Pro:
klein, schlank und flink
Kontra:
noch nicht komplett ausgereift
Empfehlung:
Ja
Hallo liebe Leserinnen und Leser,
willkommen zum ersten Teil meiner neuen Reihe "Browsertest". In dieser Reihe möchte ich für euch verschiedene Browser antesten und euch über meine Erfahrungen schreiben. Teil 1 widme ich meinem neuen, kleinen Liebling, dem Feuervogel! Doch lest selbst :-)
Einleitung:
Der Mozilla Firebird ist – ebenfalls wie Mozilla selbst - OpenSource (d.h. praktisch jeder könnte an ihn mitprogrammieren und er ist kostenlos) und stellt wohl so etwas wie die nächste Version von Mozilla dar.
Aufmerksam geworden bin ich auf den Firebird in erster Linie durch einen Erfahrungsbericht hier geworden. Ich habe zwar schon vorher von ihm bei Dr.Web gelesen, jedoch hat mich dieser Erfahrungsbericht erst richtig neugierig gemacht.
Ursprünglich hieß der kleine, schlanke Browser „Phönix“, doch er musste wegen verschiedenen Copyrightbestimmungen umbenannt werden, wie auch auf der Website nachzulesen ist.
Ich bin also auf www.mozilla.org gesurft und habe mir dort das kleine Paket (6,8 MB) heruntergeladen und installiert, was sehr einfach vonstatten ging. Eigentlich wie jede andere Installation von Programmen heutzutage auch, so dass ich auf die Installation nicht weiter eingehen werde.
Design:
Das Design des Browsers ist sehr schmal gehalten. Es finden sich keinerlei unnötige Reiter, Spalten, Fenster oder Buttons. In den Standardeinstellungen ist der Browser so konfiguriert, wirklich nur das nötigste anzuzeigen. Dazu gehört zum einen die Menüleiste, welche die obligatorischen Oberpunkte „File“, „Edit“, „View“, „Go“, „Bookmarks“, „Tools“ und „Help“ beinhaltet, sowie die obligatorische Buttonleiste mit den Buttons „Zurück“, „Vor“, „Reload“, „Stop“ und „Home“. Am unteren Ende des Fensters ist noch die Statusleiste zu sehen, die man auch aus jedem anderen Browser kennt.
Insgesamt sind alle einzelnen Bestandteile recht schmal gehalten und nehmen keinen unnötigen Platz weg. Der Vorteil: Man hat mehr Bildfläche für das Surfen zur Verfügung stehen.
Das voreingestellte Theme – „Firebird Modern“ – erinnert ein wenig an neuere Netscape-Versionen, wirkt aber sehr edel und nicht zu aufdringlich oder „verrückt“. Genau so verhält es sich bei den Menüs, deren Symbole sogar ein wenig animiert sind (z.B. sich öffnende Ordner in der Bookmark-Leiste, wenn man mit der Maus über einen Oberpunkt fährt und sich dieser öffnet). Auch hier sind die Animationen alles andere als aufdringlich und sehen sogar ganz gut aus. Wobei… eine richtige Animation ist das eigentlich nicht, eher nur ein Wechsel einer Grafik. Aber na ja, man will ja nicht übertreiben. Und Systemressourcen frisst das auch nicht weg.
Funktionalität:
In der normalen „Vertriebsversion“ vom Firebird, bietet der Browser noch keine sonderlich große Funktionalität. Man hat in den Optionen einige Punkte, die meist nur ein paar Unterpunkte und Einstellungsmöglichkeiten beinhalten. Ich möchte damit jetzt nicht sagen, dass der Feuervogel zu wenig Einstellungsmöglichkeiten hätte. Ganz im Gegenteil, alle wichtigen Funktionen werden abgedeckt. Was mir fehlt (zumindest habe ich es noch nicht entdeckt), ist eine eingebaute Funktion, mit der man das Karteiverhalten des Browsers (dazu später mehr) konfigurieren kann. Das ist, soweit ich bisher gesehen habe, nur mit einem Plugin (auch dazu später mehr) möglich.
