Nürburgring Testberichte
Auf yopi.de gelistet seit 08/2003
Pro & Kontra
Vorteile
- Hochinteressante Strecke, supervielfältiges Starterfeld
Nachteile / Kritik
- sanitäre Anlagen???
Tests und Erfahrungsberichte
-
Und wieder 24 Stunden!
5Pro:
Hochinteressante Strecke, supervielfältiges Starterfeld
Kontra:
sanitäre Anlagen???
Empfehlung:
Ja
Hallo zusammen,
ich möchte heute mal die Gelegenheit wahrnehmen und über etwas schreiben, was in der deutschen Medienlandschaft nür wenig Beifall findet, wenn man von wenigen Fachmagazinen bzw. Sportsendern absieht.
Eigentlich passt es nicht so ganz hier hin, da es nicht viel mit Formel 1 zu tun hat, aber in Ermangelung einer alternativen Kategorie und da es eben auch zum Teil eine Formel 1 Strecke ist, schreibe ich hier.
Es handelt sich um das bald wieder stattfindende legendäre 24-Stunden Rennen am Nürburgring, die Nordschleife bzw. das Umfeld zu diesem.
Die meisten Printmedien verschweigen die Existent des Rennens ganz oder erwähnen es nur in einer Randnotiz und im Fernsehen bekommt man alljährlich nach dem Rennen die gleichen Bilder serviert, wobei sich gerade PRO7 und RTL hervortun. Denn dort hat man das Gefühl, man nimmt die Bilder vom Vorjahr und ändert einige Kommentare und schneidet ein wenig um, fertig ist der Bericht.
Nun, jeder hat seine eigene Meinung zum Thema Motorsport, nur bitte ich darum, mir auch meine zu lassen. Ich stehe allerdings nicht ganz alleine da, denn im letzten Jahr waren mehr als 200.000 Zuschauer an der Strecke und eine Menge Menschen haben die Live-Übetragungen auf DSF gesehen.
Zu Beginn einige wenige Fakten.
Der Nürburgring wurde am 18. Juni 1927 eingeweiht und ist seitdem Austragungsort vieler denkwürdiger Rennen gewesen. Er liegt mitten in der Eifel in der Nähe des Städtchens Adenau. Man erreicht ihn aus Richtung Ruhrgebiet (ich komme aus Bochum) über die A 43, A 1 über Köln weiter über die A 61 Richtung Koblenz bis zur Ausfahr Wehr. Dort ist aber auch bereits alles weitere beschildert.
Der Kurs besteht aus dem Grand Prix Kurs (eröffnet am 12. Mai 1984 Länge ca. 4,556 km) und der Nordschleife (20,8 km) mit insgesamt 73 Kurven und einem Höhenunterschied von 300 m. Es ergibt sich ein Gesamtlänge von 25,356 km. Es gibt allerdings noch andere Streckenführungen, so das die Länge des Grand Prix Kurses bzw. die Gesamtlänge variieren kann.
Für viele werden Namen wie Wippermann, Karussel, Hohe Acht, Flugplatz, oder Schwalbenschwanz, Fuchsröhre und Brünnchen durchaus Begriffe sein, die sie zuordnen können. Das für meine Generation (1961er) wohl spektakulärste Rennen dürfte hier 1976 stattgefunden haben, als Niki Lauda am 1. August im Rahmen des Formel 1 Rennens schwer verunglückte und nur mit Mühe aus seinem brennenden Fahrzeug gerettet werden konnte. Danach erhielt die Nordschleife keine Formel 1 Zulassung mehr, obwohl sie weiterhin für Rennen, Tests und auch für Freizeitfahrer geöffnet blieb. Der erste Sieger hieß übrigens Rudolf Carraciola für Mercedes Benz.
Während der Grand Prix Kurs eher alltäglich ist, trifft für die Nordschleife genau das Gegenteil zu. Natürlich ist sie nach heutigen Maßstäben eigentlich nicht mehr zeitgemäß, aber genau das macht sie so interessant. Das gilt gleichermaßen für Zuschauer als auch für die Fahrer. Es gibt keine Kiesbetten oder betonierten Auslaufzonen, es gibt nur Bäume und Felder neben der Strecke.
Ausserdem kann es vorkommen, daß Teile der Strecke noch trocken sind, während über andere ganze Bäche fließen. Das führt häufig zu kritschen Situatuionen für die Fahrer. Diese ergeben sich aber auch aus der Zusammensetzung des Starterfeldes. Während bei vielen Veranstaltungen lediglich Fahrzeuge einer Klasse am Start sind, ist das hier völlig anders. Hier starten Traumfahrzeuge wie Porsche, BMW M3, Viper oder Wiesman Roadster und Caterham, aber auch Allerweltsautos vom Schlage eines Mini, Polo, Corsa, Golf oder Astra mit Leistungen zwischen 100 und mehr als 500 PS. Es darf allerdings nicht jederman dort starten, sondern die Fahrer bzw. Autos müssen sich qualifizieren. Damit ist gewährleistet, das die Fahrer bzw. Teams auch ihr Handwerk verstehen. Trotzdem sind natürlich die Unterschiede zwischen den einzelnen Startern aufgrund der unterschiedlichsten Fahrzeugkonzepte teilweise eklatant. Außerdem reduziert man damit das Starterfeld auf ca. 180 Fahrzeuge, die man allerdings auch benötigt, um die entsprechende Action auf so einer langen Strecke zu gewährleisten. Überholmanöver verlangen volle Konzentration von beiden Beteiligten. Ansonsten kann es vorkommen, daß man in aussichtsreicher Position liegend sehr schnell aus dem Rennen ist, so wie das im letzten Jahr dem zweiten der beiden DTM-Opel Astra passiert ist.
