Minority Report (DVD) Testberichte

Auf yopi.de gelistet seit 11/2010
Pro & Kontra
Vorteile
- Großartiger Film, massenweise Bonusmaterial.
- Klasse Film, viele Extras
- Routinierter Spielberg-Film, Effekte
- Gute Trickanimation
Nachteile / Kritik
- Die „Fehlerziffer“ meines Berichtes, meine Unfehlbarkeit, der Preis der hier beschriebenen Special Edition.
- Audioumschaltung nur während des Films nur über das Menü möglich; das Bild ist etwas zu griesslich
- Keine optimale Extraausstattung auf DVD
- Zeitweise langatmig
Tests und Erfahrungsberichte
-
Verbrechen im Affekt
4Pro:
umfangreiche Ausstattung der Special Edition, spannender Film
Kontra:
fast keine dramaturgischen Fragestellungen in den Extras
Empfehlung:
Ja
Die Story:
Washington D.C. im Jahr 2054. Seit sechs Jahren läuft in der amerikanischen Hauptstadt ein Pilotprojekt: Der wichtigste Teil der Verbrechensbekämpfung läuft über die Abteilung "Precrime", die sich auf die Visionen von drei völlig von der Außenwelt abgeschotteten Mutanten, sogenannten "Precogs", stützt. Die Precogs haben Visionen von Morden, die nicht allzu weit in der Zukunft geschehen, und nennen Täter und Opfer. Aufgrund der Bilder ihrer Visionen finden die Mitglieder der Precrime-Abteilung heraus, wo der Mord stattfindet, verhindern ihn und nehmen den künftigen Mörder fest, der abgeurteilt und unbefristet eingesperrt und mit den Erinnerungen an den (gar nicht geschehenen) Mord berieselt wird.
Sechs Jahre lang hat das System alle Morde in Washington D.C. verhindert. Jetzt steht ein Referendum bevor, in dem darüber entschieden wird, ob Precrime landesweit eingesetzt werden soll.
Einer der wichtigsten Mitarbeiter der Abteilung Precrime ist Chief John Anderton. Er ist von Precrime überzeugt, denn kurz vor der Einführung von Precrime ist sein kleiner Sohn ermordet worden. Deshalb unterstützt John den Direktor der Precrime-Abteilung, Lamar Burgess, mit aller Kraft.
Doch dann wird wieder ein Mord vorausgesagt - und diesmal zeigen die Visionen der Precogs, dass John selbst einen Mann umbringen wird, den er noch nicht einmal kennt. John flüchtet, er ist überzeugt, dass ein Fehler vorliegen muss - warum sollte er einen Mann ermorden, den er noch nie gesehen hat?
Wenig später findet er heraus, dass das Precrime-System nicht so perfekt ist, wie er immer dachte: Manchmal stimmen die Voraussagen der drei Precogs nicht überein, während zwei einen Mord sehen, sieht der dritte eine Alternative, bei der der Mord nicht stattfindet. Dann wird die Voraussage der Minderheit, der "Minority Report", unterdrückt.
John ist nun überzeugt, dass es für ihn so einen Minority Report geben muss. Um an ihn heranzukommen, schleicht er sich in den "Tempel", den Aufenthaltsort der Precogs ein, und entführt Agatha, einen der Precogs.
Doch statt seine Probleme damit zu lösen, steht John nun vor neuen: Es gibt keinen Minority Report über ihn, auch Agatha hat den Mord gesehen. Außerdem stellt John fest, dass sie nicht so ein gefühlloses Wesen ist, wie er immer dachte, sondern ein Mensch mit Sehnsüchten und Bedürfnissen.
Und dann steht John schließlich seinem vorausgesehenen Opfer gegenüber - und er findet Beweise, dass dieser Mann seinen Sohn umgebracht hat ...
Der Film basiert auf einer Kurzgeschichte von Philip K. Dick, von dem auch weitere SF-Kurzgeschichten und -Romane verfilmt wurden, am bekanntesten vielleicht "Blade Runner" und "Total Recall". Die Geschichte ist auch in Deutschland in einer SF-Story-Sammlung mit dem (irreführenden) Titel "Minority Report" erschienen (da "Minority Report" in diesem Buch nur eine von vielen Kurzgeschichten ist). Sie stammt bereits aus dem 50er Jahren und enthält im Wesentlichen den erzählerischen Kern des Films "Minority Report", während das Design der Welt von Minority Report durch die Filmausstatter geschah, also eher modernen Zukunftsvisionen und nicht denen der 50er Jahre entspricht.
Regisseur Steven Spielberg war von der Story fasziniert genug, um sie zur Grundlage eines Films zu machen.
Mir hat der Film ziemlich gut gefallen, denn er greift eine interessante Frage auf. Rund um das Thema "Verbrechen verhindern, Verbrecher bestrafen" kann man ja ganz unterschiedlicher Meinung sein, aber wenn man Verbrechen verhindert, bevor sie geschehen können, ist es wirklich schwer zu entscheiden, wie man mit dem Verbrecher, der ja (noch) nichts getan hat, umgehen soll.
Die Auflösung des Films wird dieser Frage vielleicht nicht ganz gerecht, sie ist relativ simpel und verhindert weder künftige Morde noch gelingt es ihr, mit den verhinderten Verbrechen wirklich fair umzugehen. Allerdings würde mir auch keine bessere Lösung für den Film einfallen, deshalb muss man damit wohl leben (ebenso wie mit künftigen Verbrechen, die man nicht verhindern, sondern nur nachträglich verfolgen kann).
Ebenso ein weiteres Problem, was Actionfilme, die mir insgesamt gefallen, häufig haben: Der Film hat ein starkes Thema, das die Geschichte gut vorantreibt. Allerdings langweile ich mich bei den Actionszenen, bei denen storymäßig vergleichsweise wenig Interessantes passiert und für mich nur der Ausgang der Szene relevant ist (entkommt er oder entkommt er diesmal nicht?).
Andersherum dürfte es Actionfilm-Fans gehen, denn die Story des Films benötigt besonders am Anfang einige Figurenentwicklung und recht viele Szenen, in denen nichts Action-mäßiges passiert. Allerdings kommen die Action-Fans dann, je weiter der Film fortschreitet, immer mehr auf ihre Kosten.
Was dagegen überzeugt, sind die Thrillerqualitäten des Films. Man wird als Zuschauer immer wieder auf falsche Fährten geführt, wer derjenige ist, den John Anderton bekämpfen muss, und immer wieder liegt man falsch. Die Lösung aus Thrillersicht, die der Film bietet, erscheint mir dann einleuchtend - trotz der anfänglichen Überraschung, wenn man erfährt, wer der wirkliche Bösewicht ist. Und das macht letztlich einen guten Thriller aus!
Die wichtigsten Darsteller:
Allen voran ist hier natürlich Tom Cruise zu nennen, für den und wegen dem der Film letztlich gemacht wurde. Ich würde sagen, John Anderton ist eine typische Rolle für ihn, in der er letztlich seine Stärken ausspielen kann.
Interessant fand ich auch noch Samantha Morton als Agatha. Sie ist eine großartige Charakterschauspielerin (hat schon zwei Oscarnominierungen bekommen) und spielt das auch hier, in einem Actionfilm, hervorragend aus.
Ebenfalls sehenswert ist Max von Sydow, einer aus der alten Schauspielergarde, als Precrime-Direktor.
In Deutschland ist der Film ab 12 Jahren freigegeben, was mir die absolute Untergrenze zu sein scheint, denn es gibt doch eine ganze Menge Gewalt zu sehen - wie üblich bei Actionfilmen.
Die DVD-Ausstattung:
Auf beiden DVDs fällt zweierlei unangenehm auf:
Erstens haben sie einen relativ langen Vorlauf, erst mit Copyright-Hinweisen, anschließend mit Animation, bis das Menü kommt.
Und außerdem sind die Menütexte winzig klein geschrieben - und dann auch noch vor einem sich ständig bewegenden Hintergrund (Actionszenen aus dem Film), teilweise (auf DVD 2) dann auch noch senkrecht oder diagonal geschrieben ... Also, ich habe die DVD auf einen ziemlich kleinen Fernseher abgespielt, außerdem bin ich Brillenträgerin, und wer weiß: vielleicht brauche ich ja mal ne neue Brille, aber auf dem kleinen Fernseher habe ich auch schon viele andere DVDs abgespielt und noch nie war die Schrift so extrem klein und unleserlich!
DVD 1:
Die erste DVD enthält nur den Film selbst in der englischen Originalsprachfassung und einer deutschen Synchronfassung.
Untertitel gibt es ebenfalls auf Englisch und Deutsch für Hörgeschädigte.
DVD 2:
Die zweite DVD enthält sämtliche Extras. Die Extras (außer denen im sogenannten "Archiv") sind natürlich durchweg auf Englisch, aber sie sind erstens überwiegend gut zu verstehen und zweitens auch noch deutsch untertitelt.
"Von der Story zum Film":
- "Die Story - die Debatte": Leider hält dieses Extra nicht, was der Titel verspricht. Zunächst lassen sich Regisseur Steven Spielberg, Hauptdarsteller Tom Cruise und die beiden Drehbuchautoren darüber aus, wie begeistert sie von der Geschichte waren. Erst ganz am Ende des Extras geht es darum, welche Debatte man mit diesem Film auslösen wollte (oder an welche man sich dranhängen wollte), doch dabei werden die Argumente (natürlich nur die im Sinne des Films) zerpflückt, wo es doch viel spannender ist, diese als Zuschauer selbst abzuwägen und sich selbst eine eigene Meinung zu bilden!
- "Die Darsteller": Hier lässt sich vor allem Steven Spielberg darüber aus, warum er welche Rolle mit wem besetzt hat. Das wäre sicher interessant, wenn er nicht alle seine Schauspieler durch die Bank so begeistert loben würde. Klar, er wird sich nicht hinstellen und sagen: "Eigentlich wollte ich ja den und den, aber als ich ihn nicht gekriegt habe, hab ich halt den genommen ..." Trotzdem ist dieses unendliche Gelobe nicht so besonders interessant, man weiß ja von vornherein, dass man über jeden Schauspieler nur das Beste hören wird. Interessanter ist da schon, was die Schauspieler selbst und ihre und andere Figuren sagen.
"Analyse von Minority Report":
- "Einführung in die Welt von Minority Report": Leider geht es hier weniger um die Analyse als um die Vorstellung der Gestaltung der Welt von Minority Report im Film, etwa um Washington D.C. als (immer noch gut erkennbarer) Ort oder die stilistischen Anleihen an den Film noir (die weniger gelungen sind, auch wenn das in diesem Extra natürlich nicht so gesagt wird), also im Wesentlichen um Punkte, die der Art Director oder die Production Designer auszuarbeiten haben und die man letztlich im Film von ganz alleine mitbekommt.