Man kann den Browser selbst mit dieser eher noch einfach gehaltenen Konfiguration sehr gut anpassen und steuern. So zum Beispiel, welche Seiten PopUps einblenden dürfen, und welche geblockt werden oder viele weitere Funktionen des Browsers.
Dass der Browser sich noch im Entwicklungsstadium befindet, sieht man ihm teilweise auch an. So kann man in der zum aktuellen Zeitpunkt in der aktuellen Version 0.6.1 z.B. in den Optionen für die Privatsphäre unter dem Eintrag „Download Manager History“ sogar noch einen kleinen Kommentar entdecken, der von einem Entwickler dort herein geschrieben wurde: „XXXben – blake, we need at the very least a toggle here, probably a retention window at well“… ;-)
Aber das macht nichts. Auf der Mozilla-Seite wird ja auch explizit darauf hingewiesen, dass sich der Browser noch im Entwicklungsstadium befindet und man sich ihn nur zu Testzwecken herunter laden sollte.
Der Browser selbst ist flexibel und anpassbar. Durch verschiedene so genannte „Extensions“, also Erweiterungen oder Plugins, lässt sich der Browser sehr einfach in seiner Funktionalität erweitern. Bereits jetzt gibt es schon viele Erweiterungen, die ganz einfach heruntergeladen und installiert werden können. Man surft aus den Optionen heraus einfach auf die Seite, auf der die Plugins angeboten werden, klickt den Download-Link an und bevor es losgeht, wird man noch kurz von einer obligatorischen Warnmeldung gefragt, ob man diese Erweiterung denn nun wirklich installieren möchte. Danach geht der Download los und das Plugin steht beim nächsten Neustart des Browsers zur Verfügung.
Auch gibt es bereits viele Themes, durch die das Aussehen des Browsers angepasst werden kann. Wer zum Beispiel den Look vom Internet Explorer nicht missen möchte, lädt sich das entsprechende Theme runter und schon erscheint der Feuervogel im IE-Look. Die Themes-Seite lässt sich ebenfalls sehr leicht durch das Options-Menü erreichen.
Doch kommen wir zum eigentlich wirklich Interessanten an einem Browser: Stellt er alles dar, wie er es darstellen soll? Unumstritten ist, dass der Internet Explorer momentan noch immer die Referenz in Sachen Kompatibilität darstellt. Wenn eine Seite im Internet Explorer nicht korrekt angezeigt wird, muss schon der komplette HTML-Code der Seite verwurschtelt sein. Ansonsten murrt der IE auch über schlechten HTML-Code nur wenig und zeigt alles so an, wie er es anzeigen soll.
Doch wie sieht das denn nun mit dem Feuervogel aus? Mein erster Eindruck: Whow! Der kleine Browser hat, obwohl er noch in einem so frühen Entwicklungsstadium steckt, schon einiges drauf. Selbst die Microsoft-Seite wird (obwohl sie wohl die neuesten Technologien verwendet) fast korrekt dargestellt. Fast nur deshalb, weil die rechten Tabellen etwas verschoben sind. Ansonsten sieht aber eigentlich alles genau so aus wie im IE.
Auch sonst konnte ich bisher nur hier und da mal leichte Fehler in der Darstellungsweise und kleine Ungereimtheiten (wie z.B. scheinbar markierter Text, der in Wirklichkeit überhaupt nicht markiert ist) entdecken, die meiste Zeit über werden jedoch die meisten Dinge korrekt dargestellt. Ich denke, im weiteren Entwicklungsverlauf des Feuervogels werden auch diese kleinen Ungereimtheiten verschwinden. Jedenfalls hoffe ich es stark, denn Firebird gefällt mir immer mehr und mehr *gg*.
Einzige größere Schwierigkeiten treten bei einem Paid4Mail-Anbieter auf (bin bei dreien angemeldet… bei zwei von ihnen funktioniert es reibungslos, beim dritten nicht mehr, weiß jetzt aber leider nicht welcher von den dreien das ist… BoniMail ist es nicht), denn da wird der Counter nicht angezeigt, der angibt, wie lange man noch das Bestätigen der Mail warten muss… leider wird die Mail auch nie bestätigt, so dass ich den Link dann schlussendlich doch im IE eintragen musste.
