglücksfahrer vergeben. Zahlreiche Parallelen dazu in "Riding the Bullet" sollten also nicht allzu sehr verwundern.
Handlung
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Alans Mutter liegt 100 Meilen entfernt im zentralen Krankenhaus von Maine, und er will sie unbedingt besuchen, obwohl seine Studentenkarre im Eimer ist. Beim Trampen durch die Wälder erlebt Alan so einiges, das man sich nicht als Alltagsroutine wünschen würde. Da ist der alte Witwer, der sich dauernd mit seiner "Affenklaue" im Schritt kratzt, weil ihn sein Leistenbruch schmerzt. Und schließlich landet Al auch noch nächtens auf dem Friedhof – allerdings nicht als Leiche, sondern als Verletzter.
Was man mit einer Beule am Kopf so alles träumt... Zum Beispiel, dass man in einem 60er jahre Ford Mustang von einem Toten mitgenommen wird, der beim Rauchen Qualm aus den Stichen bläst, mit denen sein Kopf angenäht ist...
Geträumt oder nicht: Fakt ist, dass Al bei seiner Ankunft im Hospital einen Button am Revers trägt: "Ich bin in Thrill Village, Laconia, mit dem BULLETT gefahren". Zu dumm, dass Al nur einmal in Laconia, New Hampshire gewesen ist: Als kleiner Junge, begleitet von seiner Mutter. Doch weil ihm die Achterbahn dort Angst machte, benahm er sich wie ein Feigling, und seine Mutter versetzte ihm eine schmerzhafte Kopfnuss. An so etwas erinnert man sich sein Leben lang.
Und jetzt liegt sie im Krankenbett, mit einem Schlagfall, und Al denkt, sie ist tot, und er ist schuld. Klar, denn der Tote im Mustang war sein Alter Ego, und es stellte ihn vor die Wahl: Wenn ich dich hinbringen soll, musst du wählen: Wer soll leben – du oder deine Mutter? Und nun, als Alan vor dem Zimmer steht, in dem seine Mutter liegt, weiss er es einfach...
Fazit
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Stephen King hat eine wunderbare Geschichte über Schuld, Angst und Versöhnung geschrieben. Sie lässt einen auch nach der Lektüre nicht mehr los. Ständig hat man diese Szene im Mustang des Toten im Sinn. Sie hat ihr Gegenstück in der Szene, als Alan an das Krankenbett seiner Mutter treten muss. Dazwischen liegt ein ganzes Leben, ein Alptraum, eine immense Spannung, die diesem kurzen Stück Prosa seinen besonderen Reiz verleiht.
Michael Matzer © 2000ff
Info: Riding the bullet, 2000; Ullstein, 2000, Nr. 25121, Berlin; 95 Seiten, DM 7,90, aus dem US-Englischen übertragen von Edith Pänke; ISBN 3-548-25121-8
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-08-24 18:53:49 mit dem Titel S.King: *Stark - The dark half*: Unheimliche Spaltung und Spannung
King oder Bachman – diese Frage stellten sich die Fans nicht mehr, seitdem sich der Meister aus Maine selbst outen musste. In dem Roman "Stark" greift er die schizophrene Seite dieser Dualität mit souveräner Kreativität auf.
Handlung
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Der mit Qualitätsliteratur relativ erfolglose Schriftsteller Thad Beaumont schreibt unter dem Pseudonym 'George Stark' gängige, kommerziell sehr erfolgreiche Actionromane, zum Beispiel "Machine's Way". Er kann daher seine Familie gut ernähren. Als man ihm auf die Schliche kommt, lüftet er als Präventivangriff sein Pseudonym und begräbt sein anderes Ich als Werbegag auf dem Friedhof von Castle Rock, Maine (dem Staat, in dem auch King lebt).
Doch damit hat sich die Sache beileibe nicht erledigt: Stark wühlt sich aus der Grabestiefe ans Licht, die dunkle Hälfte Thads hat sich quasi verselbständigt. Als erstes beginnt George, die für sein Ableben Verantwortlichen zur blutigen Rechenschaft zu ziehen. Doch Starks körperlicher Verfall lässt sich nur aufhalten, wenn Thad wieder zur Feder greift und einen neuen, sechsten Stark-Roman zu Papier bringt. Hier spielt das Alter Ego sozusagen den Fan aus "Misery" ("SIE").
Dummerweise weigert sich Thad jedoch, will er doch das mordende Monster endlich los sein. Alles kulminiert in der finalen Auseinandersetzung zwischen Stark und Thad, in der die den ganzen Roman gleichsam als roter Faden durchziehenden Sperlinge eine wichtige Rolle spielen. Das Ende soll hier aber nicht verraten werden. (Leute, die die Verfilmung von George Romero kennen, wissen eh, wovon die Rede ist.)
Fazit
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Gegenüber den Vorgängern wie "Das Monstrum" und "SIE" zeichnet sich "Stark" durch viel tiefere, detailliertere Zeichnung der Charaktere aus, die in der psychologisch motivierten Handlung auch entsprechend zum Tragen kommen kann. Durch das Motiv der Sperlinge als Seelenbegleiter erhält die Gegenüberstellung der Figuren noch den rechten mystischen Dreh.
An gewisse Werke des Splatterpunk erinnern lediglich die blutigen Mordszenen, die George Stark auf seinem Rachefeldzug reichlich verursacht. Schwache Mägen gehen hier kurz mal auf die Toilette. Ziemlich in den Hintergrund gerät hingegen die Beschreibung der Schauplätze, die doch sonst so ausladend ausfiel. Das führt dazu, dass sich der Leser sehr stark (ähem!) auf die beiden Hauptfiguren konzentrieren kann.
King schildert intensiv und gefühlsgeladen, wenn auch nicht 100prozentig überzeugend die Lage Thads, der "guten Hälfte" des Menschen, sozusagen Dr. Jekyll. Hilflos muss er die Morde an Bekannten, die Entführung seiner Frau und Kinder sowie die Machtlosigkeit der Polizisten miterleben. Ja, er wird sogar selbst zur Zielscheibe ihrer Verdächtigungen. Eher eine Überraschung stellt das all diese Rätsel auflösende Finale dar. Es rutscht stellenweise in Pathos ab. Aber das ist mir lieber gewesen als unangebrachte Komik ("bathos").
Und was lernen wir daraus: man sollte es sich beizeiten überlegen, bevor man "Qualitätsliteratur" zu produzieren versucht. Man sieht ja, wohin dies führen kann.
Michael Matzer © 2002ff
Info: Stark - The dark half, 1988; Heyne 1998, München; 520 Seiten, aus dem US-Englischen übertragen von Christel Wiemken; ISBN 3-453-?
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-09-05 19:17:01 mit dem Titel Stephen King: *Nachtschicht*: Rasenfressende Monster
Dies ist Stephen Kings erste Sammlung von Stories überhaupt - und wohl auch die wichtigste, denn sie umfasst beinahe alle Werke des Meisters, die er in seiner Anfangszeit schrieb. Das Qualitätsniveau ist leider recht unterschiedlich.
Eines der besseren Werke dürfte wohl "Die Kinder des Zorns" (es wurde mies verfilmt; den Film setze ich als bekannt voraus) sein, ebenso wie "Quitters, Inc.", ein psychologischer Schocker. Darin versucht ein Raucher sich mit rabiaten Methoden sein Laster abzugewöhnen.
King wäre nicht King, wenn er nicht auch makabre Stories geschrieben hätte.
Auch "Der Rasenmähermann" wurde bekanntlich verfilmt. King lässt hier ein grünes Monster den rasen eines Bürgers abfressen. Leider ist sein Appetit nicht zu zügeln und so frist es noch ganz andere Dinge.
Monster, Mörder, Psychopathen, Hausfrauen, Geschäftsleute und Otto Normal – um solche Figuren drehen sich Kings Geschichten. Die meisten von ihnen sind in raffinierte Handlungen verwickelt, doch leider findet sich auch die eine oder andere dümmliche oder nichtssagende Geschichte.
In seinem Vorwort verrät der Meister viel über seine spezielle Art und Weise zu denken und zu schreiben. Der Verlag brachte neben diesem großformatigen Paperback auch eine gediegene Hardcover-Ausgabe in schwarz und rot heraus
Fazit
Ein interessanter Blick in die Werkstatt Stephen Kings, wie sie in frühen Jahren aussah. Vieles davon wurde verfilmt, nun kann man nachlesen, was die Regisseure jeweils falsch gemacht haben. Insgesamt reicht das Buch immer noch eine oder zwei wohlig durchschauerte Nächte.
Michael Matzer © 2000/02ff
Info: Nighshift, 1986; Bastei-Lübbe 1987, Bergisch Gladbach; 416 Seiten, aus dem US-Englischen übertragen von diversen Übersetzern; ISBN 3-404-28xxx-x
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-09-06 08:38:30 mit dem Titel Stephen King: *Das Leben und das Schreiben*: So werde ich Bestsellerautor?!
In gewisser Hinsicht hat hier einer der erfolgreichsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts seine wichtigsten Einsichten zusammengefasst. Es ist ein persönliches, geradezu intimes Buch, andererseits aber auch ein Sachbuch mit hervorragenden Ratschlägen für angehende Schreiber.
Inhalte
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Nach drei Vorwörtern legt King endlich los: mit einem von zwei biographischen Teilen. Die Zweiteilung rührt natürlich von jenem schmerzhaften und einschneidenden Unfall im Sommer 1999 her. Davor hatte King bereits rund 50-60 Prozent des Buches fertig, vor allem den ersten Teil.
Er erzählt zunächst, wie er überhaupt dazu kam, Geschichten zu mögen, viel zu lesen und schließlich selbst welche zu erfinden und festzuhalten. Seine Mutter bestärkte ihn darin ebenso sehr wie es später seine Frau Tabitha tun sollte. Die Episode, wie sein erster veröffentlichter (nicht geschriebener) Roman "Carrie" entstand, ist schon häufig erzählt worden – ich brauche sie nicht nochmals wiedergeben. Interessanter ist da schon, wie er sein Handwerk verbesserte, etwa indem er als Sportreporter bei der Lokalzeitung arbeitete und zudem richtiges Redigieren lernte. Weitere Tipps bekam er von ablehnenden Lektoren der Zeitschriften, denen er seine Stories anbot ("2. Fassung = 1. Fassung minus 10%" und dergleichen).
An diese Ratschläge hält sich King noch heute.
Sodann erklärt er, was Schreiben ist: "Telepathie natürlich". Und er weiß diese erstaunliche Auffassung gut zu begründen. Im folgenden Teil beschreibt er den Inhalt der drei Ebenen des "Werkzeugkastens" eines Schriftstellers. Dazu gehören natürlich allen voran die Sprache, die Grammatik und die Stilistik. Für ihn ist die kleinste Bucheinheit nicht das Wort oder der Satz, sondern der Absatz.
Der folgende teil "Über das Schreiben" ist sicherlich der wichtigste, wenn man selbst schriftstellerische Ambitionen hat – und die werden wohl die meisten Käufer dieses nicht ganz billigen Buches mitbringen. Alle von Kings Ratschlägen sind brauchbar, manche sogar genial. Häufig hebt der frühere Englischlehrer den Finger, hebt sogar das Verbotsschild in die Höhe, doch die häufig eingesetzte Selbstironie schwächt diese wichtigtuerischen Posen immer wieder ab.
Ich selbst kann zahlreichen von Kings Ratschlägen nur zustimmen, schließlich habe ich selbst über zehn jahre in Schreibwerkstätten und –seminaren (auf deren Nutzen geht er selbstverständlich ebenfalls ein) verbracht und meine Sachen vorgelesen und begutachten lassen. Nie jedoch wurden mir dort solche gut begründeten Tipps gegeben.
