Nil-Kreuzfahrt Testberichte
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Pro & Kontra
Vorteile
- Hier "lebt" die Kultur. Man ist hier in einem sehr hohen Maße von den Touristen abhängig.
- spannende Erlebnisse, viel zu sehen
- beeindruckende Denkmäler, super Reiseleiter, interessante Landschaft, viele Souvenirs zum shoppen, Zusammengefasst: Ich würde es wieder machen!
- Viel Kultur, viel Sehenswertes, schönes Schiff, herrliche Landschaft, nette Menschen, Sonne
Nachteile / Kritik
- Teilweise aufdringliche Händler, die einem unbedingt etwas verkaufen wollen - mit 100%iger Sicherheit ist auch ein "Touriaufschlag" mit dabei. Nichts für Leute mit schwachen Nerven oder ohne Kenntnisse im Handeln.
- nervende Händler
- aufdringliche Händler, Montezuma hat doch zugeschlagen :-(
- geht viel zu schnell vorbei
Tests und Erfahrungsberichte
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DER NIL - FLUSS DER EWIGKEIT
5Pro:
Geographische und historische Bedeutung
Kontra:
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Empfehlung:
Ja
In Sevilla hat mir einst eine Spanierin unerwünschterweise aus der Hand gelesen. Vorhergesagt hat sie mir, daß ich einst einen großen Fluß entlangreisen würde und dort mich selbst finden. Blödsinn habe ich gedacht und der alten Frau einige Münzen in die Hand gegeben.
Das Ziel meiner Hochzeitsreise war mir unbekannt und mein Mann ließ sich nicht einmal erweichen mir mitzuteilen, was ich denn für Kleidung mitnehmen sollte.
Zuerst nach Kenia und Tansania führte die Reise und dann war ein kleines Flugzeug gebucht. Der Flug führte über den Lake Victoria den Nil entlang bis Assuan. Unglaublich war der Anblick des grünlich schimmernden Wassers inmitten einer von Canyons und kleine Wasserfällen, dürren und trockenen Landschaften geprägten Umgebung. Und immer wieder dieser faszinierende Fluß mit Krokodilen, Nilpferden und unzähligen Vögeln.
In Assuan hatte ein ägyptischer Freund meines Mannes sein Boot zur Verfügung gestellt für eine Nilreise. Ein Kapitän sollte unsere Reise von Assuan bis Alexandria begleiten. Ein kleiner Jeep für Landausflüge war an Bord.
Gewaltig ist die Ausdehnung des Nils und gewaltig waren und sind seine Auswirkung auf das Land Ägypten. Plantagen in sattem grün erstrecken sich auf beiden Seiten des Nils. Immer wieder findet man Inseln im Fluß und westlich und östlich des Nils dominieren die großen Wüsten mit Tälern und Felsen.
Elphantine ist eine der Inseln. Faszinierend die Geschichte ihres Gottes Chnum mit dem Widderkopf. Er formt auf einer Töpferscheibe die Lebewesen und ihr Ka(die Bezeichnung der Ägypter für die "Seele"). Er gilt als Schöpfergott und Bringer der Nilüberschwemmung. Seine Gemahlin ist die Göttin Satet und deren gemeinsame Tochter ist die Göttin Anuket.
Die Lebensader der wohl prägsamsten Hochkultur Welt, ist genauso lebendig wie vor 8000 Jahren als Pharaoenen in ihren prächtigen Booten den Nil befuhren. Die Baudenkmäler entlang des Nils zeigen die großartige und faszinierende Geschichte Ägyptens. Die Welt muß stehengeblieben sein, die Menschen tragen weiße Kleidung, um sich vor der Sonne zu schützen. Winken dem Boot zu und bieten uns bei unseren Landgängen Tee und Essen an. Ein schönes Erlebnis die Nachfahren des alten Ägypten gastfreundlich zu erleben. Das Reisen mit einem Ägypter, hat es uns ermöglicht das Land hautnah zu erleben. Arme wie wohlhabendere Ägypter haben uns eingeladen und uns in ihre Häuser geführt. Gastfreundlich und überaus aufmerksam. Viele arm und doch aufgeschlossen gegenüber der Welt. Stolz auf ihre alte Kultur und auf die alten Funde, die manchmal in den Feldern gefunden werden. Drei Ernten pro Jahr werden bei den Feldfrüchten eingefahren. Bewässert wird noch mit den Bewässerungssystemen der Pharaonen. Nicht viel hat sich für die Felachen in 8000 Jahren geändert. Schreiben können die Kinder jetzt. Doch die Arbeit ist noch immer die gleiche! Baumwollfelder, Mais- und Maniok werden ebenso angebaut wie Feldfrüchte und Erdbeeren. Fruchtbar ist das Land entlang des Nils. Heute wird mit Kunstdünger gearbeitet und die alten Markierungen aus Pharaonenzeit entlang der Katarkte des Nils sind nutzlos geworden seit dem Bau des großen Staudamms. Das Nilhochwasser mit dem kostbaren Schlamm bleibt heute aus. Der Staudamm produziert Energie für die wachsenden Bedürfnisse des industrialisierten Teils Ägyptens
Der Sonnenaufgang über der östlichen Wüste und der Lauf der Sonne bis zu ihrem Untergang über der westlichen Wüste ist ein unvergeßliches Erlebnis. Wahr muß es sein, daß die Sonne ein Gott ist. Ra, der alte ägyptische Gott der Sonne, muß noch immer über Ägypten regieren, denn einen göttlicheren Auftritt als den der Sonne über diesem Land habe ich noch nie gesehen.
Der Fluß ist mächtig und spendet Reichtum mit seinem Wasser. Ägypten braucht den Nil, denn ohne das Wasser wäre Ägypten eine Wüste. Der tiefgrüne Streifen inmitten der ockerfarbenen Wüste ist ein Sinnbild für das Leben.
Am Bug des Schiffes lasse ich die Landschaft auf mich wirken. Unendlich scheint er zu sein, dieser Nil. Der längste Fluß der Erde, der Ägypten Reichtum, Wohlstand, Kultur und Logistik bot um ein Weltreich zu schaffen. Eines der bedeutendesten der Menschheit - auf jeden Fall das Weltreich, das am längsten existierte.
Langsam steuern wir auf das Delta zu mit seinen großen Plantagen und natürlich den riesigen Städten, die sich entlang des Nils ausbreiten. Kairo kündigt sich mit einem unglaublichen Lärm und Smog an. Wächter werden für die Sicherheit des Schiffes benötigt. Und dann der letzte Gruß an Ägypten in Alexandria, wo der Nil schließlich auf das Mittelmeer trifft und sich über das riesigen Delta langsam mit den salzigen Wellen mischt.
Da stand eines der 7 Weltwunder der Antike: Der Leuchtturm von Alexandria. Begrüßt hat er die Seefahrer aus aller Welt und den Weg gezeigt zu den Reichtümern Ägyptens - den Weg entlang des längsten Flußes der Welt.
Vieles habe ich auf dem Weg entlang des Nils besucht. Den Tempel der Hatschepsut. Die Nilinseln, Ausgrabungen bei Theben, das Tal der Könige und das Tal der Königinnen und natürlich die Pyramiden.
Begleitet hat mich bei all dem der sanfte Klang der Wellen des Nils an unserem Boot. Die Götter Ägyptens waren mir freundlich gestimmt, denn das was ich erleben durfte wird für immer mein Leben beeinflußen.
Die schönste Geschichte erzählte mir der Freund meines Mannes in einer sternenklaren Nacht bei Theben: Bei Nacht da würden alle Toten des alten Ägyptens erwachen aus ihrem Schlaf und mit der großen Barke vom westlichen Ufer des Nils ans östliche Ufer übersetzen. Dort besuchen die Toten die Lebenden und beeinflußen deren Leben im guten wie im bösen. Und dann wenn der Sonnengott morgens auf seiner strahlenden Scheibe auftaucht, werden die Toten mit Ra ihren Weg zurück auf die westliche Seite des Nils nehmen und über den Tag ruhen. Bis in alle Ewigkeit.
Und die Zigeunerin in Sevilla hatte vielleicht doch recht, als sie sagte, ich würde mich selbst finden. Der große Fluß und alles was mit ihm zusammenhängt haben mir geholfen, mich besser zu verstehen. Unendlich und ewig ist der Fluß und das Land.
Dankbar bin ich meinem Mann für eine gelungene Überraschung und seinem ägyptischen Studienfreund aus den alten Tagen in Cambridge für sein Hochzeitsgeschenk in Form dieser herrlichen Reise durch Ägypten. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Nilkreuzfahrt - Die Tricks der Händler rund ums Geld
Pro:
spannende Erlebnisse, viel zu sehen
Kontra:
nervende Händler
Empfehlung:
Ja
Nilkreuzfahrt - Auch das gehört offenbar dazu...
Wer in Ägypten eine Nilkreuzfahrt mitmacht, der wird schon nach wenigen Tagen von den Händlern und ihren Geldmach-Tricks genervt sein. Einige dieser Tricks möchte ich mit den nachstehenden Zeilen aufzeigen und dem geneigten Leser damit helfen, einige Euro einzusparen. Ziel meines Beitrages ist es also nicht, die kulturhistorischen Stätten entlang einer Niltour aufzuzeigen (das haben andere Reisende bei ciao bereits ausführlich und gut getan).
Und noch eines möchte ich anfügen, bevor es losgeht: Wer die Armut vieler Menschen auf den Basaren oder am Rande der Kleinstädte entlang des Nils sieht, der wird nicht bis zum letzten Euro feilschen oder auch mal Fünfe gerade sein lassen und einen Euro mehr bezahlen. Aber dennoch sollte man auf der Hut sein, denn mit den nachstehend aufgezeigten Tricks der Händler wird die Geldbörse doch empfindlich geleert, wenn man nicht aufpasst.
Geldumtausch / Geldwechsel
Verlässt man das Nil-Kreuzfahrtschiff oder den Bus, so kommen gleich Heranwachsende, die einen drängeln, Euromünzen in Geldscheine umzutauschen. Die Händler haben dann 10 Euro in Geldmünzen in der Hand und erbitten dafür einen 10-Euro-Schein. Wer nicht aufpasst, bekommt für seinen Schein nur 8 oder 9 Euro, denn ein oder zwei Münzen sind an der Handfläche festgeklebt. Wohlgemerkt: Das machen nicht alle, die ihr Münzgeld loswerden wollen, aber viele. Apropos Geldumtausch: Wer seine Euro auf dem Schiff in Ägyptische Pfund tauscht bekommt einen um gut 10 Prozent schlechteren Kurs als in örtlichen Banken vor Ort. Und die findet man in jeder größeren Stadt zuhauf (Kurs im Januar 2009: 1 Euro = 7,35 Pfund).
Pferdekutsche
Oft bieten sich Pferdekutschenfahrer an, die Touristen zu Basaren oder in die Innenstadt zu fahren. Hat man den Preis ausgehandelt (verlangt werden oft 5 Euro pro Kutsche oder 2 pro Person; wir zahlten meistens 1-2 Euro pro Kutsche) und das Geld abgezählt, dann wird zwar ein Nachschlag erbettelt, aber OK. In meinem Fall hatte ich für eine Kutschfahrt 12 Ägyptische Pfund (1,50 Euro) ausgehandelt, aber das Geld nicht passend. Ich gab dem Kutscher also 22 Pfund und erbat zehn Pfund zurück. Er tat so, als hätte er keinen 20-Pfund-Schein von mir erhalten, sondern nur kleinere Scheine. Und wechseln konnte/wollte er auch nicht. Ich wiederum konnte ihm nicht klarmachen, dass ich ihm 22 Pfund gegeben hatte. Denn das verstand er plötzlich weder auf Deutsch noch auf Englisch...
Mitbringsel / Handeln
Klar, man will aus dem Urlaub was mitbringen. Einen Galabeer (Gewand) zum Beispiel oder einen Skarabäus. Der Händler verlangt erst einmal einen weit überteuerten Preis. Für meinen Galabeer z.B. 20 Euro (nach langem Handeln mit vorgetäuschtem Desinteresse und Weggehen bekam ich ihn für 4 Euro). Der Skarabäus sollte 5 Euro kosten. Erstanden habe ich ihn für einen Euro. Wer also denkt, dass er bei 50 % vom verlangten Preis richtig liegt, der irrt. 80 Prozent Nachlass sind meistens drin. Insbesondere, wenn man zwei Stücke kauft.
Fotografieren lassen...
...von oder mit einem Einheimischen kostet meistens einen Euro. Klar, kann man bezahlen, aber Mitreisende würden es gratis machen.
Alles Gratis...
...locken einen Händler in ihren Geschäfte oder fragen einen, woher man denn kommt. Damit haben sie schon fast gewonnen, denn schon im zweiten oder dritten Satz wird auf die besonders günstige Ware verwiesen, alles billig, alles in Obi, billiger als Aldi - die haben Sprüche drauf...
Besonders dreist...
....war in meinem Fall ein Postkartenhändler. Nachdem ich bei ihm 10 Karten ausgesucht hatte, fragte er auf Deutsch: Briefmarken? Ich nickte, ohne zu wissen, wie viel Porto man nach Deutschland braucht. Er merkte es und rief: Drei Pfund in Marken pro Karte und ich nickte. In der Tüte fand ich später aber nur 10 mal je 1,5 Pfund Marken. Bezahlt hatte ich mehr. Nun ja, Wirtschaftsförderung auf Ägyptisch.
Kamelreiten bei den Pyramiden...
...in Kairo kostet nach Handeln immerhin noch 15 Euro. Doch auch für das Absteigen vom Kamel wird - man glaubt es kaum - Geld verlangt. Nochmal 15 Euro. Und da man alleine nicht runterkommt, ist das ganz schön nervend - bis man noch mal 5 Euro lockermacht.
In Luxor haben wir...
...es mehrfach erlebt, dass uns die Kutschenfahrer nach Verlassen des Schiffes nicht an das Ziel brachten, wo wir hinwollten. Unser Ziel war der große Basar inmitten der Stadt (1,5 km quer durch die Stadt, nahe dem Luxor-Tempel). Stattdessen fahren die einen beim Stichwort Basar zu einem kleinen Kaufhaus mit Papyrus- und Porzellan-Geschäft. Das Kaufhaus heißt Basar. Die Kutscher oder Taxifahrer sind Schlepper, die für jeden Umsatz ihrer "Transportkunden" Provisionen bekommen. Die Preise in dem Basar sind weit überteuert. Hier müsste man vom verlangten Preis 90 % runterhandeln, um einen fairen Preis zu zahlen. Und mit dem eigentlichen Basar hat das nichts zu tun. Beim zweiten Falschtransport sind wir einfach ausgestiegen und haben laut schimpfend nicht gezahlt.
