Neapel Testberichte

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Pro & Kontra
Vorteile
- alles
- herrliche kultur
Nachteile / Kritik
- nichts
- leider so weit weg
Tests und Erfahrungsberichte
-
Alles, was man wissen muss über Neapel
5Pro:
alles
Kontra:
nichts
Empfehlung:
Ja
Nachdem ich mir die anderen Berichte durchgelesen habe, die sehr gute Informationen schon haben, hier einer, den sich jeder Tourist in dieser grossen, lebhaften schönen Stadt in die Tasche stecken sollte.
Viel Spass in dieser wunderbaren Stadt!
Neapel heute…
Neapel liegt in Süditalien in der Region Kampanien, hat eine Einwohnerzahl von ca.einer Million – die Dunkelziffer liegt weit höher – mit einer Dichte von fast 8.500 Einwohnern pro qkm. Eingebettet ist die Stadt zwischen dem einzigen noch aktiven Vulkan des Festlandes, dem Vesuv im Süden, und den Flegräischen Feldern nörd-lich gelegen. Es gibt 10 Gemeinden und die historische Altstadt gehört zum Kulturerbe der UNESCO.
Zu der Provinz Neapel gehören auch die Inseln Capri, Ischia und Procida, die alle im Golf von Neapel liegen. Wie jede Stadt in Italien hat auch Neapel einen Schutzpatron, San Gennaro, der am 19. September gefeiert wird mit einem grossen Fest, Prozession und der wundersamen Verflüssigung seines Blutes.
Die vielen Herrscher verschiedenster Nationen, die diese antike Stadt im Laufe seiner Zeit hat erleben müssen, macht aus den Einwohnern eine interessante Mischung aller Menschentypen verschiedenster Rassen: auch rothaarige, sommersprossige sind wasch-echte Neapolitaner. Dieses merkt man sofort an dem unvergleichlichen Temperament, der Fröhlichkeit und der Schläue, aus jeder Situation das Beste zu machen.
Die traumhafte Lage des Stadt in einer riesigen halbgeschlossenen Bucht, dem Vesuv im Hintergrund und ihre bewegte lange Geschichte, die vielen Sehenswürdigkeiten der verschiedensten Epochen, machen die Stadt, die Touristen aus der ganzen Welt anzieht.
Die Stadt ist in 20 Bezirke aufgeteilt, darunter der bekannte Vomero, die modernen Camadoli und das Villenviertel Posillipo– oberhalb Neapels gelegen – das berühmte spanische Viertel, Mergellina und das vielbesungene Santa Lucia unten am Meer. Die Stadt ist von vielen Parks und Grünanlagen durchzogen, es gibt wunderschöne alte Strassenzüge und Alleen, Fussgängerzonen mit eleganten Designer-Geschäften und günstigen nachgemachten Markenartikeln.
Wirtschaftlich gesehen ist der Personen- und Industriehafen, grösster und wichtigster Italiens, von grosser Bedeutung, der Schiffsbau, die Nahrungsmittelherstellung (Pasta, Mozzarella,Olivenöl ), Textilverarbeitung, Fisch-erei und Maschinenbau und Chemieindustrie. Der Tourismus nimmt heute wieder einen bedeutenden Platz als Einnahmequelle der Stadt ein.
… und früher
Der Legende nach, segelte Odysseus in den gefährlichen Gewässern vor Neapel und liess sich von dem Gesang der Sirenen bezirzen. Jedoch hatte er sich vorher an den Mast seines Schiffes binden lassen, damit er dem schönen Gesang nicht verfiel. Daraufhin stürzten sich die Sirene Partenope und ihre Schwestern ins Meer und wurden leblos bei der heutigen kleinen Insel des Castell dell’Ovo angespült.
Geschichtlich belegt ist jedoch, dass hier ungefähr 650 v.Ch. die Griechen die Stadt Kyme gründeten. Kleine Siedlungen der Kymener in der heutigen Bucht von Neapel wurden um 5-600 v.Ch. zu Neapolis zusammengeschlossen und nach Jahr-hunderten Kämpfen gegen die italischen Völker, wird der Stadt um 89 v.Ch. das römische Bürgerrecht zugesprochen.
Im Jahre 79 n.Ch. werden die naheliegenden Städte Stabæa, Pompeji und Herkulaneum durch einen Vesuvausbruch vollkommen zerstört. 476 stirbt der letzte römische Kaiser Romulus Augustus in Castrum Lucullianum, dem Castell dell’Ovo. Byzanz hält Einmarsch. Bis 1130 herrschen insgesamt 37 byzantinische Herzöge über die Stadt. Der Normannenkönig Roger II. erobert die Stadt und übernimmt die Herrschaft. Doch schon 1194 kommen die Hohenstaufer. Friedrich II., erster Herrscher, der die wirtschaftlichen und kulturellen Verhältnisse Neapels veränderte. Er gründete 1224 die erste europäische Staatsuniversität, hier wurde die Verwaltungselite ausgebildet. 1256 belehnt Papst Clemens II. Karl von Anjou mit Sizilien, er erobert dazu ganz Süditalien. 1268 wird Konradin, der letzte Hohe-staufer, im Alter von 16 Jahren in Neapel geköpft. 1266 -1425 sind Neapel und Süditalien unter der Herrschaft der Anjou und Neapel ist Hauptstadt der "zwei Sizilien". 1503 - 1734 ist Neapel Sitz des spanischen Vizekönigs. 1624 grosse Hungersnot; 1631 verheerender Vesuvausbruch, Erdbeben und Zerstörung der Stadt; 1647-8 Aufstand des Masaniello. 1656 sterben mehr als 30% aller Neapolitaner durch die Pest und 1688 tausende bei einem starken Erdbeben.
Durch den Friedensschluss von Utrecht fällt 1713 Neapel an die Habsburger. 1734 beginnt mit dem Infanten Karl I. die Bourbonenherrschaft die mit Franz II durch dessen Flucht endete und Neapel 1860 dem Koenigreich Italien angeschlossen wurde .
Zwischen 1865 und 1885 wird Neapel von verheerenden Cholera-Epedimien heimgesucht und 1885 wird ein Gesetz zur Sanierung der Elendsviertel erlassen.
Stadtviertel
Eine grosse Stadt hat viele Stadtviertel und in Neapel gibt es davon 20 ver-schiedene. Da Neapel nach und nach aus dem Zusammenschluss vieler kleiner Dörfer entstanden ist, haben diese heutigen Viertel oftmals ganz eigene Charaktere bewahrt. Die bekanntesten sind:
Posillipo: westlich des Zentrums Neapels gelegen, in etwas erhöhter Lage, haben hier die Reichen ihre Villen erbaut. Man hat einen traumhaften Ausblick von hier auf den Golf von Neapel, die Inseln Ischia, Procida und Capri, den Vesuv im Süden und der anschliessenden Sorrentinischen Halbinsel. Am ‘Capo Posillipo’ befindet sich der ‘Virgiliano-Park’, terrassenförmig mit unzähligen Blumen und Bäumen bewachsen.
Quartieri spagnoli: ‘die Stadt in der Stadt’ ist Ende 1500 aus den Feldlagern der spanischen Soldaten entstanden und beginnt gleich parallel zur Via Toledo. Kaum ein Stadtteil, in dem das neapolitanische Volksleben ursprüng-licher ist, wo die Wäsche von Fenster zu Fenster über das Strasse hängt, in jedem Hauseingang eine Arie gesungen wird.
Santa Lucia: bis 1599 ein ist es ein kleines unbedeutendes Fischerdorf, als der spanische Vizekönig aus ihm eine elegante Promenade macht. Der Architekt Domenico Fontana, der auch den Königspalast erbaut hat, entwickelt diese schöne Strasse am Meer mit dem Park ‘Villa Comunale’, der nur für das elitäre Neapel zugänglich war. Hier befinden sich die exklusivsten Hotels: ‘Vesuvio’, ‘Excelsior’, ‘Santa Lucia’ und ‘Royal-Continental’.
Spaccanapoli: vom Fusse des Vomero-Hügels bis zum Hauptbahnhof durchzieht eine Strasse die Stadt und teilt diese in zwei Teile. Spaccanapoli heisst zu deutsch “Neapel durchbrechen”. Entlang dieser teilenden Strasse liegt die Altstadt mit den meisten Geschäften, aufgeteilt in Strassenzüge die nur einen Artikel verkaufen (z.B. Via S.Sebastiano Musikinstrumente, Via Port’Alba Bücher, Via S.G.Armenio Krippen, u.v.m.)
Vomero: Gutbürgerliches Wohnviertel. Einkaufszentren, Kaufhäuser und Geschäfte liegen hier auf dem Hügel, umgeben von grossartigen Gebäuden. Die Villa Floridiana. Das Castel Sant’Elmo und die Kartause von San Martino liegen hier, mit traumhaften Ausblicken auf den Golf von Neapel.
Museen und Parks
In einer so geschichtsträchtigen Stadt wie Neapel gibt es unzählige Museen: historisch, naturwissenschaftlich, kulturell und viele Ausstellungen aller Art im Laufe eines Jahres. Hier nur die wichtigsten Museen, die man besichtigen kann, um einen ‘Rundum-Einblick’ in die Stadt zu bekommt:
Katakomben: Nach Rom sind die Katakomben von Neapel die bedeutendsten Italiens . Diese unterirdischen Grablegungen sind zuweilen auch übereinander angeordnet und verdanken ihre Erhaltung den Gräbern der Bischöfe aus dem 4 Jh., sowie dem Grab des Hlg. Gennaro. Hier versammelten sich die Menschen zu Zeiten der Christenverfolgung, sowie waährend der Ausbrüche des Vesuvs, älteste Wandmalereien sind auf 512 n.Chr. datiert.
Museo Archeologico Nazionale: Wichtigstes archäologisches Museum Italiens, hier befinden sich die Originalfundstücke aus den Ausgrabungs-stätten Herkulaneum und Pompeji. Aber auch viele Stücke aus anderen Epochen, die farnesische Sammlung sowie eine Abteilung für Ägyptologie.
Museo Nazionale die Capodimonte: Königsschloss von 1738, reiche Porzellan und Keramiksammlung, sowie Glas- und Bronzekleinkunst, Saal mit Prunkwaffen und Rüstungen. Umgeben von einem schönen Park.
Museo Nazionale die San Martino: In der Kartause von San Martino – nebst Klosterhöfen, Kirche und Terrassengarten – liegt in den ehemaligen Priorstrakt in über 70 Sälen das Museum mit Stücken aus der Geschichte Neapels, einer Krippen- Volkskunst-, Marine- und Vulkanabteil-ung.
