Ein Feuerwerk für den Fuchs Testberichte
Billiger bei eBay?
Bei Amazon bestellen
Paid Ads from eBay.de & Amazon.de
Auf yopi.de gelistet seit 12/2006
Auf yopi.de gelistet seit 12/2006
Pro & Kontra
Vorteile
- alles
Nachteile / Kritik
- nichts
Tests und Erfahrungsberichte
-
En Füerwark för den Voss
06.01.2003, 00:35 Uhr von
LeaofRafiki
Ich lebe mit acht Katzen (2 blaue Somali-Mädchen, 1 Somali-variant Kastrat, 1 Aby-variant-Mädchen...5Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
„En Füerwark för den Voss" so lautet der Titel dieser Geschichte auf nedderdüütsch, man könnte auch platt auf platt sagen, was im Hochdeutschen so viel heißt wie „Ein Feuerwerk für den Fuchs". Eigentlich wäre das ja eine passende Geschichte für Silvester, von wegen Feuerwerk und so, aber dazu sind die zauberhaften Bilder von Sven Nordqvist viel zu sommerlich. Sie allein erzählen schon eine Geschichte für sich.
A propos Geschichte, diese ist schnell erzählt:
De ole Pettersson un sin Katt Findus leeven up en lütte Böödnerie buten meern in de Natuur, wo sie mit allem bestens versorgt sind: Höhner un Holt, un allns wat een so bruken dä. Een Dag kümmt Nawer Gustavsson, dem der Fuchs in der Nacht zuvor ein Huhn gestohlen hat. Er ist mächtig wütend: „Aver dat deit he nich noch maal. Wenn ik den bi den Steert krieg, scheet ik em dood!".
Findus ist damit nicht einverstanden: „De mööt verdummdüvelt warrn." Und offenbart damit nicht nur seine pazifistische Gesinnung, sondern auch seinen Spaß daran, andere heinzulegen oder ihnen einen Schabernack zu spielen.
Gemeinsam hecken die beiden nun einen Plan aus.
In de Klüterbood geev dat allns, wat en Misch bruk, wull he en Voss püüstern: Petterson bläst einen
Luftballon auf und füllt ihn mit Pfeffer. Aber etwas fehlt noch an einem richtigen Lockvogel...
„Henni! Wi bruukt Feddern! Elken vun juch mutt en paar afgeven!" Und während Henni, die gröötste Hehn en Snuut trock, aber na de anner Höhner güng, om dat dörchekakeln, tütert Petterson ut Wierdraht om de Ballon die Silhouette von en echte Hehn. Als se mit en Tüüt Feddern wiederkeem, „wi wüllt ehr aver wedderhebben!", güng Petterson bi un back de Feddern an den Ballon.
„Wat en smucke Hohn", sä Findus. „War maakt wie damit?"
„Daar schall de Voss rinbieten", sä Petterson „dann vergeiht em tietlevens de Smacht op Höhner."
Aber das reicht Findus noch nicht. Es muß auch noch richtig knallen dabei!
Nachdem sie nach längerem Suchen und Finden endlich den Ballerkraam funnen hem, ihn auf dem Hof verteilt und mit einer Zündschnur versehen hatte, die bis in de Slaapstuv reicht, ist Petterson sehr zufrieden mit seinem Plan.
Aber Findus nicht. „De Vöss de sünd ja man wart döösbattelig. Ik fraag mi, langt dat beten Ballerkraam? Wi wüllt em doch verklookfideln, da he keen Höhner stibizten schall. Wüllt wi nich ok en lütt beten spökeln?"
Pettersson zaudert erst, aber dann gefällt ihm die Idee.
He buut eine Seilbahn un hing de aaasig lange Lien met en Rad, dat an en iesern Handgriff fastmaakt weer, mang de Katt un den Boom up.
Generalprobe: De Kattenspöök (also Findus unter einem weißen Laken verborgen) suus af un röber över de Hoffsteed. „Grootardig", sä Petterson. „So schall dat gahn." Sobald der Fuchs beim Versuch, das präparierte „Huhn" zu klauen, vom von Petersson gezündeten Feuerwerk umgeben sei, soll Findus per Seilbahn über ihn hinweg flitzen. „Sodraad krakeelst du mit dein gruseligste Stimm: DU SCHASST KEEN HÖHNER STIBITZEN!"
