Nightfall in Middle-Earth - Blind Guardian Testberichte

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Pro & Kontra
Vorteile
- sehr gute Lieder; kein Ausfall; bombatisch; perfekte Symbiose; zeitlos
Nachteile / Kritik
- fällt mir beim besten Willen nichts ein
Tests und Erfahrungsberichte
-
Meine musikalische Reise durch Mittel-Erde...
5Pro:
sehr gute Lieder; kein Ausfall; bombatisch; perfekte Symbiose; zeitlos
Kontra:
fällt mir beim besten Willen nichts ein
Empfehlung:
Ja
I.Einleitung
In meinem Bericht geht es um das Album „Nightfall In Middle-Earth“ von einer meiner absoluten Lieblingsbands Blind Guardian. Thematisch beschäftigen sich die Krefelder um Hansi Kürsch hier mit dem Silmarillion, dem Vorwerk zu J.R.R. Tolkiens „Herr der Ringe“. Leider habe ich das Buch nicht gelesen und kann daher auch nicht viel über die Bedeutung der Lieder sagen, ich denke aber, dass die Musik sowieso im Vordergrund stehen sollte. Erzählungen zur Bandgeschichte werde ich mir hier sparen, nur das Line Up gibt es neben den Songbeschreibungen. Dieses gestaltet sich bei „Nightfall In Middle-Earth“ (im folgenden nur noch NIME genannt) wie folgt:
Hansi Kürsch – Bass und Vocals
Andre Olbrich – Gitarre
Marcus Siepen – Gitarre
Thomas Strauch – Drums
Dazu kommt noch ein vierköpfiger Chor und einige Gastmusiker.
II.Die Songs
1.War of Wrath / 1:50 Minute
NIME beginnt mit Kampfeslärm, der Hörer vernimmt klirrende Schwerter, eine große Schlacht scheint in Gange zu sein. Nach dem Ton einer quietschenden Tür wird man Zeuge eines Gespräches zwischen Sauron und seinem Herrscher Morgoth. Sauron berichtet seinem Herrscher, dass die Schlacht verloren ist. Morgoth, der gescheitert ist, das Licht und das Gute zu zerstören, überlässt diese Aufgabe Sauron, der in der Herr der Ringe Trilogie bekanntermaßen auch als Oberbösewicht auftaucht. Schon bei diesem Gespräch merkt man die Professionalität der Sprecher. Das Gespräch klingt wirklich toll und wirkt keineswegs aufgesetzt.
2.Into the Storm / 4:24 Minuten
Nach einem Glockenklang beginnt Hansi mit einer leicht verschwommenen, noch recht langsamen Stimme, die beinahe mysteriös klingt, nur um dann in der Bridge das Tempo mordsmäßig anzuziehen. Unaufhaltsam marschiert das Lied auf den Refrain zu, der jedem Hörer normalerweise nur noch ein ehrfurchtsvolles Staunen entlocken kann. Der Refrain, bei dem Hansi durch den Chor unterstützt wird, klingt bombastisch, wartet aber dennoch mit einem Wahnsinnstempo auf – einfach klasse! Das Tempo wird während des ganzen Liedes sehr hoch gehalten, trotzdem wirkt das Lied bombastisch, dabei aber aus meiner Sicht keineswegs überladen oder überfrachtet. Die Stimmwechsel von mysteriös verschwommen, zu powervoll und klar, haben mir hier besonders gut gefallen.
9,5/10 Punkten
3.Lammoth / 0:28 Minuten
Wind braust auf, selbiger trägt einen lauten, verzweifelt klingenden Schrei durch den Raum. Der Schrei verhallt, der Wind spielt weiter sein Spiel, nur noch ein Brausen und Stürmen ist zu vernehmen, dann ist der Titel auch schon vorüber.
4.Nightfall / 5:34 Minuten
Sehr ruhig und bedächtig fängt das Lied an, klingt dabei wunderbar zauberhaft. Hansis Stimme setzt dann ruhig und flehend ein, hat einen ziemlich traurigen Klang. Das Lied stellt einen Dialog dar, die Anfangsstimme wirkt als Erzähler, daher wechseln hier auch wieder die Stimmlagen ziemlich oft. Durch unabhängige Einsätze des Chors gegenüber Hansi, kommt die Dialogwirkung noch besser zur Geltung, die Choreinsätze wirken dann wie Entgegnungen auf Hansis Gesang. Der wirkliche Höhepunkt des sowieso schon sehr guten Liedes ist dann der Refrain. Das mit voller Emotion und Kraft gesungene „Nightfall“ sticht aus dem Lied heraus und macht es zu etwas ganz besonderem. Dieser Refrain bleibt einfach haften, wirkt ungeheuer pompös, beinahe schon etwas herrschaftlich erhaben, trotz dieser Bombastigkeit wirkt das Lied an anderen Stellen wiederum sehr traurig, die Stimmungsschwankungen wirken aber dennoch nicht abgehackt oder gewollt und nicht gekonnt, vielmehr hat man das Gefühl, dass perfekte Einheiten zusammen spielen, die eine grandiose Symbiose bilden.
11/10 Punkten
5.The Ministrel / 0:32 Minuten
Neben einer leicht gezupften Gitarre, kommt Hansis ruhige, klare Stimme zum Vorschein, allerdings stellt auch „The Ministrel“ nur ein winziges Instrumental dar, um die Geschichte weiter zu erzählen, sie voranzutreiben.
6.The Curse of Feanor / 5:41 Minuten
Der Titel setzt das Tempo sofort hoch an, verliert in den Anfangstönen aber dadurch nichts an Bombast, Hansi steigt mit unglaublicher Kraft ein und treibt den Song weiter in die Schnelle, aber auch hier bleiben die Stimmwechsel nicht aus, er wird wieder langsamer, flehender, vielleicht sogar trauriger. Insgesamt wirkt das Lied sehr bombastisch, aber lange nicht überladen, der Refrain sticht trotzdem heraus, und wirkt unglaublich powervoll, Hansi schreit seine komplette Wut heraus. Wiederum hat mir der Wechsel zwischen Chor und Hansi sehr gut gefallen, dieses Zusammenspiel passt einfach, man hat das Gefühl sie treiben sich gegenseitig zu Höchstleistungen an.
9,5/10 Punkten
7.Captured / 0:26 Minuten
Wiederum spielt der Wind sein Spiel, ein ängstliches Stöhnen erklingt, bevor die Stimme Morgoths das Stöhnen übertönt und er in ein grausames Lachen ausbricht.
8.Blood Tears / 5:23 Minuten
Leichte Keyboardklänge eröffnen dieses Lied, stimmlich passt sich Hansi hier ganz klar an, er wirkt traurig. Das gesamte Lied ist relativ langsam, nur an einigen sehr wenigen Stellen wird auf das Tempo gedrückt und das Lied schneller gemacht. Mir gefällt die ruhige Stimmung, die ausgestrahlt wird sehr gut, trotzdem wird man durch die schnellen Einlagen immer wieder aus seinen Träumen gerissen. Der Refrain ist zwar nicht so übermäßig bombastisch wie in den Vorgängern, konnte mich aber dennoch überzeugen, denn der Refrain wirkt sehr getragen, Hansis Traurigkeit schallt aus den Boxen heraus: „And blood tears I cry; Endless grief remained inside“. Auch wenn dieser Song eher im Midtempo anzusiedeln ist und nicht so unglaublich pompös wie die meisten anderen Stücke wirkt, kann ich durchaus Gefallen an diesem Lied finden.
9/10 Punkten
9.Mirror Mirror / 5:07 Minuten
Nach etwas behäbigen Klängen am Anfang, setzt eine mittelalterliche Keyboardmelodie ein, die Mirror Mirror schneller macht, spätestens als Hansis Stimme einsetzt, wird das Tempo ins unberechenbare gedrängt. Wahnsinnig schnell preschen die Instrumente aus den Boxen heraus, dennoch verliert das Lied kein bisschen an Bombast. Die Bridge leitet unumgänglich den Refrain her und hier wird noch einmal einer draufgepackt – wahnsinnig gut! Der Refrain knallt dem Hörer entgegen, hebt sich aus dem restlichen Song noch einmal heraus, wirkt aber dennoch nicht wie ein Fremdkörper, sondern genau in die anderen Teile passend. Immer wieder wird der Hörer mit schnellen Passagen und pompösen Stellen quasi bombardiert, kann sich der Magie, die dieser Song ausstrahlt gar nicht entziehen. Für mich eines der Highlights der Platte, der Song wirkt nahezu perfekt.
11/10 Punkten
10.Face the Truth / 0:24 Minuten
Nach einem idyllischen Vogelgezwitscher und dem atmosphärischem Rasseln des Feuers erzählt eine Stimme einen kurzen Part über die Geschehnisse.
11.Noldor (Dead Winter Reigns) / 6:51 Minuten
Mit leicht gezupften Gitarrenklängen beginnt „Noldor”, die Stimmung, die die Instrumente und Hansis Stimme wiederspiegeln, klingt mysteriös und traurig, fast verzweifelt. Immer wieder hellt sich Hansis Stimme auf, Hoffnung kommt auf, aber schon schnell schlägt die Trauer und Trostlosigkeit zurück. Über eine langsame, bedächtige Bridge geht es weiter zum Refrain, der nicht mit so einer gewaltigen Orchestralität aufwartet, wie andere Stücke von NIME, dennoch hebt er sich heraus, wenn auch nicht so übermäßig stark. Gegen Ende hellt Hansis Stimme auf, trotzdem schlägt die Stimmung ganz am Schluss wieder um, Hoffnungslosigkeit dominiert, das letzte vernehmbare Wort ist ein unglaublich trauriges „Lost“...
8,5/10 Punkten
12.Battle of Sudden Flame / 0:44 Minuten
Der Gesang von Barden ist zu vernehmen, die Stimmung ist leise, zarte Flöten- und Akustikgitarrenklänge begleiten den leisen Gesang der Barden.
13.Time stands still (At the Iron Hill) / 4:53 Minuten
Ein Anfang der zwischen Zerstörung und Kunst schwankt. Tempo und Orchestralität spielen gegeneinander an. Die Bridge beginnt pompös, flüchtet sich dann beinahe zum Refrain, der Gesang ist dünn, klingt feierlich, aber nicht sehr kraftvoll. Der Refrain gewinnt dadurch noch mehr an Wirkung. Der sowieso schon extrem pompöse Refrain gewinnt durch die Wiederholung natürlich nochmal an Ausdrucksstärke und Kraft. Die Stimmung schwankt zwischen Freude und Trauer, wirkt streckenweise geheimnisvoll und mysteriös. Zwei Mal im Lied singt Hansi in einer Stimmlage, die mir nicht besonders zugesagt hat, dies macht dann aber das erneute Erklingen des sehr, sehr starken Refrains wieder wett. Sehr gut auch die Herleitung der Bridge, die auf mich wie die Überbringung einer Botschaft wirkt, die dann im Refrain verkündet wird.
8/10 Punkten
14.The dark Elf / 0:23 Minuten
Regen und ein aufziehendes Gewitter, Sturm im Hintergrund wirken trüb und trist. Übertönt werden sie dann von der einzigen Liedzeile dieses Liedes, wiederum Bardengesang. „A dark seed of evil is grown”. Ein sehr kurzer Titel, der aber durchaus Wirkung hat.
15.Thorn / 6:18 Minuten
Der Song baut sich zu einer schleppenden Midtemponummer mit schweren Drums auf, nur um im nächsten Moment ruhige Töne anzuschlagen und beim Einsetzen Hansis, wie eine Ballade auf den Hörer zu wirken. Hansis Stimme schwankt später zwischen bedrohlich, aggressiv, ruhig, traurig und fast schon verzweifelt. Immer wieder ist ein Wechsel von ruhigen und schnellen Passagen zu vernehmen. Der Refrain wartet dann erneut mit extremen Bombast auf, der Chor wirkt mit, die Zeilen setzen sich automatisch im Kopf des Hörers fest.
