Pro:
ausgezeichnete Qualität, sehr umfangreiches Sortiment nicht nur bei Marzipan, teilweise edle Verpackungen, ideal als Geschenk geeignet
Kontra:
Niederegger-Marzipan ist leider teuer
Empfehlung:
Ja
Marzipan mochte ich schon als Kind besonders gern und da sich an meiner Vorliebe für diese Süßigkeit zwischenzeitlich nichts geändert hat, möchte ich heute über das beliebte „Niederegger-Marzipan“ aus Lübeck schreiben. Dabei gehe ich ausführlich sowohl auf die Firma Niederegger selbst als auch auf das von ihr hergestellte Marzipan ein, wobei für mich beides untrennbar miteinander verbunden ist.
+++++++++++++++ INHALT +++++++++++++++
1. Allgemeine Infos zur Firma Niederegger
2. Zur Historie des Unternehmens
3. Wissenswertes über Marzipan
4. Die verschiedenen Marzipansorten
5. Einkaufsmöglichkeiten, Sortiment, Preise
6. Aktuelles aus dem Haus Niederegger
7. Meine persönlichen Erfahrungen
8. Meine Kritikpunkte
9. Meine abschließende Bewertung
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
1. Allgemeine Infos zur Firma Niederegger
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
(Vorbemerkung: Die folgenden Sachinformationen entstammen der sehr informativen und gut gemachten Homepage der Firma Niederegger „www.niederegger.de“, deren Besuch ich an dieser Stelle empfehlen kann; ferner der Broschüre „Augenblicke“, Herbst/Winter 2004, hg. von der Niederegger GmbH in Lübeck, ohne daß noch einmal gesondert auf diese Quellen hingewiesen wird.)
Das Unternehmen J. G. Niederegger GmbH & Co. KG stellt bereits seit dem Jahr 1806 unter dem Motto „Marzipan aus Liebe“ Marzipan und verwandte Produkte im Süßigkeitensektor her. Wer sich über diese Produkte genauer informieren will, kann dies unter der o.g. Internetadresse tun. Die Firma selbst hat ihren Sitz in 23560 Lübeck, Zeißstr. 1 – 7, wo auch der Fabrikverkauf (Öffnungszeiten Mo – Fr 8 bis 17 Uhr, Sa 9 bis 14 Uhr, Tel.Nr. 0451 / 53 01 - 279) angesiedelt ist. Eine Zweigstelle von Niederegger findet man in der Holstenstr. 13 – 15 in Lübeck (Öffnungszeiten Mo – Fr 9 bis 18 Uhr, Sa 9 bis 16 Uhr). Das Konditorei-Cafe befindet sich in der Breite Str. 89 (Öffnungszeiten Mo – Fr 9 bis 19 Uhr, Sa 9 bis 18 Uhr, So 10 bis 16 Uhr). Wer in Travemünde wohnt, hat Glück, denn dort unterhält Niederegger ebenfalls ein Konditorei-Cafe und zwar in Vorderreihe 56 (Öffnungszeiten: täglich, jedoch saisonal wechselnd).
Im Lübecker Stammhaus in der Breite Straße 89 gibt es außerdem den „Niederegger Marzipan-Salon“, in dem der Marzipan-Liebhaber die interessante Geschichte der Marzipanherstellung nachvollziehen und zwölf lebensgroße und vollständig aus Marzipan geformte Persönlichkeiten wie Grimmelshausen, Thomas Mann und Wolfgang Joop bestaunen kann. Diesem Salon würde ich gern einmal eine Stippvisite abstatten, allerdings ist Lübeck für mich (zu) weit entfernt.
