Mensch Testberichte

Auf yopi.de gelistet seit 03/2007
- Cover-Design: sehr gut
- Klangqualität: sehr gut
Pro & Kontra
Vorteile
- War ein Geschenk, Das Lied Mensch
- Wunderschöne Texte (sehr persönlich und gefühlvoll); oft kann man hören, dass "Herbie" eben doch singen kann; schöne Melodien, fast ausschließlich geschrieben (Texte und Musik) sowie produziert von ihm selber..
- Ein Großteil der Songs ist wirklich gut und überzeugend, die Texte gehen größtenteils sehr tief und sind nicht so gedankenlos wie der meiste Mainstream-Müll
- einfach alles
Nachteile / Kritik
- Manchmal zu traurig
- "Neuland" und "Zum Meer", ich mag diese beiden Songs nicht gerne; Kopierschutz?! (betrifft mich ja nicht, hab sie ja)
- Ein paar nicht so tolle Tracks hat jedes Album ...
- vielleicht der Kopierschutz ;-)
Tests und Erfahrungsberichte
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M E N S C H ! ! ! !
12.12.2004, 20:19 Uhr von
marioh1
Hallo, ich bin der Mario. ich habe mich nun doch entschlossen mich bei Yopi mit meinen Beiträgen ...4- Cover-Design: gut
- Klangqualität: sehr gut
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Hallo liebe Leser !!!
Heute möchte ich mich mal an einen Bericht wagen, der sich mit einer CD beschäftigt.
Alben von Herbert Grönemeyer fanden schon immer den Weg in mein Cd Regal und somit war ich auch am Tage der Veröffentlichung dieses Albums im Plattenladen zu finden um mir diesen brandneuen Silberling zu beschaffen.
Im Vorfeld der Veröffentlichung wurde viel Spekuliert, was das wohl für ein Album werden wird, den Grund dieser Diskussionen wird wohl jeder kennen.
Somit wurde das Album von vielen herbeigesehnt, was die Verkaufszahlen in den ersten Tagen eindrucksvoll bewiesen haben.
Nun aber zu meinen Eindrücken, die ich wie immer in ein paar Zeilen gepackt habe.
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Herbert Grönemeyer
Mensch
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Ich finde es schon erstaunlich und bewundernswert, dass Herbert trotz dieser Schicksalsschläge in der Lage war solch ein Album zusammenzuzimmern, denn ich finde das Album einfach sehr gut.
Genauso erstaunlich finde ich welchen Erfolg dieses Album feiert, denn es eroberte die Charts wie im Fluge und konnte sich auch, wie zu erwarten war, an die erste Position setzen.
Mittlerweile ist das Album seit 33 Wochen in den Charts und momentan immer noch auf Position 10.
Deutlich ist zu erkennen, dass doch eben diese Schicksalsschläge dieses Album doch sehr prägen, denn insgesamt ist es doch sehr emotional ausgefallen, wie eigentlich keines der bisher veröffentlichten Werke.
Auch aus musikalischer Sicht ist das Album sehr abwechslungsreich, sehr unterschiedliche Geräuschkulissen wurden produziert, oft klassisch rockig und im Gegensatz dazu auch oft sehr experimentell.
In Sachen Texte ist doch auffallend, dass es doch viele bisher mir unbekannte Wortkreationen erschaffen wurden, deren Hintergrund für mich schwer zu erkennen ist.
Insgesamt aber viel Stoff zum Nachdenken und es bleibt genügen Spielraum um meine Gedanken in die Songs zu interpretieren.
Schade finde ich, dass das Album so gnadenlos vermarktet wird, sicherlich für ist das Album durch seinen Erfolg eine Goldader, aber ich finde, dass der Hörgenuss dadurch geschmälert wird.
Insgesamt wurden 3 der 11 Song als Single ausgekoppelt, was ich gar nicht so schlimm finde, aber die Songs laufen auch auf den Radiostationen hoch und runter und es vergeht kein Tag an dem die Songs nicht zu hören sind.
Die s hält mich doch oft davor ab die CD in den Player zu legen, weil ich doch dank des Radios schon übersättigt bin.
Mensch
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Wohl der erfolgreichste Track des Album, der in die Charts von o auf 1 eingestiegen ist.
Wahrlich ein Song der Superlative, und für mich zweifelsohne einer der besten Songs des Album und das er an erster Stelle steht halte ich für sehr gut gewählt.
Insgesamt ein ruhiger und sinnlicher Song der auch vom Tempo eher etwas schleppend ist.
Musikalisch eher unspektakulär mit einigen Tonspielereien, besonders der Subwoofer freut sich über den enormen Tiefgang der Frequenzen.
Aus meiner Sicht lebt der Song vom Inhaltsreichen Text, der eher zum nachdenken als zum mitsingen anregt.
Positiv finde ich, die für Grönemeyer eher untypische klare und deutliche Aussprache.
Ganz klar ein Highlight des Albums.
Wertung 5/5
Neuland
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Auch dieser Track gefällt mir echt sehr gut, weil dieser schön rockig und schnörkellos vorgetragen ist.
Besonders der Basslauf kommt sehr kräftig zum tragen.
Neuland, neue Wege beschreiten, der Blick nach vorn sind einige Gedanke die mir bei diesem Track einfallen.
Komm in die Gänge---starte den Motor im Kopf----
Leider sind einige Textpassagen recht schwer zu interpretiere, andere wiederum sind auch akustisch eher schlecht zu verstehen.
Auch dieser Track durchaus hörenswert.
Wertung 5/5
Der Weg
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Denn Sprung von dem rockigen rasanten Vorgänger zu diesem Track ist doch ganz schön gewaltig, was ich nicht gerade schön finde.
Der Track als solches ist doch gerade vom Text her sehr emotional, für mich ganz klar von den Schicksalsschlägen inspiriert.
Auch musikalisch wird die Stimmung die der Text aufbaut sehr gut untermalt.
Streicherpart und das Spiel am Klavier sind sehr gute stilistische Mittel um diese Emotionen zu verdeutlichen.
Auch dieser Track ein Highlight.
Wertung 5/5
Viertel vor
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In diesem Track geht es wieder etwas schneller und energischer zur Sache, auch hier finde ich einen durchaus rockigen Song vor. Der Strophenpart eher ruhig, im Refrain dann eher etwas härter.
Der Track kann zwar nicht die Klasse der drei Vorgänger aufweisen, aber dennoch finde ich ihn ganz gut
Wertung 4 /5
Lache, wenn es nicht zum weinen reicht
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Ein Song den ich sehr gute finde, er ist musikalisch der experimentell und er geht doch recht gut ins Ohr.
Aber vor allen den Text finde ich sehr schön weil hier doch einige interessante Wortkombinationen kreiert, die mir sehr gut gefallen.
--tausend Haare in der Suppe
--und dein Löffel hat ein Loch
--es fällt keine Sternschnuppe
--deine Kerze hat keinen Docht
--dich quält ein unendlicher Schluckauf
--deine Schaltung klemmt im Leerlauf
--selbst deine Kriechspur ist vereist
Insgesamt ein sehr guter Song den ich nicht missen möchte.
Wertung 5/5
Unbewohnt
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Auch bei diesem Track finde ich den Text sehr gut, deshalb mag ich ihn.
Es wird zwar eine recht pessimistische Stimmung ausgebaut, aber wer kennt nicht solche Situationen in denen es mal nicht so laufen soll wie es soll.
Die musikalischen Mittel sind sehr abwechslungsreich und diese wurden sehr gut eingesetzt, denn sie unterstützen die Stimmung die der Text bei Hören vermittelt.
Insgesamt etwas langatmig.
Wertung 4 / 5
Dort und Hier
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Ein knistern wie von einem alten Plattenspieler eröffnet den Song, und auch der Gesang hört sich etwas verzehrt und komisch an.
Für mich einer der schwächeren Song, und zu diesem fehlt mir doch deutlich der Zugang.
Wenn dieser Track nicht auf dem Album wäre würde ich ihn nicht vermissen.
Wertung 2/5
Blick zurück
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Auch mit diesem Song kann ich mich nicht recht anfreunden. Ein recht monotone Geräuschkulisse die nur durch einige Part aufgepeppt wird.
Die Stimme wird teilweise verzehrt, was das Verstehen noch schwieriger macht, als es ohnehin schon ist.
Für mich ein Lückenfüller ohne wirkliche Klasse, der durch die Monotonie kein Ende zu nehmen scheint.
Wertung 2/5
Kein Pokal
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Nach zwei Titeln die ich nicht sonderlich gut finde, kommt nun dieser der mir wieder deutlich besser gefällt.
Musikalisch wieder schnörkellos, aber dafür finde ich den Text sehr interessant.
Wieder eine Darstellung Zwischenmenschlichen Spannungen, die Herbert sehr gut mit seinen Worten umschreibt.
Im Laufe des Tracks wird er doch deutlich rockiger, was ich sehr gut finde.
Kein sehr guter Track, aber durchaus akzeptabel und hörenswert.
Wertung 4/5
Zum Meer
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Bemerkenswert ist die gewagte, aber dennoch interessante Geräuschkulisse, die anfangs zu hören ist. Im Verlauf des Tracks sind auch klassische Elemente zu finde.
Der Text wieder mal interessant und er regt zum Nachdenken an, wobei mir eine Interpretation nicht gelingt, zumindest kann ich es nicht zu Papier bringen.
Ein Track der durchaus auf dieses Album passt.
Wertung 4/5
Bonus Track: Demo (letzter Tag)
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Ein weitere bekannte Nummer die ebenfalls erfolgreich als Single ausgekoppelt wurde und auf diesem Album als Bonustrack zu finde.
Musikalisch eher klassisch poppig, daher eher mittelmäßig.
Aber im Text finde ich wieder die herbertschen Wortspielereien, die mir immer so gefallen.