9/10 Punkten
16.The Eldar / 3:39 Minuten
Hier haben wir es mit einer waschechten Ballade zu tun, das gesamte Lied wird nur von leisen, aber sehr schönen Klavierklängen begleitet. Hansi singt sehr leise, zeigt die zarte und zerbrechliche Seite seiner Stimme, die Tragik, die er trägt, ist nicht zu überhören. Auch im Refrain gibt es keinen Bombast zu bestaunen, die Stimmung bleibt ruhig und traurig. An einer einzigen Stelle bäumt er sich auf, wird lauter, baut eine Art Trotz auf. Es scheint sich um einen Sterbenden zu handeln, der sein Leben ehrvoll beenden wird. Erst nach mehreren Malen konnte ich Gefallen an diesem Stück finden, anfangs gefiel mir die Stimmlage nicht. Inzwischen gefällt mir das Lied allerdings sehr gut, diese Ballade sorgt für Abwechslung und ist etwas besonderes auf NIME...
9/10 Punkten
17.Nom the Wise / 0:33 Minuten
Eine Stimme erinnert sich an dem im Lied zuvor Verstorbenen, leise Tropfen sind im Hintergrund zu vernehmen.
18.When Sorrow sang / 4:25 Minuten
Der Song beginnt im oberen Tempobereich und macht auch beinahe das gesamte Lied so weiter. Die Gitarren und die Drums sind wummend und krachend, die Soli geradlinig und eine Klasse für sich und Hansi treibt den Song schnell voran, drückt immer wieder auf das Tempo. Der Refrain ist dann ausnahmsweise mal nicht übermäßig pompös, sondern hebt sich nicht allzu stark heraus. Das Tempo im Refrain ist ziemlich hoch, wodurch eine hohe Orchestralität und der geliebte Bombast wohl nicht so gut möglich sind – gut gefallen hat mir das Lied trotzdem, die schnellen Passagen sind einfach richtig knackig und treiben den Song in die Schnelle.
9/10 Punkten
19.Out on the Water / 0:44 Minuten
Wieder einmal haben wir es mit einem traurig klingenden Bardengesang zu tun, der von einer leichten Akustikgitarre getragen wird und sehr leise und ruhig herüberkommt.
20.The Steadfast / 0:21 Minuten
Morgoth meldet sich zu Wort. Er sieht sich als der Herrscher der Welt, wird von einem Lachen eines scheinbar tapferen Mannes unterbrochen, welches ihn wütend macht. Bei den letzten Zeilen spürt man den Hass in seinen Worten.
21.A dark Passage / 6:01 Minuten
Geheimnisvoll klingende Töne eröffnen „A dark Passage“, schon zu Anfang wirkt der Song orchestral, der Chor und Hansi tun ihr übriges dazu. Schon jetzt wirkt der Song bombastisch und pompös, der Refrain ist aber trotzdem deutlich herauszuerkennen und zeigt erneut das perfekte Zusammenspiel zwischen Hansi und dem Chor. Der Bombast hält sich zwar nicht durch das komplette Lied hindurch, trotzdem ist der Song in seiner Gesamtheit noch sehr pompös. Gerade die Wechsel zwischen langsameren und schnelleren Passagen finde ich wiederum sehr gelungen, hierbei muss man allerdings sagen, dass Blind Guardian tempomäßig nicht ans Limit gehen.
9/10 Punkten
22.Final Chapter (Thus ends...) / 0:48 Minuten
Der Wind pfeift gespenstisch aus den Boxen, das Böse hat gesiegt, die Welt liegt im Dunkeln, dennoch gibt es Hoffnung. Ein neuer, ein besserer Tag wird kommen, der Hörer wird also nicht in kompletter Dunkelheit zurückgelassen...
III.Das Fazit
Blind Guardian haben hier ein fantastisches Konzeptalbum geschaffen, das aber auch wirklich keinen einzigen Ausfall zu verzeichnen hat. Alle Lieder überzeugen durch Tempo, wie durch Bombast, regen zum Träumen an, spiegeln viele verschiedenen Stimmungen wieder und sind abwechslungsreich, einfach kein Lied klingt wie das andere. Die vielen Verbindungspassagen zwischen den Stücken tragen sehr viel zur Atmosphäre bei, sie treiben die Geschichte voran, die tollen Sprecher tun ihr übriges dazu, lassen die Personen echt und real wirken. Nightfall in Middle-Earth ist ohne Frage ein fantastisches Album, welches trotz des enormen Bombastes keineswegs überladen wirkt und aus meiner Sicht absolut zeitlos ist! Die glatte 1 und die Empfehlung dürften sich von selbst erklären!
Vielen Dank für das Lesen meines Berichtes. Über Kommentare und Gästebucheinträge freue ich mich immer.
Gruss, euer Stefan (Klops). weiterlesen schließen -
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Wie vertone ich Tolkien?
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
So jetzt ist es also soweit. Ein weiterer Metal Klassiker soll von mir in Angriff genommen werden. Blind Guardians „Nightfall in Middle Earth“ (kurz: NIME) aus dem Jahre 1998.
Auf geht’s!
@@@ Die Band @@@
Erst mal kurz was zum Line Up:
Hansi Kürsch – Vocals
André Olbrich – Guitars
Marcus Siepen – Guitars
Thomas Stauch – Drums & Percussion
Dazu folgende Gastmusiker:
Oliver Holzwarth – Bass
Matthias Wiesner – Keyboards & Orchestrale Effekte
Michael Schüren – Piano
Max Zelzner – Flöte
Der Chor setzt sich zusammen aus:
Billy King, Rolf Köhler, Thomas Hackmann und Olaf Senkbeil
Erzähler:
Norman Eshley und Douglas Fielding
Wers nicht wissen sollte, Blind Guardian stammen aus deutschen Landen, genauer gesagt aus Krefeld, und gehören spätestens seit NIME zur Creme de la Creme des internationalen Power Metal Geschäftes. Auf die Bandhistorie möchte ich an dieser Stelle nicht eingehen, das würde den Rahmen dann doch etwas sprengen.
@@@ Das Konzept @@@
Seit jeher waren die Mannen um Hansi Kürsch begeisterte J.R.R. Tolkien Fans. Also von dem Mann, der als der beste Fantasyautor aller Zeiten angesehen wird und verantwortlich für literarische Meisterwerke wie „Der Herr der Ringe“, „Der kleine Hobbit“ und „Das Silmarillion“ ist. Ich muss zugeben, dass ich von all diesen Erzählungen keinen Plan habe. Ich bin zwar selbst begeisterter Herr der Ringe Fan, jedoch basieren meine Erfahrungen allein auf den kürzlich erschienen Kinofilmen. Ich denke aber schon, dass ich mir zumindest mal die Buhfassung von HdR zu Gemüte führen werde, sobald auch der dritte Teil von Peter Jacksons Trilogie erschienen ist. Aber ich schweife ab...
NIME ist quasi die musikalische Fassung des Silmarillions, ein lupenreines Konzeptalbum, welches die Geschehnisse dieses Werkes wiedergibt. Wie gesagt, ich kann nicht allzu viel dazu sagen, dafür fehlt mir noch das Basiswissen.
Nur soviel: Das Silmarillion spielt einige Jahrtausende vor den Geschehnissen des Herrn der Ringe, zu einer Zeit als Morgoth, ein finsterer Herrscher regiert. Sauron, den meisten wohl inzwischen aus den Filmen bekannt ist dessen Untergebener.
Bevor ich mit der Titelbesprechung anfange, möchte ich noch erwähnen, dass wir es hier nicht nur mit einem ausgezeichneten Konzeptalbum zu tun haben, nein, es kommt noch besser. Wir bekommen nicht nur die Musik um die Ohren gehauen, sondern zwischen den einzelnen Songs erfreuen uns BG immer wieder durch kurze (meist so eine miaute lang) eingestreute Hörspielpassagen, die uns gekonnt von einem zum anderen Track überleiten, und somit nicht nur für Abwechslung sorgen, sondern auch gleichzeitig die Stimmung und Atmosphäre enorm positiv beeinflussen und uns so das Gefühl geben, als wären wir leibhaftig in der Story dabei. Genial! Die Passagen werden von äußerst professionellen Sprechern in die Hand genommen und fügen sich perfekt in die Gesamtstruktur des Albums ein.
So denn, lass die Musi beginnen...
1.) War of Wrath / Hörspiel
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Gleich zu Beginn werden wir in Mitten eines Kampfgetümmels willkommen geheißen. Schwerter erklingen, dazu Schreie und im Hintergrund scheint irgendetwas zusammenzustürzen. Kurz drauf hören wir Sauron die Treppen emporsteigen, um seinem Herrn Morgoth von der drohenden Niederlage des gerade tobenden Kampfes zu berichten. Er solle fliehen, so sein Wunsch. Doch Morgoth bleibt und führt einen Monolog:
"I had a part in everything.
Twice I destroyed the light and twice I failed.
I left ruin behind me when I returned,
but I also carried ruin with me.
She, the mistress of her own lust."
Wow, was führ eine geniale Einführung in ein Album, war sofort mein erster Gedanke. Super Atmosphäre gleich zu Beginn und perfekte Sprecher. Dann auf ins Gefecht...
2.) Into the Storm
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...welches dem Zuhörer sofort mit flotten Gitarren entgegenhallt. Es dauert nicht lange und die ersten Vocals setzen ein. Zunächst noch in mittlerer Tonlage, dann allmählich übergehend in Hansis unnachahmliches Geschrei, welches gekonnt überleitet zum ersten der vielen genialen Chorus Gesängen auf diesem Album:
„We are following the will of the one, through the dark age and into the storm“
Mehrstimmig erklingt dieser. Im folgenden treiben die Gitarren und die Drums den Song voran. Dazu gesellt sich der mal schreiende, mal „normale“ Gesang. Ständig abwechselnd. Stellenweise erleben wir richtig schön ausgeprägte Gitarrensoli (hui, jetzt hätt ich beinahe Solos geschrieben *g*), die uns zur Wiederholung des Chorus leiten. Dezent im Hintergrund gehaltene Keys, ein zackiges Drumming und schneidige Gitarrenläufe beenden den Song dann.
Meiner Meinung nach ein schöner Einstieg, wenn auch noch bessere Songs folgen sollen...
3.) Lammoth / Hörspiel
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Ein bedrohlicher, gleichzeitig verzweifelter Schrei aus der Tiefe kommend und von Windgesäusel begleitet leitet über zum nächsten Song...
4.) Nightfall
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Ein würdiger Titelsong, wie ich finde, mit ausgezeichnetem Hymnencharakter.
Zunächst beginnt der Song sehr gemächlich mit Akustikgitarren und einer Flöte und ohne jegliches Bumbum im Hintergrund. Alsbald gesellen sich fast schon bardenhafte, behutsam vorgetragene Vocals hinzu, die einfach nur geil klingen. Langsam wechselt der Gesang dann in Hansis Geschrei über, jedoch nie ausschweifend, sondern immer kontrolliert. Schon bald bekommen wir dann diesen genialen mehrstimmigen Chorus vorgetragen:
“Nightfall - Quietly crept in and changed us all
Nightfall - Quietly crept in and changed us all
Nightfall - Immortal land lies down in agony!“
Mit tragenden Gitarren und moderat gehaltenen Vocals geht’s dann weiter zu einer im Wesentlichen von Keys und etwas glockenspielartigem geprägten Passage, bevor wieder der Chorus erklingt. Es folgen weitere Solos und schließlich läuten diese auch den Song unterstützt von Keys den Song aus.
Die Gesangslinien strotzen hier nur so vor Abwechslung und geben dem Song das Attribut besonders wertvoll.
5.) The Ministrel / Hörspiel
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Wieder wird’s ruhig. Im Hintergrund hören wir ein Bächlein plätschern und ein Kerl trägt uns begleitet von Flöten und Akustikgitarre seinen Gesang vor.
6.) The Curse of Feanor
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Ein weiteres Highlight auf NIME! Einer meiner Lieblingssong. Hauptsächlich wegen der kurzen Gesangspassage in Anfangsteil des Songs. Zunächst wummern uns die Gitarren entgegen, es geht recht flott zur Sache. Dann heißt es in klar vorgetragener Stimme und druckvoll unterstützt durch den Bass:
“Beyond the void but deep within me
A swamp of filth exists
A lake it was of christal beauty
But Ardas spring went by...“
Das hört sich so dermaßen fantastisch an, dass ich manchmal sogar nur für diese Passage die Repeattaste drücke *g*.
