Menschen Allgemein Testberichte
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
Pro & Kontra
Vorteile
- ....wenn man noch nachdenken kann
- Da gab es noch eine Erziehung mit Werten.
- nichts
- gibt es da nicht wirklich...
Nachteile / Kritik
- Angst
- nichts
- die Unsicherheit, psychischer Druck, keine Rechtssicherheit aufgrund fehlender Gesetze, man ist sich selbst überlassen, der Stalker kann einem Schaden zufügen, man muss ständig auf der Hut sein
- Der nachbarschaftliche Friede wird gestört, und es geht auf die Nerven
Tests und Erfahrungsberichte
-
Schattenbewegung
5Pro:
Das ist die Wahheit
Kontra:
Keine Einwände
Empfehlung:
Ja
Einleitung
Stille...
In einem Augenblick der Stille träume ich in voller Hoffnung davon gesehen zu werden. In diesen dauerhaften Zustand in dem ich mich befinde spüre ich eine unendliche Tiefe und schmerzhafte Traurigkeit, eine Traurigkeit die ich mir sogar selbst bewusst Gedanklich zufüge. Mir selbst Traurigkeit zufügen? Wie soll das gehen? Ich sollte mich trauen mich zu zeigen, denn ich möchte gesehen werden und die Aufmerksamkeit auf mich lenken. Ich denke dass ich nicht der einzige Mensch bin, der Einsam und alleine ist. Ich befinde mich schon lange in dieser Enge und Einsamkeit. Diese Einsamkeit macht mich krank. Es wäre schön in einer Liebesbeziehung zu leben. Die fehlende Zuneigung und Geborgenheit ist ein fehlendes Glied der Kette. Viele Menschen sehnen sich danach nicht alleine zu sein und Zusammen glücklich zu werden, aber weil wir alle alleine sind fühlen wir uns irgendwie unglücklich und wer unglücklich ist lacht nicht.
Wenn ich durch die Straßen gehe begegnen mir Menschen und ich gehe an diesen Menschen vorbei. Ich sehe diesen Menschen und die Menschen sehen mich. Ich stelle fest wie Unzufrieden ich bin und wie die Menschen die mir begegnen in einer gleichen Situation sind, aber auch anders sein können zumindest glücklich. Wie kann ich mich ändern? Wie gerne wünsche ich mir Kontakt zu anderen Menschen, Freunde eine tolle Beziehung, eine große Liebe, gesellschaftliche Anerkennung, obwohl gesellschaftliche Anerkennung ist mir nicht so wichtig. Wichtiger sind mir Freunde und die große Liebe in mein Leben die ich leider bis heute noch nicht gefunden habe. Ich möchte einfach nur Sichtbar sein. Sehnsuchtsvoll wandere ich zwischen zwei Welten, beständig auf der Suche nach einem Weg auf dem ich mich den Menschen annähern kann. Immer wieder möchte ich diesen weg wagen, aber wieder schaffe ich es nicht. Umso mehr ich darüber nachdenke, umso mehr glaube ich, dass ich Angst davor habe aus dieser Dunkelheit auszubrechen. Angst der Einsamkeit zu entfliehen. Angst den ersten Schritt zu wagen. Soweit ist es schon gekommen, dass die Einsamkeit mich erdrückt und gefangen hält.
Das niemand mich sieht
liegt daran, dass es verschiedene Seite gibt, die ich betrachten muss. Einen besonders großen Teil der Gesellschaft will mich nicht sehen, weil sie mit besonderen Situationen nicht umgehen können oder überfordert sind, weil es ihnen vielleicht peinlich sein könnte. Angst vor einer Konfrontation. Angst ins Gespräch zu kommen. Einen großen Teil der Gesellschaft gibt sich selbst nicht die Chance herauszufinden, wie ich oder andere oder sie selbst sind.
Sie kennen mich nicht, aber klagen mich an, weil sie gehört haben dass ich ein schlechter Mensch bin. Oder weil ich zu viel Gewicht habe, oder nicht dem Idealen entspreche. Aber was sind Ideale, eine gute Figur, das Aussehen, Geld? Sie schauen weg als hätte ich eine schlimme ansteckende Krankheit. Diejenigen in der Gesellschaft glauben in ihrer übergeordneten Rolle besser zu sein, sie haben alles in ihren Leben erreicht was sie nur erreichen konnten. Familie, Kinder ein Dach über den Kopf, ein Auto. Reicht das aus um glücklich zu sein? Glücklich sind wir nur dann, wenn wir uns unsere Wünsche hingeben. Das Glück in mir wäre mit einem Menschen an meiner Seite leben zu dürfen. Jeder Mensch hat das Recht glücklich zu sein, aber sie lenken von sich ab, weil ein jeder sich selbst nicht zugibt dass Fehler machen auch menschlich ist.
Wir Menschen laufen tagtäglich an uns vorbei und nehmen uns nicht wirklich wahr manche schauen beim vorbei gehen auf den Boden und sehen ihr Gegenüber nicht einmal in die Augen und wenn das doch passiert so ist es nur für ein kurzen Augenblick, ohne den Menschen wirklich wahrzunehmen schon in wenigen Augenblicken eines Blickkontaktes das Ideal zu erkennen ist fasst unmöglich. Gerade Vermutetes führt zu Missverständnissen. Menschen haben eine Vergangenheit, und aus dieser Vergangenheit entsteht ein Geheimnis auch das könnte ein Grund der Angst sein sich so zu zeigen sich so zu erkennen zu geben. Weil man sich einreden könnte, die andere Seiten will von einem nichts wissen und es gäbe Verständnis. Doch es ist ein selbstgeschaffenes Gefängnis
Es gibt so unendlich viel Misstrauen unter den Menschen, ein Misstrauen, der mich dazu bewegt nicht aus dem Schatten der Dunkelheit zutreten. Ich glaube, dass ich, wenn ich alleine bin, mir nie eine Chance geben kann aus dem nicht Vorhandensein selbst anzukämpfen, um entscheiden zu können, wirklich gesehen zu werden. Es ist nur ein Glaube und dennoch scheint es mir relativ leicht zu sein, nicht gesehen werden zu wollen. Aber über eine Zeit hinweg wandle ich wie in ein Labyrinth durch diese Dunkelheit und finde plötzlich den Ausgang nicht.
Am Anfang war es noch sehr einfach gewesen aus diesem Ausgang auszubrechen und ein Weg in die Normalität zu finden. Am Anfang ist immer alles ganz einfach, aber mit der Zeit schließt sich der Kreis der Dunkelheit und ich bin in dieser unendlichen Tiefe gefangen. Wie grässlich die Einsamkeit sein kann, alleine und verlassen, denn Tränen nahe. Ich sehe die Menschen an mir vorbeiziehen. Ich breite meine Arme aus und schreie: „Warum sieht ihr mich nicht?“ „ Ihr müsst mich doch sehen“ Ein innerer Ruf nach Verzweiflung. Ich kann mich nicht bewegen bin starr.
Was könnte es noch sein, als das alleinige Misstrauen gegenüber Menschen die tagtäglich an mir vorbei ziehen. Vielleicht wollen sie mich sehen. Vielleicht wollen sie mir sogar helfen. Ich will es aber nicht zulassen, geholfen zu werden weil ich Angst vor einer Enttäuschung habe, weil es unter anderen auch dazu führen kann, dass es Menschen gibt, die mich benutzen wollen, weil sie alles besser meinen zu wissen. Ich möchte dass man mich nicht sieht, weil es Situationen gibt indem manche Menschen meinen aus Neid mich schlecht machen zu müssen. Ich fühle mich unter diesen Druck zu sehr angreifbar. Mit der Zeit komme ich zu dem Schluss, dass es niemanden gibt, von dem ich erwarten könnte, dass man es mit mir ehrlich meinen könnte. Das macht mich dennoch unweigerlich einsam und lässt in mir einem tiefen Schmerz hervorrufen. Es treten mit der Zeit immer mal ein paar Tränen hervor, die ich nicht wirklich kontrollieren kann.
Der Schmerz alleine zu sein und nicht gesehen zu werden ist kaum zu ertragen. Und ich weis dass ich sogar selbst die Schuld daran zu tragen habe, denn ich habe ein Misstrauen geschaffen. Ich selbst habe mir das Messer an die Kehle gesetzt. Ich weiß eigentlich nicht wirklich was ich will. Manchmal ist es mir egal, ob ich stark oder sogar schwach bin. Es entsteht ein ständiger Kampf in mir selbst, dieser Kampf bedeutet für mich ein Misstrauen auf allen Ebenen. Enttäuschungen wirken zu groß. Aber ich muss lernen dass es nicht immer von einer Enttäuschung ausgehen muss.
Ein Schutzwall wird errichtet.
Immer wieder will ich aus dieser Misere ausbrechen, aber in dieser chaotischen Welt sich einer Gesellschaft einzubringen, oder gesehen zu werden, bedeutet für mich unsicher zu sein, weil ich nicht weiß was als nächstes kommt. Was nur soll ich tun? Eine Frage die zu einer Qual führt. Einige Leben in einer völlig eigenen Welt, in einen eigenen für sich erschaffenem Gefängnis, fern ab von Intrigen und Verrat. Dennoch steht meine Angst in einem Vordergrund, der mich immer wieder dazu zwingt eine lange Zeit zurückzuweichen. Warum ist es nur so schwer auszubrechen und den ersten Schritt zu wagen, um wirklich gesehen zu werden.
Ich fühle mich in einer Welt voller Lügen und voller Hass nicht wirklich wohl und möchte eigentlich gar nicht existent sein. In dieser verrückten Welt. Ich bin mir sicher dass ich eine Verzweiflung spüre und ich mir nichts einrede. Wie soll ich damit umgehen? Soll, ich endlich aus diesen verzweifelten Gedanken ausbrechen und mich endlich zu mir selbst finden oder mich beschwören lieber für mich alleine zu sein um keinen Schaden zu nehmen?
Manchmal wünsche ich mir ein Teil der Gesellschaft zu sein, aber auch ein Einzelkämpfer zu bleiben...
Es ist schon ziemlich eigenartig sich selbst in einer Vogelperspektive zu sehen und sich ständig dabei in einen Kreis zu drehen. So spüre ich eine Macht in mir, die mich immer wieder aus der Bahn wirft. Es ist eine Ohnmacht voller Angst den ersten Schritt in Richtung Ausgang zu wagen. Ich brauche unbedingt viel mehr Sicherheit, um mich gegen jeden Angriff zu Wehr zu setzen Ich muss annehmen und verstehen, solange ich mich in dieser Dunkelheit verstecke und schwerelos in diesen Raum durch die Zeit fliege. Ich fühle mich zwar geschützt und unangreifbar, aber es ist für mich keine Hilfe. Es sind Erinnerungen die verletzbar machen, wenn andere sich das zu nutze machen kann es noch schmerzhafter wirken, deshalb will ich es nicht zulassen. Ich fühle mich verunsichert und weis nicht was noch alles auf mich zukommen wird.
Ich will dass man mich sieht.