- "Precrime und Precogs": In ähnlicher Weise geht es hier weiter, nur geht es jetzt konkret um die Precogs und den Ort, an dem sie sich im Film aufhalten und ihre Prognosen machen, und um die Precrime-Abteilung, in der John zu Beginn des Films arbeitet.
- "Spyders": Auch hier geht es mit Design-Aspekten weiter, diesmal mit denen der Spyders, kleiner Roboter, die die Augen der Menschen scannen und die dadurch erkennen können und die zur Verbrecherjagd eingesetzt werden. Daneben wird das Musikdesign zur Spyder-Szene und die Animation behandelt.
- "Precogs und Visionen": Und auch hier steht das Design im Vordergrund, diesmal das Design der Visionen der Precogs von den Morden. Endlich wird aber auch einmal auf Verbindungen zur Struktur und dem Inhalt des Films eingegangen, so dass ich hier endlich auch einmal zumindest ein bisschen auf meine Kosten komme.
- "Fahrzeuge aus der Zukunft": Und auch beim letzten Extras dieses Abschnitts finde ich wiederum keine Analyse, sondern Design-Gesichtspunkte, wobei es diesmal um alle nur erdenklichen Fortbewegungsmittel, ihr Aussehen und ihren Sound geht.
Insgesamt habe ich mir unter "Analyse" etwas ganz anderes vorgestellt. Diese Features analysieren nicht den Film, sondern stellen durchweg nur seinen Look und Sound dar. Sicherlich für den einen oder anderen interessant, aber ich habe kaum etwas gefunden, worauf der Begriff "Analyse" zuträfe.
"Die Stunts von Minority Report":
"Mag-Lev Flucht" / "Hoverpack Verfolgungsjagd" / "In der Autofabrik": Hier werden die drei großen Stunts von Tom Cruise ein wenig genauer vorgestellt. Natürlich wird auch hier wieder betont, wie toll Tom Cruise ist, diese Stunts selbst zu machen, daneben wird aber auch ein bisschen gezeigt, wie es gemacht wurde. Für Stunt-Fans sicher interessant!
"ILM und Minority Report":
- "Intro": Hier wird ein Überblick über Einsatz und Menge der Special Effects und Computerbeiträge zum Film gegeben.
- "Hologramme": Hologramme spielen eine Rolle bei Johns Erinnerungen an sein Familienleben. Hier wird erklärt, welche Technik man dafür eingesetzt hat.
- "Der Tempel": Die Bezeichnung verstehe ich nicht ganz - jedenfalls habe ich im Film den "Tempel" mit dem Ort, wo die Precogs sind, gleichgesetzt, nicht mit dem "Gefängnis". Gezeigt wird hier jedenfalls die "Verwahranstalt" für die (künftigen/geschnappten) Mörder und die Special Effects und Techniken, die für diese Location eingesetzt wurden.
- "Mag Liv": Hier geht es um die Magnetschwebebahn, die bei einem der großen Stunts des Films eine Rolle spielen. Im Gegensatz zu dem Extra im "Stunts"-Abschnitt, geht es hier nun vorwiegend um die animationstechnische Seite der Szene.
- "Hovercraft / Hoverpacks": Hier geht es um eine weitere Fortbewegungsart des Films und ihre Realisierung mittels Animationstechnik.
- "Cyberpalast": Hier geht es um eine einzelne Szene des Films, in der reale Figuren in eine Cyberwelt eingefügt wurden, und deren technische Realisierung.
"Final Report: Steven Spielberg & Tom Cruise":
Hier geht es um so eine Art abschließender Beurteilung des Films durch Hauptdarsteller Tom Cruise und Regisseur Steven Spielberg. Auch hier wieder das Problem vom Anfang: Es wird unglaublich viel gelobt, daher kommt wenig interessante Info rüber.
"Archive":
- "Produktionsskizzen": Hier gibt es Galerien mit Entwürfen, Modellen und Fotos zu den Filmelementen "Precrime", "Hovership", "Hoversuit", "Das Gefängnis", "Spyders", "Precogs", "Cyberpalast", "Architektur", "Straßenzüge", "Fahrzeuge" (noch mal unterteilt in "Mag-Lev", "Sportwagen" und "Extras"), "Stadtwohnung", "Treibhausgewächse" und "Objekte".
- "Storyboard-Sequenzen": Endlich mal was ansatzweise Dramaturgisches - drei Szenen in Form von Storyboards, mit englischsprachigem Rohdialog und deutschen Untertiteln unterlegt. Leider sind diese Szenen aber nicht kommentiert, so dass ihr dramaturgischer Informationswert gering bleibt. Außerdem handelt es sich, wieder einmal, um Stuntszenen, die eher actiontechnisch als dramaturgisch interessant sind. Fast scheint es, dass auch hier die Technik wieder einmal im Fordergrund gestanden hat.
Enthalten sind hier übrigens Storyboards zu folgenden Szenen: "Mag-Lev-Sequenz", "Allee-Verfolgungsjagd" und "Autofabrik".
- "Trailer": Hier finden sich drei Trailer zu "Minority Report", außerdem noch ein weiterer zum Spiel zum Film.
- "Besetzung": In diesem Bereich sind mehrseitige (deutsche) Kurzbiografien zu dem Schauspielern Tom Cruise, Colin Farrell, Samantha Morton, Max von Sydow, Kathryn Morris, Lois Smith, Peter Stormare und Tim Blake Nelson enthalten, sprich: bis runter zu einigen recht kleinen Rollen.
- "Stab": Ebenso geht es hier weiter mit Regisseur Steven Spielberg, Drehbuchautor Scott Frank, Drehbuchautor Jon Cohen, Produzent Gerald R. Molen, Produzentin Bonnie Curtis, Produzent Walter F. Parkes, Kameramann Janusz Kaminski, dem Chef der Effects Scott Farbar, Ausstatter Alex McDowell, Cutter Michael Kahn, Kostümdesignerin Deborah L. Scott und Komponist John Williams. So umfangreich findet man die Filmcrew nur selten vorgestellt!
- "Produktionsnotizen": Hier findet sich noch einmal eine mehrseitige Zusammenfassung zur Filmentstehung in schriftlicher Form (auf Deutsch).
Insgesamt ist die Special Edition umfangreich ausgestattet und beim derzeitigen Preis von knapp 15 Euro nicht teuer. Allerdings sind leider praktisch keine Features enthalten, die für mich persönlich interessant wären, da es so gut wie nirgends um dramaturgische Aspekte des Films geht, sondern immer nur um die Filmwelt, das Artdesign und die Technik. Für Normalzuschauer ohne fachlichen Hintergrund kann das aber durchaus interessant sein.
Für alle, die sich für diese Extras nicht interessieren, gibt es den Film auch noch in einer Single-DVD-Ausgabe für knapp 10 Euro.
Fazit:
Guter Film, solide gemacht und mit interessanter Story und interessantem Thema ebenso wie aufwendiger Action. Die DVD-Ausgabe ist umfangreich ausgestattet, wenn auch keine Extras mit dramaturgischem Hintergrund enthalten sind. Die DVD-Ausgabe ist günstig, für Puristen gibt es noch billiger eine Single-DVD-Ausgabe. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
-
-
Düstere Zukunftsaussichten für Verbrecher in spe...
22.02.2006, 16:51 Uhr von
Sommergirl
Ich sammle nun doch wieder für den Tiergnadenhof, also helft bitte mit! Danke! Wow, BHs für ku...Pro:
siehe Bericht
Kontra:
siehe Bericht
Empfehlung:
Ja
°°°°°°°°°°°°°°°°°
Minority Report
°°°°°°°°°°°°°°°°°
Obwohl ich kein Tom Cruise Fan bin habe ich mir mal die DVD gekauft (war ein Sonderangebot), da mich die Story selber gereizt hat und ich ja sowieso SF-Fan bin. Und hier meine Meinung dazu:
Infos zur DVD:
-------------------
- Freigegeben ab 12 Jahren
- Darsteller: Tom Cruise, Colin Farrell, Max von Sydow
- Regie: Steven Spielberg
- Buch: Philip K. Dick
- Musik: John Williams
- Format: Dolby, DTS Surround Sound, Surround Sound, PAL
- Sprachen: Deutsch (Dolby Digital 5.1) Englisch (Dolby Digital 5.1)
- Bildformat: 16:9, 2.40:1
Story:
-------
Im Washington, D.C., des Jahres 2054 gibt es keine Morde mehr. Die Zukunft ist bekannt und Mörder werden gefasst, bevor sie ihr Verbrechen begehen können. Die Behörde die dieses System geschaffen hat und nun überwacht heisst "Pre-Crime".
Anhand der computerprojezierten Zukunftsvisionen von drei Hellsehern, 'Precogs' genannt, können Detective John Anderton (Cruise) und seine Teamkollegen Verbrechen die noch nicht geschehen sind verhindern indem sie die Mörder in spe vorher verhaften. Und das geht so: Die Precogs (Präkognitiven zu deutsch Hellseher) befinden sich seit Jahren in einem abgeschotteten Raum - Tempel genannt - und liegen dort in einem Pool der mit Nährlösung gefüllt ist. Die Precogs - ein männliches Zwillingspaar und ihre weibliche „Anführerin“ - sind in einer Art Trance, in der sie die Zukunft voraussehen und diese an Leinwände projizieren. Ein Pfleger ist rund um die Uhr für die Precogs da, pflegt und hegt sie liebevoll. Sobald ein zukünftiges Verbrechen gesichtet wird, wird ein etwas komisch anmutendes System in Bewegung gesetzt. Eine Maschine fräst je eine Holzkugel (eine für Täter und eine für Opfer) zurecht, die dann je nach Dringlichkeit des Falles - rot bei wenigen Stunden, braun bei einigen Tagen Zeit - seine Farbe sowie den Täter drauf geschrieben bekommt. Diese Kugel wird dann rausgespuckt und dient als Grundlage für die teilweise holografisch unterstützten Nachforschungen nach dem zukünftigen Täter und Opfer. Wieder mal ist eine rote Kugel herausgespuckt worden, Anderton und sein Team sind im Stress, da der Mord nächstens passieren soll. Ein etwas biederer Vorstadtbewohner will seine Frau und ihren Liebhaber um bringen, doch die Cyber-Polizei kann das Verbrechen im letzten Moment aufhalten. Wieder ein voller Erfolg für das Precog-Programm und Anderton als agentengleicher Abteilungsleiter, welcher für seine Arbeit hoch angesehen ist.