Eine Kostprobe: Vermeide Adverben wie die Pest! Adverben fügen einem bereits vorhandenen verb oder einer Äußerung nur einen unterstreichenden Aspekt hinzu, sind also von vornherein relativ überflüssig, es sei denn, das Adverb erweitert die bedeutung des Verb oder der Äußerung. Adverbialkonstruktionen kann man natürlich zu einem Stilmerkmal machen (wie die "Swifties"), man kann es damit auch übertreiben und so einen ironischen Effekt erzielen.
Natürlich gibt es in der Prosa noch zahlreiche weitere Falltüren, die es aufzuspüren und zu vermeiden gilt. King bietet angehenden Autoren auch in ihren Publikationsbemühungen Hilfe an: Man darf ihm bestimmte Manuskripte an www.stephenking.com schicken. Er warnt vor gierigen Agenten und tückischen Verlagsverträgen (etwa bei Doubleday!). Eine Leseliste bietet weiterführende Tipps zu Büchern, die der Meister gut findet oder fand. Dazu gehört v.a. seine Stilbibel "Elements of Style".
Absolut erschütternd ist hingegen der zweite Teil seiner Biografie zu lesen, also der Unfall selbst, bei dem er fast starb, und die Zeit der Rekonvaleszenz bis zu jenem Tag, an dem er wieder an diesem Buch schreiben konnte.
In einem der Nachträge kann man dem Meister über die Schulter schauen. "Siehst du: So sah die 1. Fassung der Story aus – und jetzt schau her: So sieht die 2. Fassung aus." Er begründet die Änderungen und macht so deutlich, worauf es ihm bei seinem Handwerk ankommt. Diese Story ist unter dem Titel "1408" in der Hörbuch-Trilogie "Blut und Rauch" zu finden, die es ebenfalls bei Ullstein gibt.
Mein Eindruck
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Dieses lehrreiche Buch gibt nicht nur durch Erfahrung erworbene und erprobte Ratschläge an Jungautoren, sondern erzählt auch viele Geschichten – nicht zuletzt natürlich Kings eigene, die sehr interessant ist, aber auch die vieler anderer Leute (seine Familie, seine Frau, die Schulen, die Verleger usw.).
Für Bücherwürmer wie mich sind auch Kings Bemerkungen über andere Schriftsteller und ihre Produkte sehr wertvoll. Sie erfüllen fast die gleiche Funktion wie eine Rezension. Dabei scheut der Autor auch nicht vor handfester, aber berechtigter Kritik zurück. Er hat eben seinen Standpunkt und weiß ihn gewohnt eloquent zu vertreten.
Auf jeden Fall ist das Buch sehr kurzweilig zu lesen, sofern man sich für das Schreiben und die Vorgänge dabei interessiert. Andere leser dürften v.a. von den biografischen Teilen profitieren.
Michael Matzer © 2002ff
Info: On Writing, 2000; Ullstein 2000, München; 333 Seiten, DM 38,00, aus dem US-Englischen übertragen von Andrea Fischer; ISBN 3-550-07143-4
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-09-11 15:15:46 mit dem Titel Stephen King: *Das Mädchen*: Rotkäppchenhorror, aber gut erzählt
Dieses Buch gibt es in einem weißen und in einem schwarzen Umschlag. So oder so trifft man eine gute Wahl - ein großartiges Leseerlebnis wartet auf euch.
Handlung
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Die neunjährige Patricia McFarland geht auf einer Wanderung durch die westlichen Wälder und Vorberge Maines verloren. Eigentlich wollte sie ihrer Mutter und ihrem Bruder Pete, die sie vor lauter Streit nicht mehr an Trishas Existenz zu erinnern schienen, nur eins auswischen: Schaut, ich bin weg - macht euch in die Hosen vor Angst um mich! Es ist wie ein kleiner Selbstmord.
Doch aus dem kleinen Abstecher wird bitterer Ernst, als sich Trisha immer weiter im undurchdringlichen Urwald verliert, aus dem kein Weg herauszuführen scheint. Bis zu ihrer Rettung 30 Meilen weiter im Westen verliert sie mehr als zehn Kilo von ihren mageren 44 Kilo!
Mutterseelenallein kämpft sie sich durch eklige Sümpfe und Schwärme von Stechmücken. Und ein wildes Tier schleicht wie ein Gespenst um sie herum. Schließlich hat sie Visionen, so etwa vom Gott der Verirrten, der aus Wespen zu bestehen scheint.
Einzig und allein ihr Walkman-Radio bewahrt sie vor dem Durchdrehen aus völliger Verzweiflung. Sie hört die Reportagen von Baseballspielen in Maine. Zu den Red Sox gehört ihr verehrter Lieblingsspieler Tom "Flash" Gordon. Sie trägt eine von ihm signierte Baseballkappe. Nach mehr als einer Woche, völlig entkräftet, beginnt er sie zu begleiten. Er erklärt ihr, wann ihre letzte Chance, dieses Todesspiel für sich zu entscheiden, gekommen ist: "Gott erscheint immer erst in der zweiten Hälfte des neunten Durchgangs", also kurz vor Schluß. Und so kommt es, daß sich Trisha in einer schier übermenschlichen Anstrengung das Leben bewahren kann.
Mein Eindruck
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Das Leben als tödliches Baseball-Match? Für die kleine Trisha schon. Und wie viele kleine Kinder reißen von zu Hause aus, weil ihre Eltern geschieden sind und sie die Trennung unerträglich finden, nur um dann in der Drogenszene oder Prostitution zu enden? Das Leben hat Zähne, und es beißt zu, wenn man es am wenigsten erwartet - diese Lektion bekommt Trisha am eigenen Leib zu spüren.
Hier nimmt sich Stephen King ohne allzu viel Spezialeffekte des Schicksals der Opfer von gescheiterten Beziehungen an. Die Kinder sind zudem die schwächsten Opfer. Geliebte Idole wie Tom Gordon helfen offenbar nach Kings Meinung, einiges zu überstehen. Tom erzählt Trisha nicht nur vom Leben, sondern auch von Gott. Der hilft dir nur, wenn du bereit bist, dich nicht selbst aufzugeben. Und das schafft das kleine Mädchen - mit knapper Not. Der Glaube an Gott steht ihrer Neigung entgegen, sich der Lockung des Gottes der Verirrten zu ergeben: der Verzweiflung durch das Aufgeben der letzten Hoffnung. So findet in ihr der ewige Kampf um das Festhalten an einem Sinn für das eigene Leben statt, den jeder ausfechten muß.
Trishas ist mit Sicherheit die glaubwürdigste weibliche Figur, die King je geschaffen hat. Seine Prosa war selten angemessen und wirkungsvoll, auch wenn ab und zu auktoriale Absätze mit Erklärungen eingeschoben sind. Er scheut sich nicht, die peinlichsten Situationen zu schildern und bricht (nur amerikanische?) Tabus, wenn er ein kleines weißes Mädchen Wörter wie "Scheiße", "Zum Teufel" und sogar "Fuck" sagen läßt. Die deutsche Übersetzung von Wulf Bergner (ausnahmsweise mal nicht Joachim Körber) nimmt ebenso kein Blatt vor den Mund. So geht nichts von der sprachlichen Wucht des Textes verloren, der sich kein Leser entziehen kann.
Eins steht für mich fest: Wer beim Lesen dieses Buches nicht ins Lachen, Zittern und Weinen kommt, dessen Herz steht unter Vollnarkose.
Michael Matzer © 2002ff
Info: The Girl who loved Tom Gordon, 1999; 302 Seiten, aus dem US-Englischen übertragen von Wulf Bergner, München, Schneekluth, 2000, ISBN 3-7951-1740-2
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-12-13 17:50:09 mit dem Titel St. King: *Die Verurteilten*: Spannender Knastausbruch
Wie schafft man es, 27 Jahre lang Gefängnishaft durchzuhalten, die man unschuldig verbüßen muss, und dann doch noch gegen alle Wahrscheinlichkeit auszubrechen? Stephen King gibt die Antwort, doch die Erklärung ist sehr lang und vielschichtig geraten.
Auch wer die Verfilmung der Geschichte gesehen hat, wird dem Hör-Buch selbst noch etwas abgewinnen können: Die Filmemacher haben nämlich zahlreiche Aspekte und Details verdreht, verzerrt, verdichtet und fast bis zur Unkenntlichkeit verändert. Nur die Grundstory ist die gleiche.
Der Autor
Stephen King, geboren 1947 in Portland/Maine, begann schon in jungen Jahren mit dem Schreiben. Inzwischen ist sein Name gleichbedeutend mit guter, wirkungsvoller Horrorliteratur. Fast jedes seiner Bücher ist verfilmt worden, angefangen bei "Carrie" bis hin zu "Der Sturm des Jahrhunderts" und "Dreamcatcher/Duddits".
Die vorliegende Novelle "Die Verurteilten" aus dem Band "Frühling, Sommer, Herbst und Tod" - sie ist die Frühlings-Erzählung - wird ungekürzt gelesen. Ihre Verfilmung durch Frank Darabont wurde für einen Oscar nominiert.
Der Sprecher
Lutz Riedel, Synchronregisseur und Synchronsprecher u.a. von Samuel L. Jackson, liest Die Verurteilten wirklich fesselnd und nuancenreich.
Handlung
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Der Investmentbänker Andy Dufresne (sprich: dü'frähn) wird 1947 wegen Mordes an seiner Ehefrau und ihrem Liebhaber zu lebenslänglich verurteilt. Man schickt ihn in das Gefängnis Shawshank, wo er Red kennenlernt, der uns von ihm erzählt. Red ist derjenige, der alles, was ihm vernünftig erscheint, "organisieren" kann. Wenn Red von Andy erzählt, dann erzählt er auch seine eigene Geschichte. Denn sein Schicksal ist an das von Andy gebunden.
In Shawshank gilt der intellektuelle, studierte Banker und Geologe als Einzelgänger. Er scheint einen Mantel zu tragen, der ihn von allen anderen Insassen trennt. Es ist der Mantel der Hoffnung. Denn Andy Dufresne arbeitet 27 Jahre lang, bis 1975, an einem ungewöhnlichen Gefängnisausbruch, bei dessen Vorbereitung mehrere Poster mit Pinup-Girls, die nacheinander in Andys Zelle hängen, eine entscheidende Rolle spielen...
Mein Eindruck
Die ungekürzt gelesene Erzählung unterscheidet sich in zahlreichen Punkten von der weitaus bekannteren Filmfassung, in der Tim Robbins Andy Dufresne und Morgan Freeman den Chronisten Red spielen. Das Filmdrehbuch schneidet die ganze handlung auf den Konflikt zwischen Andy und dem System zu, welches in der Gestalt eines einzigen Gefängnisdirektors, Mr. Norton, personifiziert ist. In der Erzählung erlebte Andy natürlich eine ganze Reihe von Direktoren. Er hatte sogar einmal einen Zellengenossen. Der beklagte sich über die Zugluft in Andys Zelle...
Die Erzählung ist also zwar etwas komplizierter als der vereinfachende Film, doch der Spannung am Verfolgen der Ereignisse im Shawshank-Gefängnis tut dies keinen Abbruch. Im Gegenteil: Man hat noch mehr davon, sich in die Gedankengänge von Andy Dufresne hineinzuversetzen, so wie es Red, der Chronist, tut.
Und das ist der eigentliche Witz dabei. Hierdurch erst wurde mir klar, welche Rolle seine Geologenkenntnisse für Andys Geduld spielten: Wenn es um Geologie geht, so Andy zu Red, dann kommt es alles auf den Druck an - und auf die Zeit. Beides hatte Andy in reichlichem Maße, wie sein erfolgreicher Ausbruch beweist. Und als Geologe dachte Andy in sehr langen, eben geologischen Zeiträumen.
