Pro:
wunderschöne Natur
Kontra:
nicht alles ist im Alleingang zu besichtigen
Empfehlung:
Ja
Hallo Leute,
nachdem wir die Gegend rund um Moab ausführlich erkundet hatten - und auch fürs nächste Mal noch genügend übergelassen hatten - ging es für uns weiter nach Arizona, aber nur an die Grenze, denn hier befindet sich das
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****MONUMENT VALLEY****
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Ich bin sicher, jeder von euch kennt Bilder von Monument Valley, auch wenn sie vielleicht gar nicht so präsent sind. Aber das Monument Valley war Schauplatz vieler Spielfilme, ist aber vor allem als Marlboro Werbekulisse bekannt geworden.
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****LAGE & ANFAHRT****
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Für uns ist es der zweite Besuch im Monument Valley. Beim ersten hatten wir aber keine Zeit und noch dazu Regenwetter, daher wussten wir damals schon, wir müssen zurückkommen, um das Gebiet näher zu erkunden.
Das Monument Valley liegt in der Region der „Four Corners“. Hier bei den vier Ecken treffen sich die Bundesstaaten Colorado, New Mexico, Arizona und Utah. Es gibt auch direkt einen Touristenplatz, an dem man mit Händen und Füßen in vier verschiedenen Staaten sein kann. Ob das der exakte Platz der Grenze ist, das wage ich zu bezweifeln, aber für die Touristen zieht es, wir waren auch schon dort.
Dieses Mal allerdings kamen wir von Utah und hatten somit die geniale Möglichkeit, über die US-163 zu kommen, die einen atemberaubenden, ewig langen Blick auf das Monument Valley eröffnet. Diese Straße, die vom nördlichen Bluff bis zum südlichen Kayenta verläuft. ist auf 77 km von 103 km ein „National Scenic Bayway“; DER DURCH DIE Navajo Nation verläuft. Abgesehen vom Monument Valley kommt man hier unter anderem am Agathla Peak, einem Vulkanschlot, oder dem Mexican Hat. Die Anfahrt von dieser Seite her würde ich euch auf alle Fälle empfehlen, die ihr über die US-191 oder die 261er erreichen könnt. Südlich würde es über die US-160 möglich sein, aber wie gesagt, wenig spektakulär.
Das Monument Valley an sich liegt auf dem Colorado Plateau an der Grenze zwischen Arizona und Utah, wobei das Visitor Center, der Eingang und das verhältnismäßig neue „The View“ Hotel in Arizona liegen. Es liegt innerhalb der „Navajo Nation Reservation“, was soviel heißt, wie dass hier nicht der Staat die Verwaltung hat, sondern die „Dine“, also die Navajos, salopp gesagt, die „Indianer“.
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****GESCHICHTE****
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Beim Eingang bekommt man Karten und Informationen über das Monument Valley ausgehändigte, einige davon sogar in Deutsch - mit fürchterlicher Rechtschreibung. Ich habe sogar dem Parkmanager eine korrigierte Version geschickt, mal sehen, ob die sie verwenden werden.
Aber ich schweife ab, zurück zur Geschichte, die ich teilweise aus Wikipedia entnommen und teilweise von dem zur Verfügung gestellten Informationen der Navajos zusammengetragen habe.
Die ersten Bewohner dieses Gebietes waren wohl die Anasazi Indianer, die hier bereits vor mehr als 1500 Jahren in ihren Felshöhlen wohnten. Doch noch bevor die Weißen das Gebiet in Augenschein nahmen, waren sie hier nicht mehr ansässig. Beim Camel Butte lauschten wir einem Indianer, der einer Gruppe Touristen erzählte, dass hier früher noch Ruinen der Anasazi zu finden waren, allerdings konnte das bis heute nicht eindeutig bewiesen werden.
Weiters erzählte er uns, dass Navajos, die sich auf Traditionen berufen, und davon gibt es hier etwa 300, oft ohne Wasser und Elektrizität hausen. Sie versuchen, Dinge herzustellen, etwa Schmuck und Teppiche, die sie dann vor allem an Touristen verkaufen oder selbst nutzen. Verkaufsstände findet ihr überall rund um das Monument Valley oder generell im Navajo Land.
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****GEOLOGIE****
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Ausführlich widmet sich der Folder vom Visitor Center der Geologie.
Es wird beschrieben, dass das Monument Valley „Beneath the Earth’s surface“, also unter der Erdoberfläche entstanden ist. Tatsächlich bestand das Valley vor vielen Millionen Jahren zunächst aus einem Tieflandbecken. Im Laufe der Jahre wruden hier Schichten von Sedimenten, vor allem Sand- und Kalkstein, aus den Rocky Mountains abgelagert. Die Tafelberge bestehen vor allem aus „De Chelly Sandstein“, der etwa 275 Millionen Jahre alt ist. Vor 70 Millionen Jahren entstand dann im Zuge der Laramischen Gebirgsbildung, die dazu führte, dass das Becken angehoben wurde, ein Hochplateau. Danach waren wieder die üblichen Verdächtigen dran: Wind, Wetter und Regen tobten sich über dem Felsplateau aus und trugen es Schicht für Schicht wieder ab. Doch einiges blieb zurück und somit sind die gewaltigen Tafelberge, die für die Region so charakteristisch sind, entstanden.