Schreiend und wieder ziemlich flott geht’s dann weiter zum diesmal weniger spektakulären Chorus, im Sinne von hymnenhaft. Besonders angetan haben es mir aber diese langgezogenen Schreie vor dem Chorus:
„...Revenge be mine...“
Da bekomme ich fast ne Gänsehaut, wenn ich in der Stimmung bin. Auch aufgefallen ist mir, dass der Bass hier mehr wummert als ich das bisher habe wahrnehmen können. Schön druckvoll deshalb.
7.) Captured / Hörspiel
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Auch hier weht der Wind wieder im Hintergrund. Vernehmen können wir des weiteren eine wimmernde Gestalt, die scheinbar ein höhnisch lachender, bedrohlich wirkender Typ in seiner Gewalt hat...
8.) Blood Tears
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Eine beschwingliche Symbiose aus Akustikgitarren und Synth/Keys führt uns ruhig in den nächsten Song ein. Alles sehr sanft und ohne Drums und Gitarren
“Welcome to my realm, we are both condamned to live...“
Langsam steigern sich die Paukenschläge bevor auch dieser Song ein wenig schneller wird, mid-tempo mäßig ist vielleicht treffender. Sehr bald können wir uns dann an diesem köstlichen Chorus erfreuen:
"And blood tears I cry.
You've searched and you've found,
cut off your old friends hand..."
Mit Bass und Geschrei, dann aber gleich wieder klar gesungen geht’s weiter zur Wiederholung des Chorus’. Danach dasselbe Bild. Ständig hin und her zwischen cleanen und geschrienen Vocals und zwischendrin immer wieder der Chorus. Gegen Ende bekommen wir dann auch ein langes extrem variationsreiches Gitarrensolo um die Ohren gehauen, bevor der Song mit schleppenden Drums und säuselnden Keys ausklingt.
Fazit: Highlight!
9.) Mirror Mirror
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Warum können nicht alle Song sich der Härte bedienen, die bei diesem Klassesong zum Einsatz kommt. Denn bei aller Zufriedenheit, die ich bisher hatte, muss ich doch sagen, dass ich mir die Songs doch manchmal einen Zacken flotter gewünscht hätte.
Zunächst ertönen die Gitarren am Anfang recht moderat, dann wird’s schnell flotter. Abwechselnde, teilweise übereinander geschachtelte Vocals leiten dann zum Refrain über, der mal wieder zum mitsingen einläd. Plötzlich wird’s aber unerwartet etwas gemächlicher. Aber nicht lange. Fortan stampfen die Drums wieder zackig voran und die Gitarren liefern perfekte, stimmige Soli. Dazu wieder hochfrequente Vocals und wir hätten den insgesamt schnellsten Song des Albums. Das soll nicht heißen, das man hier Death Metal typisch schwindelig gespielt wird, aber im Vergleich zum Rest des Albums geht doch ganz schön die Post ab. Nimmt man mitunter gar nicht so extrem wahr, da die Vocals eindeutig im Vordergrund stehen und die Aufmerksamkeit erwecken.
10.) Face the Truth / Hörspiel
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Vogelgezwitscher, ein kleiner Bach, ein Lagerfeuer, Krähenrufe und ein alter Mann, der eine kurze Passage spricht. Wieder sehr stimmungsvoll.
11.) Noldor (Dead Winter reigns)
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Beim dem Song ist meine Meinung etwas gespalten:
Einerseits haben wir auch hier einen coolen Chorus, aber die folgende Bridge finde ich einfach grauenvoll. Zum ersten mal entdecke ich somit einen Makel an diesem Album, der meinen Gesamteindruck aber keinesfalls beeinträchtigen soll.
„Can’t escape from my damnation, run away in isolation...“
Irgendwie total schräg vorgetragen und noch viel schlimmer, sie fügt sich überhaupt nicht in die Gesamtstruktur des Songs ein, irgendwie abgehackt.
Dieser ist ansonsten eindrucksvoll. Beginnend mit den Akustikgitarren am Anfang, den halbgesprochenen Passagen und einem schönen Ende bestehend aus ruhigen Keys. Auch die restliche Instrumentalisierung ist durchweg perfekt. Egal ob Bass, Drums oder die treibenden Gitarren. Im Grunde nix besonderes, aber ein guter Song alle mal!
12.) Battle of the sudden Flame / Hörspiel
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Hier trällert uns eine Art Barde von Flöten und Akustikgitarre begleitet seinen Gesang vor
13.) Time stands still (at the iron Hill)
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Also ich weiß echt nicht was ihr alle so besonders an diesem Song findet. Viele sprechen ja von einem Ausnahmesong oder so. Ich finde, der Song ist keinesfalls schlecht, im Gegenteil, aber so wahnsinnig herausragend ist er dann auch wieder nicht.
Eingeleitet wird der Song durch eine schöne Melange aus Gitarren und Drums. Der Gesang variiert anschließend zwischen anfänglich klaren, dann geschrienen Vocals, bevor uns eine wirklich cool gemachte Bridge zum Chorus führt.
„The fate of us all, lies deep in the dark,
When time stands still at the Iron Hill...“
Nicht dass dieser Chors schlecht wäre, denn schön mit Instrumenten unterlegt, u.a. auch ein dezentes Glockenspiel, ist er auf jeden Fall. Gefallen tut mir aber gar nicht die Tonlage. Hansi übertreibt es für meinen Geschmack etwas mit seiner hohen Tonlage. Zumindest bekommen wir danach immer wieder coole Gesangspassagen zu Gehör, egal ob im Chor, schreiend oder clean...
14.) The Dark Elf / Hörspiel
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Es regnet, Donner ertönt, eine Tür knarrt. Eine dunkle, halb singende, halb sprechende Stimme lässt verlautbaren: „A dark seed of evil is grown“
15.) Thorn
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Eines vorweg: einer meiner Faves auf diesem Album!
Sehr ruhig fällt der Beginn des Songs aus. Zunächst hört man nur ein langsames Drumming und Keys, dann übernimmt eine Akustikgitarre die Führung und begleitet in der Folge eine ruhige, aber dennoch markante Gesangslinie.
„So what can we do with our lives when it all begins.
Ist hard and ist cruel.
Will grace die in pain..“
Langsam steigert sich der Song dann. Bässe und Gitarren gesellen sich hinzu. Und schon bald der geniale Chorus, dessen Stimmen teils clean, teils schreiend ausfallen. Davor noch dieses „I leave it all far behind...“, welches richtig schön in die Länge gezogen wird und nur verschärft klingt. Soli en masse und Midtempo Drumming bestimmen dann den weiteren Verlauf des Songs, begleitet von meist cleanen Vocals und wahnsinnig ausgeprägten Chören. Eine Akustikgitarre lässt den Song schließlich ausklingen.
16.) The Eldar
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Das wohl ungewöhnlichste Stück auf diesem Album. Alleine ein Klavier wird hier von der Band eingesetzt. Dazu eine ruhige Stimme, die im Laufe des Songs immer markanter und druckvoller wird, und kurzzeitig sogar in Geschrei ausartet. An diesem Punkt wird auch das Klavierspiel „härter“. Stellenweise unterstützt der Chor diese Vocals.
Ich finde den Song ziemlich gelungen, vor allem mal was anderes als ständig nur dieses Hymne an Hymne und Solo über Solo. Wenn auch dies immer prefekt klingt.
17.) Nom the Wise / Hörspiel
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Wir befinden uns in einer Höhle, es tropft von der Decke hinab. Man kann praktisch die Kälte spüren. Ein alter Mann spricht lobend und mit trauriger Stimme über Nom, so weit ich weiß einen der Elben.
18.) When Sorrow sang
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Hier haben wirs mit einem der seltenen flotten Tracks auf NIME zu tun. Gleichzeitig einer der besten Songs wie ich finde. Der Gesang ist größtenteils schreiend gehalten, de Drums treiben den Song voran, die Gitarren sägen, der Bass wummert. Das alles natürlich mit viel Abwechslung gespielt und niemals eintönig. Auch der Chorus ist hier wieder erste Sahne. Schön mitgrölkompatibel...
19.) Out on the Water / Hörspiel
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Wieder mal ein typisches Hörspiel, welches durch eine Akustikgitarre gepaart mit Bardengesang geprägt ist.
20.) The Steadfast / Hörspiel
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Und noch eines hinterher. Im Vordergrund hören wir einen lautstark triumphierend sprechenden Herrscher, der sich wohl über eine gewonnene Schlacht freut. Da ich wie gesagt das Silmarillion nicht kenne, kann ich diese Szene nicht zuordnen. Im Hintergrund können wir eine winselnde Gestalt hören...
21.) A dark Passage
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Um ehrlich zu sein, hätte ich mir einen fulminanteren Abschluss gewünscht als diesen Song. Wieder mal nicht schlecht das Teil, aber das gewisse etwas fehlt mir dann doch.
Auffällig ist in jedem Fall, dass die Chöre hier viel häufiger zum Einsatz kommen als bei den anderen Songs. Und das nicht nur in den Choren, sondern auch außerhalb selbiger. Leider muss ich ferner dem Chorus attestieren, nicht wirklich hymnenhaft zu sein. Zwar gut mitsingbar, aber da gabs bessere im Verlauf des Albums. Ansonsten erwartet uns auch hier wieder eine schöne instrumentale Vielfalt.
22.) A Final Chapter / Hörspiel
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Es windet zum Abschluss dieses Meisterwerkes. Eine Kreatur, auf mich wie eine Art Gnom oder so wirkend, philosophiert über die erlittene Niederlage. Im Hintergrund vernehmen wir die letzten Schreie und das Rumoren des Schlachtfeldes...
@@@ Fazit @@@
Puh, ich glaub das war mein bisher längster bericht. Aber was tut man nicht alles um einem musikalischen Meisterwerk wie NIME die Ehre zuteil werden zu lassen, die ihm ohne Zweifel gebührt. Zwar muss ich im Nachhinein gestehen, dass mir vor allem die Gitarrenarbeit stellenweise zu eintönig war, aber insgesamt muss man doch ohne jegliche Zweifel anerkennen, dass Blind Guardian ein episches Metal Meisterwerk gelungen ist, welches nicht nur jedem Fan von anspruchsvollem Metal, sondern eigentlich jedem, der auch nur ein wenig auf perfekt arrangierte und anspruchsvolle Musik steht, gefallen sollte.
Ich selbst höre eigentlich kaum noch „normalen“ Metal, aber in NIME höre ich immer wieder gerne rein.
Das solls dann auch von meiner Seite gewesen sein.
Bis denn
Euer gnoi weiterlesen schließen -
Ich habe ihnen ja viel zugetraut....
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
....aber was sie hier abgeliefert haben, ist einfach nur unglaublich! Besser gesagt, der letzte Longplayer "Nightfall in middle-earth" der deutschen Melodic/Speed/waswasichwas-Metaller Blind Guardian ist so gut, dass es fast schon über die Skala geht. Wirklich! Es ist so gut, dass es einem am Anfang gar nicht so besonders gefällt. Man muss sich das Album anfangs regelrecht eintrichtern, und erst ab dem dritten Hören fängt es an zu gefallen. Dass Blind Guardian immer für eine Überraschung gut sind, ist ja bekannt, und dass sie in einzelnen Songs immer wieder von Büchern von J. R. R. Tolkien inspiriert wurden, ist ja auch kein Geheimnis, aber mit "Nightfall in middle-earth" ist ihnen ein auf Tolkien's "Silmarillion" basierendes Konzeptalbum gelungen, welches zum Gesprächsstoff für wohl einige Dekaden sein wird.
Die Vergangenheit von Blind Guardian sah ganz anders aus: 1988 kam ihr erstes Album "Batallions of fear" raus. Von Fantasy Metal keine Spur. Auch nicht beim nächsten Album "Follow the blind" aus dem Jahre 1990. Anflüge von Fantasy konnt man erst auf "Tales from the twilight world" (1990) hören.