Aber er hätte andererseits mit seinem Ausbruch nicht länger warten dürfen, denn der Fluchtweg sollte umgebaut werden: die Abwasserkanäle für Block 5. So kam er gerade noch rechtzeitig raus. Und er sorgte dafür, dass auch Red den Weg zu ihm fand. Hoffnung, so lernen wir, ist eine schöne und wichtige Sache. Doch oft muss man ihr ein wenig nachhelfen.
Der Sprecher
Lutz Riedel versteht es ausgezeichnet, die Knackpunkte eines komplizierten Sachverhaltes - und davon gibt es etliche - herauszuarbeiten, so dass der Hörer noch mitkommt. Auch muss man sich reichlich viele Namen merken. Jeden davon betont Riedel mit einer Kunstpause davor. Auch seine Intonierung der Sätze ist bewundernswert gelungen. Er singt zwar nicht (bewahre!), aber es ist schön anzuhören, wie er die Sätze zu einem Kunstwerk aufbaut, bis die gewünschte Wirkung erzielt ist.
Unterm Strich
Stephen Kings Erzählung "Die Verurteilten" gehört zu seinen schönsten und wirkungsvollsten. In der Lesung von Synchronsprecher Lutz Riedel gerät sie zu einem Drama, dem man gespannt lauscht.
Michael Matzer (c) 2002ff
Info: Different Seasons: Pin-up, 1982; LübbeAudio 10/2002, Bergisch Gladbach; übersetzt von Harro Christensen; 288 Minuten auf 4 CDs, im Doppelpack EU 49,90, ISBN 3-7857-1223-5
Im Doppelpack mit der Erzählung "Der Musterschüler" enthält diese CD-Box bereits die 1. CD der 2. Erzählung. Also bitte nicht trennen!
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-12-15 13:47:02 mit dem Titel St. King: *Der Musterschüler*: Ein US-Junge wird Nazi und mordet
Diese Geschichte erzählt nicht nur die seltsame "Hassfreundschaft" zwischen einem alten Nazi und einem jungen Amerikaner. Sie beschreibt, wie sich der Geist des Rassenwahns und der Unmenschlichkeit aufgrund der Faszination, die er auf unvorbereitete Menschen ausübt, fortpflanzen kann. Der Autor warnt davor, wozu die entsprechende Indoktrination führt: Zuerst müssen die Hilf- und Wehrlosen dran glauben - und dann?
Der Autor
Stephen King, geboren 1947 in Portland/Maine, begann schon in jungen Jahren mit dem Schreiben. Inzwischen ist sein Name gleichbedeutend mit guter, wirkungsvoller Horrorliteratur. Fast jedes seiner Bücher ist verfilmt worden, angefangen bei "Carrie" bis hin zu "Der Sturm des Jahrhunderts" und "Dreamcatcher/Duddits". Die Novelle "Der Musterschüler" wird hier ungekürzt gelesen.
Die Sprecher
Oliver Rohrbeck ist als Theaterschauspieler und Synchronsprecher bekannt geworden. Er machte sich v.a. in der Hörspielreihe "Die drei ???" einen Namen. Er leiht dem Musterschüler Todd Bowden seine Stimme.
Till Schult, ein erfolgreicher Schauspieler und Sprecher, interpretiert hintergründig und flexibel den Lagerkommandanten Kurt Dussander: Man brüllt er demütigend, mal flüstert er einschmeichelnd. Er ist der ideale Gegenspieler, der den Hörer in seinen Bann zieht. Seine Stimme ist weitaus tiefer als die für "Todd Bowden".
Handlung
Das Böse übt auf Todd Bowden eine gewisse unheilvolle Faszination aus. Der nette, aufgeweckte Junge von 13 Jahren sucht den Kontakt zu einem ehemaligen Lagerkommandanten der Nationalsozialisten, den er nach dem Durchstöbern von Zeitungsberichten zufällig auf der Straße erkennt. Er erpresst den alten Mann: Wer er ihm nicht zu Willen sei, werde er ihn an die Nazijäger aus Israel und Wien verraten. Der Alte muss zähneknirschend einwilligen, doch er wartet auf seine Chance.
Von Kurt Dussander alias Arthur Denker lässt sich Todd die Verbrechen im Konzentrationslager des ehemaligen Kommandanten haargenau schildern. Er bekommt davon Alpträume, die auch erotischer Natur sind. Seine Schulzensuren gehen in den keller. Immer mehr gerät er in den Strudel der Sucht nach Macht und in die Gedankenwelt des Dritten Reiches. Bis er selbst zu morden beginnt.
Inzwischen hat Dussander eine Handhabe gegen Todd gefunden. Er werde ihn nach seinem Tod verraten, weil er der Polizei nichts von dem gesuchten Kriegsverbrecher Kurt Dussander erzählt habe, wie es Todds Pflicht gewesen wäre. Und Dussander geht noch weiter: Er rettet Todds Zensuren durch strenge Anleitung zum Lernen und durch ein Gespräch mit dem zuständigen Rektor, Ed French. Hier tritt Dussander sogar als Todds Großvater auf.
Die Jahre vergehen. Todds Bekanntschaft mit Dussander begann im Jahr 1974. Mehrere jahre später hat er nun einen guten Schulabschluss hingelegt und soll nun in die Footballmannschaft von Santo Donato, seinem Heimatort, aufgenommen werden, eine besondere Ehre. Doch sein Foto in der Zeitung bringt gewisse Leute auf seine Fährte.
Denn was soll man von der anhaltende Mordserie an Pennern und Landstreichern in der Gegend um Santo Donato halten? Als Dussander einen Herzinfarkt erleidet, bricht das unsichtbare Geflecht aus Erpressung und Schutz, das Todd und Dussander aneinander band, zusammen. Todd, der eine glänzende Karriere nach einem Collegeabschluss vor sich gesehen hatte, sieht seine Zukunft gefährdet. Als auch noch Polizei, Nazijäger und Ed French bei ihm auftauchen, brennen bei ihm die Sicherungen durch.
Mein Eindruck
Mit 511 Minuten Länge ist diese Erzählung schon keine Story mehr, sondern ein ausgewachsener Roman. Dafür spricht auch, dass hier nicht nur die Perspektive von ein oder zwei Figuren im Mittelpunkt steht, sondern auch Nebenfiguren wie Todds Eltern oder Ed French mit langen Szenen bedacht werden. Das kommt in Kurzgeschichten recht selten vor und ist eher das Vorrecht eines Romans.
Gespannt verfolgt der Zuhörer, wie sich die beiden Hauptfiguren kennenlernen, sich eine psychische Bindung entwickelt und wie sie sich schließlich gegenseitig erpressen: ein klassischer "double-bind", der eine stabile kriminelle Partnerschaft gewährleistet. Doch als eine der beiden Seiten (Dussander) geschwächt wird und ausfällt, beginnt das auf dieser Konstruktion errichtete Leben von Todd Bowden auseinanderzufallen.
Es ist dies das Leben eines Serienkillers. Todd hat seine Opfer, die Landstreicher und Obdachlosen, das Äquivalent zum "lebensunwerten Leben" der Nazis, systematisch umgebracht, um ein Ventil für seine Gewaltfantasien und seinen Hass auf den alten Lagerkommandanten zu finden. Dass der alte Knacker schlauer und skrupelloser ist als er, der amerikanische, wohlausgebildete Junge, wurmt Todd ganz besonders.
Obwohl er sich selbst für clever genug hält, um die am Ende bei ihm aufkreuzende Polizei zu überlisten, macht er doch kleine Fehler, die den Polizisten stutzig machen. Sein Selbstbewusstsein, das ihm erlaubt, Hilflose abzustechen, ist zu übersteigert, um ihn daran zu hindern, vorsichtig zu sein. Seine Überheblichkeit, die er wie ein echter Nationalsozialist oder Lagerkommandant entwickelt und kultiviert hatte, wird ihm doch noch zum Verhängnis.
Denn Todd ist ein Nazi geworden. Nicht dem Namen nach natürlich, aber im Geiste. Und das bedeutet, dass die Ideologie der Nazis, ihr Rassenwahn und ihre Überheblichkeit, prinzipiell überall in den Vereinigten Staaten Wurzeln schlagen können. Sie haben dies in der tat bereits getan: Die meisten "arischen" Publikationen im Internet stammen laut Dokumentationen aus den USA. In Oregon und Idaho existieren rechtsgerichtete Gruppierungen und sogar bewaffnete Milizen, die vom FBI (angeblich) scharf beobachtet werden. (Der Roman "Ausgeliefert" von Lee Child beschreibt ein solches Milizenlager ausführlich als Schauplatz der actionreichen Handlung; siehe dazu meinen Bericht).
Der Sprecher
Till Schulte spricht die Szenen, in denen die Perspektive des Alten, Kurt Dussanders, bestimmend ist. Es kommen also auch andere Figuren zu Wort, besonders Todd. Seine tiefe Stimme ist beeindruckend, fein moduliert und der jeweiligen Figur angemessen. Das, was er ruhigen Tones schildert, lässt einem manchmal die Haare zu Berge stehen.
Oliver Rohrbeck, der die Perspektive Todds spricht, ist ein ganz anderes Kaliber. Nicht nur ist seine Stimme angemessen höher, aber es fehlt ihm auch hörbar an Erfahrung (oder ausreichend Übung), um jeden Satz optimal zu betonen. Außerdem hat er Mühe, französische und spanische Wörter korrekt auszusprechen (aber das ist bei vielen Sprechern so, selbst noch bei englischen Wörtern).
Unterm Strich
"Der Musterschüler" ist ein Hörbuch für die Geduldigen. Wie eingangs gesagt, beinhaltet die romanartige Erzählung eine Warnung des Autors an den Leser/Hörer, gewissen Ereignisse der jüngsten Geschichte nicht zu vergessen. Sonst werden sie unweigerlich wiederholt.
Die Qualität der Sprecher erscheint mir höchst unterschiedlich. Während Till Schulte eine erfahrener Profi ist, so muss Oliver Rohrbeck noch hart an seinem zweifellos vorhandenen Können arbeiten, um die gleiche Meisterschaft zu erlangen.
Hinweis
Die Beschreibungen von gewalttätigen und sexuellen Szenen machen die Hörbücher "Der Musterschüler" und "Die Verurteilten" nicht für Jugendliche unter 16 Jahren geeignet.
Michael Matzer (c) 2002ff
Info: Different Seasons: Apt pupil, 1982; LübbeAudio 10/2002, Bergisch Gladbach; übersetzt von Harro Christensen; 511 Minuten auf 7 CDs, EU 49,90 im Doppelpack mit "Frühling: Die Verurteilten", ISBN 3-7857-1223-5 weiterlesen schließen -
Duddits - oder : Stephen King außer Form
24.11.2002, 17:20 Uhr von
Hawkeye*
Guten Tag die Damen und Herren, Hauptsächlich werde ich über Filme, DVDs, Bücher und meine Erl...Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Ich wollte ja schon immer mal ein Buch von Stephen King lesen.
Da mich die verfilmten Bücher immer begeisterten.
Also nehme ich mir das Buch "Duddits", das mir durch seinen neon grünen Umschlag im Laden auffällt.
Es sieht auf den ersten Blick spannend aus:
Offizielle Inhaltsangabe:
Henry, Jonesy, Biber und Pete besuchen dieselbe Schule und sind die dicksten Kumpels. Und sie haben einen fünften Freund, der etwas ganz besonderes ist: Duddits, ein Junge mit Down-Syndrom aus der Sonderschule, den sie einmal vor älteren Mitschülern in Schutz genommen hatten und mit dem sie seither den größten Teil ihrer Freizeit verbringen. Duddits mag zwar über den IQ einer Vogelscheuche verfügen, aber er ist witzig und liebenswert. Außerdem ist er mit einer telepathischen Begabung gesegnet, die sich ansatzweise auch auf die vier Freunde überträgt und einen Großteil ihrer engen Verbundenheit ausmacht -- auch wenn sie sich dessen kaum bewusst sind.