Es ist ein Kampf, um die Gefühle, was ich auch tue, ich fühle mich zu schwach diese gewaltige Mauer vor mir einzureißen. Was mich erwartet, kann ich nur erahnen. Es ergeben sich Situationen, Beeinflussungen, Manipulationen die ich nicht mächtig bin und nicht kontrollieren kann. So unterläge ich ständig Zwänge und fühle mich entmündig, so als würde der Eindruck entstehen, dass ich mich Angegriffen fühle.
Ein Schutz wird aufgebaut.
Es müssen doch Gleichgesinnte auf dieser Welt geben, die mich verstehen und denen ich vertrauen kann? Ich merke aber dass ich traurig bin und dass ich mich verloren und verlassen fühle. Was nur ist es das mich so verändert hat? Ich weiß Bescheid, dass es für mich nicht einfach ist, jeder Erfahrung an mir Selbst zu messen. Ich will mich nicht von meinen Zweifel unterwerfen lassen. Die Grenzen überschreiten, aber ich ärgere mich, weil ich nicht die Kraft aufbringen kann mich dagegen zu stellen.Weitere Erfahrungen & Fazit
Stille...
Für einen Augenblick träume ich vor mich hin und sehe die Menschen an mir vorbeilaufen, die Menschen würdigen mich keines Blickes. Jeder Mensch kämpft für sich alleine. Jeder glaubt für sich, im Glauben zu sein, die eigenen Probleme in Minuten zu lösen. Die Schuld nicht gesehen zu werden. Die Schuld an sich Selbst zu suchen hält nicht davon ab, dass andere mich nicht sehen wollen oder können, sondern es liegt an mir selbst. Ich schotte mich ab und lebe nicht mehr in der eigentlichen Welt. Ich habe im Leben versagt.
Ich bin nicht in der Lage so einfach vertrauen zu fassen, weil ich viele Enttäuschungen in meinem Leben erfahren habe, sogar Verrat ist an mir begannen worden. Die Hilflosigkeit wird ausgenutzt und sie sehen mich nicht, weil sie mich nicht sehen wollen. Sie schauen Weg, denn ich bin anders. So gibt es Menschen, die von sich behaupten, ohne jeden Fehler zu sein. Ich wie viele andere auch, muss sich vor der Verletzbarkeit schützen. Es gibt sie, diejenigen, die viel zu erzählen haben. Jeder Mensch hat eine Geschichte zu erzählen und jeder Mensch kann durch seine Erfahrung dazu beitragen eine neue Geschichte zu schreiben
Auch wenn ich mich so zeige, dann bestimmt nicht ohne Grund. Ich möchte mich so zeigen wie ich wirklich bin, indem ich überzeugen möchte, dass man mich auch anders sehen kann. Erfahrungen formen menschliches Wissen. Viele Lügen stehen vor einer Wahrheit. Vorsicht ist geboten, vor so vielen Gauklern. Es wird geschleimt was das Zeug hält und alles getan um in den Gunsten der anderen zu stehen. Und um meine Güte zu betrügen.
Es ist schwierig an das Gute zu glauben, denn das Gute wird von anderen aus Neid zerstört. Die ständigen Intrigen, Demütigungen, die ich ausgesetzt werde, wirkt in mir wie ein Überlebenskampf, wie ein blutiges Schlachtfeld auf denen Tausende tote Soldaten den Boden bedecken. Ich muss vorsichtig darauf achten mich dem Verborgenen nicht zu weit zu entziehen. Wenn ich nicht mehr an mich und an das Gute und die Hoffnung glaube, dann liegt es daran dass das Gute nicht mehr das Gute ist. Es ist missbrauch. Ich verzichte darauf gesehen zu werden. Bin ich überhaupt noch da? Natürlich ist es schwierig von anderen denunziert zu werden, indem sie meinen ich hätte einen negativen Charakter. Es kommt zu Situationen und Probleme die geschaffen werden. Die aus der Sicht der Gesellschaft zu einem Bildnis führen, dass gegen mich verwendet wird. Auf Dauer bin ich nicht mehr in der Lage mich zu Wehren. Ich nehme vieles hin. Der Glaube, unantastbar zu sein, gibt mir eine Kraft mich für zu schützen.
Verkannt und ausgelacht zu werden, ist eine Art nicht gesehen zu werden. Ich werde nicht beachtet und ernst genommen. Alles was ich sage, kann gegen mich verwand werden. Ich bin kein schlechter Mensch, auch wenn es andere gerne sehen. Es wird über mich geurteilt. Eine Neutralität soll es nicht geben. Menschen wie ich, die von einem rechten Weg abgekommen sind gehen in einem Schatten verloren. Es kann Objektiv aber auch subjektiv betrachtet werden, wenn etwas ausgesagt wird. Selbstversuche wagen. Es muss Licht ins dunkle gebracht werden, aber ich bleibe lieber in dieser Dunkelheit So verharre ich und gehe nicht vor noch zurück und rede mir ein, nicht gesehen zu werden. Doch hoffe ich dass bald die Königin zu mir kommt um mich aus meinem Dornröschenschlaf zu befreien. Um ich in die Wirklichkeit zurückzuführen.
weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
-
-
-
anonym, 17.03.2014, 16:05 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Freu mich über Gegenlesungen.
-
-
-
-
Meine besonderen Menschen.
Pro:
Da gab es noch eine Erziehung mit Werten.
Kontra:
nichts
Empfehlung:
Ja
Lange habe ich darüber nachgedacht, ob ich so einen Bericht schreiben kann und darf. Eigentlich habe ich keine Klarheit gefunden und die vielen Fragen, die die in diesem Zusammenhang in mir hoch kamen, konnte mir auch keiner beantworten.
Vielleicht könnt ihr mir Antworten geben.
Ich wurde von zwei starken Frauen großgezogen und erzogen mir wurden noch Werte beigebracht, die unserer heutigen Gesellschaft leider verloren gegangen sind.
Meine Mutter hatte sich in einen jungen Soldaten verliebt. Es gab ja nur Soldaten. In den Kriegswirren wusste keiner, ob er den nächsten Tag noch erleben würde. Es blieb keine Zeit, den Partner kennen zu lernen oder, wie ich immer sage, zum üben. In diesem kurzen Moment entstand ich. Gleich nach der Hochzeit, musste mein Vater in den Krieg.
Meine Mutter war alleine mit ihren ganzen Gefühlen und mit einer Schwangerschaft. Meine Mutter lebte mit meiner Großmutter zusammen, dass sollte sich auch die nächsten Jahre nicht ändern. Meine Mutter und meine Großmutter haben mir oft von dieser Zeit erzählt, von den Zweifeln, von den Luftangriffen, von den Ängsten, vom Hunger und dem Zusammenhalt der Bevölkerung.
Ganze Stadtteile haben zusammen gearbeitet um zu überleben. Eine Gruppe organisierte (klaute) oder tauschte (versetzt) Gegenstände gegen Mehl und andere Lebensmittel. Die andere Gruppe, organisierte Heizmaterial für den Bäcker und für die noch heilen Wohnungen. Es gab keinen Neid und keinen Hass. Der Bäcker warf seinen Backofen an und jeder bekam etwas ab. Meine schwangere Mutter und meine Großmutter haben feste mit gehamstert. Hamstern so nannte man das in dieser Zeit.
Auch Kleidung war Mangelware. Alte Kleidungsstücke wurden gewendet, Kragen wurden umgedreht oder aus Zuckersäcken wurden Kleidungsstücke genäht. Meine Großmutter konnte wie ein Teufel nähen, sie saß Nächte lang an der mit den Füßen zu tretenden Nähmaschine. Viel später habe ich alles von ihr gelernt, was mir in der Schule, im Handarbeitsunterricht, eine glatte fünf einbrachte, weil die Lehrerin nicht glauben wollte, dass ich so schell und genau, nähen konnte ( Das Handwerkliche Talent kam da schon durch). Heute kaufe ich meine Kleidung im Secon-Händ-Läden. Noch vor dem Kauf weis ich wie ich die Kleidung ändern werde, so habe ich garantiert einmalige Sachen.
Das war nur ein Abriss dieser Zeit, zum Euch zu zeigen, in welcher Zeit ich geboren wurde. Bei meiner Geburt gab es einen Fliegerangriff, alle mussten in den Luftschutzkeller. Meine Mutter war sehr tapfer, dass sie das durch gehalten hat. Zu meiner Geburt heulten die Sirenen, das ist wohl das erste, was ich zu hören bekam, wenn ein Baby schon was hören kann.
An die Zeit als Baby kann ich mich nicht erinnern, aber ab ca. meinem zweiten Lebensjahr setzen die Erinnerungen ein.
Es war Karnevalzeit; mein Vater war aus dem Krieg zurück. Alle Menschen wollten den Krieg vergessen und feierten die fünfte Jahreszeit, mein Vater auch. Er malte große Schilder, die er mit Band auf dem Rücken und an der Brust befestigte. Was auf den Schildern stand kann ich nicht sagen, meine Mutter hat es mir nie erzählt. Meine Mutter musste zu Hause bleiben, sie saß in der Küche und trennte Kleidung auf, mit dem Gesicht zum Fenster. Als sie meinen Vater nach Hause kommen sah, raffte sie ihre Schürze zusammen und rannte zum Spülbecken und versuchte ihre Schürze zu säubern. Mein Vater kam durch die Wohnungstür, sah meine Mutter am Spülbecken ihre Schürze säubern, er schimpfte laut und schlug meine Mutter ins Gesicht. Warum? Der Kartoffelschnaps und eine Profilneurose, seine Frau durfte keine schmutzigen arbeiten verrichten. Meine Gr0ßmutter trennte die Beiden.
Swingerclubs sind heute fast normal, zu der damaligen Zeit war das Abartig. Mein Vater hatte diese Ambitionen. Scheidungen wurden zu der Zeit, von der Gesellschaft nur schwer toleriert. Meine Mutter ließ sich trotzdem scheiden.
So entstand der drei Weiber Haushalt.
Eines Tages kam meine Mutter nach Hause und hatte für mich neue Kleidung organisiert, einen blauen Turnanzug und ein Paar zweifarbige Schuhe. Sie zeigte mir voller Stolz ihre Eroberung. Zu dem Zeitpunkt ging ich schon in den Kindergarten. Leider waren mir die Schuhe zu klein, meine Mutter sollte das nicht wissen, es war Sommer die Schuhe habe ich ausgezogen, wenn ich außer Sichtweite war. Der Turnanzug hat nur zwei Tage gehalten, ich war beim Laufen gestolpert und hatte eine Bauchlandung gemacht. Meine Großmutter hat den Anzug mit viel Mühe geflickt.
Eine Angelegenheit werde ich nie vergessen. Das Geld war bei uns mehr als kapp, meine Mutter arbeitet in einer Druckerei an einer Maschine, sie ernährte meine Großmutter und mich. Ich stand oft, wenn Feierabend war, vor dem Fabriktor und holte meine Mutter ab. Sie kaufte mir dann immer Eis. Ich war noch zu jung um zu begreifen wie kapp das Geld bei uns war. An einem Abend, ich wartete wieder auf meine Mutter und mein Eis, sagte sie mir, ich möge sie nicht mehr abholen, sie habe kein Geld, um mir Eis zu kaufen. In ihren Augen standen Tränen. Ich wusste nicht warum, erst einige Zeit später habe ich begriffen, wie schwer ihr diese Worte gefallen waren.
