Mexiko City Testberichte
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Pro & Kontra
Vorteile
- hier sollte jede Rundreise starten
- Kultur
- muss man gesehen haben, wenn man schon mal dort ist
Nachteile / Kritik
- laut, Chaos, Abgase
- Armut
- you\'ll never walk alone
Tests und Erfahrungsberichte
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Mexico city
4Pro:
s.Bericht
Kontra:
s.Bericht
Empfehlung:
Ja
===Die Hauptstadt Mexico City===
Die Hauptstadt würde ich nicht unbedingt als "Muss" bezeichnen. Wer weniger Zeit hat kann auch durchaus auf Yucatan starten.
Mexico City bzw. Mexiko Stadt ist allerdings durchaus eine Metropole die eine Reise wert ist.
México, D.F. hat ca. 25 Millionen Einwohner (die genaue Zahl weiß niemand) und ist damit ein Gigant. Vom Flugzeug aus schien die Stadtagglomeration keine Ende zu nehmen. Mexiko-City an sich hat 8 Millionen Einwohner.
Kommen wir zum negativen.
Die Luft. Die Luftverschmutzung in Mexico City ist extrem. Der Internationale Rat für sauberen Verkehr (ICCT) berichtet das 4000 der Bürger von Mexico City jedes Jahr allein wegen der hohen Luftverschmutzung sterben.
Laut anderen Berichten ist ein Tag in Mexico City so schädlich wie 2 Schachteln Zigaretten rauchen.
Ein Phänomen für mich war das ich am Morgen frisch geduscht, gewaschen auf Sightseeing ging und am Abend eine abrubbelbare Schmutzschicht im Gesicht hatte. Einmal spielte dann auch mein Kreislauf nicht mehr mit und ich musste eine Pause nehmen. 4 Millionen Autos, 100.000 Taxis, 28.000 Busse und x-tausende Lastwagen belasten die Luft, von den Unternehmen mit den laxen Umweltschutzbestimmungen in Mexico City ganz zu schweigen.
Mexiko-City galt bis zum Wirtschaftsboom in China wegen der hohen Schwefeldioxid- und Kohlenmonoxid-Konzentrationen als schmutzigste Stadt der Welt. Diesen Titel haben nun chinesische Städte inne aber Mexico City ist nach wie vor unter den Top 5. Sicher ein großer Nachteil dieser Stadt.
Die Stadt hat allerdings soviel zu bieten dass man dies für ein paar Tage in Kauf nehmen sollte.
Zum positiven:
Die Leute.
Ich mag die Mexikaner. Ein zumeist freundliches, offenes Volk. Unter allen Lateinamerikanern haben sie zudem neben den Argentiniern definitiv am meisten Kultur.
Museen
Das Nationalmuseum für Anthropologie im Chapultepec-Park ist sehr faszinierend.
Die archäologischen Sammlungen sind eine der beeindruckendsten die ich je gesehen habe. Der Park selbst ist auch interessant. Wir kamen dort sehr leicht in Kontakt mit Mexikanern und hatten sehr viel Spaß.
Museo Nacional de Arte
Wie der Name schon sagt das Museum für mexikanische Kunst vom
16. Jahrhundert bis in die 1950er Jahre. Interessant aber rückblickend kein "Muss".
Das ist hingegen der Zocalo, der Hauptplatz. Als wir dort waren war gerade eine Demonstration vorbei. Der Platz mit der barocken Kathedrale von Mexiko-Stadt ist riesig. Der Zocalo ist von interessanten Gebäuden umgeben - eben von der beeindruckenden Kathedrale, dem Palacio Municipal (Stadtpalast) von 1720 und dem "Palacio Nacional" (Nationalpalast), dem Amtssitz des Präsidenten.
Die "schwimmenden Gärten" von Xochimilco sind für mich auch ein Muss. Dies ist der Hauptausflugsort für die EinwohnerInnen der Stadt. Auf einem Boot zu fahren ist einfach ein Erlebnis. Es ist sehr witzig wer einem da entgegenkommt, verliebte Paare, Mariachi Gruppen in Booten und fahrende Händlerinnen. Der nahe liegende Markt ist auch interessant aber der Höhepunkt an Märkten war für mich der Hexenmarkt.
Vor dem Hexenmarkt warnten uns alle - er sei gefährlich für Ausländer etc. (im Grunde fühlten wir uns in Mexico City nie gefährdet, weder am Tag noch in der Nacht, lediglich eine Geldtasche wurde uns in der U-Bahn gestohlen).
Noch kurz zum Nachtleben - viel bekamen wir damals nicht mit, wir waren am Abend recht geschafft. Wir gingen zuerst immer Schwimmen (das Hotel hatte einen Pool mit Blick über die Stadt), was trinken und dann gemütlich aus. Einmal war versehentlich eine wildere Bar dabei als wir aufs Geratewohl umherliefen, zumeist waren wir aber in der Zona Rosa, der Ausgehzone der Reichen. Da kann nix passieren aber wie gesagt auch ansonsten fühlten wir uns in Mexico City nie gefährdet.
Zurück zum Markt.
Auf dem Markt kann man allerhand okkulte Gegenstände kaufen, vom Totenkopf bis zu Kräutern für (eh klar) die Potenz aber auch alle möglichen Tiere. Sensationell!
Noch ein Muss - Plaza Garibaldi. Auf dem Platz befinden sich dutzende von Mariachi Bands die ihr Können zum Besten geben. Eine Band für sich spielen zu lassen ist nicht teuer und sehr amüsant. Wir haben die Band zuerst ein Lied nach ihrer Wahl (es wurde eine Schnulze) und dann La Chucharacha (sorry musste einfach sein) spielen lassen.
Insgesamt bekommt die Stadt von mir 4 Sterne, eine geniale Stadt aber 1 Stern Abzug für die Luftverschmutzung weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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anonym, 18.02.2010, 00:26 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Schöne Grüsse, Talulah
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Die größte Stadt der Welt
30.11.2005, 11:06 Uhr von
carsten1962
Hallo, schreibe hier und bei Ciao, schreibe gern über Gesellschaftsspiele und ReisenPro:
hier sollte jede Rundreise starten
Kontra:
laut, Chaos, Abgase
Empfehlung:
Ja
Mit diesem Bericht möchte ich eine Serie von Berichten zu meiner dreiwöchigen Rotel-Reise durch Mexiko, Belize, Guatemala und Honduras beginnen. Wer Rotel noch nicht kennt, ich habe dazu meinen Erstbericht geschrieben. Dieser Bericht betrachtet nur einen Teilaspekt, also die ersten beiden Tage, meiner insgesamt 22-tägigen Reise durch diese vier Staaten. Ein Visum wurde für keinen der vier Staaten benötigt. Impfungen sind auch keine außergewöhnlichen notwendig. Der übliche Reiseimpfschutz (Hepatitis A und B, Polio, Tetanus) reicht aus.