Aber ob das alles wirklich so klappt, wie die beiden sich das vorgestellt haben???
Tief in der Nacht, Finuds wöör so mööd, he drusel in, aver Pettersson kunn nich slapen. Als er ein Geräusch hört, steht er auf und sieht den Fuchs auf den Hof schleichen. En kröpelige Ding, dat up en Achterpoot hink. Daarüm steelt he de Höhner, dachte Pettersson, he kann nich fix noog loopen, he kann sik keen Has fangen, und bekommt Mitleid mit dem Fuchs. Dat is ok to trurig, dat Gustavsson em totscheten wull. Der Fuchs schnüffelt and em präparierten Huhn...
Unvermoods keem de Knall! De Ballon bast un Findus tünner de tünnsnoor an. Twee Sekunn later baller un blix dat up de heele Hoffsteed.Findus schreeg: DU SCHASST KEEN VÖSS JAGEN!
Wat?
Hat Findus sich vertan? Oder nicht?
Wie bei allen Pettersson & Findus Büchern ist auch dieses liebevoll gezeichnet, gespickt mit hunderten von aberwitzigen Details, oder, wie die taz am 18.07.2002 schrieb „liebevoll vervielfachte, subtil-ironische Schweden-Klischees" die es zu entdecken gilt... ein Sammelsurium wohlgeordneten Chaos wie aus längst vergangenen Zeiten. Mit einem Protagonisten-Paar, das sich jedes Kind als Opa und Spielgefährten wünscht und so manch Erwachsenen ins Träumen und Schwärmen geraten läßt.
Aber schaut lieber selbst...
Aufgefallen ist mir bei diesem Band, wie Nordqvist mit verschiedenen Zeichenstilen spielt. Sind die meisten Seiten in seinem gewohnt witzigen Stil gehalten, so fallen sowohl die Szene, in der Pettersson den Fuchs beobachtet, als auch die des eigentlichen Feuerwerks farblich aus dem Rahmen: ist die eine eher der Nacht angepaßt schattenhaft in dunklen Farben schwimmend aquarelliert, so ist die andere eher grell im Comic-Stil gehalten.
Was mir an diesem Band besonders gut gefällt, neben dem immer wieder kreativen Chaos, ist zum einen, daß letztendlich doch eine friedliche Lösung für ein ernsthaftes Problem gefunden wird, die Mensch UND Tier gerecht wird. Oder, um noch einmal die taz, auf alle Bände bezogen, zu zitieren: „Schlicht moralisierend sind diese Geschichten nie. Der Fokus liegt vielmehr immer auf Alternativen zur „einfachen" Lösung, auch wenn die beträchtliche Mühe kosten."
Zum anderen die herrliche Übersetzung ins Plattdeutsche, wobei ich zugeben muß, daß ich, wenn ich die Geschichte nicht kennen würde, an der einen oder anderen Stelle etwas ratlos geguckt hätte. Aber vielleicht ist es ja dem einen oder der anderen beim Lesen dieses textes ähnlich ergangen ;-)
Sven Nordqvist: Ein Feuerwerk für den Fuchs
Friedrich Oetinger Verlag Hamburg
Deutsch von Angelika Kutsch
ISBN 3-7891-6172-1
€ 12,00
Sven Nordqvist: En Füerwark för den Voss
Friedrich Oetinger Verlag Hamburg
Nedderdüütsch vun Ingo Burmeister
ISBN 3-7891-6916-6
€ 12,90
Nu langt dat aver!
© LeaofRafiki 03.01.2003
***************************************************
ACHTUNG FAKERSCHUTZ: Ich poste meine Berichte lieber selber und unter gleichem Nick regelmäßig bei Ciao, häufig bei Yopi, ab und an bei talkon, nach dem Relaunch selten Dooyoo, und noch seltener bei Ecomments, Griasdi oder gar Hitwin *grins* weiterlesen schließen -
-
Spannung im Bilderbuchformat
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Auch das zweite Buch der Reihe um den alten Petterson und seinen sprechenden Kater Findus, der Band „Ein Feuerwerk für den Fuchs“ ist bereits vor vielen Jahren erschienen (1987), musste jedoch, wie die anderen frühen Bände der Reihe, lange Zeit eher als Liebhabertipp denn als Kinderbuchklassiker gelten. Da sich aber in jeder Buchhandlung mit Kinderbuchabteilung auch ein Findus-Fan findet, waren die Bände dennoch immer einfach zu beschaffen, auch schon vor 8 Jahren, als wir mit unserer Sammlung begonnen haben.