Weihnachten war was ganz Besonderes für mich. Der Weihnachtsbaum wurde heimlich, von meinen Damen geschmückt und die Geschenke platziert. Meinen ersten Kaugummi und die erste Coca Cola habe ich unter dem Weihnachtsbaum gefunden.
Jeden Weihnachten bekam ich die Puppenstube und das Puppengeschirr mit dem meine Urgroßmutter schon gespielt hatte. Andere Geschenke bekam ich natürlich auch. Meine Lieben jagten schon im Frühjahr nach Geschenken für mich. Mach den Feiertagen wurde die Puppenstube und das Geschirr gut verpack und auf dem Dachboden für das nächste Jahr aufbewahrt.
Eine Sache möchte ich noch schreiben, wie einfach und leicht wir es doch heute haben, ich kenn noch andere Zeiten. Keine Waschmaschine, kein Geschirrspüler, kein Badezimmer und fast keine Autos.
Der Wäschetag: Der Wäschetag wurde einmal im Monat angesetzt, ein Tag an dem meine Großmutter, im Großeinsatz war.
Als erstes wurde die Wäsche sortiert.
Dann wurde in der Waschküche der Kessel mit Wasser gefüllt, Eimer für Eimer.
Ein Feuer wurde unter dem Kessel angemacht. Der Kessel wurde so lange beheizt, bis die Wäsche kochte. In der Zwischenzeit wurde die Wäsche immer wieder mit einem Holzlöffel gedreht und gewendet. Für stark verschmutzte Wäsche gab es Waschbrett, auf dem die Wäsche geschruppt wurde.
Fünf Wannen wurden mit kaltem Wasser gefüllt. Die heiße saubere Wäsche wurde aus dem Kessel geholt und nacheinander in den fünf Wannen gespült.
Danach gab es schon eine Maschine (Wäschewringer) mit zwei Rollen, die an einer Kurbel per Hand bewegt wurde. Bei diesem Vorgang wurde Wasser aus der Wäsche gepresst.
Nach dieser Quälerei ging es aber noch weiter. Die Wäsche musste zur Bleiche getragen, ausgebreitet oder mit Klammern, aus Holz, aufgehängt werden.
Das war Schwerstarbeit so verging immer einen Tag. Abends war die Wäsche geschafft und meine Großmutter auch. Wie gut, das es heute Waschmaschinen und Trockner gibt. Bedenkt mal, vor einigen Jahren, gab es noch Familien mit vier oder fünf Kindern, wie haben die Frauen das geschafft.
Soll ich euch noch beschreiben wie das Leben ohne Badezimmer war? Oder könnt ihr euch das vorstellen?
Also ganz kurz in Stichpunkten.
Einen Kessel mit Wasser wurde auf dem Kohleherd erwärmt.
Das warme Wasser wurde mit kalten gemischt und über den Kopf gegossen.
Genauso wurde auch die Körperreinigung betrieben.
Als ich geheiratet habe, hatte ich die gleichen Arbeiten zu erledigen.
Trotz der ganzen Strapazen hatten meine Beiden immer Zeit für meine kleinen Wehwehchen und die vielen Fragen. Auch in späteren Jahren, waren beide auch bei größeren Problemen für mich da.
Leider bin ich nicht dazu gekommen, mich bei meiner Großmutter oder bei meiner Mutter für ihre Führsorge, ihr Verständnis und den vielen Wohltaten zu bedanken.
Ich LEIDE noch heute unter dem Versäumnis. Also sagt euren Lieben alles, bevor es zu spät ist.
Noch VOR der Beerdigung, meiner Mutter, gab es Krach. Wenn ein Mensch stirbt und Geld oder andere Wertgegenstände hinterlässt. Wenn die "geliebte Familie" dann kommt ist der Ärger meistens vorprogrammiert.
Ich hoffe ich habe etwas von der Sträke meiner Beiden mit bekommen.
************************Schlusswort*************************** *********************************
Beim Schreiben ist mir aufgefallen, dass ich alles mit diesem Bericht noch mal verarbeiten konnte.
Jetzt es geht wir viel besser. Liebe Grüsse weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
-
-
-
anonym, 20.12.2008, 21:12 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Sehr hilfreich. LG Just86
-
-
-
Was den Wert des Menschen konstituiert
Pro:
lesen!
Kontra:
oder nicht lesen!
Empfehlung:
Ja
Liebe Yopi Gemeinde!
Nach nicht allzu langer Zeit bei Yopi habe ich mich entschlossen, vielleicht mal etwas gesellschaftskritisches zu schreiben. Hierbei habe ich mir die Frage gestellt, wie sich der Wert eines Menschen heutzutage konstituiert, also, worauf er zurückzuführen ist, wobei ich möglicherweise etwas polemisch war, ich bitte, mir das nachzusehen.
Sicher, wenn man die alten Philosophen liest, so kann man z.B. bei Kant schon lesen, dass dem Menschen gewisse unveräusserliche Rechte mitgegeben sind, welche bereits aus dem Menschsein an sich resultieren, wobei Kant hier noch einen Schöpfer vorausgesetzt hat, der dem Menschen diese Rechte mitgegeben hat. Einen ähnlichen Tonfall hat die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten angeschlagen.
Heutzutage gibt es die sogenannten Menschenrechte, welche dem Menschen, schon weil er eben ein solcher ist, gewisse Rechte zugestehen, wir alle kennen diese Diskussionen, wie über Staaten geschimpft wird, welche diese Rechte nicht einhalten.
Das ist aber eine andere Diskussion, hier will ich etwas mehr ins Detail gehen, ich will erörtern, wie sich heute, gerade im Alltagsleben, der Wert des Menschen konstituiert, was verleiht dem Menschen konkret seinen Wert, bzw. was macht ihn wertvoller oder weniger wertvoll? Ich werde hier nicht auf der Basis der Menschenrechte aufbauen, sondern mich ganz auf die Regeln der Gesellschaft beschränken, denn die hat, wie ihr vielleicht schon gemerkt habt, ihre eigenen Regeln.
Die Frage nach dem Wert an sich mag den Idealisten unter euch unsinnig vorkommen, aber sie ist es durchaus nicht. Ich will mich gerade den Faktoren zuwenden, an die man bei dieser so hochphilosophischen Fragestellung nicht denkt, nämlich denen, die schweigend und vielleicht unterbewusst immer mitschwingen.
I.Äussere Faktoren, die mitbestimmend wirken
Situation
Nationalität
Armut
Name
Kleidung
Alter
Herkunft
Hautfarbe
Statussymbole
Manieren
Beruf
Intelligenz
Schulbildung
1. Gewöhnung / Abstumpfung
Diese Faktoren scheinen mehr oder weniger willkürlich durcheinandergeschrieben zu sein, wie kann sich denn schon z.B. die persönliche Situation oder die Nationalität auf den Wert des Menschen auswirken.
In der Tat aber ist dem etwas anders. Wie erklärt man sich zum Beispiel, dass man z. B. in manchen Ländern jahrzehntelange Bürgerkriege hinnimmt, die man täglich in den Nachrichten sieht? Warum ist die Krebsdiagnose eines Bekannten zunächst so schockierend, irgendwann aber möglicherweise Gewohnheit oder sogar unwichtig?
Die Antwort ist ganz einfach, man gewöhnt sich daran und man stumpft ab, der Reiz unserer Nerven ist irgendwann nicht mehr stark genug, man hat sich daran gewöhnt, dass manche Nationen Hunger leiden, dass ihre Kinder verhungern und ihre Menschen getötet werden, es ist nichts besonderes mehr, wenn sie sterben wie die Fliegen, dass sie unter totalitären Systemen leiden, keine Rechte haben und in ständiger Angst leben.
Ihr meint, das stimmt nicht?
Warum aber hat die Welt wohl so aufgeschrien, als die Anschläge des 11. September stattfanden? Und warum hat sie nicht geschrien bei den ständigen Attentaten in Israel oder jetzt im Irak?
Ganz einfach, das hat man nicht erwartet, von diesen Menschen kennt man es nicht, dass sie in Angst leben müssen, dass sie getötet werden, dass ihnen Ungerechtigkeiten in diesem Ausmaß widerfahren. Ihr Wert scheint seltsamerweise höher zu liegen, als der Wert anderer Leute, die nicht das Glück hatten, Bürger der westlichen Welt zu sein, weil man von ihnen annimmt, dass es ihnen gut gehen muss.
Diese Mechanismen sind im Alltagsleben genauso zu beobachten. Gewisse Leute denkt man sich eben so und andere Leute denkt man sich eben anders, der Landstreicher wühlt eben in der Mülltonne und der Unternehmer isst sein Steak, das alles lässt uns kalt, ist es doch so, wie man es erwartet, aber wohin führt das? Predigen die Christen ( mal von den Calvinisten abgesehen ) nicht die Gleichheit? Sind aber all diese Leute auch gleich viel Wert? Wohl kaum.
2. Optik / Kleidung / Konformität
Seid ihr schon mal mit einem feinen Anzug spazieren oder einkaufen gegangen? Ist euch aufgefallen, dass man euch in diversen Geschäften oder Lokalen sehr unterschiedlich behandelt? Ist euch aufgefallen, wie Leute angeschaut werden, die mit irgendeinem Heavy-Metal T-Shirt in einem Café sitzen, die Dreadlocks haben, die ein seltsames Piercing haben, die grüne Haare haben oder dergleichen mehr? Kleider machen Leute, keine Frage.
Das liegt garantiert nicht daran, dass diese Leute ihre Rechnung nicht bezahlen würden, das liegt nur daran, dass ihr äusserliches Erscheinungsbild nicht der Norm entspricht, das Auge registriert eine Abweichung von der sonstigen Erscheinung, man realisiert eine gesellschaftlich teils vielleicht nicht ganz so anerkannte Gruppe und schon geht der Wert, wenn auch unmerklich, nach unten. Oder man sieht einen Menschen, der angezogen ist, wie ein seriöser Typ, ein paar Manschettenknöpfe hier, eine Kravatte da, und schon stellt man fest, das die Dienstleister zumindest zu buckeln anfangen, er wird höflich behandelt, weil er aussieht, als würde er Höflichkeit erwarten und möglicherweise Höflichkeit verdienen, wenn auch oft gerade diese Menschen die grössten Trinkgeldknauser sind, wenn die sich beklagen, dann geht man darauf ein, während man bei der oben erwähnten Gruppe möglicherweise denkt, wenn´s dem nicht passt, dann soll er halt gehen.
( Ich will hier nicht pauschalisieren, ich gehe von der Masse aus, die natürlich auch Toleranz enthält )
Weiter schafft sich die Welt ihre ganz besonderen Statussymbole, die reflektieren, dass jemand Geld hat, dass er dazu gehört, dass er ein Mensch von Welt ist, sprich Handy, Schuhe, Kleidungsstil, Auto, Frisur, Schmuck, Kosmetik etc.