Abends sieht das Leben von Anderton aber ganz anders aus: John ist geschieden, da er seit Jahren versucht den Kummer über das tragische Verschwinden seines kleinen Sohnes vor sechs Jahren mit Drogen zu vergessen. Jeden Abend wirft er ein „Homevideo“ in Form eines Plastikdatenträgers in einen Projektor, welcher dann den Kleinen als Hologramm zeigt. Gequält von dem Gedanken, am Verschwinden des Sohnes schuld zu sein, dröhnt er sich in selbstzerstörerischer Art und Weise Tag für Tag den Kopf mit einer illegal beschafften und nicht unerheblichen Menge Drogen voll. Zusätzlich martert er sich immer wieder selber indem er sich diese Heim-Filmchen immer und immer wieder ansieht. Seine Frau verliess ihn schon vor einigen Jahren, als ihr diese Selbstzerstörung zuviel wurde. Das alles ist jetzt schon einige Jahr her, doch nagt es immer noch sehr an Andertons Seele, weshalb er sich wohl voll in seine Arbeit stürzt.
Obwohl die Verbrechensrate in Washington D.C. seit Beginn des Programms von Pre-Crime extrem niedrig ist, meldet sich in Gestalt des Jusitzbeamten Danny Witwer (hervorragend: Colin Farrell als unausstehlicher Opponent) ein Kritiker zu Wort. Witwer will das ganze System prüfen, ob es sich als alltagstauglich erweist oder ein Projekt bleiben wird. Kritisch untersucht er alle Vorkommnisse, schaut allen Beteiligten über die Schulter und macht sich ein Bild davon, was John Anderton nicht sonderlich schätzt, da er voll und ganz von der Sache überzeugt ist.
Doch diese kritische Haltung von Witwer ist nicht ganz zu Unrecht, wie der bis dato systemgläubige Anderton feststellen muss, als plötzlich sein Name aus der Maschine gespuckt wird; er ist selbst als zukünftiger Killer identifiziert, welcher einen ihm bis zum heutigen Zeitpunkt unbekannten Mann töten wird. Zum ersten Mal kommen ihm Zweifel. Wieso sollte er jemand Unbekanntes umbringen? Könnte er sich gegen sein Schicksal stellen? Hatte er nicht die Wahl es nicht zu tun? John holt sich Rat bei seinem väterlichen Freund, dem einflussreichen Politiker Lamar Burgess (Max von Sydow), doch dieser kann ihm nicht wirklich weiterhelfen.
Leider ist im Hauptquartier die Info mittlerweile durchgedrungen, dass John jemanden umbringen würde und sein Team stellt sich pflichtbeflissen gegen ihn, nun steht der Karriere-Cop alleine da. Seine adrenalingeladene Flucht mit etlichen fulminanten Actioneinlagen führt ihn zunächst zu einer Wissenschaftlerin - welche bei der Entwicklung des Projektes dabei war - die ihn über die 'Minority Reports' der Precogs aufklärt. Diese Berichte werden ausgegeben, wenn nicht alle drei die selbe Vision teilen und eine alternative Zukunft möglich ist, das heisst, dass diese einzelnen Visionen gesondert von den anderen abgespeichert werden. Die Minority Reports bedeuten auch, dass es gar kein Verbrechen geben könnte, sofern sich der Mörder in spe dagegen entscheiden würde. Leider werden die Reports auch verschwiegen, um eine Fehlbarkeit des Systems zu vertuschen. Der Schlüssel für Andertons eigene Zukunft liegt also bei Agatha, welche diejenige ist, die immer wieder solche Minority Reports hat, weil sie die begabteste der drei Precogs ist. Leider befindet sich Agatha in diesem hermetisch abgeriegelten Bereich des Hauptquartiers. Durch seine Verzweiflung angetrieben, dringt John ins „Pre-Crime“-Quartier ein und entführt den weiblichen Precog, was zu einer sehr grossen Belastung für Agatha wird. Jedoch mag sie Anderton sehr und unterstützt ihn soweit sie kann. Nach und nach kommt John den Dingen auf den Grund und findet sogar diesen unbekannten Mann den er anscheinend ermorden soll. In einem etwas heruntergekommenen Appartement-Hochhaus macht John eine erschreckende Entdeckung. In der Wohnung des zukünftigen Opfers liegen überall Fotos von kleinen Kindern herum, unter anderem auch eines von Johns kleinem Sohn. Schlagartig wird dem Detective klar, warum er diesen Fremden töten würde, es ging um Rache, Rache für die Entführung des Sohnes und die deswegen durchgestandenen Qualen. Agatha versucht indes, John davon zu überzeugen, dass er eine Wahl hat, er muss nicht zum Mörder werden. Wird sie es schaffen? Warum überhaupt kam er auf die Spur des vermeindlichen Entführers? Fragen auf die es nur eine Anwort gibt - schaut euch den Film an!
Die Darsteller:
-------------------
John Anderton: Tom Cruise muss man wohl nicht mehr gross vorstellen. Seine letzten Filme waren allesamt Blockbuster. Seine filmische Entwicklung ist interessant, hat er doch mit belanglosen Filme wie Cocktail oder Top Gun seine Karriere gestartet. Erst in den letzten Jahren hat er sich Filme ausgesucht, die etwas in die Tiefe gehen und Charakteren beinhalten die etwas mehr Profil haben, denke man nur an The last Samurai, wo er einen alkoholkranken Kriegsveteranen spielt, der in grosse Gewissenskonflikte gerät. In diesem Film konnte er endlich zeigen, dass er auch gut spielen kann.
Danny Witwer: Colin Farrell ist wohl der Shooting-Star unter den Jung-Mimen, langsam hat er sich mit skurrilen Nebenrollen wie Bulls-Eye in Daredevil einen Namen gemacht. Mit Alexander hatte er eine sehr grosse - wenn nicht fast zu grosse - Rolle angenommen, leider floppte der Film kräftig. Farrell ist in Action-Filmen besser aufgehoben, siehe zum Beispiel S.W.A.T. Mal sehen was noch kommt.
Mein Fazit:
--------------
Minority Report ist ein düsterer Streifen, welcher uns aufzeigt, was auf uns zukommen könnte. Cruises Darstellung des geplagten Vaters und Mannes ist überraschend gut und überzeugend. Die ganze Umsetzung der Thematik „Überwachungs-Staat“ ist Steven Spielberg perfekt gelungen. Der Film ist spannend bis zum Schluss. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
-
-
-
Abendstern29w, 15.05.2007, 20:04 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
sehr gut und informativ geschrieben, toller Bericht :-)
-
-
-
Verbrechen lohnt sich in Zukunft nicht mehr
10.07.2004, 15:31 Uhr von
winterspiegel
Mein Hauptaugenmerk konzentriert sich auf Bücher, Hörspiele, Filme und DVDs. Stephen King ist imm...Pro:
Routinierter Spielberg-Film, Effekte
Kontra:
Keine optimale Extraausstattung auf DVD
Empfehlung:
Ja
Der amerikanische Autor von zumeist visionären Geschichten, die in der Zukunft spielen - Philip Kindred Dick - ist der zur Zeit wohl meistverfilmte Schriftsteller, in diesem publikumswirksamen Bereich. Aus seinen literarischen Vorlagen stammen so hervorragende Filmadaptionen wie „Blade Runner“, „Total Recall“, oder eben „Minority Report“, bei dem Steven Spielberg und Tom Cruise meinten, das geeignete gemeinsame Projekt für eine fruchtbare Zusammenarbeit gefunden zu haben.
Dick, der ein Leben von Ängsten und Zweifeln geprägt führte, und diese dann mit Drogen und unstetem Lebenswandel versuchte zu kompensieren, sollte diesen ganz großen Erfolg leider nicht mehr erleben. Kurz, bevor „Blade Runner“ 1982 in die Kinos kam, verstarb der Autor so vieler phantastischer Werke, die sicher auch noch zukünftig ihren Weg auf die Leinwand finden werden, im Alter von 53 Jahren.
Filmhandlung
Washington in nicht all zu ferner Zukunft: Die Verbrechensrate in der Stadt ist in den letzten Jahren nahezu gegen Null gesunken. Dies ist allein der Verdienst von den Männern um Detective John Anderton (Tom Cruise) und des neuen Systems der Verbrechensbekämpfung, dass schon bald vom restlichen Amerika übernommen werden soll.
Das Herzstück dieser neuen Methode sind drei übersinnlich begabte Personen – sogenannte Rrecogs – die in einem Tank schwimmend und über Datenleitungen mit den Computern der Cops verbunden, Morde aufklären sollen, die in absehbarer Zukunft begangen werden. Das System scheint narrensicher und so achtet der Chef der Abteilung von Pre-Crime (Max von Sydow) darauf, dass für eine Landesweite Übernahme nichts mehr schief gehen kann.
Als John Anderton in dieser heiklen Phase einen bevorstehenden Mord von den Precogs auf seinen Holo-Bildschirm hereinbekommt, glaubt er seinen Augen nicht zu trauen. Die Bilder zeigen ganz unzweifelhaft wie er einen Menschen erschießt. In Andertons Kopf arbeitet es fieberhaft, denn die Prophezeiungen der drei Orakel haben sich bisher noch immer bewahrheitet.
Der Polizist ist nun selber auf der Flucht und ihm stellen sich immer wieder die gleichen Fragen: Wird er diesen Mord tatsächlich begehen, oder ist alles ein geschickt eingefädeltes Komplott gegen ihn -, denn jetzt wird er selber als gesuchter Mörder von seinen eigenen Kollegen unerbittlich gejagt...
Kritik
Betrachtet man die Co-Produktion der einflussreichen Filmikonen Cruise und Spielberg einmal nüchtern, muss man ehrlicherweise zugeben, dass dabei keine filmische Kernreaktion zustande gekommen ist, wie es vielleicht einige Voreilige in ihrem Überschwang ja schon im Vorfeld erwartet hatten. Tom Cruise und Steven Spielberg kochen eben auch nur mit Wasser, und müssen sich selbstverständlich (auch wenn sie es vielleicht nicht wahrhaben wollen) den Zwängen der konsumorientierten Filmemacherei unterwerfen. Das ist natürlich dann auch nicht unbedingt der Nährboden für allzu frische und neue Ideen, oder anderweitige innovative Filmarbeit. Anders ausgedrückt: Das ganz große Wunder hat nicht stattgefunden und diejenigen, die doch an so etwas ähnliches geglaubt hatten, könnten tatsächlich von dieser Zukunftsprognose ein wenig enttäuscht - zumindest aber ein Stück weit ernüchtert worden sein.