Die Reise begann in Mexiko City, dem kulturellen und wirtschaftlichen Zentrum Mexikos. Mexiko City ist nicht nur die Hauptstadt des gleichnamigen Staates, sondern mit geschätzten 30 Millionen Einwohnern sogar die größte Stadt der Welt!
Historie und Lage
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Die Geschichte dieser Stadt begann im 14. Jahrhundert als die Azteken hier ihre Hauptstadt Tenochtitlan auf einer Insel im Texcoco-See gründeten. Dieser See lag in einem Hochtal auf 2242 m Höhe. Heute ist von dem See nichts mehr zu sehen, da die Spanier nach der Eroberung systematisch das Hochtal entwässerten. Mexiko City ist von Bergen umrahmt. Dabei fallen vor allem die beiden Vulkane Ixtaccihuatl (5286 m), genannt die liegende Jungfrau, und der vielleicht auch in Deutschland bekannte Popocatépetl (5452 m) auf. Beide sind aber nur noch sehr selten von Mexiko City aus zu sehen, da ständig eine Dunstglocke über der Stadt schwebt. Trotz recht guter Sicht während meiner Anwesenheit, waren die beiden Vulkane leider nicht zu sehen.
Die Azteken, die sich selbst Mexica nannten, bauten ihre Hauptstadt umfangreich aus. Prachtvolle Tempelbauten schmückten das Zentrum der Stadt. Die Pyramiden stellten dabei Nachbildungen von Bergen dar, auf denen dann Tempel errichtet wurden. Zur Versorgung wurden schwimmende Gärten (auf Stroh schwimmender Anbau von Lebensmitteln) angelegt, deren Spuren heute noch zu finden sind.
Am 13. August 1521 wurde die prachtvolle Azteken-Hauptstadt von den Spaniern unter Führung von Cortes und verbündeten Indianerstämmen dem Erdboden gleich gemacht. Dies kann man durchaus wörtlich nehmen. Von Tenochtitlan blieb so gut wie nichts erhalten. Alles wurde zerstört.
Im selben Jahr wurde von Cortes die Hauptstadt "La Ciudad de Mexico" des späteren kolonialen Königreiches Nueva Espania an diesem Ort gegründet. Wie in allen spanischen Kolonialstädten wurde im Zentrum ein zentraler Platz (Zócalo) angelegt, der von einer Kathedrale und Regierungsgebäuden umrandet wird. Die Stadt wurde dann schachbrettartig weiter ausgebaut. Auch dies ist heute nicht nur hier, sondern in fast allen mexikanischen Städten unübersehbar.
Die Entwässerung des Hochtales hat leider heute noch folgen. Der ständig sinkende Grundwasserspiegel führt dazu, dass sich der Untergrund aus Lehm bewegt und sich somit auch Gebäude bewegen. Diese Spuren sind an vielen Gebäuden deutlich zu sehen, z.B. an der Kathedrale am Zócalo und an der alten Basilika. Der Lehmboden hat aber auch einen Vorteil. Bei Erdbeben dämpft er die Erschütterungen.
Ab nun zu den einzelnen Punkten, die ich in Mexiko City besucht habe.
Zócalo
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Der zentrale Platz in Mexiko City gehört zu den größten Plätzen der Welt und misst immerhin eine Seitenlänge von stolzen 240 m. Umbaut ist dieser Platz auf der Ostseite vom Nationalpalast und auf der Nordseite von der Kathedrale. Zwischen Kathedrale und Nationalpalast im Nordosten des Platzes kann man heute die Reste der ehemaligen wichtigsten Tempelpyramide sehen, der Templo Mayor genannten Ausgrabungsstätte. Die Größe des Platzes ist beeindruckend. Es waren tausende von Menschen auf dem Platz. Hier ist wirklich viel los. Beeindruckend war auch die riesige Nationalflagge, die über dem Platz flattert. Sie wird täglich um 18 Uhr mit einem Zeremoniell eingeholt. Eigentlich heiß der Platz "Plaza de la Constitutión", er wird aber von allen einfach nur Zócalo genannt. Selbst die Metrostation heißt Zócalo. Im weiteren Umfeld um den Zócalo finden sich viele alte Bauten, die im kolonialen Stil erbaut wurden.
Nationalpalast
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Am Zócalo steht auf Ostseite in einer Breite von 240 m der beeindruckende Nationalpalast, in dem der Amtssitz des Präsidenten des Staates Mexiko ist. Ein Besuch dieses Palastes lohnt. Man sollte sich auf jeden Fall das eindrucksvolle Murales von Diego Rivera ansehen, in dem die Geschichte des Landes in Bildern von Indianern über Cortes bis zur Revolution 1910 dargestellt sind. Dieses eindrucksvolle Bild befindet sich im Treppenhaus zum oberen Flur. Von Vorteil ist es hier einen Führer dabei zu haben, der das Bild in Details erläutern kann. Im Bild finden sich viele historische Persönlichkeiten des Landes wieder, aber auch Persönlichkeiten, die Einfluss auf die Geschichte genommen haben, wie z.B. Karl Marx. Da ich eine Rundreise gebucht hatte, war natürlich ein Reiseleiter dabei, der viel zu dem Bild erklären konnte. Im Flur befinden sich noch weitere sehr interessante Bilder.
Kathedrale
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Im nördlichen Bereich wird der Zócalo von der Kathedrale begrenzt. Dabei handelt es sich um den wahrscheinlich größten Kirchenbau des amerikanischen Kontinents. Die Kathedrale ist 100 m lang, 46 m breit, hat 5 Hauptschiffe und 14 Kapellen. Der Bau erstreckte sich über 3 Jahrhunderte. Dieser Bau steht sicher imposant am Platz. Schade ist, dass es viele Bauschäden gibt, da der weiche lehmige Untergrund nachgibt. Innerhalb der Kathedrale sind deshalb stählerne Verstärkungen erforderlich, um das Gebäude vor dem Einsturz zu retten. Einen besonderen Eindruck hat bei mir auch das im mittleren Kirchenschiff an der Decke angebrachte Pendel gemacht, das bis zum Boden reicht. Hier kann man die ständigen Gebäudebewegungen sehen. Es pendelte die ganze Zeit mit einem Ausschlag von 5cm je Seite. Das ist ziemlich viel! Ich hoffe, dass das Gebäude noch lange der Nachwelt erhalten bleiben wird.
Templo Mayor
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Zwischen Kathedrale und Nationalpalast befindet sich eine Ausgrabungsstätte. Dort findet man die Reste des Haupttempels der Azteken. Auf dieser Pyramide waren zwei Tempel vorhanden. Ein Tempel zu Ehren des Regengottes Tláloc und ein Tempel zu Ehren des Reichsgottes Huitzilopochtli. An dieser Ausgrabungsstätte ist noch gut zu erkennen, dass die Pyramiden nicht mit einem Mal gebaut wurden, sondern in mehreren Phasen. Alle 52 Jahre wurden die Pyramiden überbaut. Warum gerade alle 52 Jahre? Der Kalender der Indianervölker betrug für ein Jahr 260 Tage. Dieser kam nach 52 Jahren wieder in Deckung zum Umlauf zur Sonne nach 325,25 Tagen. Dann begann für diese Völker eine neue Epoche. Vor dieser Ausgrabungsstätte befindet sich ein sehr schönes in Bronze gestaltetes Modell des ehemaligen Tenochtitlan, das ebenfalls sehenswert ist.