25 Jahre später: Die Lebenswege der Jugendfreunde haben sich weitgehend getrennt, doch jeden November gehen sie in den Wäldern von Maine gemeinsam auf die Jagd. Als sie auf ihrer Jagdhütte eingeschneit werden, nehmen sie die Radiomeldungen über seltsame Lichter am Himmel nicht weiter ernst, bis eine Megafonstimme aus einem Hubschrauber die Gegend zum Sperrgebiet erklärt. Von einer geheimnisvollen Epidemie ist die Rede, und aus der Ferne ertönen Schüsse, eine Explosion dröhnt durch den Wald. Für die vier Freunde beginnt ein Albtraum, der sie in die Vergangenheit führt, bis an die Grenzen ihres Vorstellungsvermögens.
Meine Meinung:
Das Buch fängt langweilig an, gewinnt dann mit der Zeit allerdings etwas an Spannung, auch wenn mir die ausführlichen Erzählungen über Gefurze, Gerülpse mehr als kitschig und daneben vorkommen.
Wo liegt die Faszination im Furzen ? ; das Stephen King diese so ausführlich beschreibt ?
Nichts desto trotz wird die düstere, betrübende Geschichte über die Ausserirdische Epidemie mit dem Auftauchen der Aliens, und den Todesszenen der infizierten langsam wieder lesenswert um dann gleich wieder ins uninteressante abzusacken, bei den Dialogen der Militärs.
Hiernach habe ich das Buch nach 400 Seiten weggelegt, da es einfach uninteressant und nicht wirklich Spannend ist.
Also ganz klare Warnung meinerseits ... das Buch ist nicht lesenswert!
Seiten: 767
Preis: 9,95 € weiterlesen schließen -
Ein (etwas anderer) Spaziergang im Wald
Pro:
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Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Hi Ihr
Heute gehts um Stephen Kings "Das Mädchen"!
*--- Vorwort ---*
Stephen King, der Mann steht wohl für sich. Sein Name steht für Horror. Denkt man an King, fallen einem direkt Klassiker, wie "ES", "Misery", "Friedhof der Kuscheltiere" ein.
Man denkt an Monster, Blut, Gewalt (in irgendeiner Form), und vor allem an Spannung.
Kings Romane kann grob in zwei Kategorien unterteilen:
1. Story mit fiktivem Monster/Monstern ("ES","Desperation", "Brennen muss Salem", usw.)
2. Story ohne fiktives Monster ("SIE-Misery", "Das Bild", "Dead Zone", usw.)
Zwar lässt sich manchmal nur schwer unterscheiden, aber im Großen und Ganzen kann man Kings Werke, auf diese Weise einigermaßen einordnen, wenn man denn will. "Das Mädchen" gehört zur zweiten Kategorie.
Ich bekam das Buch von meiner Schwester geschenkt und erst nicht sonderlich begeistert, als ich mir die kurze Inhaltsangabe auf dem Buchrücken durchlas.
Ich dachte: "Das ist doch kein Buch von Stephen King, das ist doch bestimmt ziemlich öde!"
Ich habe mich geirrt...
*--- Story ---*
Die Geschichte lässt sich eigentlich mit einem Satz erzählen: Ein Mädchen verläuft sich im Wald und findet erst nach langer, langer Zeit wieder hinaus. Damit wäre das Leitmotiv der Geschichte eigentlich erzählt, aber ich denke, ich sollte doch noch ein wenig mehr ins detail gehen.
Das Mädchen (Trisha) macht gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrem Bruder einen Ausflug. Die drei machen ständig Ausflüge mit ihrer geschiedenen Mutter, was die beiden eigentlich ziemlich annervt, daher kommt es auch bei diesem Ausflug, einem Wanderaudflug, zu einem Streit zwischen Trishas Mutter und Bruder. Während die beiden streiten, verspürt Trisha das Bedürfnis, ihre Blase zu entlehren. Sie versucht sich zwar bemerkbar zu machen, was ihr aber nicht gelingt, da Bruder und Mutter zusehr in ihren Disput vertieft sind. Kurzer Hand beschließt Trisha trotzdem dem Druck ihere Blase nachzugeben und verlässt den Weg, um im Gebüsch ihre Notdurft zu verrichten. Sie denkt: Ich geh ja nicht so tief rein ins Gebüsch und die beiden Streihähne hör ich sowieso zwei Kilometer gegen den Wind. Aber falsch gedacht. Als sie nach kurzer Pause beschließt weiterzugehen, hält sie es für besser im Wald, quasi parallel zum Weg weiterzugehen, anstatt den kleinen Hang, den sie hinunter gestiegen war um zu pinkeln, sofort wieder in Richtung Weg zu hochzusteigen.
Ab hier beginnt Trishas Alptraum. Natürlich findet sie nicht direkt zum Weg zurück und verläuft sich immermehr im Unterholz. Geplagt von Mücken, Hunger und Durst versucht sie zwar krampfhaft einen ausweg zu finden, was ihr allerdins nicht so wirklich gelingen will. Mit der Zeit verfällt sie zunehmend ihren Phantasien. So wird zum Beispiel Baseball-Star Tom Gordon zu ihrem imaginären Begleiter, der zu beschützen scheint, vor einem anderen "Verfolger"...
*--- Fazit ---*
Abschließend lässt sich festhalten, dass mich dieses Buch, trotz anfänglicher Zweifel, am Ende vollkommen überzeugt hat. "Das Mädchen" ist seitdem sogar zu meinem Lieblingsroman von Stephen King geworden und brauch sich vor Büchern wei "Misery" oder "ES" nicht bzw. gar nicht verstecken. Es kommt fast vom Beginn an Spannung auf, die bis zum Ende nicht abreist. Des Weiteren ist das Buch nicht mit unzähligen Charakteren überladen, die die Verständlichkeit erschweren. Auch daher ist das Buch sehr leicht verständlich und lässt sich gut und flüssig lesen.
Ich war fast ein wenig enttäuscht als ich die knapp 300 Seiten durchgelesen hatte, denn selten hat mir ein Roman solch eine Lesefreude beschert, wie "Das Mädchen"!!!
Für jeden der ein spanndes, interessantes Buch lesen will, und auch vor einem etwas anderen King nicht zurückschreckt, genau richtig!!!
Ich bedanke mich fürs lesen und hoffe, dass ihr fleißig bewertet und kommentiert!
Bis dann dann weiterlesen schließen -
Sara - Stephen King
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Die Frau des Schriftstellern Michael Noonan stirbt an einem Gehirntumor auf offener Straße. Seit dem hat er lange nichts mehr geschrieben, er besucht Verwandte und Freunde und spricht mit ihnen über seine tote Frau. Er hat nur noch ein paar Bücher zu ende geschrieben und füttert danach sein " Publikum" mit Stoff aus der Schublade. Eines Tages will er sich an seinen Computer setzen, doch er schaft es nicht einmal den Raum zu betreten. Sobald er den Computer sieht quälen ihn Brchreize und Atemnot. Eines anderen Tages schaft er es an den Pc und kann ein bisschen Karten spielen, doch sobald er versucht sein Schreibprogramm zu öffnen kriegt er Atemnot und ihm wird schlecht.
Und dann noch diese Alpträume. Er träumt immer wieder von seinem Ferienhaus am See : " Sara Lacht ". Immer wieder wacht er schweiß gebadet auf und immer der Selbe Traum. Alles ist so real. Alles ist so wahr. Alles ist so echt. Alles ist so schaurig. Doch er träumt immer den selben Traum , und er geht immer weiter bis er da ist und eine Gestalt in einem Leichentuch auf ihn zu kommt. Eines Tages nimmt er seine Koffer und fährt zu Sara Lacht. Er sollte nie wieder nach Hause kommen. Als er da ist , ist alles wie in seinem Traum. Es ist wieder alles so wahr,echt,schaurig. Er ist in dem Haus wo die Alpträume LEBEN.
Doch lest das Buch selbst !!!
Es ist ALLES so STEPHEN KING. weiterlesen schließen -
Duddits - Ein King wie aus alten Zeiten
08.10.2002, 01:54 Uhr von
dreamweb
*Momentan im Home-Office* - Derzeit schreibe ich für Yopi, Ciao, Mymeinung und X-Zine. Liebe Grüß...Pro:
spannend, interessant geschrieben, die Personen werden sehr realistisch dargestellt
Kontra:
sehr langsamer Aufbau der Spannung und Gefahr, könnte einigen zu langweilig werden
Empfehlung:
Nein
Als ich mir das Buch Duddits mit dem Untertitel Dreamcatcher von Stephen King gekauft habe, wußte ich gar nichts darüber, außer dass es das neue Buch meines Lieblingsautors ist. Nach Atlantis, das ein seltsamer Misch-Masch zwischen SF/Horror und amerikanischer Geschichte war, war ich ja etwas enttäuscht. Aber das hat mich nicht abgehalten, mir den neuen King zu kaufen und ich habe es nicht bereut.
INHALT
Die Story an sich, wenn sie nicht so ungewöhnlich geschrieben wäre, ist fast abgedroschen. Aber immerhin hat Stephen King oft Themen neu und anders beschrieben, die schon viele vor ihm angegangen sind, wie beispielsweise den Vampirismus.
Hier geht es um vier Freunde, die schon seit ihrer Kindheit befreundet sind und jetzt als Erwachsene mittleren Alters sich einmal im Jahr zu einem Jagdausflug in den Wäldern von Maine treffen. Und diese vier Freunde namens Pete, Henry, Jonesy und Biber sind keine besonderen Helden, obwohl jeder für sich auch etwas Besonderes an sich hat. Aber sie sind wie die meisten von uns mit irgendwelchen Problemen oder Lastern geplagt. Und wenn nichts besonderes geschieht, dann treffen sie sich eben nur noch zu diesem jährlichen Jagdausflug.
Und dieses Jahr verläuft der Ausflug nicht wie geplant. Das liegt weniger an dem hereinbrechenden Schnee, obwohl auch der die Situation nicht gerade verbessert. Nein, alles beginnt mit einem fremden Jäger, den Jonesy beinahe vom Hochsitz aus erschießt, da er mit keinem Menschen in seiner Nähe gerechnet hat. Und dieser Fremde hat sich nicht nur verlaufen sondern benimmt sich auch äußerst seltsam.
Währenddessen sind zwei der vier Freunde, Pete und Henry, unterwegs um Lebensmittel zu holen. Und während des Schneetreibens, das immer dichter wird, haben sie einen Unfall durch eine Frau, die einfach auf der Straße sitzt und in Trance scheint. Kurz zuvor haben sie davon erfahren, dass in der Nähe wohl Ufos gesichtet worden sind und vier Jäger, darunter eine Frau vermißt worden sind.
Alle vier müssen sich einer tödlichen und unbarmherzigen Bedrohung stellen und scheinen hier chancenlos zu sein. Aber es gibt etwas, was ihnen wieder bewußt wird. Duddits, ihr besonderer Freund. Denn eigentlich waren sie zu fünft. Bloß ist Duddits ein sogenannter Mongolider, ein Mensch mit dem Down-Syndrom. Und irgendwie haben sie ihn vergessen, obwohl er ihr Leben geändert hat. Denn Duddits hat nicht nur das Down-Syndrom sondern hat allen vieren eine besondere Gabe vermittelt, die sie auch mehr oder weniger nutzen können und die sie zu etwas ganz Besonderem macht.
Die Gefahr, die die vier hier bedroht, besteht nicht nur aus Außerirdischen, ihren tödlichen Parasiten oder einer pilzähnlichen, äußerst ansteckenden Lebensform. Nein, sie besteht auch aus einer Elite-Einheit, die im Auftrag der amerikanischen Regierung Zeugen vernichten und eine außerirdische Invasion verhindern wollen.