Für das Prädikat eines Top-Films reicht es dann aber allemal, wenn auch zweifelsohne meist schon bekannte Ideen in den Streifen eingeflossen sind, und die dann nur einen neuen Anstrich verpasst bekamen. Denn obwohl der Film nach einer Kurzgeschichte von Phillip K. Dick entstanden ist, sind die meisten Elemente in irgendeiner Art filmisch alle schon mal da gewesen.
Allen voran die Prägkognitive Verbrächensbekämpfung, die zwar meist unter zu Hilfenahme von Zeitreisen, aber sonst in ähnlicher Form schon oft in den unterschiedlichsten Produktionen zu sehen war. „Time Cop“ mit Jean Claude Van Damme fällt mir da ganz spontan als erstes ein, obwohl es ganz bestimmt viele weitere unzählige Filme dieses Themas geben mag. Außerdem spricht Spielberg im Interview bei den Extras davon, dass er Sciencefiction mit Film noir verbinden wollte, erwähnt aber Ridley Scotts „Blade Runner“ mit keinem Wort, der genau das aber tat, und seit über 20 Jahren wohl als Reverenz in diesem Bereich zu betrachten ist.
Mit am besten haben mir noch die gelungenen, unheimlich-düsteren Sequenzen gefallen, in denen John Anderton sich vor diesen wuselnden „Spiders“ versteckt, um in seiner hilflosen Lage einer Identifizierung per Augen-Scan zu entziehen. In diesen packenden Bildern kommt erst so richtig die spannungsgeladene und dunkle Stimmung rüber, die ich mir eigentlich darüber hinaus für den gesamten Film gewünscht hätte.
Der Altmeister der Filmmusik John Williams achtete darauf, dass seine Klangkompositionen nicht zu sehr futuristisch wirken, sondern einen eher klassischen Stil besitzen. Und auch die Spezial-Effekte von ILM fallen vielleicht nicht ganz so spektakulär aus, wie vielleicht vermutet, geben aber dem Zukunftsepos dennoch den würdigen optischen Rahmen.
Die Actionszenen sind einem Blockbuster würdig, auch wenn sie sich vielleicht ein wenig in den 140 Minuten verlieren, die der Streifen andauert. Mehr im Vordergrund stehen da die Precogs - jene allwissenden Zukunftsseher und die drängenden Fragen die sie aufwerfen: Kann man für etwas bestraft werden, dass man eigentlich noch gar nicht begangen hat und wenn ja, wie sicher ist dann diese Prognose letztendlich.
Spielberg wandert auf dem schmalen Grad zwischen philosophischen Erörterungen dieses Grundthemas und einer spannenden Hatz, die sich fast schon zu einem Szenario á la „Auf der Flucht“ eines Dr. Kimbele entwickelt.
Wenn schon klauen, dann klauen eben auch die Besten schon mal bei den Besten - sozusagen.
DVD 1
Twentieth Century Fox liefert diesen Streifen auf einer Spezial Edition mit zwei DVDs. Auf der ersten ist der 141 Minuten lange eigentliche Film zu begutachten, der außer auf Dolby Digital auch noch in DTS- Tonformat vorliegt. Das Bild in überwiegend Blautönen gehalten, muss sich leichte Abstriche gefallen lassen, da es doch sichtbar rauscht und auch ein wenig mehr Schärfe vertragen könnte.
Der Ton ist hervorragend aufbereitet und veranlasst zu keinerlei Kritik. Glasklar ist der Sound, der sich sehr räumlich in den heimischen Wohnstuben verteilt und der Subwoofer bekommt vor allem in den Actionsequenzen auch noch einiges zu tun.
Filmdaten
Laufzeit: 141 Minuten
Sprachformat: Englisch / Deutsch Dolby Digital 5.1 / Deutsch DTS 5.1
Bildformat: 2.40:1 (16:9)
Untertitel: Englisch / Deutsch für Hörgeschädigte
DVD 2: Die Extras
Das Zusatzmaterial auf der Bonus-DVD ist eine Zusammenstellung, der unterschiedlichsten Gesichtspunkte des Filmemachens. Sehr viele Informationen sind daher auf der Disc abrufbar.
Nur leider machte das Ganze auf mich einen etwas zerhackstückelten Eindruck. Zu viele Menü und Untermenüpunkte, lassen nahezu keinen logischen Zusammenhang mehr erkennen. So denke ich, dass ein etwas längeres, durchdachteres Making of ohne diese lästigen Unterbrechungen, diesem Sciencefiction-Thriller um einiges besser zu Gesicht gestanden hätte.
Da Spielberg ganz offensichtlich kein Freund von Audiokommentaren ist, müssen die Fans seiner Werke auch diesmal leider wieder auf dieses Feature von ihm verzichten.
Die Extras im einzelnen
Von der Story zum Film / zwei Featurettes
Hier geben die Macher, allen voran Spielberg und Cruise ihre Statements ab, was sie persönlich davon halten würden, gäbe es tatsächlich eine Früherkennung von Verbrechen. Weiterhin gegen die Schauspieler etwas näher auf ihre Rollen ein. Spielberg erklärt dann noch, wie er einzelne Charaktere und ihre Wirkung im Film rüberbringen wollte.
Analyse von Minority Report / fünf Featurettes
Der legendäre Regisseur beauftragte verschiedene Spezialisten, um sich eine Welt vorstellen zu können, wie sie in etwa 50 Jahren aussehen könnte. So entstand der eigentliche- nicht zu phantastische Look des Filmes. Aber auch die Kontrolle der Obrigkeit über die Gesellschaft wurde genau beleuchtet und dann in ein mögliches Szenario integriert.
Auch erfährt man allerlei wissenswertes über die Entstehung der Waffen, die Transportmittel und sonstigen Si- Fi artigen Ausstattungen.
Die Stunts von Minority Report
Gezeigt werden die umfangreichen Vorbereitungen, damit die spektakulären Actionsequenzen im Film auch ihre volle Wirkung entfalten können. Tom Cruise macht mal wieder fast alle waghalsigen Einlagen im Streifen selbst.
ILM und Minority Report
Hier wird anhand der unterschiedlichen Drehorte gezeigt, wie ILM die Computergenerierten Bilder einfügte, und so den Film den passenden futuristischen Anstrich verpasste. Auch die Arbeit der Modelbauer, die meist Hand in Hand mit den Computerleuten arbeiteten, wird in großer Ausführlichkeit gezeigt.
Final Report: Steven Spielberg & Tom Cruise
Hier gehen die beiden mächtigen Männer Hollywoods noch einmal besonders auf ihre Beziehung während der Filmarbeit ein und ziehen ein knappes Resümee. Leider ein wenig kurz ist dieser abschließende Teil geraten, in dem Cruise und Spielberg ihre Kooperation würdigen.
Archive
In der Letzten Abteilung gibt es Produktionsskizzen, Storyboard-Sequenzen und einige Trailer zu bewundern. Es gibt eine Filmographie der einzelnen Darsteller, des Regisseurs, der Produzenten und der übrigen Macher. Ferner kann man noch einmal die Entstehungsgeschichte des Filmes anhand der eingeblendeten Produktionsnotizen nachlesen.
Alle Extras können optional mit deutschen Untertiteln eingeblendet werden.
Fazit
Unterm Strich bleibt ein insgesamt durchkonstruierter Sciencefiction-Reiser übrig, bei dem die Action ein wenig hinter den psychologisch hintergründigen Betrachtungsweisen anstehen muss. So wirkt der Streifen über weite Strecken eher wie ein Krimi aus der guten alten Zeit, in angemessener Zukunfts-Optik. Tom Cruise reißt sich zwar nicht gerade ein Bein dabei aus, um den Cop John Anderton zu mimen, (dafür verliert er zwei andere wichtige Teile seines Körpers) gibt aber dennoch eine gewohnt routinierte Vorstellung seiner Schauspielkunst.
Die Extraausstattung auf der zweiten DVD sind zwar zahlreich auf dem Silberling verteilt, für meinen Geschmack aber zu sehr in einzelne Menüpunkte unterteilt, sodass zusammen mit dem fehlenden Audiokommentar ein nicht ganz tadelloses Resümee gezogen werden kann.
Hätte Fox und Dreamworks tatsächlich die fiktive Gabe der Precogs aus dem Film für sich nutzen können, dann hätten sie Film und vor allem die Silberscheiben sicher noch um einiges besser auf die Zuschauerwünsche abstimmen können.
(c) winterspiegel für Ciao & Yopi weiterlesen schließen -
Wenn das die Zukunft sein soll ....
06.06.2004, 19:30 Uhr von
leyla220275
Besucht meine Homepage, da erfahrt Ihr mehr über mich --------> www.yvonne.fahrradkarten.dePro:
Gute Trickanimation
Kontra:
Zeitweise langatmig
Empfehlung:
Ja
Hallöle @all!
Heute möchte ich über eine DVD berichten, die ein regelrechtes Future-Spektakel darstellt.
Minority Report = Minderheiten Bericht.
Ich habe damals einige Trailer zu dem Film gesehen und natürlich auch das Making of im TV. Ich war fasziniert von der Trickanimation und den Zukunftsvisionen. Und die Tatsache, das Tom Cruise als Hauptdarsteller auserwählt wurde, machte den Film noch interessanter für mich.
Infos zu dem Film
******************
Washington D.C. im Jahre 2054: John Anderton (Tom Cruise) leitet Pre-Crime, eine Abteilung der Polizei, die Morde verhindert, bevor diese überhaupt geschehen. Mit Hilfe von drei "Precogs", Menschen mit hellseherischen Fähigkeiten, erhält die Polizei Bilder von Straftaten aus der Zukunft, anhand derer sie den Täter ausmachen, bevor dieser seine Tat überhaupt begehen kann. Die Täter werden dann, bevor sie den Mord begehen verhaftet, sicher verwahrt und in eine Art Dauerschlaf versetzt, obwohl sie ja zu diesem Zeitpunkt noch gar keinen Mord begangen haben.