Da inzwischen eine Zeichentrickserie zu den Büchern erschienen ist, hat sich der Bekanntheitsgrad der Figuren schlagartig erhöht, begleitet von einer breiten Flut an Merchandising-Artikeln, die puristischen Fans der Bilderbuchreihe sicher nicht immer gefallen dürften. Die Hörspielcassetten sind schon seit einigen Jahren erhältlich; zudem gibt es auch eine sehr schön gestaltete Reihe von Computerspielen (3 Spiele-CDROMs und ein Adventskalender), die allerdings mit jeweils fast 40 Euro ganz schön ins Geld gehen (Der Adventskalender ist etwas billiger, aber auch nicht so toll).
=================
Zum Inhalt des Buches:
=================
Der alte Petterson lebt zusammen mit seinem Kater Findus auf seinem kleinen Hof mit Haus, Tischlerschuppen, Holzschuppen, Hühnerstall und Plumpsklo. Drumherum sind Wiesen, Äcker und Wälder zu sehen, eine wahre Idylle also. Findus ist ein hochinteressanter Kater, denn er kann sprechen. In manchen Büchern ist es nicht ganz klar, ob er es tatsächlich kann, oder ob der alte Petterson es sich nur einbildet; im neuesten Band der Reihe wird zwar berichtet, wie Findus sprechen lernte, aber auch das kann natürlich ein Hirngespinst seines einsamen Besitzers sein. Wie auch immer: Für den Fortgang der Geschichte ist Findus´ Fähigkeit von entscheidender Bedeutung, denn gemeinsam entwickeln die beiden in ihren Gesprächen einen phantasievollen Plan, den Fuchs zu vertreiben, der in der Nacht kommen und die Hühner stehlen wird.
Das Ganze beginnt damit, dass der Nachbar Gustavsson vorbei kommt, um Petterson vor dem räuberischen Fuchs zu warnen, der eines seiner Hühner geholt hat. Gustavsson will den Fuchs jagen, aber Findus ist der Meinung, Füchse müsse man erschrecken. So bauen Petterson uns Findus ein Lockvogelhuhn aus Drahtgestell, Federn und einem Ballon, den sie mit Pfeffer füllen. Darüber hinaus planen sie ein Feuerwerk, um den Fuchs mit Lärm zusätzlich zu erschrecken, und als Krönung wird eine Seilbahn über den Hof gebaut, an der Findus als Gespenst verkleidet entlang schweben will, um dem Fuchs den Rest zu geben.
Die Hühner werden sicherheitshalber in die Küche verfrachtet und dann warten alle auf die Dunkelheit und auf den Fuchs. Petterson ist es schließlich, der ihn über den Hof hinken sieht, und Mitleid mit dem verletzten Tier hat. Er beschließt, ihn nicht zu erschrecken und die Zündschnur nicht zu zünden, aber just in diesem Moment platzt das Ballonhuhn, Findus wacht auf, zündet die Zündschnur selbst und schwebt als Gespenst über den Hof. Dort erschreckt er allerdings nicht den längst davon geeilten Fuchs, sondern Gustavsson, der auf Fuchsjagd war (passenderweise mit dem Satz: Du sollst keine Füchse jagen).
In der Küche bei Petterson und den Hühnern klärt der Alte die ganze Geschichte auf und alle sind froh, dass der Fuchs und die Hühner noch am Leben sind, obwohl der Fuchs auf seiner Flucht noch schnell den Schokoladenpudding für das Frühstück gefressen hat.
==========
Zum Autor
==========
Sven Nordquist (Jahrgang 1946) einer der beliebtesten Grafiker Schwedens, mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, und war ursprünglich Architekt und Werbezeichner. Er hat, nach den Angaben im Buch, keine Katze mehr, dafür aber 2 Söhne, die allerdings inzwischen dem Bilderbuchalter entwachsen sein dürften.