MEINUNG
Vom ersten Eindruck meint man, man würde in eine Mischung von Alien und Krieg der Welten geraten. Aber alleine Stephen Kings unschlagbare Art, Menschen als etwas Besonderes herauszustellen und Dinge eben anders zu schreiben, verhindert hier den Langeweile oder Aha-Effekt. Die vier Freunde bzw. eigentlich sind es ja fünf Freunde werden hier vor dem eigentlichen Vorfall schon sehr gut und detailliert geschildert. Jeder hat seine Fähigkeit, die ein wenig ins Telepatische und Außergewöhnliche rückt.
Die Vier werden so geschildert, so wie wir uns Menschen vorstellen können. Mit Fehlern und mit guten Seiten. Aber alle vier haben hier den Zusammenhalt der Freundschaft, den wir schon aus anderen Geschichten von Stephen King her kennen, beispielsweise aus ES. Auch hier ist es eher eine Versagertruppe, aber liebenswerte Menschen.
Und Duddits, der Mann mit dem Down-Syndrom, auch er wird sehr gut geschildert. Duddits, heißt eigentlich Douglas, als Kind waren alle fünf unzertrennbar zusammen. Aber wie das so ist, als Erwachsene hat man kaum mehr was miteinander zu tun. Und gerade zu so einem behinderten geht der Kontakt verloren. Unbarmherzig und realistisch zeigt Stephen King, wie Menschen, auch Kinder, mit solch andersartigen Behinderten umgehen. Aber als Leser merkt man auch, dass er/Duddits derjenige ist, der wichtig für die anderen vier ist. Nicht, weil sie ihn als Kinder mutig vor älteren retteten. Nein, eher insofern, dass er die Gruppe verzauberte und eine ganz besondere Persönlichkeit mit besonderen Fähigkeiten ist. Dass Stephen King hier den offensichtlich stark behinderten Duddits mit der Gabe der Telepatie ausstattete, wirkt hier nicht nur wie ein Geniestreich sondern irgendwie wie eine Gutmachung an den jungenhaften Mann mit dem sehr ausgeprägten Mongolismus.
Wie so oft bei King wimmelt es hier von Kraftausdrücken und seine Helden nehmen kein Blatt vor den Mund. Und wie in den älteren Werken, geht es hier weniger um das Geheimnisvolle, das man eher erahnen muss. Nein, krasse Brutalität und Grausamkeit schockt den Leser. Auf der einen Seite kommen hier einige Ähnlichkeiten zu Alien oder anderen grausamen Thrillern mit bösartigen Aliens auf, auf der anderen Seite wird es aber doch unverwechselbar und teilweise sehr ironisch geschildert.
DETAILS
Da sind beispielsweise eine Gruppe Aliens, die neben ihrem abgeschossenen Raumschiff herumstehen und wandern. Und alle sehen so richtig friedfertig auf. Auf der anderen Seit hat man aber schon die Brutalität ihres komischen Pilzes und ihres Parasiten mitbekommen. Und während dann die Elite-Einheit Amerikas die Aliens brutal niedermachen, die mit Stimmen irdischer Schauspieler um Gnade bitten, bekommt man mit, dass diese ach so friedlich wirkenden Aliens doch nicht so friedlich sind, denn sie sind es, die die Saat des Bösen, diesen seltsamen Pilz, in sich tragen, sie siegen, in dem sie scheinbar verlieren.
Oder alleine der Begriff Kackwiesel für die Parasiten. Wer läßt sich so etwas einfallen, wenn nicht Stephen King. Mir schaudert es, wenn ich an diese Mischung zwischen Wiesel und Schlange mit messerscharfen Zähnen denke, die wie das Alien geboren werden. Allerdings kommen sie nicht aus dem Bauch sondern aus dem Hintern. Und die Menschen vorher haben eben die Probleme wie der arme Jäger am Anfang. Wie King es sagt - furzen und rülpsen.
DETAILS ENDE
Ich könnte noch viele Beispiele bringen, denn King schreibt hier nicht nur extrem ironisch, seine Hauptfiguren handeln und reden auch so. Und, was ganz wichtig ist, er schürt die Ängste der Leser. Und er bringt auch solche Pointen, wie wir sie aus alten Horror-Filmen gewohnt ist. Wer erinnert sich nicht an die Heldin, die genau weiß, dass sie eine Tür nicht öffnen darf. Und was macht sie dann? Und auch hier bringt King das so, dass es glaubhaft wirkt.
Wichtig sind hier meiner Ansicht nach zwei Dinge. Zum einen hatte King ja einen schweren Unfall, bei dem er von einem Mann krankenhausreif gefahren wurde. Damals wurde er sehr schwer verletzt. Und viele Szenen in diesem Buch erinnern daran. Hier in dem Buch ist es Jonesy, der vor einiger Zeit von einem alten, kranken Mann überfahren wurde. Und zwar so schlimm, dass er kurzzeitig tot war. Nur weiß unser "Held" hier nichts davon. Niemand hat gewagt, es ihm zu sagen. Er scheint auch Anfangs als derjenige der vier, der die geringsten Überlebenschancen hat. Aber gerade er ist neben Duddits eine der Persönlichkeiten, die bedeutend für die Story ist.
Man erlebt hier einen Kleinkrieg zwischen dem Bewußtsein von zwei Personen in einem Körper mit. Zum einen dem herrschenden Alien, der dem Menschen keine Chance gibt. Zum anderen aber auch zwischen dem Menschen, der nur noch in einer kleinen Ecke seines Bewußtseins existiert und dieses aber mehr und mehr nutzt, um den brutalen Außerirdischen zu bekämpfen. Wie King das hier schildert ist schon genial. Wir stellen uns einfach mal unsere Gedanken bildlich vor und legen dann bestimmte Erinnerungen in bestimmte Kartons ab. Und bei dem Zweierkampf um das Bewußtsein sind diese Kartons, die beispielsweise Namen wie Duddits tragen, wichtig, ja überlebenswichtig.
Nicht vergessen bei dem ganzen Roman darf man auch die Grausamkeit, die hier nicht von den Aliens, sondern von den Elite-Soldaten ausgeht. Auch hiervon lebt die Geschichte. Ich erinnere mich da nicht nur an einen grausamen amerikanischen Film, in dem unbarmherzig Gefangene vernichtet werden, bloß sind hier die Gefangenen Amerikaner selbst, was das Ganze noch einen Touch grausamer macht. Denn wenn Soldaten ohne große moralische Probleme die eigenen Leute vernichten, dann ist das schon etwas, was einem noch mehr Grauen verursacht. Und mit Kurtz hat King so einen unbarmherzigen Gegenspieler für die Aliens gefunden, der allerdings auch bei Menschen keine Gnade kennt und sich als einer der größten Feinde für unsere Freunde herausstellt.
Insgesamt lebt dieser Roman vom Charakter der Hauptpersonen und von dem Grauen, das hier entsteht. Ich beispielsweise kann mir diese Kackwiesel - die tödlichen Parasiten - sehr bildlich vorstellen und es ist keine Vorstellung, die ich Liebe. Man ist als Leser mitten drin. Ich habe mit Henry, der auch eine bedeutende Rolle hat, gebibbert und seinen Überlebenskampf begleitet. Und erst Recht habe ich mit Jonesy mitgelitten und diesem scheinbar für ihn aussichtslosen Zweikampf gegen das fremde Bewußtsein miterlebt.
Duddits ist wieder ein absolut packender und grausamer Roman, er kam mir selbst wie der brutalste King vor, aber er war auch fesselnd und packend und ich habe dieses 824 Seitige Buch in zwei Tagen durchgelesen. Wenn man mit angefangen hat, ist es wie ein Rausch oder ein böser Traum, den man auch unbedingt beenden möchte. Nur weiß man bei King nie, ob auch am Ende alles gut ausgeht...
AUFMACHUNG
Interessanterweise ist diesmal die Aufmachung des Buches, zumindest der Schutzumschlag bei der Club-Ausgabe um ein vielfaches besser als der komische grellgrüne Umschlag, den man im Buchhandel erhält. Auch hier ist zwar die Farbe grün, aber das grün ist dunkel wie von einem Reptil. In der Mitte gibt es einen hellgrünen Streifen, der wie ein vermooster Baumstamm aussieht. und über diesem befindet sich ein Auge, das gleichzeitig Menschlich aber auch gleichzeitig Fremdartig wirkt. Ansonsten gibt es wie meistens bei King keine Bilder und Zeichnungen.
DATEN
Titel: Duddits Dreamcatcher
Autor: Stephen King
Seiten: 824
Art: Horror, gebundenes Buch
ISBN-NR. 3550083297
Preis: Bei www.club.de DM 39,90, im Handel normalerweise DM 48,00
FAZIT
Ein sehr grausamer Roman von Stephen King, der für mich vom Stil her zur eigentlichen King-Machart gehört. Er schafft es, eine fast schon abgedroschene Story über die seltsamen geschlechtslosen und harmlos wirkenden Außerirdischen mit ihren großen Augen neu und unbarmherzig zu erschaffen, so dass sie von Anfang bis zum Ende fasziniert. Eindeutig kein Buch für Menschen mit schwachen Nerven oder für Menschen, die Worte wie Scheiße, Ficken oder Furzen hassen. Eben ein typischer King. Trotz seiner Grausamkeit ein Buch, das ich sehr genossen habe.
Liebe Grüße - Miara
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-10-07 23:54:58 mit dem Titel Unheimlich-Fremdartig - und äußerst gefährlich - das neue Monsterauto von King (Der
Stephen King ist und bleibt mein Lieblingsautor, daher kaufe ich mir auch alle seiner Bücher. Ich bin zwar nicht von jedem Buch gleich überzeugt, aber generell mag ich den Stil der Stephen-King Bücher. Der Buick ist ein neueres Werk des bekannten Horror-Autors. Hier meine Meinung dazu.
INHALT
Seit dem Tod seines Vaters hält sich der 18jährige Ned Wilcox fast nur noch bei den State Troopers auf, bei der Polizeieinheit, bei der auch sein Vater Jahre lang seinen Dienst tat. Ned fühlt sich wohl bei diesen Menschen und da die Polizisten ihn auch mögen, binden sie ihn in einigen Dingen des Dienstes auch mit ein. Schließlich darf Ned sogar in den Ferien hier offiziell Dienst tun.
Alles verläuft sehr gut, bis der Junge eines Tages den Buick bemerkt, der in einem alten Schuppen steht und der wie zufällig die Plane verloren hatte, als Ned durchs Fenster hineingesehen hat. Ned wird total neugierig, denn der Buick sieht wie neu und sehr gepflegt aus. Wieso steht so ein tolles und gepflegtes Auto wohl in einem Schuppen der Troopers? Gleichzeitig fühlt sich Ned aber auch von dem Auto angezogen und hat ein Gefühl dabei, als würde ihn das Auto beobachten. Aber so etwas ist ja nicht möglich, oder doch? Er spricht Sandy, den Seargent und Chef der Gruppe darauf an. Und was er dann erfährt, verändert sein Leben.