2. Zur Historie des Unternehmens
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Das heute sehr bekannte Unternehmen wurde im Jahr 1806 von dem Konditor Johann Georg Niederegger (geb. 1777) in Lübeck gegründet. 1822 erwarb er das heutige Stammhaus in der Breite Straße. Aufgrund seiner Geschäftstüchtigkeit wurde Niederegger bald Mitglied der Lübecker Kaufmannschaft (diese Ehre wurde damals nur den tüchtigsten Kaufleuten zuteil) und im Jahr 1832 ernannte man ihn – wie man heute sagen würde – zum Sprecher der Lübecker Konditoren. 1856 feierte J. G. Niederegger das 50-jährige Firmenjubiläum seiner ehemaligen „Backstube“. Bereits damals belieferte die Firma den russischen Zarenhof und jede nach Rußland verschickte Exportkiste trug die Initialen des Firmengründers „J.G.N.“. Die deutschstämmige Zarin Alexandra Fjodorowna pflegte das Lübecker Marzipan übrigens allmorgendlich quasi als Keksersatz in ihren Kaffee zu stippen, was das angesehene Haus Niederegger einigermaßen entsetzt haben dürfte. Kritik an kaiserlichen (Un-)Sitten war zur damaligen Zeit allerdings nicht üblich und der Hersteller des edlen Marzipans trug’s mit Fassung. Es blieb ihm auch kaum etwas anderes übrig ...
Ein halbes Jahr nach dem 50-jährigen Geschäftsjubiläum verstarb der Firmengründer, nachdem er die Geschäfte zuvor an seinen Schwiegerson Karl Georg Barth übergeben hatte. Im geschichtsträchtigen Jahr 1871 wurde das Niederegger Stammhaus in der Breite Straße umgebaut, zwei Jahre später wurde das Niederegger-Marzipan auf der Wiener Weltausstellung prämiert. Weitere Preise, Medaillen und internationale Anerkennungen für die Spitzenqualität des Niederegger-Marzipans folgten.
1908 wurde die Firma Niederegger auch Hoflieferant des deutschen Kaisers. Im Jahr 1921 entwarf ein gewisser Professor Mahlau das bis heute verwendete Firmenlogo („Corporate Design“) und Markenzeichen in den Farben Gold, Rot und Weiß. 1930 wurde in der Lübecker Ziethenstraße eine moderne, mit zahlreichen Maschinen ausgestattete Marzipanfabrik errichtet und die Tage der alten „Backstube“ waren endgültig vorbei. Im Kriegsjahr 1942 wurde sowohl das Cafe als auch das Firmenarchiv bei einem Bombenangriff zerstört. Erst 1948 wurde das Cafe an gleicher Stelle wiedererbaut. 1958 wurde in der Ziethenstraße ein weiterer Fabrikbau errichtet und vier Jahre später wurde in der Zeißstraße das Marzipanwerk neu gebaut. Im Jahr 1986 trat der 1949 geborene Holger Strait zusammen mit seiner Frau Angelika die Firmenleitung an, die beide bis zum heutigen Tag innehaben, und führte größere Investitionen im Bereich der Produktionsanlagen und Lager durch. 1999 wurde schließlich der bereits oben erwähnte „Niederegger Marzipan-Salon“ eröffnet.
3. Wissenswertes über Marzipan
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Fast jeder kennt und liebt Marzipan, doch nur die wenigsten Genießer dieser edlen Leckerei wissen, woher der Begriff „Marzipan“ eigentlich stammt bzw. was Marzipan genau ist. Über die Entstehung des Begriffs „Marzipan“ gibt es unterschiedliche Ansichten: Die einen meinen, daß das „marcis panis“ (= das Brot des Heiligen Markus) von hanseatischen Kaufleuten mitgebracht wurde. Andere vertreten die Ansicht, der Begriff „Marzipan“ stammt vom arabischen „Mauthaban“ ab, was in freier Übersetzung so viel wie „sitzender König“ bzw. kleine Küchlein und Münzen bedeutet. In Neapel und Sizilien wurde der Begriff „Marzapane“ im 13. Jahrhundert nachweislich für „Schächtelchen“ verwendet, da die Versendung von Konfekt und Gewürzen damals in Spanschachteln erfolgte. Ab dieser Zeit pflegte man das Wort „Marzapane“ nicht nur für die Verpackung selbst, sondern auch für den Inhalt zu verwenden. Später wurde daraus das deutsche Marzipan, auf englisch marcipane, auf italienisch marzapane und auf französisch massepain.