So ging die Geschichte voran und bei jedem Album fragte man sich: "Können sie es noch besser machen?" Ja, sie können es. Leider brauchen sie dafür immer 2-3 Jahre. Kein Wunder, sie feilen und schrauben an den Songs bis alles perfekt sitzt. Bei den Aufnahmen von "Nightfall in middle-earth" haben sie sich einmal sogar wegen einem Drumbreak geprügelt. Die lange Warterei entschädigt sich immer, noch nie wurde man von ihnen enttäuscht.
"Nightfall in middle-earth" hat zwar 22 Tracks, doch nur 11 davon sind richtige Songs. Die anderen 11 sind entweder gesprochene Textpassagen oder kleine Flöteneinlagen, die die Stimmung steigern.
Line-Up (welches sich seit 13 Jahren nicht geändert hat):
Hansi Kürsch - Vocals
André Olbrich - Guitars
Marcus Siepen - Guitars
Thomas Stauch - Drums
Mr. Kürsch hat früher nebenher auch den Bass bearbeitet, aber da er sich hier vollständig auf den Gesang konzentrieren will, ist hier Oliver Holzwarth als Gastmusiker am Bass tätig. Ausserdem quält Mathias Wiesner das Keyboard, Michael Schüren das Klavier und Max Zelzner die Flöte.
Die Trackliste:
1. War of wrath*
2. Into the storm
3. Lammoth*
4. Nightfall
5. The minstrel*
6. The curse of Feanor
7. Captured*
8. Blood tears
9. Mirror mirror
10. Face the truth*
11. Noldor (dead winter reigns)
12. Battle of sudden flame*
13. Time stands still (at the iron hill)
14. The dark elf*
15. Thorn
16. The eldar
17. Nom the wise*
18. When sorrow sang
19. Out on the water*
20. The steadfast*
21. A dark passage
22. Final chapter (thus ends...)*
Die Tracks, bei denen ein Stern steht, sind die Texteinlagen. Ich werde zwar erwähnen, was sie beinhalten, aber was sie bedeuten kann ich nicht sagen, da ich "Silmarillion" nicht gelesen habe.
"War of wrath" ist am Anfang nur ein ziemlich wütendes Kampfgeschrei. Danach sagt jemand, dass die Schlacht und damit auch alles andere verloren ist. Der Feind ist nun hier und wird bald kommen. Dann sagt derjenige zu einem anderen, dass er gehen soll, solange noch Zeit ist.
"Into the storm" donnert sofort mit der Gitarre und einer leicht orientalisch klingenden Melodie los. Das Bridge ist sehr schnell gesprochen, der Refrain erzeugt richtig Kampfstimmung (*aaaaangriff!*) und eignet sich richtig zum Mitgröhlen. In der Mitte kommen einige Solos, deren Aufbau sofort an die guten alten "Gardinen" errinert. Ein perfekter Opener, wie er nicht besser sein kann, und auch einer der besten Songs auf der Scheibe.
"Lammoth" enthält nur Windrauschen und einen deftigen Schrei.
"Nightfall" fängt richtig traurig mit der akustischen Gitarre und der Flöte an. Der gleich darauf kommende Gesang hört sich nicht fröhlicher an, die bereits bekannte Schlacht scheint wohl verloren zu sein. Ein paar Chöre sind auch enthalten. Der bald kommende Refrain ist mehr als nur göttlich, ziemlich mittelalterlich angehaucht und total genial zum Mitgröhlen. Teilweise kommen auch richtig aggressive Vocals, ebenso wie triumphierende Keyboardtöne und ein sehr schwer zu merkendes Solo. Der Refrain wird aber leider nur dreimal gesungen, brennt sich aber deratig in die Gehörgänge fest, dass man nicht mehr weiss, wo man sich davor retten soll. Wofür man die Jungs aber gerne tadelt: der Song ist viel zu kurz. Aber köpft mich, wenn er nicht als Live-Song perfekt ist!!
"The minstrel" ist ein kurzes akustisches Gitarrensolo mit etwas Gesang darauf. Könnte ruhig etwas länger sein.
"The curse of Feanor" kennt keine Kompromisse und beginnt sofort mit nicht sehr freundlich klingender Gitarre, Hansi's Vocals natürlich dementsprechend. Der Break ist sehr klar gesungen, bevor es im Refrain wieder etwas "wilder" zur Sache geht. Einige Chöre sind auch enthalten, ohne geht's ja nicht. Ich habe schon längst das Zählen aufgegeben, wie oft ich den Song schon unter der Dusche gegröhnt habe. *rofl*
"I will always remember the cries, like the shadows which cover my life, I will always remember time, and after all I'm still alive, I'm still aliiiiive, I'm still aliiiiiiiive!!!"
Gegen Ende kommen noch heftige Drumattacken.
"Captured" enthält nur Windrauschen, Schmerzensschreie und irgendeine Kreatur sagt, dass "du nun für immer sein Gast bist". Und lacht auch noch darüber.
"Blood tears" kommt nach all dem Soundgemetzel richtig entspannt rüber. Ein akustisches Gitarrenriff, gefolgt von Trauergesang. Aber im Refrain kommen meiner Meinung nach ein bisschen zuviele Chöre. Nach dem ersten Refrain wird's richtig übel, Hansi schreit sich sich die Stimme aus dem Hals. Aber im Refrain trauert er dann wieder. Kann sich wohl auch nicht entscheiden. Ein klein wenig depressives Solo hämmert alles in Grund in Boden.
"Mirror mirror" donnert zwar mit dem Bass los, aber irgendwie fröhlicher. Darüber legt sich ein mittelalterliches Solo, welches sofort von dem nächsten abgelöst wird. Sehr schneller Gesang, im Refrain ziemlich fröhlicher und perfekt zum Mitsingen. Man könnte zwar noch etwas bemängeln, dass der Gesang etwas zu stark im Vordergrund steht, aber daran gewöhnt man sich schnell. Der Song ist nur so vollgespickt mit genialen Melodien und nicht minder genialen Bridges und treibenden Solos. Die Jungs haben Wert darauf gelegt, dass der Song von der ersten bis zur letzten Sekunde folkig anhört.
In "Face the truth" wird erzählt, wie Hoffnung und Lügen zusammen wirken. Das ganze ist von Vogelzwitschern untermalt.
"Noldor (dead winter reigns)" fängt mit fast bluesigen Klängen an. Dann kommt chorartiger und etwas trauernder Gesang. Das Bridge ust zwar ruhig, lingt aber ziemlich "vorwurfsvoll". Die drückende Stimmung würgt einen schon fast. Der Song ist aber trotzdem unbeschreiblich, man muss ihn gehört haben. Deftige Gitarrenmelodien, die sich kräftig von der Stimmung entfernen, wirken trotzdem nicht fremd.
"Battle of sudden flame" ist von der Flöte gespielt, bevor der Gesang und die akustische Gitarre einstimmen.
"Time stands still (at the iron hill)" fängt richtig majestätisch mit dem Bass an. Der Gesang ist beinahe als ängstlich zu bezeichnen. Allerdings, bis der Refrain kommt. Da geht es ziemlich fröhlich zur Sache, wenn auch langsam. Richtig Folk-mäßig und barock. Was Hansi aber kurze Zeit später mit seiner Stimme veranstaltet, ist ja wohl unfassbar. Von kreischend bis brüllend führt er die komplette Bandbreite aus. Ein typisches "gardiniges" schwer eingängiges Gitarrensolo kommt auch zum Vorschein. Das einzige Manko bei dem Song, ist dasselbe, wie bei "Nightfall": Der Refrain wird zu selten wiederholt. Da hilft wohl nur die "Back"-Taste, jedesmal wenn der Song endet.
In "The dark elf" kommen die Geräusche eines Gewitters mit einer Textpassage, die sich ziemlich nach Latein anhört.
"Thorn" fängt mit den Keyboards an, die vom Bass untermalt werden. Der darauffolgende Gesang ist zunächst ruhig, artet später zu chorartigem Chaos aus. Vom Text lässt sich nicht viel erkennen. Hmm, vielleicht ist das ja dieser kleine Ausrutscher, den jedes Album haben muss. Musikalisch gesehen ebenfalls kein Highlight, nur einige Solos bügeln die Sache etwas aus. Ich kann mir schlecht vorstellen, dass dieser Song einmal live gespielt wird, es würde die Zuhörer eher langweilen.
"The eldar" ist eine für Blind Guardian ziemlich ungewöhnliche Ballade. Vollständig von Klavier gespielt, und von Hansi's abwechlungsreichen Vocals unterstützt. Geht von ruhig bis rasend. Am Anfang vielleicht nervig, aber man braucht Zeit, bis man dieses Werk begreift. Die Genialität der Guardians ist eben zu hoch für unser stinknormales sterbliches Gehör!
Bei "Nom the wise" geht die Geschichte von "The eldar" scheinbar weiter, denn da wird dieser "Eldar" betrauert, es wird von ihm Abschied genommen.
"When sorrow sang" donnert den Hörer sofort mit heftiger Gitarre voll, das Tempo erreicht wahrscheinlich seinen Höchstwert auf dem ganzen Album. Der Song haut zwar nicht um, ist aber auch gut. Den Highlight bietet wohl der ziemlich eingängige Refrain. Die Stimmung passt aber ganz und gar nicht zum Songtitel.
"Out on the water" ist vollständig von der akustischen Gitarre gespielt, und von leisem Gesang unterstützt. Könnte auch ruhig etwas länger sein.
In "Steadfast" behauptet jemand, er sei nun endlich König der Welt.
"A dark passage" fängt mit dem Bass und streicherartigen Geräuschen an. Der gleich darauffolgende Gesang ist vollständig im Kanon gesprochen, was die Jungs sich hätten sparen können. Der 1. Vers enthält aber nichts derartiges mehr. Die Vocals welchseln rasend zwischen schnell und langsam, leise und fast brüllend. Der Refrain ist einer von den besseren. Einige Keyboardsolos mit den "Streichern", die wir schon vom Anfang kennen, hört man auch, es sei denn, die vorherigen Songs haben einen in ein derartges Trance gebracht, dass man nur noch dahockt und nichts mehr hört. Der einzige Nachteil bei dem Song wäre wohl die letzte Minute. Irgendwie überflüssig....
In "Final chapter (thus ends)" wird erzählt, wie die Schlacht beendet ist, der Fluch jedoch immer noch vorhanden ist. Richtig schlau bin ich daraus auch nicht geworden.
~~~Fazit~~~
Es gab ja schon etliche Alben, die mich mehr als überzeugt hatten. Aber "Nightfall in middle-earth" kämpfte sich unverschämt auf latz 1 und befindet sich nun seit fast einem jahr dort. Der erste Absatz des Berichtes ist dabei 100% ernst gemeint: das Album strahlt von derartiger Genialität, dass das normale menschliche Gehör zunächst nicht in der Lage ist, es wahrzunehmen, man nimmt es zuerst wie den siebten Longplayer von Blind Guardian hin, doch es ist mehr. Viel mehr. Es gibt niemanden, aber auch wirklich niemanden, der das Album so in Worten beschreiben kann, wie es wirklich ist.
Wenn jemand Blind Guardian nicht kennt, und jetzt denkt, dass ich das Album einfach zum Himmel hochlobe, weil es mir halt eben gefallen hat, der ahnt nicht, wie er sich irrt: hier geht es nicht einfach nur ums Gefallen, um Musik, die man einfach so einlegt um ein wenig zu lauschen. Versteht ihr das nicht, wir haben es hier mit GÖTTERN zu tun, mit musikalischen Göttern!
Ich kann hier noch ewig und endlos so weiterkritzeln und sicher werde ich auch so nicht viele Leute dazu bewegen können, hier mal reinzuhören, aber dann seid ihr eben selber schuld, wenn ihr euch sowas entgehen lasst.
Da die "Gardinen" davon ausgingen, dass wohl nicht jeder "Silmarillion" gelesen hat, wurde der Mittelteil der Story kurz zusammengefasst und im Booklet abgedruckt. Für die, die sich gerne mit den Texten befassen. Auch wenn man dadurch einen kleinen Einblick in die Geschehnisse hat, sollte man trotzdem lieber das Buch lesen.