Denn dieser so schön und gepflegt aussehende Buick ist alles, nur kein Auto, wie wir es kennen. Eines Tages vor vielen Jahren im Jahr 1979 tauchte ein seltsamer Mann in einem langen Regenmantel mit diesem Auto an einer Tankstelle auf. Und dann verschwand der Mann spurlos. Und als die Trooper kamen, standen sie vor einem Rätsel. Denn dieser Buick hätte gar nicht fahren können. Viele wichtigen Teile wirkten nachgebaut und funktionierten gar nicht. Der Besitzer aber war spurlos verschwunden. Und so nahmen die Trooper den Wagen mit und schleppten ihn zu sich hin. Aber damit begannen erst einmal die seltsamen Geschehnisse. Denn einer der Beamten, der sich alleine in den Wagen hineinwagte, war plötzlich verschwunden und tauchte auch nie wieder auf. Und von Zeit zu Zeit geschah etwas seltsames mit dem Wagen. Und am meisten fasziniert von dem Buick war ein junger Trooper namens Curt Wilcox, Neds Vater. Mehr und mehr erfährt Ned über dieses Auto, das gar kein Auto ist sondern nur wie eines aussieht. Und mehr und mehr wird auch der Junge in den Bann dieser seltsamen Geschehnisse gezogen, die sich auch bis in die Gegenwart auswirken....
MEINUNG
Wer viel Action erwartet, der sollte sich ein anderes Buch kaufen. Denn der Buick ist eine ruhige Geschichte, in der die Geschehnisse nach und nach gesteigert werden und in dem wie so oft bei King alles völlig normal anfängt. Der Buick ist ein Roman, der mit keinem von Kings Romanen so richtig vergleichbar ist, auch wenn Christine ebenfalls ein sehr ungewöhnliches Auto war. Am Anfang wundert man sich selbst nur, weshalb die Trooper so ein schönes Auto einfach in einer Scheune aufebewahren und auch so darauf achten. Aber im Verlauf der Geschichte erlebt man wie Ned mit, wie sich so ein nach außen harmloses Auto als etwas darstellt, das ganz und gar kein Auto ist. Und was einer der Trooper hier sagte, finde ich sehr passend. Der Buick sieht nur aus wie ein Buick, damit wir (die Menschen) auch etwas sehen.
Interessant und anders ist auch die Schreibweise des Buches. Denn hier ist nicht nur eine Einzelperson betroffen, sondern die eingeschworene Gemeinschaft der Trooper an diesem Stützpunkt. Und so bekommt man alles von den verschiedenen Troopern erzählt, soweit diese eben noch leben. Denn nicht alle der Trooper leben noch, die dem Buick nahe kamen und auch nicht immer ist es logisch erklärbar, was mit ihnen passierte.
Der Buick ist eine Geschichte die eher langsam richtig spannend wird, aber es ist wie etwas, das einen in den Bann zieht. Mich jedenfalls hat das Geschehen in den Bann gezogen. Wie Ned wollte ich auch wissen, was alles passiert ist, was das wohl für Hintergründe hat. Und selbst wenn ich hier kein so direktes Monster vor mir hatte, wie in anderen Horror-Romanen, so muss ich doch sagen, dass ich diesem Buick nur ungerne begegnen wollte und mir die Bosheit dessen, was hier geschieht, doch durchaus bewusst war. Bosheit ist vielleicht der falsche Begriff, aber das, was hier mit den Menschen und anderen Wesen geschieht, die hier vom Buick geschnappt werden (so ähnlich geht es ja fast zu), ist schon etwas, das man als Bosheit oder extrem schlimmes bezeichnen kann. Und das glaubt man schon anfangs, wenn man nur ahnt, was in Wirklichkeit mit den verschwundenen Personen geschehen. Denn auf der anderen Seite wird man auch durch das beeinflusst, was dieser Buick da in unsere Welt durchlässt. Und das sind alles Wesen, die ich nicht unbedingt in meiner Nähe haben möchte.
Auch wenn das Buch eher ruhig ist, so gibt es doch einige sehr schlimme Stellen und auch Szenen, in denen sehr viel passiert. Das macht King hier sehr gut. Der Buick erscheint trotz allem immer leicht verharmlost und dann passiert wieder etwas, dass mir das Grausen hochkommen lässt und meine Phantasie dahingegend beflügelt, was denn da schreckliches los ist oder noch geschehen wird.
Die Personen hat Stephen King hier wieder so gut beschrieben und dargestellt, dass ich sie mir bildhaft und reell vorstellen konnte. Das sind beispielsweise sowohl der junge Curt Wilcox, der fast wie besessen von dem Buick war, als auch der besonnere Sandy, die hübsche Shirley oder auch der junge Ned, der plötzlich sehr viele Dinge erfährt und zu verarbeiten hat.
Erwähnenswert finde ich auch die Nachbemerkung, in der Stephen King auf diesen Roman einging. So hat er beispielswseise hier sehr intensiv recherchiert, wie die Trooper arbeiten und welche Risiken sie dabei eingehen. Und das hat er mit in diesem Roman, den er kurz vor seinem Verkehrsunfall geschrieben hat, auch verarbeitet. Interessant fand ich hier einige Hinweise über Ähnlichkeiten, die bei Kings eigenem Unfall und einem Unfall in diesem Roman vorhanden waren. Wie gesagt, das Buch entstand vor Stephen Kings fast tödlichem Verkehrsunfall.
DATEN
Titel: Der Buick
Autor: Stephen King
Seiten: 495
Art: Horror
Buchart: Gebundenes Buch
Club-Bestellnummer: 01839
Preis im Club: 17,90 Euro
Preis Amazon: 22,00 Euro
ISBN: 355008353X
FAZIT
Der Buick ist ein Roman um ein geheimnisvolles Auto, das allerdings kein Auto ist, sondern nur so aussieht. Und so wie dieser Buick immer wieder Menschen in seinen Bann zieht, was dann für diese das Verderben ist, so hat mich auch diese ruhige aber unheimliche und gruselige Art des Buicks in den Bann gezogen.
Liebe Grüße Miara
** Dieser Buchbeitrag ist Ciao 0,00 Cent Wert - wer will denn schon lesen oder interpretiere ich da Ciao falsch? Ich hoffe, meine Leser sehen das anders ** weiterlesen schließen -
Der King der Horror - Bestseller!
Pro:
Fähigkeit des Schreibens
Kontra:
gibt keins
Empfehlung:
Nein
Liebe Leserinnen und liebe Leser,
jetzt wage ich mich an einen Bericht über die ausführliche Biographie meines Lieblingsschriftstellers Stephen King alias Richard Bachmann.
Biographie:
1939 heiratet Donald Edwin King Nellie Ruth Pillsbury. 1945 adoptiert das junge Ehepaar einen Jungen mit Namen David. Am 21. September 1947 ist das Glück der kleinen Familie komplett, denn ihr Sohn Stephen King kommt auf die Welt. Die Familie scheint anfangs sehr glücklich, doch 1949 geht Donald Edwin Zigaretten holen und kommt nie wieder zurück. Kurz darauf ziehen sie nach Fort Wayne, Indiana, dann nach Stratford, Connecticut. Die kleine Familie lebt von den schlecht bezahlten Gelegenheitsjobs der Mutter. Nellie heiratet nicht wieder und erzieht ihre Kinder alleine. 1958 ziehen die Kings wieder nach Maine. In Stephen's Kindheit sieht er sich häufig Fantasy und Science-Fiction Filme im Kino an. Diese Filme prägen seine Vorliebe für Horrorgeschichten. Damals ist Steve ein schwerfälliges, unsicheres Kind, das ständig Angst hat, sich lächerlich zu machen. Später entdeckt Stephen auf dem Dachboden seines Hauses einen Karton mit Science-Fiction- und Horrorbüchern, die seinem Vater, einem Hobbyschriftsteller, gehört hatten, sowie Erzählungen, die dieser verfasst hatte. King berichtet später, dass dies für ihn wie eine Offenbarung gewesen sei. 1962 kommt Stephen King an die High School. Er veröffentlicht eine Novellensammlung mit dem Titel “People, Places and Things”. Auf einer alten Schreibmaschine, der die Taste “m” fehlt, beginnt er, Geschichten zu schreiben. Von 1965bis 1969 publiziert er mehrere Geschichten. Im letzten High-School-Jahr beendet er seinen ersten Roman, Amok . In diesen Jahren erhält King etwa 60 Absagen für seine Texte. Ab und zu veröffentlicht er Kurzgeschichten in Zeitungen. Er zweifelt an seiner schriftstellerischen Begabung. 1970 lernt King lernt seine zukünftige Frau Tabitha Jane Spruce in der Bibliothek kennen, wo er einen Teilzeitjob hat. King lebt in einem Wohnmobil und arbeitet in einer Wäscherei in Bangor. Regelmäßig schreibt er für die Universitätszeitung. Im Juni 1970 besteht Steve seine Literaturprüfung, erhält eine Unterrichtsbefähigung sowie Prädikate in Sprecherziehung und Theater. 2. Januar 1971 heiratet er schließlich Tabitha und 1971 kommt seine Tochter Naomi zur Welt.
King findet eine Anstellung als Englischlehrer an der Hampden Academy, Maine. Er lebt aber weiterhin in einem Wohnmobil in Hermon. Er kann sein ärmliches Leben nicht akzeptieren und beginnt zu trinken. Als er mit dem gerade begonnenen Roman Carrie nicht vorankommt, verliert er den Mut und wirft die Seiten in den Papierkorb. Tabitha, die von seinem Talent überzeugt ist, rettet das Manuskript und drängt ihn zum weiterschreiben. 1972 gebärt Stephen's Frau seinen Sohn Joseph. 1973 akzeptiert der Doubleday-Verlag Carrie. Die New American Library erwirbt die Taschenbuchrechte für die Rekordsumme von 400 000 Dollar. King ist plötzlich reich und bekannt. Er gibt den Lehrerberuf auf um sich ausschließlich dem Schreiben zu widmen. 1973 stirbt seine Mutter an Krebs, und er zieht nach North Windham, Maine, nieder. Am 5. April 1974 veröffentlicht er endlich Carrie.Die Verfilmung von "Carrie", die King weltberühmt macht, kommt 2 Jahre später in die Kinos. Im Januar 1977 veröffentlicht er The Shining , der als sein erster Roman auf der Bestseller-Liste erscheint. Im April 1977 wird Stephen zum dritten mal Vater. 1977 folgt die "Geburt" von Richard Bachman, einem Pseudonym King's um herauszufinden, ob sich seine Bücher auf Grund seines Namens oder seiner Fähigkeit verkaufen. Die Familie zieht wieder nach Center Lovell. Kurz darauf wird sein erstes für das Fernsehen verfilmtes Buch, Brennen muss Salem , ausgestrahlt. 1980 lässt sich die Familie King in einem viktorianischen Haus in Bangor nieder, das sie seither bewohnt. King schenkt der Bibliothek von Maine Manuskripte seiner ersten Romane, darunter mehrere Einzelstücke (The Aftermath, Blaze, Sword in the Darkness) Im Oktober 1980 erhält King den "WORLD FANTASY AWARD" für seine Leistungen und im Oktober 1981 wird ihm von der Universität von Maine in Orono ein akademischer Ehrentitel verliehen. Mit 34 Jahren ist er der jüngste Träger dieses Titels. Außerdem erhält er den "BRITISCH FANTASY AWARD" und Auszeichnungen für “Der Fornit” und “The was Station”. King beginnt 1982 mit Peter Straub "Der Talisman" zu schreiben. Es hagelt Auszeichnungen und Preise. King wird auch im Fernsehen und radio berühmt: er dreht einen Werbespot für die American Express-Kreditkarte und erwirbt den lokalen Radiosender WZON, dessen Direktor sein Schwager Christopher Spruce ist.
1985 stirbt Richard Bachman an "Pseudonymkrebs", und King ist gezwungen, sein Pseudonym öffentlich zu lüften. Die Verkaufszahlen der Romane explodieren förmlich.
