Pro:
nette Darsteller, manchmal witzig
Kontra:
nicht so richtig lustig, nicht so richtig romantisch
Empfehlung:
Nein
Da es in meinem Leben vor Romantik nicht gerade so strotzt, habe ich ein Faible für schnulzige Hollywood-Romanzen entwickelt. Romantische Komödien sehe ich mir im Kino am Liebsten an und so war es auch gar keine Frage, dass ich mir "My big Fat Greek Wedding" ansehe. Vor einer Woche war es soweit und ich konnte mit einer Freundin Gast einer griechischen Hochzeit sein.
Die Handlung
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Toula ist Griechin und wie alle Griechinnen soll sie irgendwann man einen Griechen heiraten und griechische Kinder zeugen. Nun ist Toula aber nicht unbedingt das, was man eine Augenweide nennt und sie arbeitet im Restaurant ihres Vaters als Tischzuweiserin. Sie ist 30 und ihre Zeit zu heiraten ist eigentlich schon abgelaufen, da entschließt sich Toula ein paar Computerkurse zu belegen, um mehr aus ihrem Leben zu machen und nicht im "Dancing Zorbas" zu versauern.
Im Laufe ihrer Ausbildung verändert Toula ihr Aussehen und wird doch noch eine attraktive Frau. Sie arbeitet im Reisebüro ihrer Tante und lernt dort eines Tages Ian kennen und verliebt sich in ihn.
Das Leben könnte so schön sein, wäre da nicht ein kleines Problem: Ian ist kein Grieche und Toulas Vater ist darüber wenig erfreut. In Griechischen Familen mag ja der Mann die Hosen anhaben, aber die Frau hat im Haus das sagen und so sorgt Toulas Mutter dafür, dass Ian, der sich zwischenzeitlich griechisch-orthodox taufen ließ, in die Familie aufgenommen wird.
Toula plagen aber Zweifel, ob sie ihrer großen Familie wirklich einen Nicht-Griechen als Familienmitglied zumuten kann.
Die Schauspieler
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Nia Vardalos spielt Toula Portokalos sehr überzeugend. Sie ist sehr natürlich und unverbraucht, aber das häßliche Entlein hab ich ihr am Anfang des Films nicht ganz abgenommen. Ansonsten finde ich es aber immer erfrischend neue Schauspieler zu sehen und nicht die üblichen eingespielten Romantikdarsteller.
So ist es auch bei John Corbett, der Ian Miller spielt. Ihn kannte ich bisher nur von seiner Rolle in "Sex and the city" und da fand ich ihn schon sehr sympathisch. Seine Rolle in "my big fat greek wedding" ist nicht sonderlich groß. Eigentlich hat er auch nicht viel Text sondern macht viel mit seiner Mimik.
Laini Kazan spielt Toulas Mutter Maria und das macht sie sehr gut. Die fürsorgliche, sich ständig in alles einmischende hat mich irgendwie stark an meiner Mutter erinnert. Die griechische Mutter einer großen Familie habe ich ihr auf jeden Fall abgenommen.
Vater Gus Portokalos wird von Michael Constantine gespielt. Die Rolle ist sehr lustig, denn Mr. Porokalos ist der Meinung, dass sämtliche Wörter vom Griechischen abstammen und gibt immer Erklärungen dafür. Außerdem hält er den Reiniger "Windex" für das Allheilmittel sämtlicher Krankheiten. Er spielt sehr überzeugend, so als wäre er wirklich der Vater, der es nicht erträgt, dass die Tochter einen Nicht-Griechen heiraten will. Trotzdem ist er sehr liebevoll und herzlich.
Meine Meinung
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Ich wollte diesen Film unbedingt sehen, weil ich die Vorschau sehr witzig fand, aber leider ist es ja meistens bei lustigen Filmen so, dass alle Gags auch schon in der Vorschau verbraten wurden. "My Big Fat Greek Wedding" war in den USA der Überraschungserfolg schlechthin, was ich überhaupt nicht nachvollziehen kann. Der Film ist zwar ganz nett anzuschauen und die Schauspieler sind auch sehr sympathisch und wirken authentisch, aber so der Brüller ist der Film nun nicht.
Ich finde auch, dass der Film zu sehr auf Klischees rumreitet. Ich kenne ein paar Griechen und die Familien waren längst nicht so abgedreht wie im Film. Gut, von der Ausschlachtung von Klischees und Vorurteilen leben Komödien, aber ein bischen weniger wäre hier einfach mehr gewesen.
Mir war der Film teilweise auch einfach zu laut und zu überladen...und natürlich zu unrealistisch. Ich glaube nicht, dass eine griechische Familie, die schon Jahrzehntelang in den USA lebt, einen so großen Aufstand macht, wenn ihre Tochter einen Amerikaner heiraten möchte.
Teilweise ist der Film wirklich witzig, zum Beispiel dann, wenn Ian unbedingt etwas auf Griechisch sagen will und Toulas Bruder nach der Übersetzung fragt und natürlich tierisch verarscht wird.
Ein paarmal lachen kann man, aber das kann man auch in dutzenden anderen Filmen. Ich habe das gewisse Etwas bei "My big fat greek wedding" einfach vermißt. So richtig durchgehend lustig ist der Film nicht und auch nicht richtig romantisch. Irgendwie ist der Film weder Fisch noch Fleisch: also Lamm (wie Toulas Tante sagen würde). weiterlesen schließen
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