Sie alle konstituieren den, wenn vielleicht auch unterbewussten, Wert des Menschen mit, wenn man zu einer Gesellschaft gehören will, dann muss man sich an ihre Regeln halten ( ich rede hier nicht von Gesetzen ), dann wird man wie ein Mensch unter vielen behandelt, die dazugehören, wenn man aber dagegen handelt, dann wird man weniger wert und auch anders behandelt, auch wenn Mode nur bedingt etwas über einen Menschen aussagt. Hier wird uns das konsequente Konformitätsstreben der breiten Masse zum Verhängnis, diese Eigendynamik, der sich nur wenige entziehen können.
3. Meinungsfreiheit -- Meinungskonformität
Gerade nach dem Karikaturenstreit betont man immer wieder, wie gross in unserer Gesellschaft die Freiheit der Meinung ist. Wenn man das mal unjuristisch versteht, dann dürfte man davon ausgehen, dass in unserer demokratisch geprägten Gesellschaft im Rahmen der Gesetze jeder denken darf, was er gerne möchte, und das auch zeigen darf. Das ist aber lediglich eine Illusion.
In Bezug auf Sexualität, die schon lange ein Tabuthema der Gesellschaft ist, tut man sich an allen Ecken schwer, wer zum Beispiel denkt, dass Homosexualität in unserer Gesellschagt akzeptiert ist, den kann ich nur belächeln ( by the way, das ist erst seit ende der 70er jahre straflos.....), ein Bekannter von mir hat sich vor Jahren seiner Mutter anvertraut, worauf diese lediglich "Gute Besserung" sagte ( !!!!!! ). In der Tat erfolgt immer noch eine Stigmatisierung der andersdenkenden Leute in diesem Fall, weil diese durch ihr Verhalten eben nicht mehr dazugehören, sie werden weniger wert, nicht weil sie irgendjemandem schaden, sondern weil sie anders sind, als man sie haben will. An dieser Stelle scheint man der Moral zu begegnen, aber letzten endes handelt es sich um dumme Angewohnheiten, um Flöhe, die uns die Kirche bereits vor vielen Jahrhunderten ins Ohr gesetzt hat und die Zeit müsste schon längst weiter sein, aber es bestimmt noch immer den Wert des Menschen mit.
Weiter geht´s mit den Religionen, religiös "anders" orientierte Menschen werden allerorts abwertend behandelt, der Muslim gilt als Bombenleger, der Hinduist als Menschenverächter, der Buddhist oder Kabbalaanhänger wird akzeptiert, weil das cool ist nach so vielen buddhistischen Hollywoodstars, oder gerade eben auch nicht, weil er nicht an "Gott" glaubt, der Christ wird akzeptiert, aber nur wenn er nicht bekennend katholisch oder irgendeiner Splittergruppe zugehörig ist, die sowieso alle Sekten sind und auch nicht dazugehören und als Atheist hat man es ebenfalls schwer.
Unter dem Strich kommt man noch am besten weg, wenn man sein irgendwie anderes Denken nicht allzuweit offen legt, vor allem nicht im Bereich Religion und Sexualität, denn jede Abweichung von der Norm wird mit einer ständigen Entwertung quitiert. Unsere Gesellschaft neigt sehr zur Stigmatisierung Andersdenkender, die sie nicht versteht, und besonders krass wird das, wenn es um gesellschaftliche Tabuthemen geht, Fairness gibt es dabei kaum noch.
Ein besonders eklatantes Beispiel sind auch Menschen mit einer geistigen Störung. Hier sieht man ganz besonders deutlich, wie die gesellschaftliche Mechanik funktioniert, die Gesellschaft realisiert etwas anderes, eine Form von Krankheit, über die sie nichts weiss, und was ihr vielleicht auch Angst macht, vermutet man da doch schnell einen Psychopathen oder extrem triebgestörten Menschen . Leute die daher irgendeinen Defekt aufweisen und sei es nur eine Phobie oder eine leichte Depression ( für alle, die sich hier angegriffen fühlen, ich bin mir durchaus bewusst, dass das kein "nur" sein muss ). Diese Leute werden, so bald man bemerkt, dass sie schon mal bei einem Psychologen oder Psychiater waren, gnadenlos ausgegrenzt, obwohl sie vielleicht nur eine Krankheit wie jede andere haben. Warum? Weil die Gesellschaft solche Leute nicht möchte, die "verrückt" sind und weil jeder Angst hat, mit "denen" in einen Topf geworfen zu werden. Es kann mir niemand erklären, dass sie so viel wert sind, wie ein geistig gesunder Mensch. Hier stösst man oft auf mehr oder weniger willkürlich scheinende Beispiele, die durch die Meinung der Gesellschaft zur Selbverständlichkeit geworden sind.
Mit anderen politischen Ansichten verhält es sich ähnlich, wer zum Beispiel, der nicht einer der Vertreter der politischen Hauptströmungen ist und vielleicht weiter links liegt, kann von sich behaupten, dass er damit überall willkommen ist? Man wird ihn gerne als einen Wirrkopf abstempeln, obwohl es sehr viele berühmte "Wirrköpfe" gab, auch er wird weniger wert.
Man kann sich sogar schon Ärger einhandeln in der Jugend von heute, indem man vielleicht auch mal ein Buch in die Hand nimmt oder gar verräterischer Weise klassische Musik hört oder andererseits Death-Metal, geht alles in dieselbe Richtung, wer öfentlich sagt, dass er die Bibel liest, kann sich genauso sein gesellschaftliches Grab schaufeln, wie der, der sich Pornofilme ansieht.
4. Bedeutsamkeit der Geburt
Dieser Abschnitt mag seltsam anmuten, ist er aber bei weitem nicht.
Zum Beispiel erkennt man in der heutigen Berufswelt immer noch keine Gleichberechtigung der Frau an, besonders eklatant ist mir das neulich aufgefallen, als ich gesehen habe, wie viele Professorinnen es für Physik gibt, die Gesellschaft hängt immer noch an Selbstverständlichkeiten, wie das die Frau nicht für sogenannte Männerdomänen gemacht ist, wobei es da in der Wissenschaft keine nachvollziehbaren Gründe gibt und die ja nichts dafür können, dass sie als Frauen geboren werden, sie sind von Anfang weniger wert.
Ferner ist es immer noch sehr wichtig, wessen Sohn und wessen Tochter man ist, wobei man darauf keinen Einfluss hat und das auch nicht dafür spricht, wie man ist oder wie nicht.
Weiter ist die Nationalität von ganz entscheidender Bedeutung, wer als Ausländer in Deutschland ist, der wird zumindest mehr Mühe aufwenden müssen, damit man ihm Atribute zugesteht, wie Intelligenz, Vernunft oder gar Menschenkenntnis, er ist immer doch zu allererst mal anders.
Und was denkt der Durchschnitsdeutsche, wenn er einen deutschen Mann mit einer asiatischen Frau sieht?
Genau, dass sie aus Thailand eingeflogen worden ist und eine sogenannte Kathalogfrau ist ( wie konservativ die Asiaten prinzipiell sind, will keiner wahrhaben, ich verweise hier auf meinen Korea-Bericht ), die Frau gilt als Hure und der Mann als Perversling oder noch besser als einer, der keine Deutsche haben kann.
Ein weiteres Beispiel ( ich füge das aufgrund eines Kommentares ein, dank dem Kommentator ) ist das Aussehen eines Menschen. Man wird vielleicht sagen Quatsch, auf den Charakter kommt es an, aber praktizieren wir das wirklich? Ein fettleibiger Mensch gilt schnell als faul, unangepasst und maßlos , wie viele andere, die eben optisch aus dem Rahmen fallen.
5. Berufe
Hier sage ich mal nur: der Müllmann stinkt, der Anwalt lügt, der Richter ist gerecht, der Staatsanwalt ist gemein, die Polizei will alle nur fertigmachen, der Metzger ist ein Mörder, der Soldat auch, die Sekretärin ist dumm und schläft mit dem Chef, die Friseurin ist noch dümmer, der Arzt ist ein Menschenfreund, der katholische Pfarrrer steht auf kleine Jungs, Maurer, Tischler, Gipser und Zimmerleute sind alle unterbelichtet usw.
Alles, was ich hier aufgeführt habe, sind berufsbezogene Vorurteile, die den Wert es Menschen mitbestimmen, obwohl sie durchaus nicht immer stimmen.
II. Fazit
Na ja, was will ich wohl mit dem Bericht ausdrücken, das Vorurteile eigentlich nichts taugen, weiss eigentlich jeder, aber in welcher Art und Weise wirken sie sich, vor allem auch unbewusst, aus? Ich will die Mechanismen der Gesellschaft sicher nicht alle verteufeln, aber man sollte vielleicht über manche Kriterien der Beurteilung vorher etwas nachdenken, nicht alles was einem beigebracht oder anerzogen wird, ist auch gut, vieles davon beruht auf übermächtigen Formen der Eigendynamik, die schon so alt sind, dass sie niemandem mehr auffallen. Vor allem empfielt sich ein bewusstes Hinsehen und eine unvoreingenommene eigene Beurteilung, schon berühmte Philosophen haben festgestellt, dass man die Wahrheit meist nicht in der Masse findet, aber wahr und angenehm sind oft zwei paar Stiefel und so will ich es auch jetzt dabei belassen, aber der Mensch ist sicher meistens nicht, was ihr seht, und noch weniger häufig das, was euch gesagt wird. Was den Menschen eigentlich ausmacht, das wissen wir in unserem Inneren sowieso, wir müssen uns nur mal wahre Freunde anschauen und uns überlegen, was wir an ihnen mögen, und das hat meistens mit den oben aufgeführten Kategorien nichts zu tun, man wird sehr schnell feststellen, dass es hierbei nicht um irgendwelche Werte von aussen geht, sondern um Verständnis, Individualität, Mitgefühl, der Liebe zum Menschen und dem Willen, auf ihn einzugehen. Das sind Dinge, die einen Menschen wertvoll machen, eben die, die ihn zum Menschen machen, und Mensch bedeutet nicht unbedingt Teil der Gesellschaft.
Dieser Bericht soll nicht belehren, er soll höchstens vielleicht zum Nachdenken über ein paar Selbstverständlichkeiten anregen und manches vielleicht etwas in Frage stellen. Ich werde den Bericht gerne ergänzen, konstruktive Kritik ist mir immer willkommen.
In diesem Sinne, viel Spaß beim lesen! weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
-
-
-
anonym, 09.06.2006, 23:26 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
schöner bericht...lg inspire
-
-
-
Bericht zur 43. Woche
22.10.2005, 11:14 Uhr von
topfmops
Ein streitbarer, alter Zausel, jedoch niemals ein Streithammel, eher ein anarchistischer Pazifist...Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Hallo, Ihr da draußen,
wieder mal völlig unmaßgebliche Meinungen zu Ereignissen dieser und vergangener Wochen,
wieder mal viel gelesen, einiges gehört und selten was gesehen.
Dies ist der „Wochenbericht aus der Universitätsstadt“ zur 43. Woche.
Wie immer gilt:
Keinerlei ‚political correctness’,
keinerlei Rücksichtnahme,
keinerlei Verpflichtung, sich bis zum Ende durchzukämpfen,
keinerlei Anerkennung für ‚Scroller’,
keinerlei Verständnis für ‚Standard-Kommentare’,
keinerlei Gliederung im Text,
keinerlei Sinn und Verstand, aber
jede Menge bösartige Bemerkungen.