Bedenken gibt es gegen diese Art der Kriminalitätsbekämpfung aber nur von wenigen Kritikern, schließlich hat Precrime im Umfeld von Washington D.C. dazu geführt, die Mordrate drastisch zu reduzieren. In den letzten 6 Jahren seit Einführung des Pre-Crime-Systems, gab es keine Morde mehr! Das System gilt als perfekt. Davon ist auch John Anderton selbst überzeugt. Nur der Staatsanwalt (Colin Farrel) zweifelt das System an und fühlt sich bestätigt, als John Anderton plötzlich selbst in einer der Visionen der Precogs auftaucht und des Mordes bezichtigt wird. Anderson bleiben nur wenige Stunden, um seine Unschuld zu beweisen, und herauszufinden, wer ihn getäuscht hat und muss dabei gegen ein "perfektes" System ankämpfen, welches er selbst mit aufgebaut hat...
Ein spannender und dramatischer Wettlauf gegen die Zeit fängt an. Er ist einer der Menschen, die das erste Mal die Möglichkeit haben, die Zukunft zu ändern, in dem der Mord nicht stattfindet. Aber wie soll er ihn verhindern, wenn er das Opfer noch nicht mal kennt? Und was hat der damalige Tod seines Sohnes mit diesem Fall zu tun?
BILD-Qualität
*************
Der Film liefert wieder einige gelungene Kamerafahrten ab, die länger in Erinnerung bleiben, wie z.B. die Verfolgungsjagd mit den Hoverpack-Polizisten.
Leider bietet das körnige und ausgewaschene Bild nur selten wirklich gute Schärfe und Detail. Noch störender als der harte Kontrast sind aber die blassen und stark auf Blautöne reduzierten Farben, die die Optik mehr in Richtung Schwarz/Weiß als Farbe gehen lässt. Diese wiederrum passt sich aber auch irgendwie der Zeit, dem Ort und eben dem Jahre 2054 an! Halt eine Zukunftsvision!
Ton-Qualität
************
Bei Minority Report konnte wieder John Williams verpflichtet werden, der sich hier für die Musik verantwortlich zeigt. Der dramatische Sound von John Williams ist das dominante Element des Film-Soundtracks und weiß durch eine gute Räumlichkeit zu überzeugen.
Die Surround-Effekte sind weniger die großen Knaller sondern vielmehr kleine subtile Effekte wie Umgebungsgeräusche (das Krabbeln der Spiders z.B.), die aber teilweise sehr deutlich und klar aus genau bestimmten Richtungen kommen.
SPECIAL-Features
****************
Leider bei dieser DVD (Single-Edition) nicht vorhanden. Da mir die Doppel-DVD zu teuer war, ich das Making of schon kannte, hatte ich mir die SE geholt. Na ja, bei dieser DVD ist nur als Special das aufwendige und trick-animierte Menü eine Augenweide!
DVD-Infos
*********
Studio: 20th Century Fox / Dreamworks (2002)
Laufzeit: ca 141 min. (FSK 12)
Regie: Steven Spielberg
DVD-Typ: DVD-9
TV-Norm: PAL 2
Bildformat: 2,40:1 (anamorph)
Audiokanäle:
1. Englisch, Dolby Digital 5.1
2. Deutsch, Dolby Digital 5.1
3. Deutsch, DTS 5.1
Untertitel: Englisch,Deutsch für Hörgeschädigte
Preis: 12,99 - 25,99 EURO
ISBN: 4 010232 014696
FAZIT
*****
Der Film entwickelt eine sehr düstere Zukunftsvision. Hierfür sorgt bereits die dunkle und farblose Optik des Films, der mit dunklen und beinahe farblosen Bildern arbeitet. Regieführer Spielberg begeht auch nicht den Fehler, mit seinen Sets zu sehr in die Zukunft abzuschweifen und damit zwangsläufig in reine Phantasiewelt abzugleiten. Schließlich ist 2054 auch nicht mehr allzu weit entfernt. In der Welt von "Minority Report" gibt es zwar einige Zukunftsvisionen wie Magnet-Autos, die sich senkrecht an Wänden emporbewegen oder individuell auf den die einzelne Person zugeschnittene Werbung und sich selbst aktualisierende Zeitungen. Doch die Welt besitzt trotzdem immer noch eine Menge Ähnlichkeiten zu unserer heutigen Zeit und wirkt somit nicht übertrieben. Auch die Special Effects bieten keinen Overkill, sondern sind sehr schlicht und häufig unauffällig in den den Film integriert. Zwar baut "Minority Report" primär auf Action-Elemente auf und lässt ein wenig wissenschaftlichen Tiefgang vermissen, wenn es darum geht, ein wenig Hintergrund über das Precog-Sytem zu vermitteln. Aber trotz allem eine klasse Zukunftvision in einer Welt, die zu perfekt scheint!
Für mich ein sehr guter Sciene-Fiction-Thriller, den man auch mehrmals ansehen kann. Ich habe den Film für 12,99 Euro ergattert und bereue kein Cent und kann diesem Film auch nur jeden empfehlen! Action, Visionen, Special-Effects, Animationen und einige wenige nachdenkliche Momente werden einem geboten! Nur leider finde ich 141 Minuten ziemlich lang, man hätte es auch ein wenig kürzer fassen können. Aber komischerweise kann man auch nicht einen Moment vor dem TV-Gerät weggehen, ohne eine wichtige Szene mit Informationen zu verpassen! Die 141 Minuten wurden irgendwiegeschickt gefüllt!
c/o Leyla220275
Der selbe Bericht ist auch unter meinem Namen bei www.ciao.de erschienen. weiterlesen schließen -
Du bist verhaftet, weil Du bald morden wirst
30.01.2004, 17:17 Uhr von
Schosch
Hallo, mein Name ist Jörg. Mich hat es jetzt auch zu yopi.de verschlagen, nachdem ich schon seit ...Pro:
Klasse Film, viele Extras
Kontra:
Audioumschaltung nur während des Films nur über das Menü möglich; das Bild ist etwas zu griesslich
Empfehlung:
Ja
Hallo liebe Yopi-Leserinnen und –Leser,
den Film "Minority Report" gibt es nun schon etwas länger auf DVD.
Ich habe ihn mir natürlich sofort gekauft und die Begeisterung hat nach dem Kino damals nicht nachgelassen.
Im Gegenteil: sie nimmt eher zu.
Die Handlung bietet auch etwas komplett neues: Verbrecher, die eigentlich noch gar keine sind, werden vor Ihrer kriminellen Tat verhaftet und eingebuchtet....
Klingt brutal und schon fast unfair, aber lest erst mal selber zur Handlung.
Die Handlung von "Minority Report":
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Wir schreiben das Jahr 2054.
Seit 6 Jahren hat es in Washington keinen Mord mehr gegeben. Allerdings liegt das nicht an dem tollen System der Regierung, sondern an einer Einheit von Cops, die PreCrime Devision genannt wird.
Diese PreCops verhaften die Mörder schon bevor sie überhaupt diesen Mord begehen. Sie treffen zwar meistens nur Minuten, ja manchmal erst Sekunden vor dem Mord ein, jedoch gab es in den letzten 6 Jahren keinen Fehler; also auch keinen Mord mehr.
Um diese zukünftigen Morde zu entdecken, werden die drei PreCogs benötigt. Die PreCogs sind Überbleibsel aus Genversuchen und einer misslungenen Drogenpolitik. Sie können die Morde in der Zukunft träumen; sie sehen die Morde und sie spüren die Morde.
Ihre Visionen werden mit Hilfe eines äußerst aufwendigen Systems sichtbar gemacht, so dass herausgefunden werden kann wo und wann der Mord stattfinden wird. Dabei können allerdings nur alle drei PreCogs gleichzeitig eine Vision bringen. Sind sie sich uneinig entsteht ein sogenannter "Minority Report", der sofort in den Akten abgelegt und vertuscht wird.
Der Truppe um Chief John Anderton (Tom Cruise) bleibt also meist genügend Zeit, um den Mord zu verhindern und den "Mörder" zu stellen. Dieser kommt nicht in ein übliches Gefängnis, sondern wird in ein lebenslanges Coma versetzt.
Nach 6 Jahren ohne Fehltritte seitens der PreCogs soll nun das Projekt auf die gesamte USA ausgedehnt werden. Hierfür wird Detective Daniel Witwer (Colin Farrell) angesetzt, um herauszufinden, ob das gesamte System und die PreCrogs tatsächlich so unfehlbar sind.
Dabei hat er es auch auf John Anderton abgesehen, weil er herausfindet, dass dieser ein Drogenproblem hat, nachdem sein Sohn vor 6 Jahren gestorben ist und sich seine Frau Lara (Kathryn Morris) von ihm getrennt hat.
Als John Anderton sich an Forschungen über einen alten Mordfall, der falsch aufgeklärt zu sein scheint, begibt wird er plötzlich selbst von den PreCogs als zukünftiger Mörder identifiziert; nun steht er auf der Abschussliste und ihm bleibt nichts anderes als die Flucht zu ergreifen.
Ihn kommen allmählich Zweifel über dieses System auf, an das er so fest geglaubt hat. Wie kann es sein, dass er einen Mord begeht, obwohl er das Opfer nicht einmal kennt. Hier muss ein Täuschungsversuch vorliegen, um ihn schachmatt zu setzen.
Auf seiner Flucht wendet er sich an seinen Freund Lamar Burgees (Max von Sydow), der auch gleichzeitig sein Chef ist. Jedoch scheint Lamar auch nicht so ganz vertrauenswürdig zu sein.
Mit Hilfe von Agatha (Samantha Morton), die wichtigste der drei PreCogs, versucht John seine Haut zu retten und des Rätsels Lösung zu finden. Dabei stößt er auf eine alte Spur, die mit dem Mord an seinem Sohn zusammenhängt.
Eine gnadenlose und atemberaubende Jagd beginnt....
Meinung zu "Minority Report:
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Der Film ist nicht so actionreich, wie man es wahrscheinlich vermutet, jedoch stört das keineswegs. Im Gegenteil, da hier der Anspruch und die Dramaturgie ganz klar im Vordergrund stehen.
Regisseur Steven Spielburg zeigt uns eine Vision der Zukunft, die ich so nicht erleben möchte. Jederzeit wird man über die Augen gescannt und kann sofort erörtert werden, falls man gesucht wird. Keine sehr schöne Vorstellung.
Betritt man zum Beispiel ein Geschäft, wird man über den sofortigen Augenscan mit Namen begrüßt.
Das System weiß immer und sofort, wo man sich aufhält.
Auch die Visionen der Straßen mit den darauf "fahrenden" Autos erscheint erschreckend. Da werden Hauswände als Straßen benutzt; die "Autos" fahren hoch und runter; kreuz und quer. Jedoch scheint ein Unfall absolut ausgeschlossen.