Im Orient wurde das edle Marzipan an der Tafel des Kalifen serviert; ich gehe davon aus, daß es sich damals „Normalsterbliche“ nicht leisten konnten. Auf dem Weg über Spanien und Portugal trat die süße Leckerei während der Kreuzzüge über den Handelsplatz Venedig ihren Siegeszug nach Europa an. Übrigens wurde Marzipan anfänglich – man glaubt es kaum – ausschließlich von Apothekern hergestellt und bis ins 18. Jahrhundert hinein galt es als Heilmittel (gegen welche Erkrankungen oder Wehwehchen ist mir nicht bekannt). Im 14. Jahrhundert servierte man das kostbare Marzipan als Nachspeise an vielen Fürstenhöfen. Später übernahmen Zuckerbäcker die Herstellung und den Vertrieb des in mühsamer Handarbeit gefertigten Marzipans. Im Zuge der Industrialisierung wurde die aufwendige Handarbeit zumindest in Teilen durch Maschinen ersetzt und es entstanden zahlreiche Marzipanfabriken, die die steigende Nachfrage nach der süßen Köstlichkeit zu befriedigen versuchten.
Marzipan besteht bekanntlich zu großen Teilen aus Mandeln und diese sind zwar – genau wie alle anderen Nüsse - mit 577 kcal je 100 Gramm ausgesprochen fettreich, enthalten jedoch auch 65 Prozent einfach ungesättigte und 21 Prozent mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Außerdem sind Mandeln reich an Mineralstoffen und weisen einen hohen Kaliumgehalt, Kalzium, Magnesium, Eisen sowie Vitamin C auf. Die Fa. Niederegger verzichtet außerdem auf chemische Zusätze zur Haltbarmachung des Marzipans, was ich ausgesprochen erfreulich finde. In Maßen und nicht in Massen genossen, ist Marzipan also durchaus eine empfehlenswerte Süßigkeit.
4. Die verschiedenen Marzipansorten
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Prinzipiell wird Marzipan aus einer Rohmasse gewonnen, die zu 58 Prozent aus Mandeln, zu 35 Prozent aus Zucker und zu 7 Prozent aus normalem Trinkwasser gewonnen wird, wobei letzteres eine „geheime Zutat“ (früher war das Rosenwasser) enthält. Dieser Rohmasse kann weiterer Zucker hinzugefügt werden. Die Firma Niederegger verwendet ausschließlich hochwertige Mittelmeermandeln aus Italien, Spanien und anderen Ländern, ferner Zucker in EG-Qualität und die genannte „geheime Zutat“, die aus nachvollziehbaren Gründen vermutlich ein Geheimnis der Firma Niederegger bleiben wird. Dabei ist Marzipan nicht gleich Marzipan. Folgende Qualitäten werden unterschieden:
+++ Niederegger-Marzipan ist ein Marzipan 100:0, d.h. der klassischen, aus Mittelmeermandeln bestehenden Rohmasse wird kein zusätzlicher Zucker zugesetzt, was laut Hersteller zur „besonderen Qualität des Niederegger-Marzipans“ führt. Daß dieses Marzipan am teuersten ist, versteht sich aus meiner Sicht von selbst.
+++ Lübecker Edel-Marzipan, das ich besonders gern kaufe, weist ein ebenfalls günstiges Mischungsverhältnis von 90:10 auf, d.h. die Rohmasse wird mit einem zusätzlichen Zuckeranteil von 10 Prozent versetzt.
+++ Edelmarzipan bzw. Lübecker Marzipan hat ein Mischungsverhältnis von 70:30, somit werden der Rohmasse 30 Prozent Zucker hinzugefügt.
+++ Einfaches Marzipan wird im Mischungsverhältnis 50:50 hergestellt, so daß das Endprodukt einen Zuckergehalt von satten 67,5 Prozent aufweist. Das ist sehr viel, wie ich finde und für mich ein Grund, das qualitativ hochwertigere Niederegger-Marzipan bzw. das Edel-Marzipan zu kaufen.
Ansonsten verwendet die Firma Niederegger bei der Herstellung ihrer Marzipan-Spezialitäten nur frische Zutaten wie hochwertige Schokoladen, Butter, Sahne, natürliche Aromen, frische Pistazienkerne und natürliches Fruchtmark. Eine weitere Besonderheit des Marzipanherstellers besteht darin, daß dieser die Marzipanrohmasse selbst produziert und sie nicht von anderen Herstellern bezieht, wie dies in der Branche üblich zu sein scheint.