Wegen der Vogelgrippe hat einer der örtlichen Chinesen schon die Speisekarte geändert. 'Ente süß-sauer' ist nicht mehr die Nummer 22, sondern jetzt H5N1.
Daimler-Chrysler hat in einer weltweiten Rückrufaktion ca. 60.000 Autos in die Werkstätten beordert. Das hat VW nicht ruhen lassen: Sie haben weltweit alle Betriebsräte aus den Bordellen zurückgerufen.
Überall gucken mich irgendwelche weichgespülten Semi-Prominente an und behaupten: „Du bist Deutschland!“ Die deuten auf mich mit dem Unterton: „und schuld bist’e auch!“
Die zu Recht unbekannt gebliebene ‚University of Monroe’ hat mal wieder geforscht. Diesmal die Linguisten in Verbindung mit den Abstammungstheoretikern. Ein Ergebnis war: Der Vorname von Tarzan lautet „Ich“.
Eine Frage an die veganische Fraktion: Gehören Möhren und Radieschen eigentlich zum ‚Grünzeug’?
Und der Ausdruck ‚kieloben’ ist lediglich der Beweis dafür, dass jemand die Deutschlandkarte richtig herum hält. Dann ist München unten und Kiel oben.
Böse Zungen behaupten, dass Tante Angie, diese Blume aus der Uckermark, in einem früheren Leben ein Mann gewesen sein soll. Das bedeutet allerdings: Sie ist niemals gestorben.
Nein, zu dem Ausdruck ‚das Merkel’ versteige ich mich jetzt nicht.
Wenn jetzt im Rahmen der Kabinettsbildung Wolfgang Schäuble Innenminister werden sollte, so ist das im Vergleich zu Otto Schily als Linksruck anzusehen.
Heute hat die BRD noch ca. 80 Millionen Einwohner. In 20 Jahren sollen es 17 Millionen weniger sein. War dann die ganze Wiedervereinigung für’n Arsch??
Übrigens bleibe ich bei meiner Vermutung: Das Projekt 18 der FDP im vorletzten Wahlkampf war die Preisgabe des durchschnittlichen Intelligenz-Quotienten der Wahlkämpfer dieser Partei.
„Gürtel enger schnallen“ ??
Wo ich bei meinem Armani-Gürtel schon auf dem letzten Loch bin und auf selbigem pfeife??
„Man muss auch mal loslassen können“ ??
Erzähl das mal einem Ertrinkenden, der sich an den letzten Strohhalm klammert.
Dabei hatten wir es doch geschafft, nach der uralten Forderung von Rudi Dutschke, „den langen Weg durch die Institutionen“ anzutreten:
Ein ehemaliger Juso-Vorsitzender als Kanzler,
ein ehemaliger RAF-Anwalt als Innenminister,
ein ehemaliger, Steine schmeißender Taxifahrer ohne Abitur als Außenminister,
ein ehemaliges Mitglied der anarchistischen Kommune ‚Judengasse’ in Tübingen als Justizministerin,
ein ehemaliges SDS-Mitglied, das sein Millionenerbe an den Vietkong verschenkte, als UN-Beauftragten.
Und für den Fall, dass Joschka Fischer mal für den frühen Nachmittag des 1.5.1973 ein Alibi brauchen sollte:
Er war in Heidelberg auf dem Heiligenberg im Busch nebenan.
Ein Bonmot von Ambrose Bierce ist mir wieder eingefallen:
‚Belladonna’ ist im Italienischen eine schöne Frau, im Englischen ein tödliches Gift.
Wer will abstreiten, dass beide Sprachen im wesentlichen übereinstimmen?
Bei einem Besuch in meiner Lieblingsheimat Köln – Heimat ist für mich da, wo ich mich wohlfühle – fand ich ein Jahrzehnte altes Graffito wieder, das der Hauseigentümer dankenswerterweise nicht hat entfernen lassen:
„Ausländer rein, Rheinländer raus!“
Denn das Leben als Ausländer kann nur der beurteilen, der selber Ausländer ist oder mal als solcher gelebt hat.
Horst Köhler hat der rot-grünen Regierung die Entlassungsurkunden überreicht und gleichzeitig Onkel Gerd mit der kommissarischen Übernahme der Regierungsgeschäfte beauftragt. Meinetwegen kann das die nächsten 4 Jahre so bleiben.
Und dann war da noch der Rabbi, der sich verzweifelt an seinen Gott wandte:
„Herr, stell’ dir vor, ich bin Rabbi und mein Sohn ist Christ geworden!“
„Was soll daran so schlimm sein? Meiner schließlich auch!“
„Und was hast du getan?“
„Nu, hab’ ich gemacht ein Neues Testament!“
Alle wollen länger leben, aber keiner will alt werden.
Die Stiftung ‚Warentest’ hat sich zwölf Vibratoren vorgenommen und intensiv ausprobiert.
Gesamtergebnis: ‚befriedigend’.
Übrigens wird Michael Gorbatschow seit Jahren falsch zitiert. Er hat niemals gesagt: „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.“ sondern er meinte: „Wer zu früh kommt, den bestrafen die Frauen!“
Wenn jetzt schon die Autobahnen verkauft werden sollen, weil man die Kosten dafür nicht mehr aufbringen kann, warum werden dann die Rentner und Arbeitslosen nicht auch verkauft?
topfmops, der auch auf anderen Plattformen zu Gange ist, bedankt sich für’s Lesen und Bewerten und freut sich auf lesenswerte Kommentare. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
-
anonym, 03.01.2010, 19:28 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Ist zwar uralt, aber ich hab es erst heut entdeckt + mich trotzdem noch königlich amüsiert. Hab Dank dafür ... !!! LG Guela
-
-
Fluetie, 23.10.2005, 18:33 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
sehr nützlich ( Sprache: Altyopi ) :-) lg Dirk
-
LosGatos, 23.10.2005, 12:50 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
jede Woche neue Tops, du scheinst ein neues Hobby zu haben (oder ich war schon zu lange nicht mehr in dieser platten Landschaft)....adios LosGatos
-
-
Ausländerfeinlich? WIR doch nicht!!
Pro:
der beste Freund
Kontra:
wir haben ihn für immer verloren
Empfehlung:
Ja
Hallo,
nachdem ich euch gestern unter "die Rückkehr des verlorenen Sohnes" von unserem Freund Tom erzählt habe, möchte ich jetzt einige Ereignisse aufführen, die passierten, wenn wir unterwegs waren. Ich hoffe, dass sie einige Mitmenschen zum Nachdenken anregen.
1. Mister wer?
===========
Wir wollten ein Geburtstagsgeschenk für meinen Mann kaufen und meine Freundin ging mit Tom und mir mit. An einer Ampel schauten uns zwei junge Männer sehr intensiv an. Als wir fragend zurück guckten, weil von uns niemand sie kannte, sagte der eine: "Ist es nicht noch zu früh und zu hell, um deine Pferdchen schon laufen zu lassen?" Er dachte wohl, Tom sei unser Zuhälter.
2. Nächstenliebe
=============
Tom passte zwischendurch, wenn ich arbeiten musste, auf unseren Sohn auf. Dazu gehörte auch, dass er ihn zum Kindergarten brachte bzw. abholte. Dafür bekam er eine schriftliche Genehmigung von mir. Das muss so sein, weil sie sonst nur den Eltern die Kinder mitgaben. Trotzdem wurde ich gefragt, ob ausgerechnet ER unseren Sohn abholen müsse. Und das in einem kirchlichen Kindergarten. Soweit zum Thema Nächstenliebe.
3. Toleranz
=========
Tom arbeitete in Düsseldorf. Wir holten ihn ab und gingen mit ihm in die Altstadt. Dort sollte es eine Disco geben, die überwiegend von Farbigen besucht wurde und er wollte mal hin. Es war noch zu früh. Deshalb gingen wir in eine Kneipe und sezten uns an die Theke. Wir alberten rum und im Laufe des Gesprächs sagte mein Mann, im Spass natürlich:"Eh, lass meine Frau in Ruhe!" Tom darauf: "Ich nix verstehn. Ich Bongo-Bongo-Mann". Sein Deutsch war zu diesem Zeitpunkt schon ausgezeichnet. Da stand ein Typ auf und meinte: "Belästigt dich der A...? Soll ich ihm eine auf die Fresse hauen?". Daraufhin verliessen wir dieses edle Lokal und gingen in die Discol Dort waren wirklich überwiegen Farbige und niemand sprach uns an, was wir Weisse dort zu suchen hätten. Es war ein toller Abend!
4, Zahlungsunfähig?
================
Tom wollte ein handy. Wir gingen zusammen in die Stadt zu einem Mobilfunkanbieter. Ich schaute mir die dort liegenden handys an und Tom ging zu einem Verkäufer. Der schaute Tom ganz verdutzt an und meinte dann, einen Vertrag könne man nur gegen eine Kaution von 500 DM (die Währung gabs damals noch) machen. Auf meine Nachfrage meinte er: Aus Erfahrung wisse man, dass solche Menschen immer nur Verträge machen, um an handys zu kommen und dann abhauen. Man müsse sich ja schließlich absichern.
Wir verliessen den Laden, gingen zu einem anderen und bekamen ohne Probleme den Vertrag.
5. Beamte
========
Das war für mich eigentlich die härteste Sache.
Tom musste ja laufend wegen seines Asylantrages zu den Behörden. Sein Deutsch war sehr gut. Allerdings nicht im Schriftlichen. Meistens ging ich dann mit.
Was mir als Erstes auffiel: Sie duzten ihn immer und sprachen merkwürdiges Deutsch mit ihm, als würde er sonst nicht verstehen.
Einer der Beamten dachte wohl, ich sei seine Freundin und fragte mich, ob ich keinen Deutschen abbekommen würde.
6. Freunde
=========
Wir hatten daheim eine kleine Feier, bei der natürlich auch Tom dabei war. Nach einem guten Essen fragte uns ein "Freund": Muss das eigentlich, dass der Schwarze hier ist? Er hatte ohnehin kein einziges Wort mit Tom gesprochen und tat auch jetzt so, als würde Tom ihn nicht verstehen können. Mein Mann komplementierte diesen Typen raus und somit war diese "Freundschaft" für uns beendet.
Ich möchte mit diesen kleinen Geschichten aufführen, wie schrecklich dieser Ausländerhass hier ist. Es gab noch mehr Anfeindungen, eigentlich täglich. Und schwarze Schafe gibt es schließlich überall!
Man sollte mal bedenken, was diese Menschen mitgemacht haben: Sie verlassen ohne irgenwas ihre Heimat, in der sie gefoltert wurden. Sie kommen in ein Land, deren Sprache sie noch nicht sprechen und werden nur angefeindet.
Das muss aufhören!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Soweit der pädagogisch erhobene Zeigefinger!
Wir sind überglücklich, solch einen Freund wie Tom gehabt zu haben.
That´s it!
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2005-05-09 20:08:57 mit dem Titel Die Rückkehr des verlorenen Sohnes
Hallo zusammen,
heute möchte ich einen Erfahrungsbericht anderer Art schreiben. Es geht hierbei nicht um einen Werbe-Erfahrungsbericht, sondern um einen Bericht aus dem Leben.