Antinal, das landestypische Abführmittel...
... aus der Apotheke wird von vielen Reisenden gebraucht. Und auch hier lohnt Handeln. Ursprünglich wollte unser Apotheker 70 Pfund (fast 10 Euro) haben. Ich kaufte die Packung für 5 Euro, um zwei Tage später in einer anderen Apotheke zu erfahren, dass man es auch für 2 Euro problemlos bekommt. Übrigens wirken unsere deutschen Abführmittel gegen den ägyptischen "Virus" meistens nicht.
Gewürze sind ein beliebtes...
...Mitbringsel und man kauft sie gerne auf einheimischen Basaren. Überteuert ist es jedoch, wenn für locker abgefüllte 100 gr Curry 4 Euro verlangt werden oder 3 Euro für Pfeffer oder Paprika. Die bekommt man daheim bei Aldi viel günstiger und kann sicher sein, gute Ware zu bekommen. Denn oft werden dem Touristen toll riechende Gewürze vor die Nase gehalten, aber schlechtere (gestreckte) Qualität abgefüllt.
Fakultative Ausflüge
Viel Geld sparen kann man auch, indem man auf die gesondert angebotenen fakultativen Ausflüge verzichtet. Für die fakultative Fahrt nach Abu Simbel werden 85 Euro vom Reiseleiter verlangt (inkl. Eintritt, der 12 Euro kostet). Doch die Fahrt lohnt kaum. Reisende berichteten, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht stimmt. Man fährt über sechs Stunden mit dem Bus ab Assuan, um 2 Stunden vor Ort zu verbringen. Und wer zuvor schon 8 Tempel und weitere Kultur- und Grabstätten angeschaut hat, der schwärmt zwar auch von Abu Simbel, aber 85 Euro pro Person? Ebenso kann man sich die fakultative "Erkundungsfahrt in Assuan mit Moschee-Besichtigung" für 15 Euro pro Person sparen: Mit der Pferdekutsche kostet es 1 Euro pro Kutsche zum Ortskern (Basar). Zudem kostet die Moschee keinen Eintritt. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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°°° Ramses II. wäre begeistert gewesen °°°
Pro:
beeindruckende Denkmäler, super Reiseleiter, interessante Landschaft, viele Souvenirs zum shoppen, Zusammengefasst: Ich würde es wieder machen!
Kontra:
aufdringliche Händler, Montezuma hat doch zugeschlagen :-(
Empfehlung:
Ja
Aloha,
nachdem ich nun schon einige Zeit wieder von meinem Ägypten-Urlaub zurückgekommen bin, wird es wohl Zeit meinen angekündigten Bericht zu verfassen.
Die letzten 1 ½ Wochen hatte mich ein schöner Magen-Darm-Virus samt Bauchspeicheldrüsenentzündung lahmgelegt. Schönes Ägypten-Souvenir, was?? Naja, nun bin ich aber wieder fit und möchte euch endlich von meiner schönen Nilkreuzfahrt berichten, die ich vom 13. April bis zum 20. April 2007 unternommen habe. Und bevor die Eindrücke wieder verblassen lege ich mal los:
-------- Wieso Ägypten? -------
Die Kultur des Alten Ägyptens mit ihren Monumenten und kulturellen Schätzen hat mich schon immer interessiert und dass ich irgendwann mal eine Reise nach Ägypten machen werde, war soweit klar. Nur, dass es nun schon dieses Jahr so sein würde hätte ich mir letztes Jahr im September noch nicht zu träumen gedacht.
Doch genau zu diesem Zeitpunkt flatterte ein Angebot für meine Mutter von Quelle-Reisen ins Haus. Nilkreuzfahrt geschenkt !! Nur Die An- und Abreise musste bezahlt werden, sowie die Ausflüge und „Nebenkosten“ [Visa, Getränke (da Vollpension), Trinkgelder].
Da meine Mutter allerdings keinen Urlaub mehr für 2007 hatte, nahmen mein Freund und ich dieses tolle Angebot an. Ein 4* Schiff war angegeben, man konnte sich allerdings ein Upgrade (5*) dazubuchen für 45€ pro Person. Das hatten wir zu Weihnachten von meiner Oma geschenkt bekommen. Nachdem wir uns die günstigste Zeit, vom Flugpreis her ausgesucht hatten, buchten wir und warteten gespannt auf den 13. April 2007. Diese Zeit sollte auch super schnell umgehen und so ging es morgens um 7 mit dem Flieger von Hamburg nach Luxor los.
-------- 1. Tag ---------
Nach ca. 5 Stunden Flug kamen wir in Ägypten an und mussten uns erst mal in die richtige Schlange für das jeweilige Schiff einreihen. Wir stellten uns also bei der „Queen of Nile“ an und kauften dann das Visum. Mit einem Bus wurden wir dann mit den anderen Reisenden zusammen zum Schiff gebracht. Im klimatisierten Bus konnten wir dann schon mal einen kleinen Eindruck von der Stadt Luxor gewinnen.
Beim Schiff angekommen hieß es dann auf einmal, dass wir auf ein anderes Schiff kommen, nämlich die ANNI. Naja, mir war das eigentlich egal, auch wenn es etwas komisch war, da alle Mitreisenden auf ihren Unterlagen „Queen of Nile“ standen hatten.
Wir kamen direkt zum Mittagessen gegen 13 Uhr an und konnten uns so erst mal stärken, bevor es ins Zimmer ging.
Da am ersten Tag noch keine Ausflüge anstanden konnten wir uns erst mal in Ruhe einleben und das Zimmer „einrichten“. Also auspacken, die Bettseiten-Frage klären etc. ;-)
Danach schauten wir uns das Schiff an und am Nachmittag war schon ein Treffen mit den anderen Mitreisenden und unserem Reiseführer Ali angesagt. In der Bar kamen wir also alle zusammen und Ali klärte die ersten Fragen und wie es an den nächsten Tagen ablaufen würde. So hatte man schon einen schönen Überblick und konnte sich darauf vorbereiten, dass es am nächsten Morgen um 7 Uhr schon losging.
Danach legten wir uns noch kurz auf’s Ohr (schließlich waren wir nachts halb 4 aufgestanden) und gingen um 19 Uhr zum Abendessen. Die Zeiten für’s Essen waren übrigens immer gleich: Frühstück 6:00 Uhr (extra Zeiten gab es da für die Nicht-Ausflügler), Mittag 13:00 Uhr und Abendbrot 19:00 Uhr.
Abends haben wir uns dann noch mal alleine vom Schiff getraut und sind an der Niluferpromenade Richtung Luxor-Tempel gelaufen. Und auch hier machten wir die ersten Begegnungen mit einem Schlag Menschen der uns in den nächsten Tagen ständig über dem Weg laufen würde: Händler !!!
Man muss sich wirklich erst einmal daran gewöhnen, keine 10 Schritte tun zu können ohne von rechts oder links angequatscht zu werden, irgendetwas zu kaufen, eine Boots- oder Kutschfahrt zu machen. Selbst die Taxis halten ständig neben einem an und wollen uns zu einer Fahrt überreden. Da muss man einfach hart bleiben, nein sagen und weitergehen. Nicht wundert, dass die Leutchen noch die nächsten 50m mit hinterherlaufen und fragen „Warum nicht?“ oder die Preiswünsche senken etc. Ein NEIN wird schwer akzeptiert. Nach der Woche hat es mich wirklich schon gestört und genervt. Lange halte ich so was nicht aus. Besonders als Frau ist es eher unangenehm, weil einem ständig was hinterhergerufen wird. Da ist es denen auch egal, ob man in männlicher Begleitung ist oder nicht. Ich fühlte mich da teilweise sehr unwohl, aber so ist eben da die Mentalität. Wobei ich denke, dass einige Händler noch mehr verkaufen würden, wenn sie nicht so aufdringlich wären. Man hatte nachher schon gar keine Lust mehr in Ruhe zu schauen oder gar nur einen Blick in die Nähe des Angebots zu werfen. Ich bin halt jemand der gerne selber entscheidet und einfach in Ruhe schaut. Da will ich nicht ständig angesprochen oder gar angemacht werden. Als störend empfand ich dann nach 1 Woche auch das ständige Handeln. Da fängt man bei 40 € an und landet am Ende bei 4 €. Das dauert natürlich. Zwischendurch versucht man schon 3 mal zu gehen und wird ständig mit neuen Preissenkungen zurückgehalten. So landeten wir am ersten Abend in einem Geschäft was sehr angenehm zum Shoppen war. Hier gab es fixe (aber trotzdem sehr gute) Preise und ein Verkäufer, der einen überhaupt nicht nervte. Ideal. Hier haben wir gleich 2 sehr schöne Souvenirs gekauft. Auf das der Koffer voll wird ;-)
Als es langsam dunkel wurde haben wir uns noch den angeleuchteten Luxor-Tempel angeschaut und sind dann gegen 21:00 Uhr wieder zurück an Bord. Schließlich sollte es am nächsten Tag sehr früh losgehen.
--------- 2. Tag ----------
Um 6:00 Uhr klingelte das Telefon und wir wurden persönlich von der Rezeption geweckt. Da war ich allerdings schon ne halbe Stunde wach, weil ich schon ne ganze Stunde brauche um fertig zu werden. „Frauenproblem“ ;-) Schön, war es aber schon aufzuwachen, die Fenstervorhänge zu öffnen und auf den Nil, das grüne Ufer und die dahinterliegenden Berge zu schauen.
Halb 7 sind wir dann zum Frühstück getapert und haben uns gestärkt. Kurz vor 7 nochmal schnell ins Zimmer, die Sachen packen und dann traf man sich auch schon zur vollen Stunde an der Rezeption, um gemeinsam den ersten Ausflugstag zu genießen.
Mit einem klimatisierten Bus wurden wir direkt zu den Sehenswürdigkeiten gefahren, was auch sehr angenehm war, da die Temperaturen auch so früh am morgen minütlich anstiegen. Während der Fahrt erzählte uns Ali sehr viel zu den bevorstehenden Ausflugszielen und auch über Land & Leute (Religion, Politik, Geschickte etc.). Das war super interessant und so lernte man viel über Ägypten. Bei den Sehenswürdigkeiten selbst gingen wir erst mit Ali zu den interessantesten Plätzen, wo er wieder viel erklärte und hatten dann immer noch Zeit um uns selber umzuschauen und Photos zu machen. Das war genau nach meinem Geschmack!
An diesem Tag schauten wir uns den westlichen Teil Luxors an, zudem wir über eine Brücke gelangten. In den 90ern musste man dafür mit einem Boot übersetzen. In der „West Bank“ sahen wir das „Tal der Könige“, den „Hatschepsut-Tempel“ in Deir El-Bahari und die Memnon-Kolosse.
Im Tal der Könige befinden sich 62 Grabmäler vergangener Pharaonen. Da ich noch einen eigenen Bericht darüber verfassen werde, möchte ich an dieser Stelle noch nicht so viel verraten.
Der Hatschepsut-Tempel (Stufentempel) war für die gleichnamige Pharaonin gebaut worden. Eine von nur 5 weiblichen Oberhäuptern während der Jahrtausende langen Zeit der Pharaonen. Ein riesiger Stufentempel der direkt an einen Berg gebaut wurde. Große Statuen begrüßen die Besucher auf der oberen Terrasse und viele behauene Säulen. Geweiht war dieser Tempel dem Reichsgott Amun, wobei Nebenkapellen für die Verehrung von Hathor, Anubis, Re-Harachte und Pharao Thutmosis I. erbaut wurden.
Die Memnon-Kolosse sind ein paar Statuen aus Quarzitsandstein, die die Seele des Pharao Amenophis III. darstellen sollen. Ihre Höhe von 18 Metern ist schon sehr beeindruckend und ein davor stehender Mensch kommt sich schon wie eine kleine Ameise vor. Die Kolosse standen ursprünglich vor einem Tempel, der leider fast komplett zerstört wurde. Nur ein paar Mauerreste zeugen von seiner ehemaligen Größe.
Zwischendurch wurden wir noch zu einer Alabaster-Werkstatt, wo in einer kleinen, aber sehr lustigen Darbietung gezeigt wurde, wie die hübschen Statuen und Steinplatten mit der Hand hergestellt wurden. Natürlich konnte man auch ohne Ende kaufen, wurde aber zu nichts gedrängt. Hier waren die Preise etwas höher, da die Souvenirs aus echtem Stein hergestellt werden. Die Statuen und Platten von den Händlern auf der Straße sind meist aus ausgegossenem Plastik. Aber ehrlich gesagt erkennt kein Mensch den Unterschied. Es sieht aus wie Stein, fühlt sich an wie Stein und ist auch genauso schwer. Man darf die Billig-Variante nur nicht anzünden, denn dann stinkt es nach Plastik ;-)
Zum Vergleich: Eine mittelgroße Steinplatte kostete in dem Alabaster-Laden ca. 20-30 € und auf der Straße habe ich 3 € dafür bezahlt. Natürlich mit Handeln ;-) Falls an dieser Stelle einige die Nase rümpfen, muss ich sie beruhigen. Ich habe diesen Besuch der Werkstatt nicht als Verkaufsveranstaltung angesehen. Man wurde zu gar nichts gedrängt und außerdem ist es etwas typisches für das Land. Diese Souvenirs gibt es überall und so konnte man dort in Ruhe schauen und vielleicht auch kaufen.
Pünktlich zum Mittagessen waren wir dann wieder bei dem Schiff und konnten das Ablegen und die Fahrt Richtung Süden genießen.
Den Nachmittag konnte man frei gestalten: etwas Schlaf nachholen, Sonnen- oder Wasserbad auf dem Sonnendeck, ein kühles Getränk in der Bar, einkaufen im Schiffseigenen Souvenir-Shop etc......
Abends fand noch eine Bauchtanzvorstellung in der Bar statt und gegen 21:00 Uhr kamen wir in Esna an, wo wir eine Schleuse passieren mussten. Nachts ist da zum Glück nicht viel los und so mussten wir nur ca. 1 ½ Stunden warten. Da immer nur 2 Schiffe in eine Richtung „geschleust“ werden können, kann das am Tag schon mal 5-6 Stunden dauern, weil viele Schiffe unterwegs sind. Hier trifft man dann auch wieder auf Händler in Booten, die Ihre Waren einfach in Plastiktüten an Bord schmeißen. Wenn man es haben möchte schmeißt man Geld zurück und wenn nicht eben die Ware. Lustiges Schauspiel was wir auf dem Rückweg bei den anderen Schiffen beobachten konnten.
Ziemlich müde, sind wir dann um 10 Uhr auch schon ins Bett gefallen!