Neapel hat viele grüne Oasen in der Stadt, doch die schönsten sind:
Villa Comunale: Hier liegt auch das älteste Acquarium Europas von Anton Dorn gegründet. Römische Statuen in mediterraner-subtropischer Vegetation.
Villa Floridiana (Camelien-Park): Grüne Oase im Stadtteil Vomero, mit Keramik- und Porzellanmuseum in einer im pompejanischen Stil erbauten Villa.
Orto Botanico della Facoltà di Scienza: 25.000 verschiedene Pflanzen aus allen Kontinenten aufgeteilt nach ökologischen, systematischen und ethno-botanischen Kriterien. Er wurde bereits 1807 von Josef Bonaparte gegründet und gehört zur Universität Friedrich II.
Der Vesuv
In Urzeiten war der Vesuv einst eine Insel umgeben mit Wasser, später von Festland umgeben. Der Umfang des einzigen Kraters entsprach einst 11 km und die Höhe 2300 m.
Die ersten registrierten und geschichtlich überlieferten Aktivitäten sind jedoch die seit Anfang unserer Zeitrechnung. Um 62 n.Ch. erbebte die Erde hier so stark, dass Herkulaneum völlig und Pompeji fast zerstört wurden. Doch beide Städte waren reich genug, sich in wenigen Jahren wieder komplett aufzubauen. Dieses war der erste Versuch des grossen Vulkans seine Energie loszuwerden. Er brauchte noch 17 Jahre bevor dann 79 n.Ch. der alles zerstörende Ausbruch kam. 4 Tage bebte die Erde, dann vergruben die Schlammmassen Herkulaneum und ein Regen aus Asche und Bimstein bedeckte Pompeji und Stabæa. So entstand der heutige Doppelgipfel mit seinen 1277 m Höhe (Vesuv) und einem Durchmesser von 1500 m sowie der Monte Somma mit 1132 m Höhe.
In den darauffolgenden Jahrhunderten erfolgten noch 16 Eruptionen, die um 1139 war besonders heftig. In der folgenden 500-jährigen Pause bereitete sich die Vegetation bis unter seinen Gipfel aus. Der Ausbruch von 1944 war bis heute der letzte.
Das 1841 von Ferdinand II. von Bourbon erbaute Observatorium existiert heute noch. Hier wurde 1868 der erste Seismograph der Welt aufgestellt und Giuseppe Mercalli errechnete hier seine Richterskala zur Messung der Erdbebenstärke.
Wo… was… wie?
Um sich ein bisschen zurecht zufinden, benötigen Sie ein paar allgemeine Informationen. Bei jeglichen Fragen das Hotel/Zimmer betreffend ist der Rezeptionist Ihres Hotels Ihr Ansprechpartner.
Die folgenden Stichpunkte sollen Ihnen bei den ersten Fragen behilflich sein:
Artecard: Ein kombiniertes Ticket für Vergünstigungen in Museen, für Transportmittel, Theater und archäologischen Ausgrabungen. Es gibt meherere Variationen und die Karte wird auf Namen ausgestellt. Es entfallen oft lange Warteschlangen.
Arzt/Apotheke: Brauchen Sie ein Medikament gegen z.B. Kopfschmerzen, fragen Sie den Portier. Werden Sie krank und brauchen einen Arzt, so kann dieser vom Hotel gerufen werden. Ein Privatarzt wird sofort bezahlt, die Rechnung kann man zuhause bei der Krankenkasse/Krankenversicherung einreichen. In der Apotheke muss das Rezept abgestempelt werden und wird mit dem Kassenbon zusammen eingereicht.
Banken: Neapel ist voller Banken, alle haben draussen oder am Eingang einen Bankomat. Die Deutsche Bank befindet sich in der Piazza Bovio.
Bar/Café: Das älteste Café ist das ‘Gambrinus’ gegenüber des Königs-hauses. Fast 160 Jahre alt, in etwas ‘altmodischem’ Stil eingerichtet, bietet es eine meterlange Theke mit Süssem. Man kann auch draussen sitzen. Im Café ‘Intra Moenia’ in der Piazza Bellini gibt es Nusskaffee und Blick auf griechisch-römische Stadtmauern. ‘Café degli Artisti’ in der Via Bellini ist bei Künstlern beliebt. Vom ‘Transatlantico’ am Castel dell’Ovo hat man einen tollen Ausblick auf Neapel und Vesuv.
Bitte erst an der Kasse zahlen und dann mit dem Kassenbon an die Theke gehen und bestellen. Setzen Sie sich, kommt der Kellner.
Diskotheken: Das ‘Artcafé’ ist eine kleine Disco in der Altstadt, in Tuffstein gehauen ist das ‘Dug out’ in Mergellina. ‘Madison’ ist eine der grössten Discotheken Neapels.
Internet: ‘Café Liberty’ gegenüber dem archäologischen Museum und ‘Internetbar by Tightrope’ an der Piazza Bellini sind zwei Internet-Cafés im Zentrum.
Einkaufen/Märkte: Die bekannten Einkaufsstraßen sind die Via Scarlatti auf dem Vomero, die Via Toledo im Zentrum und die Via Chiaia. Exklusive Designermode findet man in der Via Calabritto. Neapel ist bekannt für Schuhe, Lederwaren und Textilien. Typische Lebensmittel kauft man am besten in den kleinen Lebensmittelläden.
Märkte: Hier gibt es alles, was man zum Leben braucht: Haushaltswaren, Kleidung, Lebensmittel, Modeartikel. Auf dem Vomero gibt es den ‘Mercato die Artignano’ (täglich), in Posillipo mit Ausblick (donnerstags), ‘Mercato dell’Antiquariato’ entlang der Villa Comunale (jedes 3. Wochenende im Monat)
Post: Post: Die Postämter sind Montag bis Freitag von 08.30 bis 13.30 Uhr und Samstag bis 12.30 Uhr geöffnet. Briefmarken bekommen Sie aber auch in den ‘tabacchi’, an der Rezeption und oft, wo Sie die Postkarten kaufen. Sie heissen ‘francobolli’ und man erspart sich lange Warteschlangen in der Post! Die öffentlichen Briefkästen sind rot.
Strom: Da es mehrere Steckerarten in Italien gibt, brauchen Sie oft einen Zwischenstecker. Den bekommen Sie an der Rezeption – manchmal gegen Kaution – oder im Supermarkt.
Telefon: : Telefonkarten (=scheda telefonica) bekommen Sie in allen ‘tabacchi’ und Zeitungskiosken. Bitte vor Gebrauch die gekennzeichnete Ecke abbrechen, sonst funktioniert sie nicht. Sie können auch aus dem Hotel/ Zimmer telefonieren. Sollten Sie keine Verbindung bekommen, melden Sie das Gespräch bitte an der Rezeption an. Die Vorwahlen sind: Deutschland : 0049: – Österreich 0043 – Schweiz : 0041. Die ‘0’ der jeweiligen Ortsvorwahl entfällt.
Lassen Sie sich anrufen oder telefonieren innerhalb Italiens, beachten Sie
bitte, dass man in Italien die Städtevorwahlen immer! mitwählt. Die Telefon
nummer des Hotels erfragen Sie bitte an der Rezeption.
Die Verkehrsmittel
Sie befinden sich direkt im Zentrum von Neapel in der Altstadt und die meisten Sehenswürdigkeiten kann man bestens zu Fuss erreichen. Doch nutzt man für weitere Strecken selbstverständlich die bequem zu erreichenden Verkehrsmittel.
Hier sind die wichtigsten Verkehrsmittel augzählt:
Bus: Ganz in der Nähe des Hotels liegen mehrere Bushaltestellen, von wo Busse in alle Richtungen abfahren. An den Bushaltestellen stehen die Linien und wohin sie fahren. In den Bussen wird nicht immer die nächste Haltestelle angesagt. Die Bustickets bekommt man in den meisten Kiosken, Tabakgeschäften (=tabacchi), eventuell auch an der Rezeption. Das Ticket heisst “UNICO” und gilt für alle Buslinien, Strassenbahnen, die Seilbahn und U-Bahn, jedoch zeitbeschränkt. Sie werden entweder im Verkehrsmittel selber oder aber am Zugang dahin entwertet und müssen bei Nachfrage vorgezeigt werden können. Es gibt das Einzelticket, ein Tages-, ein Wochenend- (nur für einen Tag am Wochenende oder Feiertag) und das Wochenticket. Ausserdem gibt es Tickets für die Amalfi-Küste entlang.
Funicolare: Neapolitanische Folklore pur. Die ‘Funicolare Centrale’ fährt von der Via Roma mit 2 Zwischenstops zum Vomero , ‘Funicolare Chiaia’ von Piazza Amedeo nach Vomero, Funicolare Montesanto nach Vomero, etwa alle 20 Minuten. Sowie die ‘Funicolare Mergellina’ zum Capo di Posillipo.
Taxen: Sie haben ein Taxometer im Auto und muss angeschaltet sein. Die Grundgebühr ist 2.60 €, doch der Mindestpreis ist 4.15 €. Einen Taxistand gibt es auf der Piazza Municipio.
Metrò del Mare: Dieses ist eine Schiffsverbindung von Bacoli (nördlich von Neapel) bis in den Cilento (Sapri) mit vielen Haltestellen, sozusagen ein Bus auf dem Meer. Tickets gibt es am Hafen Molo Beverello. Das UNICO terra&mare gilt auf dem Wasser und danach auch an Land für die Busse. Diese Verbindungen gibt es ab April bis September.
Feierlichkeiten
Die Neapolitaner sind ein fröhliches Volk und wenn es nach ihnen gehen würde, wäre jeder Tag ein Feiertag. Jede Gelegenheit zum Feiern wird genutzt und so gibt es ausser den gesetzlichen Feiertagen auch die Festlichkeiten für die Schutzpatrone eines jeden Sadtviertels und private Festivitäten. Die Süditaliener im allgemeinen und die Neapolitaner im besonderen sind ‘ihren Heiligen’ sehr getreu und so wird werden diese religiösen Feste oftmals mit Verkaufsständen und Feuerwerk begleitet. Die wichtigsten, gefeierten Heiligen sind:
Sant’Irene : 1.April
Santa Restituta : mit dem Heiligen Gennaro die wichtigste, 17. Mai
Santa Rita : 22.Mai
Santa Maria Maddalena dei Pazzi: 29.Mai
Santa Maria penitente : 22.Juli, wichtigstes Marienfest
Sant’Anna : 26. Juli
Santa Chiara : 12. August
Santa Patrizia : 25. August
Santa Maria di Piedigrotta: 7/8 September, Fest,das bereits auf das 17.Jh.
zurückgeht, wird auch heute noch mit grossem
Feuerwerk vom Meer aus gefeiert. Eines der
wichtigsten Feste in Neapel.