Ein gelungener Vorläufiger Schluss des Albums.
Wertung 4 /5
Ich warte 14 Minuten,
Nach dreieinhalb Minuten ist der Track vorbei, aber die CD noch lange nicht, der geduldiger Hörer wird, nachdem er bis zur 17. Minute ausgeharrt hat einen weiteren Song finde.
Ich glaube dies ist ein Track von einer Band in der, der Sohn von Herbert mitwirkt.
Für mich kein besonderer Track, der mit gebührenden und respektvollen Abstand zum Album gespielt wird.
MEIN FAZIT
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Im Großen und Ganzen ein sehr gutes Album, dass allerdings einige Schwachstellen im mittleren Sektor aufweist, denn mit den Titeln 7 und 8 kann ich mich nicht anfreunden.
Der Rest des Albums ist durchaus gelungen und hörenswert, so dass doch ein kompaktes und gutes Album entstanden ist, dass zu Recht diesen grandiosen Erfolg verbuchen kann.
Für eingefleischte Grönemeyer ist diese Scheibe ein Pflichtkauf, aber auch für mich als gelegentlicher Grönemeyer Hörer hat sich die Anschaffung gelohnt.
Auf Grund der beiden Schwachstellen vergebe ich nur 4 Sterne.
Sehr Empfehlenswert!!!
Daher 4 der 5 möglichen Sterne.
In diesem Sinne ….
Vielen Dank für Euer Interesse.
Mario
© marioh1 2003-05-09 FÜR YOPI & CIAO weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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bigdad001, 12.12.2004, 20:59 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Es ist ein Wahnsinn, was man nicht alles über eine CD schreiben kann. Ich bin auch Fan dieser CD und muss sagen, der Bericht ist genauso gut wie die Lieder. Super Arbeit.
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negelchen, 15.08.2004, 19:45 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
ich hab mir die cd auch sofort gekauft.. und war tierisch enttäuscht. ich find sie einfach nur mies. weiß auch nicht genau, was ich erwartet hatte, aber irgendwie mehr..
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Music-King, 15.08.2004, 16:30 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Wenn man bedenkt, daß dieses Album seit Veröffentlichung nie aus den Charts war, ist das eine beachtenswerte Leistung, die kaum jemand anders in der heutigen Zeit schafft. Ich bin von dem Album auch begeistert und höre es immer wieder gern.
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Nach der Ebbe kommt die Flut
4- Cover-Design: gut
- Klangqualität: gut
Pro:
11 Songs die zum Zuhören einladen, hörenswerte Bonustracks
Kontra:
nicht wirklich
Empfehlung:
Ja
Dieses Motto scheint Herbert Grönemeyer mit seinem Studioalbum nur allzu deutlich machen. Nachdem das letzte Album „Bleibt alles anders“ ein mäßiger Erfolg war wird diese CD wahrscheinlich nicht nur sein, sondern das Erfolgreichste deutschsprachige Studioalbum dieses Jahres. Nachdem es 4 ½ Jahre still um den Sänger war kommt er uns nun mit 11 neuen Songs.
Mensch beginnt langsam und mit einem schönen tiefen Basslauf. Im Text bezieht sich Herbert auf das besondere im Menschen und erinnert immer wieder an seine Frau und seinen Bruder, die im November 1998 kurz nacheinander starben. Dieses Stück geht einfach unter die Haut und besticht durch eine eingängige Melodie und Melancholie. Abgerundet durch das Piano am Ende wirkt es fast so als ob es eigentlich als letztes Stück der CD gemacht wäre. Einen besseren Song für die erste Singleauskopplung hätte man kaum finden können.
Rockiger kommt uns der Sänger mit dem folgenden Neuland. In gewohnter Grönemeyer-Manier singt er, auch wenn er es nicht direkt ausspricht, zweifelsfrei über Deutschland. Nicht zurücksehen, sondern den Blick nach vorn ist die Message und das mit einem Sound der ins Ohr geht und sich durch die hohe Geschwindigkeit und die leicht aggressiven Instrumente schnell festsetzt. Allerdings muss man wieder mal genau hinhören oder den Text mitlesen um es immer zu verstehen.
Ein wunderschöner Song ist der Weg. Herbert versucht hier immer noch den Verlust seiner Frau Anna zu verwinden. Ein schönes Liebeslied das wie ein Nachfolger von Halt mich aus dem Album „Ö“ erscheint. Nur von leichten Synthesizerklängen begleitet zelebriert er dieses Lied und macht es zu einem der schönsten aber zugleich auch traurigsten Songs auf der CD. Um es richtig verstehen zu können muss man es 3-4 Mal ganz hören und darf sich dabei nicht stören lassen. Für mich einer der Anwärter auf die nächste Auskopplung.
In viertel vor wird es wieder lauter. Kein typischer Grönemeyer sondern eher ein Experiment. Die Instrumente sind mit E-Gitarre, Schlagzeug und Bassgitarre gut aber ein wenig zu dominant gewählt, so das Herbert ein wenig zu dumpf wirkt. Es handelt wenn ich es richtig verstanden habe vom Weltuntergang. Auf jeden Fall ist es gewöhnungsbedürftig und endet irgendwie merkwürdig, als ob es eigentlich noch weiter gehen sollte.
Sind wir zu Ernst? In Lache, Wenn Es Nicht Zum Weinen Reicht fordert er uns auf nicht alles so Ernst zu sehen, denn zum weinen bleibt doch noch soviel Zeit. Und da hat er recht, lachen ist meist die beste Medizin. Musikalisch eine Mischung aus lateinamerikanischen Klängen und einem Teppich aus Bläsern und tollem Bass, machen diesen Song zu einem Erlebnis. Wiedereinmal versucht er all die schlimmen Dinge der letzten Jahre zu verdrängen und man glaubt ihm das er es schafft. Auch dieser Song ist kein typischer Grönemeyer aber er geht nicht nur ins Ohr sondern auch in die Beine.
Du fühlst dich leer, ja Unbewohnt. So geht es ihm in diesem Song und damit spricht er mir in manchen Situationen aus der Seele. Wer kennt das nicht, dass Gefühl der inneren Leere, als ob man sich von allem entfernt hätte? Mehr als nur Nachdenklich. Die Musik ist hier, obwohl schön mit Streichern und Bassläufen untermalt, fast Nebensache. Erst am Ende bemerkt man diese wundervolle Melodie, bis dahin lieber auf den Text achten und dabei die Seele baumeln lassen.
Ein kurzer Ausflug in vergangene Zeiten. So mutet dort und hier an. Seine Stimme klingt als ob sie aus einem alten Radio oder aus der Ferne komme. Nur von einer Gitarre begleitet hat es fast den Anschein, als ob die Melancholie sein Herz brechen könnte, wenn der Song länger wäre als die knapp 2 ½ Minuten, die er dauert. Es kommt mir so vor als ob er es kurz nach dem Tod seiner Lieben unter Alkohol geschrieben hat.
Viel Melodie, relativ wenig Text hat er in Kein Pokal für uns übrig. Harte Bässe und leichte Pianoklänge leiten den Song, der ein wenig dahinplätschert, ein und ziehen sich durch das ganze Stück. Es scheint als ob er auf der Suche wäre, allerdings verstehe ich nicht genau wonach. Es ist wie eine Trennung von dem was er liebt und doch nicht loslassen kann. Ein insgesamt ruhiges Lied das man wahrscheinlich häufiger hören muss, mir aber irgendwie nicht so gut gefällt...
zum Meer wirkt irgendwie nicht wie der Titel verheißt. Das Meer sucht man hier musikalisch auf jeden Fall vergebens. Merkwürdige Synthesizerklänge leiten den Song ein und dümpeln in eine Art Pop vor sich hin. Ich habe den Song jetzt bestimmt 8 Mal gehört, weiß aber trotzdem nicht wie ich ihn richtig einordnen soll. Es hat was von Popsong und auch was von einer Ballade. Auch hier werde ich mich weiter einhören müssen, bis ich Herbert wirklich richtig verstehen kann.
Der Bonustrack Demo (Letzter Tag) ist wieder ein wundervolles Liebeslied bei dem Herbert alle Register seines Könnens zieht. Piano, Streicher, Schlagzeug alles passt hier toll zusammen und demonstriert die perfekte Harmonie. Der Text lädt den Zuhörer zum Träumen und Lieben ein. Warum ist es eigentlich „nur“ ein Bonustrack?
Eigentlich ist jetzt Schluss und wenn man nicht genau auf die Anzeige des CD Players achtet, sowie ich beim ersten Hören, so verpasst man den erst über 17 Minuten später einsetzenden 2. Bonustrack. Sein Sohn Felix, der mit einer leicht verzerrten Stimme und von ruhigen Gitarrenklängen, sowie Drums und einem Klavier begleitet einen englischen Song singt. Ein ganz anderer Grönemeyer, aber nicht schlechter als der Vater, nur anders.
Das Booklet beinhaltet neben den üblichen Texten (außer zu den Bonustracks) Bilder von Herbert die allerdings nicht sehr aussagekräftig sind. Das Cover an sich stellt wohl eine Art Spiegel da, in dem man Fragmente von Personen, Augen und Himmel oder Wasser entdeckt, diese aber so nicht richtig zuordnen kann. Erst das Aufklappen der ersten Seite zeigt das komplette Bild auf denen man die Personen aus verschiedenen Epochen und Kulturen ganz erkennen kann. Eine interessante Idee finde ich. Auf der Rückseite des Außencovers sind in großen Buchstaben die einzelnen Title mit Spielzeiten vermerkt.
