Pro:
Für Menschen mit hohem Verantwortungsbewusstsein
Kontra:
gar nichts, wenn die Voraussetzungen stimmen
Empfehlung:
Ja
Liebe Hundefreunde,
Für die Rassestandard-Beschreibungen gibt es vielfältige Literatur und beim DNK (Deutscher Neufundländer Club) Adressen von Züchtern, Ausstellungstermine und viele andere nützliche Informationen. Deshalb habe ich hier auf diese Ausführungen weitgehend verzichtet und stattdessen hier die Adresse vermerkt: "http://www.neufundlaender-dnk.de/"
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Und dies alles ist im Voraus zu bedenken, wenn man sich einen Neufundländer zum Familienmitglied auserkoren hat:
Wie erkenne ich einen seriösen Züchter?
Alle großen Hunde neigen durch ihr schnelles Wachstum, aber auch durch eine erbliche Disposition zu Problemen an den Gelenken. Am anfälligsten sind
- Hüftgelenke (Hüftgelenksdysplasie/HD)
- Ellbogen (Ellbogendysplasie/ED)
Züchter sind verpflichtet, bei ihren Zuchttieren diese Gelenke röntgen, und die Röntgenaufnahmen durch eine zentrale Auswertungsstelle begutachten zu lassen. Zum Zuchteinsatz kommen nur Hunde bis max. leichter HD. Hunde mit ED-Grad 2 dürfen nur mit ED-frei oder Grenzfall ausgewerteten Hunden gepaart werden.
Außerdem sind die Züchter verpflichtet, ihre Hunde auch auf Herzkrankheiten und die Erbkrankheit "Cystinurie" untersuchen zu lassen. Bei der Cystinurie handelt es sich um eine Stoffwechselkrankheit, bei der sich Nieren- und Harnsteine bilden. Diese Krankheit wird vererbt, kann aber vermieden werden, indem man Gen-Träger nicht miteinander verpaart.
Für die gesunde Welpenentwicklung beim Züchter ist, neben der liebevollen Betreuung und Sozialisierung, auch eine entsprechende Ernährung der Mutterhündin und Welpen von größter Wichtigkeit. Außerdem wird der Züchter dem Welpenkäufer mit Rat und Tat zur Seite stehen, was ihr Welpe in der ersten Zeit braucht. Auch später wird er immer ein offenes Ohr für Fragen haben.
Kauft niemals einen Neufundländer wegen seiner imposanten Erscheinung!
Einen gepflegten Neufundländer zu haben, ist das Ergebnis stundenlanger Arbeit ihn zu kämmen und zu baden. Sand und Schmutz an den Pfoten, Beinen und Bauch, Kletten im Fell, sind das Ergebnis von wenigen Minuten, die man mit ihm im Wald oder auf der Wiese verbringt, wenn es gerade geregnet hat.
Kauft niemals einen Neufundländer, wenn Ihr nicht Haus und Leben mit ihm teilen wollt.
Neufundländer wurden ursprünglich in ihrer kanadischen Heimat dazu eingesetzt, Fischern bei der Arbeit zu helfen, dass heißt die Boote an Land zu ziehen, oder auch im Winter als Schlittenhunde Postschlitten über lange schneebedeckte Strecken zu ziehen. Das ist heute nicht mehr nötig, aber in der Wasserrettung tun viele immer noch ihren Dienst. Sie lieben es, einem "Job" nachzugehen.
Neufundländer möchten ihr Leben mit ihrem "Rudel" verbringen und überall da sein, wo auch wir sind. Wenn man nicht bereit ist, viel Zeit mit dem Hund zu verbringen, wird er sich selbst seine Beschäftigungen suchen, vielleicht den Garten umgraben, die Möbel anknabbern oder auch bellen, was die Nachbarn nicht gerade erfreuen wird.
Schaff' Dir niemals einen Neufundländer an, wenn Du ihn nicht erziehen willst.
Er muss lernen, auf die Kommandos "Sitz", "Platz", "Bleib da" oder "Komm" zu hören. Er muss lernen, mit und ohne Leine an Deiner Seite zu gehen.
Welpen sind relativ leicht und spielerisch zu erziehen und lernen schnell. Wenn der Welpe erwachsen ist, kommt es so im Alter von 10 Monaten noch mal zu einem Machtspielchen. Ist das von Dir gewonnen, wird er der angenehmste Hausgenosse sein, den man sich vorstellen kann.
Ein Hund, der jedoch ohne Regeln aufwächst, wird sich seine eigenen machen, und ein erwachsener Neufundländer hat eine Menge Kraft und Ideen. Ganz getreu dem Motto: Was Hänschen nicht lernt......