Santa Candida : 10. September
San Gennaro : er ist der Schutzpatron Neapels und wird von der
ganzen Stadt am 19. September gefeiert, wobei
sich sein Blut im Dom verflüssigt
Santa M. F. Delle 5 piaghe: 6. Oktober
Santa Teresa d’Avila : 15. Oktober
Santa Lucia : 13. Dezember
Es gibt natürlich noch unzählige weitere religiöse Feste. Zu erwähnen sind auch die vielen Veranstaltungen, die in den Sommermonaten im Zentrum von Neapel veranstaltet werden. Viele Konzerte – Rock, Pop, Klassik u.v.m. -, die meist in der Piazza Plebescito stattfinden. Über diese Veranstaltungen kann man sich im Hotel an der Rezeption informieren.
Mangiare… mangiare…
Essen ist in Neapel Bestandteil der Kultur und entsprechend der Tageszeiten und verschiedener Umstände wird unterschiedlich gegessen. Dafür gibt es dann die unterschiedlichsten Lokale:
Die Friggitoria: bei den Touristen am wenigsten bekannt , aber hier kauft man Frittiertes: Kartoffelkroketten, Reisbällchen, "Zeppole"- mit Luft gefüllter Pizza-teig, frittierte Pizza, verschiedene Gemüsearten, alles wird im stehen aus einer Tüte Papier gegessen, also sozusagen im vorbeigehen.
Die Osteria (oder auch Trattoria): ein Lokal, in dem man einfache aber leckere Hausmannskost serviert bekommt, man sitzt an frisch gescheuerten Holztischen, oft mit Papiertischdecken eingedeckt, das Bestecke wird in einem Körbchen auf den Tisch gestellt, alles sehr unkompliziert und deftig.
Pizzeria: hier wird im Holzofen gebacken und man kann dem Pizzabäcker bei der Arbeit zusehen, die Speisekarte wird meist durch Nudelgerichte und einige simple Hauptspeisen erweitert.
Ristorante: das Restaurant im weitläufigen Sinne unterscheidet sich meist durch seine Lage, Restaurants in Meeresnähe schon in der Auslage ihre frische Auswahl von Meeresfrüchten und Fischen zur Schau stellen, ansonsten ist es üblich, eine Speisekarte vor dem Restaurant auszuhängen (zu abend isst man nach 20.00 Uhr)
Porta Capuana: "O' Marenare" oder "Da Luciano", hier wird Meeresgetier heiss und dampfend, wunderbar duftend auf den Tisch gebracht. Besonders abends findet man hier neapolitanische Atmosphäre.
Piazza Dante: "Dante und Beatrice", eine Institution traditioneller neapolitanischer Küche, Fleisch und Fisch, tolle Antipasti aus Gemüse,
Port'Alba: gleichnamiges Restaurant neben Buchhandlungen und Antiquariat, tradi-tionelle neapolitanische Küche, abends auch Pizza. Ein Esstempel ist das ‘Rist. Ciro a Santa Brigida’, wenn Sie elegant ausgehen möchten. Abends muss man vorbestellen, phantastische Süsspeisen.
Santa Lucia: "La Bersagliera" und "Zi Teresa” sind der Inbegriff für ‘saftige ...Preise’. Hier speiste schon die Queen und Promis, die etwas auf sich halten. Die Neapolitaner führen Ihre Freunde von Ausserhalb hier aus, denn die romantische Atmosphäre bei Mandolinenklang und ‘Bel Canto’, umrahmt von der Kulisse des Castell dell'Ovo und im Hintergrund der Vesuv, ist der Innbegriff des ‘dolce vita’.
Mergellina: "Don Salvatore", nur Meeresküche mit hohem Niveau.
Via Posillipo: Das berühmteste Restaurant Neapels "Sbrescia" gehört dem Familienclan gleichen Namens – ein Fischrestaurant der gehobenen Qualität.
Ausflüge…*
Oper oder Konzert?
Ist man einmal in Neapel, sollte man einen Opern- oder Theaterbesuch in der Oper San Carlo auf gar keinen Fall missen.
Die Mailänder Scala und das San Carlo sind die berühmtesten Opernhäuser. Schon 1737 wurde die Oper im Auftrage von König Karl III. erbaut. Verschiedene Umbau-ten und Erneuerungen folgten, bis im Jahre 1816 ein Brand das ganze Gebäude komplett zerstörte und nur die Mauern und den Anbau stehen liess. Jedoch keine 9 Monate später stand die Oper wieder in gleicher Pracht wie 1812 dank dem toskaner Architekten Antonio Niccolini. Nur die Bühne war etwas erweitert und das Emblem der Königsfamilie prunkte über dieser.
Als eines der grössten Opernhäuser der Welt erlebte das San Carlo zahlreiche Uraufführungen, so zum Beispiel Rossini, Bellini, Donizetti und v.m. Alle grossen italienischen Sänger sind hier aufgetreten, auch viele internationale haben hier aufgeführt, und zusammen mit der Ballettschule der mailänder Scala ist es eine der ältesten Intitutionen Italiensdieser Art.
Bekannt für die hervoragende Akkustik, bietet das Theater Platz für ein Pubblikum von 3.000 Gästen. Die 184 tiefroten Logen sind in sechs Rängen angeordnet und bietet beste Sicht. Die Dekorationen sind alle in Gold und Silber gehalten und sind prächtig.
Ein Opern – oder Theaterbesuch, Konzert oder Ballett, in eines der berühmtesten Opernhäuser der Welt, bietet einen unvergesslichen Abend. So ein Besuch hängt natürlich von dem Programm ab und welche Karten noch zu bekommen sind. Haben Sie einen so besonderen Abend in Planung, informieren Sie bitte Ihre Reise-leitung umgehend, damit Sie Ihnen das Programm mitteilen kann und welche Plätze noch frei sind. Je nach dem variiert selbstverständlich auch der Endpreis.
Bitte bedenken Sie, dass zu einem Opernbesuch auch eine entsprechende Kleidung gehört, je nach dem ob man ‘nur’ zu einem Theaterstück oder aber einem grossen Konzert oder Opernauftritt geht.
Pompeji im Mondschein
Es ist Spätnachmittag des 24. August 79 n.Ch. und ganz Pompeji ist versammelt im Amphietheater, um die neueste Aufführung Plautos zu sehen, als plötzlich der Vesuv nach langem Schweigen erwacht. Eine imense Explosion, eine riesige Asche- und Gaswolke erhebt sich. Es ‚regnet’ Bimstein, Asche und Feuer und die Erde bebt. Häuser stürzen zusammen, Menschen laufen schreiend durcheinander, versuchen sich irgendwo und irgendwie zu schützen vor dem Fegefeuer, das auf sie hereinstürzt. Doch nur für die wenigsten gibt es ein Entrinnen. Diejenigen, die dem Meer nahe sind und sich auf Schiffe retten können, legen später Zeugnis ab über eines der schrecklichsten Ereignisse unserer Zeitrechnung. 30.000 Menschen verloren ihr Leben oder Haus und Hof.
Durch Zufall werden 1748 einige Reste entdeckt, doch erst 1763 wird durch ein altes Manuskript die Stadt ‚gefunden’. Erst 1924 beginnen jedoch die Ausgrabung-en unter der Leitung von Amedeo Maiuri. Bis heute sind ungefähr 3/5 freigelegt und man hat einen Eindruck von der Grösse dieser Stadt. Pompeji war ein wichtiger Handels- und Kriegsflottenhafen, wo viele reiche Kaufleute ihre Villen hatten. Nur in wenigen Städten des römischen Reiches war die Infrastruktur so weit entwickelt wie hier. Berühmt ist auch das pompejanische Rot der Malereien, dessen Herstellung man bis heute nicht entdeckt hat.
Pompeji wird nach Sonnenuntergang mit über 500 Strahlern erleuchtet und mit einem Video-/Audio-System werden Geräusche, Musiken, Erzählungen und bild-liche Darstellungen erbracht. Man erlebt die Welt von vor 2.000 Jahren, wandelt durch Gassen, vorbei an Weinstuben, Freudenhäusern und Patrizier-Villen. Das Finale bildet eine bild- und geräuschliche Darstellung des Vesuv-Ausbruchs im Jahre 79 n. Ch.
Hier sieht man nicht nur Ausgrabungen, hier erlebt man sie! Sie tauchen eine Stunde in die Antike ein, fühlen, hören und sehen wie z. B. Glauco und Cornelia, erleben eines der wichtigsten Naturereignisse unserer Zeitzählung mit.
Unter und über der Erde
Tuffstein ist ein Material, dass sehr leicht abzubauen und zu formen ist. Neapel ist auf solchem Gestein erbaut und weist zahlreiche Höhlungen und unterirdische Gänge auf. Insgesamt sind es ca. 80 km bei einer Tiefe bis zu 40 m unter der Erde.
Diese unterirdische Welt besteht aus Zysternen aus der griechischen Zeit, aus Be-hausungen, Krypten, Katakomben und Kulträumen. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts haben hier noch die Ärmsten der Armen gewohnt.
Schon vor 5.000 Jahren hinterliessen die ersten Bewohner ihr Handwerk. Um 400 v.Ch. brauchten die Griechen Material, um die Stadtmauern und Tempel zu bauen und gruben dabei Höhlen, die sie als unterirrdische Grabstätten nutzten. Graffiti und Monogramme legen noch heute Zeugnis davon ab. Im römischen Reich zu Augustus Zeiten wurde ein grandioses Acquedukt gebaut und zahlreiche Gallerien, um die Wasserversorgung der Stadt zu sichern. 1629 wurde ein neues Acquedukt gebaut, da Neapel sich zu sehr ausgebreitet hatte und die unterirdischen Regen-wasserzysternen nicht mehr ausreichten. Anfang 1900 stoppte man die Grab-ungen und hinterliess so eine Fläche von 1 Million qm unterirrdischer Wege und Zysternen, die die komplette Stadt unterlaufen. Im 2. Weltkrieg flüchteten die Neapolitaner jedoch aufs Neue in diese unterirrdische Stadt, um den Bomben-angriffen zu entgehen.