Fazit
Dieses Werk Herbert Grönemeyer kann mich nicht so sehr überzeugen wie andere vorher. Die Verteilung der Songs ist ähnlich wie bei „Ö“ eine Mischung aus Rock und wundervollen Balladen, die diese Album wirklich hörenswert machen. Man merkt dem Wahllondoner seine schwere Zeit an und auch das es ein anderer Grönemeyer geworden ist. So kommt es fast ohne Spaß und wenig Ironie aus, die ich immer so geschätzt habe. Ich denke mal, dass einige die diese CD aufgrund der Single „Mensch“ bestellt haben, ein wenig enttäuscht sein werden, denn die anderen Songs sind meist nicht so Ohrwurmverdächtig wie dieses Stück. Daher vergebe ich bislang 4 Sterne was ja immer noch gut ist.
© Donline 14.10.2004 für Yopi
© Donline 05.09.2002 für Ciao
P.S.: Ich hatte mit meiner Vermutung über "der Weg" recht ;o) weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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melle7484, 31.10.2004, 19:09 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Geniales Album, hab ich leider (noch!) nicht. Werde ich mir holen. Cu, Melle
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german_girl, 14.10.2004, 19:39 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
mhh ich hab die cd auch zu hasue , aber hab mich gewundrt, dass du jetzt erst darüber schreibst. aber ich hab gelesen, dass das orignal deines berichts schon vor ein paatr jahren entstanden ist. ich find die cd jedenfall toll, aber ich kann sie auch
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Tränen in der Stimme ...
04.11.2003, 19:06 Uhr von
Daverigger
Der Name ist Daverigger und die Interessen sind breit gestreut. Ich schreibe gerne über Bücher, M...Pro:
Ein Großteil der Songs ist wirklich gut und überzeugend, die Texte gehen größtenteils sehr tief und sind nicht so gedankenlos wie der meiste Mainstream-Müll
Kontra:
Ein paar nicht so tolle Tracks hat jedes Album ...
Empfehlung:
Ja
Herbert Grönemeyer ... für die einen ein Hassobjekt ob seiner oftmals unverständlichen Artikulation, für andere ein Gott. Für mich? Der mittlere Weg. Ein respektabler Musiker, der teils durch sehr gefällige Melodien und Rhythmen überzeugt, durch seine meist sehr tiefgehenden und ehrlichen Texte in Erstaunen und Ehrfurcht versetzt, in manchen Fällen jedoch leider durch seine sehr eigene Stimme verschreckt.
Ich besitze durch meine Freundin, ihres Zeichens ein wahrer Grönemeyer-Fan, momentan neun seiner CDs, darunter die Single und das Album „Mensch“.
Man mag sich nun fragen, was das Besondere an „Mensch“ darstellt. Das ist recht einfach zu erklären. Zum einen besiegelt es nach fast fünfjähriger musikalischer Abstinenz Grönemeyers sein bombastisches Comeback in die Musikwelt und damit auch in die richtige Welt. Denn aus dieser hat er sich abgekapselt, seitdem sein Bruder und seine Frau 1998 aus seinem Leben traten. Mit „Mensch“ verarbeitet er diese beiden herben Verluste und gibt einen Einblick in seine Gefühlswelt, der seine Fans reihenweise zu Tränen rührt, genauso wie auch ihn selbst, wenn er die Lieder bei Auftritten oder Konzerten spielt, die ihm selbst am meisten bedeuten. Darunter vornehmlich das Stück „Der Weg“, das er eigens seiner verstorbenen Frau gewidmet hat. Seine Kinder sollen im Studio geweint haben als er das Lied zum ersten Mal aufnahm, er selbst wurde bei den ersten Live-Auftritten von Gefühlswellen übermannt.
Das Album selbst präsentiert sich sehr modern. Cover sowie Booklet empfinde ich als sehr gelungen. Eine Dreidimensionale Grafik prang dem Betrachter entgegen, zentral der Schriftzug „Mensch“. Ich habe von vielen gehört und gelesen, die diese Aufmachung nicht gut finden und sich etwas anderes, vielleicht konventionelleres, gewünscht hätten. Ich selbst kann dem nicht zustimmen. Ich finde die Aufmachung sehr modern, stilvoll, ansprechend. Vielleicht ist sie ja ein Bruch mit alten Gewohnheiten, doch um das beurteilen zu können müsste ich alle Alben einmal gesehen haben. Aber selbst wenn es ein Bruch ist, vielleicht ist ja gerade das auch so beabsichtigt.
Das Booklet ist meiner Ansicht nach sehr gut gelungen und äußerst stimmungsvoll. Die erste Seite zeigt eine Art von Collage, ein „Patchwork“ verschiedenfarbiger Bildchen, die folgenden Seiten bieten die Songtexte in einer eher chaotischen Anordnung, zwischendurch gibt es auch Bilder von Herbert. Diese sind in sehr kalten Farben in Szene gesetzt, Kleidung und Umgebung gleichermaßen, was mehr als nur gut zu den Inhalten der meisten Songs passt.
Insgesamt enthält „Mensch“ die für Grönemeyer typischen 10 reguläre Songs, dazu gibt es das Stück „Demo – letzter Tag“ und ganz am Ende des Albums noch einen Track, den sein Sohn Felix eingespielt hat.
01 – Mensch – 4:28
02 – Neuland – 3:42
03 – Der Weg – 4:18
04 – Viertel vor – 4:23
05 – Lache, wenn es nicht zum Weinen reicht – 4:42
06 – Unbewohnt – 5:04
07 – Dort und hier – 2:32
08 – Blick zurück – 5:54
09 – Kein Pokal – 4:33
10 – Zum Meer – 5:38
11 – Demo (Letzter Tag) – 3:27
[12 – nach ca. 17 Minuten Stille folgt „Falling“ von Felix Grönemeyer]
Da nicht jeder Song beschreibenswert ist und/oder etwas hergibt, bzw. mich beeindruckt hat, werde ich auch nicht stur jeden einzeln auseinandernehmen. Ich denke, das eine Auswahl das Album genauso gut, wenn nicht noch besser, zu repräsentieren vermag!
01 – Mensch – 4:28
[ Und der Mensch heißt Mensch weil er irrt und weil er kämpft, weil er hofft und liebt, weil er mitfühlt und vergibt, weil er lacht und weil er lebt ... Du fehlst ... ]
Ein recht synthetisch klingender Start, belebt durch Percussion-Elemente, lässt langsam aber sicher den Song anlaufen. Grönemeyer artikuliert sich während des gesamten Songs sehr klar, er versucht nur selten, wirklich zu singen, beschränkt sich auf mehr oder weniger melodiösen Sprechgesang, nur im Refrain bricht er regelmäßig aus dem Schema aus und klingt mit angehobener Stimme seltsamerweise nicht so fürchterlich wie bei älteren Alben. Seine ganz besondere kehlige Lautbildung ist jedoch erhalten geblieben. Die Instrumentierung ändert sich nur kurz, bei einigen Passagen addiert sich ein Piano hinzu, das dem ganzen Stück ein wenig mehr Tiefe gibt.
Textlich gesehen ist „Mensch“ für mich eine Ode an den Menschen. Aufzählungen, weiche Alliterationen (W und L z.B.) und Ellipsen machen den Text fast schon zu einem rhetorischen Genuss. Die vielen Eigenschaften, ob nun positiv oder negativ, sollen zeigen, was den Menschen auszeichnet, sie alle sind Teil eines Ganzen, genauso wie der Tod Teil des Lebens ist.
Insgesamt ein sehr schöner, nachdenklicher Song, der sich aber leider durch die unglaublich zahlreichen Wiederholungen in den Medien so gut wie verbraucht hat. Sehr schade!
03 – Der Weg – 4:18
[ Ich gehe nicht weg, hab meine Frist verlängert. Neue Zeitreise, offene Welt. Habe Dich sicher in meiner Seele, ich trag Dich bei mir bis der Vorhang fällt! ]
Da ist es wieder, das leise, gefühlvoll betonte Klavierspiel. Neben einigen Streichern, die später einsetzen, bleibt es das einzige Instrument. Sehr passend, diese instrumentale Einschränkung, unterstützt sie doch auf perfekte Art und Weise die ungeheuer starke Emotionalität des Stücks. Grönemeyers Stimme ist so unglaublich klar, dass es fast schon schmerzt. Leise, gefasst, ruhig und stellenweise wehmütig blickt er in diesem Lied auf seine verstorbene Frau zurück. Seine Gefühle für sie, ihr Charakter, ihr Wesen und die einzigartige Verbindung zwischen ihm und ihr sind Thema des Textes, der selbst einem Grönemeyer-Neutrum wie mir relativ nahe geht. Am Ende gelingt Grönemeyer eine Art von Konsens mit dem Leben. Er lässt seine Frau endgültig gehen, wird sie jedoch im Herzen mit sich tragen, bis auch für ihn „der Vorhang fällt“.
Sehr emotional, gleichzeitig jedoch gefasst verklingt dieser Höhepunkt des Albums. Für mich persönlich zwar nicht DER Höhepunkt, aber besser geht es kaum.
06 – Unbewohnt – 5:04
[ Führ Selbstgespräche, hör mich kaum. Bin mein Radio, schalt mich aus. Ich würd mich gern verstehn, aber ich weiß nicht wie das geht. Der Grundriss ist weg. Ooh, es tropft ins Herz ... ]
Ein wenig Synthetik, ein wenig leichte Drums, begleitet von simpler, melancholischer Melodie, so setzt „unbewohnt“ ein und gibt direkt den Haupt-Tenor an. Resigniert beginnt Grönemeyer seinen traurigen Sprechgesang und erzählt von Einsamkeit, Ausweglosigkeit, Machtlosigkeit gegenüber dem Leben. Er singt über die innere Leere, die äußere Leere, über Leere an sich. Den Vergleich zwischen ihm und einer fast leeren Wohnung setzt er sprachlich so unglaublich faszinierend wie wortgewandt um, dass ich nur staunen kann. Die Metaphorik dessen wirkt sehr stimmungsvoll, so dass mir beim Hören die Bilder durch den Kopf schießen, als würde ich einen Film sehen. Die Farbgebung muss er nicht extra erwähnen, sie ergibt sich von selbst. Kalt.