In anderen Berichten über die CD haben einige gemeint, die Texteinlagen würden sie stören. Ich kann mich dem nicht anschliessen, sowas gehört nun mal in ein Konzeptalbum. Auch die Tatsache, dass ein Konzeptalbum in der Regel viele Tracks hat. Bei solchen Zwischenstücken, wie "The minstrel", "Battle of sudden flame" und "Out on the water" tut es einem richtig in der Seele weh, dass die Stücke so kurz sind. Die wohl genialsten Songs sind "Into the storm", "Nightfall", "The curse of Feanor", "Mirror mirror" und "Time stands still".
Also, wer Blind Guardian nicht kennt: vergesst alles, was ihr bisher über Metal gehört habt und hört hier rein!
Wer das Album nicht hat: Buy or die!
(Da ich ebenfalls bei Ciao.com unter dem Namen GreatChain schreibe, solltet ihr euch nicht wundern, wenn euch dieser Bericht bekannt vorkommt!)
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-09-14 19:12:42 mit dem Titel Ich habe ihnen ja viel zugetraut....
....aber was sie hier abgeliefert haben, ist einfach nur unglaublich! Besser gesagt, der letzte Longplayer "Nightfall in middle-earth" der deutschen Melodic/Speed/waswasichwas-Metaller Blind Guardian ist so gut, dass es fast schon über die Skala geht. Wirklich! Es ist so gut, dass es einem am Anfang gar nicht so besonders gefällt. Man muss sich das Album anfangs regelrecht eintrichtern, und erst ab dem dritten Hören fängt es an zu gefallen. Dass Blind Guardian immer für eine Überraschung gut sind, ist ja bekannt, und dass sie in einzelnen Songs immer wieder von Büchern von J. R. R. Tolkien inspiriert wurden, ist ja auch kein Geheimnis, aber mit "Nightfall in middle-earth" ist ihnen ein auf Tolkien's "Silmarillion" basierendes Konzeptalbum gelungen, welches zum Gesprächsstoff für wohl einige Dekaden sein wird.
Die Vergangenheit von Blind Guardian sah ganz anders aus: 1988 kam ihr erstes Album "Batallions of fear" raus. Von Fantasy Metal keine Spur. Auch nicht beim nächsten Album "Follow the blind" aus dem Jahre 1990. Anflüge von Fantasy konnt man erst auf "Tales from the twilight world" (1990) hören.
So ging die Geschichte voran und bei jedem Album fragte man sich: "Können sie es noch besser machen?" Ja, sie können es. Leider brauchen sie dafür immer 2-3 Jahre. Kein Wunder, sie feilen und schrauben an den Songs bis alles perfekt sitzt. Bei den Aufnahmen von "Nightfall in middle-earth" haben sie sich einmal sogar wegen einem Drumbreak geprügelt. Die lange Warterei entschädigt sich immer, noch nie wurde man von ihnen enttäuscht.
"Nightfall in middle-earth" hat zwar 22 Tracks, doch nur 11 davon sind richtige Songs. Die anderen 11 sind entweder gesprochene Textpassagen oder kleine Flöteneinlagen, die die Stimmung steigern.
Line-Up (welches sich seit 13 Jahren nicht geändert hat):
Hansi Kürsch - Vocals
André Olbrich - Guitars
Marcus Siepen - Guitars
Thomas Stauch - Drums
Mr. Kürsch hat früher nebenher auch den Bass bearbeitet, aber da er sich hier vollständig auf den Gesang konzentrieren will, ist hier Oliver Holzwarth als Gastmusiker am Bass tätig. Ausserdem quält Mathias Wiesner das Keyboard, Michael Schüren das Klavier und Max Zelzner die Flöte.
Die Trackliste:
1. War of wrath*
2. Into the storm
3. Lammoth*
4. Nightfall
5. The minstrel*
6. The curse of Feanor
7. Captured*
8. Blood tears
9. Mirror mirror
10. Face the truth*
11. Noldor (dead winter reigns)
12. Battle of sudden flame*
13. Time stands still (at the iron hill)
14. The dark elf*
15. Thorn
16. The eldar
17. Nom the wise*
18. When sorrow sang
19. Out on the water*
20. The steadfast*
21. A dark passage
22. Final chapter (thus ends...)*
Die Tracks, bei denen ein Stern steht, sind die Texteinlagen. Ich werde zwar erwähnen, was sie beinhalten, aber was sie bedeuten kann ich nicht sagen, da ich "Silmarillion" nicht gelesen habe.
"War of wrath" ist am Anfang nur ein ziemlich wütendes Kampfgeschrei. Danach sagt jemand, dass die Schlacht und damit auch alles andere verloren ist. Der Feind ist nun hier und wird bald kommen. Dann sagt derjenige zu einem anderen, dass er gehen soll, solange noch Zeit ist.
"Into the storm" donnert sofort mit der Gitarre und einer leicht orientalisch klingenden Melodie los. Das Bridge ist sehr schnell gesprochen, der Refrain erzeugt richtig Kampfstimmung (*aaaaangriff!*) und eignet sich richtig zum Mitgröhlen. In der Mitte kommen einige Solos, deren Aufbau sofort an die guten alten "Gardinen" errinert. Ein perfekter Opener, wie er nicht besser sein kann, und auch einer der besten Songs auf der Scheibe.
"Lammoth" enthält nur Windrauschen und einen deftigen Schrei.
"Nightfall" fängt richtig traurig mit der akustischen Gitarre und der Flöte an. Der gleich darauf kommende Gesang hört sich nicht fröhlicher an, die bereits bekannte Schlacht scheint wohl verloren zu sein. Ein paar Chöre sind auch enthalten. Der bald kommende Refrain ist mehr als nur göttlich, ziemlich mittelalterlich angehaucht und total genial zum Mitgröhlen. Teilweise kommen auch richtig aggressive Vocals, ebenso wie triumphierende Keyboardtöne und ein sehr schwer zu merkendes Solo. Der Refrain wird aber leider nur dreimal gesungen, brennt sich aber deratig in die Gehörgänge fest, dass man nicht mehr weiss, wo man sich davor retten soll. Wofür man die Jungs aber gerne tadelt: der Song ist viel zu kurz. Aber köpft mich, wenn er nicht als Live-Song perfekt ist!!
"The minstrel" ist ein kurzes akustisches Gitarrensolo mit etwas Gesang darauf. Könnte ruhig etwas länger sein.
"The curse of Feanor" kennt keine Kompromisse und beginnt sofort mit nicht sehr freundlich klingender Gitarre, Hansi's Vocals natürlich dementsprechend. Der Break ist sehr klar gesungen, bevor es im Refrain wieder etwas "wilder" zur Sache geht. Einige Chöre sind auch enthalten, ohne geht's ja nicht. Ich habe schon längst das Zählen aufgegeben, wie oft ich den Song schon unter der Dusche gegröhnt habe. *rofl*
"I will always remember the cries, like the shadows which cover my life, I will always remember time, and after all I'm still alive, I'm still aliiiiive, I'm still aliiiiiiiive!!!"
Gegen Ende kommen noch heftige Drumattacken.
"Captured" enthält nur Windrauschen, Schmerzensschreie und irgendeine Kreatur sagt, dass "du nun für immer sein Gast bist". Und lacht auch noch darüber.
"Blood tears" kommt nach all dem Soundgemetzel richtig entspannt rüber. Ein akustisches Gitarrenriff, gefolgt von Trauergesang. Aber im Refrain kommen meiner Meinung nach ein bisschen zuviele Chöre. Nach dem ersten Refrain wird's richtig übel, Hansi schreit sich sich die Stimme aus dem Hals. Aber im Refrain trauert er dann wieder. Kann sich wohl auch nicht entscheiden. Ein klein wenig depressives Solo hämmert alles in Grund in Boden.
"Mirror mirror" donnert zwar mit dem Bass los, aber irgendwie fröhlicher. Darüber legt sich ein mittelalterliches Solo, welches sofort von dem nächsten abgelöst wird. Sehr schneller Gesang, im Refrain ziemlich fröhlicher und perfekt zum Mitsingen. Man könnte zwar noch etwas bemängeln, dass der Gesang etwas zu stark im Vordergrund steht, aber daran gewöhnt man sich schnell. Der Song ist nur so vollgespickt mit genialen Melodien und nicht minder genialen Bridges und treibenden Solos. Die Jungs haben Wert darauf gelegt, dass der Song von der ersten bis zur letzten Sekunde folkig anhört.
In "Face the truth" wird erzählt, wie Hoffnung und Lügen zusammen wirken. Das ganze ist von Vogelzwitschern untermalt.
"Noldor (dead winter reigns)" fängt mit fast bluesigen Klängen an. Dann kommt chorartiger und etwas trauernder Gesang. Das Bridge ust zwar ruhig, lingt aber ziemlich "vorwurfsvoll". Die drückende Stimmung würgt einen schon fast. Der Song ist aber trotzdem unbeschreiblich, man muss ihn gehört haben. Deftige Gitarrenmelodien, die sich kräftig von der Stimmung entfernen, wirken trotzdem nicht fremd.
"Battle of sudden flame" ist von der Flöte gespielt, bevor der Gesang und die akustische Gitarre einstimmen.
"Time stands still (at the iron hill)" fängt richtig majestätisch mit dem Bass an. Der Gesang ist beinahe als ängstlich zu bezeichnen. Allerdings, bis der Refrain kommt. Da geht es ziemlich fröhlich zur Sache, wenn auch langsam. Richtig Folk-mäßig und barock. Was Hansi aber kurze Zeit später mit seiner Stimme veranstaltet, ist ja wohl unfassbar. Von kreischend bis brüllend führt er die komplette Bandbreite aus. Ein typisches "gardiniges" schwer eingängiges Gitarrensolo kommt auch zum Vorschein. Das einzige Manko bei dem Song, ist dasselbe, wie bei "Nightfall": Der Refrain wird zu selten wiederholt. Da hilft wohl nur die "Back"-Taste, jedesmal wenn der Song endet.
In "The dark elf" kommen die Geräusche eines Gewitters mit einer Textpassage, die sich ziemlich nach Latein anhört.
"Thorn" fängt mit den Keyboards an, die vom Bass untermalt werden. Der darauffolgende Gesang ist zunächst ruhig, artet später zu chorartigem Chaos aus. Vom Text lässt sich nicht viel erkennen. Hmm, vielleicht ist das ja dieser kleine Ausrutscher, den jedes Album haben muss. Musikalisch gesehen ebenfalls kein Highlight, nur einige Solos bügeln die Sache etwas aus. Ich kann mir schlecht vorstellen, dass dieser Song einmal live gespielt wird, es würde die Zuhörer eher langweilen.
"The eldar" ist eine für Blind Guardian ziemlich ungewöhnliche Ballade. Vollständig von Klavier gespielt, und von Hansi's abwechlungsreichen Vocals unterstützt. Geht von ruhig bis rasend. Am Anfang vielleicht nervig, aber man braucht Zeit, bis man dieses Werk begreift. Die Genialität der Guardians ist eben zu hoch für unser stinknormales sterbliches Gehör!
Bei "Nom the wise" geht die Geschichte von "The eldar" scheinbar weiter, denn da wird dieser "Eldar" betrauert, es wird von ihm Abschied genommen.
"When sorrow sang" donnert den Hörer sofort mit heftiger Gitarre voll, das Tempo erreicht wahrscheinlich seinen Höchstwert auf dem ganzen Album. Der Song haut zwar nicht um, ist aber auch gut. Den Highlight bietet wohl der ziemlich eingängige Refrain. Die Stimmung passt aber ganz und gar nicht zum Songtitel.
"Out on the water" ist vollständig von der akustischen Gitarre gespielt, und von leisem Gesang unterstützt. Könnte auch ruhig etwas länger sein.
In "Steadfast" behauptet jemand, er sei nun endlich König der Welt.