Außer „Petterson und Findus“ hat er auch die Mama Muh – Bücher gezeichnet, sowie eine Reihe weiterer Einzelwerke (Bilderbücher und Sachbücher).
======
Urteil
======
Das Wichtigste in den Büchern von Sven Nordquist sind eindeutig die Zeichnungen, obwohl auch die Geschichten an sich sehr lustig ausgedacht sind. Die Illustrationen sind nicht streng am Text orientiert, sondern es passiert unheimlich viel „drumherum“, das eigentlich nicht unbedingt zur Geschichte gehört, aber einfach sehenswert ist.
Teilweise nimmt eine Zeichnung den Großteil einer Seite ein und ist mehr oder weniger fotografisch aufgebaut, d.h. jede Person kommt nur einmal vor und alle Dinge sind an einem festen Platz. Andere Seiten sind wahre Wimmelbilder, auf denen die selbe Figur mehrfach zu entdecken ist, und auf denen man eine Entwicklung verfolgen kann, fast so, als sähe man nicht ein Bilderbuch, sondern einen Film. Eine solche Szene ist in diesem Buch der Moment, als Findus als Gespenst über den Hof schwebt und das Feuerwerk los geht; dieses Bild wirkt unvergleichlich dynamisch, wie man es aus anderen Bilderbüchern nicht kennt.
Die „Mucklas“, kleine seltsame Wesen, die überall auf dem Hofleben und nur von Findus und dem Leser gesehen werden können, bereichern das Buch überall mit ihrem Eigenleben. Wenn auf dem Hof Feuerwerksraketen aufgebaut werden, steht neben einer ein Muckla-Astronaut; wenn der Alte im Schuppen bastelt, sitzen die Mucklas auf Sessel, Gurke und Hobel davor und schauen zu, ein anderes Mal betrachten sie die Szenerie aus einer winzigen Badewanne. Auch wenn sie für den Fortgang der Geschichte überhaupt keine Bedeutung haben, machen diese Randzeichnungen das Buch viel wertvoller, da Kinder und Erwachsene immer wieder Neues zu entdecken haben.
Wer witzige Kleinigkeiten am Rande mag, kommt auch in diesem Buch voll auf seine Kosten; seien es die Kaffeetassen der Hühner, die im Hof stehen, sei es das Huhn, das im Laufen ein Ei verliert, oder einfach nur der Baum mit den Stamm in Blockflöten-Form, den man im Hintergrund sehen kann.
Hinzu kommt besonders bei diesem Buch ein ausgesprochen geschickter Umgang mit Licht und Schatten, der sich bei Innenszenen sehr schön zeigt, und die Abwechslung in der farblichen Gestaltung zwischen bunten, freundlichen Außenszenen, etwas düsteren Innenbildern, den grauen Nachtzeichnungen und dem spektakulären Feuerwerk in Rot und Gelbtönen.
Die Geschichte selbst finde ich für kleinere Kinder etwas zu unruhig; hier ist die Geschicklichkeit des Vorlesenden gefragt, die Spannung nicht allzu groß werden zu lassen und bei einigen Bildern etwas zu moderieren (Besonders die Szene, in der Petterson demonstriert, wie sich der Fuchs auf das Ballonhuhn stürzen soll, sieht etwas erschreckend aus, das er den Mund furchterregend weit aufreißt).
Alles in allem ein voll empfehlenswertes Buch für fast jedes Alter, bei dem wieder nur der Preis (12 Euro) einen Wermutstropfen darstellt. weiterlesen schließen
Informationen
Die Erfahrungsberichte in den einzelnen Kategorien stellen keine Meinungsäußerung der Yopi GmbH dar, sondern geben ausschließlich die Ansicht des jeweiligen Verfassers wieder. Beachten Sie weiter, dass bei Medikamenten außerdem gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
¹ Alle Preisangaben inkl. MwSt. und ggf. zzgl. Versand. Zwischenzeitl. Änderung der Preise, Lieferzeiten & Lieferkosten sind in Einzelfällen möglich. Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr.
Bewerten / Kommentar schreiben