Für mich ist „Unbewohnt“ der unbestritten beste und absolut unerreichbare Track dieses Albums. Wie kein anderer geht er mir nahe und schnürt Herz sowie Kehle zu, lässt den Hörer auf einer Woge der Emotionen mitschwimmen. Ihn würde ich mir als Clip wünschen!
07 – Dort und hier – 2:32
[ Ich versuche, mir einen Traum vorzuprogrammieren und stell mir vor, Du kämst zu mir. Ich sollte aufhören, mein Hirn zu strapazieren. Du bist dort und ich bin hier ... ]
Die Nadel eines alten Grammophons setzt auf und das Gescharrre der Staubkörnchen in den schon viel zu oft abgespielten Rillen zerfetzt die Stille. Eine verzerrte E-Gitarre spielt die verspielte und verträumte, natürlich wieder melancholische Melodie, während Grönemeyers Stimme, genauso verfremdet, beginnt zu erzählen.
Mal wieder ist es die Einsamkeit, die er als Thema auserkoren hat, doch diesmal in einem anderen Gewand. Der Song selbst ist recht kurz, daher ist er auf wenige Sätze beschränkt. Mir kommt es vor, als habe er dieses Lied geschrieben, als er nachts wach lag. Der flehentliche Gedanke, sich die verlorene Geliebte wenigstens in Träumen zu sich zurückzuholen, sich in diese Träume zu flüchten, dort Halt und Genesung von der Welt zu finden.
Die zentrale Frage „Ist jemand da?“ lässt Grönemeyer am Ende im Raum stehen. Mir gefällt der Song sehr gut, da er den Verlust aus der Distanz betrachtet auf ein Minimum reduziert. Interessant und schön!
11 – Demo (Letzter Tag) – 3:27
[ Du holst mich aus dem grauen Tal der Tränen, Lässt alle Wunder auf einmal geschehen, dass mir hören und sehen vergeht ... ]
„Hymne an die Hoffnung“ würde ich den Inhalt des vorletzten Songs auf diesem Album einfach mal ganz pathetisch beschreiben. Ohne Instrumente im Hintergrund, nur mit einer Art von Raunen, beginnt der letzte Track des Albums. Nach einer Handvoll Sinnfragen zum Leben beginnt das Klavierspiel, um später noch durch Streicher und ein paar zögerliche Percussions ergänzt zu werden. Im Grunde genommen singt er davon, was diese ganz besondere Person für ihn bedeuten könnte, die ihn aus seinem Loch herausreißt und ihm ein neues Leben schenkt. Er gibt Versprechen, was er alles auf sich nehmen und tun würde, nur damit es passiert, damit „sie“ in sein Leben tritt.
Prinzipiell ein durchschnittlicher Song, doch als letzter des Albums ist er der Silberstrahl am Horizont. Nach dem ganzen Schmerz und dem Verdauen der Gefühle kommt der Blick auf die Zukunft. Es kann nur besser werden, und das Bessere soll JETZT beginnen! Genau das drückt der enthusiastische Tenor dieses Stücks für mich aus. Gut und passend umgesetzt.
Nach ungefähr 17 Minuten Stille beginnt jedoch noch ein weiterer Song ... ab 17:28 des 11ten Tracks setzt ein Stück ein, das aus der Feder von Felix Grönemeyer stammt, Herberts Sohn. Mir gefällt dieser ganz gut, stark elektronisch erinnert er ein wenig an zögerliche DarkWave. Für EBM fehlt eindeutig der starke Beat, aber immerhin, ein bisschen ruhig, die Stimme sowie die Instrumente werden synthetisch verzerrt und entfremdet ... nicht schlecht! Felix Stimme ist zwar noch stark entwicklungsfähig, aber das kommt noch mit der Zeit.
Mit „Falling“ also fast schon ein 12ter Track auf diesem Album. Für 14,99 Euro schon fast unglaublich für eine CD von Herbert Grönemeyer, aber wer weiß, vielleicht wird er ja auf seine alten Tage noch generös seinen Fans gegenüber.
Was bleibt nun am Ende? Ein unsicheres, flaues Gefühl in der Magengegend, beim ein oder anderen vielleicht ein benutztes Taschentuch, vielleicht auch ein Ekelgefühl und eine durchgebrochene CD. Was bleibt bei mir? Die Gewissheit, das Geld für „Mensch“ nicht aus dem Fenster geworfen zu haben. Mir fehlt als nicht-Fan natürlich die (emotionale!?) Bindung zum Star und Menschen Herbert Grönemeyer. Daher breche ich nicht in Tränen aus oder schluchze vor mich hin, wenn ich mir vorstelle, wie schlimm es um ihn gestanden hat, wie sehr er gelitten hat. Aber die Texte gehen trotzdem sehr nahe, aus dem ganz einfachen Grunde, dass Grönemeyer mit ihnen Gefühle und Situationen beschreibt, die jeder kennt und meist auch schon durchlebt hat. Lebenskrisen haben viele Menschen, gebrochene Herzen gibt es wie Sand am Meer. Diese Aufzählung ließe sich beliebig lange weiterführen.
Grönemeyer trifft mit „Mensch“ einen sensiblen Nerv bei seinen Zuhörern, so dass man sich, beschäftigt man sich auch mit den Inhalten seiner Lieder, einfach Gedanken machen MUSS.
Ich halte das Album für durchaus gelungen, auch wenn es sicherlich Songs enthält, die nicht so gut gelungen sind und die ich nicht erwähnt habe, weil mir einfach nichts zu ihnen einfällt. Manche Tracks geben mir einfach nichts, so dass ich auch nichts zu ihnen schreiben kann. Es ist trotz allem ein stabiles Album mit einem recht gleichmäßigen, qualitativen Schnitt, so dass ich gute 4 Sterne dafür vergeben kann.
Übrigens: Der Software-Player auf dem Album nervt mich genauso wie der auf der Single. Zwar bewirkt er keine Verschlechterung der Tonqualität, aber ich würde schon gerne WinAMP benutzen. Der Kopierschutz ist natürlich unwirksam, wer hätte das gedacht!? weiterlesen schließen -
HOFFNUNGSSCHIMMER..
Pro:
Wunderschöne Texte (sehr persönlich und gefühlvoll); oft kann man hören, dass "Herbie" eben doch singen kann; schöne Melodien, fast ausschließlich geschrieben (Texte und Musik) sowie produziert von ihm selber..
Kontra:
"Neuland" und "Zum Meer", ich mag diese beiden Songs nicht gerne; Kopierschutz?! (betrifft mich ja nicht, hab sie ja)
Empfehlung:
Ja
Hallo meine lieben Leserinnen und Leser!
+++ Einleitung +++
Ich muss zugeben, dass ich mit der Musik von Herbert Grönemeyer bis vor kurzem nicht allzu viel anfangen konnte. Klar gab es manche Lieder, die auch mir gefallen haben, aber diese waren ehrlichgesagt eher in der Minderheit. Im letzten Jahr startete Grönemeyer nach einer langen Pause, die er aufgrund des Todes seiner Frau Anna eingelegt hatte, ein sensationelles Comeback. Die erste Single „Mensch“ stand einige Wochen vor der Veröffentlichung des Albums auf der Spitzenposition der Charts und auch das Album stand im Erfolg der Single um nichts nach. Mein Vater kaufte die CD kurz nach Erscheinen, denn als diese im Radio vorgestellt wurde, hatte er zum ersten Mal „Der Weg“ gehört, was sehr gut auf unsere damalige Situation gepasst hat und seit diesem Tag liegt also dieses Album bei uns. Heute möchte ich euch Grönemeyers sicherlich persönlichstes Album einmal vorstellen.
+++ Tracklist +++
1. Mensch – 4:28
2. Neuland – 3:42
3. Der Weg – 4:18
4. Viertel vor – 4:23
5. Lache, wenn es nicht zum Weinen reicht – 4:42
6. Unbewohnt – 5:04
7. Dort und hier – 2:32
8. Blick zurück – 5:54
9. Kein Pokal – 4:33
10. Zum Meer – 5:38
11. Bonustrack: Demo (Letzter Tag) – 3:27
+++ Die Songs +++
+ Mensch +
Wie bereits gesagt, Mensch ist die erste Single-Auskopplung aus diesem Album gewesen und war ein riesiger Erfolg hier in Deutschland. Nach einem kurzen Insturmental am Anfang, wo man im Hintergrund ein leises Möwengeschrei hören kann, beginnt dann der Song. Schon beim ersten Lied des gleichnamigen Albums wird klar, dass hier besonders Wert auf die Texte gelegt wurde. Dieses Lied ist von der Melodie eher schnell und klingt manchmal elektronisch, im Hintergrund kann man ein lautes Schlagzeug und manchmal Gitarren holen. Dieses Lied ist textlich einfach genial, er singt von dem Menschen und seinen Eigenschaften, hier merkt man schon, dass Einflüsse nach dem Tod seiner Frau sicherlich eingeflossen sind, denn auch wenn ein wenig Hoffnung im Text aufkommt, ist die ganze Stimmung, die dieses Lied verbreitet doch eher traurig und macht einen nachdenklich. Des weiteren singt Grönermeyer nach dem Refrain „Du fehlst“, was sicherlich an seine Frau gerichtet ist. Alles in allem wurde dieses Lied leider viel zu oft gespielt, so dass ich mir es nicht mehr so oft anhören kann, aber es ist schon ein brillantes Stück. Besonders klasse ist das Musikvideo, sollte man sich echt mal ansehen!