Es begann im Frühjahr 1992. Meinem Mann und mir fiel an der Bushaltestelle im wahrsten Sinne des Wortes jemand vor die Füsse. Es war ein farbiger, junger Mann, der uns dann um Entschuldigung bat. Wir kamen ins Gespräch. Sein Deutsch war noch nicht so gut und so unterhielten wir uns (erst mal) in Englisch.
Er hiess Tom. Eigentlich hiess er Goodday. Da aber jeder bei der Behörde wohl über diesen Namen lachte, legte er sich einen anderen zu. Er war zu diesem Zeitpunkt 24 Jahre alt und gebürtiger Nigerianer.
Er erzählte uns bei einem Kaffee von seinem Land. Tom war gläubiger Katholik und dies wird nicht gern gesehen, zudem die politische Lage in Nigeria auch katastrophal ist. Man sperrte ihn also ein und sein Körper war übersäht von Narben, die er durch Peitschenschläge erlitten hat.
Tom floh zu seinem Bruder nach London, wo er zwei Jahre blieb. Dann kam er, wie auch immer, nach Deutschland. Er war erst 3 Wochen hier, als wir ihn kennenlernten.
Wir freundeten uns mit ihm an und lernten ihn immer besser kennen.
Wir besuchten ihn in seiner Asyl-Unterkunft. Ein alter Bunker, in dem verschiedene Nationalitäten dahin vegetierten. Tom teilte sich mit 2 anderen Männern in Zimmer, ohne Luft, ohne Fenster. Es gab lediglich eine Gemeinschaftstoilette und eine gemeinsame Küche.
Sein Asyl-Antrag wurde bewilligt und er durfte arbeiten. Er fand Arbeit in einem Schlachthof in Düsseldorf. Mit viel Glück fand er dann auch ein 1 Zimmer-Appartment, das mein Mann ihm wohnlich renovierte.
Tom war der beste Freund, den man sich vorstellen kann. Als wir ihn kennenlernten, war unser Sohn ca.1,5 Jahre. Tom kaufte ihm ein Bilderbuch und beide lernten zusammen. Sie sprachen Worte wie Mädchen, Junge, Bus etc zusammen aus. Erst in Deutsch, dann in Englisch. Binnen 6 Monate war sein Deutsch erstklassig.
Ich musste Schicht arbeiten und Tom legte seine Schicht so, dass er sich dann um unseren Sohn kümmern konnte. Er wickelte ihn, fütterte ihn und spielte mit ihm als würden sie sich ewig kennen. Ich wusste unseren Sohn in den besten Händen.
Einverstanden damit war aber nicht jeder. Ich wurde im Kindergarten angesprochen, wer DIESER Mann sei. Ich erklärte nur, er sei der Freund der Familie. Da Tom auch tagsüber kam, wenn mein Mann arbeiten war, fiel dies unserer Nachbarin auf. Als sie fragte, wer der Neger sei, habe ich nur gesagt: Mein Hausfreund. Von da an war Ruhe. Ich nehme mal an, aus Neid. Wenn wir zusammen unterwegs waren, gab es oft sehr böse Bemerkungen über den "Nigger" und manchmal habe ich mich über diese intoleranten Deutschen geschämt.
Tom hatte natürlich viel Heimweh. Aus diesem Grund kochte er schon mal für uns Speisen aus seiner Heimat. Alle Gericht kenne ich nicht mehr, aber an 2 kann ich mich besonders erinnern: Einmal gab es Hähnchen mit Reis. Das war so scharf, dass wir uns tagelang die Klinke der Toilettentür in die Hand gaben. Aber lecker wars!
Das Zweite was Fisch mit Spinat. Es schmeckte auch. Aber niemand wollte es so richtig essen, weil es nach Pippi roch.
Dann kam Toms persönlicher Feiertag: Er bekam seine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung und war jetzt ein freier Mann. Er durfte reisen. Natürlich wollte er zu seiner Familie, die er über 10 Jahre nicht mehr gesehen hatte.
Im August 1998 brachten wir Tom zum Flughafen. Am nächsten Tag rief er an und sagte, dass er angekommen sei. Er war überglücklich.
Am 3. September starb mein Vater. Eine Woche kam dann noch eine furchtbare Nachricht: Tom war tot!!!!!!!
Er war in Warry und wollte seinen Vater und einen Bruder von der Arbeit abholen. Da gabs eine riesige Gasexplosion, bei der über 500 Menschen starben. Tom und seine Angehörigen waren dabei.
Noch heute, wenn wir uns über Tom unterhalten, kommen uns die Tränen. Der Kontakt zu seiner Familie ist noch da. Wir schreiben uns und telefonieren gelegentlich.
Unser Sohn hat das 1.Buch als Andenken behalten und hat Toms Foto in seiner Fotowand.
Wir werden nie wieder einen solchen Freund haben. Er war immer für uns da. Er sprach uns Mut zu, wenn wir dumm angesprochen wurden und uns aufregten. Er hatte gelernt, damit umzugehen.
In Gedanken sehen wir ihn immer noch und hören dieses besondere tiefe Lachen, bei dem unwillkürlich mit lachen musste. Trotz der schrecklichen Schikanen war Tom ein immer fröhlicher Mann, der zu jedem höflich und freundlich war.
Im memoriam to Tom : We still love you and miss you!!!!!!!!!! weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
-
-
AngelikaR, 07.02.2009, 02:58 Uhr
Bewertung: besonders wertvoll
Was für eine traurige Geschichte. Ich habe Tom nicht gekannt, aber ich glaube sein Lachen habe ich gerade gehört. Wahrscheinlich war er genauso froh über Eure Freundschaft, wie ihr über seine.
-
-
redwomen, 07.12.2005, 08:44 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Tja, was will man, bzw. soll man dazu sagen ??? LEIDER ist hier bei uns in Deutschland, was ja angeblich ein aufgeklärtes und angebliches "etwas besseres" Land sein soll, ja SSSSSSSSSOOOOOOOOO tolerant und aufgeschlossen. Hier frage auch ich mich
-
-
Der Wert eines Menschen
Pro:
Nur wer tollerant ist kann Tolleranz erwarten.
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Im Grundgesetz steht zwar das jeder Mensch die gleichen Rechte hat und das mag vom Gesetzbuch her auch so sein, aber in der Gesellschaft gilt das deswegen noch lange nicht. Geld hat regiert die Welt gerade in der heutigen Zeit ist das mehr und mehr zur Tatsache geworden. Macht und Einfluß muß man haben oder man muß Leute kennen die das selbige haben um in der Gesellschaft kariere zu machen. Arbeitslosigkeit ist vorherrschend immer mehr Leute werden Arbeitslos und die Besten Stellen werden oft nicht an die Besten vermittelt sondern gehen an die die den Chef von der und der Firma kennen da die Väter zusammen Angeln gehen.
Ist das nicht ungerecht ?
Auch macht das äußere Erscheinungsbild viel aus.
Angenommen ein Mann geht in ein Restaurant und ist gekleidet auf gut Deutsch gesagt wie ein Penner, dann wird er aller wahrscheinlichkeit nach auch so behandelt, er bekommt sicher keinen Tisch indem Noblen Haus, als Grund werden sie sagen. " Tut mir leid sie vergraulen die Gäste." Man kann es verstehen sie haben Angst das ihnen Geld durch die Lappen geht. Aber ist es nicht ein armseliges Bild wenn man Jemanden wegen seines Äußeren verurteilt. Würde der Gleiche Mann gepflegt, rasiert und mit einem frisch gebügelten Anzug in das gleiche Restaurant gehen, dann würde man ihm
wahrscheinlich die Füße küssen.
Punks
In den Straßen sieht man vorallem im Frühjahr und Sommer verständlicher weise einige Gestalten um Geld betteln, haste mal ne Mark war ein bekannter Spruch. Es sind Punks, Leute die aus Provokation Irokesenschnitt oder andere auffallende Frisuren tragen. Oft werden diese Leute in unserer Gesellschaft nicht gerade tollerant behandelt, sie werden als Verbrecher gesehen und Gefährliche Typen, meist von dem älteren Teil unserer Gesellschaft. Dabei sind gerade die Punks echt harmlose Typen. Die meisten Menschen machen sich garnicht die Mühe näher auf einen Menschen einzugehen, sie sehen etwas das sie nicht kennen und reagieren mit abscheu manchmal sogar mit haß. Das ist wirklich ein erbärmliches Bild für eine Gesellschaft die sich eine Demokratie nennt.
Behinderte
Jeder weiß das es Menschen gibt die eine Behinderung haben, Geistig oder Körperlich.
Die Menschen sind in vielen Fällen Ohne ihr verschulden an den Rollstuhl oder an eine andere Körperhilfe, Protese oder so gebunden. Es sind Leute die eine Last zu tragen haben die ihnen keiner nehmen kann sie müssen selbst für sich damit fertig werden. Wenn der Jenige mit der Behinderung aufgewachsen ist, ist es um so leichter. Das Starren der anderen Mitmenschen ist dann nicht von Belang, man ist es ja schon von klein auf gewöhnt und kennt es nicht anders.
Aber Leute die erst vor kurzem einen Unfall gehabt hatten die haben es sehr schwer mit dieser neuen Situation zu recht zu kommen. Sie werden sich in vielen Fällen erst einmal isolieren und möglichst
nicht unter Menschen gehen wollen. Doch genau das ist der Fehler, nur weil andere Menschen so intollerant und dumm sind darf man doch nicht nachgeben. Es ist wie ich schon erwähnt hatte, was die Leute nicht gut kennen da reagieren sie mit intolleranz und Angst. Gäb es auf der Welt z.B. mehrheitlich Menschen die im Rollstuhl sitzen oder Leute dessen Gesicht schwerstens entstellt ist, dann würden die Menschen die keine Behinderung haben von denen mit Behinderung wohl auch wie Aussetzige behandelt werden. Minderheiten haben es in diesem Land nicht gerade leicht. weiterlesen schließen -
.... Menschen kennen lernen ...
Pro:
Kann man überall ...
Kontra:
... man muss nur wollen.
Empfehlung:
Nein
Leute kennen lernen kann man überall: in der Disko, in der Kneipe oder sonst wo. Einige haben sogar ihre Lieblingstreffpunkte an sehr außergewöhnlichen Orten und fahren deshalb zum Beispiel nur noch mit dem Zug, weil da der Gesprächspartner sehr schlecht fliehen kann und so häufig eine sehr tiefgründige Unterhaltung zustande kommt.
Jedoch ist das Bad ( Hallenbad, Spaßbad etc.) eine nicht so beliebte Form des Treffs ( jedenfalls habe ich solche Erfahrungen gemacht), da man oft halbnackt durch eine allgemein kalte Gegend läuft ( Folge: Gänsehaut, iiihh!!!), jeder sieht die eigenen überflüssigen Pfunde und man muss feststellen, dass alle anderen einen besser geformten Körper haben.
Allerdings musste ich feststellen, dass sich dadurch auch Kontakte knüpfen lassen.