1987 hat King ein Jahr lang eine Schreib-Blockade, eine schwierige Zeit für ihn, die in seinen nächsten Romanen wieder auftaucht. Durch Erfolg und Selbstbeherrschung wird King drogensüchtig. Er schüttet Bier in Massen in sich hinein und schnupft Kokain. Manchmal trinkt er sogar Rasierwasser. An die Entstehung seines Romans Cujo kann er sich kaum noch erinnern. Selbst als seine Frau droht ihn zu verlassen, weil sie nicht mit ansehen will, wie der Mann, den sie liebt, sich zugrunde richtet, bittet er sich noch Bedenkzeit aus. Doch letztlich schafft er es und überwindet seine Schreib - Blockade. 1989 beginnt King glücklicherweise wieder zu schreiben. 1996 erscheint sein erster Fortsetzungsroman The Green Mile mit allen 6 Teilen gleichzeitig auf der Bestsellerliste. Im Juni 1999 wird Stephen bei einem Spaziergang von einem Auto angefahren. Schwer verletzt muss er drei Wochen im Krankenhaus bleiben. 4 Monate später kauft er das Auto, dass ihn angefahren hat. Dezember 1999 beginnt King wieder zu schreiben. Und im März 2000 geht Stephen Kings erstes e-book, RIDING THE BULLET (dt. Achterbahn) , online. Im Juni 2000 m ersten Jahrestag seines Unfalls zerstört Stephen King eigenhändig das Auto, das ihn angefahren hat. Und schließlich veröffentlicht King im Juli 2000 ein zweites Buch, The Plant , im Internet. Der in den 80er-Jahren begonnene, unvollendete Briefroman erzählt die Geschichte einer fleischfressenden Pflanze, die sich eines Verlages bemächtigt und ihm kommerziellen Erfolg verspricht, wenn er ihr Menschen opfert.
Meine Meinung:
Ja, wieso ich Stephen King und natürlich auch Richard Bachmann ( Mein Tipp: Der Fluch ) so mag, ist kaum zu beschreiben. Er ist einfach ein fastzinierender Künstler und eine interessante Person. Das Besondere an seiner Schreibweise ist, dass es einem nicht so vorkommt als würde man ein Buch lesen, sondern als würde man eine Geschichte hören. Wenn ich einmal ein Buch anfange zu lesen, kann ich es kaum aus der Hand legen. WEm also Dean Koontz oder John Saul zusagen, der wird auch von Stephen King in den Bann gezogen.
In diesem Sinne, das Äpfelchen ;) weiterlesen schließen -
Das Leben und das Schreiben - jetzt wird es persönlich!
26.07.2002, 00:17 Uhr von
chaosleo
Ich interessiere mich für alles aktuelle, egal ób aus den Bereichen Sport, Medien, Politik und We...Pro:
spannend, fesselnd, gut und verständlich geschrieben, perfekte Umrandung des Themas
Kontra:
teilweise konfus und manchmal kompliziert
Empfehlung:
Nein
Hallo zusammen!
Hier möchte ich über ein Buch berichten, dass eigentlich jeder eingefleischte King-Fan haben möchte (evt. sogar schon hat) und selbst neutrale Leser interessieren könnte. Es geht um das Buch "Das Leben und das Schreiben" von Stephen King, unter der Rubrik "Biographien" zu finden, was meiner Ansicht nach nicht ganz korrekt ist.
Allerdings war das für mich der ausschlaggebende Punkt das Buch zum Preis von 8,95 Euro zu erwerben, da ich einfach mal mehr über meinen Lieblingsautor wissen wollte.
Das Buch fällt von der Aufmachung her auch Nicht-King-Fans sofort auf, es ist ein 330 Seiten Werk in silbernem Paperback - auf der Vorderseite erscheint die Andeutung von King´s Gesichtszügen. Durchaus ansprechend und ein kurzes Buch (im Gegensatz zu den meisten anderen seiner Werke).
Der Titel erweckt schon den Eindruck einer Biographie (endlich mal eine, die mich wirklich interessiert) und auch einer näheren Beschreibung seiner ersten Werke, seiner Art zu schreiben und warum er sich von anderen so eigentümlich unterscheiden kann. Auch die Fragen nach seinen Ideen und Anreizen für seine Geschichten erwartet man hier beantwortet zu bekommen.
Tatsächlich ist es wohl auch so, allerdings ist es noch wesentlich mehr. Das Buch unterteilt sich in verschiedene Teile, zunächst "Das Leben", dann "Das Schreiben" und zuletzt noch ein Nachtrag "zum Leben" (um nur die groben Abschnitte zu nennen). Diese auf den ersten Blick unstrukturierte Unterteilung hat einen bestimmten Grund. King hat das Buch im Frühjahr 1997 angefangen und konnte es erst nach seinem Unfall beenden. Als er es begann, konnte er nicht ahnen, dass sein Leben im Laufe des Buches eine einschneidende Wendung nehmen sollte.
Zum Inhalt:
Der erste Teil des Buches "Das Leben" beschäftigt sich sinngemäß damit, wie er aufgewachsen ist. Er schreibt von seinen Erfahrungen als Kind, als Jugendlicher und von seiner Familie. Schon hier erkennt der erfahrene King Leser, woher manche Einzelheiten seiner Geschichten stammen. Er hat (wie wohl die meisten Autoren) Teile seiner Vergangenheit und seiner Gegenwart in die Bücher übernommen und um dieser herum eine Geschichte gestrickt. Man erfährt auch, wie er seine geliebte Frau Tabitha kennenlernte und was sie ihm bedeutet, auch wie sie seine Bemühungen als Schriftsteller unterstützte und es noch heute tut.
King ist hierbei so ehrlich, dass er in diesem Buch auch über seine Alkohol- und Tablettensucht berichtet, schonungslos und nachvollziehbar. Auch hier wird man einige Parallelen seiner Bücher finden können. So ist zum Beispiel die Geschichte "Shining" für ihn der Auslöser zu einer Entziehungskur gewesen, denn King merkte im Nachhinein, dass seine Hauptfigur in fast allen Teilen ihn selber beschrieb. Das waren im Wesentlichen die Informationen über sein Leben, was jetzt folgt ist ein langwieriges und nicht unbedingt geglücktes Kapitel über das Schreiben.
Ich hatte mir hier wirklich mehr Informationen darüber gewünscht, wie er seine Bücher schreibt, warum er sie so schreibt und was sich bei ihm geändert hat. Ich wollte keine Anleitung zum Schreiben und auch kein Schriftsteller werden, aber genau das liefert King hier in allen Einzelheiten. Es ist eine Anleitung zum Schreiben von Kurzgeschichten und Romanen, eine Anleitung die sicherlich für angehende Schriftsteller von großer Bedeutung sein kann, für den Leser einer Biographie aber unnötig und langweilig ist. Ich habe dieses Kapitel natürlich auch gelesen, aber ich hatte meine Schwierigkeiten damit, weil es mich schlicht und ergreifend nicht interessierte. King redet seinen Leser auch nur so an, als ob völlig klar wäre, dass dieser das Buch nur gekauft hat um Schriftsteller zu werden. Ich befürchte die wenigsten haben das aber deshalb getan. Er beschreibt in schöner Ausführlichkeit die Grundregeln der Grammatik, die Do´s and Dont´s einer guten Geschichte und verweist auf gute oder schlechte Beispiele. Zur Krönung fordert er seinen Leser auf, nach seinen Vorgaben eine Geschichte zu schreiben und ihm per email einzusenden.
Alles ganz nett und für manche sicherlich mehr als eine kleine Hilfe, aber für den normalen Leser völlig fehl am Platze.
Hat man dieses Kapitel durchgekaut (wie auch immer mit Interesse oder ohne) wird es allerdings wieder interessant. King schreibt den zweiten Teil über sein Leben, offensichtlich erstellt nach seinem Unfall, der ihn fast das Leben kostete und genau diesen beschreibt er hier ausführlich. Durch King´s Schreibstil (der natürlich auch in diesem Buch vorhanden ist), schildert er diesen Unfall und dessen Folgen für ihn so eindeutig und genau, dass sich der Leser in diesen Bericht hineinfühlen kann. Hat man ihn gelesen, fühlt man einwenig wie er gefühlt haben muss. Diese Schilderung ist für mich einzigartig und macht das Lesen des Buches am Ende doch wieder wertvoll. Und der begeisterte King-Leser (der wirklich fast alle Bücher besitzt) wird die Schilderung dieses Unfalls kennen, nämlich aus dem Buch "Duddits", in welchem King diesen in die Erlebnisse einer seiner Hauptcharaktere eingebaut hat.
Fazit:
Das Buch ist durchaus lesenwert. Es ist für King-Fans wie den interessierten Leser gleichermassen bedeutsam und ansprechend. Für einen angehenden Schriftsteller wäre das Buch einzigartig, leider würde dann vielleicht der Teil mit der Biographie stören. Ich denke, King hätte dieses Buch in zwei Bücher aufteilen sollen und einmal über das "Schreiben" und über das "Leben" schreiben sollen, um so die Bedürfnisse der Zielgruppe zu erreichen. So hat er leider eine Mischung erreicht, die weder den einen Teil der Leser noch den anderen Teil zufriedenstellen wird. Es ist sehr schade, denn beiden Zielgruppen wird hier ein großer Dienst erwiesen, aber leider passt es nicht zusammen. Dennoch denke ich, dass man zu dem Preis das Buch ruhig kaufen könnte. Notfalls überspringt man die Stellen, die einen nicht interessieren.
Ich hoffe, dieser Bericht war nicht zu lang und ausführlich, aber es musste meiner Ansicht nach alles mit hinein. Wer das Buch jetzt kaufen möchte, hat immerhin eine Anleitung zum Lesen erhalten, je nachdem wie seine Schwerpunkte gesetzt sind.
Viele Grüße
Leo
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-07-25 22:17:23 mit dem Titel Duddits/ Dreamcatcher - im Original sogar noch besser!
Es ist ca. ein Jahr her, dass ich kurz vor unserem bevorstehenden Sommerurlaub in der Buchhandlung nach den neuesten Ergüssen meines Lieblingsautors Stephen King gekramt habe - und Erfolg hatte. Frisch herausgegeben strahlte mich sein neuestes Werk Duddits in sattem grünen Umschlag als gebundenes Buch an!
Für ca. 25 Euro hab ich das Prachtstück dann erstanden und im Urlaub hat sich zuerst mein Freund drüber hergemacht.
Damals war der Inhalt des Buches für mich lediglich der freudige Ausspruch von ihm "In dem Buch geht es nur ums Furzen". Mein Bedarf war gedeckt....Das wollte ich mir dann doch nicht antun.
Dieses Jahr hab ich (wieder für den Urlaub) den gleichen Ausflug in eine Buchhandlung unternommen und konnte ein englisches Buch erstehen (wohlwissend dass mein Freund es dann nicht zuerst lesen würde), mit bunten leuchtenden Deckblatt - nicht gebunden...Ein schneebedecktes Haus ist drauf zu sehen und der englische Originaltitel "Dreamcatcher". Also das Buch Duddits in der englischen Originalversion. Gesehen und gekauft und im Urlaub gelesen.
Genug vom Vorgeplänkel, hier folgt jetzt der interessante Teil - der Inhalt (für beide Versionen gültig)....
Das Buch handelt zunächst von vier Freunden (eigentlich fünf), dem Beaver (er kaut immer Zahnstocher, deshalb der Spitzname Biber), Jonesy (Gary Jones), Pete (der berühmte Alkoholiker, der bei King nicht fehlen darf) und Henry (Psychater und der vernünftigste im Bunde). Als fünfter Freund ist der geistig behinderte Duddits (eigentlich Douglas) zu nennen, der durch seine besondere und liebenswerte Art die ehemaligen Schulfreunde auch in ihren dreizigern noch zusammenhalten lässt. Die vier Freunde lernen Duddits kennen (als sie 13 Jahre alt sind), als er von "größeren Jungs" bedroht wird und sie retten ihn mutig vor seinen Peinigern. Seitdem kümmern die vier sich um den behinderten Jungen und werden dicke Freunde. Als sie schliesslich erwachsen werden, schicken sie ihm noch Weihnachtsgeschenke, leben aber größtenteils ihr eigenes Leben. Doch Duddits bleibt immer noch vom Geiste her ein kleiner Junge. Alle fünf haben aber seit dem Zusammentreffen (Duddits auch schon vorher) besondere Fähigkeiten. Sie können "ohne Worte" kommunizieren, verlorene Gegenstände finden und haben Vorahnungen, was die anderen Freunde angeht. Und Duddits scheint dafür verantwortlich zu sein. Wie jedes Jahr treffen sich die Freunde in "Hole of the Wall" zum Jagen im November, doch dieses Mal passiert etwas unglaubliches, dass selbst die Army auf Trab bringt und sie letzten Endes auch wieder zum Anfang bringt - nämlich zu Duddits.