Bewertung: * * * * / * * * * *
+ Neuland +
Der zweite Song beginnt um einiges rockiger als „Mensch“ und ich muss sagen, dass mir schon das laute, hauptsächlich durch Schlagzeuge begleitet, Instrumental schon nicht sonderlich gefällt. Der Refrain ist das einzige, was mir an diesem Lied gefällt, aber das war´s auch schon. Die Melodie klingt wirklich sehr aggressiv und Grönemeyer kann gegen die laute Musik kaum ankommen. Seine Stimme gefällt mir hier auch nicht gut, denn manchmal schreit er richtig. Zwischendurch wird eine Textpassage gesprochen, die aber auch sehr elektrisch klingt. Vielleicht hätten sie etwas weniger den Computer zur Hilfe nehmen sollen beim Produzieren dieses Albums. Mit dem Text kann ich ehrlichgesagt nicht wirklich viel anfangen. Meiner Meinung nach der schlechteste Song auf der CD, ich mag ihn überhaupt nicht :o(
Bewertung: * / * * * * *
+ Der Weg +
Hierbei handelt es sich um die zweite Single-Veröffentlichung dieses Albums, welche auch in den Top Ten gewesen ist, es aber leider nicht bis an die Spitze geschafft hat, was ich gar nicht verstehe. Wie bereits gesagt, dieser Song war ausschlaggebend für den Kauf dieses Albums. Es ist eines der schönsten Liebeslieder, was ich je gehört habe, besonders wenn man den Hintergrund dieses Liedes kennt. Wieder einmal hat er hier musikalisch den Tod seiner Frau verarbeitet und jedes Mal, wenn ich dieses Lied höre, dann kommen mir die Tränen, da wir ja etwas ähnliches erlebt haben. Meinem Vater geht dieser Song aber noch näher als mir. Die Melodie ist langsam, im Hintergrund kann man Geigen und Xylophonklänge hören. Des weiteren wurden in der Melodie auch Klavierklänge verarbeitet. Herbert klingt in dem Song sehr traurig, aber gerade dies macht die Besonderheit dieses Songs aus. Am wunderschönsten ist natürlich der Text, der vor Emotionen nur so strotzt. Er blickt zurück auf seine Frau, singt, dass sie den Raum mit Sonne geflutet hat, eine tolle Liebeserklärung, oder? Obwohl dieses Lied so traurig klingt, kommt hier deutlich ein Hoffnungsschimmer zum Vorschein, was ein weiterer Grund ist, wieso ich dieses Lied so liebe. Er singt davon, dass er sie bei zu seinem Tod in seinem Herzen, seiner Seele, behalten wird, dass er weitermacht, weil er die Erinnerung an sie in sich behält. Man sieht, er gibt nicht auf, obwohl ihn der Tod seiner Frau so berührt hat. Sicherlich der persönlichste Song, in dem er dem Zuhörer sein Gefühlsleben preisgibt, dafür aber viel Respekt und Lob geerntet hat. Eindeutig der schönste Song auf diesem Album.
Bewertung: * * * * * / * * * * *
+ Viertel vor +
Nach dieser tollen Ballade, folgt nun wieder ein schnellerer Song. Einer von zweien auf diesem Album, den Grönemeyer nicht selber geschrieben hat. Der Text ist dennoch wieder einmal genial und macht sehr nachdenklich, denn er singt davon, dass man jeden Tag nutzen sollte, da es schnell vorbei sein kann. Die Hintergrundmusik wird von Gitarren und Schlagzeugen dominiert, was sehr rockig klingt, aber gut zum Text und Grönermeyers Stimme passt. Anfangs ist die Melodie übrigens noch leise, wird dann aber immer schneller und lauter (nach ca. 1:21 Minuten geht es dann richtig los). Nur schade, dass die Melodie wieder viel zu laut ist und Grönemeyer manchmal förmlich dagegen ankämpfen muss. Das Lied endet mit den Gitarrenklängen, die jedoch immer leiser werden und hinterlässt beim Hörer ein Gefühl der Nachdenklichkeit. Alles in allem sicherlich nicht mein Lieblingssong, aber schon ganz gelungen.
Bewertung: * * * / * * * * *
+ Lache, wenn es nicht zum weinen reicht +
Dieser Song sticht hervor, was man schon an den ersten Klängen merkt. Die Musik klingt irgendwie jazzig, was sich den ganzen Song lang so weiterzieht. Die Melodie gefällt mir sehr gut, manchmal setzen Trompeten ein, des weiteren hört man wieder das Schlagzeug, Keyboards und Gitarren, sehr gelungen wie ich finde, denn diese mittelschnelle Melodie läd wirklich zum mitswingen ein *g* Auch hier sollte man wieder einmal genau beim Text zuhören, denn dieser ist irgendwie sehr lustig und erinnert irgendwie an eine deutsche Version von Alanis´ „Ironic“. Er singt von Pechsituationen, die jeder einmal schon erlebt hat, auch wenn manche wirklich extrem sind. Die Message hier ist sehr deutlich, was man ja schon am Titel sehen kann. Man sollte manches mit Humor nehmen, dann ist einiges umso leichter. Nach ca. dreieinhalb Minuten kommt ein Instrumental mit den Trompeten, was wirklich genial ist, ich liebe es :o) Alles in allem find ich diesen Song klasse!
Bewertung: * * * * / * * * * *
+ Unbewohnt +
Jetzt folgt wieder ein langsamer Song, der durch ein ruhiges Instrumental durch ein leises Schlagzeug, Keyboard und Gitarren eingeleitet wird. Als ich diesen Song zum ersten Mal nebenbei gehört habe, da hat er mir nicht so gut gefallen, was sicherlich daran gelegen hat, dass ich mich nicht damit befasst habe. Wieder ein Song in dem Grönemeyer seine Vergangenheit und den Tod textlich verarbeitet hat und in dem eine unbeschreibbare Traurigkeit vorherrscht, die durch die melancholische Melodie noch unterstützt wird. Seine Stimme gefällt mir hier seht gut, besonders beim Refrain klingt sie wahnsinnig gefühlvoll, wobei man sagen muss, dass man im Hintergrund noch einen Sänger ab und zu ganz leise hören kann. Ich denke, dass Grönemeyer in dem Song die Schocksituation beschreibt, in der er sich befunden hat, was durch viele Textstellen deutlich wird. Ihm fehlt etwas, was für sein Leben sehr wichtig ist, wieso sollte er sonst von dieser Leere singen, die er fühlt. Wenn man beim Anhören noch im Booklet mitliest, dann wird dies noch deutlicher, der Text ist traurig, aber wunderschön und ich kann ihn gut verstehen.
Bewertung: * * * * * / * * * * *
+ Dort und hier +
Der Song beginnt mit einem leisen Knacken, es hört sich an, als würde man eine alte Schallplatte hören und das Knistern geht während des ganzen Songs so weiter. Grönemeyers Stimme klingt leise und künstlich, aber ich liebe es, wie er in diesem Song singt. Nur von Gitarren begleitet und in Verbindung mit dem Text klingt der ganze Song einfach wunderbar. Leider ist dieses Lied mit etwas mehr als zwei Minuten ganz schön kurz, aber dann muss man es halt etwas öfter anhören *smile* Hier einmal ein kurzer Textauszug, denn es ist schwer diesen Song textlich zu beschreiben: „Ist jemand da, wenn dein Flügel bricht, der ihn für dich schient, der dich beschützt, der für dich wacht, dich auf Wolken trägt, für dich die Sterne zählt, wenn du schläfst.“ Der ganze Song klingt sehr sehnsuchtsvoll und traurig, ob er wieder für seine Frau geschrieben wurde? Man weiß es nicht, aber vom Text wäre es schon möglich. Ich jedenfalls mag ihn sehr gerne, da er mal etwas anders als die andern Songs ist und mich auch irgendwie berührt.
Bewertung: * * * * * / * * * * *
+ Blick zurück +
Hier kann man ein wirklich langes Instrumental am Anfang vorfinden, das ca. 50 Minuten dauert und dann setzt Herberts Stimme ein. Die Melodie ist nicht wirklich schnell, denn man kann im Hintergrund ein Klavier hören, aber das Schlagzeug und die etwas gewöhnungsbedürftigen Gitarrenklänge sorgen dafür, das dies keine Balladenmelodie ist, sondern schon ein schnellerer Rhythmus vorzufinden ist. Es scheint, als würde er mit diesem Song wieder seine Frau meinen, denn er schaut in die Vergangenheit zurück und es klingt nicht mehr so traurig wie zu beginn des Albums, sondern macht Hoffnung darauf, das Grönemeyer nun in die Vergangenheit schaut und von all den wundervollen Dingen, die er erlebt hat, singt und nicht nur von dem Traurigen. Jedoch muss man hier wieder sagen, dass dieser Song nicht von ihm geschrieben wurde. Wieder von der Melodie gesehen außergewöhnlich, aber dennoch mag ich diesen Song nicht so gerne, wie die meisten anderen von dieser CD. Nach etwas mehr als drei Minuten wurde Herberts Stimme mit dem Computer verändert, klingt schrecklich wie ich finde. Das hätte man vielleicht lieber lassen sollen, auch wenn es nur für kurze Zeit im Song ist, aber ich mag diese Stelle nicht. Ist nett der Song, aber ich finde, dass man nichts verpasst hat, wenn man ihn nicht kennt!
Bewertung: * * * / * * * * *
+ Kein Pokal +
Das vorletzte Lied auf der CD gefällt mir erneut ganz gut. Der Text verwirrt mich zwar etwas, da man nicht draus schließen kann, an wen dieser gerichtet ist. Klingt irgendwie manchmal ziemlich böse, scheint wohl, als ob er hier mit jemand abrechnen möchte (Zitat: „Ich weiß nicht wo ich hingehör, aber ich weiß, dass du mich störst...“). Klingt, als wurde er hier von jemandem ausgenutzt, was besonders in den weiteren Textzeilen deutlich wird, was ihn ziemlich ärgerlich macht. Die Melodie passt gut zum Text und zu seiner Stimme, ist zwar wieder etwas schneller, aber glücklicherweise nicht so laut, wie bei manchen anderen Liedern, wo es mich ja gestört hat. Wieder einmal Schlagzeuge und Gitarren beherrschen den Hintergrund, diese wurden wohl bei fast allen Liedern für die Melodien benutzt. Ein klasse Song, der zwar vom Text her etwas aggressiv klingt, aber es wird wohl die Wahrheit sein, die er das singt, weshalb ich ihn für gelungen halte, da er seine ganze Wut dahinein gepackt hat.