Nachts kamen wir irgendwann in Edfu an, wodurch wir auch kurz wach wurden. Das Anlegen ist schon recht laut, besonders wenn das Zimmer in Richtung Kai zeigt. Aber wir sind auch schnell wieder eingeschlafen.
-------- 3. Tag ---------
Wieder um 6 Uhr geweckt starteten wir schon etwas schneller in den Tag. Wir freuten uns einfach auf weitere tolle Ägypten-Eindrücke. Um 7:15 Uhr ging es nach dem Frühstück wieder los. Dieses mal fuhr unser Bus zum Horus-Tempel in Edfu.
Hier waren die Händler besonders aufdringlich und unser Weg führte leider zwangsläufig durch einen dünnen Gang an ihnen vorbei. Doch was uns dann erwartete hat wieder entschädigt. Dieser Tempel ist einer der besterhaltensten Tempel in ganz Ägypten. Man sieht die typischen zwei Pylone, durch die man in der Mitte hindurchgeht und in eine große offene Halle mit vielen Säulen kommt. Dahinter liegen die Räume der Priester, welche nur zu besonderen Festen, dem Volke zugänglich gemacht wurden. Alles ist mit wunderschönen und interessanten Hieroglyphen und Bildern verziert. Im Tempel kann man sogar noch Farbreste an den Wänden erkennen. Wahnsinn nach einer so langen Zeit.
Der Tempel ist dem Gott Horus geweiht, dem Sohn des Götterpaares Isis und Osiris, welcher wiederum der Gott der Wüste war.
Gebaut wurde der Tempel 237 v.Chr. von Ptolemäus III., und zwar über den älteren Tempel von Thutmosis III. Seine Nachfolger bis hin zu Kleopatra VII. setzten den Tempelbau fort.
Gegen 9 Uhr waren wir wieder auf dem Schiff und legten ab in Richtung Kom Ombo.
Die freie Zeit genossen wir auf dem Sonnendeck mit einem guten Buch und der tollen Aussicht. Immer wieder entdeckt man am Nilufer Neues und so wurde es bis zum Mittagessen nicht langweilig. Es zogen viele Häuser, Moscheen, Bauern die ihre Felder bestellten, Kinder die uns zuwanken, Frauen die ihre Wäsche im Nil wuschen und vieles mehr.
Gegen 16:00 Uhr kamen wir in Kom Ombo an und gingen gleich von Bord, um uns den Sobek-Tempel anzuschauen, der direkt am Nilufer stand. So konnten wir zu Fuß hingehen. Hier sahen wir auch das erste Mal wie viele Schiffe auf dem Nil unterwegs waren. Zur gleichen Zeit legten ca. 40 weitere Kreuzfahrtschiffe in Kom Ombo an. Und da die Anlegestelle sehr kurz war, lagen die Schiffe zum Teil zu fünft hintereinander. Die Passagieren mussten dann über alle 5 Sonnendecks gehen, um an Land zu gelangen ;-)
Vor dem Tempel war wieder eine lange Straße mit Händlern, die wir aber geschickt umgehen konnten. Danke, Ali ! ;-)
Der Tempel in Kom Ombo ist ein Doppeltempel für Sobek, dem Krokodilgott und Haroeris (Horus der Große). Die Reliefs sind sehr gut erhalten und da wir abends da waren, ging gerade die Sonne unter, was den Tempel noch viel schöner erscheinen lies. Als es dann ganz dunkel war, wurde er von vielen Lampen beleuchtet. Wirklich ein Erlebnis; auch vom Schiff aus. In diesem Tempel sind auch drei mumifizierte Krokodile ausgestellt. Im Nil selber gibt es leider keine lebenden Reptilien mehr, da auch Raddampfer fahren, in deren Räder viele Krokodile starben. Auch die vielen Kreuzfahrtschiffe haben dazu beigetragen, dass die Krokodile langsam ausstarben. Im Nassersee befinden sich noch ca. 60.000 der Tierchen, aber die haben wir leider nicht zu Gesicht bekommen. Schade, denn darauf hatte ich mich gefreut.
Wieder an Bord gab es Abendbrot und die Fahrt ging weiter Richtung Assuan, wo wir nachts um ca. Mitternacht ankamen. Wieder wurden wir durch die lauten „Anlege-Geräusche“ wach, schlummerten aber schnell wieder ein.
----------- 4. Tag --------------
Wieder wurden wir alle früh geweckt und mit dem Bus zu den Sehenswürdigkeiten in Assuan gefahren. Zuerst stand der Besuch des großen Nasser-Staudamms auf dem Plan. Dieser staut den Nil zum riesigen Nassersee auf, der sich bis in den Sudan erstreckt. Der Bau des Staudamms dauerte ca. 11 Jahre und bedrohte zahlreiche Denkmäler Ägyptens, die im See zu versinken drohten. In großen logistischen Aktionen wurden 14 Tempelanlagen versetzt. Die berühmteste unter ihnen ist sicherlich Abu Simbel.
Bei dem Staudamm darf man nicht filmen, und auch nur Bilder machen ohne Zoom. Das wird aber auch nicht kontrolliert.
Weiter ging es dann zu einem Steinbruch, wo auch noch ein unvollendeter Obelisk liegt, der mehrfach gebrochen ist und deshalb nicht mehr verwendet werden konnte. Hier kann man sehr eindrucksvoll sehen, welche Arbeit die alten Ägypter schon ausgeführt haben. Wie sie die großen Steinblöcke aus dem Berg gehauen haben. Von diesem Steinbruch aus wurden fast alle Tempel und andere Monumente (auch die Pyramiden) in Ägypten mit Granit beliefert. Um die großen Steinblöcke aus dem Berg zu lösen, hat man Holzkeile in den Stein gehauen und diese mit Wasser übergossen. Dadurch quollen sie auf, dehnten sich aus und „sprengten“ die Steine heraus. Zumindest vermutet man es, da noch viele solcher „Keillöcher“ zu erkennen sind. Sehr beeindruckend! Besonders auch die Hitze, die morgens um diese Zeit schon im Steinbruch herrschte. Das war wirklich harte Arbeit damals!
Unsere Bustour führte uns dann noch zu einer Parfümerie, wo wieder ordentlich geshoppt werden konnte. Hier gab es viele Naturheilmittel, die gegen allerlei „Gebrechen“ helfen sollten. Da haben die Älteren aus der Reisegruppe natürlich ordentlich zugeschlagen. Man konnte die Öle und Tinkturen auch gleich testen, und so meldete sich die halbe Gruppe erst mal zu einer Massage gegen Rückenschmerzen an. ;-)
Mich haben da die Parfums viel mehr interessiert. Denn in Ägypten gibt es die „Grundstoffe“ für die berühmten Parfums, wie Adidas, Joop, Hugo Boss, Chanel No.5 etc. Bei den teuren Parfums, die man bei uns im Laden kauft, sind diese Grundstoffe nur noch mit Alkohol gestreckt. Dadurch verfliegen sie auch schneller, als die Basis die man in Ägypten kaufen kann. Es war wirklich beeindruckend: denn nur 1 Tropfen der Flüssigkeit in ein 200ml Wasserglas gemischt, ergibt ein toll duftendes Parfum. Und die 25ml haben nur 18 € gekostet. Da haben die Damen natürlich zugeschlagen. Besonders bei Chanel No.5, denn das ist ja wirklich sauteuer bei uns. Ich habe mir ein kleines Fläschchen Hugo Woman geholt und freue mich nun, dass ich Parfum bis ans Lebensende habe ;-) Kann ich wirklich nur empfehlen! Denn die Düfte riechen wirklich genauso, wie das teure Zeug was man bei Douglas etc. kaufen kann.
Beladen mit den schönsten Düften fuhren wir dann weiter zu einem Bootsanleger, wo wir mit kleinen Motorbooten zur Insel Agilkia. Hier steht der Isis-Tempel, der meist nur als Philae-Tempel bezeichnet wird, weil er vor dem Staudamm-Bau auf der Insel Philae stand, welche heute unter Wasser liegt.
Bei diesem immer noch sehr gut erhaltenen Tempel sieht mal viele verschiedene Baustile: Ägyptisch, Griechisch und Römisch. Da viele Herrscher hintereinander an der Anlage bauten. Auf der Insel gibt es auch noch ein kleines Café in einer schattigen „Oase“, was sehr idyllisch gelegen ist. Besonders angenehm ist hier das Klima, weil immer mal ein Lüftchen vom Nil weht. Hier findet abends auch eine Licht & Sound Show statt, die sehr beeindruckend sein soll. Leider hatten wir dafür keine Zeit.
Wieder pünktlich zum Mittagessen waren wir zurück auf dem Schiff.
Danach konnten wir uns etwas ausruhen, bis es gegen 14:30 Uhr zum nächsten Ausflug ging. Eine Felukkenfahrt stand an. Dies sind kleine Segelboote, die zu Haufe auf dem Nil hin- und herschippern.
An dieser Stelle merkten wir auch, dass ohne Bestechung in Ägypten nichts geht. Dass unser Reiseleiter Ali öfters mal den Leutchen ein paar Scheine in die Hand drückte, hielten wir ja einfach noch für Trinkgeld, doch als wir zum Anleger der Felukke gehen wollten, ließ man uns erst nicht durch, weil das eine private Anlegestelle des Hotel Mövenpick war, wo keiner außer deren Gäste und Mitarbeiter Zugang hatten. Erst wurde ein wenig hin- und herdiskutiert und wir dachten schon, dass der Ausflug ins Wasser fallen würde, doch dann durften wir auf einmal passieren. Da sahen wir noch kurz wie Ali dem Sicherheitsbeamten ein paar Scheine in die Hand drückte und damit war alles klar. So wirklich sicher fühlt man sich da ja nicht, wenn man hier an allen Sicherheitsleuten nur mit ein paar Scheinchen Ägyptische Pfund vorbei kommt. Naja, wenigstens konnten wir den Ausflug machen.
Unsere Fahrt führte uns zu Kitcheners’s Island. Hier befindet sich ein kleiner aber sehr schöner Botanischer Garten, der von dem englischen General Lord Kitchener angelegt wurde. Hier sieht man riesige Bäume, Palmen, Orchideen, Rosen, Tromoetenblumen etc. Es ist wirklich sehr schön hier; das Klima ist angenehm, es ist ruhig und die Vögel zwitschern unentwegt. Toll ist auch die Aussicht zum anderen Nilufer, wo man schon riesige Sanddünen, der Sahara sehen kann. Nachdem wir uns die „Pflanzeninsel“, wie sie Einheimische nennen, angeschaut hatten, nahmen wir noch kurz im Café Platz und genossen dann die Rückfahrt zum Schiff. Auf der Felukke gab es dann wieder einen Händler, der Schmuck und kleine Tierfiguren aus duftendem Sandelholz anbot. Der war aber gar nicht aufdringlich, sondern legte seine Schmuckstücke in die Mitte und packte am Ende der Fahrt wieder alles zusammen.
Einige Reisende stiegen in eine andere Felukke um, da sie noch einen zusätzlichen Ausflug gebucht hatten, welcher nicht im Ausflugs-Paket (für 160,-) dabei war. Für 20 € fuhren sie noch in ein Nubierdorf, wo sie auf Kamelen ritten und sich die Häuser der Nubier anschauen konnten.
Wir gingen noch kurz in die Stadt, auf der Suche nach einem Supermarkt, um auch was für den Rückflug zu kaufen, doch fanden nichts vernünftiges, wie wir es halt in Westeuropa kennen. Und das Essen von der Straße sollte man ja nicht unbedingt zu sich nehmen, da unsere „verwöhnten“ Mägen darauf nicht so gut zu sprechen sind. So schlenderten wir ein wenig an der Promenade entlang, verfolgt von Felukken- und Kutschfahrern, sowie Händlern.
Ali bot uns dann noch an, dass er uns auf den Basar begleiten würde. So trafen wir uns mit einigen aus der Gruppe und eben Ali um 18:30 Uhr in der Lobby und gingen zum 2,5km langen Basar von Assuan. Hier gab es natürlich alle Souvenirs, die uns auf unserer Reise schon begegnet waren und auch viele Gewürze, wie Curry, Safran, Kurkuma etc. das sah schon toll aus und auch viele begeisterte Köche aus der Gruppe haben zugeschlagen. Den Rauchern erzählte dann Ali noch wo man günstig Zigaretten kaufen konnte und so waren alle zufrieden gestellt ;-) Hier entdeckten wir dann auch noch Ständen mit abgepackten Süßigkeiten. Bei dem Einkauf sollte man dann aber auf die einheimischen Produkte zurückgreifen, die zwischen 1 und 2 Ägyptische Pfund (LE) kosten (ca. 15 bis 30 Cent) so kleine abgepackte Kuchen, die auch ganz lecker waren. Die importierten Produkte dagegen sind wahnsinnig teuer. Da zahlt man für eine Tafel Ritter Sport schon mal 3 – 4 €.
Abends fand dann noch eine Nubier-Tanzshow statt, die wir aber nicht mehr anschauten, weil es am nächsten morgen nach Abu Simbel ging und der Wecker um 3 Uhr früh klingelte.
Noch etwas interessantes, was uns Ali im Bus erzählte: Man wundert sich in Ägypten schon, dass hier so viele super alte Wagen rumfahren, die auch nicht mehr sehr gut aussehen. Das liegt einfach daran, dass der Zoll für die Einfuhr sehr hoch ist. Bei einem Kleinwagen liegt er schon bei 120%. Da kostet ein Auto aus Deutschland für 10.000 € schon mal 22.000 €, nur weil man es im Ausland gekauft hat. Bei größeren Autos liegt der Zoll schon mal bis 160%. Wahnsinn, oder?? Das fand ich schon sehr krass. Aber Auto fahren würde ich in Ägypten eh nicht. Hier wird nicht gebremst sondern gehupt, obwohl es verboten ist. Zebrastreifen dienen nur zur Straßendekoration. Es herrscht eigentlich Linksverkehr, aber jeder fährt auf der Seite wo er gerade Lust hat. Licht wird nachts auch nicht angemacht u.s.w. Also einen Mietwagen sollte man sich wirklich nicht nehmen.
---------- 5. Tag ----------
Der heutige Tag war eigentlich frei, aber man konnte noch den fakultativen Ausflug nach Abu Simbel für 80 € dazubuchen. Und wenn man schon mal in Ägypten ist, muss man sich das einfach anschauen. So standen wir kurz vor 3 Uhr auf und fuhren um 4 Uhr mit dem Bus los. Frühstück gab es um die Zeit noch nicht, aber dafür bekam jeder ein riesen Lunch-Paket. Inhalt: 2 Brötchen, 2 belegte Brötchen (Käse und Feta), Croissant, Apfel, Mandarine, ein paar Weintrauben und eine Flasche Wasser. Das hat auf jeden Fall satt gemacht.