Ausser den vielen Gängen, Räumlichkeiten und Becken, liegt hier auch ein ‘über-dachtes’ Theater, in dem sogar Nero eine seiner lyrischen Aufführungen voll-brachte; laut antiker Schriftsteller soll er Zuhörerer im Pubblikum bezahlt haben, die ihm applaudierten.
Aus der Stille der Unterwelt geht es in das heutige moderne Welt von Neapel zurück. Auf der wunderschönen Piazza Plebescito liegt der Königspalast mit seinen reichverzierten königlichen Gemächern und dem königlichem Museum. In der Via del Duomo liegt der Dom San Gennaro, in dem sich alljährlich das Wunder der Blutverflüssigung vollzieht.
Von faulen Eiern und der Sybille
Strabone (66v.Ch. bis 24 n.Ch.) hat schon in seiner ‘Strabonis geographica’ über den Eingang zur Hölle geschrieben und im 18. und 19. Jahrhundert war Solfatara feste Etappe der jungen Aristrokraten auf ihrer ‘Grand Tour’ durch Frankreich und Italien. Doch offiziell wurde der Vulkan erst um 1900 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Aus 40 vulkanen entstanden und auf einer Fläche von 33 Hektar liegt dieser ca. 4.000 Jahre alte Krater. Die ‘Grange fumerola’ ist die grösste Öffnung des Vulkans und die heissen Dämpfe, die hier aus dem Inneren entsteigen, liegen um 160°C. Der hohe Sulfat-Gehalt gibt den Geruch nach ‘faulen Eiern’, andere Metallablagerungen geben die gelb-rote Färbung des Gesteins um den Kraterrand. In der ‘fangaia’, dem Schlammloch, entsteht bester Heilfango für Thermalkuren. Die hier abgelagerten Mineralien vermengen sich mit der an der Oberfläche befindlichen Tonerde und angesammelten Regenwasser, die trotz einer Temperatur von 90°C einer aussergewöhnlichen Bakterienart Lebensraum bieten. ‘Seira tongiorgii’ hingegen ist ein Vorfahre unserer heutigen geflügelten Insekten und lebt am Rande des Kraterrandes.
In Pozzuoli liegt das Amphietheater Flavio, als einziges elypsenfoermig, eines der grössten aus der Zeit der Römer und das einzige, was komplett überflutet wurde, um Schiffsschlachten vorzuführen. Noch aus der Zeit Nero’s stammend, wurde es jedoch wahrscheinlich zu Flavio’s Zeiten fertiggestellt und so oft auf dieses spätere Datum datiert. Es konnte insgesamt bis zu 40.000 Zuschauer aufnehmen und ist das zweit- oder drittgrösste Amphitheater Italiens nach Rom und Capua.
In Cuma lebte einst eine der 10 Sybillen, die die Zukunft orakelten. Sie sagte unter anderem den Untergang des römischen Reiches voraus und die Geburt eines gött-lichen Kindes. Die Christen bezogen dieses später auf Jesus Christus.
Besichtigen kann man heute noch die Grotte der Sybille ein 130 m langer unterirdischer Gang mit trapezförmigem Querschnitt, die Krypta, den Apollo- und den Jupiter-Tempel und die Überreste der Thermen.
Die Inseln
Im Golf von Neapel liegen drei Inseln: Procida, die kleinste und kurz nach dem Kap Miseno liegend, Ischia, die grösste und grünste, und Capri, die berühmteste der Inseln. Ischia und Capri liegen 18 Seemeilen von einander und nach Neapel ent-fernt und bilden so ein gleiches Dreieck.
Procida und Ischia sind beide aus vulkanischen Aktivitäten entstanden. Procida ist noch heute eine wenig besuchte Insel, sehr ursprünglich und die meisten Menschen leben dort von Fischerei oder Schiffahrt.
Ischia hingegen ist bekannt für das heilende Thermalwasser. Schon in der Antike kamen hier die reichen Patrizier aus Rom oder die verletzten Krieger, um sich in den Heilquellen am Maronti-Starnd, in Barano oder auch Casamicciola Linderung und Genesung zu holen. Der Sage nach liegt hier der Gigant Tifeo zerschmettert und seine Leidenstränen wurden von der ihn bemitleidenden Venus in heilendes Thermalwasser verwandelt. Heute ist die Insel eines wichtigsten Kurzentren für Thermalwasser, aber die Insel bietet vieles mehr: Wandermöglichkeiten zwischen Wäldern, Kratern und Schluchten, wunderschöne Strände, ein augewogenes Nachtleben in den Sommermonaten, hervorrangende Restaurants und exklusive Geschäfte. Und ganz nebenbei kann man in den Thermalgärten ‘die Seele baumeln lassen’, sich mit Massage und Fangopackungen verjüngen und entspannen.
Der Kalkfelsen Capri sieht ganz anders aus als Ischia. Eine typische mediterrane Natur, mit nur 2 kleinen Orten – Capri und Anacapri – ist diese 10 qkm grosse Insel hauptsächlich berühmt geworden durch die ‘Blaue Grotte’. Aber auch die Villa des schwedischen Arztes Axel Munthe, die 2.000 Jahre alte Villa Jovis des römischen Kaisers Tiberius, die Piazza, in der die gesamte mondäne Welt im Sommer zu flanieren scheint, die vielen Luxus- und Designer-Geschäfte… all dieses ist ein Teil Capri’s und hat es berühmt gemacht. Die weissen Häuser, die Stille in den kleinen, verwinkelten Gassen, die traumhaften Ausblicke nicht nur zu den drei ‘faraglioni’-Felsen sondern bis hin zum nahen Festland Sorrent, dem Vesuv im Hintergrund und der Nachbarinsel Ischia, die Blumenvielfalt in den Höfen und Gärten… machen Capri zu einem unvergesslichen Erlebnis!
*sind nur über das Reisebüro travel&smile zu buchen.
Wer Fragen hat oder mehr wissen möchte, kann sich gerne an mich wenden, denn ich bin dort zuhause.
Allen ein schönes Wochenende! weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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anonym, 19.08.2006, 11:10 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
*** sh & lg***
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Travelwriter, 09.07.2005, 16:20 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Besonders liebe ich immer diese Aufzählung der Museen. Die werde ich dann wohl der Reihe nach besuchen. lg Andreas
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Wenn Engel reisen
02.11.2002, 15:57 Uhr von
Charley
Videoaufzeichnungen von Ereignissen im Umfeld und im Urlaub. Tauchen in tropischen Gewässern. ...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Als Odysseus auf seinen Irrfahrten in die Höhle des einäugigen Zyklopen kam, hat dieser den Ausgang versperrt und Odysseus mit seinen Gefährten gefangen, um sie einen nach dem anderen zu verspeisen. Nachdem er schon sechs von ihnen gefressen hatte sagte er zu Odysseus, dass er sich ihn als besonderen Leckerbissen bis zum Schluss aufbewahren wolle. Da machte der den Stab des Riesen an einem Ende glühend und blendete damit den Zyklopen. Da jedoch alle in der Höhle gefangen waren und der Riese nur jeden Tag seine Schafe im Freien grasen ließ, banden sich Odysseus und seine Gesellen unter die Bäuche der Schafe und so konnte der blinde Riese, der den Schafen immer beim verlassen der Höhle über den Rücken strich, die Flucht nicht sofort bemerken. Odysseus begab sich an Bord seines Schiffes und verließ eiligst den Ort des Grauens. Der Zyklop bemerkte jedoch seine Flucht und packte riesige Gesteinsbrocken und warf sie dem Schiff hinterher, ohne aber zu treffen.
Diese Brocken liegen noch heute vor der Küste am Fuße des Vesuv und bilden die Inseln im Golf von Neapel. Die größten heißen Ischia, Capri und Procida.
Auf Ischia habe ich vor einigen Wochen meinen Urlaub verbracht. Diese Insel ist wie auch die anderen vulkanischen Ursprungs und ragt daher steil und weit aus dem Meer auf. Die höchste Erhebung ist der Monte Epomeo mit einer Höhe von 788 m. Mit dem Auto dauert eine Fahrt rund um die Insel etwa 90 Minuten, dabei kommt man durch die Orte Ischia Porte, Casamicciola, Lacco Ameno, Forio, Serrara Fontana und Barano und ist dann wieder zurück in Ischia Porte. Die Straße verläuft teilweise auf Meereshöhe, klettert dann aber auch auf Höhen von etwa 500 Metern. Bekannt unter den Ferienorten ist durch einen deutschen Schlager Sant’ Angelo geworden. Der hier besungene weiße Strand ist aber eher graubraun und mit den Zuckersandstränden an den deutschen Küsten nicht zu vergleichen.
Mein Urlaubsort war Forio. Eine hübsche kleine Stadt mit einem Hafen, mehreren Stränden und vielen Hotels. Eben ein typischer Touristen- oder auch Kurort. Auf der Insel gibt es jede Menge Thermalquellen und heilsame Schlämme weshalb hier sehr viele Gäste zur Kur herfahren. Beinahe jedes Hotel verfügt über ein Thermalbad, oft eines im Freien und eins im Inneren. Die Wassertemperaturen liegen etwa zwischen 32° und 35° C. Man kann also stundenlang im Wasser liegen und sich von den meist vorhandenen Düsenstrahlen massieren lassen.
Nun zu meinem Hotel. Es heißt Santa Lucia und liegt direkt am Meer, etwa 10 Minuten Fußweg vom Stadtkern entfernt. Leider gibt es keinen Badestrand unmittelbar am Hotel, da muss man schon etwa eine halbe Stunde auf der Küstenstraße laufen. Viele Zimmer des Hotels haben einen wunderschönen Ausblick auf das Meer. Aber es gibt einen Haken. Als Singlereisender möchte ich natürlich nicht mit einem Unbekannten in einem Doppelzimmer übernachten. Also noch einmal tief in die Tasche greifen und ein Einzelzimmer bestellen. Hier beginnt die Strafe. Die Einzelzimmer sind so angeordnet, dass sie sich entweder im Untergeschoss oder mit Blick auf den sehr engen und von hohen Betonmauern umgebenen Hof befinden. Manche waren so klein, dass man sich darin kaum bewegen konnte. Immer nach dem Motto: du bist doch hier um die Landschaft zu genießen, das Zimmer brauchst du eh nur zum schlafen. Warum muss ich dann aber diesen Aufschlag bezahlen? Zwei Personen passen da ja doch nicht rein.
Trotzdem kann ich das Hotel weiter empfehlen. Die Belegschaft ist außerordentlich freundlich und um jeden Gast bemüht, ihm alle Wünsche zu erfüllen. Auch die Sauberkeit ist hervor zu heben und das Essen schmeckte ausgezeichnet. Da kann ich aber nur für mich sprechen denn da sind die Geschmäcker doch sehr verschieden.