Bewertung: * * * * / * * * * *
+ Zum Meer +
Der eigentlich letzte Song auf dieser CD, den ich weniger gelungen finde. Wieder einmal monotone Schlagzeugklänge vom Klavier unterstützt am Anfang des Liedes. Was will er uns nur mit dem Text sagen? Ich weiß es wirklich nicht, es fällt mir schwer diesen Text zu interpretieren. Klingt irgendwie, als würde er von einem Kind sein, vielleicht von einem seiner Kinder, dass selbstständig werden soll? Wie gesagt, ich habe keine Ahnung. In der Melodie kommen ab und zu auch noch ein paar Geigen vor, was mir auch gut gefällt. Nach „Neuland“ der zweitschlechteste Song auf der CD, kann damit irgendwie nicht soviel anfangen, auch wenn ich die Melodie für recht gelungen halte.
Bewertung: * * / * * * * *
+ Demo (Letzter Tag) +
Dieser Song wurde als Bonus auf diese CD gepresst und ich bin verdammt froh darüber, denn neben „Der Weg“ ist dies mein Lieblingssong. Übrigens ist er auch die aktuelle Single von ihm, die man wieder andauernd im Radio hören kann. Am Anfang hört man keine Instrumente, nur ein leises Summen von einem Hintergrundchor. Vor diesem Hintergrund kann man Grönemeyer einige Fragen stellen hören, die mich sehr nachdenklich machen und ich finde es schade, dass dies nicht im Radio gespielt wird, denn das gehört doch auch zum Song dazu und ist so wahnsinnig schön! Danach setzt auch schon das Klavier ein, welches die ganze Zeit im Hintergrund zu hören ist, die Melodie, die zum größten Teil langsam ist und wirklich ins Ohr geht ist wirklich toll und ich bekomme beim Zuhören immer eine Gänsehaut. Daran ist aber auch Grönemeyers Stimme schuld, die hier wirklich klasse ist, was ich ja nicht von allen Liedern behaupten kann. Nach fast 2 Minuten wird die Melodie etwas schneller und fröhlicher, das muss man einfach gehört haben, denn der Song steigert sich immer mehr. Den Text kann man übrigens auch richtig schnell mitsingen, ist ein richtiger Ohrwurm und erstmals ein offensichtlicher Hoffnungsschimmer am Ende des Albums, klingt, als zöge er in Betracht, dass er sich irgendwann einmal wieder verlieben könnte (Zitat: „Ich find dich und lieb dich mehr als mich..“). Ein wundervoller Song, der jedoch meiner Meinung nach erst nach einigem Hören gefällt.
Bewertung: * * * * * / * * * * *
+ Falling +
Doch dieser Song (Demo) ist noch nicht zu Ende, er geht ca. 20 Minuten, wobei viel davon Leerlauf ist. Durch einen Bericht hier bei Ciao habe ich erfahren, dass das Stück, welches danach folgt, wodrauf der Zuhörer aber nach dem Schluss von „Demo (Letzter Tag)“ noch ca. 14 Minuten warten muss. Es handelt sich dabei um einen Song von Grönemeyers Sohn Felix. Er singt jedoch auf Englisch und ich muss sagen, dass ich diesen Song nicht so gerne mag. Die Melodie besteht aus Klavierklängen und einem elektronischen Mischmasch, das ich nicht genauer definieren kann. Sein Sohn hat nicht wirklich eine tolle Stimme und sein Englisch ist auch nicht das beste. Ist zwar lieb von Herbie seinem Sohn so eine Chance zu geben, aber mir gefällt das Lied nicht! Man hat also auch nichts verpasst, wenn man diesen Song nicht gehört hat.
Bewertung: * * / * * * * *
+++ Cover und Booklet +++
Also hier muss ich sagen, dass ich wirklich mal nichts zu bemängeln habe, sondern begeistert bin, so muss das sein. Das Cover ist überdeckt von der Prägung auf der CD, auf der man einen weißen Kreis sehen kann, der aussieht wie eine CD und in der Mitte steht mit schwarzen Buchstaben der Titel des Albums „Mensch“. Kann man übrigens wunderbar hier auf dem Produktbild sehen, weshalb ich da nicht näher drauf eingehen werde. Das Cover was sich dahinter verbirgt sieht interessant aus, jedoch lässt es sich von außen nur erahnen und wird erst deutlicher, wenn man das Booklet herausnimmt. Alles in allem sieht das Cover jedoch von außen sehr interessant und außergewöhnlich aus.
Beim Herausnehmen des Booklets wird nun deutlich, was sich dahinter verborgen hat. Eine Art Gittergerüst in 3-D, in welches Löcher geschnitten sind, durch die man viele verschiedene bunte Bilder im Hintergrund sehen kann. Beim Umblättern dieser Seite sieht man diese Bilder noch deutlicher, alles sehr bunt und viele verschiedene Eindrücke, gefällt mir sehr gut! Das restliche Booklet ist jedoch fast farblos, alles bis auf 2 Bilder von Grönemeyer ist in schwarz weiß. Man findet hier alle Texte bis auf den des Bonustracks und ich finde das einfach klasse. Besonders bei einem solchen Album, wo die Texte wirklich vordergründig sind, ist es toll, dass man während des Anhörens auch noch mitlesen kann, was ich jedem Zuhörer übrigens raten würde, da sich das wirklich lohnt! Alles in allem auch ein geniales Booklet, wofür es von mir ein riesiges Lob gibt!
+++ Mein Fazit +++
Ich gebe es ehrlich zu, es ist mir schwer gefallen diesen Bericht zu schreiben. Grönemeyers Musik ist im Gegensatz zu der Musik, die man sonst so hört sehr individuell bzw. ausgefallen und ich habe mir die CD etliche Male angehört, bis ich mir meine entgültige Meinung gebildet habe. Ich denke, dass dieses Album auf keinen Fall dafür gedacht sein sollte, dass man das nebenher hört oder so, sondern um alles zu verstehen und nachzuvollziehen muss man sich wirklich auf die Texte konzentrieren, was das Zuhören manchmal schon echt schwer macht. Für ca. 15 Euro bekommt man diese CD, ich denke aber, dass sie sich nur Leute kaufen sollten, die wirklich an dieser Musik, den Texten oder an Grönemeyer Interesse haben. Ich habe meine Meinung über ihn nach diesem Album geändert, ich muss sagen, dass ich wirklich positiv überrascht gewesen bin, was er drauf hat. Ich werde 4 Sterne vergeben, für 5 reicht es dann doch nicht ganz. Alles in allem jedoch ein erstklassiges Album, was mich sehr beeindruckt hat und wofür ich Grönemeyer bewundere. Gewidmet ist das Album, wie man es auf der letzten Seite des Booklets erfahren kann, natürlich seiner Anna, jedoch verliert er darüber nicht viele Worte. Aber wieso sollte er auch, in den Texten wurde alles gesagt..
Dankeschön fürs Lesen und Bewerten!
Liebe Grüße,
Eure, nun etwas emotionale, Taschimaus
© by Natascha, erstveröffentlicht am 2003-05-13 bei ciao.com
PS: Zur Überschrift - Hoffnungsschimmer deswegen, weil man diesen aus vielen seiner Songs heraus hören kann und weil ich es bewundernswert finde, wie er nach dem Tod seiner Frau zum Leben "zurückgefunden" hat.. weiterlesen schließen -
Auferstanden aus Ruinen
26.05.2003, 21:37 Uhr von
LosGatos
Seit Ende 2000 schreibe ich Beiträge in Meinungsforen, derzeit hauptsächlich bei Ciao und Yopi (ü...Pro:
Stars sind auch nur Menschen
Kontra:
Geschäft mit der Trauer ?
Empfehlung:
Ja
Was haben Herbert Grönemeyer und LosGatos gemeinsam? Sie sind in der gleichen Stadt geboren, die sie beide dennoch nicht ihre Heimat nennen. Denn als Herbert Arthur Grönemeyer am 12. 4. 1956 in Göttingen das Licht der Welt erblickte, hatte ich bereits meinen ersten Tapetenwechsel hinter mir und hatte dieser Stadt bereits den Rücken gekehrt. Grönemeyer wuchs dann in Bochum auf.
Künstlerisch macht er zunächst als Schauspieler von sich reden, als er 1981 Mitglied der Crew ist, die in Petersens „Boot“ nach Buchheims Romanvorlage den Widrigkeiten des Krieges zu trotzen sucht. Ein Jahr später spielt er seine zweite Filmrolle in „Frühlingssymphonie“. Den Durchbruch zum Bekanntwerden schafft er aber erst, als ihm 1984 mit seinem 4. Album unter dem Titel „4630 Bochum“ (richtig, die Postleitzahlen waren damals noch nicht reformiert) ein Meilenstein deutscher Rockmusik gelingt. Der Titelsong, der zur Hymne auf die Stadt „tief im Westen“ wird, sowie das parodistische „Männer“, mit dem er vor allem beim anderen Geschlecht punktet, werden für alle Zeiten fest mit dem Namen Herbert Grönemeyer verbunden sein. Und seit „Bochum“ ist Grönemeyer eine feste Größe der deutschen Rockmusik, die keinen Vergleich mit einem Lindenberg oder Westernhagen zu scheuen braucht. In den folgenden Jahren erscheinen weitere nennenswerte Alben wie „Ö“ oder „Chaos“, die jedoch an den ganz großen Erfolg von „Bochum“ nicht mehr herankommen. Jedenfalls bleibt er ein Star, der sich jedoch nicht verheizen lässt und der sich auch nicht genötigt sieht, im Jahresrhythmus neue Alben produzieren zu müssen. Seit 1979 sind von ihm bislang 14 deutschsprachige Alben erschienen, die alle als CD erhältlich sind, sowie einige weniger bekannte englische Versionen davon. Manch einer wird vielleicht sagen, ob Grönemeyer deutsch oder englisch sind, spiele keine Rolle, denn aufgrund seiner Art zu artikulieren, verstehe man ihn ohnehin nicht. Ich selbst kann es nicht beurteilen, weil ich keine englischsprachigen CDs von ihm besitze oder auch nur je gehört habe. Jedenfalls hat er sich mit seinem Nuschelgesang nicht nur Freunde gemacht, manche nennen ihn respektlos „Gröhlemeyer“.