Die Madonna von Guadalupe
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Im Norden der Stadt befindet sich das religiöse Zentrum Mexikos! In der neuen Basilika "Nuestra Senora de Guadalupe" kann das Bildnis der wundertätigen dunkelhäutigen Madonna der Indios, die schwarze Madonna von Guadalupe von jedermann besucht werden. Sie ist das Nationalheiligtum Mexikos! Sie ist in der neuen Basilika so angebracht, dass sie von jedem Gottesdienstbesucher gesehen werden kann, aber auch ohne den Gottesdienst zu stören, durch einen Nebeneingang an der Seite von jedem anderen Besucher gesehen werden kann. Dazu geht man in das Kellergeschoss. Vor der Madonna laufen drei Fließbänder damit niemand zu lange vor der Madonna stehen bleiben kann. Eine geschickte Einrichtung, wie ich finde, aber sicher sehr sinnvoll, denn sonst würde es sicher zu Stauungen kommen. Zu meinem Glück war zur Zeit meines Besuches nicht viel los.
Die neue Basilika musste gebaut werden, da die alte Basilika durch Erdabsenkungen so baufällig wurde, dass ein betreten nicht mehr möglich ist. Dennoch finden dort noch gelegentlich Kunstausstellungen statt.
Torre Latinoamericana
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Wer einen Überblick über diese gewaltige Stadt ergattern möchte, der sollte einen Ausflug in den 42. Stock des Lateinamerikaturms machen in eine Höhe von 176 m machen. Von der dortigen Aussichtsplattform hat man einen tollen Ausblick über die gesamte Stadt. So weit das Auge reichte sah man nur Stadt. Selbst die umliegenden Gebirgshänge werden zunehmend bebaut. Die Stadt ist trotz ihrer Größe immer noch am wachsen. Diesen tollen Ausblick, den ich genießen durfte, gibt es aber leider nur sehr selten. Ich hatte das Glück, dass es in den Tagen vor meiner Anreise geregnet hatte und dass ein verlängertes Wochenende durch die Feiertage Allerheiligen und Allerseelen stattfand. Dadurch war das Verkehrsaufkommen entsprechend gering und die sonst übliche Dunstglocke kaum vorhanden. Der Besuch des Lateinamerikaturms lohnt also nur, wenn die Sicht ungewöhnlicherweise mal gut ist.
Museo National de Antropologia
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Ein absolutes Muss für jeden Reisenden in Mexiko ist der Besuch des anthropologischen Museums. Es gilt als eines der besten anthropologischen Museen der Welt! Es liegt in der grünen Lunge Mexiko Citys im Chapultepec Park. Der Gebäudekomplex wurde in Anlehnung an die Mayaausgrabungsstätte Uxmal gebaut. Der zentrale Innenhof wird von einem riesigen Schirm überspannt.
Ein Rundgang mit Führung lohnt auf jeden Fall. Zunächst wird in einem Saal die Besiedelung Amerikas beschrieben. Daran schließen sich Säle über die Kulturen Teotihuacan, der Tolteken, der Azteken und der Maya an. Ein wirklicher Höhepunkt ist der Kalenderstein der Azteken. Beeindruckend ist auch die Nachbildung des Grabes aus Palenque mit einer aus Jade gefertigten Totenmaske. Auf diesen Besuch darf man auf keinen Fall verzichten, er ist die ideale Einstimmung für eine Rundreise durch die mexikanischen Ausgrabungsstätten!
Im Obergeschoss befindet sich noch eine ethnologische Sammlung, die den heutigen Indígenas gewidmet ist. Diese habe ich aber nicht besucht.
Besonders schön fand ich, dass vor dem Museum eine Gruppe in Kostümen alte Aztekentänze aufführte.
Schwimmende Gärten
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Im Stadtteil Xochimilco finden sich die Reste der ehemaligen schwimmenden Gärten. Heute schwimmen die Gärten nicht mehr. Die Wurzeln der Pflanzen haben längst den Grund erreicht und es haben sich genügend Ablagerungen gebildet so dass die ehemaligen schwimmenden Anpflanzungen heute Inseln sind. Dieser Bereich wird heute als Naherholungsgebiet genutzt. Mit der Reisegruppe haben wir auch eine Bootsfahrt in den Schwimmenden Gärten mit den buntgeschmückten Trajineras, so werden die Boote genannt, gemacht. Es war eine Stunde der Erholung und Entspannung in der hektischen Stadt. Dieser Ausflug lohnt sich durchaus.
Garibaldiplatz
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Der Garibaldiplatz ist für seine Musiker bekannt. Am Abend treffen sich dort die sogenannten Mariachi-Musiker. Sie treten in prachtvollen Trachten auf und machen für ein paar Dollar für jedermann Musik. Ein Besuch am Abend möchte ich gern empfehlen.
Verkehrschaos
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Ein negativer und sehr bedeutender Punkt ist das Verkehrschaos und die Hektik in der Stadt. Während die Hektik vielleicht noch in jeder Großstadt zu finden ist, so ist dieses Verkehrschaos doch die Spitze dessen was ich bisher erlebt habe. Um aus der Stadt heraus zu kommen braucht man, wenn man schnell ist, mindestens eineinhalb Stunden. Dies ist aber nur an arbeitsfreien Tagen zu erreichen. Sonst braucht man sicher länger. Ohne in einen Stau zu geraten geht es nicht. Es ist unglaublich was dort los ist. Da wir alle Wege innerhalb der Stadt mit einem Reisebus zurückgelegt haben, mussten wir dieses Verkehrschaos leider in vollen Zügen erleben. Dazu kam, dass unser Übernachtungsplatz außerhalb der Stadt lag. Wir mussten also auch, auf den Anfahrts- und Abfahrtswegen durch das Verkehrschaos.
Interessant ist zu beobachten mit welchen Gelassenheit die mexikanischen Autofahrer dieses Verkehrschaos hinnehmen. Bei uns wäre das ganz anders.
Es ist übrigens nur lizenzierten Unternehmen erlaubt mit einem Bus in die City zu fahren. Wir konnten also nicht mit unserem Rotel in die Stadt fahren. Ich glaube unseren Fahrer hat das bei dem Verkehrschaos auch nicht gestört.
Die schon angesprochene Dunstglocke soll so heftig sein, dass ein eintägiger Aufenthalt dem Konsum von 40 Zigaretten entspricht. Das wundert mich nicht, denn Abgasfilter scheint es auch für die Industrie nicht zu geben.