Auffällig war, dass sehr viele alleinstehende Frauen hier zu Gast waren. Übrigens bis auf eine tschechische Reisegruppe kamen fast alle Gäste aus Deutschland. Die Damen (alleinstehenden) waren sehr kontaktfreudig, ich weiß allerdings nicht ob es daran lag, dass ich als männliches Wesen ebenfalls alleinstehend war. Wir hatten jedenfalls nach dem Abendessen öfter viel Spaß miteinander. Besonders wenn wir noch bei Peppe auf ein viertel Wein, es können auch mehrere gewesen sein, eingekehrt sind.
Tagsüber ist jeder seiner eigenen Wege gegangen. Schade dass ich meine Tauchausrüstung vergeblich mitgeschleppt habe. Es gibt dort zwar mehrere Tauchbasen und die Tauchgründe rund um die Insel sind offenbar sehr interessant, aber mir ist es nicht gelungen, jemand dort anzutreffen. Ich fand die Örtlichkeiten immer nur verschlossen vor und ohne jeden Hinweis, wann dort mal jemand anwesend sei. So habe ich dann die Insel nur an Land erkundet. Es gibt dort noch eine Menge historischer Bauten und Anlagen. So zum Beispiel ein altes Aquadukt, also eine Wasserleitung, wie sie im Römerreich gebaut wurden, um das Trinkwasser aus den Bergen in die Ortschaften zu leiten. Außerdem gibt es eine alte klösterliche Festungsanlage, die auf einem Felsen unmittelbar neben der Insel Ischia errichtet wurde. Heute ist dort ein Museum untergebracht.
Ich habe auch einen Tagesausflug zum Vesuv und nach Pompeï unternommen, darüber will ich aber gesondert berichten.
Viele Orte der Insel scheinen direkt am Felsen zu kleben, die unmittelbar von der Küste steil aufragen. Daher wird jeder Spaziergang auf der Insel zum Fitnesstraining. Wenn bloß nicht das Bier so teuer wäre. Den Gipfel habe ich in einer wunderschönen Gaststätte, dem Orangengarten in Ischia(Ort), erlebt, dort kostete das Glas 0,4 Liter 4,15 €. Da sich kein Einheimischer so etwas leisten kann, wird Bier wohl nur von den Touries getrunken. Selbst im Supermarkt kann man sich eine Büchse Bier nur mit Tränen in den Augen kaufen. Dafür ist der Wein aber sehr preiswert. Für eine Flasche mit ein und einhalb Liter Rotwein musste man nur knapp 4,- € löhnen. Pech für alle Biertrinker. Wie komme ich nur von Fitness auf Bier? Ach ja, aus Kostengründen musste ich mich eben stark zurückhalten und das kam meiner Fitness zu Gute.
Eins ist noch zu erwähnen. Früher gab es auf der Insel viele wilde Kaninchen. Da die Bauern nicht gerade mit Reichtum gesegnet waren, wurde Kaninchenbraten zu einer Art Hausgericht. Dazu haben die Einheimischen eine Soße kreiert, die einen vorzüglichen Geschmack hat und nur hier auf Ischia zubereitet wird. Ich kann nur jedem empfehlen, einmal dieses spezielle Inselgericht zu probieren, wenn er auf Ischia Urlaub macht. Die Gewürze zu dieser Soße gibt es hier auch fertig abgemischt zu kaufen aber ich glaube, den Geschmack bekommt man doch nicht so hin wie es sein muss. Nicht einmal Küchenexperten wie Campino traue ich das zu, obwohl ich vor ihren Rezepten den Hut ziehe. Heute werden allerdings nicht mehr wilde Kaninchen sondern Stallhasen verwendet.
Dann abschließend noch ein Wort zur Verpackung. Ich sehe schon Eure zweifelnden Mienen, natürlich ist das Wetter gemeint, was ja einen entscheidenden Einfluss auf das Gesamturteil hat. Eigentlich ist für den Golf von Neapel das Wetter im September/Oktober eine sichere Bank. Aber wie überall auf der Welt hat es auch in dieser Region im Jahr 2002 verrückt gespielt. So gab es heftige Gewitter begleitet von Stürmen und starken Regenfällen, die einem schon mal den Urlaub vermiesen können. Zwischen zwei Schlechtwettergebieten, in denen das erste im Hotel sogar eine Scheibe eingedrückt hat, lag eine Woche mit angenehmen Temperaturen um 23° C und ohne Regen bei Windstille. Das war die Woche, in der ein Engel Urlaub hatte, also ich.
So, nun zerreißt mich nicht gleich und macht auch lieber mal Urlaub auf Ischia,
Euer Charley.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-02 14:57:08 mit dem Titel Von Ischia zum Vesuv
Wenn man eine Reise unternimmt, so sollte man auch immer ein wenig für seine Bildung tun. Wenn ich schon mal auf einer Insel im Golf von Neapel Urlaub mache, dann liegt es nahe, einen Ausflug zum Vesuv und nach Pompeï zu machen.
Die erste Fähre von Ischia nach Neapel geht um 6:40 Uhr. Also um 5:45 Uhr holt mich der Sammelbus vom Hotel ab. Das heißt: aufstehen um 5:00. Frühstück um 5:30 und dann kann es losgehen. Was macht man aber, wenn man zu so früher Stunde, also mitten in der Nacht gar nichts essen kann? Zu Hause gibt es bei mir nie etwas vor 12 Uhr zu essen. Also etwas trinken, ein Glas Obstsaft und einen Pott Kaffee und ein kleines Brötchen mit Butter runterwürgen, man gönnt sich ja sonst nichts.
Im Bus ist schon ein Fahrgast und wir touren über die halbe Insel, um noch 5 weitere Teilnehmer aufzusammeln. Dann geht’s zum Hafen. Vor der Fähre steht ein großer Reisebus, darin werden wir den Ausflug unternehmen. Also alles umsteigen, der Bus ist schon zur Hälfte besetzt und nach uns kommen noch weitere Teilnehmer, sodass der Bus am Ende voll ist. Jetzt kommt der Fachmann, der uns den ganzen Tag begleiten wird. Er spricht zunächst italienisch...?! Ja es sind nicht nur deutsche Touristen sondern viele Italiener, die auch die Sehenswürdigkeiten ihres Landes kennen lernen möchten. Also – jeder erhält erst einmal einen Fahrschein für die Fähre, dann müssen alle wieder den Bus verlassen und das Schiff erstürmen.
Während im Bauch des Schiffes der Bus sein einsames Dasein fristet, können wir für etwa 90 Minuten den Blick über das Meer und einen wunderschönen Sonnenaufgang über Neapel genießen. Im Hafen angelangt, versucht jeder einen guten Platz im Bus zu ergattern. So was gelingt mir nur sehr mäßig, da ich nicht der Typ bin, der sich durch drängeln in den Vordergrund schieben kann. Trotzdem erwische ich einen Fensterplatz, allerdings ziemlich weit hinten. Als dann fast alle Plätze besetzt sind, fragt mit eine Dame mittleren Alters in unverkennbarem österreichischem Dialekt: „sind Sie frei?“. Ich deute auf den Platz neben mir und nicke, nach kurzer Pause füge ich dann hinzu: „im übrigen bin ich auch frei“. Sie lacht und sagt: „ich auch“. So haben wir fürs erste Gesprächsstoff und sind uns dann den ganzen Tag immer wieder begegnet, wenn wir zu Fuß unterwegs waren. Damit ist aber die Geschichte mit der Österreicherin bereits zu Ende.
Erster Halt, wir haben Neapel noch nicht einmal verlassen, ist ein Museum. Eigentlich hätte ich an dieser Stelle das Wort Museum in Anführungszeichen setzen müssen, denn es handelt sich um Meeresschmuck und der wird dort auch hergestellt und verkauft. Ich war als Taucher, der die Schönheit der Unterwasserwelt aus eigener Anschauung kennt und stets bemüht ist, dort nichts zu beschädigen entsetzt, dass hier Muscheln, Schnecken und Korallen noch immer zu Schmuck verarbeitet werden. Noch schlimmer, dass es Leute gibt, die so etwas zu horrenden Preisen kaufen und sich um den Hals hängen. Vergessen wir das Ganze schnell und fahren wir weiter in Richtung Vesuv.
Der Bus windet sich die steile Straße in Richtung Gipfel den Berg hinauf. Unterwegs sehen wir noch den erkalteten Lavastrom, der beim letzten großen Ausbruch des Vulkans im Jahr 1944 den Berg hinab floss. Dann haben wir die Stelle erreicht, von der aus wir zu Fuß weiter gehen müssen. Es sind noch etwa 200 Höhenmeter auf einer Länge von 500 m zu überwinden. Dann habe ich den Kraterrand erreicht und darf nun 6,- € Eintritt bezahlen. Wofür? Aber dann werde ich mit einem wunderschönen Ausblick belohnt. Ist ja auch nötig bei der Kraxelei bis in 1281 m Höhe und den mindestens 10 kg zuviel, die ich mit mir rumschleppen muss.
Nach eingehender Besichtigung, vielen Fotos und einigen Minuten Videoaufzeichnung geht es zurück zum Bus und dann ab in Richtung Pompeï.
Ich weiß immer noch nicht, wie man diesen historischen Ort richtig schreibt, entweder so wie oben, Pompeji oder Pompei? Mein Computer hält die Schreibweise mit „j“ für richtig, ich bin mir aber da nicht sicher, deshalb bleibe ich bei meiner Schreibweise, die ähnelt am meisten der italienischen.
Kurz vor diesem Ziel werden wir noch zu einem Mittagessen an einer riesigen Gaststätte ausgekippt. Es sind schon mehrere Busse da und es kommen ständig neue. Darauf ist man hier aber eingerichtet. Das Menü kostet 11,- €, es schmeckt gut und Wein gibt es bis zum Abwinken und der ist im Preis enthalten. Allerdings war bis vor einem Jahr das Essen noch im Paketpreis von 80,- DM enthalten wie auch der Eintritt in der Ruinenstadt. Heute kostet das Paket 43,- € und das Essen sowie den Eintritt in Pompeï (10,- €, es sei denn, man ist älter als 65 Jahre) muss man drauf legen. So hat mich die ganze Fahrt einschließlich Vesuv 70,- € gekostet, zum Vergleich im Vorjahr ohne Vesuv 80,- DM.