1998 fällt Herbert Grönemeyer in ein tiefes Loch. Nach Fertigstellung des neunten Studio-Albums „Bleibt alles anders“, sterben innerhalb weniger Tage Bruder Wilhelm und Ehefrau Anna. Eine geplante Tournee wird zunächst abgesagt, aber schon bald nachgeholt. Vielleicht war es die beste Möglichkeit der Ablenkung.
Nach längerer Pause stellt sich Grönemeyer 2002 aufgerichtet seiner Anhängerschaft mit dem Album „Mensch“ und mehreren Tourneen, die ihm ausverkaufte Arenen bescheren.
„Mensch“ ist ein Album aus einem Guss, das eigentlich nur ein Thema hat und ausdrückt, wie Grönemeyer in den letzten Jahren die privaten Schicksalsschläge verarbeitet hat. Somit ist klar, dass hier die Lockerheit früherer Erfolge wie „Männer“ oder „Was soll das?“ fehlt. An den Titelsong MENSCH musste ich mich in der Tat erst gewöhnen. Über diesen Titel kam ich erst mit Grönemeyers neuestem Album in Berührung. Bedingt durch das ständige Abspielen im Rundfunk gefiel es mir von mal zu mal besser und irgendwann so gut, dass die CD her musste. Hier werden wir alle auf den Boden zurückgeholt, denn „nichts ist wirklich wichtig“..“am Strand des Lebens“. Und immer wieder „du fehlst“. Längst liebe ich dieses nachdenkliche Lied, dass einen zurücklehnen lässt. Umso weniger gern lasse ich mich dann von dem folgenden lauten NEULAND aufschrecken. Hier muss ich die Lautstärke doch manchmal etwas zurückdrehen. Aber Grönemeyer, dem schon vor seinen Schicksalsschlägen gelegentlich der Hang zum Selbstmitleid nachgesagt wurde, will nicht in Lethargie verfallen, indem er Neuland betritt. Wie er sich dem eisigen Wind des Lebens stellt, beweist er mit DER WEG. „Du hast jeden Raum mit Sonne geflutet“ – glücklich sollte sich ein(e) jede(r) schätzen können, dem (der) eine solche Hommage nach dem Ableben zuteil werden würde. Man müsste schon sehr abgebrüht sein, würde einem dieser seiner Frau gewidmete Song nicht unter die Haut gehen. Die musikalische Unterstützung wird hier zumindest zu Beginn auf ein Minimum reduziert, niemand soll hier sagen können, man könne „Herbie“ nicht verstehen. Das „Wenden auf der Schussfahrt“, ja, es ist ihm hier in der Tat trefflich gelungen. „Versäume das Leben nicht, niemand weiß, wie schnell Schluss sein kann“ ist die Botschaft in VIERTEL VOR. Für meinen Geschmack hätte diese Message wieder etwas sanfter ausfallen können. In die gleiche Richtung und gegen die Seichtigkeit des Seins geht LACHE WENN ES NICHT ZUM WEINEN REICHT. Jazz-Rock-Klänge unterstützen die eindringliche Warnung, sich nicht zu sehr mit dem Mittelmaß zufrieden zu geben und einfach nur mitzuschwimmen im Strom des Lebens. „Ich fühl mich UNBEWOHNT“ bringt noch viel mehr Trauer zum Ausdruck, als wir es aus „Der Weg“ schon kennen. Mystische Klänge untermalen diesen schönen Titel eindrucksvoll. Die Schwerfälligkeit erreicht seinen Höhepunkt in DORT UND HIER sowie BLICK ZURÜCK. Genaues Zuhören entschädigt aber auch hier für weniger gefällige Melodien. KEIN POKAL ist eigentlich der einzige Titel, der thematisch nicht auf das runde Album passt, zumal er von einer Beziehung handelt, um die es nicht gut bestellt ist. Eindrucksvolle Hilfe, sich selbst aufzurichten und im Fahrtwind zu bestehen, gibt es dann noch mal auf dem Weg ZUM MEER mit eindringlicher Melodie. Zu den offiziellen 10 Titeln gibt es dann sozusagen eine Zugabe: Der Bonustrack LETZTER TAG ist sogar einer schönsten Titel auf der CD. Er stahlt Optimismus und frühlingshaftes Erwachen aus.
FAZIT
Grönemeyer stellt sich hier 66 Minuten lang seinem Publikum mit der Botschaft „Ich bin wieder da, aber die lockeren Zeiten, als ich mich noch über Männer oder mich selbst lustig gemacht habe, sind erst mal vorbei“. Somit verübelt ihm auch niemand, dass Gute-Laune-Musik auf dieser CD erst mal nicht angesagt ist. Aber wann war das je bei ihm schon der Fall ?! Die CD ist aus einem Guss, dem wollte ich auch in dieser Rezension Rechnung tragen. Track-Listen, detaillierte Liedtexte und zerhackte Strukturen erübrigen sich daher. Und zu guter Letzt noch ein Hinweis für Verpackungs- und CD-Cover-Fetischisten: Die Texte sind zwar abgedruckt, eignen sich dennoch nicht zum Mitsingen, weil sie mit den gesungenen Texten nicht immer deckungsgleich sind. Und ganz zum Schluss noch die allertraurigste Nachricht: Die CD ist kopiergeschützt.
Copyright LosGatos
Erstveröffentlichung 18.5.2003
Veröffentlicht außer bei Ciao derzeit nur noch bei Yopi weiterlesen schließen -
Die WELT versinkt im CHAOS...
08.02.2003, 17:11 Uhr von
ZordanBodiak
I'm just a dreamer... But you're just a dream.... carpe diem - JENSPro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
... das neue Herbert Grönemeyer Album ist erschienen. Schon vor der Veröffentlichung hat der „Bochumer“ sein neustes Werk mit Platin-Status veredeln können. Aber auch am Veröffentlichungstag war in meinem Plattenladen der Ausnahmezustand ausgebrochen: Ein riesiger Stapel mit Grönemeyer-CDs, jeder ging vorbei, jeder griff zu. Verständlicherweise war ich auch einer dieser Käufer, gespannt war ich schon lange auf den kreativen Output Grönemeyers, hoffte ich doch, dass er nach seinem gewöhnungsbedürftigen Vorgänger-Album „Bleibt alles anders“ wieder eingängigere Klänge auf seinem neusten Werk „Mensch“ veröffentlichen würde.
Aufgeregt – man könnte meinen ich hätte „Flugzeuge in meinem Bauch“ gehabt – fuhr ich schließlich nach Hause. Gebannt entwickelte ich die CD aus ihrer unnötigen Plastikumhüllung und legte sie in meinen geliebten CD-Player. Was würde mich erwarten? Eine neue musikalisch Liebe – die schlicht und einfach „die Härte“ sein würde und meinen CD-Player dauerhaft bewohnen würde – oder würde ich wutentbrannt den guten Herrn Grönemeyer aus meinem CD-Player verbannen. Zweifelnd fragend „was soll das“? Aber ihr werdet es herausfinden. Gönnt euch den „Luxus“, lehnt euch zurück und (versucht) meinen Bericht zu genießen. Aber ich übernehme „keine Garantie“, falls jemand nach dem Lesen die unbezwingbare Lust verspürt in das Plattengeschäft seines Vertrauens zu laufen und die neue Grönemeyer-CD zu kaufen. Nicht verzweifelt versuchen das Gefühl zu unterdrücken, einfach nachgeben...
*Die Person hinter „Mensch“*
Der mittlerweile sechsundvierzig Jahre alt Herbert Grönemeyer (Geburtstag war der 12. April 1956) wurde entgegen der meisten Behauptungen nicht in Bochum geboren. Hierher verschlug es den gebürtigen Göttinger erst während seiner Kindheit. Nach anfänglichen Kompositionsarbeiten für das Bochumer Schauspielhaus, tätigte Grönemeyer erste Versuche in den Kreisen der bewegten Bilder, die er mit seinem Auftritt in Wolfgang Petersens Welterfolg „Das Boot“ krönte.
Scheiterte seine ersten musikalischen Versuche noch an kreativen Unstimmigkeiten mit den Produzenten – „Gemischte Gefühle (1983) dürfte wohl das bekannteste der frühen Alben sein, so ging aus ihm im Nachhinein mit „Musik nur wenn sie laut ist“ doch ein Dauerbrenner hervor – eroberte er mit der Veröffentlichung der selbstproduzierten Platte „4630 Bochum“ (1984) den deutschen Rock-Olymp. Er wurde der Stern am Musik-Firmament und begeisterte Millionen von Fans. Ob im „Luxus“ (1990) schwelgend oder dem „Chaos“ (1993) verfallen, seine Alben verkauften sich im deutschsprachigen Raum mehr als 10 Millionen Mal.