Mit meiner Trainingsgruppe war ich vor Silvester ein paar Tage in Oberhof ( Wintersportzentrum), leider im Moment ohne Schnee; und für uns Skilangläufer ist dieser schon fast lebensnotwendig. Ein jahrelanges Ritual ist jedoch der Besuch der „Rennsteig Thermen“, einem ( der zu vielen thüringer ) Spaßbäder direkt in Oberhof. Da ich jedoch aus dem Rutsche-runter-Treppe-wieder-rauf-Alter schon heraus gewachsen bin und mich für die Wirrpool-Generation noch etwas zu jung fühle, habe ich mich dem Ort zugewandt, der für meine Generation so typisch ist: die Schlaf- und Ruheecke. Allerdings soll das jetzt natürlich nicht heißen, dass die Jugend von heute nur aus Schnarchnasen besteht, doch ab und zu brauchen wir auch mal eine Pause von dem Leistungsdruck unter dem wir den ganzen Tag stehen.
Diese Ecke besteht in den „Rennsteig Thermen“ aus 10 Liegen, die etwas abgetrennt vom Bad liegen, jedoch genau neben dem Kinderbecken stehen, weshalb man nicht wirklich von Ruhe sprechen kann. Jeweils über den Plastikliegen befinden sich einige Lampen (Rot- und Weißlicht), die eine angenehme Wärme erzeugen und sogar etwas bräunen ( wie stark allerdings, sollte ich erst am nächsten Tag feststellen). Schaltet man diese Lampen nun per Knopfdruck ein, wärmen sie den eigenen Körper für 5 min und gehen danach in eine 3-minütige Ruhephase über; und danach muss man halt noch mal den Knopf drücken.
Kennt man aber nun das Bad schon, ist diese Zone natürlich der ideale Aufenthaltsort. Man kann sich entspannt hinlegen, vor sich hindösen und sich unterhalten. Am Anfang war es schon etwas aufwändig, sich alle 8 min zu erheben um diesen gewissen Knopf zu drücken. Jedoch habe sich immer Einige zusammen gefunden, die dann „Drück-den-Knopf“-Gemeinschaften gebildet haben.
Am Anfang lag man noch ziemlich regungslos nebeneinander. Später wurde dann füreinander gedrückt, und die Bedankungen dafür waren so vielseitig, so was habe ich noch nie erlebt. Bei einigen gab es nur ein Kopfnicken, andere haben sofort eine Cocktailrunde für alle spendiert und wieder andere nahmen mir dafür das Knopf-drücken für den Rest meines Lebens ab. Und irgendwann hat man dann auch mit der Konversation angefangen ( so richtig und nicht nur ein paar abgedroschene Small-Talk-Sätze). Mit meinem Nachbar führte ich stundenlange Gespräche über Narben, denn er hatte gerade ein paar Knieschürfungen und auch meine Narben, besonders an den Knien, konnten sich sehen lassen. Und wir mussten wohl beide feststellen, dass Fahrrad fahren doch nicht so ungefährlich ist wie viele immer behaupten.
Nachdem wir uns nun gegenseitig unsere Lebensgeschichte erzählt hatten, versuchten wir natürlich ein weiteres Treffen zu ermöglichen. Jedoch war es ziemlich schwer, zum selben Zeitpunkt noch einmal in die oberhofer Gegend zu gelangen ( ein anderer Ort wäre für uns natürlich inakzeptabel gewesen, schließlich liebten wir doch diesen Ort heiß und innig). Nach langen Verhandlungen einigten wir uns schließlich auf den 28. Dezember 2007, dann könnten wir nämlich gleich unseren 5-Jahrestag feiern.
Und so gingen wir schließlich auseinander.
Allerdings hatte noch einer die Idee, die Telefonnummern auszutauschen, jedoch hatte ich leider nicht mehr die Zeit, die Nummern der anderen zu erfahren, denn ich stand unter Zeitdruck da meine Traininggruppe seit geraumer Zeit schon auf mich wartete. Deshalb hoffe ich eigentlich auf eine Antwort der anderen. Und wenn nicht, dann sehen wir uns halt in 5 Jahren wieder.
Man muss also nicht unbedingt in eine Bar gehen um Bekanntschaften zu machen, man kann dies überall tun. Wichtig ist nur, dass man offen zu anderen Leuten ist, und sich nicht auf die „hinterste Liege“ verkrischt.
Übrigens: Am nächsten Tag hatte ich an vielen Körperstellen Sonnenbrand, wahrscheinlich hätte ich mich doch davor eincremen sollen, aber wer hätte ja schon ahnen können, dass ich Stunden unter diesen Lampen verbringen würde. weiterlesen schließen -
Der Rumpestilzchen-Effekt
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Der Rumpelstilzchen-Effekt
Dieser Beitrag ist kurz, für meine Verhältnisse sehr kurz, und beinhaltet nur einen einzigen Aspekt. Dieser aspekt erscheint auf den ersten Blick plausibel, wird jedoch allzu oft nicht so gehandhabt:
In dem Märchen der Gebrüder Grimm war der jungen Königin von einem Zwerg ihr Kind geraubt worden. Die junge Königin, der König und mithin das gesamte Volk waren sehr beunruhigt. Der Zauber des Zwerges war erst gebannt, als die junge Königin seinen Namen wusste: Rumpelstilzchen. Als der kleine Zwerg seinen Namen hörte, riß er sich mitten entzwei.
In angstbesetzten Problemsituationen können wir die Beunruhigungen nur dadurch in den Griff kriegen, indem wir die Störfaktoren tatsächlich benennen, um sie dingfest zu machen.
In diesem Sinne kann man vom Rumpelstilzchen-Effekt sprechen: Unbekanntes und Fremdes macht unsicher. Es ist in der Tat so, dass der Kobold, auch der, der in unserem eigenen Innern wohnt, solange tanzt und wütet, bis man seinen Namen kennt.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-06-02 15:46:57 mit dem Titel Zwei Frösche im Milchglas
Zwei Frösche im Milchglas
Zwei kleine Laubfrösche waren dereinst in ein Milchglas gefallen. Der eine Frosch versuchte, den Glasrand heraufzuklettern. Immer wieder rutschte er ab und fiel zurück in die Milch. Schließlich verließ ihn die Kraft, er gab auf und ertrank.
Der andere Frosch schwamm in dem Milchglas hin und her. Er investierte seine ganze Kraft und strampelte und strampelte. Dadurch schlug er die Milch im Glas allmählich zu Butter. So konnte er schließlich Tritt fassen, erholte sich und sprang aus dem Glas.
Wenn man ein Problem hat, gibt es immer mehrere Lösungswege. Nicht immer ist der erstbeste auch der richtige Weg. Unter Nutzung aller Umstände findet sich auch immer ein Weg.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-10-24 11:49:24 mit dem Titel Das Mutabor-Syndrom
Nun mal etwas kurzes, bildliches und wenig theorielastiges.
Das Mutabor-Syndrom
Das Märchen vom Kalifen Storch (Wilhelm Hauff), wo der Storch das Wort MUTABOR kennen muss, um sich zu verwandeln, der aber - einmal die Verwandlung zum Storch vollzogen - das Zauberwort vergessen hat und sich nicht mehr zurückverwandeln kann, so sehr er sich auch bemüht.
Erst als die weise, alte Eule zu Hilfe kommt, und den Storch darauf bringt, die Zauberer bei ihren Zusammenkünften heimlich zu belauschen, bekommt er die Zauberformel heraus und die Rückverwandlung gelang.
MUTABOR kommt aus dem Lateinischen und heißt "Verändere Dich!"
In der modernen Welt von heute wäre die weise, alte Eule wohl ein Berater oder ein guter Freund, die Zaubererrunde wohl eine Expertenrunde, die Familie oder der Freundeskreis.
Verschwendet einen kurzen Gedanken. - Wenn ihr denn wollt.
Indigo 2002
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-09-30 09:10:31 mit dem Titel Führung und Management im sozialen Dienstleistungssektor
Begriff und Wesen von Management und Führung
Management, Führung, Verwaltung und Administration sind verwandte Begriffe.
Definition nach Decker:
"Management soll hier verstanden werden als zielbezogene Aufgabenbewältigung durch Einsatz bzw. Nutzen von personellen, informationellen und sachlichen Ressourcen im Rahmen eines Prozesses der Koordination und eines Zielsystems. Management grenzt sich so von der mehr personenbezogenen Führungstätigkeit ab."
Im Folgenden wird Management und Administration bzw. Verwaltung für die Sozialwirtschaft synonym verwendet. Der Manager ist also in sozialen Einrichtungen auf unterschiedlichen hierarchischen Ebenen für die gesamte Wirtschaftsweise und Unternehmensführung zuständig. Er grenzt sich also deutlich von Sozialarbeitern, Erziehern respektive Therapeuten ab.
1.2. Führen als Aufgabe
Führung ist gleichfalls ein vieldeutiger Begriff und ebenso situationsbezogenen. Führung ist ein zeitbedingtes Handeln und stets im Kontext der gesellschaftlichen Situation zu interpretieren.
Umfrageergebnis bei Führungskräften zum Führungsbegriff haben ergeben:
Zielorientierte Verhaltensbeeinflussung (33,2%)
Mit allen gut zusammenarbeiten(25,7%)
Andere überzeugen(23,4%)
Dafür sorgen, daß Anweisungen ausgeführt werden (10,8%)
Sich als Vorgesetzte durchsetzen (5,6%)
Ausüben von Macht (1,4%)
Ein kraftvoll führender Moderator (nicht Befehlshaber) muß zwei Faktoren ständig im Blick behalten:
die Gruppen- bzw. Organisationskultur
das Ziel sowie die Motivation u. das Engagement der einzelnen Mitarbeiter
Definition:
"Hier soll Führen also mehr als eine indirekte Form der Führung verstanden werden. Der Führende sollte das Ziel im Auge behalten, vom Anliegen überzeugen, die Beziehungen innerhalb der Gruppe pflegen und die Fähigkeiten der Gruppenmitglieder fördern. Visionen und die Vermittlung des Zielsinns sollen den Gruppenmitgliedern einen Einblick in die Bedeutung der gemeinsamen Aufgabe, die Zusammenhänge und die Dynamik des Wandels geben." ( Decker, 1992).
Weiter erläutert Decker den Begriff der Führung:
"Allgemein ist Führung eine Tätigkeit, die die Steuerung und Gestaltung des Handelns anderer Personen zum Gegenstand hat. Sie vollzieht sich in Teilprozessen ... - die man Führungsprozesse nennt - und schafft Systeme, die der Entwicklung dieser Prozesse dienen." ( Decker, 1992, S.22 )
Führung besitzt drei Aspekte:
a) den sachlichen Aspekt
Führung ist hier die Gesamtheit aller Vorgänge, welche das Verhalten des jeweiligen Systems festlegen. Führung bedeutet hier Steuerung in einer Organisation im Hinblick auf die Zielsetzung.
b) den humanen Aspekt
Führung ist aber auch Menschenführung bzw. Mitarbeiterführung. Führung bezieht sich also auch auf die sozialpsychologischen Probleme wie Motivation, Lernen oder Verhaltensänderung von einzelnen oder Gruppen. Führung ist also primär Motivations- und Qualifizierungsvorgang und meint ebenso Helfen, Begleiten, Beraten, Fördern und Überzeugen.
c) den Beziehungs- bzw. Kommunikationsaspekt
Führen ist ein permanenter Kommunikationsprozeß zwischen Menschen ( Mitarbeitern, Vorgesetzten, Kollegen ). Führen ist demnach sozial-interaktiv.