Viel mehr möchte ich zum Inhalt nicht sagen, sonst besteht die Gefahr, mich im Inhalt zu verirren. Eine Kurzzusammenfassung wäre vielleicht noch: Es geht um Ausserirdische, um Gedankenlesen, um Wiesel (die im Buch allerdings mit einem etwas anrüchigen Ausdruck genannt werden) und um Duddits. Und es geht darum, die Welt zu retten.
Hört sich alles einwenig verwirrend an, aber das Buch geht da noch weiter.
Der Stil:
Ein typischer King, in englisch wie in deutsch. Ich persönlich fand die englische Version besser, da die Schimpfworte original waren und im deutschen teilweise etwas unwirklich (weil nicht existent) übersetzt wurden. An Schimpfworten und harten Ausdrücken fehlt es natürlich wie immer nicht. Genauso wenig an Brutalität, aber gerade die realistische Darstellung solcher Umstände sind es die einen King-Fan treu sein lassen. Geschrieben ist das Buch mit einer unglaublichen Spannung - ich wollte nicht aufhören zu lesen. Man hat durch den Aufbau eigentlich immer brennende Fragen, die man beantwortet haben muss - daher liest man "neugierig" weiter. Die Charaktere sind sehr gut dargestellt. Es wird nicht zuviel, aber auch keineswegs zuwenig dargestellt, so dass der Leser seiner Fantasie freien Lauf lassen kann. Umständlich ist allerdings das Ende dargestellt, vielleicht ist es einwenig zu abgehoben geschrieben oder zu ausführlich, jedenfalls hatte ich enorme Schwierigkeiten mitzukommen.
Originalität:
Das Thema ist eigentlich weniger originell (Ausserirdische sind sehr beliebt), die Verpackung im King-Format gibt dem ganzen aber einen interessanten Anstrich. Dadurch wirkt das Thema keineswegs abgegriffen, auch die Darstellung von der Army und dem verhassten Oberbefehlshaber im Buch sind aussergewöhnlich. Ich war geschockt und wütend zugleich, und das als Folge auf die Darstellung. So hart hat es noch keiner beschrieben.
Kultfaktor:
Der Kultfaktor ist enorm. Dieses Buch hat eigentlich alles, was es braucht und ist ein "typischer King" (bezieht sich auf seinen Stil und die Geschichte). Für mich fast sein bestes Buch (meine Favoriten sind dennoch "Attentat" und "Stark"), eine Geschichte, die einen nicht mehr losläst.
Schwierigkeitsgrad:
Wie gesagt, die Geschichte wirkt am Ende etwas konfus auf mich und wird zum Teil schwierig. Dennoch betrifft das bei diesem ca. 820 Seiten Wälzer lediglich ca. 150 Seiten, also ist das zu verkraften. Da ich aber auch die englische Originalversion gelesen habe und die als besser einstufe, auch ein Wort dazu. Wer des englischen mächtig ist und gutes Englisch vorweisen kann, wird seine Freude daran haben. Wer allerdings nur Grundkenntnisse oder Schulenglisch mitbringt, wird eine schwierige Aufgabe vor sich haben. Dennoch finde ich englische King-Bücher vergleichsweise gut zu lesen.
Fazit:
King als mein Favorit ist nicht jedermanns Sache. Gerade diese Fantasiebücher (Ausserirdische) sind eine Geschmackssache. In meinen Augen aber ein wirklich fesselndes und packendes Buch, die Story scheint auf den ersten Blick abgegriffen, aber das gibt sich nach den ersten Seiten sehr schnell. Besonders gut ist die Identifizierung mit den Hauptcharakteren, die (wie bei King eigentlich fast immer), sehr leicht möglich ist. Man liest dieses Buch nicht einfach, man verschlingt es. Empfehlenswert für jeden, der ein Faible für diese Art von Genre (und für Stephen King) hat, interessant für andere. Als Filmversion nicht geeignet (in meinen Augen), da es bei diesem Buch viel um übersinnliche Fähigkeiten geht, die schwer darstellbar sein dürfen. Leider ein Stern Abzug aufgrund der etwas irritierenden Darstellung am Ende.
Englische Version: 660 Seiten, Paperback, ca. 11Euro
Deutsche Version: 824 Seiten, gebunden ca. 25 Euro
Genre: Phantasy, Horror
Ich hoffe, dieser Bericht hilft Euch bei der Kaufentscheidung, auch wenn der inhaltliche Teil kurz ist (aber ihr sollt es ja lesen und keine Zusammenfassung erhalten)!
Viele Grüße
Leo weiterlesen schließen -
Brennen muß Salem
23.07.2002, 11:13 Uhr von
Grittilein
Ursprünglich komme ich aus Berlin. Mich hat es wegen dem Studium zunächst nach Hamburg verschlage...Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Daß Stephen King hervorragende Bücher schreibt, weiß ich schon seit vielen Jahren. Da es draussen so langsam wieder etwas wärmer wird, setze ich mich auch mal wieder an die frische Luft und nehme ein gutes Buch zur Hand. Meine Auswahl traf hier auf ein etwas älteres Werk von Stephen King, Brennen muß Salem.
Der Inhalt
Ben Mears ist ein erfolgreicher Schriftsteller und nach vielen Jahren kommt er in seine Heimatstadt Salems Lot zurück. Hier hat er seine Kindheit verbracht, aber auch schreckliche Erlebnisse gehabt.
Das Marsten-Haus ist in Salems Lot legendär und es hat eine grosse Vergangenheit hinter sich. Ben mußte früher eine Mutprobe bestehen und diese Mutprobe führte ihn auch ins Marstenhaus. Er mußte hier hier mitansehen, wie sich ein Mann erhängt hatte, nachdem er seine Frau erschossen hatte. Dieses Erlebnis führt Ben wieder zurück nach Salems Lot, das er eigentlich nie wieder betreten wollte.
Das Marstenhaus wird aber zur gleichen Zeit, als Ben in Salems Lot eintrifft, von einem windigen Burschen namens Straker angemietet und er will daraus ein Geschäft machen.
Im laufe der Zeit merkt Ben, daß unheimlich viele Vampire nach Salems Lot gelangen und daß die Bewohner angesteckt werden. Und der weg führt ihn ins Marstenhaus, das er eigentlich nie wieder betreten wollte. Er muß die Vampire pfählen und Ben schliesst sich mit einigen wenigen Bewohnern zusammen, die noch nicht zu Vampiren geworden sind.
Zum Buch
Das Buch hat mich schon fasziniert, als ich es das erste Mal gelesen hatte. Dies ist inzwischen schon einige Jahre her und ich habe es mir jetzt wieder bewußt durchgelesen. "Brennen muß Salem" hat mich schon immer sehr fasziniert und Stephen King hat sich hier zum ersten Mal (und ich glaube auch das einzigste Mal) einer Vampirgeschichte gewidmet, die nur so vor Überraschungen strotzt. Mir hat die Abfolge der Überraschungen sehr gut gefallen, auch wenn es manchmal etwas unglaubwürdig wurde.
Gerade die Spannungssteigerung, wie man sie bei Stephen King ja inzwischen kennt, gefällt mir immer wieder sehr gut und der Leser kann das Buch einfach nicht zur Seite legen.
Inzwischen wurde das Buch zwar auch verfilmt, aber esist fast unmöglich, die Spannung des Buches auf die Leinwand zu übertragen. Ich war jedenfalls vom Film doch recht enttäuscht, da eine Spannung kaum aufgebaut wurde. Deshalb bleibe ich lieber bei Büchern, denn hier weiß ich, daß sich die Spannung erst langsam aufbaut und es immer wieder neue Überraschungen gibt.
Mein Fazit
Im Laufe der Jahre hat sich meine Stephen King-Sammlung immer vergrössert und "Brennen muß Salem" zähle ich zu den besseren Büchern. Die Spannung baut sich hier erst allmählich auf und der Leser sitzt gebannt vor seinem Buch und ist fasziniert von der Geschichte. Normalerweise lese ich ja keine Vampirgeschichten, aber die Art und Weise, wie Stephen King die Geschichte erzählt hat mir sehr gut gefallen, so daß ich in Zukunft vielleicht doch mehr von diesem Genre lesen möchte. weiterlesen schließen -
The Shining - Nichts für schwache Nerven
22.07.2002, 20:31 Uhr von
LillyMarlene
Hallo Yopianer, ich denke es wurde Zeit für ein Update und schreibe jetzt mal was über mich, viel...Pro:
Spannung vom Anfang bis zum Ende
Kontra:
Nichts für schwache Nerven
Empfehlung:
Nein
Letztes Jahr Weihnachten lief als Dreiteiler die Neuverfilmung des Meisterwerkes von Stephen King's "The Shining".
Hier ersteinmal die Handlung:
Jack Torrance, eine mittelmäßiger Schriftsteller, übernimmt den Hausmeisterposten in dem Hotel "Overlook" in den Bergen von Colorado. Er ist mit seiner Familie, seinem Sohn Danny und seiner Frau Wendy den Winter dort alleine.
Sein Sohn Danny besitzt die Fähigkeit der Hellseherei und kann in die Zukunft sehen. In manchen Momenten erscheint ihm sein unsichtbarer Freund Tony, der ihm den Weg weist.
Angekommen in dem Hotel werden sie von Dick, einem Angestellten empfangen. Auch er besitzt die Fähigkeit, die er Shining, nennt. Er erkennt sofort was mit dem kleinen Danny los ist und rät ihm, mit seiner Familie von diesem Ort zu verschwinden, denn dieses Hotel ist böse. Auch das Hotel besitzt das Shining und versucht über die Gedanken von Danny an ihn ranzukommen. In dem Hotel hat Danny Visionen. In den 30er Jahren geschahen dort Morde, die der Junge sieht.
Das Hotel ergreift Macht über den Vater und treibt ihn in den Wahnsinn. Er soll seine Familie, vorallem seinen Sohn töten, damit die bösen Geister Herr über das Hotel werden können.
Danny wird von diesen Visionen so gejagt und er sieht Dinge, die er nicht verstehen kann. Er sieht seinen Vater, wie er von den Geister beeinflußt wird und sie besitzt von seinen Gedanken und seinem Handeln ergreifen. Durch seine telepahtischen Kräfte bittet er Dick um Hilfe. Dieser macht sich auf den Weg zu dem Hotel, daß völlig zugeschneit und von der Außenwelt abgeschnitten ist.
Mittlerweile dreht der Vater immer mehr durch und versucht seinen Sohn zu töten. Die Geister des Hotels haben ihm das befohlen.
Am Ende....
Nun das Ende möchte ich nicht verraten, denn die Neuverfilmung, sowohl als auch das Buch ist es wert gelesen bzw. gesehen zu werden. Die Spannung steigt ins unermeßliche und man kann nicht anders, als bis zum Ende durchzuhalten.
Wer den 3-teiler auf RTL verpaßt hat, sollte sich das Orginal mit Jack Nicolsen in der Videothek holen oder einfach nur das Buch lesen. Denn "The Shining" ist eines der besten oder das beste Buch von Stephen King weiterlesen schließen
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