Bevölkerung
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Wenn man eine Gruppenreise macht bleibt leider ein intensiver Kontakt zur Bevölkerung aus. Dennoch hat man einige Möglichkeiten in Kontakt zu treten. Die Menschen in Mexiko City waren sehr freundlich und hilfsbereit. Ich empfand den Kontakt sehr angenehm. Es gibt aber Bezirke in denen man sich laut Reiseführern nicht alleine bewegen sollte. Diese Bezirke habe ich aber nicht besucht. Ich empfehle hier zu die Veröffentlichungen des Auswärtigen Amtes zu lesen.
Trotz hohem Verkehrsaufkommen, welches einen gewissen Wohlstand darstellt, gibt es in Mexiko eine nicht unerhebliche Armut. Die Reiseleitung hat uns geschickt an diesen Bezirken vorbei geführt. Dennoch ließ es sich nicht verhindern, an der einen oder anderen Stelle Hütten aus Wellblech zu sehen. Ich hatte auf den Straßen mit mehr Bettelei gerechnet, als wie sie tatsächlich vorhanden war. Es war in etwa im gleichen Maße, wie man sie heute auch in deutschen Großstädten erleben kann.
Fazit
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Mexiko City ist sicher einen Besuch wert und gehört zu jeder Mexiko Rundreise dazu.
Besonders gefallen hat mir das anthropologische Museum. Ohne diesen Besuch sollte keine Mexikorundreise beginnen. Hier konnte ich unheimlich viel lernen. Jedoch sollte man den Besuch nicht ohne Führung machen, es sei denn man spricht sehr gut Spanisch und kann die Beschriftungen der Ausstellungsstücke lesen.
Im historischen Zentrum konnte ich den ersten Kontakt zu einer Ausgrabungsstätte am Templo Mayor erleben. Dabei war das Modell des ehemaligen Tenochtitlan sehr interessant.
Der Besuch des Lateinamerikaturms lohnt sich nur bei guter Sicht. Und die ist leider selten.
Abschreckend wirkt das Verkehrschaos! Die so sehr bekannte Dunstglocke habe ich zum Glück nicht erleben müssen. Sie ist aber leider fast immer vorhanden. Für diese beiden Punkte muss ich einen Stern abziehen.
Übrigens Geld sollte man erst in Mexiko wechseln, da man dort einen besseren Wechselkurs erhält. Hier bekommt man für einen Euro zehn Peso. Auf dem Flughafen von Mexiko City gab es den besten Wechselkurs, für einen Euro erhielt man 12 Peso.
Vielen Dank für das Lesen, das Bewerten und das Kommentieren. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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anonym, 08.01.2006, 20:24 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
***SH und LG***
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anonym, 20.12.2005, 23:14 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
sh, LG Birgit :-)
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Mexico city
Pro:
Kultur
Kontra:
Armut
Empfehlung:
Ja
Fakten:
Population: 24 Millionen Einwohner, 20 % der Mexikaner leben dort.
Lage:
Klima: gemaessigtes Klima, wie bei uns (warme Sachen zum Anziehen mitnehmen), 2240 m Ueber dem Meersspiegel gelegen!
soziale Schichten: wenige wirklich reiche, grosse Unterschiede zwischen Arm und Reich, kleinere Mittelschicht
Kulturen: Mexikaner, Indios, Spanier,....gegenueber Europaeern sind Mexikaner sehr aufgeschlossen, Abneigung haben sie gegen Amerikaner (sind fuer sie die "Gringos")
Religion : 89% römisch-katholisch; protestantische, jüdische und bahaiische Minderheiten.
Geschichte: Maya-, Aztelen-, Zaotekenstaemme haben die Kulture Mexicos sehr gepraegt, was man zum Beispiel in der Kunst Frida Kahlos und Diego Riveras sehen kann,...sie besinnen sich zurueck auf ihre Wurzeln. Nach der mexikanischen Revolution von 1910 kam dies verstaerkt zum Ausdruck, da der zu dem Zeitpunkt gewaehlte mexikanische pRaesident Kultur foerderte,...wodurch auch eben viele der gemaelde Riveras enstanden (siehe Nationalpalast).
Anreise: Ich habe als Student ueber STAtravel gebucht, drei Monate vorher, hat mich 640 Euro gekostet. Das gute daran war, dass ich einen Gabelflug bekommen habe, der sich nicht von einem normelaen preislich unterschieden hat. So bin ich nach Mexico city hingeflogen und von Cancun aus (Karibik) wieder zurueck. Das ist sehr empfehlenswert, wenn man nich so viel Zeit hat, da man sonst die ganze Strecke wieder zurueck muss. Als nicht Student kann es gut sein, dass man bis zu 1100 Euro zahlt, je nachdem wo und wann man bucht. Bin ueber die USA geflogen (Sicherheitscheck war okay, wie es jetzt, ein Jahr spaeter ist, weiss ich leider nicht), waren so ca. 13 Flugstunden.
Das Hostel, in dem ich in Mexico Stadt gewohnt habe, habe ich ueber das Internet schon im Voraus gebucht, besser, da man dann nicht so alleine in dieser riesen Stadt steht und einfach schon weiss, dass man einen Platz zum Schlafen hat. Buchen koennt ihr unter http://www.hostelscentral.com/stadt-151.html. Dort koennt ihr auch eine genauere Beschreibung des Hostels bekommen. Die Zimmer sind Mehrbettzimmer, ab vier Leute aufwaerts, sowohl nur Frauen bzw nur Maenner, als auch gemisch. Kostenpunkt: ca 11 Euro die nacht. Freuhstueck ist dabei, wie auch Bettwaesche.
Wenn ihr am Flughafen ankommt, koennt ihr entweder mit der U-Bahn fahren oder, was in der Nacht besser ist, mit dem Taxi. Dauz muesst ihr unbedingt in der Flughafenhalle tickets kaufen, denn, wenn ihr die direkt beim Fahrer kauft, wird man leicht abgezockt...so gings mir:) Duerfte nicht mehr als 20 Euro kosten.
Transport in der Stadt:
Taxifahren ist dann okay, wenn man vorher einen Preis ausmacht und wenn das Taxi ein gruen-weissrer Kaefer MIT nummer ist! Kosten weiss ich nicht,...aber nicht so teuer.
U-Bahn ist am Tag okay, gutes Streckennetz, ansonsten mit dem Bus.
Wenn man aus der Stadt wegwill in einer andere groessere nimmt man am besten einen 1.Klassefernbus, die sind schneller und vor allem sicherer, nicht wirklich teuer. Habe fuer eine 18 stuendige Fahrt 40 Euro gezahlt. Es gibt zentrale Busbahnhoefe speziell fuer Fernverkehr, gut zu finden!