Die Mittelmeermandeln werden bei Niederegger von Hand verlesen, die Maschinen haben die Handarbeit also noch nicht ganz ersetzt. Die Marzipanrohmasse wird zerkleinert und in traditioneller Art über offener Flamme in großen Kupferkesseln erhitzt und zubereitet, was sowohl zur Entfaltung des typischen Marzipanaromas als auch zur Konservierung der Masse führt. Nach einer Ruhepause, in der die Rohmasse abkühlt, beginnt die Ausformung des Marzipans, das unter Verwendung diverser Schokoladen und Lebensmittelfarben zu Broten, Herzen, Nikoläusen, Früchten und ähnlichem modelliert wird.
5. Einkaufsmöglichkeiten, Sortiment, Preise
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Ich persönlich kaufe Niederegger-Marzipan meistens bei „Karstadt“, weil ich hier bei weitem die größte Auswahl vorfinde. Das Marzipan gibt es aber auch in vielen anderen Kaufhäusern und Geschäften, u.a. bei „Kaufhof“, „Tengelmann“ und „REWE“, um nur einige zu nennen. In Discountern wie „Aldi“, „Lidl“ und Co. habe ich Niederegger-Marzipan bisher noch nicht entdeckt. Wer dieses Marzipan kaufen möchte, wird auch in Confiserien fündig, außerdem kann man die Spezialitäten auch direkt bei Niederegger im übersichtlich gestalteten Online-Shop bestellen (von dieser Möglichkeit habe ich bisher noch keinen Gebrauch gemacht). Einkaufsmöglichkeiten gibt es also zuhauf.
Da das Niederegger-Sortiment inzwischen mehr als 300 Marzipan-Spezialitäten und andere Süßigkeiten umfaßt, möchte ich hier diejenigen aufführen, die ich selbst schon gekauft bzw. geschenkt bekommen habe.
Mit am liebsten ist mir das „Marzipan-Weißbrot“, ein länglich geformtes Marzipan, das mich von der Form her entfernt an ein Baguettebrot erinnert. 75 Gramm kosten 1,80 Euro. Das ebenfalls empfehlenswerte „Marzipan-Schwarzbrot“ ist mit dunkler Schokolade überzogen und kostet ebensoviel. Ein weiterer Klassiker sind die „Marzipan-Herzen“, die, in auffallendes Rot gehüllt, in der 125-Gramm-Packung 3,80 Euro kosten. Diese „Herzen“ gibt es auch in einer hübschen, wiederverwendbaren Geschenkdose, 75 Gramm kosten 3 Euro. Ganz besonders reizvoll finde ich die „Marzipan-Früchte“, eine meiner Ansicht nach sehr gelungene Nachbildung von Orangen, Bananen, Äpfeln, Kirschen und Tomaten (Kostenpunkt für die kleinsten Nachbildungen mit 25 Gramm: 1 Euro). Die mit Zartbitterschokolade überzogenen „Marzipan-Klassiker“ schlagen mit 2,60 Euro für 100 Gramm zu Buche. Das größere „Marzipan-Sortiment“ mit 250 Gramm Inhalt kostet 7,95 Euro. Immer wieder gern kaufe ich auch die „Marzipan-Kartoffeln“ (100 Gramm = 2,30 Euro), für die ich schon als Kind eine besondere Vorliebe hatte. Das kleine, 48 Gramm schwere „Marzipan-Schwein“, das man auch gut als Glücksbringer verschenken kann, kostet stattliche 2,20 Euro. Fast preiswert ist dagegen die sehr gehaltvolle „Marzipan-Torte“, denn hier kosten 500 Gramm „nur“ 15,90 Euro.
Neben diesen klassischen Marzipan-Spezialitäten umfaßt das Niederegger-Sortiment weitere Spezialitäten aus dem Bereich Süßigkeiten und Schokolade, z.B. das überaus leckere N(o)ugat, von dem 100 Gramm 2,60 Euro kosten, Trüffel-Pralinen (125 Gramm = 5,90 Euro), „Latte-Macchiato-Pralinen“ und „Coffee-Beans“ (der Preis der beiden letztgenannten Produkte ist mir nicht bekannt, bewegt sich aber in ähnlichen Dimensionen).
