Pro:
Gute, fundierte Kritik an den Verhältnissen in Amerika
Witzig und bitterböse
Unterhaltsam zu lesen
Kontra:
Es kommt einem manchmal der Gedanke, daß der Autor auch recht ignorant ist - er liebt eben auch sein Land
Empfehlung:
Ja
Mein Titel ist gleichzeitig ein Kapitel in dem zu besprechenden Buch. Passend zu der Aussage eines Freundes "Das dümmste Volk der Welt mit dem dümmsten Präsidenten der Welt". Das ist auch die Ansicht M. Moores, der gekonnt viele Mißstände in Amerika aufzählt. Hier der Inhalt des Buches:
A VERY AMERICAN COUP
Das Buch beginnt mit der Auseinandersetzung des Autors mit den ganzen Ungereimtheiten, die zur Präsidentschaft von George W. Bush geführt haben. Er wurde nicht wirklich gewählt.
Ich war zur Zeit der Wahl in den USA und kann bestädtigen, daß man als "Normalbürger" nichts von dem Wahlskandal mitbekommen hat. Eigentlich erschreckend.
DEAR GEORGE
In diesem Kapitel richtet M. Moore einen Brief an Mr. G. W. Bush, in dem er seine Beziehung zu den Bushs darlegt und aufzählt, was für schlimme Dinge er in wenigen Monaten Amtszeit schon bewilligt hat. Weiter geht es damit, ob Mr. Bush überhaupt richtig lesen und schreiben kann, ob er Alkoholiker ist oder ein Verbrecher (in Hinsicht auf Diebstahl z.B.).
DOW WOW WOW
Dieses Kapitel handelt von Amerikas unterbezahlten Piloten und der großen Schere zwischen arm und reich, die sich stetig weiter öffnet.
KILL WHITEY
Hier setzt sich der Autor mit dem immer noch vorhandenen Rassismus in der amerikanischen Gesellschaft auseinander (den ich im übrigen bestädtigen kann). In jeder typischen Beschreibung eines Verbrechers sind die Worte "the suspect is described as a black male...".
M. Moore gibt ein paar mehr oder weniger ernst zu nehmende Gründe, was der weiße Mann alles für Unglück gebracht hat (die schwarze Pest kann er nicht wirklich meinen, oder?) und fährt mit einigen Tips fort: "Survival Tips for white America". Am Schluß kommen die "Survival Tips for black People" mit so kuriosen Titeln wie 'Breathing while black'. Es stimmt einen wirklich nachdenklich.
IDIOT NATION
Dieses Kapitel behandelt die schlechte Bildung in Amerika, die wenigen (99) Stunden, die ein Amerikaner im Jahr liest, die wenigen Menschen, die Zeitung lesen und die vergleichsweise vielen, die sogar Analphabeten sind.
NICE PLANET, NOBODY HOME
In diesem Kapitel geht es um die große Umweltverschmutzung, die Amerika allein verursacht und weitere Umweltprobleme wie die Erderwärmung. Eine besonders beunruhigende Geschichte über das Trinkwasser in New York und einer Beschreibung von "George W.'s ecological correct texas Ranch" beschließen das Kapitel.
THE END OF MEN
Hier geht es einfach nur darum, daß die Männer dabei sind / sein könnten auszusterben. Was das genau mit dem Rest des Buches zu tun hat, weiß ich nicht genau.
WE'RE NUMBER ONE!
Das Kapitel handelt davon, daß die Welt es liebt, Amerika zu hassen und wie die US sich immer wieder bei anderen Ländern unbeliebt machen.. Inklusive ist ein Tagesablauf vom lieben Mr. President und einem "Boris Yeltsin vs the Bush Twins".
Danach geht es um Amerikas Kriege und folgende schwelende Wunden der Welt: Israel/Palästina, UK/Nordirland, das ehemalige Yugoslavien und Nordkorea.
ONE BIG HAPPY PRISON
Dieses Kapitel beschreibt das ungerechte amerikanische Rechtssystem und behandelt auch die dort immer noch praktizierte Todesstrafe.
DEMOCRATS, DOA
Hier geht es eigentlich nur darum, daß die Democrats auch nicht viel besser sind als die Republicans.
THE PEOPLE'S PRAYER
Dieses Kapitel behandelt die erlaubte Stammzellenforschung in Amerika und das gleichzeitige Verbot für Abtreibungen.
TALLAHASSEE HI-HO
M. Moore erzählt hier seine Geschichte um die ganze Wahl von Mr. President Bush II. und daß er es hätte verhindern können. Tja.
Meine Meinung
Michael Moore vermittelt in diesem Buch gekonnt und auf bitterböse witzige Weise die Mißstände in Amerika und klärt über so manche Umstände auf, die vermutlich sogar den Bürgern der US verborgen geblieben sind (z.B. bereits erwähnte Trinkwasserproblematik in New York).
So witzig und scharfsinnig Moore bei seinen Themen ist, so bleibt manchmal für mich die Frage "War das jetzt ein Witz?" Wenn ja, war es lustig, wenn nicht ... kann man leider auch an dem wirklichen Durchblick des Autors zweifeln. Zum Beispiel aus der vergleichsweise höheren Kinderanzahl der Katholiken (bezüglich des Nordirlandkonfliktes) auf mehr Sex zu schließen statt auf die (weil kirchlich verbotene!) unterlassene Verhütung halte ich, ja, für etwas dumm. Als Scherz ist es natürlich komisch, aber wenn es nun kein Scherz sein sollte...
Das Englisch
Für dieses Buch braucht man schon einige Kenntnisse in amerikanischem Slang. Begriffe wie "'nuff said" für "enough said" kommen häufiger vor. Auch Begriffe aus der Politik sind mehr als hilfreich, aber die kann man zur Not auch nachschlagen. Sehr anspruchsvoll ist es jedenfalls nicht.
Weitere Infos
Sprache: Englisch
Stupid White Men, erschienen bei ReganBooks
Gebundene Ausgabe
304 Seiten
ISBN: 0060392452
Preis: 21,90 €
Stupid White Men, erschienen bei Penguin Books Ltd
Broschiert
320 Seiten
ISBN: 0141012641
Preis: 9,60 €
Stupid White Men, erschienen bei Harpercollins (Short Disc)
Broschiert
320 Seiten
ISBN: 0060530901
Preis: 6,90 €
Außerdem
Stupid White Men, erschienen bei Penguin Audiobooks
Hörbuch
3 CDs
ISBN: 0141804793
Preis: 19,50 €
Stupid White Men, erschienen bei New Millennium Press
Hörbuch
Kassette
ISBN: 1590072510
Preis: nicht mehr lieferbar, gebraucht weiterlesen schließen
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