In einer Phase, in der Menschen Selbständigkeit und Kommunikation als Werte und Verhaltensmuster internalisiert haben, kann Führung nach Decker keinen anderen Stil anwenden. Lebensstil und Führungsstil müssen deckungsgleich sein ( Systemkongruenz ).
Führung bedeutet zusammengefaßt:
verändern
Leistungen und Person anderer anerkennen
Menschen entsprechend ihren Interessen und Fähigkeiten einsetzen
Zusammenarbeiten
Delegieren,
informieren,
kontrollieren
lernen
zielorientierte Sachgestaltung weiterlesen schließen -
Mobbing am Arbeitsplatz!!!
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Sicher gibt es viele, die sich mit dem Thema Identivizieren können.
Ich schreibe über dieses Thema, weil eine Arbeitskollegin von mir
immer dermaßen runter genacht wird, für die Drecksarbeit gut genug
ist, usw.
Ich finde es einfach total unfair, jemandem das Gefühl zu geben,
er sei Dreck.
Was ist eigentlich Mobbing???
Mobbing kommt vom englischen, " MOB ", für Meute, Randalierer, usw.
Einfacher gesagt :Pöbeln.
- Man wird ausgegrenzt und Erniedrigt, dies kann von einer oder gleich-
zeitig mehreren Personen betrieben werden
- Man wird ständig kritisiert oder beschimpft
- Man wird geschnitten, einfach nicht beachtet
- Man bekommt ständig Arbeit aufgedrängt, oder solche, die die Qualifi-
kation einfach überschreiten
- Manchmal kommt es sogar so weit, das einem sogar Gewalt angesdroht wird,
oder man wird Sexuell belästigt
Wer sind die Täter beim Mobbing???
Mobbing findet meist zwischen Kollegen und Kolleginen statt, und es geht von Vorgesetzten gegenüber Untregebenen oder Umgekehrt.
Es gibt sogar Zahlen über`s Mobbing:
- zu 44 % sind es Kollegen und Kolleginen
- zu 37 % sind es Vorgesetzte
- zu 10 % Untergebene
Viele nutzen das Mobbing aus, um das Personal zu reduzieren.Das geschieht
meist durch Personen, die sich Ihrer Arbeit oder Position, durch andere
Personen bedroht fühlen.
Wer wird gemobbt???
- meist die, die in eine Integrierte Gruppe neu aufgenommen wird
- dann werden auch Behinderte, mit Sprachstörung gemobbt, belustigt
- Sehr häufig gilt es auch den alleinerziehenden
- andere wieder, die durch : Haare, Kleidung, Verhalten, usw. auffallen
- ein Nichtraucher unter Rauchern
Mobbing macht Krank!!!
Bei vielen führt dies zu einer Seelischen Belastung, oder gar zur Erkrankung
des Körpers.
- Magen- und Darmprobleme
- Schlaf- und Konzentrationsstörungen
- Kopfschmerzen und Depressive Verstimmung
- Atemwegs- und Hauterkrankungen
Es gibt vier Phasen in der Mobbing-Phase!!!
1. Ungelöster und schlecht bearbeiteter Konflikt
2. Nacg ständiger Konfliktation nimmt das Selbstwertgefühl ab, man gerät in die
Rolle des Aussenseiters
3. Die Entwicklung eskaliert.Durch die ständige Demütigung, wird man in seiner Arbeit unsicher und leidet darunter
4. Am Ende ist man soweit, das man am liebsten den Arbeitsplatz verlassen
möchte.Entweder kündigt man selbst oder man wird gekündigt, bzw. willigen
einen Auflösungsvertrag ein.Dann treten die eben angegebenen Krank-
heiten auf.
Wie kann man sich helfen???
- Kummer über Kränkung nicht in sich hineinfressen
- Mit dem Mobber ein Gespräch führen
- Auf Rückendeckung anderer sorgen, bzw. den Betriebsrat informieren
Sollte man jedoch mitbekommen, wie jemand so dermaßen gemobbt wird, sollte
man eingreifen, denn sonst macht man sich mitschuldig.
Also, meine Meinung dazu:
Niemand hat das recht, jemanden so dermaßen zu hintergehen, bzw.
so schlecht zu behandeln, denn man weiß nicht, was man der Person damit antut,
bzw. sollte man sich mal Gedanken darüber machen, ob man die Zukunft des andern
mit seinem Gewissen bewahren kann.
Es gibt genug Ärger auf dieser Welt!!!!!!!!!!!!!!!!!
Bis bald euer Widder Nadine!!!! weiterlesen schließen -
Gleichberechtigung - von Emanzen, echten Kerlen und Mannsweibern.........
25.08.2002, 16:13 Uhr von
chaosleo
Ich interessiere mich für alles aktuelle, egal ób aus den Bereichen Sport, Medien, Politik und We...Pro:
es wurde Zeit und der Wandel ist mittendrin
Kontra:
man kann es auch arg übertreiben...
Empfehlung:
Nein
Hallo ihr Lieben!
In unserem großen Betrieb ist es jetzt auch so weit. Es hat ja auch lange gedauert, aber endlich gibt es sie: die Frauenförderung, oder Förderung von Frauen in Führungspositionen, wie es bei uns heißt.
Ich war begeistert. Endlich mal etwas nur für uns. Aber als ich mir so die Mission dieses betrieblichen Kommittees mal genauer ansah, hatte ich da so meine Zweifel.
Da haben sich also 10 Männer und 6 Frauen zusammengetan, um die Frauen weiter voranzubringen. Um mir zu sagen, dass bei uns gerade mal 5% aller Führungspositionen von Frauen besetzt seien und das dies schon ein gewaltiger Schritt sei. Da ich im Vertrieb arbeite, weiss ich was es damit auf sich hat. Ich bin die einzige Frau im Vertrieb. Und bisher hatte ich nie Probleme. Das mag an meiner Art liegen, denn ich erschrecke mich nicht, wenn die Kollegen zynisch über Frauen und Autofahren reden, wenn sie "frauenfeindliche" Witze reissen oder bei Kunden vor Angst in die Knie gehen, weil "der Entscheider" eine Frau ist. Ich hab immer gelacht, selber Witze gemacht und mein "Frausein" nicht ganz so ernst genommen.
Aber ich habe auch schon viele Führungskräfte kennengelernt, die schlicht und einfach von der Vorstellung eine Frau als gleichberechtigte (weil eben auch Führungskraft) oder noch schlimmer als Vorgesetze Kollegin zu akzeptieren, völlig überfordert waren.
Soll ich ihnen das übelnehmen? Ist es nicht vielmehr so, dass sie eben so aufgewachsen sind und in dem Schema, "der Mann bringt das Geld nach Hause" festgewachsen sind?
Und ist es nicht auch so, dass diese Männer im Zuge der Emanzipierung der Frauen, regelrecht zu Opfern wurden? Vielleicht einwenig übertrieben, aber mir hat diese Emanzipierungswelle nicht gefallen, sie war sogar eher hindernd.
Da sind irgendwelche aufgeschreckten Mannsweiber lautschreiend durch die Gegend gerannt und haben jedem männlichen Wesen (weil eben männlich) den Krieg angesagt. Mal ehrlich, wer nimmt das denn ernst?
Aber diese Welle ist abgeschwappt und wir fangen an, uns zu besinnen. Und ist nicht auch schon viel passiert? Ist es denn heute noch so völlig anormal, eine Frau in einer Führungsposition zu sehen? Oder überhaupt die Tatsache, dass Frauen arbeiten gehen?
Es ist auch nichts seltenes mehr, dass Ehefrauen mehr Einfluss und Macht als ihre Ehemänner haben...
Wodurch haben wir das geschafft? Durch die Emanzen? Nein, eher nicht? Durch unsere Politiker? Ja, zum Teil, wobei sich da heute bei unseren weiblichen Politikern auch wieder die Art Emanze ausbreiten mag, die mir nicht zusagt...Durch Frauennetzwerke? Ja, ganz bestimmt. Da haben sich Frauen zusammengerauft, und es den Männern nachgemacht. So wie die Studenten damals, durch universitäre elitäre Verbindung sichere Positionen in der Wirtschaft erlangen konnten, können Frauen das heute in gewissem Masse auch. Durch uns selbst??? Ja, und das sogar ganz bestimmt. Frauen haben einfach immer das Problem (gehabt) viel zu bescheiden zu sein. Tu gutes, und rede darüber! Das liegt einer Frau aber gar nicht. Man agiert lieber im Hintergrund, heimst still die Erfolge ein (mit denen sich meist andere brüsten), leidet still und kommt nicht weiter.
Da helfen auch Frauenquoten, Frauenförderungen, und was nicht alles, nicht weiter. Wenn Frau nicht auf sich aufmerksam macht, dann passiert eben nichts.
Aber das ändert sich eben zunehmend. Frauen entdecken, dass sie Qualitäten haben, die Männer eben nicht haben. Sie müssen nicht im Anzug umherlaufen und laut schmutzige Witze erzählen können, um die gleiche Anerkennung wie ein Mann zu erlangen. Sie haben Intuition, Gefühl und wissen doch eigentlich was zu tun ist. Frauen und Männer haben das erkannt.
Frauen haben Führungsqualitäten, die Männer nicht haben. Allerdings haben Männer dafür wieder ganz andere Qualitäten. Die Mischung macht es.
Und das ist der Grund warum Männer und Frauen gleichberechtigt sind. Weil sie beide sich perfekt ergänzen. Wenn ich jetzt von manchen nicht verstanden werde, weil viele sagen, Männer und Frauen passen nicht zusammen, dann habt ihr teilweise sogar recht. Das Problem ist nämlich, dass weder die Männer noch die Frauen, wissen und akzeptieren, dass sie sich ergänzen.
Vielleicht sollten wir uns alle darauf konzentrieren, dann brauchen wir den Quatsch wie Frauenförderung nicht. Frauennetzwerke hingegen sind völlig okay, machen es die Männer es doch genauso. Warum also nicht?
In diesem Sinne, liebe Frauen - erwartet nicht von den Männern, dass sie Euch verstehen und denken, wie eine Frau, sie sind eben Männer. Liebe Männer - erwartet nicht von den Frauen, dass sie sich durchbeissen, mit Euch Fussball schauen oder Weltmeister im Business-small-talk werden, sie sind eben Frauen.
Gleichberechtigung ist immer eine Frage der Ansicht.
Viele Grüße an alle die es lesen,
und nehmt Rücksicht auf Eure Mitmenschen
Eure Leonie weiterlesen schließen
Informationen
Die Erfahrungsberichte in den einzelnen Kategorien stellen keine Meinungsäußerung der Yopi GmbH dar, sondern geben ausschließlich die Ansicht des jeweiligen Verfassers wieder. Beachten Sie weiter, dass bei Medikamenten außerdem gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
¹ Alle Preisangaben inkl. MwSt. und ggf. zzgl. Versand. Zwischenzeitl. Änderung der Preise, Lieferzeiten & Lieferkosten sind in Einzelfällen möglich. Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr.
Bewerten / Kommentar schreiben