"A dark passage" fängt mit dem Bass und streicherartigen Geräuschen an. Der gleich darauffolgende Gesang ist vollständig im Kanon gesprochen, was die Jungs sich hätten sparen können. Der 1. Vers enthält aber nichts derartiges mehr. Die Vocals welchseln rasend zwischen schnell und langsam, leise und fast brüllend. Der Refrain ist einer von den besseren. Einige Keyboardsolos mit den "Streichern", die wir schon vom Anfang kennen, hört man auch, es sei denn, die vorherigen Songs haben einen in ein derartges Trance gebracht, dass man nur noch dahockt und nichts mehr hört. Der einzige Nachteil bei dem Song wäre wohl die letzte Minute. Irgendwie überflüssig....
In "Final chapter (thus ends)" wird erzählt, wie die Schlacht beendet ist, der Fluch jedoch immer noch vorhanden ist. Richtig schlau bin ich daraus auch nicht geworden.
~~~Fazit~~~
Es gab ja schon etliche Alben, die mich mehr als überzeugt hatten. Aber "Nightfall in middle-earth" kämpfte sich unverschämt auf latz 1 und befindet sich nun seit fast einem jahr dort. Der erste Absatz des Berichtes ist dabei 100% ernst gemeint: das Album strahlt von derartiger Genialität, dass das normale menschliche Gehör zunächst nicht in der Lage ist, es wahrzunehmen, man nimmt es zuerst wie den siebten Longplayer von Blind Guardian hin, doch es ist mehr. Viel mehr. Es gibt niemanden, aber auch wirklich niemanden, der das Album so in Worten beschreiben kann, wie es wirklich ist.
Wenn jemand Blind Guardian nicht kennt, und jetzt denkt, dass ich das Album einfach zum Himmel hochlobe, weil es mir halt eben gefallen hat, der ahnt nicht, wie er sich irrt: hier geht es nicht einfach nur ums Gefallen, um Musik, die man einfach so einlegt um ein wenig zu lauschen. Versteht ihr das nicht, wir haben es hier mit GÖTTERN zu tun, mit musikalischen Göttern!
Ich kann hier noch ewig und endlos so weiterkritzeln und sicher werde ich auch so nicht viele Leute dazu bewegen können, hier mal reinzuhören, aber dann seid ihr eben selber schuld, wenn ihr euch sowas entgehen lasst.
Da die "Gardinen" davon ausgingen, dass wohl nicht jeder "Silmarillion" gelesen hat, wurde der Mittelteil der Story kurz zusammengefasst und im Booklet abgedruckt. Für die, die sich gerne mit den Texten befassen. Auch wenn man dadurch einen kleinen Einblick in die Geschehnisse hat, sollte man trotzdem lieber das Buch lesen.
In anderen Berichten über die CD haben einige gemeint, die Texteinlagen würden sie stören. Ich kann mich dem nicht anschliessen, sowas gehört nun mal in ein Konzeptalbum. Auch die Tatsache, dass ein Konzeptalbum in der Regel viele Tracks hat. Bei solchen Zwischenstücken, wie "The minstrel", "Battle of sudden flame" und "Out on the water" tut es einem richtig in der Seele weh, dass die Stücke so kurz sind. Die wohl genialsten Songs sind "Into the storm", "Nightfall", "The curse of Feanor", "Mirror mirror" und "Time stands still".
Also, wer Blind Guardian nicht kennt: vergesst alles, was ihr bisher über Metal gehört habt und hört hier rein!
Wer das Album nicht hat: Buy or die!
(Da ich ebenfalls bei Ciao.com unter dem Namen GreatChain schreibe, solltet ihr euch nicht wundern, wenn euch dieser Bericht bekannt vorkommt!) weiterlesen schließen -
Hansi Kürsch in Bestform
07.05.2002, 12:05 Uhr von
Kamui
Also Leute bevor es hier zu missverständnissen wegen den Kopien gibt. Ich bin bei ciao.de unter d...Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Das ist meiner Meinung nach einfach das beste Album von Guardian! Dieses Album ist auf alle Fälle ein Musskauf für alle Metalfans!
1. War of Wrath
Dies ist das Intro dieses Albums! Was einen schon Verrät um was es geht: KRIEG!
2. Into the Storm
Das ist Guardian wie ich es liebe! Schnell, hart, super Texte, super Gesang und einen phantastischen Refrain der ins Ohr geht! Was will man mehr?
3. Lammoth
Wieder nur ein kleines Intro...naja wenn man es Intro nennen kann wenn man nur jemanden schreien hört!
4. Nightfall
Ein etwas langsameres Lied als das von davor! Aber immer noch einfach genial! Der Text, Hansis Gesang und der Refrain! Wenn Guardian jetzt immer so weiter macht braucht man keine Angst mehr zu haben einen Fehlkauf zu machen!
5. The Minstrel
Ein recht kurzes Bardenlied!
6. The Curse of Feanor
Dieses Lied hat wieder die härte von „Into the Storm“! Auch hier kann man wieder nur sagen: GENIAL!
7. Captured
Wieder nur ein Intro???? Man hört jemanden reden!
8. Blood Tears
Mein Favorit auf diesem Album! Für mich ist das, das beste Lied was ich auf diesem Album kenne! Der Refrain ist einfach der beste den ich jemals in einem Guardian Album gehört habe!
9. Mirror Mirror
Mirror Mirror ist sicher jedem einen Begriff! Doch das Lied ist nicht wirklich gecovert! Da der Text anders ist! Dieser Song ist recht schnell und hat mal wieder einen großartigen Refrain!
10. Face the Truth
Dies ist wieder nur ein Intro (ich sag jetzt einfach Intro und fertig)! Man hört wieder jemanden erzählen!
11. Noldor (Dead Winter Reigns)
Dies ist ein sanftes Lied! Aber gerade deshalb ist gerade der Refrain so phantastisch! Man kann sich richtig die Landschaft vorstellen wenn man die Augen schließt!
12. Battle of Sudden Flame
Ein Bardenlied?
13. Time Stands Still (At the Iron Hill)
Das ist nach „Blood Tears“ mein zweites absolutes Lieblingslied auf diesem Album! Ich liebe einfach diesen Refrain in diesem doch recht schnellen Lied!
14. The Dark Elf
Hier hört man kurz einen Chor singen! Also für mich wieder ein Intro!
15. Thorn
Dies ist auch ein sanftes Lied! Was mir nicht wirklich gefällt! Aber es hat einen schönen Refrain!
16. The Eldar
Dieses Lied hat einen schönes Klavierspiel! Hansis Stimme hört sich hier wirklich gut an! Auch der Refrain ist gerade durch dieses Klavierspiel recht interessant!
17. Nom the Wise
Man hört wieder nur jemanden reden!
18. When Sorrow sang
Das ist auch wieder ein recht schnelles und hartes Lied! Ich höre es aber nicht gerne! Irgendwie gefallen mir die letzten Lieder von diesem Album nicht wirklich gut! Aber hören tu ich sie trotzdem (was für ne Logik gell?)
19. Out on the Water
Wieder eine sanfte Melodie mit einem kurzen Chorgesang!
20. The Steadfest
Hier hört man wie jemand etwas erzählt!
21. A Dark Passage
Nicht wirklich ein toller Abschluss dafür das es das letzte Lied auf diesem Album ist! Aber der Refrain verschmerzt es wieder!
22. Final Chapter (Thus Ends...)
Die krönende Abschlussrede!
Fazit:
Dieses Album ist wirklich das beste was es von Guardian gibt! Wenn sie wirklich so bleiben wie in diesem Album dann werden das noch tolle Jahre mit Guardian! Ich freue mich schon auf die neue Maxi die demnächst herauskommt! Und hoffe das auch bald ein neues Album folgen wird! weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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martinius, 07.05.2002, 12:22 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Machen schon immer gute Musik. Haben es bis jetzt zum Glück auch nicht verlernt!
-
-
Der Soundtrack zu Tolkiens Silmarillion!
29.03.2002, 21:50 Uhr von
Tjodalv
Hi! Vielleicht kennt mich jemand von Ciao.com, dort bin ich unter dem Nick "TheMirghon" tätig... ...Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
„Wer Tolkien kennt, wird dieses Album lieben...“ – so kann man es ausdrücken, denn selbst Tolkien wäre vor Freude in glühende Funken zersprungen, wenn er zu Lebzeiten dieses Album noch erleben hätte dürfen.
Es geht um das Album „Nightfall In Middle-Earth“ der Krefelder Band Blind Guardian. Die CD ist das Konzeptalbum zu der Tolkien-Bibel „Das Silmarillion“, und der musikalische Genialität ist (fast) so groß wie der Umfang des Lebens- und Meisterwerks Tolkiens, der eben nicht nur eine ganze Welt, ihre Geschichte und endlose Sprachen erschaffen hat, sondern auch das zweitbekannteste Buch der Geschichte geschrieben hat: Der Herr Der Ringe, eben verfilmt.
Beinahe hätte Blind Guardian sogar den Auftrag bekommen, den Soundtrack zum Film zu erstellen, doch der Sänger und Bandleader Hansi lehnte ab: Das hätte die Band für 10 Jahre in ein dunkles Loch namens Twilight Hall Studios geworfen, und das wäre natürlich inakzeptabel gewesen...
Das einzig Streitbare an diesem Album ist der Name, denn einen dauerhaften „Nightfall“ gab es zwar in Valinor, bei der Zerstörung der zwei Bäume durch Morgoth, nicht aber in Mittelerde, wo dieser unterworfen werden konnte. Doch angesichts des Handlungsverlaufs, das Ende einmal ausgenommen, ist der Name eigentlich passend...
~~~ ZUR BAND ~~~
Blind Guardian formierten sich 1985 und brachten vier Jahre später ihre erste Platte heraus; damals noch ein wirrer Heavy-Metal-Stil. Mit ihrem fünften Album, „Imaginations From The Other Side“, änderten sie 1995 ihren Stil allerdings langsam in Richtung Fantasy-Bombast-Metal und nahmen etliche Keyboards dazu, und es entstand ein unvergleichlicher Sound, der auf dieser und der nachfolgenden Platte seinen Höhepunkt fand.
„Nightfall In Middle-Earth“ erschien 1998, also erst drei Jahre nach dem Vorgänger; das lag daran, das Blind Guardian sich seit der letzten CD zu extremen Perfektionisten entwickelt hatten. Jeder Ton, jeder Schlag, jede Silbe, jeder Tempowechsel – alles sollte bis ins Genaueste stimmen. Doch das Warten hatte sich gelohnt: Fans und Kritik waren gleichermaßen aus dem Häuschen und krönten dieses Album mit unzähligen Lobesüberschüttungen. Der Nachfolger, „A Night At The Opera“, brauchte noch einmal vier Jahre Zeit und ist eben erst am 4.3. in den Läden erschienen.
BANDMITGLIEDER
Hansi Kürsch – Gesang und Songwriting
André Olbrich – Akustik-, Bass- und E-Gitarren, Songwriting
Marcus Siepen – Bassgitarre
Thomas Stauch – Schlagzeug
Als Gastmusiker waren bei diesem Album aber außerdem noch 3 Leute für den Chor, 3 Leute für Keyboard&Klavier, 1 Flötist und 2 Erzähler dabei – macht also insgesamt 13 Leute...
~~~ ÜBER DAS SILMARILLION ~~~
Das Buch von John Ronald Reuel Tolkien (zusammengefasst und geschrieben eigentlich von seinem Sohn Christopher) beschreibt die Geschichte Mittelerdes vom Anfang bis zum Ende des dritten Zeitalters, das wir in „Herr Der Ringe“ finden können. Es wird nicht umsonst „Die Tolkien-Bibel“ genannt, denn sowohl Umfang und Fülle als auch Schreibstil sind dementsprechend: Beginnend mit „Ilúvatar the One made first the Ainur, the Holy Ones, before he created Arda, the World in which Middle-Earth lies...“ oder so, folgen teilweise endlose Stammbäume, unzählige zusammengefasste Kurzgeschichten (die Reise Frodos, die immerhin sechs Bücher füllte, wird hier gerade einmal in einem Satz erzählt!), was einem praktisch einen Gesamtüberblick über die Welt und Geschichte gibt – und eine blasse Ahnung, was für ein Umfang die Phantasien von Tolkien wirklich erreichte.