Im Jahre 1994 wird Grönemeyer schließlich und endlich weltweit geehrt: Als erster nicht-englischsprachiger Sänger darf er im Rahmen von MTV-Unplugged ein Konzert ohne jeglichen Strom aufnehmen. Und mit den „fantastischen Vier“ ist ihm bisher auch nur „ein“ weiterer deutschsprachiger „Künstler“ gefolgt.
Sein bisher letztes Album „Bleibt alles anders“ veröffentlichte Herbert Grönemeyer im Jahre 1998. Trotz des gewöhnungsbedürftigen Klanges waren die anstehenden Konzert im Nu ausverkauft, durch persönliche Schicksalsschläge (im November des Jahres stirb sein Bruder, kurz darauf verstirbt auch seine Frau an den Folgen einer Brustkrebserkrankung) gebeutelt, verlegte Grönemeyer seine Tour auf den folgenden Frühjahr. Eine Konzertreihe, die mehr als 600.000 Fans zufriedengestellt hatte.
Nach seiner Übersiedlung von Berlin nach Großbritannien und unterschiedlichsten Engagements im Bereich der deutschen Musik – so geht sowohl die Initiative „Pop 2000“ auf sein Konto als auch die Konzertreihe „Gesicht zeigen gegen Gewalt“ – kehrt der Deutschrock-Barde wieder mit neuem musikalischen Material zurück.
*Die Musik auf „Mensch“*
Mensch
Angefangen wird sogleich mit der ersten Singleauskopplung – die im übrigen der erste Nummer-eins-Hit von Herbert Grönemeyer war. Keyboard-Klänge spielen eine lateinamerikanisch-anmutenden Rhythmus, unterstützt von den Drums, entwickelt sich eine Melange, die zunächst nicht sehr herausragend erscheint. Doch schon nach dem Einsetzen der Stimme Grönemeyers entwickelt sich eine unwiderstehliche Zusammensetzung, der man nicht widerstehen kann. Leicht Einstreuungen von Streichinstrumenten und vereinzelte Klänge – die bei mir Erinnerungen an das Meer hervorrufen – vollenden letztendlich den ersten Song. Träumerisch schwelgend erwarte ich die fortsetzenden Klänge von „Mensch“...
Neuland
Rockig geht die Reise durch den Menschen weiter. Dominante Gitarren, Drums die direkt nach vorne spielen. Doch was sind das für komische Hintergrundklänge? Seltsam Töne werden dem Keyboard entlockt – ist das erneut ein „Mambo“, der dort im Hintergrund von den Bläsern vorgetragen wird? Letztendlich eine Frage, die sich erübrigt, harmonieren die Rhythmen doch nach und nach immer besser und auch die Gitarren und die Drums drängen sich hörbar in den Vordergrund. Lautstark wird Herbert Grönemeyer von Henning Rümenapp (der Gitarrist von den Guano Apes) unterstützt, nach vorne preschend gibt „Herbie“ ein musikalisches Statement zu der derzeitigen Situation in Deutschland ab. Trotz dieser „harten“ Gitarrenklänge verlasse ich das „Neuland“ nachdenklich. Versuche meine Gedanken zu ordnen...
Der Weg
Mein absoluter Favorit auf der gesamten Platte. Ein Orgel unterstützt den Gesang, schüchtern werden Streicher eingestreut. Gefühlvoll offenbart Herbert Grönemeyer einen Nachruf auf einen geliebten Menschen – vermutlich seine Frau. Traurig – obgleich der optimistischen Stimme Grönemeyers – verfolgt der Zuhörer die poetischen Zeilen. Trotz der wundervollen Zweisamkeit, muss Grönemeyer feststellen, dass das Leben bei weitem nicht fair ist. Leicht Depressiv lässt mich „der Weg“ zurück, versunken in Gedanken...
Viertel vor
Aber auch hier lässt uns Grönemeyer nicht gänzlich in Melancholie versinken. Um aus der bedrückten Lethargie zu erwachen, wird man von fröhlichen Keyboard-Klängen begrüßt. Lauthals setzen die Gitarren ein. Verstummen jedoch bis auf ein Minimum beim Einsetzen des Gesanges. Energievoll mausert sich „Viertel vor“ zum Refrain. Wie es scheint weiß Grönemeyer seinen Zuhörer erneut durch eindrucksvolle wechselartige Songs zu beeindrucken. Man darf gespannt sein, was als nächstes kommt...
Lache, wenn es nicht zum Weinen reicht
Seicht groovend beginnt der nächste Song. Trotz der textlichen Schwermut offenbart uns „Lache, wenn es nicht zum Weinen reicht“ einen dominanten Rhythmus, der direkt ins Tanzbein geht. Nach und nach wissen sich auch die textlichen Tiefschläge aufzuhellen und man kann die gewisse Ironie im Text erkennen. Fröhlich von Blasinstrumenten unterstützt zaubert Grönemeyer seinem Zuhörer erneut ein Lächeln auf das Gesicht...
Unbewohnt
Erneut hoffnungsvolle Klänge bevölkern „Unbewohnt“, gänzlich im Vordergrund steht die Stimme Grönemeyers. Sanft erzählt er seinem Zuhörer von seiner inneren Leere, durch und durch ist die schwermütigen Thematik des Songs ein Kontrast zu den eher seichten Hintergrundklängen. Doch die abschließenden Streichinstrumente holen den Zuhörer zurück in seine Melancholie...
Dort und hier
Leicht verkratzt erscheint der Anfang von „dort und hier“, auch die Stimme Grönemeyers wirkt seltsam fern und dumpf. Gesungen durch ein Trichtermikrophon, lediglich von einem Bass unter einer Gitarre unterstützt, baut Grönemeyer erneut eine depressive Stimmung auf. Er versucht den Tod seiner Frau langsam zu verarbeiten. Versucht sein Leben erneut einen Sinn zu geben. Den Tränen nahe, hört man gebannt zu...
Blick zurück
Seltsam anmutende Computer-Klänge eröffnen den „Blick zurück“. Der Synthesizer dominiert. Leicht sieht man sich versucht an die Trance-Version von Grönemeyers „Cosmic Chaos“-Album zu denken. Gitarrenklänge werden vereinzelt eingestreut. Eine Melange, die nicht gänzlich zu überzeugen weiß. Letztendlich dominiert aber der träumerische Rhythmus, der den Gesang Grönemeyers, der zeitweise leicht verzerrt erscheint, wundervoll untermalt...
Kein Pokal
Die träumerische Stimmung wird zunächst aufrecht erhalten. Dumpfe Gitarren, Grönemeyers Gesang. Doch nach und nach wird die Verträumtheit von lauterwerdenden Gitarren zerstört. Das Thema der Trennung steht erneut in „Kein Pokal“ im Vordergrund. Weit entfernt vom Liebeshimmel, beleuchtet der Barde die Thematik von einer anderen Seite. Grönemeyer versucht sich von einer verebbten Liebe zu trennen, einer Liebe die keine Zukunft mehr hat...
Zum Meer
Drum-Orientiert erklingt der Anfang, lediglich unterstützt von Keyboard-Klängen. Nach und nach setzen die Gitarren und der Gesang ein. Eine eingängige von Streichern getragene Melodie trägt den Song. Doch leider fehlt „zum Meer“ das besondere etwas, höhepunktlos plätschert der Song voran. Zum Abschluss des regulären Albums noch einmal ein schwächelndes Lied...
Demo (letzter Tag) - Bonus Track
Ein summender Background-Chor eröffnet den Zusatzsong. Nach dem Einsetzen des Gesanges verstummen die Summer, Grönemeyer eröffnet sein Klavierspiel. Spielfreudig setzen die Streicher ein. Offenbaren dem Zuschauer einen hoffnungsvollen Blick, der schlussendlich von zurückhaltenden Drums untermalt wird. Mit einem sanften Lächeln verlässt der Zuhörer die Sphären von „Mensch“, versucht zurückzufinden in die reale Welt...
Eine lange Pause setzt ein. Keine musikalischen Töne erklingen mehr aus den Lautsprechern, doch plötzlich nach mehr als zehn Minuten... Eine ruhige Gitarre, ebenso gefühlvoll gespielte Drums, das Klavier setzt ein. Doch was für eine Stimme ist das? Aus meinen Lautsprechern ertönt eine tiefe männliche Stimme... Herbert Grönemeyer ist das mit Sicherheit nicht. Doch mindert das die Qualität des Songs? Bei weitem nicht. Ein überraschender Ausklang für eine immer mehr wachsende CD...
*Abschließende Worte*
Zwar kann mich „Mensch“ (noch) nicht auf der ganzen Linie überzeugen, aber ein Hörgenuss ist das Album allemal. Eine ständige Gratwanderung zwischen gefühlvollen Balladen und rockigen Klängen verleitet den Zuhörer zum gebannten Lauschen. Und in bester Tradition seiner früheren Werke bietet der Barde – der gerne mal ein paar Silben der gesungenen Worte verschluckt – seinem Publikum tiefgreifende Texte, die den Zuhörer in den einzelnen Liedern versinken lassen. Zwar ist „Mensch“ erneut kein Album für die ständige Nebenbeiberieselung, vor allem die einzelnen Texte sind zu nachhaltig, um bei einem netten Plausch in Vergessenheit zu geraten.
Wertung: 8 träumerische Punkte auf meiner 10er-Skala – die Tendenz deutet aber eindeutig nach oben...
*Anmerkung*
Teile der Biographie Herbert Grönemeyers wurden von diversen Internet-Quellen übernommen. Diese soll aber nur als Schmankerl für den Leser dienen und verständlicherweise kann ich nicht alle (Jahres-)Zahlen im Kopf haben... weiterlesen schließen
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Die Erfahrungsberichte in den einzelnen Kategorien stellen keine Meinungsäußerung der Yopi GmbH dar, sondern geben ausschließlich die Ansicht des jeweiligen Verfassers wieder. Beachten Sie weiter, dass bei Medikamenten außerdem gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
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