In Assuan trafen wir uns dann mit einigen anderen Bussen und der Polizei. In jeden Bus stieg ein Polizeibeamter mit ein und außerdem wurden wir von Polizeiwagen eskortiert. Dann ging es in der Buskolonne durch die Wüste nach Abu Simbel. Die Fahrt dauerte ca. 3 Stunden und die meisten Leute schließen in der Zeit. Da unser Bus nicht so voll war, hatte auch jeder einen Doppelsitz zum schlummern. Da es noch so früh war, konnten wir auch sehen wie die Sonne in der Wüste aufging. Ein faszinierendes Schauspiel, zumal es hier auch schneller von Statten geht als in Deutschland.
Gegen 7 Uhr kamen wir dann in Abu Simbel an. Hier stehen 2 riesige Felsentempel, die von Ramses II. erbaut wurden. Entdeckt wurde der Tempel erst 1816 von Belzoni, der ihn vom Sand befreite. Sicherlich kennt jeder den größeren der beiden Tempel mit seinen 4 Kolossstatuen, die Ramses II. darstellen. Man kann gar nicht beschreiben, wie beeindruckend es ist davor zu stehen und zu den 22m hohen Statuen zu schauen. Daneben ist noch ein kleinerer Tempel in den berg gehauen, der seiner Frau Nefertari gewidmet ist. Auch hier stehen große Steinstatuen am Eingang.
Man kann auch in die Tempel hineingehen und die wunderschön verzierten Wände, Säulen und Gänge anschauen. Hier kann man leider nicht Fotografieren, damit die Farben noch lange halten. In den Tempeln war es sehr voll und wahnsinnig stickig. Beim zweiten Tempel musste ich nach einiger Zeit wieder raus, weil die Luft einfach zu schlecht war. Aber ansonsten war es wirklich beeindruckend. Insgesamt hatten wir hier 3 Stunden Zeit. Erst erzählte Ali wieder einiges Interessantes und dann konnten wir auf eigene Faust starten. Die Zeit ging auch wirklich schnell vorbei. Bevor es wieder zum Bus ging, gönnten wir uns noch ein Wassereis (Abgepackt!) und ein paar Souvenirs.
Auf der Rückfahrt konnten wir noch eine Fata Morgana sehen, die mich auch sehr beeindruckt hat, weil man wirklich den Eindruck hatte, dass sich da gar nicht so entfernt ein riesiger See befindet. Sogar die kleinen Felsen spiegelten sich darin. Wirklich toll!
Mittags waren wir wieder auf dem Schiff und legten ab, wieder Richtung Luxor. Nachmittags hatten wir dann frei.
Am Abend fand noch ein typisch ägyptisches Fest auf dem Schiff statt, wo alle Mitreisenden dazu angehalten wurden auch die typische Tracht zu tragen. Da ich wusste, dass ich diese Tracht eh nicht mehr gebrauchen würde, wollte ich das Geld nicht extra ausgeben und es war auch nicht schlimm, dass wir ohne erschienen. Da wir eh noch sehr müde vom anstrengenden Tag in Abu Simbel waren, schauten wir uns das Treiben noch kurz an und gingen dann ins Bett.
---------- 6. Tag ----------
In Assuan nahmen wir noch einige Neuseeländer auf, die eine andere Kreuzfahrt gebucht und den Weg Assuan – Luxor mit auf dem Programm hatten. So hielten wir noch mal kurz in Kom Ombo und Edfu, damit sich diese Mitreisenden die Tempel dort noch anschauen konnten.
Wir hatten den ganzen Tag Freizeit, konnten etwas ausschlafen und die Sonne auf dem Deck genießen. Leider war es genau an diesem Tag wahnsinnig windig und zum Buch-Lesen bin ich dann in die Bar gegangen.
Der Tag war sehr angenehm. Wir konnten noch kurz das kleine Esna besichtigen, als wir auf die Schleuse warteten. Das dauerte aber zum Glück nicht so lange und die Fahrt ging weiter Richtung Luxor.
---------- 7. Tag ----------
Heute brach schon der letzte Tag in Ägypten an. SCHADE !!!
Aber es sollte noch mal ordentlich losgehen. Um 6 Uhr (wann sonst) wurden wir wieder geweckt und es ging um 7 Uhr mit dem Bus zur östlichen Nilseite.
Erstes Ziel war der Karnak-Tempel. Dies ist die größte Tempelanlage in Ägypten und ist dem Ortsgott von Theben (so hieß Luxor damals) Amun-Res gewidmet, sowie seiner Frau Mut und dem Sohn Chons.
Der Tempel war für den täglichen Gottesdienst erbaut worden und die Anlage wurde Jahrtausende hinweg immer wieder erweitert worden. Deshalb ist sie auch so groß und man hat ordentlich viel anzuschauen. Eine Besonderheit ist hier noch der größte Stein-Skarabeus, den man je gefunden hat. Wenn man dreimal um ihn herum läuft kann man sich etwas wünschen und wer demnächst Heiraten möchte, sollte 7mal herumlaufen, denn das soll Glück bringen ;-)
Danach fuhren wir weiter zum Luxor-Tempel, der früher durch eine Allee mit Sphingen mit dem Karnak-Tempel verbunden war. Diese Allee will man heute wieder freilegen und hat auch schon ein paar Sphingen gefunden. Auch dieser Tempel war Amun, Mut und Chons gewidmet. Der Luxortempel erfüllte zwei Hauptfunktionen. Einmal im Jahr wurde das Opet-Fest (Neujahr) begangen und hier fand die Vereinigung des Königs mit seinem göttlichen Ka (Seele) statt.
Leider hatte mich die Nacht davor eine schöne Grippe mit Fieber erwischt und die heiße Sonne setzte mir ordentlich zu so dass wir nach der Hälfte der Tempelbesichtigung zu Fuß zum Schiff zurückliefen. Die anderen besuchten noch eine Papyrus-Werkstatt, wo man auch shoppen konnte. Unter anderem konnte man sich seinen Namen in Hieroglyphen auf Papier schreiben lassen. Sehr schade, dass ich das nicht noch mit sehen konnte. Fakultativ konnte man an dem Nachmittag noch eine Kutschfahrt (10 €) und einen Besuch beim Juwelier (kostenlos) machen.
An dem Tag gab es nach dem Mittag noch ein Treffen mit Ali, wo die Rückreisebestätigung eingeholt werden konnte, das Trinkgeld für die Besatzung bezahlt wurde etc. Unglaublich, dass die Woche schon vorbei ist. Abends konnten wir noch beim Buffet zuschlagen und mussten dann 21:00 Uhr die Getränke an der Rezeption bezahlen. Eine Stunde später wurden die Koffer abgeholt und wieder eine halbe Stunde später machten wir uns auf den Weg per Bus zum Flughafen, wo unser Flug nach Hamburg gegen 1 Uhr abflog.
Und schon waren wir auf dem Weg nach Hause, mit vielen Eindrücken, Souvenirs und Fotos im Gepäck ;-)
-------- Allgemeines über den Nil -----------
Der Nil entspringt in den Bergen von Ruanda und Burundi und fließt von dort aus durch sechs Staaten 6671 km lang ins Mittelmeer, wobei er vorher noch ein breit gefächertes Delta bildet. Damit ist er der zweitlängste Fluß auf der Welt, nach dem Amazonas.
Der Nil ist nicht nur heute die wichtige Lebensader Ägyptens, sondern ermöglichte erst das Leben und die Kultur des Alten Ägyptens. Der fruchtbare Schlamm, den der Fluß mit sich trug ermöglichte Landwirtschaft und durch den tonhaltigen Schlamm auch Häuserbau. Heute gelangt kein Schlamm mehr nördlich des Assuan-Staudamms den Nil entlang, was ein großes Problem in der Landwirtschaft bedeutet, weil sich die Bauern den teuren Kunstdünger oft nicht leisten können.
Der Nil diente zusätzlich als Haupthandelsweg und auch Transportmittel für Holz oder Granit aus den Steinbrüchen.
Heute ist der Nil immer noch wahnsinnig für die Bewohner des Landes, natürlich auch weil er mit seinen Kreuzfahrten viele kaufkräftige Touristen anlockt.
Diese Kreuzfahrten finden heute hauptsächlich zwischen Assuan und Luxor statt (ca. 250km). Hier befinden sich ja auch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, mal abgesehen von Kairo mit seinem Museum und den Pyramiden. Und da die Hauptstadt vom Auswärtigen Amt immer noch als recht unsicher für Touristen eingeschätzt wird, war uns diese Kreuzfahrt auch ganz recht. Es gibt noch eine kleinere Tour, die dann von Assuan nach Abu Simbel über den Nasser-See führt. Diese dauert ca. 4 Tage. Auf dieser Strecke sind dann auch noch einige Tempel zu bewundern, die man umgesetzt hat.
„Der Nil besitzt eine artenreiche und einmalige Tierwelt. Viele erhielten nach dem Fluss auch ihren Namen, so etwa das Nilkrokodil, der Nilhecht, die Nilgans, die Nil-Grasratte, der Nilwaran und auch das Nil- oder Flusspferd, welches aber heute im Unterlauf nicht mehr vorkommt. Viele Tiere nutzten die Ägypter als Haustiere oder Vorbilder für Götter.“
(Quelle: www.wikipedia.de)
------- Die Fahrt am Tag ---------
Oft sind wir ja in der Nacht gefahren, was natürlich auch Vorteile bot, wie zum Beispiel die kurze Wartezeit an der Schleuse. Doch auch die Fahrten am Tag waren grandios.
Wenn man da so auf dem Sonnendeck in der Liege lag und die grünen Landschaften mit den dahinterliegenden Bergen und Wüsten an einem vorüberzog. Man sieht viele Felder die von Bauernfamilien bewirtschaftet werden. Und auch Kinder, die mithelfen müssen oder die Tiere versorgen: Kühe, Ochsen, Esel, Kamele, Hunde etc. Dabei haben sie uns oft zugewunken.
Natürlich sieht man auch viele andere Kreuzfahrtschiffe, aber auch kleine Motorboote und Segelboote, der Einheimischen sieht man nahezu ständig. Es ist einfach idyllisch, wenn man mal über die scheinbare Armut und Einfachheit des Lebens dieser Leute hinwegsieht.
Man sollte es einfach genießen und so viel wie möglich Eindrücke im Gedächtnis und noch besser auf Bilder festhalten.
-------- Was hat der Spaß insgesamt gekostet?? ------
Das ist sicherlich ein Punkt, der viele interessieren wird. Deshalb hier mal eine kurze Aufstellung meiner Kosten:
Nilkreuzfahrt in einer Doppelkabine: 0,00 €
Upgrade (der 5. Stern): 45,00 €
Flug mit Futura: 318,00 €
Visum: 30,00 €
Ausflugspaket: 160,00 €
Abu Simbel-Ausflug: 80,00 €
Trinkgeld für Schiffspersonal: 30,00 €
Souvenirs: 135,00 €
Getränke: 20,00 €
-- > Gesamt: 818,-
Das ist natürlich meine ganz persönliche Ausgabenstruktur. Einige werden vielleicht nicht so viel für Souvenirs ausgeben, weil sie darauf nicht soviel Wert legen. Dagegen muss man bei den Kosten für die Getränke an Bord hinzufügen, dass ich hauptsächlich Wasser getrunken habe und nur ab und zu mal ein Alster oder ein Cappuccino. Wer natürlich abends gerne einen Wein trinkt, der muss mit einer höheren Rechnung rechnen.
Fazit: Ich habe mir den Urlaub ähnlich schön vorgestellt und meine Erwartungen wurden trotzdem noch übertroffen. Die Landschaft ist trotz der Wüstennähe abwechslungsreich und sehr interessant. Die Denkmäler unvorstellbar beeindruckend und die Städte interessant, da sie einfach so unterschiedlich zu den Städten aus Europa sind. Ich würde es wieder machen, auch wenn ich mir einen Virus als Gratis-Souvenir mit nach Hause gebracht habe.
Ich hoffe euch hat mein Bericht gefallen und ich konnte euch überzeugen auch mal eine Nilkreuzfahrt zu machen. Es lohnt sich wirklich!
Vielleicht werden einige wieder nörgeln, dass der Bericht zu lang geworden ist. Doch man muss dabei bedenken, dass es sich hier um eine 7tägige Kreuzfahrt handelt, wo man jeden Tag Neue Eindrücke gewinnt. Ich habe den Bericht so geschrieben, wie ich ihn gerne vor meinem Urlaub gelesen hätte. Um mich zu informieren und auch eine Bestätigung zu erhalten, dass es eine gute Idee war sich für einen Ägypten-Trip zu entscheiden.
Deshalb bin ich auch felsenfestüberzeugt, dass der Bericht sehr informativ und trotzdem nicht in die Länge gezogen ist!
LG Eure Claudia
PS: Berichte zu der Fluggesellschaft Futura, dem Schiff ANNI, dem Tal der Könige und BigXtra folgen noch. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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frankensteins, 23.05.2007, 16:07 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
absolut toller informativer Bericht, gäbe es 10 Sterner von mir hättest du sie lg
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Vorhangauf, 14.05.2007, 22:58 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Was soll ich dazu noch sagen: Alhamdullah!!! Super Bericht und LG.
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Tweety30, 06.05.2007, 11:21 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
*neidisch guck* ;o) Liebe Grüße, Tweety30!
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Angenehme Temperaturen im Dezember...
Pro:
Hier "lebt" die Kultur. Man ist hier in einem sehr hohen Maße von den Touristen abhängig.
Kontra:
Teilweise aufdringliche Händler, die einem unbedingt etwas verkaufen wollen - mit 100%iger Sicherheit ist auch ein "Touriaufschlag" mit dabei. Nichts für Leute mit schwachen Nerven oder ohne Kenntnisse im Handeln.
Empfehlung:
Ja
Während unseres 15-tägigen Urlaubs in Ägypten (Dezember 2004) war auch eine einwöchige Kreuzfahrt auf dem Nil zwischen Luxor und Assuan mit dabei. Wir waren sehr gepannt auf diesen Teil der Reise.
Ich werde meinen Bericht in zwei Teile aufteilen:
Teil 1 ist über das Schiff während der einen Woche Kreuzfahrt und
Teil 2 ist über die einzelnen Stationen (Ausflüge) dieser Reise
Teil 1: Das 5* Schiff Ms. Royal Regancy
Einleitend möchte ich sagen, dass wir zum 5Sterne-Schiff Ms. Royal Regancy sehr plötzlich gekommen sind - nämlich erst vor Ort in Hurghada. Man hatte uns umbuchen müssen, da das ursprünglich gebuchte 4-Sterne-Schiff nicht mehr zur Verfügung stand (wegen Reparatur- und Wartungsarbeiten). Den Aufpreis zum 5-Sterne-Schiff haben wir glücklicherweise nicht bezahlen müssen. Hätten wir in Deutschland das 5-Sterne-Schiff gebucht, dann hätten wir pro Nase zwischen 170 und 180 Euro mehr bezahlen müssen..... .