Das Buch ist in 5 Teile unterteilt: „Ainulindalё“, die Geschichte von der Erschaffung der Ainur („Heilige“: sie sind in etwa mit den altgriechischen Göttern zu vergleichen) und der Welt, genannt Arda; die „Valaquenta“, in der die Valar der Erde ihr Gesicht geben, indem sie Berge, Flüsse und Pflanzen schaffen und in der ein Vala namens Melkor diese Taten sabotiert, da er alleine Arda beherrschen will. Dann kommt der eigentliche Mittelteil, „Quenta Silmarillion“, der auch ca. 80% des Buches umfasst: Hier wird vom Schicksal der Elben und Menschen und ihrem Krieg gegen Melkor, der nun in Morgoth umbenannt wird, erzählt – und nur diesen Teil schneidet „Nightfall In Middle-Earth“ an, während die nachfolgenden Teile „Akallabêth“ und „Von den Ringen der Macht und dem dritten Zeitalter“ nicht mehr besungen werden.
Es würde wohl allerdings den Umfang dieses Berichts sprengen, hier die wenigstens notwendigen Geschichten zu erzählen, die zum Verständnis der CD notwendig wären; doch wer das Buch schon kennt, darf ja getrost mitlesen.
~~~ BOOKLET ~~~
Das Büchlein in der Vorderscheibe der Hülle ist in Grau gehalten, im Hintergrund sieht man jeweils passende Ausschnitte aus dem Cover. Während die erste Seite für Impressum, Copyrights und Widmungen reserviert ist, findet man auf den letzten Beiden die allseits beliebten blindguardianischen Danksagungen Marke
Thomas („Axel, sie sind in unserem Messestand und sie sind nackt!!“), unsere Freunde (R.I.P., oder nur im Tiefschlaf?), Matthias („wahre Männerfreundschaften entstehen nachts um 3 mit Chili Con Carne fleischlos“) usw...
Ich bin jedes Mal überaus erfreut, wenn ich mich lachend am Boden liegend finden darf, während ich die kranken Danksagungen der vier lese...*grins*
Im Innenteil sind 5 Seiten für die Songtexte reserviert, während auf den nachfolgenden 6 Seiten grob der Handlungsverlauf aus der Sicht von Maglor (ein Sohn Fёanors) geschildert ist. Der ist aber ziemlich schwierig zu erschließen und taugt eigentlich im Grunde nicht dazu, Unwissenden die Geschichte nahe zu bringen, sondern ist eher etwas für Leute, die das Buch kennen und Spaß daran finden, diesen Text zu entschlüsseln...
~~~ COVER ~~~
Das Cover wurde von Andreas Marschall entworfen – etwas Anderes hätte ich aber ehrlich gesagt auch gar nicht erwartet, denn man muss sich dieses nur einmal anschauen, um zu wissen: Das ist keine Kitschmalerei, das ist Kunst.
Auf dem Bild kann man eine große, dunkle Halle erkennen, in deren Mitte sich ein schwarzer Thron befindet. Das ist Angband, die Festung Morgoths, und hier ist sein Thronsaal zu sehen; er selbst hat sich natürlich auf dem großen Stuhl, umgeben von Heerscharen seiner Orkdiener, platziert. Hier sieht man wunderbar rote Augen, die schwarze, ausgesogene Haut, den grimmigen Blick, die schwarze Rüstung sowie nicht zuletzt die Krone mit den 3 Silmaril; eben alles, was so zu Morgoth gehört – ja, fast genau so habe ich ihn mir beim Lesen vorgestellt!
Nun zu dem Ereignis, welches dieses Bild festhalten soll: Es geht, klar zu erkennen, um das Lied von Beren und Lúthien, das aber zu langwierig wäre, um es hier kurz zu erzählen; für Leute allerdings, welchen die Geschichte bekannt ist: Es ist die wichtige Szene, in der Lúthien (immerhin das schönste Weib von ganz Mittelerde) Morgoth durch ihren Tanz bezaubert, während Beren, im Wolfspelz getarnt, zum entscheidenden Sprung ansetzt, um Morgoth ein Silmaril zu rauben – und das alles nur, um Lúthien heiraten zu können! Erinnert mich irgendwie an die Ilias...
~~~ SONGS ~~~
Das Album besitzt 22 Tracks, jedoch sind nur 11 davon wirkliche Lieder. Die „Zwischenspiele“ haben meist nur eine Länge von etwa einer halben Minute dienen oft als Einleitung zum folgenden Song; ich habe diesen Unterschied bei der Schreibung der Titel deutlich gemacht und mir des weiteren eine Tracklist erspart, damit dieser Bericht nicht noch länger als nötig ausfällt...
1 - War of Wrath - 1.50
Hier wird der Untergang Morgoths geschildert - ganz authentisch, mit Kampfszenen im Hintergrund. Am Ende hört man, wie Morgoth seinem Diener Sauron befiehlt, seinen Plan weiterzuführen, während er selbst aus der Welt flieht; eine eigenwillige Idee von Hansi Kürsch, finde ich allerdings, das Ende vorweg zu nehmen und gleich als Intro zu benutzen...
2 – INTO THE STORM
=> Dauer: 4.24
Hier fängt die CD praktisch erst an, und zwar in Form von einem „Gong...“ und einem Keyboardgebrabbel, das einem erst mal durch die Haut dringt, bevor Mr. Kürsch zu singen beginnt und vom Streit Morgoths mit der Riesenspinne Ungolianth erzählt: Morgoth, der sämtliche Diamanten der Noldor mit ihrer Hilfe gestohlen hat, liefert sie zwar allesamt dem lichtverschlingenden Ungeheuer aus, behält aber die Silmaril fest in seiner rechten Hand und weigert sich, diese ebenfalls auszuhändigen. Darauf reagiert die Spinne natürlich allergisch, denn dieser Handel war vorher abgemacht gewesen – schließlich kommt es zum Kräftemessen mit den Beiden, was man sich dann im nächsten Track anhören kann...
Dann haben wir gleich am Anfang einen sooooooo (7!) geilen Refrain, den allerdings die Diener Morgoths singen und der mit der Story recht wenig zu tun hat - völlig egal allerdings, denn es ist – wie so viele andere auf dieser Scheibe – einfach ein a) abgehender, b) genialer und nicht zuletzt c) hoffnungslos im Gehör festsetzender...Refrain. Und der Rest geht so hammerartig ab, dass man gar nicht anders kann als mitjaulen – und wie immer bei Blind Guardian wiederholt sich hier kaum etwas!
Fazit: Nach „Mirror Mirror“ der flotteste Song auf der Platte, finde ich...aber wie auch immer, der Track ist der ABSOLUTE Ohrwurm!!!
3 - Lammoth - 0.28
Hier hört man nun den legendären Schrei Morgoths, den er beim Kampf mit Ungolianth ausstieß. Er ging über alle Länder hinweg, versetzte die dort lebenden Sindar in Schrecken und hat sich zumindest mal ein ganz deutliches Gehör verschafft – er konnte später auch nur siegen, nachdem ihm seine Balrogs aus dem Norden zu Hilfe kamen...jedenfalls wird das hier ganz toll rübergebracht, ist ansonsten aber natürlich nix besonderes.
4 – NIGHTFALL
=> Dauer: 5.34
Eingeleitet von einem traurig-tragischen, ruhigen Gitarrenspiel, legt diese Fast-Ballade ganz plötzlich ziemlich los und setzt Kanon-Chöre ein, die einem das Blut in den Adern durchschütteln – kein Wunder, wird hier auch nichts Anderes als die Zerstörung der zwei Bäume des Lichts von Valinor durch Morgoth und Ungoliath betrauert: Yavanna hat anfangs eine kurzen Auftritt, bevor dann schließlich der über alle Maßen göttliche Refrain...was? Wie oft ich diesen Ausdruck noch benutzen will? Nein, aber dieser Chorus unterscheidet sich ein wenig von den anderen...er ist nicht flott und macht nicht täterätätää, sondern geht vollkommen ruhig, aber dennoch unaufhaltsam unter die Haut. Und von den Midparts will ich lieber gar nicht erst anfangen...
Nachdem erzählt wurde, wie die zwei Bäume zerstört wurden, singt Hansi die legendäre Ansprache Fёanors in der Stadt Tirion, in der er zur Rebellion gegen die Valar aufruft und sein Volk zurück nach Mittelerde führen will; danach geht es noch ein bisschen weiter und wir hören noch einmal den Refrain.
Fazit: Der Song ist sowohl wunderschön als auch ergreifend – und doch abwechslungsreich und auf jeden Fall zum wiederholten Hören geeignet! Einer der besten Songs des Albums...
5 - The Minstrel - 0.32
Hier wird noch einmal kurz die Szene in Tirion geschildert, kurz bevor Fёanor zu sprechen beginnt. Es ertönt eine kleine Akustikgitarrenmelodie und mit der Textzeile „Here I stand in front of the crowd – exited faces, what will be next? I still don’t have a clue…” soll wohl Maglors Sicht geschildert sein; immerhin erzählt er ja im Booklet die Geschichte…
6 – THE CURSE OF FEANOR
=> Dauer: 5.41
DER Dauerbrenner und Klassiker!! Flott, genialst und einfallsreich bis zum Schlusston wird hier der verhängnisvolle Schwur Fёanors und seiner Söhne geschildert, der den Aufbruch der Noldor-Elben aus Valinor markiert. Dabei liefert sich Hansi ein Gesangsduell mit sich selbst (hohe Stimme = Fёanor, tiefe Stimme = Finarfin, sein Bruder) und kreischt uns erst mal in Grund und Boden, bevor uns die Riffs noch weiter in Grund und Boden stampfen und uns der absolute Abgeh-Chorus nochmals überrollt. (Dieser Song hat sogar 2 verschiedene Refrains..!!..) Am Ende des Liedes sieht Fёanor seinen Fehler letztendlich ein, was aber eigentlich gar nicht zum Buch passt...oder ist hier wieder Maglors Sicht geschildert? Dies wird nicht ganz klar, aber klar ist auf jeden Fall, das dieser Song umwerfend ist und ich diesmal kein Fazit brauche, um das noch extra zu sagen...
(Dies war übrigens mein erster BG-Song!! Ah ja, die Erinnerungen...)
7 - Captured - 0.26
Morgoth spricht: „You’re now my guest. FOREVER! Wuhuhahahaha...“ Ja ja, ein fieses Lachen und das dazugehörige Gestöhne des gefangenen Maedhros, ein Sohn Fёanors, gehört eben dazu.
8 – BLOOD TEARS
=> Dauer: 5.23
Mit ruhigen Keyboardklängen und einer einzigartigen Gesangstechnik (Tonlagenwechsel, passende Laut- und Leise-Abstimmung...) wird hier die Geschichte von „Captured“ erzählt: Maedhros, der von Morghoth mit einer Hand (!) an den höchsten Turm der Thangorodrim gekettet ist, wird ausgerechnet von dem zur Erzfeindsippe gehörenden Fingon (Sohn Fingolfins) gerettet. Der Refrain hat durchaus Ohrwurmtauglichkeit, hat mir aber doch nicht so gefallen, dass er jemals einen Platz in meinem Radiosender gefunden hätte. Immerhin, es gibt auch einige flotte Stellen, doch insgesamt...
Und so geht die Geschichte aus: Fingon, der es nicht schafft, die Kette, die Maedhros an den Turm kettet, zu durchtrennen, ist schließlich gezwungen, dessen Hand einfach abzuhacken, was schließlich auch in der letzten Zeile besungen wird. Durch diese Tat wird einiges, was von der Feindschaft zwischen den beiden Häusern da war, bereinigt...doch auch nicht für lange Zeit.
Fazit: Eine nette Ballade, hat mich aber nicht besonders berührt.
9 – MIRROR MIRROR
=> Dauer: 5.07
„Spieglein, Spieglein, an der Wand, siehst du jenseits dieses Land?“ Damit ist wohl das Tal Tumladen gemeint, aber was das mit dem Spiegelei an der Wand soll, ist mir auch nicht ganz klar :-) Tja, da hat sich Herr Kürsch wohl eine kleine künstlerische Freiheit erlaubt...