Kultur:
Museen:
Museum der schoenen Kuenste: Adresse: Av. Hidalgo 1, Centro, C.P. 06050, Deleg. Cuauhtémoc, México, D.F. Dort kann man unter anderem Nachbildungen von Maya-Stelen betrachten oder Orchestervorfuehrungen lauschen, gleich in der Naehe des Zocalo
Nationalpalast: Sitz des Praesidenten und der Abgeordneten, 1692 erbaut und vor allem wegen der Fresken Diego Riveras beruehmt, direkt am Zocalo
Museo Frida Kahlo: ehemaliges Wohnhaus der Malerin Frida Kahlo, das nach ihrem Tod zum Museum umstrukturiert wurde. Sehr zu empfehlen! liegt im Stadtteil Coyoacan. Auch kann man das zweite Haus der Frida Kahlo in San Angel besuchen gehen. Dort hat sie (eigentlich sind es zwei Haeuser, die mit einer Bruecke verbunden sind), zusammen mit Diego Rivera gewohnt, er in dem einen Haus, sie in dem anderen. Architektonisch sehr interessant.
Kathedrale zur Jungfrau von Guadalupe (Basilica de Nuestra Señora de Guadalupe) : moderne Kirche in den 70ern neuerrichtet, wichtiger Wallfahrtsort in Mexico, Verehrt wird das Bild einer dunkelhäutigen Maria (La Morena), die heute als Schutzheilige Méxicos gilt.
Anthropologisches Museum: größte und schönste Sammlung präkolumbianischer, 1964 eroeffnet, soll richtig gut sein!
Teotihuacan: Zapotekenstaette, ca eine Stunde mit dem Auto von Mexico Stadt weg, ueber das Hostel kann man Reise dorthin buchen, sehr empfehlenswert, mit guter Fuehrung....die Pyramiden sind traumhaft...Sonnencreme mitnehmen:)!!!
Sightseeingtour: sehr zu empfehlen, geht zwei Stunden lang, kostet nicht mehr als 10 Euro. Man sieht die Dinge, die man sonst nie in kurzer Zeit und zu Fuss schaffen koennte. Abfahrtspunkt am Zocalo
Sicherheit/Armut/Kriminalitaet: als erstes sind mir die ganzen Drogenkids aufgefallen, die apathisch und ohne kontrollierte Koerperbewegungen geschweige denn mit Emotionen, am Zocalo rumhaengen.
Nachts muss man aufpassen! Nicht in die Slums gehen, als Frau nicht alleine rumlaufen! Taxen nehmen und vor allem: nicht denken, die polizei ist dieselbe wie in Europa. Polizisten dort verdienen sich oft gern was dazu und drehen mal mir nichts dir nichts die gesetze so wie sie wollen. Kein Alk auf der Strasse, keine oeffentlichen Gluecksspiele...dran halten, sonst habt ihr wirklich ein Problem.
Essen und Trinken:
Essen auf der Strasse nicht unbedingt kaufen, oft nicht sfuer unsere Maegen,...vertraegt man oft nicht. ansonsten ist das Essen gut, vor allem auch im Hostel, aber ich muss sagen, dass es mir wegen der ganzen Reiseumstellung erstmal fuer ein paar Tage den Appetit verschlagen hat....
Bier: Sol und Corona! Lecker! Das gute an allem: sehr billig!
Suguterletzt:
Geld:
Banken gibt es genuegend, wegen Oeffnungszeiten muesst ihr euch erkundigen, sehr verschieden, VISA empfehle ich, man kann gut ueberall abheben und es ist sicher,...vor allem: nicht unbedingt alleine und nachts geld holen
ansonsten
wer sich ansonsten fuer den rest von ganz mexico auch noch interessiert....: ich bin dann weiter nach oaxaca gereist, eine alte kolonialstadt der spanier, wo man auch die aztekenstaette monte alban besuchen kann. in oaxaca hat es einen risigen markt, wunderbar. schmuck, essen, trinken, kleidung...hostels findet man immer guenstige, sobald man weg von mexico stadt und nicht in der karibik ist. danach gins weiter an den pazifik nach puerto escondido, eine surferhochburg, dort habe ich im hostel mayflowers genaechtigt, fuer 5 euro die nacht, vom standard her ein 3 sterne hotel,...eine stunde von dort liegt mazunte, ein minikleines doerfchen, auch am pazifik, es leben dort nur 25 familien, und es geht sehr familiaer und alternativ zu. gewohnt habe ich dort bei calors einstein. von der hygiene sehr gewoehnungsbeduerftig, aber guenstig und viele nette leute. in palenque, unsere naechsten zwischenstation, haben wir die mayatempel angeschaut, super!!! gewohnt haben wir in der 3 stunden entfernten kolonialstadt san cristobal de las casas. erinnert sehr an oaxaca, gewohnt haben wir im hostel magic, ca 5 euro die nacht. viele junge leute,...und (leider) viel party. den abschlus unserer reise fanden wir dann oin der karibik auf der isla de mujeres (teurer, turizentrum....) und in tulum, ca. zwei stunden von cancun weg. tulum ist der traum schlechthin. eine hostelkette mit cabanas direkt am strand, von billig bis teurer gibts alles.
aber im allgemeinen muss gesagt werden, dass mexico superguenstig ist! auch kann man immer relativ einfach einen job finden, sei es in nem hostel als "laufbursche" oder durch herstellen und verkaufen von ketten,...
ich wollte ja noch ein paar links angeben:
http://members.aol.com/stgymgt/mexiko/city.htm
http://www.mexico-info.de/home.html
http://www.weltzeituhr.com/laender/123_01.shtml weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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plötzlichpapa, 20.04.2005, 15:41 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
auch mal sehen. Soll ja immer noch die größte Stadt der Welt sein.
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Yasmeen, 14.04.2005, 18:19 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
als 3 Wochen bin ich in Mexico City, wenig später in Cancun und das für mehrere Monate:-) LG Yasmin
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esposa1969, 14.12.2004, 20:27 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Mein Mann ist im Moment gerade beruflich dort in Mexico und erzählt mir jeden Tag vieles Gutes, sowie Schlechtes. Dein Bericht hat mir sehr gut gefallen.
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Ein Mann will nach oben
16.02.2005, 23:22 Uhr von
LosGatos
Seit Ende 2000 schreibe ich Beiträge in Meinungsforen, derzeit hauptsächlich bei Ciao und Yopi (ü...Pro:
muss man gesehen haben, wenn man schon mal dort ist
Kontra:
you\'ll never walk alone
Empfehlung:
Ja
Dieses Mal konnte ich meine Dienstreise nach Mexico D.F. (hierzulande sagt man auch Mexico-City dazu) so legen, dass wenigstens ein Tag Freizeit dabei heraussprang. Zeit, um sich nach der knapp 20 Stunden langen Reise (allein der Flug von Paris CDG nach Mexico dauert über 11 Stunden) zu erholen, um zumindest ein wenig den Zeitrückschritt von 7 Stunden zu kompensieren (die völlige Anpassung an das neue Zeitgefühl dauert mindestens eine Woche) und vielleicht, um auch etwas von einer der größten Städte der Welt zu sehen. Die Einwohnerzahl liegt bei 22 Millionen. Ob Ciudad de Mexico Platz 1 in der Liste der größten Populationen gebührt, ist eine Streitfrage, die wahrscheinlich nicht einmal „Wer wird Millionär?“-geeignet ist. Denn zum einen kann die Einwohnerzahl wohl nur geschätzt werden, zum anderen gehen heutzutage Metropolen teilweise fließend ineinander über, ohne dass man genaue Grenzen ziehen kann. Tokio z.B. misst inklusive Kawasaki und Yokohama weit über 30 Millionen Einwohner.