Der Reiseverlauf war natürlich dann auch ein klein wenig anders, was uns lediglich im ersten Moment ein wenig verärgert hat, sich aber im Nachhinein als "besser so" rausgestellt hat. So war erst einmal Badeurlaub angesagt und dann die Kreuzfahrt.
Von Hurghada bis Luxor sind es ca. 4 bis 4 1/2 Stunden mit einem polizeigeschützten Konvoi, der zwei Mal am Tag pro Richtung fährt. Ohne diesen Konvoi kommt man als Touri nicht sehr weit, da es mehrere Polizeistüzpunkte und -kontrollen gibt.
Zu beachten ist, dass die Schleuse bei Luxor, die man in Richtung Assuan zu durchqueren hat, im Dezember für rund zwei Wochen außer Betrieb (meistens zwischen dem 01.12. und dem 15.12.) ist und sich der Reiseverlauf ein wenig ändert. D.h. man steigt -wie es bei uns war- erst in Esna zu und fährt bei der Rückfahrt bis nach Luxor durch. Die Besuche in Luxor und/oder Theben-West (Tal der Könige etc.) unternimmt man dann mit einem Bus von Esna aus - fallen daher nicht aus. ;-)
So, jetzt mal die Daten zum Schiff:
Größe des Schiffs:
72 Meter lang, 12 Meter hoch und hat einen Tiefgang von 1,80 Meter (die Breite des Schiffs liegt mir nicht mehr vor - ist irgendwie untergegangen)
Geschwindigkeit des Schiffs auf dem Nil:
20 km/h MIT dem Strom (also Fahrtrichtung Assuan => Luxor)
18km/h GEGEN den Strom (also Fahrtrichtung Luxor => Assuan)
weitere Daten des Schiffs:
75 Personen Personal; 70 Kabinen: 1998 gebaut; Jungfernfahrt ca. Februar 1999
Daten zum Nil, wenn jemand über den Tiefgang des Schiffs von "nur" 1,80 Meter stutzig geworden ist (man ist von anderen "Kreuzern" etwas anderes gewohnt ;-) :
der Nil ist zwischen 2,50 und 9 Meter tief,
aber im Durchschnitt "nur" 6 Meter.
Das Schiff hat mehrere Etagen, auf denen wir Gäste uns aufgehalten haben. Ich fange im unteren Deck an und gehe bis zum offenen Oberdeck:
-in der unteren Etage, man hat den Blick direkt auf die Oberfläche des Nils, ist der Speisesaal (und Küche). Er ist recht groß und es stehen Tische in verschiedener Größe zur Verfügung: vom 2-Personen-Tisch, über 6-Personen-Tische bis hin zu großen, runden Tischen, an denen ca. 10 Personen Platz haben. Alle 3 Mahlzeiten (an Bord ist Vollpension) sind in Büffetform, zwar ist die Auswahl nicht so groß wie im Hotel, aber dafür gut. Als Mitteleuropäer sollte man auf dem Schiff vom Salat - wie schön zugerichtet er auch immer sein mag - Abstand nehmen. Grund ist die Zubrereitung. Das verwendete Wasser kommt direkt aus dem Nil, ist zwar gereinigt und "sauber", aber nicht so, wie es der mitteleuropäische Körper es gewohnt ist. Folge: Durchfall. Wir haben die Woche darauf verzichtet und sind nicht von "Pharao´s Rache" heimgesucht worden.
- in der nächsthöhere Etage hat man als Gast wenig zu tun: hier kommt man an Bord (die Nilkreuzfahrtschiffe haben ihre eigene Konstruktion - darauf werde ich noch eingehen). Die Rezeption ist hier, ebenso dient die große Lobby als Treffpunkt für die Ausflüge. Der Platz ist auch notwendig, weil hier auch Gäste anderer Schiffe (zwangsweise) durchlaufen, um auf Ihr Schiff zu kommen.
- die "3.Etage": hier sind auf der einen Seite - in dem noch offenen Bereich des Aufgangs- ein paar wenige Geschäfte (u.a. Schmuckgeschäft - was natürlich nicht fehlen darf und ein anderes Geschäft, in dem man alles mögliche bekommt von Postkarten und Briefmarken über Bücher und allgemeine Andenken, wie man sie auch auf Märkten findet und Krimskrams, den man daheim nicht mehr schön findet ;-)). Da der Aufgang recht "mittig" des Schiffs ist, hat man in zwei Richtungen jeweils einen Gang, an dem zu beiden Seiten die Zimmer liegen.
- die "4. Etage" ist auf der einen Seite wie in der darunter liegenden Etage mit Zimmern belegt (irgendwie muss man auf 70 Zimmer kommen). Auf der anderen Seite ist im kopletten Bereich ein Saal mit Baar. Hier finden während der Reise Veranstaltungen statt ("bunter Abend", "nubischer Abend" etc.), bzw. trifft man sich an der Bar oder an einem der Tische, an denen es sich gut sitzen läßt.
- die 5. Etage: das offene Oberdeck. Hier ist auch ein kleines Schwimmbad, das während unseres Aufenthalts uns SEHR kalt vorkam und einer argen Abkühlung gleich kam (Unterkühlung gab´s da aber nicht). Viel zum Schwimmen kommt man hier nicht, da das tiefe Becken nur sehr klein ist und mit sehr wenigen Zügen durchschwommen ist - der größere Teil ist sehr flach und auch für Kinder gut geeignet. Nicht einmal die Hälfte des Decks ist mit einem Sonnensegel überdacht und somit liegt man in der prallen Sonne. Das Problem ist, dass man sogar im Dezember einen Sonnenbrand nicht merkt, wenn man sich nicht vorher eingecremt hat, denn es geht zu dieser Zeit ein Brise, wenn das Schiff fährt.
Leider kann ich meinem Bericht keine Fotos unmittelbar vom inneren Teil des Schiffs bieten, da diese nichts geworden sind - da zu dunkel und mit Blitz gab es auch kein zufriedenstellendes Ergebnis, so dass diese meinem Bericht fehlen werden - auch wenn ich gerne welche beigefügt hätte. An dessen Statt schöne Aussichten auf den Nil vom Schiff aus - vielleicht entschädigt dies ein wenig.
Die Kabinen sind von der Größe her ein wenig kleiner als die Hotelzimmer - man steht sich aber nicht gegenseitig auf den Füßen rum. Das Bad ist sehr klein und zweckmßig - nur alleine zu benutzen (zu zweit steht man sich gegenseitig auf den Füßen und im Wege).
Wir haben uns auf unseren Zimmer in erster Linie nur zum Schlafen und Kleidungswechsel aufgehalten. Tagsüber waren wir entweder auf den Ausflügen, bei den Mahlzeiten oder sind mit anderen Reisenden an Deck zusammengesessen.
Es ist auf dem Zimmer zwar ein Fernsehgerät vorhanden, aber man bekommt weniger (deutsche) Programme als wie im Hotel und nur, wenn man in einem Hafen liegt. Unterwegs bekommt man nur "Ameisenfußball" (=> schwarze und weiße Punkte auf dem Bildschirm). Empfang ist via Satellit und die Bildqualität durchwachsen - für die Nachrichten aus Deutschland reicht´s gerade noch so aus....
Das Problem Klimaanlage (und das im Dezember!!!):
1. im Speisesaal: man scheint es mit uns "sehr gut" gemeint zu haben, wohl mit dem Hintergedanken, dass uns Mitteleuropäern die winterlichen Temperaturen in Ägypten (ca. 20-25°C am Tage) wohl zu warm seien. Die Klimaanlage hat funktioniert und eine Kälte produziert, die für uns allen schon unangenehm war (vor allem, wenn es überwiegend um die Beine zieht). Auf den Wunsch, die Klimaanlage nicht so kalt einzustellen, ging man nicht wie gewünscht ein. Man bekam den Eindruck, als hätte die Klimaanlage nur einen Ein/Aus-Schalter und keinen Temperaturregler.
2. das Zimmer: auf jedem Zimmer gab es -glücklicherweise- eine Klimaanlage. Es existieren zwar Fenster - diese kann man aber bei diesem Schiff nicht öffnen (bei anderen Modellen schon). Wir haben immer versucht, die Klimaanlage so warm wie möglich zu stellen (was eine wahre Kunst war!!!), damit wir nicht auch noch im Zimmer einen Kälteschock erfuhren. Ab einer bestimmten Temperatur hat die Anlage nämlich abgeschaltet und hat ein gewisses Eigenleben geführt, denn wir haben uns täglich mit ihr beschäftigt... ;-))) Wer nun meint, wir hätten diese ja auch gleich aus lassen können, kann ich nur mit einem klaren "nein!!" widersprechen. Das Problem, wenn die Klimaanlage aus ist, ist der Geruch und die stickige, stehende Luft, die gleich entsteht. Der Geruch ist dominiert vom Diesel- und Motorengeruch (äh, "Gestank" ist treffender), gepaart mit dem Chlorgeruch der Reinigungsmittel (sehr lecker!!!). So hat man bei der Qual der Wahl ob Klimaanlage ein oder aus die Wahl zwischen Pest und Cholera (bildlich gesprochen bitte!!!!).
Die Einrichtung ist im ganzen Schiff in einen dunkelbraunen Holz gehalten. Die Gänge zu den Zimmern sind holzvertäfelt. Die "normalen" Wände sind hell und im Rezeptionsbereich ist auch Stein (ob Marmor, da bin ich mir nicht 100%ig sicher) verarbeitet. Das Schiff ist im Bereich des Interieurs ein Hingucker und man fühlt sich wohl. Der Aufgang auf´s Deck ist ein wenig eng und steil und man muss arg aufpassen. Gleich am ersten Tag ist eine Mitreisende einen Teil der Treppe runtergestürzt und sich den Knöchel überdehnt.
Die Zeit an Deck zu verbringen kann man auch, vor allem dann, wenn kein Ausflug ansteht. Die meisten Ausflüge haben wir auf der Hinfahrt von Esna nach Assuan gemacht, so dass wir auf der Rückfahrt nach der Besichtigung am Morgen in Kom Ombo den restlichen Tag fahrend auf dem Nil verbrachten und so die Liegen auf dem Deck sehr schnell verteilt waren und die Tische mit Stühle keine wirklich gute Alternative für die übrigen Mitreisenden waren (zumindest für die, die sich "bequem" in die Sonne legen wollten).
Das Reinigungspersonal ist immer unterwegs, um das Schiff sauber zu halten. Auch hier werden verschiedene Kunstwerke aus den Handtüchern gezaubert. Eine Überraschung ist also immer sicher, wenn man vor dem Mittagessen (und nach dem Vormittagsausflug) mal kurz auf´s Zimmer geht....
So, jetzt noch ein paar Worte, warum die Nilkreuzfahrtschiffe ein wenig "anders" sind, als die Kreuzfahrtschiffe, die über die Meere schippern. Man hat ja die "Andersartigkeit" an der Beschreibung des Schiffs gesehen:
Die Schiffe liegen in den einzelnen Häfen nebeneinander an meist mehreren Liegenplätzen. Die Redereien haben je nach Größe ihres Schiffbestands zwei oder drei Liegeplätze am Kai und die Schiffe liegen dann nach Rederei geordnet nebeneinander. Man muss also jedes mal aufpassen, wenn man (vor allem alleine!!!) das Schiff verläßt, an welchem Liegeplatz das eigene Schiff liegt - ansonsten ist ein Verirren vorprogrammiert.
Der Steg um von Land auf´s Schiff zu kommen ist nicht gerade berauschend und man muss Schwindelfrei sein und über ein gutes Gleichgewichtsorgan verfügen - sonst hat man ein Problem. Für Menschen, die schon in einer geringen Höhe (bis zu ca. 3-5 Meter) über Höhenangst klagen ist dann eher abzuraten. Der Steg des Schiffes wird verwendet, das direkt am Kai liegt und so schwankt auch der gute oder schlechte Zu- oder Abgang zum oder vom Schiff (von "einfachen Dielenbrettern" bis zum "roten Teppich" mit mehr oder weniger sicheren Haltemöglichkeiten war eigentlich alles dabei.
Das Problem ist, von einem Schiff zum nächsten zu kommen. Einen Höhenunterschied mussten wir nicht überwinden, aber da die Schiffe nicht zu 100% exakt nebeneinander gelegen sind, waren teilweise Grundkenntnisse im Klettern (bzw. Bergsteigen) von Nöten, dass man sich an der Außenseite des einen Schiffs zum Inneren des nächsten Schiffs hangeln musste. Es war aber immer sehr hilfreiches Personal da, die einem ihre Hand entgegen gestreckt haben, wenn man Probleme hat. Man darf bei bestehender Höhenangst auch nicht zwischen den beiden Schiffen in die Tiefe schauen, sonst bekommt man hier ein Problemchen mit den Angstgefühlen...
Wenn man Pech hat, muss man die Prozedur mehrmals wiederholen, wenn das eigene Schiff das 11., 12. oder 13. in der Reihe ist.... .
Ein besonderes Ereignis ist, wenn ein Schiff aus dieser "Kette" ablegt und sich die anderen Schiffe "neu" an der Anlegestelle in Position bringen. Besonders böse ist solch ein Ereignis, wenn man gerade alleine an Land gegangen ist und nach solch einem Manöver zurück kommt, dann richtig durchzählt wieviele Schiffe vor dem eigenen Schiff waren und sich dann unverhofft auf dem falschen Schiff vorfindet. Keine Panik, da die Schiffe sich im Foyer - durch das man geht - schon sehr unterscheidet, hat das eigene Schiff von der Einrichtung her einen Wiedererkennungswert, das weiterhilft.
Die Sicherheitsmaßnahmen bekommt man auch auf den Nilkreuzfahrtschiffen zu spühren: die Schleußen sind auch hier an beiden Ein- und Ausgängen vorhanden. Auch wenn beim Durchschreiten der Passagier einen Piepston verursacht, hat das damals (Dez. 2004) nur sehr wenige Mitarbeiter interessiert.
Glücklicherweise haben wir uns damals nicht selbst darum kümmern müssen, wie unser Gepäck auf´s Schiff und nach Ende der Reise wieder runter kommt. Da war man froh, dass es wiele helfende Hände auf dem Schiff gibt.