Kauf Dir nie einen Neufundländer, wenn Du Dich nicht durchsetzen kannst.
Hunde sind von Geburt an nicht sozial eingestellt, sondern sie leben in einer sozialen Hierarchie, vom Rudelführer geleitet. Das Alpha-Tier ist der Boss, daran gibt es keinen Zweifel und nur der Boss macht die Regeln. Und das muss man gerade einem Neufundländer deutlich machen, da er nämlich dazu neigt, seine ganz eigene Meinung zu haben und diese auch nachdrücklich zu vertreten. Sie haben einfach ihren eigenen Kopf (Dickkopf). Dabei sind sie aber extrem sensibel und schnell beleidigt, wenn etwas nicht nach ihrem Sinne läuft.
Schafft Euch keinen Neufundländer an, wenn Ihr Wert auf ein gepflegtes Heim legt.
Das dicke, zottelige Fell des Neufundländers und seine Vorliebe im Wasser zu spielen, macht ihn zu einem Transporteur von Schmutz, der sich auf dem Boden, an den Wänden und den Möbeln aber auch auf den Kleidern bemerkbar macht.
Innerhalb von wenigen Minuten kann ein Neufundländer sich in ein "Dreckschwein" verwandeln, wenn er an einem regnerischen Tag gerade von draußen reinkommt, oder Wasser aus seinem Napf getrunken hat und von seiner Brust Wasserströme fließen. Neufundländer verlieren saisonbedingt viel Fell.
Im Frühling kann man ihnen die Haare eimerweise auskämmen. Ein guter Staubsauger ist unerlässlich. Trotzdem sind Neufundländerhaare überall zu finden. Da muss ganz eindeutig vorher entschieden werden, was einem wichtiger ist: Ein makelloses Haus oder ein Neufundländer.
Einen Neufundländer sollte man sich nicht anschaffen, wenn man keine Lust zur täglichen Fellpflege hat.
Das - vor allem im Alter - leicht verfilzende Fell braucht regelmäßige Pflege, nicht nur um gut auszusehen, sondern auch um die Gesundheit der Haut zu erhalten. Beim Kämmen unbedingt auf Zecken, Flöhe und andere Parasiten oder Verletzungen achten. Idealerweise sollte man jeden Tag etwa 15 Minuten für die Fellpflege aufbringen.
Ein Neufundländer, der nur alle paar Monate mal gekämmt wird, wird sehr verfilzt sein, Es artet dann in Quälerei für Hund und Mensch aus, bis er wieder einigermaßen gepflegt aussieht. Im schlimmsten Fall kommt man an einer Schur beim Tierarzt nicht mehr vorbei.
Man sollte sich erst dann einen Neufundländer anschaffen, wenn man sich über die Höhe der Kosten für Ernährung und Tierarzt im Klaren ist.
Der Neufundländer ist kein billiger Rassehund. Unter 2.000 EUR ist ein Welpe nicht zu haben. Ein sorgfältiges Zuchtprogramm und Gesundheit können nicht billig sein. Was ein seriöser Züchter in die Aufzucht seiner Welpen investiert, kostet ihn neben viel Zeit auch eine Menge Geld. Ein billigerer Welpe von einem "Hinterhofzüchter", der eine schlechte Gesundheit und einen Mangel an Sozialisation hat, wird am Ende viel teurer sein.
Neben den Futterkosten (da sollte man realistischerweise schon 100 EUR im Monat rechnen) fallen auch für große Hunde die Tierarztrechnung entsprechend höher aus, da Medikamente nach Gewicht verordnet werden. Operationen, wie zum Beispiel die Kastration, sind ebenfalls teurer.
Die Utensilien für eine fachmännische Pflege kosten ebenfalls eine Menge, nicht zu vergessen die Kosten für Steuer und Versicherung.
Man sollte sich vorher überlegen, dass man sich langfristig "bindet".
Die Lebensdauer eines Neufundländers liegt etwa bei acht bis zehn Jahren, viele Neufundländer werden auch älter, ein Leben mit einem Neufundländer ist also eine Verpflichtung von mehr als zehn Jahren. Sollte man wirklich einmal in Not geraten und gezwungen sein, den Neufundländer abgeben zu müssen, wird ein verantwortungsvoller Züchter den Hund zurücknehmen und wenn er ihn nicht behalten kann, einen guten Familienplatz für ihn suchen. Aber das wird ihm hoffentlich erspart bleiben.
Wenn man all dies bedacht hat und einen Züchter gefunden hat, der gut berät und sich seinerseits auch über die zukünftigen Halter und deren Umgebung informiert hat, steht einer glücklichen Verbindung nichts mehr im Wege. weiterlesen schließen
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