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****UNSERE ZEIT DORT****
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Wir kamen um die Mittagszeit im Monument Valley an. Es war ziemlich heiß und es waren fast keine Wolken am Himmel zu finden. Zuerst beschlossen wir, am Picknickplatz unser Mittagessen einzunehmen. Das gestaltete sich weitaus schwieriger, als gedacht, denn der Wind wehte uns immer die Pappteller vom Tisch und gleichzeitig wirbelte er den roten Sand auf, der zum Essen nicht unbedingt geeignet war. Aber schließlich haben wir es doch geschafft, so einigermaßen satt zu werden und packten unser Hab und Gut wieder in die Kühltasche.
Danach noch schnell das Dixie Klo am anderen Ende des Park- und Picknickplatzes besucht und dann beschlossen wir, uns aufzumachen, um ein bisschen tiefer ins Tal einzutauchen, nämlich zu Fuß über den
**WILDCAT TRAIL**
Wir haben uns zu Hause schon über Wandermöglichkeiten erkundigt, aber dieser Trail ist der einzige, auf dem man zu Fuß durch das Monument Valley wandern könnt.
Der Trailhead beginnt direkt am Picknickplatz, wo auch für Autos genügend Abstellmöglichkeiten vorhanden sind. Er ist 3,2 Mailen, also etwa fünf Kilometer lang und abgesehen von dem Ein- bzw. Aufgang sehr einfach und flach zu gehen. Leichte Trekking Schuhe reichen hier vollkommen, gefährlich werden kann aber vor allem die Hitze. Ihr müsst auf jeden Fall genügend Wasser mitnehmen und dürft auf eine Kopfbedeckung und einen Sonnenhut nicht vergessen, das wäre fatal, denn schließlich handelt es sich hier um eine Wüstenwanderung. Aus eigener Erfahrung kann ich euch sagen, dass die Mittagszeit die denkbar schlechteste Zeit zum Wandern ist, zum Fotografieren allerdings war sie sehr gut.
Der Trail führt im Grunde rund um den West Mitten Butte herum und ist anhand der Steinmännchen, die überall sehr gut sichtbar sind, leicht zu begehen. Es ist absolut verboten, den Trail zu verlassen und auf eigene Faust herumzuirren und zu schauen, ob man nicht noch etwas Interessantes finden kann.
Es gibt für den Loop (also Rundweg) auch ganz eigene Regeln:
1) Bleib auf der Strecke
2) Kinder unter 13 Jahren müssen von einem Erwachsenen begleitet werden
3) Achtung vor giftigen Reptilien und Insekten
4) Immer genügend Wasser mithaben
5) Der Weg ist zuerst leicht (beim Hinuntergehen), moderate (beim Rundherumgehen) und dann schwer (beim wieder hinaufgehen).
6) Gebrechliche Personen sollen den Weg meiden
7) Wanderschuhe oder höhere Boots sind zu empfehlen
8) Bitte keine Steine, Pflanzen oder andere Artefakte mitnehmen.
9) Auf den Tafelbergen darf nicht gefahren werden.
Die Wanderung für uns vier war nicht wirklich anstrengend, wäre da die Hitze nicht gewesen. Man glaubt gar nicht, wie sehr sich fünf Kilometer ziehen, wenn die Sonnen runter brennt. Wir waren die einzigen auf dem Trail (klar, andere haben sich lieber einen schattigen Platz gesucht) und konnten daher sehr ungestört sein. Viel geredet haben wir nicht, jeder hat sich auf sich selbst konzentriert, aber fotografiert haben wir wie die Weltmeister.
Der letzte Kilometer war dann aber wirklich anstrengend. Es ging zurück zum Picknickplatz - und zwar bergauf. Das Problem daran war, dass es viel losen Sand gab und daher rutschten wir immer wieder ein wenig zurück. Die Knochen waren müde, die Motivation nicht wirklich mehr gegeben, aber was sollten wir tun, wir mussten wieder hinauf. Schließlich haben wir es natürlich auch geschafft und nach etwa eineinhalb Stunden waren wir wieder bei unserem Auto.
Für uns ging es jetzt erst einmal ins Hotel „The View“, aber davon erzähle ich euch ein anderes Mal. Danasch machten wir uns auf in das
**VISITOR CENTER**
das neben zahlreichen Informationen auch jede Menge Souvenirs zum Kauf anbietet. Wir sind herumgeschlendert, konnten aber nichts finden, das uns wirklich interessierte. Daher beschlossen wir nun, den
**VALLEY DRIVE**
zu fahren. Hierbei handelt es sich um eine 17 Kilometer lange Dirt Road, die als einzige Straße ohne Führer im Monument Valley zu befahren ist. Sie beginnt beim Besucherzentrum und führt auf zahlreichen Winkeln und Kurven durch das Tal. Der Straße entlang befinden sich 11 nummerierte Aussichtsplätze.