Noch ein Hinweis zum Trinkgeld, den aber auch die Reiseveranstalter häufig geben:
Da die Redereien sehr schlecht bezahlen, sind die Mitarbeiter (bei diesem Schiff 75) auf Trinkgelder angewiesen. Um eine (halbwegs) gleichmäßige Verteilung zu gewährleisten - denn man trifft nur auf wenige - wird am Ende der Reise pro Person ein Betrag eingesammelt, der unter der Belegschaft verteilt wird. Bei uns waren es pro Person 20 Euro für die ganze Woche. Es ist zwar außergewöhnlich, aber nur ein Ehepaar der ganzen Reisegruppe fand dies nicht in Ordnung.
Da wir alle schon vorher vom Reiseveranstalter durch den Prospekt informiert wurden, war diese Reaktion auf breite Unverständnis gestoßen.
Wenn man den Betrag von 20 Euro runter rechnet auf 7 Tage Aufenthalt, so sind das insgesamt knapp 3 Euro/Tag, die pro Reisenden auf ALLE 75 Mitarbeiter entfallen ist. Das ist dann auf einmal nicht mehr viel für unseren Geldbeutel. Wieviel Trinkgeld geben wir sonst, wenn wir unterwegs sind?
Hinweis: Die Reiseveranstalter legen sich nicht immer fest, auf welches Schiff man am Ende kommt. Das birgt auch Risiken, da man durchaus auch auf ein altes, klappriges Schiff kommen kann. Komischerweise wird ausschließlich mit 4 und 5-Sternen-Schiffen geworben. Ein Standard, der zu vergleichen ist mit dem von Hotels, scheint nicht einheitlich zu sein. Da ich bisher nur die eine Kreuzfahrt auf dem Nil gemacht habe, ist bei mir bisher "nur" dieser Verdacht aufgekeimt und ich müsste auf dieser Strecke wohl noch mehrere Reisen unternehmen, um genauere Informationen geben zu können..... .
Teil 2: Die Ausflüge.
Die Ausflüge waren zum größten Teil als Paket buchbar.Man konnte auch Ausflüge einzeln buchen, was wir aber nicht gemacht haben (man will ja alles mitmachen). Nur zwei Ausflüge waren fakultativ dazu zu buchen, da nicht im "normalen" Paket enthalten.
Wie hoch die Kosten für die einzelnen Ausflüge waren, haben wir nicht erfragt, da wir sowieso das Ausflugspaket nehmen wollten (was interessiert einen dann der Einzelpreis?).
In unserem Ausflugspaket waren folgende Ausflüge eingeschlossen (aber auch einzeln buchbar):
-Luxor und Theben-West (in zwei Ausflüge aufgeteilt)
in Luxor: Luxor-Tempel und Karnak-Tempel (ist der Tempel des Amun), Besuch eines Papyrusgeschäfts (Möglichkeit des Kaufs und Besichtigung, wie die Papyrusblätter hergestellt werden) bei uns bestand die Zeit alleine ins Luxor Museum zu gehen, das in der Nähe des Kais liegt; fakultativer Ausflug: Ton- und Lightshow im Karnak-Tempel (sehr schön, aber im Winter wird´s auch in Ägypten bei Dunkelheit recht kühl - also Jacke nicht vergessen, eine sog. "Übergangsjacke" aus Deutschland reicht meist aus)
in Theben-West: Tal der Königsgräber, Tempel der Hatschepsut, Memnon Kolosse. Auf dem Weg zum Tal der Königsgräber fährt man am Hause von Howard Carter vorbei - Bilder haben sich aus dem Bus sehr gut machen lassen.
-Esna: Tempel von Esna
-Edfu: Tempel von Edfu
-Kom Ombo: Tempel von Kom Ombo, Doppeltempel, da zwei Gottheiten geweiht
-Assuan: Fahrt mit einer Feluke, Hochstaudamm, Unvollendeter Obelisk, Besuch des Souks, Besuch einer Parfümerie und/oder Alabasterwerkstatt; fakultativer Ausflug nach Abu Simbel am 2. Tag in Assuan (Kosten über 100 Euro pro Person und sehr strapaziöse Anreise - aufstehen mitten in der Nacht (Aufstehen gegen 2 Uhr nachts), Fahrt je Richtung von über 4 Stunden und Besichtigung vom Tempel Ramses II. von ca. 1 bis 2 Stunden), anderer fakultativer Ausflug u.a. nach Kitchener Island (auch "Pflanzen-Insel" genannt, da üppiger Botanischer Garten)
Wir haben für das Ausflugspaket 150 Euro bezahlt, ohne fakulatative Ausflüge. Wir haben uns am Ende der Reise die Ton- und Lightshow im Karnak-Tempel angeschaut. Wie hoch die Kosten genau waren, weiß ich nicht mehr, beliefen sich aber pro Person bei ca. um die 25 Euro.
Die Ausflüge waren so gelegt, dass wir zu den Mahlzeiten auf dem Schiff waren. Auf dem Schiff gab´s Vollpension und "nur" die Getränke waren extra. Die Preise für die Getränke hielten sich in einem humanen Rahmen. Wir haben für zwei Personen zusammen ca. 230 Euro für die eine Woche bezahlt. Wobei in diesem Preis auch noch 3 Massagen dabei waren, die hier wesentlich günstiger sind, als hier in Deutschland.... . Es wird kein Aufhebens darum gemacht, wenn man sich an Land mit Getränken versorgt und im Zimmer verwahrt. Man muss aber gerade beim stillen Wasser darauf achten, dass der Verschluß noch original verschlossen ist, sonst bekommt man u.U. "gereinigtes Nilwasser" untergejubelt.... . weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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anonym, 01.09.2006, 21:40 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Liebe Grüße Edith und Claus
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anonym, 01.09.2006, 13:17 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Daumen hoch....echt ein toller Bericht....lg Mieze^^
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Ein Traum wird wahr!
24.03.2006, 17:50 Uhr von
Sommergirl
Ich sammle nun doch wieder für den Tiergnadenhof, also helft bitte mit! Danke! Wow, BHs für ku...Pro:
siehe Bericht
Kontra:
siehe Bericht
Empfehlung:
Ja
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Nilfahrt in Ägypten
von Luxor nach Assuan und zurück
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So, der aufmerksame Leser meiner Berichte hat nun mitbekommen, dass ich mir einen meiner Träume erfüllt habe, nämlich den Besuch von Ägypten, um endlich die Hinterlassenschaft dieser Hochkultur mit eigenen Augen sehen zu können. Es war einfach nur wunderbar! Hier nun mein Bericht darüber:
Unser Programm:
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Tag 1 (Mo)
Flug von Zürich nach Luxor mit Edelweiss-Air
Einchecken auf dem Schiff mit vorherigem Mittagessen, Bezug der Zimmer
Ca. 16.00 Uhr Besuch des Luxor Tempels
Übernachtung auf dem Schiff im Hafen von Luxor
Tag 2 (Di)
Abfahrt des Schiffes pünktlich um 9.00
Ganzer Tag auf dem Nil sowie Übernachtung auf dem Schiff
Längerer Stopp und Wartezeit bei der Schleuse in Esna (geplante Durchfahrt war 22.00 Uhr, effektive dann um 4.00 Uhr)
Weiterfahrt des Schiffes nach Edfou
Tag 3 (Mi)
Besuch des Tempels von Edfou (wir fuhren per Kutsche dorthin)
Weiterfahrt mit Schiff nach Kom Ombo sowie Besuch des Tempels
Flanieren durch den Basar inkl. Restaurantbesuch
Übernachtung auf dem Schiff, welches dann spät Abends die Weiterfahrt wieder aufnahm
Tag 4 (Do)
Weiterfahrt bzw. Ankunft in Assuan
Früher Flug mit Egypt Air nach Abu Simbel mit Besuch der beiden Tempel (Ramses und Nefertiti, anschl. Rückflug nach Assuan
Vor dem Abendessen eine spannende Kutschenrundfahrt durch Assuan mit Besuch von Markt und Moschee, Fahrt durch die Armenviertel und Boxenstopp in Restaurant
Übernachtung auf dem Schiff, welches in Assuan weiterhin vor Anker lag
Tag 5 (Fr)
Früher Besuch der Tempel-Insel Philae, des Staudammes von Assuan, des unvollendeten Obelisken
Nachmittägliche Ausfahrt per Motorboot ins Wasserschutzgebiet, Besuch der Kitchener-Insel, Kamelritt in ein nubisches Dorf inkl. Streicheln von Krokodilen, Retourfahrt per Motorboot
Übernachtung wieder auf dem Schiff, in der Nacht legte das Schiff dann wieder ab
Tag 6 (Sa)
Rückfahrt nach Luxor mit Passage durch die Schleuse von Esna, ganzer Tag auf dem Schiff, Ankunft Abends in Luxor
Tag 7 (So)
Früher Aufbruch für den Besuch von Theben West -> Kolosse von Memnon, Tal der Könige, Tempel von Königin Hatschepsut
Nachmittag Besuch des Tempels von Karnak
Letzte Übernachtung auf dem Schiff, welches in Luxor vor Anker bleibt
Tag 8
Koffer packen, spätes Frühstück, auschecken, Rechnungen bezahlen
Rückflug von Luxor über Sharm-el-Sheik nach Zürich
So, das war unser Programm das wir gebucht und absolviert haben!
Das Schiff und was dazu gehört:
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Wir (meine Schwester und ich) haben das ***Schiff MS Soleil gebucht (die drei Sterne sind schweizerischer Standard). Das Schiff ist relativ klein gegenüber anderen „Bunkern“ die auf dem Nil unterwegs sind. Hier nun ein paar Einzelheiten dazu:
Hier ein paar Daten im Überblick:
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Infrastruktur :
Rezeption, Salon, 2 Bars, Boutique, Sonnendeck.
Sport:
Schwimmbad.
Die Kabinen:
32 geräumige Kabinen, Klimaanlage, TV, Minibar, Telefon.
Technische Daten:
30 m lang, 11 m breit, 4 Passgierdecks.
Gäste:
Aus alle möglichen Ländern
Eingang:
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Wir waren sehr erstaunt über die Ausstattung dieses Schiffes. Ein schöner beigefarbener Steinboden mit Säulen umrahmt und einem kegelförmigen Oberlicht sowie hübschen Wartegelegenheiten rundherum empfing uns beim Eintreten. Der Receptionist und andere Bedienstete die da herumstanden warfen uns gleich ein breites Lächeln zu.
Zimmer:
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Überrascht waren wir, als wir sahen, wie viel Platz eigentlich in so einem verhältnismässig kleinen Zimmer sein kann. Wir hatten zwei einzelne Betten, zwei Schränke mit Zwischenboard und Hocker, ein Tischchen mit Stuhl, einen Kühlschrank sowie eine weitere Ablagefläche. Dazu kam noch das Komödchen mit dem Fernseher drauf. Wir hatten gar nicht so viel Gepäck um den ganzen Stauraum benutzen zu können!
Badezimmer:
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Erstaunlicherweise war das Bad sehr sauber, zwar klein aber in Ordnung. Eine Dusche mit Duschgel und Shampoo, ein Fön sowie Bade- und Handtücher waren vorhanden. Interessanterweise wurde zweimal am Tag geputzt und aufgeräumt!
Personal:
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Das war sehr aufmerksam und höflich. Sie gaben sich auch sehr viel Mühe. In den Zimmern zu Beispiel bastelten sie als Dekoration aus Tüchern Tiere und Blumen auf dem Bett.
Das Essen:
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Ja, das wahr erstaunlich gut! Der Speisesaal war auch recht gediegen eingerichtet, auch wieder mit Säulen und schönen Vorhängen. Das Personal war sehr schnell und aufmerksam. Es gab immer eine interessante Vorspeise, dann Salate zum selber schöpfen sowie ein Hauptgang oder dann ein Buffett, wo man bedient wurde. Der Chef-Koch höchstselbst sowie seine Crew haben uns das Essen geschöpft! Es gab mal typisch ägyptisches oder dann wieder ganz normales Essen. Das Frühstück war immer mit Buffett, die Auswahl recht ordentlich, jedoch Vollkornbrot oder ähnliches war nicht vorhanden.
Das Oberdeck:
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Auf dem oberen Deck, genannt Sonnendeck, waren Liegestühle, ein kleiner Pool, Tischtennistisch sowie eine Bar mit Tischen und Stühlen zu finden. Auf diesem Deck war noch ein weiteres kleineres draufgesetzt, wo man die Fahrt auf dem Nil so richtig geniessen konnte.
So, das waren die wichtigsten Infos zu unserer Unterkunft.
Die Ausflüge:
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Ich werde vor allem die Ausflüge genauer beschreiben, welche keine eigene Rubrik auf yopi haben, alle anderen streife ich ein wenig. Bei jedem Ausflugsort wimmelte es natürlich so von Touristen, was nicht vermeidbar ist. Und los geht’s:
Tempel von Luxor:
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Der berühmte Tempel von Luxor ist ein riesiger Bauten-Komplex der von weitem schon zu sehen ist. Abends wird er durch die besondere Beleuchtung noch interessanter. Er ist in mehreren Jahrzehnten entstanden, da immer wieder neue Pharaonen etwas hinzu fügten und erweiterten, so dass er einige hundert Meter lang wurde. Eine Allee von Spinxen führt zum „Hauptportal“, welches aus zwei riesigen Pylonen besteht, die von zwei grossen Statuen flankiert sind. Wenn man dann eintritt, hat es links und rechts davon viele Säulen und weitere Statuen sowie Tempelräume für lokale Götter.
Fahrt auf dem Nil:
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Nur schon die Fahrt auf diesem riesigen Fluss ist eine Reise wert. Man fährt aus der Stadt hinaus und bald hat es links und rechts nur noch Palmen und weiter hinten hohe Geröll- und Sandberge. Ab und zu sieht man Felder oder Bauern mit ihren Kühen. Die Fahrt ist absolut entspannend und man kann sich an der Landschaft kaum satt sehen.
Schleuse von Esna:
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Durch den Bau einer Art Staumauer war das Errichten einer Schleuse zwingend. Da sehr viele Schiffe jeweils unterwegs sind, wird kräftig an der Schleuse angestanden. Jeweils zwei Schiffe können dort passieren. Es gilt hier die Devise „wer zuerst kommt, malt zuerst“. Wartezeiten von mehreren Stunden sind die Norm.
Tempel von Edfou:
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Edfou ist eine kleine Stadt, die so richtig typisch ägyptisch ist. Per Kutsche kommt man an den Tempel, der dann über ein flaches Areal zu erreichen ist. Auch dieser Tempel ist wie die meisten gebaut, Pylonen am Eingang, dann wieder Säulen massenweise, Eingang ins Allerheiligste mit Altar und Seitenräume für lokale Götter.
Erstaunlich sind die sehr gut erhaltenen Hieroglyphen die in den Stein gehauen sind.