Eine weitere kleine Logiklücke bietet sich mir beim Download von .exe-Dateien. Denn da fragt mich der kleine Vogel, dass er nicht wüsste, mit welchem Programm denn .exe-Dateien ausgeführt werden und ich doch bitte ein Programm dafür angeben soll, wenn er sie selbst öffnen soll, oder ich die Datei auf der Festplatte speichern möchte. Da für mich die .exe-Dateien selbst ausführend sind, wüsste ich auch nicht, was ich dem kleinen Racker darauf für eine Antwort geben sollte, also musste ich mich damit begnügen, die Datei auf der Platte zu speichern und nicht von ihrem Download-Ort aus zu öffnen.
Aber wie gesagt: Ich denke, bis zur Version 1.0 werden auch solche Fehler bereinigt sein.
Stabilität:
Nun kommen wir zu einem weiteren Punkt, der einen guten Browser ausmacht: Stabilität. Auch hier bin ich sehr beeindruckt. Ein einziges Mal ist der Feuervogel auf den Bauch gelandet bisher, und das bei einem schnellen hin- und hergeklicke mit der Maus meinerseits (konnte mich nicht entscheiden, wo ich nun eigentlich hin wollte *gg*). Das war dem netten Browser wohl zu viel und er stürzte ab. Doch wie Phoenix erhob er sich auch sogleich wieder aus seiner Asche (zumindest nachdem ich wieder auf sein Symbol geklickt hatte *gg*) und läuft seitdem wieder ohne Murren und Knurren.
Ich muss sagen, dass er für sein frühes Entwicklungsstadium schon sehr stabil läuft. Das hätte ich wirklich nicht erwartet. Das kann dann ja in Zukunft nur noch besser werden. :-)
Schnelligkeit:
Nun kommen wir zu einem weiteren sehr interessantem Punkt, nämlich die Schnelligkeit des Seitenaufbaus mit Mozilla.
Hier kann ich mich nicht so wirklich entscheiden, ob er nun tatsächlich schneller ist als der Internet Explorer, oder ob er langsamer ist. Denn: Einige Seiten baut Mozilla ratzfatz auf, die mit dem Internet Explorer Jahre brauchen, bis sie geladen sind (als Beispiel möchte ich hier das Forum eines Kumpels von mir erwähnen, wo der IE sehr, sehr lange braucht, bis etwas angezeigt wird, der Firebird aber maximal nur ein paar Sekunden), andere hingegen bauen sich einen Tacken langsamer auf, als beim IE (aber wirklich nur minimal langsamer, gerade so, dass man es bemerkt), wieder andere hingegen etwa genau so schnell.
Als objektiven Eindruck würde ich sagen: Beide Browser sind in etwa gleich schnell, jedoch beim subjektiven Eindruck würde ich doch klar behaupten: Firebird ist ein wenig schneller als Big Blue E.
Somit komme ich nun langsam aber sicher zu meinem Fazit:
Firebird enthält noch hier und da einige kleine Schwächen, die aber bis zur Version 1.0 sicher ausgemerzt werden. Ansonsten sieht es aber für eine Version 0.61 schon sehr, sehr gut aus und schon seit einigen Tagen surfe ich hauptsächlich nur noch mit dem Feuervogel umher. Es macht Spaß, mit dem kleinen schlanken und flinken Browser zu surfen, zumal er viele Dinge auch schon ganz gut darstellt und man nur bei einigen Seiten einige Unkorrektheiten entdecken kann. Ansonsten macht der Browser einen sehr, sehr guten Eindruck! Kann ich nur weiterempfehlen! :-)
PS: Vielleicht sollte ich noch dazu sagen, dass ich eigentlich Anhänger des Big Blue E’s bin, und bisher keinen Browser gesehen habe, der dem IE gleichwertig ist. Wenn sich aber bis zur Version 1.0 diese Ungereimtheiten im Browser ergeben und er auch alles soweit korrekt darstellt, dann wird das große E bald abgelöst werden, von einem schnellen, kleinen Vogel!
:-)
Dieser Bericht wurde für folgende Meinungsportale geschrieben:
Yopi.de , Ciao.com , Dooyoo.de weiterlesen schließen
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