Das Niederegger-Weihnachtssortiment, das zur Zeit an allen bekannten Verkaufsstellen zu finden ist, kann sich meiner Meinung nach ebenfalls sehen lassen: Der in feine Zartbitterschokolade gehüllte „Baumkuchen“, von dem 300 Gramm 10 Euro kosten, schmeckt einfach köstlich und ist sein Geld wert. „Zimtsterne“ und „Weihnachtssterne“ kosten in der 125-Gramm-Packung 4 Euro, den immerhin 750 Gramm schweren „Christstollen“, den es in vier unterschiedlichen Sorten gibt, kann man für 12,60 Euro erwerben. Relativ teuer sind die in fünf unterschiedlichen Varianten erhältlichen und 300 Gramm schweren „Adventskalender“, für die man aktuell 10 Euro bezahlen muß, während ein kleiner „Marzipan-Weihnachtsmann“ etwa 2 Euro kostet. Niederegger-Marzipan ist also nicht billig, denn Qualität und Frische haben nun einmal ihren Preis.
6. Aktuelles aus dem Haus Niederegger
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Aus der einstigen „Backstube“ ist längst eine moderne Marzipan-Fabrik geworden, die auf rund 25.000 qm Produktions- und Lagerfläche und 70 m langen Formstraßen täglich ( ! ) bis zu 30.000 Kilogramm Marzipan herstellt, verpackt und versendet. Die Firma Niederegger bezeichnet sich als „unangefochtenen Qualitätsführer“ im Bereich der Marzipanproduktion und verweist mit Stolz auf die „extem hohen Qualitätsanforderungen“ und die „Spitzenqualität“ ihrer Produkte, die dem Unternehmen über 30 Goldmedaillen und „ungezählte Ehrenpreise“ eingebracht haben. Der einstige Firmengründer Johann Georg Niederegger würde heute sicher mit einigem Stolz auf sein früheres Unternehmen blicken und sich höchstens wundern, was inzwischen aus seiner damaligen „Backstube“ geworden ist.
Um weitere Käuferschichten zu erschließen, setzt die Firma Niederegger nicht nur auf klassische Marzipan-Produkte, sondern auch auf eine konsequente Erweiterung der Produktpalette. So bietet Niederegger zwischenzeitlich auch „Marzipan-Tee“ (100 Gramm = 2,90 Euro), „Marzipan-Cappuchino“ (220 Gramm = 4 Euro) und „Marzipan-Trinkscholade“ zum gleichen Preis an. Damit sollte jeder Marzipan-Freund und derjenige, der es noch werden will, etwas Passendes finden. Ich selbst bin allerdings kein Freund von Marzipan-Tee und ähnlichen Produkten, da mir Marzipan in seiner ursprünglichen Form am liebsten ist.
7. Meine persönlichen Erfahrungen
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Ich selbst verbinde mit Niederegger-Marzipan nostalgische Erinnerungen an meine Kinderzeit, weil diese köstliche Leckerei vor allem in der Weihnachtszeit einfach dazugehörte. In späteren Jahren habe ich öfter diverse Marzipan-Spezialitäten von Niederegger geschenkt bekommen, da sich meine Vorliebe für dieses Marzipan in meinem Verwandten- und Freundeskreis herumgesprochen hatte. Häufig kaufe ich Niederegger-Marzipan auch selbst und zwar meistens bei „Karstadt“, wo ich fast das gesamte Niederegger-Sortiment finde, was mir die Auswahl nicht gerade erleichtert. Meine aus Kindheitstagen herrührende Vorliebe für „Marzipan-Kartoffeln“ und „Marzipan-Früchte“ hat sich bis zum heutigen Tag erhalten, aber auch das zart schmelzende N(o)ugat und die diversen Marzipan-Klassiker, die ich unter Punkt 5 teilweise genannt habe, wandern regelmäßig in meinen Einkaufskorb.