Auf jeden Fall ist „De Effe“ (so spricht man auf spanisch D.F., nicht dass jemand meint, es ginge hier um den Bohlen des deutschen Fußballs) so groß, dass man an einem Tag sicher nicht alle Sehenswürdigkeiten ansehen kann. Somit fragte ich gleich bei meiner Ankunft im Hotel nach, welche Sightseeing-Touren man mir für den nächsten Tag anbieten könne. Zum einen bestand die Möglichkeit zu einer Stadtrundfahrt. Aber diese Busfahrten, wo die Touris 5 Minuten aussteigen dürfen, um Bilder zu machen, von denen sie hinterher kaum mehr wissen, wo das eigentlich war, sind mir offengesagt einfach zu doof. Außerdem hatte ich von einem nicht nur seiner Reiseberichte wegen vertrauenswürdigen Internet-User eine Empfehlung für die Ruinen und Pyramiden von Teotihuacán in der Tasche. Auch hierfür wurde eine Tour angeboten: Dauer ca. 6 Stunden zum Preis von 30 US$, was ja gegenwärtig um die 23 EURO entspricht. Für den Preis würde ich mit dem Taxi kaum dorthin kommen, geschweige denn wieder zurück, denn die Ausgrabungsstätten liegen etwas außerhalb (Fahrzeit etwa eine Stunde). Und in der Pauschale von 30 US$ waren auch sämtliche Eintrittsgelder enthalten. Und schließlich sollte die Tour auch nicht zu ausgiebig sein, damit ich nicht am folgenden Arbeitstag müde und erschöpft war. 6 Stunden waren mir also gerade recht.
Somit bin ich am Sonntag Morgen kurz vor 9 pünktlich an der Rezeption. Wegen der Zeitumstellung ist man ohnehin viel eher wach, so dass auch ein früherer Beginn mir genehm gewesen wäre. Ich entrichte den Preis von 30US$ in bar, denn es sei vorteilhafter und günstiger, in Mexico mit US-Währung zu zahlen, hatte mir tags zuvor der Taxifahrer erklärt, der mich vom Flughafen zum Hotel gebracht hatte. Bald erscheint auch ein Reisebus, der uns erst zu einem Reisebüro bringt, wo Reisegruppen für verschiedene Touren vermischt werden. Dann geht es endlich los. Die Gruppe besteht aus 10-15 Personen. Ich bin wohl der einzige Deutsche, die restlichen Ausflügler sind Amerikaner, Holländer, Ungarn, eine einzelne (!) Japanerin (normalerweise treten die doch immer in Rudeln auf) und spanische Muttersprachler, soweit ich das heraushören oder vermuten kann. Der Reiseleiter spricht abwechselnd auf Spanisch und halbwegs verständlichem Englisch.
Unser erster Halt ist noch in „De Effe“. Wir halten kurz an der Ruine Tlatelolco am Platz der 3 Kulturen, wo wir ein paar Fotos schießen können. Hier hatte 1521 der Eroberer Cortés die Azteken besiegt.
Bevor wir zu den Pyramiden fahren, machen wir noch einen Abstecher zur Kirche der Jungfrau Guadelupe, die die Schutzpatronin aller spanisch sprechenden Länder ist. Da heute Sonntag ist, gleicht dieser Ort im streng katholischen Mexico einem Menschenauflauf. Pepe, unser Führer, leitet uns mit erhobener Hand durch so manches Gedränge. Muss ich sagen, dass mir das alles eher wenig gibt? Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich nicht katholisch bin und ich Kirchen im allgemeinen wenig abgewinnen kann. Sogar Johannes Paul II. hat man hier bereits zu Lebzeiten ein riesiges Denkmal gesetzt.
Dann geht es endlich auf nach Teotihuacán. Dazu fahren wir noch knapp eine Stunde. Zu jeder touristischen Bustour gehört natürlich der Besuch eines Ladens, für den der Reiseleiter stets eine Provision erhält. Unser Souvenirladen liegt etwas außerhalb der Pyramiden. Aber fairerweise muss ich sagen, dass hier niemand aufdringlich war und uns mit Gewalt etwas andrehen wollte. Als erstes erhielten wir einen Vortrag über die riesigen Agaven und ihren geheimnisvollen Saft, der wohl so ziemlich bei allen Krankheiten helfen soll und natürlich, wie könnte es auch anders sein, vor allem für, na Sie wissen schon, gut ist... Und man lässt uns von ihrem Saft kosten, zunächst als eine Art Likör und dann in Form von Tequila, der natürlich stilecht zu genießen ist, d.h. mit Salz vorher und Zitrone danach. Den kaufe ich hier allerdings nicht, denn die Flasche kostet 300 Pesos, ca. 30 US$. Stattdessen sehe ich mich im Laden etwas um. Hier gibt u.a. Schmuck, Wolldecken oder Andenken in Form von Masken und Skulpturen. Mir gefällt die Farbenfrohheit Mexicos und ich kaufe zwei Geschenke für LosGatos’ Freundin.
Teotihuacán hat 5 Eingänge, 3 auf der Westseite und 2 auf der Ostseite. Wir kommen von der Westseite und der Bus fährt uns zum Eingang 1. Pepe warnt uns, dass hier sehr viele fliegende Händler wären, die u.a. Schmuck aus Imitat anböten, das sie für Silber ausgeben würden. Im Geschäft, wo wir vorher waren, wären der echte Silberschmuck und die Imitate auf getrennten Tischen zu haben gewesen. Pepe sagt uns, dass er drinnen mit uns eine kurze Führung machen und er uns dann eine Stunde Zeit geben würde, um die Pyramiden zu besteigen. Dann mögen wir zum Eingang 2 gehen, wo der Bus auf uns warten würde.
Was erwartet uns hier eigentlich? Der einstige Stadtstaat Teotihuacán hat seinen Ursprung im 1. Jahrhundert v.Chr. Der Sonnentempel (Pyramide) entstand erst 100-200 Jahre später. Viele Dinge, die man über Teotihuacán zu wissen glaubt, beruhen auf Auffassungen und Vermutungen. Es war eine von Azteken bewohnte Metropole, wo bis zu 150000 Menschen gewohnt haben mögen, was für damalige Städte riesig war. Menschen sollten sich hier wie Götter fühlen. Um 600 n.Chr. wurde Teotihuacán zerstört. Ausgrabungen begannen im 19. Jahrhundert.