Im Film werden diese Visionen so realistisch und überzeugend dargestellt, als sei es völlig natürlich und selbstverständlich, dass es so ist.
Steven Spielberg hat ja schon immer ein besonderes Händchen für die Darstellung einer beklemmenden Atmosphäre gehabt.
Der Film stellt sicherlich hohe Ansprüche, und ich bin auch der Meinung, dass fast keine Fragen offen bleiben. Am Anfang des Films dachte ich noch: Häh, das habe ich jetzt nicht verstanden! Das ist ja verworren...
Doch ähnlich wie bei Matrix damals, muss man den Film ganz bis zum Ende sehen, damit die Fragen beantwortet werden. Und dabei ist mir nur ein logischer Fehler aufgefallen. Wer ihn lieber nicht lesen möchte, sollte an der zweiten gestrichelten Linie weiterlesen, da dies ein Spoiler wird, und vielleicht einen Teil der Geschichte verrät!!!!
SPOILER
-----------------------------------------------------
Warum kann John Anderton mit Hilfe seiner rausgenommen, eigenen Augen den Bereich der PreCogs betreten, obwohl er gesucht wird und aus dem Polizeidienst ausgeschlossen wurde? Eigentlich müsste ihm der Zugang doch verwehrt bleiben...
-----------------------------------------------------
SPOILER-ENDE
Ansonsten ist der Film durch und durch logisch. Und da ist mir aufgefallen, dass dieser Film auch ein ganz normaler Krimi der heutigen Zeit sein könnte, wenn man mal von den futuristischen Gegebenheiten absieht.
Ich finde ihn auch durchweg spannend und fesselnd.
Zu den Schauspielern kann ich nur sagen: Tom Cruise überzeugt voll und ganz und spielt die Rolle seines Lebens. Eine ähnlich überzeugende Leistung hat er meiner Meinung nach nur in "Jerry Maguire" gebracht. Das soll jetzt aber nicht heißen, das ich Tom Cruise nicht leiden kann; seine Filme habe ich immer gerne geguckt.
Aber besonders gefallen hat mir Samantha Morton, die den PreCog Agatha spielt. Sie spielt diese Rolle dermaßen klasse, dass man ihr die Zukunftsvision sofort abnimmt. Dieser Gesichtsausdruck dabei ist einmalig. Eine tolle Mimik, die einem schon fast Angst macht.
Auch Steven Spielberg hat eine tolle Leistung hier gebracht. Keine Action-Knaller, sondern ein anspruchsvoller Science-Fiction-Thriller, der Action-Elemente enthält, welche aber sehr gut gelungen sind.
Insgesamt enthält der Film sehr gute Spezial-Effekts, auch wenn man manchmal die Blue-Box deutlich sehen kann.
Die Musik wurde von John Williams (Star Wars) komponiert und passt sehr gut zum Geschehen. Hierdurch wird die teilweise düstere Stimmung noch mehr unterstrichen und der Film gewinnt noch mehr an Brillanz. Da kann man mal wieder sehen, wie wichtig die Musik für einen Film ist.
Die DVDs:
~~~~~~~~~
Wie soft, werden die heutigen Blockbuster auf DVD in einer 2er-DVD-Box angeboten.
DVD 1:
---------
Auf der ersten DVD ist der Hauptfilm mit einer Länge von knapp 140 Minuten enhalten.
Einen Audiokommentar gibt es leider nicht als Bonus.
Das Bild ist gewollt auf düster gemacht und wirkt eher blass und farblos, neigt sogar eher tendenziell ins bläuliche.
Warum ein Bild extra griesslich und dreckig produziert wird, bleibt mir auf jeden Fall ein Rätsel, da dadurch die gesamte Brillanz des Bildes verloren geht. Allerdings hat Spielberg sein Ziel seinen "hässlichsten und dreckstigen" Film zu drehen durchaus erreicht.
Leider wirkt das Bild oft eher wie ein schwarz-weiß Film, und nicht wie ein moderner Farbfilm.
Naja, gewollt ist gewollt....
Der Ton hingegen ist da schon etwas besser. John Williams Musik-Score ist klar das dominante Elemente bei diesem Film und bringt sich wieder hervorragend ein.
Große Surround Effekt sollte man hier nicht erwarten, dafür gibt es aber jede Menge kleine Effekte wie Umgebungsgeräusche etc. Das Klangfeld auf den hinteren Kanälen ist dabei sehr weit und dynamisch.
Subwoofer-Bass-Attacken gibt es natürlich auch in diesem Film, so zum Beispiel bei der Demonstration der Schalldruckwaffen.
Die Stimmen kommen allerdings meiner Meinung nach in der deutschen Sprachfassung etwas dumpf über; hingegen in der englischen Sprachfassung klingen sie glasklar. Nervt ein bisschen aber es ist schon ok.
Was schade ist, ist die Tatsache, dass man nicht während des Films die Audio-Sprache wechseln darf, sondern nur über das Menü. Das ist zeitweise doch ziemlich nervig.
DVD 2:
---------
Die Extras sind mit Sicherheit zahlreich, jedoch hätte aufgrund der unübersichtlichen Menüführung ein ganzheitlichen Making of ohne diverse Unterbrechungen mehr genützt. Naja, auf jeden Fall ist als Bonusmaterial folgendes vorzufinden:
o Von der Story zum Film:
Die Story - Die Debatte (09:11 Minuten): In dieser Dokumentation geht es überwiegend um die Handlung und die Geschichte des Films. Hier wird auch nicht nur die Story erläutert sondern auch ein wenig Background über den Autor Philip K. Dick vermittelt, der unter anderem auch für den Blade Runner verantwortlich war.
Die Story - Die Darsteller (09:02 Minuten): Diese Dokumentation beschäftigt sich mit den Hauptfiguren des Films und stellt deren Darsteller vor. Leider wirkt das Ganze oft wie viel Werbung zuzüglich einer kleinen Portion Lobesgesang, der sich aber Gott sei Dank noch in Grenzen hält.
o Analyse von Minority Report:
5 Dokumentationen beschreiben sowohl die einzelnen inhaltlichen Themen, aber auch Fragen des Designs und der technischen Umsetzung. Besonders wird hier die Mühe, die sich Spielberg mit einigen Details der Zukunft gemacht hat, hervorgehoben. Diese Details wurden auch von einem eigenen Team ausgedacht und auf ihre Praktikabilität überprüft. Im Film selbst wird dies allerdings selten richtig deutlich. Sehr interessant und ausführlich sind auch die Kommentare zur gesamten Optik des Films, wozu sich neben Spielberg und Kaminski auch Komponist John Williams äußert.
Als einzelne Menüpunkte gibt es hier folgendes anzuwählen:
~ Einführung in die Welt von Minority Report (09:19 Minuten)
~ PreCrime und PreCogs (07:58 Minuten)
~ Spyders (05:09 Minuten)
~ PreCogs und Visionen (04:51 Minuten)
~ Fahrzeuge aus der Zukunft (04:56 Minuten)
o Die Stunts von Minority Report:
Hier werden 3 der spektakulärsten Action-Sequenzen des Films präsentiert und deren Entstehungsgeschichte gezeigt und erläutert:
~ Maglev-Flucht (02:49 Minuten)
~ Hoverpack-Verfolgungsjagd (02:51 Minuten)
~ In der Autofabrik (02:39 Minuten)
o ILM und Minority Report:
Die Special Effects-Leute von ILM geben einen kleinen Einblick in mehrere Special Effects-Elemente, für die sie sich verantwortlich zeichnen und erläutern, was sie zum Film beigetragen haben.
~ Intro (04:31 Minuten)
~ Hologramme (03:07 Minuten)
~ Der Tempel (03:08 Minuten)
~ Maglev (03:10 Minuten)
~ Hovercraft (03:06 Minuten)
~ Cyber-Palast (01:54 Minuten)
o Final Report:
Steven Spielberg & Tom Cruise (03:56 min.):
Zum Abschluss erzählen Steven Spielberg und Tom Cruise noch ein paar sehr nette Worte und geben ein kurzes Resumée über ihre persönlichen Erfahrungen während der Dreharbeiten. Sehr interessant.
oArchive mit Produktionsnotizen, Text-Infos zu Cast & Crew, Produktionsskizzen und Storyboards sowie mehreren Trailern
Kurze Zusammenfassung der DVD:
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
- Bild: anamorphes Widescreen (2,40:1)
- Ton: deutsch (dts 5.1 und Dolby Digital 5.1), englisch (Dolby Digital 5.1)
- Untertitel: englisch, deutsch, deutsch für Hörgeschädigte
- Laufzeit: ca. 140 Minuten
- Regionalcode: RC 2 (Europa)
- DVD-Typ: DVD 9 (Hauptfilm), DVD 5 (Extras)
- Studio: 20th Century Fox / Dreamworks (2002)
- Anbieter: 20th Century Fox Home Entertainment
- Verpackung: Amaray Case (doppel)
- Preis: ca. 25,- EUR
Fazit:
~~~~~
Hier wird einem durchaus ein enorm spannender und toller Film in einer fast tollen DVD-Umsetzung präsentiert.
Warum ich fast toll sage, versuche ich noch mal zu erläutern:
Zum einem stört mich ein wenig das seltsame Bild, welches allerdings durchaus von Spielberg so gewollt war, dann man ich es nicht, wenn man während des Film nicht einfach per Tastendruck die Audiokanäle wechseln darf. (1 Punktabzug)
Alles andere ist sehr positiv und gut gemacht. Deshalb werde ich diese DVD auf jeden Fall empfehlen.
Danke fürs Lesen, Bewerten und Kommentieren.
Euer Jörg
© 30.01.2004 by Schosch
Ich schreibe auch für CIAO weiterlesen schließen -
Minority Report - pass auf bevor dich die Zukunft einholt..
Pro:
Steven Spielberg
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Sodala, heute schreibe ich wieder einmal einen Bericht über einen Film, nämlich Minority Report. Den Film sah ich vor zwei Tagen bei einem Kolleg auf DVD und ich muss schon, was da Steven Spielberg wieder hergezaubert hat ist wirklich unvergleichlich!