Hier findet ihr Tafelberge wie „Mitchell Mesa“, „Sentinel Mesa“ oder „Thunderbird Mesa“, dazwischen kleinere Monolithen wie „Elephant Butte“, „Camel Butte“ oder „Cly Butte“ und auch verschiedene „Handschuhe“ sind hier zu finden. Außerdem gibt es Gesteinsformationen, die sich „die drei Schwestern“, „das Kamel“, „der Daumen“ oder „das Nordfenster“ nennen.
Auch auf der Rundfahrt gibt es wieder Fabrikate der Navajos zu erwerben und wenn man einem Reiter ein paar Dollar zusteckt, dann begibt er sich auf eine Art Felsvorsprung und ihr könnt ein tolles Touristenfoto machen. Haben wir natürlich auch getan, nur hat ein anderer Besucher die Dollar bezahlt.
Leider wurde es recht spät und wir schafften es nicht, die ganzen 17 Meilen abzufahren. Aber man muss sich ja immer etwas für das nächste Mal aufheben.
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****CAMPING****
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Es gibt die Möglichkeit, im Monument Valley zu Campen und zwar nach dem „First Come, First See“ Motto, quasi „Wer zuerst kommt, malt zuerst“. Die Gebühr für das Campen beträgt lediglich $ 5,-- pro Person. Zumindest steht es so auf der Homepage. Im Folder, den wir in die Hand gedrückt bekommen haben, steht ein Betrag von $ 10,-- pro Nacht für 1 bis 6 Personen und $ 20,-- für 7 bis 12 Personen pro Nacht. Keine Ahnung, was jetzt stimmt, der Preisunterschied ist aber nicht so gewaltig. Ihr müsst alles selbst mitbringen, vor Ort ist nichts vorhanden.
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****GUIDED TOURS****
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Am liebsten hätten die Indianer natürlich, ihr bucht eine von ihnen angebotene Tour, die es auch ermöglicht, Bereiche zu sehen, die einem sonst verborgen blieben.
Es gibt ganz viele unterschiedliche Tourmöglichkeiten und so könnt ihr zwischen Auto, Pferd und Füßen wählen, zwischen Sonnenauf- oder -untergangstouren, zwischen kurzen, mittleren und langen Touren, für professionelle Fotografen oder Amateure, hier ist vieles möglich, wenn ihr das nötige Kleingeld ausgeben möchtet.
Empfehlen kann ich euch leider keine, denn wir haben alles auf eigene Faust gemacht.
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****ÖFFNUNGSZEITEN****
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Das Monument Valley hat im Gegensatz zu vielen anderen Parks und Naturschönheiten genaue, strenge Öffnungszeiten:
Während der Hochsaison vom 1. Mai bis zum 30. September von 6.00 bis 20.30 Uhr
ansonsten von 8.00 bis 16.30 Uhr.
Das Visitor Center ist während der Hochsaison von 6.00 Uhr bis 20.00 Uhr geöffnet und ansonsten von 8.00 bis 17.00 Uhr. Zu Thanksgiving hat man von 8.00 bis 12.00 Uhr geöffnet, geschlossen ist zu Weihnachten und zu Silvester.
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****PREIS****
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Wie eingangs schon erwähnt, wird das Gebiet von den Navajos verwaltet und daher kommen eigene Gebühren zum Tragen, die aber nicht schlimm sind.
Pro Person wird eine Eintrittsgebühr von $ 5,-- verrechnet, Kinder unter 9 Jahren haben freien Zutritt.
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****KONTAKT****
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Monument Valley Navajo Tribal Park
PO Box 360289
Monument Valley, Utah 84536
Tel:(435) 727-5874/ 5879/ 5870
Fax: (435) 727-5875
myazziecly@navajonationparks.org
http://www.navajonationparks.org/htm/monumentvalley.htm
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****FAZIT****
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Ich persönlich finde das Monument Valley wunderschön und ich bin froh, dass es sich uns dieses Mal von seiner sonnigen Seite gezeigt hat. Mir reicht ein Tag, um das wichtigste zu sehen, wenn ihr am frühen Morgen kommt, dann habt ihr Zeit, um zu wandern und die Autotour zu machen und dann am Nachmittag weiterzureisen. Eine Übernachtung im „The View“ allerdings ist auch eine einmalige Gelegenheit, die ich euch nur empfehlen kann, denn die Sonnenaufgänge sind wunderschön.
Für das Monument Valley natürlich volle Punktezahl!
Wie immer lieben Dank fürs Lesen, Bewerten und Kommentieren, eure
Dani weiterlesen schließen
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