Das Lied fängt an sich ganz ruhig, doch stampfig an, bevor es so richtig loslegt und Turgon seinen Traum von Gondolin beschreit...nur, dass neben dem Gesang noch endlose, abwechslungsreiche Riffs, ideenreiche Akkorde, wunderbare Melodiefolgen, zahllose Tempiwechsel, jede Menge Speed und ein absoluter Top-Refrain vorhanden ist! Nebenbei erzählt Turgon weiter von seinen Visionen, die er von Ulmo, Vala der See, erhalten hat: Eine sichere Burg verschanzt in den Bergen zu bauen, und zwar nach dem Vorbild von Tirion.
Fazit: Ein sehr flotter und mitreißender Song, der etwas verändert auch als Single erschien und gemeinhin auch als bester Song der Band angesehen wird – hm, na ja, dem würde ich allerdings nicht zustimmen...
10 - Face The Truth - 0.24
Fingolfin zieht Bilanz über den Marsch seines Volkes über die Helcaracaxё und fasst wieder Mut, als er den neugeschaffenen Mond aufgehen sieht.
11 – NOLDOR (DEAD WINTER REIGNS)
=> Dauer: 6.51
Hier wird nun lang und breit von der Flucht der Noldor, dem Sippenmord in Alqualondё und dem Schicksal der Noldor aus der Sicht von Fingolfin erzählt: Nachdem Fёanor mit seinen Schiffen übergesetzt hat und diesen im Stich gelassen hat, müssen sie sich nun an den Marsch über das Malm-Eis der Hecaracaxё wagen. Der Song selber ist eine langsame und seeehr langgezogene Ballade mit teilweise recht schrägen Tönen und hat mir beim ersten Hören vor allem wegen der Länge auch nicht besonders zugesagt; jedoch hat er eine wunderbare Textführung und einen ganz hübschen Refrain. Auch die Riffs am Ende sind zwar ziemlich langwierig und haben auch nicht das Tempo von beispielsweise „Time Stands Still“, sorgen aber doch für einigen Hörspaß...
Fazit: Eine der schwächeren Songs, zum Teil auch wegen der Länge.
12 - Battle of Sudden Flame - 0.44
Hier ist ein Track für die verhängnisvolle vierte Schlacht in Beleriand reserviert, in der Morgoth zum ersten Mal einen großen Triumph über seine Feinde erlangen konnte; allerdings hört man hier keine Schlachtenklänge, sondern Fingolfin, der den Ruin beklagt und sich schließlich zu der nun folgenden Tat entschließt...
13 – TIME STANDS STILL (AT THE IRON HILL)
=> Dauer: 4.53
Theatralisch stampfen hier E-Gitarren und mächtige Keyboards, legen dann plötzlich flott los und erzählen uns, wie Fingolfin, hoher König der Noldor, allein und ohne Begleitung ins feindliche Land des Dunklen Herrschers Morgoth ritt und ihn dort zum Duell herausforderte. Zuerst hört man ein wenig Landschaftsbeschreibung, bevor Fingolfin zu singen und kurz vor der 1. Bridge schließlich sogar zu schreien beginnt; danach folgt ein sehr heldenhafter Part, der den König hoch ins Licht setzt: „Lord of all Noldor, a star in the night and a bearer of hope – he rides into his glorious battle alone...“ bevor der ultimativ geniale, doch trotzdem absolut eingängige Mitsing-Refrain losgeht - abgelöst von einem kurzen Riff. Anschließend geht die Geschichte weiter; Fingolfin fordert den mit Furcht erfüllten Morgoth offen zum Kampf heraus, indem er ihn einen Feigling und Sklaventreiber nennt: Das darf sich Morgoth vor seinen Dienern nicht gefallen lassen und nimmt die Herausforderung an; währenddessen hören wir noch einmal den Refrain.
Dann folgt der Kampf: Fingolfin und Morgoth duellieren sich, wobei der Erstere anfangs große Erfolge zu verzeichnen hat; im Hintergrund läuft aber weiter ein derb langes und marschierendes Riff. Doch am Ende kann Morgoth seinen Gegner unterwerfen, indem er einfach auf ihn tritt; und hier setzt der Gesang wieder ein, natürlich etwas bekümmerter als zuvor, und nimmt jetzt den höhnischen Ton Morgoths an - direkt gefolgt vom einmaligen Refrain. Danach folgt der Abgang; Fingolfin ist tot, bekommt aber zum Abschluss noch ein gesangliches Denkmal gesetzt: „Praise our king“ wird viermal wiederholt.
Fazit: Der gesamte Song ist durchweg theatralisch, rhythmisch, flott – fast zum Mitmarschieren sozusagen...und als wäre das noch zu toppen, haben wir auch noch einen ultimativen Refrain hier. Besser geht es gar nicht!
14 - The Dark Elf - 0:23
Hier wurde nur kurz ein Track für den verhängnisvollen Liebeskummer (Schmalz...*g*) von Maeglin in der Stadt Gondolin reserviert; die Textzeile “A dark seed of evil is grown” ist direkt aus dem Buch übernommen.
15 – THORN
=> Dauer: 6.18
Für andere der schlechteste Song der Platte, für mich eine der genialsten Balladen der Welt...Das Thema ist hier leider nicht ganz ersichtlich. Unsere "alte Rotsocke" ;oP twicer@ciao.com glaubt, dass es sich hierbei um die Geschichte von Maeglins Verrat an Gondolin handelt, der die geheime Lage an Morgoth verrät; doch dies könnte man nur aus den ersten und letzten beiden Zeilen deuten („A black swan is born in that night / Enslaved and denied by my love and my enemies, I’m the illgotten son“) – doch meiner Meinung nach könnte das Lied auch genauso gut von Túrin Turambar oder etwas aus dieser Zeit handeln. Wie gesagt, der Text ist sehr schwierig...aber das gleicht die Musik aus. Ruhige, teilweise akustische Gitarren und eine einmalige Stimmleistung seitens Hansi Kürsch machen die ersten Minuten unvergleichlich – aber das ist beileibe kein Vergleich zum absoluten Bombast-Refrain, der mich jedes Mal wirklich dermaßen weghaut, dass ich immer meine Knochen von der gegenüberliegenden Wand aufsammeln muss...ziemlich stressig, aber den Genuss ist es wert...*g* Danach folgen einige Riffs, trotzdem bleibt dieser Song im ruhigen Rahmen einer Ballade. Gegen Ende folgt noch ein flotter Part, es wird der Refrain noch ein paar mal wiederholt, und mit einem einmaligen Instrumental wird dieser Track geschlossen...
Fazit: Umwerfendes Ding, hat scheinbar aber nur mir gefallen
16 – THE ELDAR
=> Dauer: 3.39
Das Lied über Finrod Felagund, der in Gefangenschaft Saurons für Beren sein Leben opfert, überzeugt durchweg allein durch edle Klavierklänge und das einmalige Gesangsspiel von Hansi, der mal flüstert, mal tief, mal hoch, singt und gegen Ende sogar noch richtig schreit...und obwohl es von den Instrumenten her hier keine besondere Abwechslung gibt, hat es doch aufwendige, einfalls- und abwechslungsreiche Melodien – und ist nebenbei eine absolut geniale Ballade; wirklich schade, dass er so ungewöhnlich kurz ist!
Ein Fazit erspare ich mir aber diesmal ebenfalls.
17 - Nom the wise - 0.33
Beren ehrt Fingon noch einmal in Worten, nachdem dieser sich für ihn geopfert hat.
18 – WHEN SORROW SANG
=> Dauer: 4.25
Sehr flott und mitreißend legt dieser Fetzen los und kommt nach 2 Strophen sofort zum überaus göttlichen Refrain, der sowohl Melodie, Tempo als auch Genialität hat und von Beren erzählt, der sich nach seinem Tode durch den Wolf Carcharoth weigert, von der Welt zu gehen. Danach folgt eine köstliche Bridge, in der er sich weigert, zu sterben, bevor er nicht seine Geliebte Lúthien noch einmal zu Gesicht bekommt. Diese macht sich natürlich sofort auf die Reise nach Westen (wie sie über die Barrieren kommt? Na ja, Tolkiens Sache...) und singt in Valinor schlißlich eines der schönsten Lieder, das sogar den harten Todesrichter Mandos erweicht. Schließlich lässt er Beren aus seinen Hallen frei und die beiden dürfen gehen; dafür gibt Lúthien ihre elbische Unsterblichkeit auf. Und der Song spielt noch einige deftig-heftige Riffs dazu, bevor ein wiederholter Refrain schließlich das Lied beendet. Was soll ich noch sagen?
Fazit: Wahrlich ein umwerfendes Teil...
19 - Out on the water - 0.44
Tol Galen, die „Grüne Insel“, ist der Ort, wo Beren und Lúthien nach ihrer Abreise aus Valinor bis an ihr Ende friedlich lebten. Davon erzählt dieser Kürzest-Song...
20 - The Steadfast - 0.21
Damit ist Húrin gemeint. Dieser Track bildet das Intro zum folgenden Lied.
21 – A DARK PASSAGE
=> Dauer: 6.01
Während Beren und Lúthien uns hier ein wunderschönes Märchen erzählten, ist in Mittelerde einiges passiert: In der fünften Schlacht von Beleriand, Nirnaeth Arnodediad, hat Morgoth ein vereintes Heer der Elben und Menschen vernichtend geschlagen. Hier geht es darum, wie er den Menschen Húrin gefangengenommen und in den höchsten Raum seinen Turms gesperrt hat. Doch Húrin verspottet ihn; und so sitzt er neben Morgoth und lauscht seinen Reden, während dieser seine Macht besingt und triumphiert, endlich der wahre König der Welt zu sein – all dies hörten wir ihn bereits im vorigen Track sagen. Doch Húrin verschweigt ihm die geheime Stadt Gondolin und tritt auch nicht auf seine Seite über...
Musikalisch legt das Teil ganz flott los und hört sich aufs Erste fast an wie die Hintergrundmusik von Age of Empires...:-) Dann beginnt der Gesang, und die Chöre legen bald los...obwohl der Song langsam an Tempo verliert, hört sich alles sehr hübsch an – später jedoch wird ganz schön rumgesägt, und die letzte Hälfte ist – mal abgesehen vom Refrain – sowohl schräg als auch genial, spätestens mit dem Glockengeläut und den rhythmischen Trommeln in der letzten Minute...auf jeden Fall ein sehr eigenes Stück!
Fazit: Ein sehr seltsames, aber trotzdem hörenswertes Gesangsepos...
22 - Final chapter (Thus ends...) - 0.48
Hier wird noch einmal der Ruin der „Schlacht der ungezählten Tränen“, Nirnaeth Arnodediad, zusammengefasst. Durch einen Verrat von Menschen aus dem fernen Osten (Taliban? *g*) ist die Schlacht verloren, und nur noch die verborgene Stadt Gondolin birgt Hoffnung für Beleriand. Doch wie schon im Intro gezeigt, hat Morgoth nicht mehr lange zu lachen...tja, und dann ist die CD aus.
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Und sofort ist man gezwungen, ein zweites Mal auf die Play-Taste zu drücken und sich dieses wunderbare Stück Musik noch einmal zu gönnen und für weitere 65 Minuten in die Welt Mittelerdes abzutauchen...aber halt, nur 65 Minuten? Es ist wirklich zu Schade, dass es keine 90 sind! Denn langweilig wird diese CD praktisch nie, und eintönig ist sie keinesfalls, da jedes Lied seine eigene Stimmung hat.
Im Laden kostet diese CD meist um die 15 €, also vergesst die Blumen für die Schwiegermutti und düst schnellstens in den nächsten Musikshop, um euch endlich mal ein echtes Vergnügen zu geben...nicht zuletzt, wenn ihr Tolkien-Fans seid, denn dann ist diese auf jeden Fall Pflicht!
Grüße aus der Marmeladendose,
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larshermanns, 29.03.2002, 22:02 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Sehr ausfuehroich...leider gehst Dui bei den Songs nur auf den Inhalt, jedoch nicht auf die Performance ein! Wie kommen die Songs denn rueber? Darueber erfaehrt man nichts. Leider! Und das bei dem extremen Berichts-Umfang!
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