<>
- Tom Cruise =John Anderson im Film
- Colin Farrell =Danny Witwe im Film
- Max von Sydow =Lamar Burgess im Film
- Kathryn Morris =Lara Clarke im Film
- Lois Smith =Iris Hineman im Film
- Peter Stormare =Dr. Eddie im Film
- Tim Blake Nelson =Gideon im Film
- Samantha Morton = Agatha im Film
Die Hauptrolle hat in diesem Film natürlich Tom Cruise. Er spielt den Vater dem sein Kind ermordet wurde als auch einen der Cops von denen er ja im Verlaufe des Filmes gejagt wird. Tom Cruise wohl am bekanntesten aus Mission Impossible 2, hat in diesem Film wirklich viel geleistet und man nahm ihm im Film seine Situation wirklich ab. Auch eine wichtige Rolle hat Max, er ist zuerst der Freund und Helfer von Tom lockt in aber im Verlaufe des Filmes in eine Miese Falle. Ich denke er hat seine Rolle sehr gut gespielt, zuerst als er den lieben Kollegen spielte, kam man nie auf die Idee, dass der schlussendlich der böse Knabe sein wird, aber gegen das Ende wurde es sehr klar, dass er nicht der liebe ist. Im Allgemeinen haben sich die Schauspieler sehr Mühe gegeben, ihre Fähigkeiten kamen voll und ganz zum Ausdruck
<>
Allgemein
- Regisseur: Steven Spielberg
- Drehbuch: Jon Cohen, Scott Frank
- Länge: ca. 139 Min.
- FSK: ab 12
- Musik: John Williams
- Bild: Widescreen
- Ton: Deutsch und Englisch in Dolby Digital 5.1
- Untertitel: Deutsch und Englisch
Bonusmaterial
- Biografien der Darsteller und Filmemacher
- Kinotrailer
- Bildergalerie mit über 200 Produktions-Bildern
- Storyboard Sequenzen
- Produktions-Notizen
- Activision Spiel Trailer
- 17 Features
<>
Der Film spielt in der nahen Zukunft, im Jahre 2054 in Washington. Seit über sechs Jahren gab es nun dort schon keinen Mord mehr. Mann könnte jetzt meinen die Leute haben sich auf einmal gebessert und wären ganz brav…aber so ist es nicht. Seit sechs Jahren gibt es in Washington die Pre Crime Aktivierung zu der auch John gehört. Die Aufgabe der Pre Crime ist es dank den drei Precops, das sind drei Leute die die Zukunft voraussehen können Morde zu verhindern. Dies gelingt ihnen immer, auch wenn manchmal in der letzten Sekunde.
Eines Tages sehen die Precops einen Mord voraus, keinen gewöhnlichen sondern einen den John begehen sollte. Er bearbeitet die Daten der Precops wie gewöhnlich bei anderen Fällen bis er den Täter sieht, sich selbst. Auf diesen Schock flüchtet er aus dem Pre Crime Gebäude und ein sehr spannender Triller fängt an. John hat genau 36 Stunden Zeit, bis er den Mord begehen soll, da er aber die Person die er in den nächsten 36 Stunden töten soll nicht kennt, weiss er nicht von wem er ausser der Pre Crime flüchten sollte. Nun versucht er zwei Dinge rauszufinden, die wäre: Ist das System wirklich sicher und wer wird er töten. Der Film ist nicht wie alle anderen Filme irgendwann wird John von seinem besten Kollegen verraten und von der Polizei gefangen, doch dass ist nicht das Ende des Filmes, den nach der Festnahme passieren noch einige Überraschungen…
<>
Ich denke da hat Steven Spielberg mal wieder wirklich was Spannendes hergezaubert. Im Film gibt es so viele Überraschungen wie in keinen anderen Film. Am Anfang ist alles ruhig doch mit der Zeit wird immer brikäreres bekannt, von Verschwörungen bis zu einem Mord der einer der Pre Crime am Anfang der Bewegung gemacht hatte (nicht John). Das Bild der DVD ist wahrscheinlich absichtlich fast ein bisschen blau gehalten, was aber nicht allzu fest stört. Der Ton des Filmes ist sehr gut. Die Schauspieler spielten ihre Rollen wirklich gut, man nahm alles ab was sie sagten! Die Kulissen des Filmes sind auch sehr gut gemacht, von den fetzigen Autos, die wir in 50 Jahren fahren sollten bis hin zu den bewegenden dreidimensionalen Werbeplakaten, die es aber in 50 Jahren hoffentlich nicht gibt!
<>
Ich finde der Film ist Steven Spielberg sehr gelungen. Wer gerne Zukunftsfilme sieht mit viel Action soll sich doch mal Minortity Report reinziehen! Auch das Bonusmaterial ist nicht zu verachten, also sehr gut “g“
Natürlich freue ich mich wie immer über eure Kommentare und Bewertungen!
Gruss the-8 weiterlesen schließen -
Spannender Sci-Fi-Actionthriller
Pro:
spannend, actionreich, zahlreiche witzige Einfälle (Coupland!), tiefe Ironie, Kritik; massig DVD-Extras
Kontra:
störende Übersetzungsfehler im DVD-Menü, kein Regiekommentar, Logikfehler
Empfehlung:
Ja
Tom Cruise, unser Mann für "unmögliche Missionen" (M:I 1 und 2), ist auch diesmal wieder auf Verbrecherhatz. Dumm nur, dass das Schicksal diesmal den Spieß umdreht und ihn zum Gejagten macht, der seinen Namen reinwaschen und den wahren Schuldigen finden muss.
"Minority Report" ist die Kooperation zweier Hollywoodtitanen, die man sich nicht entgehen lassen sollte - nicht nur als Fan von Science Fiction Filmen. Schließlich hat es ein halbes Dutzend Jahre gedauert, bis dieser edle Streifen verwirklicht werden konnte.
Filminfos
O-Titel: Minority Report (USA 2002)
FSK: ab 12
Länge: ca. 134 Min.
Regisseur: Steven Spielberg
Drehbuch: Jon Cohen, Scott Frank
Musik: John Williams
Darsteller: Tom Cruise, Max von Sydow, Colin Farrell, Kathryn Morris, Samantha Morton, Peter Stormare u.a.
Handlung
Als John Anderton (Cruise) an einem schönen Tag im Jahr 2054 seinen Dienst bei Precrime antritt, ist die Welt noch in Ordnung. Wenn er ihn beenden wird, ist sie es nicht mehr und die Existenz von Precrime ist ernsthaft gefährdet.
Precrime macht einen guten Job: Es verhindert Verbrechen, indem es die Verbrecher dingfest macht, bevor sie überhaupt das jeweilige Verbrechen begehen können. Woher Precrime das weiß? Ineinem geheimen Raum befinden sich in einer Art Swimmingpool drei sogenannte Pre-Cogs, also Präkognitive oder Vorherwissende: zwei Männer und eine Frau. Alle tragen Namen, die an große KrimiautorInnen erinnern: Dashiell (Hammett), Arthur (Conan Doyle) und Agatha (Christie). Fehlt eigentlich nur ein Philip Marlowe...
Diesmal hat Agatha (S. Morton) ein Verbrechen aus Eifersucht vorhergesehen und erzeugt eine Warnung an die Precrime-Operationszentrale, die kein anderer als Anderton leitet. Es ist eine rote Kugel: Es wird einen Mord geben. Und darauf steht der Name des Verbrechers. Bei einem eindrucksvoll inszenierten Einsatz gelingt es Anderton und seiner Crew, einen blutigen Ausgang des Eifersuchtsdramas zu verhindern.
Aber Andertons Name steht auf der nächsten Kugel!
Bevor das Justizministerium den Pilotversuch, den Precrime in Washington, D.C., durchführt, auf das ganze Land überträgt, soll ein Justizbeamter den Ablauf usw. prüfen. Danni Witwer (Colin Farrell) ist ein smart aussehender Bursche, aber nicht auf den Kopf gefallen. Witwer wittert Unrat, als sich Anderton mit der verräterischen Kugel auf den Weg macht, recherchiert ein wenig und macht sich an die Verfolgung des Flüchtigen.
Anderton fragt verzweifelt seinen Boss, Lamar Burgess (Max von Sydow), wie es kommt, dass sein eigener Name auf einer Kugel steht. Und wer ist dieser Leo Dingsda, von dem er noch nie etwas gehört hat und den er angeblich umbringen werde? Doch sobald Anderton seinen Standort durchgegeben hat, sind ihm Witwers Mannen sofort wieder dicht auf den Fersen. Offenbar hat Burgess Anderton verraten und hängt ihn hin. Aber zu welchem Zweck?
"Everybody runs" zitiert Anderton mehrmals, aber nun tut er genau dasselbe. Er besorgt sich ein anderes Auto, er macht seine früheren Kollegen fertig, er kann sogar Witwers Häschern entkommen (nette Stunts!), aber er wird immer à la Dr. Kimble "auf der Flucht" sein, sofern er nicht seine Identität ablegt. Dafür müssen seine Augen dran glauben. Die lässt er sich bei einem Untergrundarzt (ein wieder mal völlig durchgeknallt aussehender Peter Stormare) ersetzen. Allerdings ist Anderton nun für etliche Stunden sehr verwundbar, nämlich praktisch blind. Doch er hat Glück: Als die Spyders, winzige mobile Aufklärungseinheiten, ihn doch noch finden, wird er falsch aufgrund seines neuen Retinamusters identifiziert.
Nun ist für Anderton der Weg frei, um dem Rätsel auf den Grund zu gehen und seinen Namen reinzuwaschen. Die Spur führt zurück zu den Präkogs, doch die befinden sich bekanntlich im hermetisch abgeriegelten Precrime-Hauptquartier.
Mein Eindruck: der Film
John Anderton ist Philip Marlowe und Rick Deckard, kein Zweifel. Tom Cruise spielt eine ähnlich actionbetonte Figur wie seinerzeit Harrison Ford in Ridley Scotts "Blade Runner", doch muss er kriminalistische Methoden anwenden, die seine Rolle in die Nähe des Superdetektivs Marlowe ("Der Malteser Falke") rücken. All diese Hintergründe werden nun in perfektionierter Weise auf eine Storyline angewendet, die der amerikanische Science Fiction Autor Philip K. Dick (gestorben 1982) in seiner Kurzgeschichte "Minority Report" ausgetüftelt hatte. Dass es im Film etliche Unterschiede zum Plotverlauf der Story gibt, liegt in der Natur der Sache.
Aber in der Story wird die Bedeutung des Titels schon frühzeitig klar, während der Film dafür eine ganze Weile braucht. Die drei Präkogs geben jeder ein Votum ab, das über die Wahrscheinlichkeit entscheidet, mit der das vorhergesehene Verbrechen stattfinden wird. Ist das Votum nicht einstimmig, wird ein Minderheitenbericht erstellt, der begründet, warum die Meinung dieses Präkogs von der der anderen abweicht. Im Film hat diesmal Agatha dieses Minderheitenvotum abgegeben. Denn sie ist einer Manipulation der Archive auf die Spur gekommen.