Nun zur Ausgrabungsstätte
Bei seinem Ausbruch im Jahre 79 n. Chr., bei dem der gesamte Bergkegel weggesprengt wurde, hat sich die Landschaft rund um den Vulkan völlig verändert. Von dem ehemaligen Berg ist nur ein niedriger Rand stehen geblieben, aus dem sich dann im Laufe der nächsten Jahrhunderte durch viele weiter Eruptionen ein enuer Bergkegel gebildet hat – der heutige Vesuv. Durch den Ausbruch wurde Pompeï zunächst nicht direkt betroffen. Erst drei Tage nach dem verheerenden Ausbruch entwichen Schwefelsäuregase aus dem Berg, die in kurzer Zeit alles Leben auslöschten, das von ihnen erfasst wurde. Es ist äußerst bedauerlich, aber Gasmasken waren noch nicht erfunden, sodass die Bevölkerung rund um den Vulkan den tödlichen Gasen schutzlos ausgesetzt war. So starben auch die Bewohner von Pompeï in der Haltung und bei der Tätigkeit, in der sie von den Gasen überrascht wurden. Später, als die gewaltigen Aschemengen sich wieder absenkten, wurde die ganze Gegend mit einer mehr als drei Meter dicken Schicht bedeckt. Diese hat dann die Körper aller Lebewesen in der Haltung konserviert, die sie inne hatten. Man erkannte erst sehr spät, dass die gefundenen Hohlräume die genaue Abbildung der damals eingeschlossenen Körper ergaben. Daher ließen sich dann nach dieser Erkenntnis eine ganze Reihe Gestalten durch Gipsabgüsse rekonstruieren.
Erstaunlich ist die hohe Kunstfertigkeit der Handwerker zur damaligen Zeit. So hat man eine ganze Reihe von Mosaiken und Gemälden gefunden, die auf ein hohes künstlerisches Niveau hinweisen. Allerdings schien auch das Laster schon damals verbreitet zu sein. So fand man Räumlichkeiten, in denen Glücksspiele stattfanden und wer über größere Geldsummen verfügte, fand in den hinteren Zimmern dieser Häuser Damen, die sich der käuflichen Liebe hingaben. Habe ich das nicht eben schön beschrieben? Man hätte ja auch Puff dazu sagen können.
Begeistert haben mich besonders die technischen Anlagen, die man den Menschen in dieser Zeit nicht unbedingt zutrauen würde. So wurde das Regenwasser in jedem Haus in Zisternen aufgefangen, um es dann im Hause zum Kochen und Waschen zu verwenden. Auch hatte man schon Badehäuser, in denen Männlein und Weiblein, natürlich streng getrennt, sich der Reinigung durch Dampfbäder und Thermalbäder hingeben konnten. Diese getrennten Häuser hatten im Inneren einen gemeinsamen Garten, in dem man sich dann begegnete und vielleicht auch kennen lernte.
Alles in Allem war es ein sehr interessanter Ausflug in die Historie der Gegend rund um den Vesuv und für alle Teilnehmer ein bleibendes Erlebnis, glaube ich jedenfalls. Auf der Rückfahrt mit der Fähre trafen wir übrigens unseren Reiseführer wieder, der ebenfalls auf Ischia wohnte. Er erzählte uns noch viele interessante Details über die Inseln und empfahl uns wärmstens, der Insel Procida einen Besuch abzustatten. Dort ist noch nicht alles auf den Tourismus ausgerichtet und vieles noch in seinem ursprünglichen Zustand erhalten. Besonders die Bewohner leben dort noch in ihrer natürlichen Umgebung, das schlägt sich auch in den Preisen wieder, die noch nicht ins unermessliche gestiegen sind.
Nun hoffe ich, dass ihr einen kleinen Einblick über die Gegend erhalten habt und vielleicht habe ich die Neugierde geweckt, dort auch einmal Urlaub zu machen. Dazu wünsche ich euch viel Spaß.
Euer Charley weiterlesen schließen -
Sonne über den Golf von Neapel
07.04.2002, 18:58 Uhr von
retilein
bin reiselustig, börseninteressiert, aufgeschlossen für interessante DingePro:
herrliche kultur
Kontra:
leider so weit weg
Empfehlung:
Ja
Eine Busreise brachte mich im 2 Jahre 2000 im Oktober in den Golf von Neapel. Neben Rom, Neapel, und die Inel Capri war auch ein Ausflug für den Vesuv und Pompeji vorgesehen.
Der Golf von Neapel selbst ist wohl eine der geschichtsträchtigsten Regionen Italiens. Die Römer gründeten hier einige ihrer bedeutendsten Städte. Wohl am bekanntesten die Hafenstadt Pompeji. Vor dem Ausbruch hatte der Vesuv eine Höhe von rund 3000 m, danach nur noch seine heutige Höhe von 1279 m. Mehr als 1 km Berg sind hier in wenigen Stunden in die Luft gegangen und begruben Pompeji unter sich.
Aber der Reihe nach.
Neapel
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Neapel, am gleichnamigen Golf direkt unter dem aktiven Vulkan Vesuv gelegen, wurde bereits im 8. Jahrhundert v. Chr. gegründet und gehört seit 1860 zu Italien. Mit seinen 1,2 Mio. Einwohnern bzw. über 3 Mio im Großraum, ist Neapel drittgrößte Stadt Italiens. Sie bietet zwar auch einiges, aber komischweise sind mir vor allem die verrückten Straßenbrückenkonstruktionen und der Besuch des Hafengeländes in Erinnerung geblieben. Eine besondere Atmosphäre findet man in der Altstadt mit ihren schmalen, steilen Gassen, aber dafür fehlte uns die Zeit. Das 700 Jahre alte Castel Nuovo und das auf einer Felsinsel gebaute Castel dell Ovo sind mir sehr imposant in der Erinnerung geblieben.
Während der Busrundfahrt erlebte man eine ganz neue Art des Autofahrens! Die Italiener, besonders die Mofafahrer, fahren sehr aggressiv und ihre Überholungsmethoden sind sehr beängstigend!
Und über Neapel thront sanft und würdig der Vesuv und anderersits gehts zu den vorgelagerten Inseln Capri oder Ischia.
Vesuv
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Ein Besuch des berühmtesten Vulkans der Welt (in ausbruchssicheren Zeiten!) bietet ein in jeder Hinsicht bleibenden Eindruck mit Sicht auf das weithingestreckte Panorama Neapels und des Golfes, während des Aufstieges. Neben der Straße stürzt erstarrte Lava ins Tal. Ihr Muster ist das eines wild schäumenden Baches mit Wellen, Strudeln und Spritzern aus Stein.
Der Vesuv, ital. (Monte Vesuvio), ist z Z. 1279 m hoch, die Gipfelhöhe verändert sich allerdings bei jedem Ausbruch.
Auf einer guten Fahrstrasse erreichte unser Bus über die Westflanke auf ca. 1000 m Höhe einen Parkplatz, von dem aus man den Gipfel in ca. 30 Minuten auf einem schattenlosen Schotterweg zu Fuß erreichen kann. Etwas trickreich wird übrigens ca. 50 Höhenmeter (also unmittelbar vor der Kraterzone) unterhalb des Gipfels eine ziemlich saftige Eintrittsgebühr fällig. Wer also die ca. 10000 Lire pro Nase nicht ausgeben will, nur um in einen ziemlich toten Trichter eines 230 m tiefen Krater sehen zu können, sollte erst gar nicht den mühsamen und in der Sonnenglut heissen Aufstieg angehen.
Übrigens die letzte große Eruption geschah am 22. März 1944, bei dem 26 Menschen ums Leben kamen. Dieser bisher letzte größere Ausbruch gab dem Vulkan sein heutiges Aussehen.
Pompeji
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Zwei Millionen Besucher besuchen laut Prospektangaben jährlich das das erst 1998 zum Weltkulturerbe erklärte Pompeji (incl. Herkulanum). Die ausgegrabenen Ruinen verfallen, die Fresken verblassen und Mosaike und wertvolle Inschriften werden zerstört: deshalb mein Tipp schnell hin und anschauen, denn es ist sicherlich immer noch sehr beeindruckend !!
Die genauen Eintrittspreise weiss ich leider nicht mehr, eine Tageskarte kostet aber glaube ich um die 16.000 Lire.
Aber nun zu ein paar Hintergrundinformationen.
Pompeji(italienisch Scavi di Pompei) war Hafen und Handelsstadt und wurde bereits um 600 v. Chr. gegründet und von den Samniten, einem Volksstamm aus dem Apennin besiedelt, bis die Römer diese 80 v. Chr. besiegten.
Am 24. August des Jahres 79 n. Chr., so die Geschichtsschreibung, soll der Vesuv ausgebrochen sein und hat die einstmals blühende Stadt unter sich begraben haben. Pompeji wurde unter einer drei bis fünf Meter dicken Bimsstein- und Ascheschicht begraben. Das Meer war um 1,5 km zurückgegangen. Pompeji war kein Hafen mehr. Die schönsten Häuser und Villen der reichen Pompejaner lagen einst vor dem Vesuvausbruch direkt am Meer.
Übrigens noch wesentlich schlimmer hat es die Stadt Ercolano, zu Deutsch, Herculaneumtadt erwischt, welche sich noch näher am Vesuv befand, denn diese wurde gänzlich von der Lava und dem Geröll mit einer gut 20 Meter hohen Schicht bedeckt, und es kamen gut 5000 Menschen um. In Pompeji selbst war der Schrecken nur kurz, aber tödlich für die meisten der 20.000 Bürgerinnen und Bürger. Es starben die meisten Menschen an den tödlichen Phosphordämpfen.
Pompeji war also damals eine relativ unbedeutende Kleinstadt gewesen, die ohne die Katastrophe wohl völlig vergessen worden wäre.
Schon 1594 und 1600 entdeckte man durch Zufall bei Entwässerungsarbeiten im Sarno-Tal unterirdische Gänge mit Inschriften und Statuen. Doch ahnte man noch nicht, daß es sich bei den Funden um Teile aus Pompeji handelte.
Im Jahre 1748 bekam der Geistliche Giacopo Martorelli von dem Bourbonenkönig Karl dem III (1734 -1759 König beider Sizilien) den Auftrag, auf einem Gebiet, das von den Bauern der Umgebung jahrhundertelang nur Civita genannt wurde, nach den Resten des antiken Stabiae zu graben. Erst als 1763 die Inschrift respublica Pompeianorum gefunden wurde, erhielt die anonyme Cività wieder ihren ursprünglichen Namen. Nach beinahe 1700 Jahren war das vom Aschenregen gänzlich verschüttete Pompeji wiederentdeckt.
