Pro:
Frank, Tricktechnik
Kontra:
Story, Spannung, Lara Flynn Boyle, Johnny Knoxville,...
Empfehlung:
Nein
Fünf Jahre lang musste der Kinozuschauer warten bis er 2002 die beiden Agenten in Schwarz Will Smith und Tommy Lee Jones wieder in Action sehen durfte, nachdem diese 1997 die Kinosäle gestürmt und gefüllt hatten.
Auch Agent Jay (besagter Will Smith) musste fünf Jahre und unzählige verschlissene Partner warten bis er wieder seinen alten Partner Agent Kay (Tommy Lee Jones) an seiner Seite hatte. Wieder einmal eine Bedrohung für die ganze Menschheit macht die Reaktivierung des alten Agenten vonnöten. Denn die böse Serleena (Lara Flynn Boyle), ausgestattet mit unzähligen Fangarmen und getarnt im Körper eines Supermodels, ist auf der Erde gelandet, wo sie „das Licht“ sucht. Und nur Agent Kay weiß, wo sich dieses befindet. Er hat vor über fünfundzwanzig Jahren einen Befehl missachtet, und „das Licht“ nicht von der Erde verbannt, sondern auf ihr versteckt.
Erstes Problem ist aber, dass Kay „geblitzdingst“ wurde und nun als biederer Postbeamter seine Tage verbringt und dabei keinerlei Ahnung von seiner alten Vergangenheit als Weltenretter mehr hat. So muss Jay erst einmal seinem alten Partner die Erinnerung wiederbringen.
Als dies gelingt es ist schon fast zu spät, den Serleena und ihr Helfer Scrad (Johnny Knoxville) haben das Hauptquartier der Men in Black erobert und nicht nur alle anderen MIB-Agenten außer Gefecht gesetzt, sondern auch zahlreiche außerirdische Schwerverbrecher auf freien Fuß gesetzt. So steht für die beiden verbliebenen MIBs ein schwerer Kampf bevor. Hilfe erhalten sie nur von dem Hund und Möchtegern-Agenten Frank, den Wurmlingen und der hübschen Laura (Rosario Dawson).
M E I N U N G
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1997 drehte Regisseur Barry Sonnenfeld mit „Men in Black“ Popcorn-Kino, wie es wohl im Lehrbuch für Regisseure steht: Kurzweilige Unterhaltung ohne jeglichen Anspruch mit viel Witz und ohne jegliche Langeweile. Wenn man so vorgelegt hat, fällt es natürlich schwerer dies zu toppen. Neue innovative Ideen müssen her, denn haargenau das gleiche will kaum einer sehen. Oder etwas doch?
Denn im zweiten Teil präsentiert Sonnenfeld nichts anderes als das gleiche wie im ersten Teil. Die Welt muss wieder vor einem bösen Außerirdischen gerettet werden und alle Last liegt auf den beiden Agenten Jay und Kay. Jay ist der coole lockere und Kay der eher ernste Typ, genau das gleiche Bild wie in Teil eins. Am erschreckendsten ist aber, dass Sonnenfeld fast nichts aus den neuen Vorgaben machte. Kay war nun fünf Jahre außer Dienst und muss sich erst langsam wieder in seine Rolle finden. Dies müsste eigentlich einiges Potential für ein paar lockere Sprüche und Witze bieten: Doch Fehlanzeige! Man bekommt genau die gleichen Sachen zu hören, wie in Teil eins.
So beschränken sich die gelungen Innovationen auf ein Minimum. Hund Frank, der in Teil eins nur eine kleine Nebenrolle bekleiden durfte, kommt nun mehr zur Geltung und ist das Highlight des Films. Fast alle witzigen Szenen des Films hat der Zuschauer Frank zu verdanken. Wenn Frank im Auto „I will survive“ zum Besten gibt, werden die Lachmuskeln beansprucht, doch wenn in der zweiten Hälfte des Films die Auftritte von Frank abnehmen, wird dies immer seltener der Fall.
Für den Qualitätsabfall gegenüber Teil eins sorgt auch die Tatsache, dass Alien-Bösewicht Serleena zu keinem Zeitpunkt das Niveau ihres Vorgängers, der Schabe Edgar erreicht. Negativ Unterstützt wird dies durch die recht platte Vorstellung von Lara Flynn Boyle, die weit entfernt ist von ihren Glanzleistungen wie zum Beispiel in „Happiness“. Absolut kein Vergleich zum genialen Spiel von Vincent D’Onofrio in Teil eins. Auch ihr Kompagnon im Film, der von MTV Jackass-Star Johnny Knoxville verkörperte Doppelkopf Scrad/Charlie, geht mehr auf die Nerven, als das er unterhalten kann. Hier wurde ebenfalls viel Witzpotential verschenkt, hätte man doch aus den Dialogen der wohl schizophrenen zweiköpfigen Kreatur einiges herausholen können. Und Johnny Knoxville sollte sich lieber weiter bei MTV Schmerzen zufügen, als seine Schauspielkarriere voranzutreiben. Auf der Seite der „Guten“ sieht Rosario Dawson wenigstens ganz gut aus, auch wenn sie nicht mit Linda Fiorentino mithalten kann.
Nur tricktechnisch kann „Men in Black II“ auf der ganzen Linie überzeugen und entzücken. Frank ist ein tricktechnisches Meisterwerk, die Worms Guys sind noch besser animiert als in Teil eins (wenn auch nicht mit ganz so vielen lustigen Sprüchen) und die Aliens lassen sowohl in puncto Vielfalt als auch in puncto schrägem Aussehen keine Wünsche offen.
F A Z I T
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„Men in Black II“ zeigt einmal wieder wie schwer es Sequels haben. Man muss als Drehbuchautor und Regisseur schon deutlich innovativer sein als bei Teil eins, um mehr als eine platte Kopie abzuliefern. „Men in Black II“ ist leider nur dies. Wenig eigenständiges gegenüber Teil eins, dafür viel altbekanntes und dadurch zu wenige Lacher und kaum Spannung um gutes Popcorn-Kino sein zu können.
Fünf von zehn Punkten!
D A T E N
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Titel Deutschland: Men in Black II
Originaltitel: Men in Black II
Genre: Action-Sci-Fi-Komödie
USA 2002, FSK 12, Laufzeit : 88 Minuten
Darsteller: Tommy Lee Jones (Kay), Will Smith (Jay), Rip Torn (Zed), Rosario Dawson (Laura Vasquez), Lara Flynn Boyle (Serleena), Johnny Knoxville (Scrad / Charlie), Tony Shalhoub (Jack Jeebs), Patrick Warburton (Agent T), Jack Kehler (Ben), David Cross (Newton), Colombe Jacobsen-Derstine (Hailey), Michael Bailey Smith (Creepy)
Regie: Barry Sonnenfeld
Produzenten: Laurie MacDonald, Walter F. Parkes
Drehbuch: Robert Gordon, Barry Fanaro nach dem Comics von Lowell Cunningham
Musik: Danny Elfman, Will Smith
Kamera: Greg Gardiner
Schnitt: Richard Pearson, Steven Weisberg
W E I T E R F Ü H R E N D E * I N F O R M A T I O N E N
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Internet Movie Database: http://german.imdb.com/Title?0120912
Online Filmdatenbank: http://www.ofdb.de/view.php?page=film&fid=22525
© Björn Becher 2003 weiterlesen schließen
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