Schon früh muss sich der Zuschauer mit der Vorstellung abfinden, dass Hellseherei möglich ist. Das ist zwar nicht unbedingt ein in der Science Fiction entwickeltes Konzept, aber wenn Dick es einsetzt, wird es schon Science Fiction sein, nicht wahr? Außerdem spielt dieses Konzept eine tragende Rolle im sozialen Kontext, nämlich in der Verbrechensbekämpfung. Am Schluss jedoch läuft der Plot wieder auf die uralte römische Frage hinaus: "Und wer bewacht die Wächter?"
Die MR-Welt
Sie wurden eine ganze Weile zusammen eingesperrt. Nein, die Rede ist nicht von Tom Cruise und seinem Übervater Steven Spielberg, sondern von den sogenannten Visionären und Weisen, die sich die Welt im Jahr 2054 vorstellen sollten. Mit recht ulkigen Resultaten, wie man anhand der Dokumentationen auf der Bonis-Disc erfährt. Douglas Coupland beispielsweise, der Kultautor aus Seattle/Vancouver, erfand ein paar nette Gadgets, die zunächst unauffällig wirken, aber dieser komplett erfundenen Welt eine Anmutung von Wirklichkeit verleihen.
Ansonsten finden sich Anklänge an "Total Recall", natürlich "Blade Runner" und andere Science Fiction-Klassiker. Die totale Überwachung jedes Individuums durch Retinaabtastung ist längst Routine und jeder Bürger erhält - wie bereits heute machbar - seine personalisierten Angebote, wenn er durch eine Einkaufspassage oder ein Vergnügungszentrum geht. VR-Kabinen statt primitiver Peppshows versetzen die Kunden in eine Rundumsimulation: Hier sehen wie Scott Frank, einen der Drehbuchautoren, wi e er sich bei einer OSCAR-verleihung für die unverdiente Ehre bedankt. Jedem seinen Traum.
Himmel und Hölle
Die Präkogs sind eine Art Engel und Orakel in einem: Engel im Sinne eines Erzengels Gabriel, der den göttlichen Willen verkündet und das Urteil vollstrecken lässt. Orakel aufgrund der Weissagungskraft. Ihre Opfer landen natürlich in der Hölle - auch John Anderton: Dies ist das Archiv der Verbrechen, ein riesiges Gewölbe, in denen in versenkbaren Säulen je drei Verbrecher in künstlichem Koma stehen.
Ihre jeweilige Akte lässt sich ohne weiteres einsehen. Als Andertons Gattin Lara (Kathryn Morris) dies tut, kommt sie dem Komplott gegen ihren Mann endlich auf die Spur. Gott - d.h. Lamar Burgess - ist ein Betrüger und Falschspieler, also eigentlich ein Teufel. Wie konnte er nur so tief fallen? Es war offenbar die Erweiterung seiner Machtfülle (Precrimes Modell wird bald landesweit eingesetzt), die ihn zur "dunklen Seite der Macht" ver-führte.
Wie man sieht, ist die Moral in diesem Film doch fein säuberlich sortiert: hier die unschuldigen Opfer, dort die bösen Schurken. Anders als im Western tragen die Guten keine weißen Hüte, die Schurken keine schwarzen. Das Paradigma hat sich seit 1960 geändert: Nun heißt der Name des Spiels "Einer gegen alle".
PKD lässt schön grüßen
Dick'sche Motive sind nur noch in der Polizeiwelt und den uramerikanischen Vororthäuschen zu sehen: Anderton hat ein echtes Problem damit herauszufinden, in welcher dieser gleich aussehenden Schuhschachteln sein Verbrecher denn nun gerade dabei ist zuzuschlagen. Das ist schön ironisch dargeboten.
Ebenfalls auf Dick ließe sich die Fälschung des Archivs zurückführen, die den allerersten Erfolg von Precrime belegen soll. Es handelt sich offensichtlich nicht um die Fälschung von Medien oder Material, sondern um die geänderte Inszenierung des gezeigten Verbrechens! Verdammt clever. (Das Opfer in dieser Szene ist die Mutter des Präkogs Agatha. Agatha hat also ein wichtiges Motiv, John Anderton zu helfen.)
Auch andere Bilder erweisen sich als falscher Schein: Anderton sucht ständig ein bestimmtes gesicht, das ihm in seiner eigenen Verbrechensszene zusieht. Es erweist sich als Werbeplakat, das zufällig gerade am Fenster vorbeigehievt wird. Ein sehr ironischer, fast schon makabrer Kommentar auf die Unzuverlässigkeit von Bildern und anderen Medien.
So erweist sich "Minority Report" auf einer unter Spannungselementen versteckten Ebene als eine Kritik an heutiger Glaubigkeit an Technik, Medien, Eindeutig von Wahrnehmung und Moral, ja der gesamten Verbrechensbekämpfung, die darauf beruht. Es ist auch ein Hinweis darauf, wie groß die Chancen des Einzelnen sind, eine falsche Anklage zu widerlegen. Sie sind gleich null. Auf globaler Ebene fällt einem dazu aktuell der Irak ein. Wenn Amis und Briten sagen, Saddam habe Massenvernichtungsmittel, dann rechtfertigt dies einen völkerrechtswidrigen Krieg, egal, ob diese Anklage wahr ist oder nicht.
Die DVD
Technische Infos
Bildformate: 1:2,35, 16:9
Tonformate: DD 5.1, Dt. DTS
Sprachen: D, Engl.
Untertitel: D, Engl.
Extras auf der Bonus-CD:
- Von der Story zum Film (Making-of): a) The Story/The Debate; b) Die Darsteller
- Analyse von M.Report: a) Einleitung, b) Precrime und Precogs, c)Precogs und Visionen, d) pyders, e) Vehikel der Zukunft in MR
- Die Stunts von MR (3 Szeneanalysen)
- ILM und MR (6 Szeneanalysen)
- Final Report: Steven Spielberg & Tom Cruise
Archive:
- a) 13 Fotogalerien* mit mehr als 200 Bildern
- b) Storyboardsequenzen (mit Musik): 3 Sequenzen: Mag-Lev-Seq., "Allee-Verfolgungsjagd"**, Autofabrik
- c) Besetzung: Filmografien der Darsteller (Tom Cruise: 15 Seiten!)
- d) Stab: Filmografien der Verantwortlichen, u.a. Spielberg (nur 9 Seiten!)
- e) Trailer: A, B, C und Activision-Game-Trailer
- f) Produktionsnotizen: 22 Seiten Infos über die Entstehung des Films etc., im Grunde das Gleiche wie im Making-of
*: inkorrekt als "Produktionsnotizen" angegeben (daher Doublette mit den eigentlichen Produktionsnotizen)
**: Es handelt sich um die umfangreiche Auseinandersetzung in der Gasse zwischen Mietshäusern, nicht in einer baumbestandenen, breiten Straße (Allee); das engl. Wort "alley" - Gasse - wurde 1:1 übertragen. Heraus kam Unsinn.
Mein Eindruck: die DVD
Auf der Bonusdisc erhält der Filmfreund immerhin sieben Film-Dokumentationen, neun Szeneanalysen und ein Feature über die Kooperation zwischen Cruise und Spielberg. Das ganze Auswahlmenü ist eingebettet in eine futuristisch gestaltete Grafik, deren Navigierbarkeit sich erst nach einer Weile des Probierens erweist. Anders als beim "Weißen Hai" hat Spielbergs Studio kein Making-of in Mammutgröße produziert, sondern alle Aspekte fein säuberlich aufgeteilt. Dadurch lassen sich die einzelnen Dateien leichter verwalten und womöglich auch verschicken.
Apropos Dateien: Über 200 hochauflösende Fotos aus dem Film und von den Dreharbeiten sind auf dem Silberling abgelegt. Dass auf der deutschen DVD dieser Menüpunkt mit dem irreführenden Titel "Produktionsnotizen" versehen ist, wurde bereits oben erwähnt - offenbar handelt es sich um einen der zwei Übersetzungsfehler. Die eigentlichen Produktionsnotizen sind durchaus lesenswert (es handelt sich um Texttafeln), fassen aber im Grunde die gleichen Inhalte zusammen wie die Teile des Making-ofs. Man kann sie sich also theoretisch sparen.
Viel interessanter sind die Storyboardsequenzen zu drei wichtigen Szenen: Mag-Lev-Sequenz, "Allee-Verfolgungsjagd" (alley: Gasse!), Autofabrik. Mag-Lev ist die Schwebebahn-Autobahn, auf der John Anderton seinem ausgefallenen Hobby des Carhopping frönt. Die Umfänge der Filmografien geben einen Hinweis darauf, wer wichtiger ist: Spielberg oder Cruise. Tom schlägt Steven mit 6 Tafeln Vorsprung!
In der obligaten Trailersammlung sticht nur der für das Activision-Game zu MP heraus: Es ist zwar für Teenies gedacht, aber dennoch auffällig brutal und gespickt mit Gewaltszenen.
Unterm Strich
Der Film an sich funktioniert sowohl als spannender, dynamischer Actionthriller als auch als auf einem langsameren Niveau, nämlich dem des detektivischen Krimis und des menschlichen Dramas (Andertons Frau lebt von ihm getrennt, und sein Ersatzvater verrät ihn). Die Spezialeffekte, die für diesen Streifen extra entwickelt wurden (und nicht zu knapp), wissen in jedem Bild zu überzeugen, so dass sie das Jahr 2054 glaubwürdig machen können.
Die DVD hat in der deutschen Fassung ein paar Schönheitsfehler. Diese falschen Übersetzungen dürften aber nur den aufmerksamsten Zeigenossen auffallen. Insgesamt hinterlässt der Silberling einen zufriedenstellenden Eindruck. An der Tatsache, dass Maestro Spielberg auch diesmal wieder die Aussage verweigert, sollte man sich nicht stören: Er hat noch nie einen Regiekommentar zu einem seienr Werke gesprochen.
Michael Matzer (c) 2003ff weiterlesen schließen
Informationen
Die Erfahrungsberichte in den einzelnen Kategorien stellen keine Meinungsäußerung der Yopi GmbH dar, sondern geben ausschließlich die Ansicht des jeweiligen Verfassers wieder. Beachten Sie weiter, dass bei Medikamenten außerdem gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
¹ Alle Preisangaben inkl. MwSt. und ggf. zzgl. Versand. Zwischenzeitl. Änderung der Preise, Lieferzeiten & Lieferkosten sind in Einzelfällen möglich. Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr.
Bewerten / Kommentar schreiben