Gelegentlich kaufe ich auch Marzipan(spezialitäten) anderer Hersteller, aber ich muß sagen, daß mir diese bei weitem nicht so gut schmecken. Nur ein Beispiel: Die Marzipan-Kartoffeln, die ich neulich im Discounter mitgenommen habe, kosten zwar nur 0,49 Euro (125 Gramm), bestehen aber zu 75 Prozent aus Zucker. Dieses Billig-Marzipan ist mit dem hochwertigen Lübecker Edel-Marzipan in keiner Hinsicht zu vergleichen. Aus diesem Grund werde ich auch weiterhin zu Niederegger-Marzipan greifen und mich an der ausgezeichneten Qualität dieser süßen Köstlichkeit erfreuen. Ich finde übrigens, daß sich Niederegger-Marzipan auch sehr gut als Geschenk oder Mitbringsel eignet und ich konnte dem einen oder anderen Marzipan-Liebhaber damit schon eine Freude bereiten. Man muß ja nicht immer Blumen schenken ...
8. Meine Kritikpunkte
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Es fällt mir ausgesprochen schwer, bei Niederegger-Marzipan überhaupt nennenswerte Kritikpunkte zu entdecken. Allerdings räume ich ein, daß die Preise ziemlich hoch sind und den einen oder die andere sicher vom Kauf der teuren Marzipan-Spezialitäten abhalten. Tatsächlich bezahlt man für Niederegger-Marzipan inzwischen fast so viel wie für hochwertige Pralinen vergleichbarer Markenhersteller. Die Preise sind teilweise happig, das gebe ich gerne zu. Andererseits bin ich persönlich durchaus bereit, für sehr gute Qualität auch mehr zu bezahlen, denn was habe ich von einem billigen Marzipan, das mit wenig hochwertigen Zutaten hergestellt wird und mir deshalb nicht schmeckt?
MEIN TIPP: Wem Niederegger-Marzipan generell zu teuer ist, dem empfehle ich, unmittelbar nach Weihnachten nach dem Weihnachtssortiment von Niederegger Ausschau zu halten. Nach meiner bisherigen Erfahrung wird dieses direkt nach den Feiertagen stark reduziert, weil die Produkte inzwischen nicht mehr aktuell sind. Da die Reduktion meistens satte 50 Prozent beträgt, hat man Gelegenheit, die teuren Niederegger-Spezialitäten zu Preisen zu erwerben, die den Geldbeutel deutlich weniger strapazieren. Als Einkaufsort empfehle ich vor allem die großen Kaufhäuser wie „Karstadt“ oder „Kaufhof“, die ihr Weihnachtssortiment schnell abverkaufen wollen, um Platz für neue Ware zu schaffen. Hier gibt es meistens noch eine große Auswahl an Niederegger-Produkten und wer sich Sorgen wegen der Frische bzw. wegen des Haltbarkeitsdatums macht, den kann ich beruhigen: Meistens sind die Marzipan-Spezialitäten von Niederegger noch mehrere Monate lang haltbar, so daß man keine Qualitätseinbußen befürchten muß.
9. Meine abschließende Bewertung
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Da ich mich bereits als Fan von Niederegger-Marzipan „geoutet“ habe, wird es niemanden verwundern, wenn ich diesen Produkten nur beste Noten ausstelle. Die gleichbleibend hohe Qualität dieses Marzipans begeistert mich immer wieder und die Vielfalt des angebotenen Sortiments finde ich geradezu überwältigend. Außerdem halte ich es für sehr begrüßenswert, daß das Niederegger-Marzipan ohne chemische Zusatz- und Konservierungsstoffe hergestellt wird. Der einzige Kritikpunkt, den ich an dieser Stelle anführen möchte, ist der zugebenermaßen hohe Preis, den man für die süßen Köstlichkeiten berappen muß. Wie ich aber schon sagte, zahle ich für ausgezeichnete Qualität gern etwas mehr und wer wirklich sparen muß, der möge meinen Tipp unter Punkt 8 befolgen. Kurzum: Ich werde dieses wunderbare Marzipan und die anderen Spezialitäten aus dem Haus Niederegger mit Sicherheit auch in Zukunft kaufen, entweder für mich selbst oder zum Verschenken, und kann deshalb an dieser Stelle eine klare Kaufempfehlung für die Lübecker Köstlichkeiten aussprechen. ©Dr.Claudia29/10/2004ciao.com/Januar2005yopi.de weiterlesen schließen
Bewerten / Kommentar schreiben