In den ausgegrabenen Ruinen kommen teilweise originalgetreue Stein- und Stuckschichten zum Vorschein. Vieles ist jedoch restauriert worden. Einer der göttlichen Herrscher hieß „Jaguarkralle“. Ja, auf einem gut erhaltenen Wandgemälde, das man nicht mit Blitz fotografieren darf, ist ein Jaguar zu erkennen.
Nun sind wir (endlich) uns selbst überlassen. Ichkann es schließlich nicht erwarten, endlich die Pyramiden zu erklimmen. Unser ungarischer Mitreisender will wissen, ob denn eine Stunde ausreichen würde, beide Pyramiden zu besteigen. Das hängt natürlich von jedem selbst ab. Aber, um es vorwegzunehmen, es war – trotz Hindernissen – ohne größere Probleme möglich. Ich begebe mich zunächst zum Platz der Mondpyramide und schieße ein paar Fotos. Von da an ging’s bergauf. Die ersten Stufen sind mindestens 30 cm hoch und vor allem sehr steil, so dass ich meine Hebel effektiv einsetzen muss, um da hoch zu kommen. Aber ich bin nicht allein. Heute ist Sonntag, und da sind nicht nur viele Touristen hier, sondern auch viele einheimische Ausflügler. Die Mexikaner zerren auch Kinder im Vorschulalter die Pyramiden hoch. Aber die Youngster sind alle mit eifriger Begeisterung dabei. Früh übt sich, was ein Gott werden will. Beim Hinunterweg habe ich jeweils die Stufen gezählt. Bei der Mondpyramide sind es rund 110. Man muss sie nicht in einem Schwung hochgehen. Auf zwei Zwischenplattformen kann man sich ausruhen. Weiter oben sind die einzelnen Stufen nicht mehr so hoch wie ganz unten, maximal 20cm pro Stufe. Das oberste Stück kann man nicht mehr „bequem“ per Treppenstufen gehen. Man muss es wie bei einem felsigen Berggipfel regelrecht raufkraxeln. Mein Hotel hat auch ein Fitnessstudio. Aber in diesem Moment ist mir klar, dass ich mir das heute sparen kann. Die Temperaturen in Mexico-Stadt betragen derzeit gut 20 Grad. Hier draußen hatte die Sonne eine Chance gegen die Smog-Decke. Gerade jetzt um die Mittagszeit ist es merklich wärmer. Vorausschauend habe ich morgens mein Gesicht mit Sonnenschutz (LSF20) eingeschmiert. Ich bekomme zwar etwas Farbe, aber keinen Sonnenbrand. Außerdem tut das Steigen ein Übriges. Ein T-Shirt ist jetzt warm genug. Dennoch behalte ich meine Jeans-Jacke an. Schließlich will ich die nicht so schleppen. Mein Übergepäck besteht neben meiner Kamera nur aus einer Wasserflasche, die ich in einem Köcher über die Schulter gehängt trage. Die Literflasche würde ich trotz der geringen Anstrengung bis zum Ende der Tour nicht geleert haben. Natürlich ist es wichtig zu erwähnen, dass „De Effe“ über 2000m hoch liegt. Dadurch ist nicht nur die Temperatur auch im Sommer halbwegs angenehm (ich war auch im August 2004 dort), sondern auch die Luft ist merklich dünner. Dazu der Smog. Allerdings habe ich weder Atemprobleme, noch wird mir in irgendeiner Form schwindlig. Endlich bin ich oben. Wie hoch bin ich jetzt eigentlich? Über dem Erdboden, nicht über dem Meeresspiegel. Nun ja, 110 Stufen mal 25 cm im Schnitt, macht ca. 28 Meter. Dazu kommt das letzte stufenlose Stück, das noch mal gut 10m hoch sein dürfte. Macht zusammen um die 40m. Das sollte auch ein Büromensch schaffen können. Ganz oben herrscht natürlich regelrechtes Gedränge. Denn wer einmal oben ist, will nicht gleich wieder hinunter. Aussicht in alle Himmelsrichtungen. Im Norden die Berge und nach Süden besonders attraktiv der Blick in Richtung Sonnenpyramide, was natürlich einige Aufnahmen wert ist. weiterlesen schließen
Dann geht es erst mal wieder nach unten. Einige Leute scheinen nicht ganz schwindelfrei. Sie nehmen ihre Hände zur Absicherung zur Hilfe. In der Tat sind die Pyramiden sehr steil. Man sollte auf keinen Fall etwas überstürzen, damit man nicht stürzt. Unten angekommen gehe ich die „Straße der Toten“ in Richtung Sonnenpyramide hinunter. Das sind vielleicht 200-300m zu gehen. Die fliegenden Händler sind hier in der Tat sehr zahlreich vertreten. Ich schenke ihnen noch nicht einmal ein Lächeln, geschweige denn ein paar Dollar oder Pesos. Ich kann mir nicht vorstellen, dass hier überhaupt jemand etwas kauft. Denn alles, was die einem entgegenstrecken, sieht so künstlich und billig aus, dass geschenkt noch zu teuer wäre. Die Händler nerven zwar etwas, aber sie sind auch nicht so lästig und penetrant wie beispielsweise in Ägypten, wo die einem stets nachlaufen und nicht so schnell locker lassen.
An der Sonnenpyramide ist der Andrang noch viel größer. Und vor allem geht es höher hinauf. 235 Stufen und der wieder stufenlose Gipfel warten hier auf mich. Das dürften dann um die 70 Meter sein. Rechts ist der Aufgang, links geht es hinunter. Vernünftigerweise hat man das schon so eingeteilt. Denn die Treppen sind eng und steil. Mehr als 2 Leute können da nicht nebeneinander gehen. Der Andrang ist so stark, dass ich hier regelrecht im Stau stehe. Somit bin auch ich gezwungen, langsam zu gehen, was hier auch kein Nachteil ist. Probleme wegen der Zeitbeschränkung auf eine Stunde sehe ich keine. Ich würde es wohl locker schaffen. Ist es noch weit bis zum Himmel? Vermutlich führt dieser Weg nicht dorthin. Denn wäre sonst das Gedränge so groß? Nein, so sehen die meist jungen Leute nicht aus, als dass sie da schon hin wollten. Ich sehe zwar nicht permanent auf die Uhr, aber ich glaube kaum, dass man mehr als 10 Minuten braucht, um da hoch zu kommen. Ein Mann will nach oben. Und dank seiner regelmäßigen Besuche im Fitnessstudio schafft er das auch. Das Gipfeltreffen ist hier oben ein besonders gut besuchtes Happening.