Ab 1860 beginnt aber erst die eigentliche und systematische Ausgrabungsgeschichte, die bis heute andauert. Denn noch über ein Drittel der Stadt bleibt zu entdecken.
Nur 14% der ausgegrabenen Fläche steht den Besuchern heute für eine Besichtigung zur Verfügung. Insgesamt sind knapp 40 Gebäude und Einrichtungen in einem mehr oder minder gutem zustand freigelegt, der Rest besteht leider meistens nur noch aus den Grundmauern. Verschedene ereignisse trugen zur Verschlechterung der Bausubstanz bei. Bombenangriffe der Amerikaner im 2. weltkrieg oder das Erdbeben von 1980.
Die Straßen wurden mit Basaltplatten gepflastert und besaßen Bürgersteige. Bei Regen gelangte man über die hochragenden Grenzsteine trockenen Fußes auf die andere Straßenseite. Interessant fand ich in dieser Stadt das noch gut sichtbare Abwassersystem, wobei aus einigen Häusern noch die bleiernen Abwasserröhren zu sehen sind, welche sich dann auf die stark vertiefte Straße ergossen haben. Diese Straßen, überwiegend aus schweren Steinplatten und -blöcken gebaut, sind gesäumt mit Gehwegen, ebenfalls aus selbigem Material gefertigt, die Überwege zwischen den Gehwegen wurde mit einzeln stehenden Steinen auf den Straßen ermöglicht, wobei diese Steine so angeordnet sind, dass die Ochsen und Pferdekarren ohne Probleme noch weiterhin passieren konnten.
Die ältesten Thermen in Pompeji mit einer kleinen angeschlossenen Palaestra, Männer- und Frauenabteilung sind getrennt, geben ein schönes und veständliches Bild vom Aufbau römischer Bäder mit Heiß- und Kaltbad, Aufenthaltsräumen und Bedienstetenräumlichkeiten sowie den Wasserleitungen.
Bei dem stadtnahen Amphitheater handelt es sich um das älteste erhaltene Gebäude für Gladiatorenspiele, entstanden um 80 v. Chr und besaß 35 Sitzstufen und bot ca. 20.000 Zuschauern Platz.
Gegenüber des Amphitheaters liegt die Grosse Palästra, die die Funktion eines Sportplatzes mit angeschlossenem Sportschwimmbad einnahm und von regelrechten Sportvereinen genutzt wurde.
Auch sind noch die Grundrisse einige Tempel zu sehen, und, sozusagen als Prunkstück, das noch wirklich gut erhaltenen Kolosseum, in seinen Ausmaßen natürlich kleiner, als das große in Rom, aber an sich doch wesentlich besser erhalten. Pompeji war auch berühmt für seine zahlreichen Freudenhäuser und das lassen sich die Führer auch nie entgehen.
Das Forum, das nur für Fußgänger zugänglich war, bildete den Stadtkern, dort befanden sich Verwaltungsgebäude, Thermen für Männer und Frauen sowie die Markthallen. Die eindrucksvollste Anlage war natürlich das Forum selbst, ein langgestreckter Platz mit umlaufender Säulenhalle. An der Nordseite stand der Capitolinische Tempel, im Osten schloß sich das Macellum an, eine Markthalle für Lebensmittel, ebenso der Tempel des Vespasian und das Gebäude der Eumachia (Markthalle für Stoffe). Im Südosten befand sich das Comitium (Gericht), an der Westseite des Forums die Basilika (55 x 24 m groß) mit dem sich dahinter befindlichen Areal der Venus Pompejana, der Stadtgöttin Pompejis
Einige des beeindruckensten und größten Villen liegen im nördlichen Teil des Ausgrabungsgeländes. Die Villa des Fauns - benannt nach einer 78 cm hohen Bronzeskulptur eines tanzenden Satyrs (Wesen aus der griechischen Mythologie mit Hörnern und Schwänzen) - ragt besonders heraus und gilt als eine der schönsten Villen des ganzen Altertums. Vermutlich gehörte sie einem Neffen des Diktators Sulla; sie war ausserordentlich luxuriös ausgestattet, besaß zwei Atrien, zwei Peristyle, zwei Speiseräume und eine grosse Zahl weiterer Zimmer. Insbesondere die Dekoration der Fußböden und Wände mit Mosaiken sind Kulturschätze von höchstem Wert, glücklicherweise sind sie großteils erhalten und im Archäologischen Museum in Neapel ausgestellt. Dabei ragt das sogenannte "Alexandermosaik" mit der Darstellung der Schlacht von Issus mit seinen 1,5 Millionen Mosaiksteinchen heraus.
An der Hauptstrasse Via dell´Abbondanza liegen auf dem Weg zum Forum eine Vielzahl von Gewerbebetrieben wie Bäckereien, Färbereien und Walkereien, ferner viele antike Imbissbuden und Schänken, die darauf hindeuten, dass ein beträchlicher Teil der Nahrung in öffentlichen Gaststuben eingenommen wurde und dies billig und üblich war.
Unbedingt erforderlich ist ein Reiseführer (als Buch), in dem wenigstens ein Teil der Gebäude in ihrer ursprünglichen Funktion erläutert sind, da kaum örtliche Hinweisschilder vorhanden sind.
Capri
*****
Da war dann auch noch der Tagesausflug nach einer der berühmtesten Romatikinseln der Welt. Die Insel Capri liegt in südlichen Teil des Golfes von Neapel und ist mit seinen ca. 10 kqm wirklich klein zu nennen, aber dafür ist es umso erstaunlicher was es alles zu entdecken gibt. Die Küstenlänge der Insel beträgt ca.17 km und die Insel hat eine Gesamtfläche von ca.1.036 Hektar. Sie ist 6,7 km lang und die Breite variiert zwischen 2,7 km und 1,2 km. Der höchste Berg ist der Monte Solaro mit 589 Metern über N.N..
Vom Hafen aus kann man in ca. 5 Minuten für sehr wenig Geld (weniger as 1 euro) mit der Funicolare, der betagten Standseilbahn, in den zentralen Ort Capri(ca. 8.000 Einwohner) gelangen um von dort mit Bus weiter zum zweiten Inselort dem stillen Anacapri (ca. 7.000 Einwohner) zu reisen.
Eigentlich bin ich kein Freund solch romantischer Euch allen bekannten Klischeevorstllungen zu Capri, aber ich muß zugeben, daß mich die Insel unweigerlich in Ihren Bann zog. Beeindruckt hat uns die Farbenvielfalt dieser Insel. Schneeweiße Häuser - ein buntes Blumenmeer - grüner Wald - schroffe Steilküste mit atemberaubenden Blicken auf unendlich blaues Wasser.
Capris Hauptattraktion ist sicherlich die Grotta Azzura, die Blaue Grotte. Die nur an ganz ruhigen Tagen und mit viel Glück die Faszination ausstrahlt, mit der die Werbeprospekte überall werben. Wir hatten wahrscheinlich halbegs einem dieser Tage erwischt. Die Grotta azzura ist 54 m lang, 15 m breit und 30 m hoch. Die Wassertiefe beträgt zwischen 14 und 25 m. Hier schimmert das Licht blau, Farbreflexe bedingt durch Lichtfilterungen sorgen für eine einzigartige Stimmung in dieser Höhle.
Mehr könnt Ihr meinen Extrabericht zu Capri entnehmen.
Das Licht taucht die Insel während des Tages in unterschiedliche Farben und verzaubert jeden Betrachter. Wenn auf Capri die rote Sonne im Meer versinkt, dann träumt man, die Welt sei in Ordnung.
Eine wahrlich ereignisreiche Kultur- und Besichtigungsreise die mir sehr gefallen hat. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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anonym, 23.03.2009, 15:13 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
schönen tag und lieben gruss...
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Neapel sehen und sterben
13.02.2002, 02:26 Uhr von
bowling2001
Hallo Leute....Mal wieder Zeit, ein wenig was neues zu schreiben, aber was?Naja, schaut einfach m...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Nachdem ich ja, wie schon viele wissen, mein Dasein seit knapp zwei Jahren hier in Neapel fristen darf, rein dienstlich, will ich doch auch mal etwas über die Stadt schreiben.
Dieser Bericht soll einfach nur mal einige allgemeine Infos zur Stadt geben, in der Hoffnung, dass alle meine Produktvorschläge für die einzelnen Bereiche, die ich hier kurz anreißen werde, auch angenommen werden.
Aber nu mal etwas zur Entstehung der Stadt, wie ist Neapel entstanden, welche Geschichte steckt doch in dieser Millionenstadt?
Es gibt, oder gab, im Laufe der Zeit mehrere Theorien über die Entstehung von Neapel, aber man hat sich doch darauf festgelegt, dass die ersten Fundamente der Stadt durch Siedler aus nahegelegen Cumae stammten. Auch der Name, Neapel, ist eine Geschichte, die niemand so richtig zu deuten weiß, so scheint es, dass der Name “Neapolis” (neue Stadt) auf eine Stadt schließen lässt, die hier schon vorher existiert haben soll, “Paleopolis”, aber die meisten Meinungen gehen dahin, dass man sich der Siedlertheorie anschließt, und den geschichtlichen Ursprung Neapels damit auf das sechste Jahrhundert vor Christi legt. In dieser Zeit soll der Grundstein Neapels irgendwo zwischen der heutigen Via Foria, eine der Hauptstraßen im Zentrum, und dem Meer gelegt worden sein.
Wie aber nun auch immer, auf jeden Fall hat die Stadt, begünstigt durch das doch recht milde Klima, wir haben gerade Dezember und immer noch knapp 5-7 Grad plus tagsüber, die Natur, und ein Panorama, mit Blick auf einen Golf, heute der Golf von Neapel, ließ die Stadt schon zur Zeit der Römer expandieren, und gab der Stadt alsbald einen Ruf , der der Stadt noch Jahhunderte anhaften sollte.
Aber auch in der Geschichte Neapels war nicht immer alles so wohlwollend, als es sich denn auch, wie in vielen anderen Kulturen dieser Zeit, begab, dass die Stadt auch unter fremden Einflüssen und Herrschern zu leben/leiden hatte, wie etwa:
den Byzantinern, Goten, Normannen, Staufern, Anjou, Aragonier und den Bourbonen
die der Stadt auch zahlreiche Zeugnisse ihrer Anwesenheit hinterließen.