Tempel von Kom Ombo:
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Kom Ombo ist eine eher kleinere Stadt. Der Tempelkomplex ist auf einen Hügel gebaut worden. Wir besuchten diese Kultstätte Abends, wo sie herrlich beleuchtet worden war. Auch dieser Tempel ist wie die meisten gebaut, Pylonen am Eingang, dann wieder Säulen massenweise, Eingang ins Allerheiligste mit Altar und Seitenräume für lokale Götter. Hier ist das besondere ein kleines Tempelchen, das 2 Krokodilmumien ausstellt, jedoch sind die nichts besonderes. In diesem Tempel ist eine weitere Besonderheit die Darstellung von medizinischen Geräten. Auch hier sind die Hieroglyphen sehr gut erhalten.
Staudamm/-see von Assuan:
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Der Staudamm ist eigentlich keine besondere Sehenswürdigkeit, jedenfalls nicht für uns Schweizer, da wir einige Staudämme und -seen in unserem kleinen Land haben. Der Besuch dort dauert auch nur wenige Minuten.
Tempelinsel Philae:
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Diese spannende Insel beherbergt gleich mehrere Tempelchen mit einem Haupttempel. Das Interessante hier ist die Tatsache, dass wegen des gestauten Wassers sämtliche Tempel von der ursprünglichen Insel abgetragen und auf einem anderen Eiland wieder aufgebaut werden mussten. Man erreicht Philae nur per Motorschiff.
Der unvollendete Obelisk:
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Diese Sehenswürdigkeit ist was für Kletterer, man sieht den unvollendeten Obelisken nur, wenn man auf den Steinbruch raufsteigt und runter schaut. Aber eigentlich ist an dem Obelisken nichts besonderes. Er liegt da, weil er während der Fertigung plötzlich Risse bekam und man ihn dadurch nicht mehr gebrauchen konnte. Also begann der alte Ägypter an einem anderen Ort einen neuen Obelisken heraus zu meisseln.
Abu Simbel:
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Wer kennt es nicht, die riesigen Statuen von Ramses dem zweiten, gemeisselt in einen Berg. Wer sich etwas auskennt, weiss, dass der Tempel von Ramses und auch der seiner Lieblingsfrau Nefertiti nicht mehr am original Platz steht, auch wieder wegen des Assuan Staudammes und es sich gebildeten Nasser-Sees. Fotographieren ist übrigens in beiden Tempeln verboten!
Kitchener Insel:
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Tönt ja gar nicht richtig ägyptisch! Richtig, diese kleine hübsche Insel ist von einem Mitglied der damaligen englischen Armee die sich gerade in Ägypten tummelte entdeckt und bepflanzt worden, richtig geraten, der Typ hiess Lord Kitchener!! Er erholte sich immer auf einer kleinen Insel im Nil, das gefiel ihm dort so gut, dass er sich entschloss, dort einen botanischen Garten an zu siedeln. Man findet dort Gewächse aus allen Ländern der Erde, jedes hat irgendwas „gespendet“. Interessanterweise tummeln sich dort zahlreiche Ibise, die in den Bäumen herumtoben und interessante Geräusche von sich geben
nubisches Dorf:
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Die Nubier waren ein kriegerisches Volk im alten Ägypten, welches sich nur dem herrschenden Pharao unterwarf, wenn er ihnen ebenbürtig war. Heute ist das ehemalige Nubien der Sudan. Trotzdem hat es am Ufer des Nils tatsächlich ein Überbleibsel mit Ahnen der alten Nubier. Die Häuser und die Kleidung weist tatsächlich einen Unterschied zum restlichen Ägpyten auf. Die Gebäude sind farbenfroher und komfortabler, auch die Kleidung ist viel bunter. Einer dieser Einwohner öffnet sein Haus täglich den Touristen. Man ist zum Verweilen eingeladen und darf die Jungkrokodile die in einem Becken vor sich hin schlummern mal in die Hand nehmen.
West-Theben:
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Das ist der interessanteste Teil der Reise. West-Theben ist der Stadtteil der den Toten gewidmet ist. Das Tal der Könige und der Königinnen, der Hatschepsut-Tempel, die Kolosse von Memmon sind die wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Der Weg dorthin ist gesäumt von Alabaster-Fabriken.
Tempel von Karnak:
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Der grösste Tempel in Ägypten überhaupt. Er besteht aus vielen Teilen die von den Pharaonen durch die Jahrzehnte erweitert worden sind. Auch hier säumt wieder eine kleinen Sphinxen-Allee den Eingang. Ganze 128 Säulen sind auf diesem Gelände zu finden. Auch zwei Obelisken, einer von Tutmosis und einer von Hatschepsut begeistern den Besucher.
Über einige der oben genannten Sehenswürdigkeiten werde ich im Laufe der Zeit eigene Berichte schreiben.
Zum Schluss:
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Der Entschluss, diese Reise mit meinem Schwesterchen zusammen zu machen, habe ich keine Sekunde lang bereut. Es ist beeindruckend wie gut die Tempel teilweise noch erhalten sind. Das Berühren der Hieroglyphen ist berauschend. Es ist einfach nur fantastisch endlich mit eigenen Augen die Wunder des alten Ägpyten an zu schauen. Jedem der sich noch nicht dazu entschliessen konnte sage ich: MACHE ES, DU WIRST ES NICHT BEREUEN!! Salam aleikum (nicht richtige Schreibweise), bis zum nächsten Bericht! weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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AngelikaR, 06.02.2009, 15:12 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Ein super Bericht. Ganz klasse beschrieben. LG
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sunflower76, 28.03.2006, 13:57 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
wunderbarer Bericht, meine Eltern waren begeistert, lG, Dani
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Eine traumhafte Woche
Pro:
Viel Kultur, viel Sehenswertes, schönes Schiff, herrliche Landschaft, nette Menschen, Sonne
Kontra:
geht viel zu schnell vorbei
Empfehlung:
Ja
Eine Ägyptenreise war für mich schon lange ein unerfüllter Traum. Nun habe ich mir diesen – zumindest teilweise – erfüllt. Ich war auf dem Nil unterwegs von Luxor bis Assuan und ich habe viele besondere Eindrücke gewinnen können. Einges lässt sich kaum in Worte fassen, trotzdem werde ich versuchen, eine möglichst genaue Schilderung zu verfassen, wobei ich meine Erfahrungen gleich bei den jeweilgen Punkten einfüge.
= Allgemeine Informationen =
Das Gebiet zwischen Luxor und Assuan eignet sich besonders in unseren Wintermonaten als Reiseziel. Später im Jahr wird man die Sehenswürdigkeiten, die man besucht, nur nach ihrem schattenspendenden Raum beurteilen. Wir hatten im Januar Temperaturen von maximal 25 Grad C und immer einen blauen Himmel.
Da die deutschen Krankenversicherungen im allgemeinen kein Abkommen mit Ägypten haben, empfiehlt sich der Abschluß einer Reisekrankenversicherung, die Notfallbehandlungen oder den Heimtransport übernehmen. Die Medikamente, die man dauernd nutzt, sollte man in ausreichender Menge mitnehmen. Arzneien gegen Durchfall lässt man sich bei Bedarf besser direkt an Bord geben, denn hier bekommt man genau die, die gegen die heimischen Erreger wirken. Zur Prophylaxe ist es sinnvoll, Früchte und Gemüse stets zu schälen und Leitungswasser auch bei der Mundhygiene zu meiden.
Impfungen sind nicht vorgeschrieben, uns wurde aber empfohlen, solche gegen Hepatitis A+B (ca. 120,00 €) und Typhus (ca. 24,00 €) durchzuführen. Auch der Diphterie-, Tetanus- und Kinderlähmungsschutz sollte aktuell sein (Kosten werden von den Kassen übernommen).
Zur Einreise benötigt man einen Reisepaß und ein Visum (ca. 20,00 €).
In Ägypten ist die Zeit eine Stunde vorraus – allerdings nicht während der MESZ.
In den Nilschiffen beträgt die Netzspannung 220 V, so dass man keinen Adapter benötigt.
Wenn die Landeswährung auch Ägyptische Pfund sind (1 € = ca. 8 Ägyp.Pfund; man darf nur fürca. 3,50 € Ägyptische Pfund einführen, wobei der Tauschkurs in Deutschland wesentlich günstiger ist!), so wird in den Schiffen und in den Orten, die man während der Fahrt besucht, ganz besonders gern der Euro genommen.
Ein erwähnenswerter Punkt ist noch, dass es auf öffentlichen Toiletten kein Papier ausliegt – also immer ein Papiertaschentuch mitnehmen. Auf den Schiffen wird das Papier nicht über die Toilette, sondern über den Mülleimer entsorgt.
= Das Schiff =
Ich war unterwegs mit der Solaris I, die von der Eagle-Tours betreut wird. Es ist ein Fünf-Sterne-Schiff mit 66 Kabinen und einer 75köpfigen Mannschaft. Es ist nur Vollpension buchbar, wobei die Verpflegung absolut erstklassig ist und der ganze Bordservice auch nur gelobt werden kann.
Die Getränke werden extra bezahlt, wobei die Preise sehr ähnlich sind, wie auch in deutschen Restaurants. Die Zahlungen erfolgen im allgemeinen gesamt am Ende der Reise (bar oder auch unbar).
Die Kabinen haben ein Bad mit doppelten Waschbecken und Fön, eine Wanne und ein WC. Die weitere Einrichtung ist sehr stilvoll, wobei besonders ein kleiner Freisitz ein schönes Extra darstellt.
Die Minibar ist gut bestückt (gleiche Preise wie im Bordrestaurant) wird aber leider nicht nachgefüllt.
Die Woche Aufenthalt hat ca. 250,00 € gekostet (+ 25,00 € Trinkgelder), dazu habe ich ein Ausflugsprogramm gewählt (235,00 €), welches die Fahrten und Eintrittsgelder der nachfolgenden Sehenwürdigkeiten beinhaltet hat.
Das Schiff ist z.B. in Cairo zu buchen (Tel.:759819) oder auch über Reisebüros in Deutschland.
= Der Nil =
Dieser 6671 km lange Fluß nimmt seinen Anfang in Burundi (Rutana), durchfließt den Albertsee und nimmt drei Nebenflüsse auf und hat dann als Weißer Nil eine beeindruckende Fülle. Im Sudan vereint sich der Weiße Nil mit dem aus Äthiopien kommenden Blauen Nil und nimmt dann auf dem weiteren Lauf bis zum Mittelmeer noch den Atbara-Fluß auf. Bei einer unterschiedlichen Breite von 500 bis 900 m hat er ein 100-350m tiefes Flußbett und endet nördlich von Kairo in einem großflächigen Delta mit den zwei Armen Damietta und Rosetta im Mittelmeer.
Faszinierend ist das wechselnde Bild am Nilufer. Teilweise sieht man hier große Grünflächen, die beispielsweise auch aus Bananenplantagen oder Palmen bestehen, teilweise reicht die Wüste bis fast an das Ufer heran. Man sieht trinkende Wasserbüffel neben karrenziehenden Eseln, wäschewaschende Frauen und spielende Kinder, betende Menschen und „fliegende“ Händler, Felswände mit Gräbern, einzelne Fabriken, ärmliche Hütten und viktorianische Häuser. Der Anblick ist vielseitig und beeindruckend.
Die touristische Nilschifffahrt begrenzt sich seit den Terroranschlägen 1997 auf eine Fahrt zwischen Luxor und Assuan. In Esna ist dabei eine Schleuse zu passieren, was manchmal zu Zeitverzögerungen führt.
= Die Ausflüge =
LUXOR
Für diese Stadt, die im alten Ägypten ein geistiges und religiöses Zentrum war, benötigt man eigentlich mehrere Tage, um zumindest einen Großteil der Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Sie ist Herberge vieler Sehenswürdigkeiten aus frühester Zeit...aber während einer Stadtrundfahrt stachen mir auch diverse Internetcafes ins Auge, wo bereits ganz junge Kinder an den Bildschirmen saßen. Unsere erste Fahrt, die etwa eine halbe Stunde dauerte, führte uns zunächst zur Westseite des Nils.
Tal der Könige
Der Eintritt kostet hier 55 Ägyptische Pfund, dafür kann man sich drei der insgesamt über 60 Felsengräber der Könige der 18.,19. und 20. Dynastie ansehen (es sind wechselweise immer nur 10 davon geöffnet). Diese Einschränkung liegt an den schädlichen Auswirkungen des vermehrten Tourismus (Atem, Blitzlicht, Abreibungen), wobei man erwägt, die Gräber ganz zu schließen und Repliken zu erschaffen. Wir waren früh am Morgen da und es herrschte schon ein reger Betrieb. Viele Besucher haben sich nicht an den Vorgaben gehalten, daß fotografieren verboten ist, obwohl es für 1,00 € 18 Bilder der Innenansichten von Gräbern zu kaufen gibt.
Die Wege zu den einzelnen Gräbern sind gut zu gehen (aber nicht behindertengerecht!), im Mittelbereich bietet ein kleineres Rasthaus zu etwas erhöhten Preisen Erfrischungsgetränken an.
Ich habe mir unter anderem das Grab von Ramses III. angesehen, welches das drittgrößte hier ist. Von der Vielzahl an Seitenkammern und den wunderbar erhaltenen Farben der Wandreliefs war ich sehr beeindruckt. Das Grab von Tutanchamun war zwar auch geöffnet, es ist aber eher unspektakulär.
Wir hatten knapp 2 Stunden Zeit ... das ist viel zu wenig. Sollte man ohne Reisegruppe hier sein, kann man durchaus einen halben Tag hier einplanen.
Tempel der Hatschepsut
Schon der erste Blick auf diesen Tempel beeindruckt ungemein – die steil ansteigende goldgelbe Felswand, der helle Tempelbau und der blaue Himmel. Der Eintritt beträgt 35 Ägyptische Pfund, dafür kann man auch eine kleine Bahn benutzen, die einen vom Parkplatz bis zum Fuße des Tempels bringt.
Dieses Bauwerk ist zu Beginn des Neuen Reiches unter der Königin Hatschepsut entstanden, wurde in verschiedenen Terassen erbaut und mit vielen Stauten, Inschriften und Reliefs ausgestattet. Gänsehaut bekommt man hier außer wegen des grandiosen Eindruckes und des wunderschönen Ausblickes von oben noch aus zwei weiteren Gründen. Zum einen werden hier einige Zwistigkeiten der Geschichte deutlich, denn der Nachfolger von Hatschepsut hat ihre Bilder und namentliche Erwähnungen brutal beseitigen lassen und so wurde vieles zerstört. Zum anderen kam es hier 1997 zum terroristischen Anschlag auf Touristen, bei dem es 60 Tote gab. Daher sind hier Sicherheitskräfte ganz besonders gehäuft anzutreffen.