Pünktlich bin ich am Bus, der uns nun zum Eingang 1 fährt. Hier dürfen wir noch den Tempel des Quetzalcoatl besteigen, wobei das Steigen hier auf wenige Stufen beschränkt ist. Hier lese ich etwas vom „God of feathered serpent“, was etwas frei übersetzt soviel wie Gott der gefiederten Kornnatter bedeutet. Ich bin etwas verwundert, und um sicher zu gehen, frage ich Pepe, was es mit der gefiederten Schlange auf sich hätte. Er bestätigt mir, dass Quetzalcoatl stets eine Schlange um den Hals getragen habe. Einer seiner späten Nachfahren soll sich sogar auf einer Internet-Plattform einen virtuellen Tempel errichtet haben, wo er von vielen Pilgern als Schlangengott verehrt wird. Aber wie gesagt, nicht alles, was mit Teotihuacán in Verbindung gebracht wird, ist wissenschaftlich belegt. Auf jeden Fall hat man von diesem Tempel (dem steinernen) noch einen schönen Blick auf Mond- und Sonne(npyramide).
Der Bus bringt uns zurück in die Stadt und pünktlich um 3 in mein Hotel. Ich erkunde noch die nahegelegene Umgebung und stille meinen Hunger in einem argentinischen Steakhouse. Ich esse ja sonst kaum Fleisch, aber das musste jetzt sein. Und es hat sich gelohnt. Denn das schmeckt ja ganz anders als das, was man in Deutschland als Fleisch bezeichnet.
Copyright LosGatos
Erstveröffentlichung 12.2.2005
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größte Stadt der Welt
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Ich komme ja nicht unbedingt aus einer kleinen Stadt, aber verglichen mit Mexiko-City ist Berlin ein Dorf. Anfang Februar war ich in dieser Stadt, deren Einwohnerzahl wohl niemand richtig kennt, und welche von offizieller Seite mit 25 bis 30 Millionen angegeben wird.
Schon beim abendlichen Landeanflug sah man ein schier unendliches Lichtermeer.
Und tatsächlich ist Mexiko-City eine unglaubliche Metropole, riesig, voller Sehenswürdigkeiten, chaotisch, dreckig, laut, faszinierend und abstoßend zugleich.
Allgemeines:
Die Stadt liegt auf einer Höhe von ca. 2500 Metern in einem Talkessel. Die Umweltprobleme sind enorm, über der Stadt liegt eine riesige Smog-Dunstglocke, welche man auch riechen kann. Die Berge und Vulkane (Popocatépetl und Iztaccíhuatl ) in der Nähe sind daher auch selten zu sehen.
Mexiko-City wurde auf den Resten der alten Aztekenstadt Tenochtitlán erbaut. Diese Stadt lag auf einer Insel in einem See, welcher heute nicht mehr existiert. Statt dessen entnimmt man immer mehr Grundwasser dem trockengelegten Seeboden, woraufhin manche alten Gebäude schon bis zu drei Meter im Erdboden versunken sind.
Auffällig ist die Vielzahl schiefer Gebäude. Das liegt zu einem an dem unsicheren Baugrund, andererseits aber auch an den ständig wiederkehrenden Erdbeben.
Verkehr:
Anreise am besten mit Lufthansa von FFM aus. Momentan gibt es ein Special für 427 € das H+R-Ticket. Über 10.000 Meilen gibt noch oben drauf.
Für den Touristen ist die Metro wohl die beste Möglichkeit, die Stadt zu erkunden. Sie ist schnell, billig und relativ sicher. Bis auf die Gefahr, Opfer eines Taschendiebs zu werden, denke ich, ist die Metro unproblematisch. 2 Pesos kostet die Fahrt, das sind ca. 25 Cent. Leider fährt sie nur bis ca. Mitternacht.
Danach ist man auf Taxis angewiesen, welche zwar preiswert sind aber auch einige Gefahren in sich bergen sollen. Daher sollte man immer offizielle Taxis von Taxiständen benutzen, oder sich eines von der Hotelrezeption bestellen lassen. Eine Besonderheit sind die Flughafentaxis. Für selbige erwirbt man im Flughafen ein Ticket, geht damit an den entsprechenden Taxistand und schon kann es losgehen. Bei anderen Taxis immer im Voraus den Preis verhandeln oder auf Einschalten des Taxameters bestehen. Notfalls wieder aussteigen.
Sehenswürdigkeiten:
Für mich war mein Hauptziel in der Stadt das Anthropologische Museum mit Zeugnissen aus der reichhaltigen Geschichte Mexikos. Leider erwies sich die Ausstellung in grossen Teilen als Baustelle, so dass nur ein teil der Exponate zu sehen waren, was mich einigermaßen enttäuschte.
Zu Beginn des Aufenthalts in Mexiko-City kann ich den Besuch des Chapultepec-Parks empfehlen. Auf einem Hügel im Park liegt ein Schloss, von hier hat man einen herrlichen Blick über die Stadt. Im Schloss selber sind das Nationalmuseum für Geschichte und das Nationale Völkerkundemuseum untergebracht.
Mexiko-City glänzt durch interessante Bauten aus der Aztekischen, der kolonialen und jetzigen Zeit. Wunderschön kann man das am „Platz der drei Kulturen“ sehen, wo aztekischen Ruinen, eine barocke Kirche und neuzeitliche Bauten einträchtig nebeneinander stehen. Auf dem „Plaza de la Constitución“, besser bekannt unter dem Namen Zocalo, steht die größte Kathedrale Lateinamerikas, befinden sich Regierungsgebäude wie den Nationalpalast sowie Ausgrabungsstätten.
Eine Vielzahl von Kirchen laden Besucher zum Besichtigen ein, sie bilden einen Ruhepol in der sonst lauten und hektischen Stadt.
Abends empfehle ich den Besuch des Hochhauses „Torre Latinoamericano“, von dessen Spitze man einen atemberaubenden Blick auf das unendliche Lichtermeer der Stadt genießen kann.
In der näheren Umgebung der Stadt befinden sich die berühmten Ruinen von Teotihuacán, die meistbesuchte archäologischen Sehenswürdigkeiten des Landes. Auf einer riesigen Fläche befand sich ein eine Stadt mit 125.000 Einwohnern, heute künden riesige Pyramiden von der einstigen Größe. Man erreicht die Pyramiden mit den öffentlichen Bussen vom „Terminal de Norte“ (Metro).
Geld und Preise:
Billig ist Mexiko-City nicht gerade. Sowohl Hotelpreise als auch Verpflegung gehen ziemlich ins Geld. Zwar kann man preiswert in Billigabsteigen übernachten, aber kräftige Abstriche am gewohnten Standard machen. Mit Geld versorgen kann man sich ziemlich einfach. An den meisten Geldautomaten befinden sich Maestro-Zeichen, somit kann man hier problemlos mit der EC-Karte Geld abheben, ohne viele Gebühren zu zahlen.
Fazit:
Mexiko-City ist eine Reise wert. Die Stadt ist sehr gewöhnungsbedürftig, geht man aber mit einer gewissen Gelassenheit heran, kann man den Aufenthalt genießen und wird sich wohl lange daran erinnern. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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