Auch die Herrscher der Stadt, deren Geschichte so zahlreich geändert wurde, sind eine Vielfalt an sich:
Romulus Augustus, Tankred, Friedrich II., Karl I. von Anjou, Johanna I., Ferdinand I. von Argonien, Philipp II. von Habsburg, Vizekönig Don Pedro von Toledo und Joachim Murat
Das sollen denn mal einige Herrscher der Stadt gewesen sein, es gab sicherlich noch mehr, aber das waren alle, die meine Lektüren hergaben.
Diese Herrscher waren es auch, deren Wohlwollen, deren Verrücktheiten und Rachepläne sich die Stadt Neapel zu unterwerfen hatte. Jedoch, so sei zu erwähnen, brachten diese Herrscher nicht nur Schlechtes, sondern auch eine Vielzahl an Gebäuden und Neuerungen in die Stadt, so etwa den größten Teil der heute als Berühmtheiten zu bewundernden Kirchen und weiteren Bauwerken.
Aber obgleich die Stadt doch immer wieder Wechsel, sei es Elend oder Reichtum oder gar Naturkatastrophen, durchleben musste, so hat sich die Stadt doch immer versucht, und es auch weitgehend geschafft, seinen Charakter und seine Unabhängigkeit zu bewaren. Die Stadt hat sich ihren Fremdherrschern niemals gänzlich unterworfen, als Beweise dafür findet man Dokumente über zahlreiche Volksaufstände, wie etwa dem des Volkshelden Masaniello.
Aber unbeeindruckt von alledem zeichnet sich die Stadt halt immer wieder durch ihre Unabhängigkeit aus, die in den Neapolitanern selber verankert war, und eher ihren Ausdruck im Schweigen als denn in lautstarken Chören fand.
Und diese neapolitanische Art, begründet in Jahrhunderte langem kulturellem Schaffen, die geistige Freiheit, die Stadt immer umgab, eine unbegrenzte Unternehmensfreudigkeit oder der Stolz und die Fähigkeit, tausende von Schwierigkeiten zu überstehen, die die Geschichte Neapels bis dato gezeichnet haben, sicherte wohl auch den Fortgang der als “typisch nepolitanisch” zu bezeichnende Lebendweise.
So ist es auch, dass diese Stadt als ein Zentrum der Kultur, der Kunst zu sehen ist, denn künstleriche Tätigkeiten fanden hier immer einen fruchtbaren Boden, und das in allen Forman, sei es die Wandmalereien, Musik, Dichtung, Architektur oder Theater, immer konnten diese Dinge sich in voller Pracht entfalten.
Und diese Dinge sind nicht nur in all den Kunst- und Bauwerken zu finden, sondern auch in der Lebensart der Menschen selber.
Soviel nun mal zum Hintergrund der Stadt, einer Stadt, die in ihrer Geschichte und auch heutigen Wirken, immer irgendwie vom Rest Italiens abzusetzen vermochte.
Aber man soll ja nicht nur die Geschichte einer Stadt betrachten, sonder auch mal die Gegenwart, die bei dieser Stadt denn leider nicht so rosig ist.
Die Stadt, eine Millionenstadt im Süden Italien, hat auch eine Vielzahl an guten und schlechten Seiten.
Die guten seien mal in soweit nur kurz aufgezählt, da ich zu diesen Punkten, gerade den Touristenzentren, noch meine Produktvorschläge einreichen will, und dann entsprechende Berichte, auch in Ausführlichkeit und Informationsgehalt mehr, als das was nun hier folgt, folgen sollen.
Was bietet die Stadt?
Diese Stadt, reich an Kultur und Kunst, auch bedingt durch dir Historie, wie ja oben bereits angeführt, kann dem aufmerksamen Besucher sehr viel bieten, nicht nur die typischen Touristenattraktionen wie etwa:
- Vesuv
- Ischia, Capri, Proschida
- die Amalfi-Küste
- Pompeji
- Galeria Umberto
Es gibt auch, wenn man denn mit richtigem Buchwerk ausgestattet ist, viele mehr oder minder informativen Rundgänge, bei denen es gilt, Neapels Geschichte ein wenig mehr zu erkunden.
Ich selber habe bis dato erst einige dieser Attraktionen meine Aufmerksamkeit gewidmet, liegt wohl auch daran, dass ich hier wohne, aber nichts desto minder will ich hier mal einige Rundgänge, die der Reiseführer vorschlägt, aufzeigen, um ein wenig Appetit auf mehr zu machen, sollte ich alle hier aufzeigen wollen, dann hätte ich doch noch eine Weile zu tippen:
1. Piazza Municipio - Maschio Angioino - Galeria Umbert I - Piazza Trieste e Trento - Teatro San Carlo
2. Santa Lucia - Borgomarinaro - Castel dell7Ovo - Via Caracciolo - Aquarium - Villa Pignatelli - Riviera di Chiaia - Mergellina - Posillipo - Nisida - Furiogrotta
Ich will es mal bei diesen zwei Beispielen lassen, und einfach mal eine kurze Zusammenfassung der Dinge geben, die ich selber nun schon unter meine Augen bekommen durfte, aber wie gesagt, ausführlichere Informationen kommen dann, wenn die Produkte aufgenommen wurden...
Nun, die Insel Nisida, einstmals eine Gefängnisinsel, wobei auch heute sich noch ein kleineres Gefängnis auf der Rückseite befindet, aber nunmehr durch eine militärische Nutzung der NATO hervortut, ist eher einer kurzen Würdigung gut, da man dort nicht allzuviel sehenswertes entdecken kann, und der Strand, naja, von dem würde ich jedem abraten, da er nicht gerade sauber ist.
Das Castell dell’Ovo, was sich dann auch zugleich auf der Insel Borgo Marinaro findet, ist eine Festung, die ihren Namen wohl dem eher ovalen /eierförmigen) Grundriß verdankt und schon mit ihrer Geschichte bis ins fünfzehnte Jahrhundert zurückreicht, und mach auch zur Zeit, mal wieder, eine Renovierungsphase durch.
Zum Aquarium, insofern ich denn das richtige entdeckt habe, kann ich nur soviel sagen, dass es eher runtergekommen ist, die Halterungen der Panzerglasscheiben, gänzlich aus Metall sind völlig verrostet, und die Fische, die dort zu finden sind, leiden zu knapp 40% an Krankheiten und psychischen Störungen. Sollte jemand dann noch ein anderes entdecken, kann er mir ja gerne Bescheid geben, aber auch die ansässigen Mitarbeiter, mit denen ich zu tun haben, kennen nur dieses.
Der Stadtteil Vomero, dieses ist der eher gehobenere Teil Neapels, was sich auch gleich deutlich an Gestaltung und Ambiente der Straßen und Häuser erkennen lässt, denn hier befindet sich ungleich weniger Müll auf den Straßen, nicht wie der Rest der Stadt, und die Häuser sind doch zum größten Teil in einem eher guten Zustand.
Etwas weiter ab der Stadt selber befinden sich dann noch Dinge, wie etwa die Amalfische Küste, mit ihrer malerischen Küste, den eher altertümlich wirkenden Gebäuden, den Wandfliesen, die hier in mühsamer Einzelarbeit bemalt und gebrannt werden. Diese Gegend ist auf jeden Fall einen Besuch wert, dazu sollte man dann aber eher ein Auto mieten, wenn man nicht mit eigenem Vehikel vor Ort ist.
Und ebenfalls eher ab der Stadt ist auch noch die Gegend Herculaneum und Pompeji zu finden, die Stadt, welche sich denn dem Vesuv nicht zur Wehr setzen konnte. Mittlerweile sind knapp 50% der vermuteten Fläche der alten Stadt freigedeckt worden, eine Vielzahl an Kunst und Gebrauchsgegenständen wurde bereits zu Tage befördert und ist auch, so mindestens die besten Stücke, im Archäologischen Museum in Neapel zu betrachten. Aber auch vor Ort sind, wenn auch leider nur in Metallgitterverschlägen, einige der Exponate zu betrachten, wie auch die Gipsabdrücke der Leichen, oder eher der Hohlräume der Leichen, die dann liebevoll in die Gegend mit eingesetzt scheinen.
Nun will ich, wenn auch nur ein paar Worte, doch noch etwas über die eher schlechte Seiten der Stadt schreiben, denn diese Stadt, obgleich doch viel auf den Tourismus stützt, hat eine Arbeitslosenquote von 30% und mehr, daher auch die Kriminalitätsrate, die hier, im Vergleich zum Rest Italiens deutlich am höchsten ist, und auch weitere Probleme, bedingt durch solcherlei Grundprobleme.
Wer sich auch mal fern der Touristenrouten bewegen will, um mal das Land und die Leute, in ihrer wahren Umgebung sehen will, der kann das, indem er sich schon mal ein wenig dem Zentrum und der üblichen Routen entfernt und das Land auf eigenen Faust entdeckt.
Wer dieses tut, wird schnell feststellen, dass all diese Sauberkeit, die er doch ungleich bei den Touristenattraktionen kennen gelernt hat, nicht das ist, was hier wirklich vorherrscht, so kann man doch schnell entdecken, dass die Müllcontainer, die sich überall befinden,. meistens vor lauter Müll nicht retten können, der Müll landet dabei nicht selten einfach auf der Straße und ruft dann Probleme, wie etwa Ungeziefer hervor.
Auch der Verkehr ist hier etwas anders, als man vielleicht gewohnt ist, rote Ampeln werden eher selten beachtet, Einbahnstraßen sind in vielen Fällen auch nur zur Zierde da, obgleich man dann dort eher aufpassen sollte, und die Fahrzeuge, nun ja, das sind hier reine Gebrauchsgegenstände, und so kann man, wenn man mal darauf achtet, eine Vielzahl der Fahrzeuge mit Defekten erkennen, sei es, harmlos, nur die Lichter, oder gar ganze Partien, die dem Wagen fehlen, alles in allem kommt man auf einen Schnitt von knapp 75-80 Prozent, wenn man ein Verhältnis von heilen zu defekten Fahrzeugen aufzeigen will, wobei diese Zahl den defekten entspricht.
Aber alles in allem ist diese Stadt, mit ihren guten wie schlechten Seiten, mit den Leuten und ihren Problemen doch mal einen Besuch wert.
So bleibt nur noch zu sagen, wer Interesse an dem Land und den Leuten hat, der kann sich ja mal melden oder auf weitere Berichte warten, die in Arbeit sind, ich hab auch noch eine Vielzahl an Material da, auch Fotos, die ich mal irgendwann online stellen werde.
05-01-2002 CIAO!
13-02-2002 YOPI
BOW weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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denjuandemarco, 13.02.2002, 03:07 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Meine kleine Schwester lebt seit einem halben Jahr in Florenz, doch Neapel scheint auch nicht verkehrt zu sein...
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