Memnonkolosse
Direkt an der Straße zurück zur Anlegestelle der Nilschiffe erheben sich weithin sichtbar zwei große Statuen des Amenophis III. aus gelbbraunen Kieselsandstein. Der dazugehörige Tempel ist nicht mehr vorhanden und so begnügt man sich hier meistens mit einem kurzen Foto-Stop. Allerdings finde ich, dass sich ein etwas genauerer Blick schon lohnt, denn von nahen betrachtet, sieht man zahlreiche Inschriften.
Im Gebiet westlich des Nils kann man noch sehr viele Sehenswürdigkeiten besuchen, sei es das Tal der Königinnen, den Tempel des Mentuhotep, das Ramesseum oder auch die Felsengräber von Schech Abd el-Kurna.... aber, so sagte unserer Reiseführer immer : „Das haben wir leider nicht im Programm...“ Aber auch östlich des Nils gibt es viel anzuschauen.
Die Tempelanlage von Karnak
Sie beeindruckt schon allein durch ihre Größe und den Alleen von Widdern und Sphingen am Eingang (Eintritt 50 Ägypt. Pfund). In meinem Reiseführer umfasst die Schilderung 18 Seiten...so kann man sich vorstellen, daß man hier sehr gut einen ganzen Tag verbringen kann, ohne sich zu langweilen. Wir hatten nur etwa 2 Stunden Zeit. Für eine solche kurze Zeit lohnt sich das Ansehen des Großen Amun Tempels mit einem hohen Obelisken und sehr gut erhaltenen Malereien in den Säulensälen. Im nördlichen Tempelbezirk stösst man auch auf den Heiligen See, von dem aus man einen schönen Blick auf verschiedene weitere Tempelbereiche hat. Hier kann man sich auch in einem kleinen Cafe stärken oder in einem Kiosk zu nur leicht erhöhten Preise Andenken kaufen.
In den Anlagen wird auch eine Lichtshow angeboten, die an verschiedenen Wochentagen in mehreren Sprachen abgehalten wird.
Der Tempel von Luxor
Dicht am Nilufer steht dieser Tempel, der während der Regierungszeit von Amenophis III. aus Sandstein errichtet wurde und damals Apet Amun resjet hieß. Er ist um einiges kleiner als die Anlage von Karnak und so kostet der Eintrit 35 Ägyp. Pfund.Ein Obelisk aus dieser Anlage ziert den Place de la Concorde in Paris. In diese Anlage ist eine Moschee integriert, die als solche auch noch genutzt wird. Deshalb empfehle ich nicht den Besuch zu Zeiten, in denen zum Gebet gerufen wird, denn der Hall in diesem Tempel ist unglaublich! Sehenswert sind im Tempel der Säulengang und der Geburtssaal mit guterhaltenen Reliefs.
Sollte man noch Zeit haben, kann man sich auf den Weg ins Luxor-Museum machen (Eintritt 15 Ägyp. Pfund), das besonders die neueren Funden aus dem Großraum Theben zeigt (herrliche Alabasterfiguren) und gute Beschriftungen (wenn auch in englisch) aufweist.
Etwa 100 km südlich gelangt man dann mit dem Schiff nach
EDFU
Die Stadt selbst empfinde ich nicht als besonders sehenswert. Direkt an den Bootsanlegern wird auch die einzige sehr aggressive Anbiederung der ansäßigen Verkäufer betrieben. Zu dem Horustempel (Eintritt 35 Ägypt. Pfund) gelangt man am einfachsten mit Pferdekutschen. Diese aus Sandstein erbaute Anlage bietet einen überwältigenden Eindruck, da sie fast vollständig erhalten ist. In der Vorhalle beeindrucken die zwölf mit Blumenkapitälen versehenen Säulen. Wenn man einen besonderen Eindruck vom Tempel erhaschen will, sollte man versuchen, am frühen morgen anzureisen, denn die Sonne gibt dem Tempel eine ganz besondere Farbe.
Weiter ging dann unsere Fahrt nachdem
KOM OMBO
Hier handelt es sich um ein Doppelheiligtum zum einen für den krokodilköpfigen Gott Sobek und zum anderen für den falkenköpfigen Haroeris. Wir haben diesen recht umfangreichen Tempel zur Zeit des Sonnenuntergangs besucht. Das war zum einen unglaublich schön, denn das Bauwerk ist sehr gekonnt beleuchtet und bietet so ganz besondere Eindrücke. Allerdings war es zu dieser Zeit auch unglaublich voll, so daß man Schwierigkeiten hatte, den Ausführungen des eigenen Reiseleiters zu folgen und man aufpassen musste, seine Gruppe nicht zu verlieren. In der Hathorkapelle sind drei Krokodilmumien ausgestellt. Diese sind aber wenig sehenswert, so daß man die Zeit lieber anderen Dingen hier im Tempel widtmen sollte. Es lohnt sich auch ein Blick auf das Umfeld, denn rund um Kom Ombo ist es herrlich grün.
ASSUAN
Was für eine schöne Umgebung hier rund um Assuan, wo sich der Nil in mehrere Arme teilt und verschiedene Granitklippeninseln umschliesst. Das Kreuzfahrtschiff ankert in der Nähe des Abu Simbel Hotels.
Am nächsten Tag haben wir eine Fahrt mit dem Motorboot gemacht. Dabei konnten wir zunächst einen genaueren Blick auf die grüne, palmenreiche Insel Elephantine werfen. Leider wird sie immer mehr touristisch erschlossen und die zwei darauf befindlichen nubischen Dörfer erhalten mehr und mehr unehrlichen Charakter. Weitere Anlaufziele auf dieser Insel sind ein Nilmesser und das Assuanmuseum. Wir haben an der Kitchener Insel Halt gemacht. Die Insel ist ein botanischer Garten, den man für 35 Ägyt. Pfund ansehen kann. Jeder Zierpflanzengärtner kommt hier ins Staunen...Gummibäume aller Arten, Weihnachtssterne, Bougainvilleen und weitere Pflanzen, die man daheim hegt und pflegt sind hier in üppiger Größe zu bewundern. Durch einen üppigen Pflanzenwuchs hindurch hat man einen romantischen Blick auf vorbeifahrende Feluken.
Wenn man mit dem Boot etwas weiter fährt, sieht man das Mausoleum des Aga Khan, das aber seit einiger Zeit nicht mehr zu besichtigen ist. Fast auf der gegenüberliegenden Seite kann man die Ansicht des Hotel Catarct geniessen und sich an den Kriminalroman von Agatha Christie erinnern...Außerdem sieht man hier Reiher und wunderschöne kleinste Inselchen. Wir haben auf der westlichen Seite des Nils dann noch kurze Zeit in einem nubischen Dorf gemacht, welches wohl den Alltag zeigen sollte, meiner Meinung nach jedoch doch sehr auf Besucher abgestimmmt war. Während der Rückfahrt zu unserem Nilschiff ging die Sonne unter...
Am nächsten Morgen ging es früh zum Unvollendeten Obelisken. Für mich war dieses die schwächste Sehenswürdigkeit (Eintritt 20 Ägypt. Pfund). Am schönsten ist noch der Blick von der höchsten Stelle hier über die Gegend rund um Assuan.
Beeindruckend ist dagegen der Assuan Hochdamm, der den Nil zum Nasser-See aufstaut. Es ist sehr beeindruckend, diese Wassermassen zu betrachten. Der Hochdamm ist sehr nobel gestaltet und besteht aus polierten Granit. Die Bewachung ist hier ganz deutlich zu spüren, denn nicht nur die Touristen werden hier beschützt, auch der Staudamm selbst steht unter höchster Kontrolle.
Den nächsten Morgen erlebten wir sehr früh, denn um 2:30 Uhr ging die Busfahrt los ins 280 km entfernte Abu Simbel. Sehr viele Reisebusse trafen sich an einem Sammelpunkt um mit Polizeibegleitung im Konvoi zu diesem Objekt zu fahren. So trafen wir bei Sonnenaufgang ein. Der Anblick war überwältigend...die großen Statuen von Ramses II. bei Morgendämmerung. Allerdings darf man nicht vergessen, dass es zu dieser Zeit in der Wüste sehr kalt sein kann. Trotz Fleecepulli und dicker Jacke habe ich zu dieser Zeit bei einem kalten Wind unglaublich gefroren und bin erst wieder in dem Inneren des Felsentempels aufgetaut. Der Große Tempel ist überaus beeindruckend, zumal er ja auch in einer Rettungsaktion der Unesco vor dem ewigen Abtauchen im Nasser-See bewahrt worden ist. Die im Tempel stehenden 33 m hohen Kolosalstatuen sind ein geschichtlicher Leckerbissen, aber große Ehrfurcht empfindet man beim Anblick des Allerheiligsten...Hier sitzen die überlebensgroßen Figuren von Ptah, Amun-Re, Ramses II. und Re-Harachte. Der Anblick hat mich außerordentlich beeindruckt. Geärgert hat mich aber das Fotografieren vieler Besucher, obwohl es verboten ist und das Entlangschleifen mit aufgestetzten Rücksäcken an vedrschiedenen Säulen oder Wänden. Sicher, es ist unglaublich voll, da ja ein ganzer Konvoi an Bussen gelandet ist...aber Respekt vor der Geschichte sollte doch hier ganz besonders gewahrt sein. Für 2,00 € kann man 12 Fotos der Innenansichten des Großen und des Kleinen Tempels erwerben.
Der Kleine Tempel wurde zu Ehren von Nefertari, der Lieblingsfrau von Ramses II. und der Göttin Hathor erbaut. Er sit zwar wesentlich kleiner als der erstgenannte, aber auch sehr sehenswert. Der Besuch beider Tempel kostet 50 Ägypt. Pfund. Nebenbei geniesst man noch einen herrlichen Blick auf den Nasser-See. Das Manko in Abu Simbel sind auf jeden Fall die Toiletten. Wie gesagt, sind hier durch den Konvoi die Touristen immer in größter Anzahl vorhanen. Es gibt aber nur eine Toilettenstelle mit je zwei Kabinen...so steht man ewig lange oder kneift zu.
Im Bereich von Assuan gehört auch eine Felukenfahrt zum Ausflugsprogramm. Mich hat es fast verärgert, als der Schiffsjunge inmitten der Fahrt seine Taschen auspackte und versuchte, Ketten, geschnitzte Kamele oder Brieföffner aus Kamelknochen an Mann oder Frau zu bringen. Diese Felukenfahrt kann man ruhigen Gewissens auslassen, wenn man vorher die Motorbootfahrt genossen hat. Da ist man auf dem Kreuzfahrtschiff mit einem guten Buch besser aufgehoben.
= Noch mehr Meinung =
Die Nilfahrt war die Erfüllung eines Traumes!
Die Besatzung des Schiffes hat für alle Annehmlichkeiten gesorgt. Die Kabine wurde zweimal täglich gesäubert und eines Tages saß sogar ein Krokodil aus Handtüchern gebastelt auf dem Bett. An einem Abend war ich von einem starken Migräneanfall gebeutelt und konnte nicht zum Abendessen gehen...die Kellner fragten meinen Freund, ob sie mir nicht zumindest einen Teller Suppe in die Kabine bringen könnten ... und am nächsten Morgen wurde ich noch herzlicher als sonst von ihnen empfangen. Das Essen war einfach spitze..egal ob Vorspeise, Hauptgericht, Dessert oder auch Frühstück. Hier muß man aufpassen, nicht ordentlich zuzulegen.
Auch für Zerstreuung auf dem Schiff wurde mit Bauchtanz, einer Kostümparty und einer einheimischen Musikband gesorgt. Die Solaris fährt als Fünf-Sterne-Schiff und jeden einzelnen hat sie sich mehr als verdient. Der Reiseleiter war unglaublich engagiert und ist mir in dieser Woche sehr ans Herz gewachsen. Er hatte verschiedene Redensweisen wie „meine Damen und Herren“ oder „ Das ist leider nicht in unserem Ausflugsprogramm“...die ich wohl nicht meht aus meinen Gedanken bekommen werde. Das gehört zum Nil, wie alle anderen Eindrücke.
Die Fahrgeräusche sind nachts zwar wahrnehmbar, aber obwohl ich einen sehr leichten Schlaf habe, wurde ich dadurch nicht gestört.
Eagle-Tours hat sich in absolut vorbildlicher Weise um „seine“ Touristen gekümmert. Als sich der Rückflug um zwei Stunden verspätete, wurde von diesem Veranstalter, der ja mit diesen Unannehmlichkeiten nichts zu tun hatte, Getränke und kleine Snacks in den Flughafenwartesaal gereicht und ein höherer Angestellter bat um Nachsicht. Das habe ich bei meinen vielen Reisen noch nie erlebt.
Ich habe mich strikt an die von mir eingangs erwähnten Dinge gehalten und somit war für mich auch eine Durchfallerkrankung absolut kein Theman auf dieser Reise.
Der Nil bietet Einsichten und Kontraste wie kaum ein anderer Fluß. Das Ausflugsprogramm in Ägypten ist eine Klasse für sich. Jeder geschichtsinteressierte Mensch kommt hier auf seine Kosten. Es ist nicht möglich, das Gesehene in Worte zu fassen. Ich habe schon sehr viel während meiner Reisen gesehen... und doch saß ich weinend im Bus, als es Richtung Flughafen Luxor und somit auf die Heimreise ging. Ich habe die Gastfreundschaft der Ägypter sehr genossen. Der Reiseleiter sagte, er vermeidet Abschiedsworte und auch ich kann nur aus ganz tiefem Herzen hoffen, daß ich mich nicht für immer verabschiedet habe, sondern dass auch ich sagen kann „Auf Wiedersehen“. Ägypten ist ein sympathisches Land, sicher mit viel Armut und anderen Schattenseiten... aber auch mit sovielen wunderbaren Schätzen und einer sehr menschlichen Zuneigung!!!
Meinem Freund wurden 22 Kamele für mich geboten - ob dieses ein annehmbarer Kurs ist kann ich nicht beeurteilen, da mir Vergleichsangebote fehlen!
Ich bin tief beeindruckt von diesem Land und wünsche ihm in der gesamten Entwicklung alles Gute. Ich werde sehr gerne wiederkommen und die Gegend zwischen Cairo und Luxor ansehen, sobald es wieder möglich ist.
Vielen Dank für`s Lesen, Kommentieren und Bewerten, Bavaria
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Venezianerin_2005, 10.04.2006, 14:20 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Von Ägypten kann ich leider auch nur träumen. <br/>SH & LG :o) Ina
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little_maryann, 17.02.2005, 11:47 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
das hast Du wirklich toll wieder gegeben
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sindimindi, 15.02.2005, 22:09 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Beneidenswert! - würde mir auch einmal Freude machen...;-) LG; Roland PS: Aber was mache ich mit meinem Hund?
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