Der einzige Schutz im Falle des 'abfliegens' sind übrigens die Leitplanken und die Wälle, die sich um große Teile der Strecke ziehen und auf denen die Zuschauer sitzen. Daß das nicht ganz ungefährlich sein kann, habe ich auch bereits selbst erfahren. Es ist zwar niemand zu Schaden gekommen, aber im Rahmen eines 24-h Rennes hat der Fahrer eine ehemaligen DTM-Fahrzeuges in Höhe Schwalbenschwanz die Kontrolle über sein Auto verloren und ist von der Strecke abgekommen. Er schlitterte dann ca. 100 m auf der Leitplanke entlang, bäumte sich kurz vor uns noch einmal auf (ich konnte den Unterboden sehen) und blieb dann wenige Meter von uns entfernt liegen. Wir haben uns schon ein wenig erschrocken. Dem Fahrer ging es offenbar gut. Zumindest verlangte er nach einer Zigarette und einer Dose Bier.
Ich besuche das 24-Sunden-Rennen auf dem Nürburgring seit 1988 und es hat nur wenig mit dem gemein, was einem in den Medien vermittelt wird. Natürlich geht es auch dort hauptsächlich darum, seinen Spaß zu haben. das hat aber nichts mit der Menge des Alkohols zu tun, den man dort konsumiert. Um das 24-Stunden-Renner herum, gibt es eine Reihe weiterer Veranstaltungen, die zum Teil auf dem Grand Prix Kurs stattfinden. Dazu gehört zum Beispiel die Youngtimer Trophy.
Gut, da daß ein Erfahrungsbericht sein soll, schildere ich einfach mal, was ich so alles mache an und vor dem Wochenende.
Wir sind in der Regel eine Truppe von ca. 5-6 Leuten. Früher waren es mal deutlich mehr, aber im Laufe der zeit haben sich eben die Prioritäten verschoben (Kinder, Heirat, was auch immer).
Wir fahren auch nicht erst zum eigentlich Rennwochenede an, sondern sind bereits am Dienstag oder Mittwoch dort, um entsprechend gute Plätze auf dem Platz zu bekommen und ein Arteal für uns abzusperren. Das sind auch keine Campingplätze im eigentlichen Sinne, sondern von der Nürburgring bzw,. vom Veranstalter angemietet Wiesen, die nicht für andere Zwecke genutzt werden. Die Vorbereitung auf diese Rennwochenende laufen immer schon ein paar Tage früher an, denn es gilt einiges zu beachten.
Das ist besonders dann so, wenn mal mit dem Zelt unterwegs ist und nicht, wie das ja mittlerweile auch viele machen, mit dem Wohnmobil oder dem Wohnwagen. Als erstes geht es darum, zu entscheiden, was man mitnehmen muß und worauf zu achten ist.
Kleidung:
Das ist insbesondere für die Kleidung so. Da in der Eiffel das Wetter ja wirklich innerhalb weniger Minuten umschlagen habe ich mir allerdings angewöhnt, immer alles mitzunehmen. Es kann vorkommen, daß man morgens mit nackten Oberkörper und nachmittags mit Pullover und Jacke rumläuft. Ausserdem sollte man auf alle Fälle Regen einkalkulieren, egal wie das Wetter auf seinem Heimalplaneten auch gerade ist. Regenschirme machen allerdings wenig Sinn, da mit dem Regen in der Regel auch der Wind kommt. Ich habe mir für solche Fälle einen Regenponcho aus einem Armeeshop besorgt.
Als Fußbekleidung empfehle ich Springerstiefel.
Ausserdem sollte jeder eine Kappe als Kopfbedeckung mitnehmen (empfiehlt sich besonders bei Leuten ab meinem Baujahr mangels Haare), weil bei Sonnenschein diese auch brennt wie die Hölle.
Wenn man vorhat, nachts an der Strecke sitzen zu bleiben (was echt cool ist), sollte man auf alle Fälle auch Handschuhe haben.
Darüber hinaus nimmt man halt mit, was man zu jedem anderen Campingausflug auch mitnehmen würde.
Körperpflege und sonstige Hygiene:
Wer pingelig ist und großen Wert auf seine tägliche Hygiene legt, hat es an der Nordschleife schwer. Das putzen der Zähne ist noch ohne Probleme zu bewerkstelligen, aber darüber hinaus wird es schwierig. Es gibt hier keine Duschmöglichkeit und wird fahren im Bedarfsfall nach Adenau oder eine andere umliegende Ortschaft, um dort das Schwimmbad bzw. die dortigen Duschen zu benutzen. Um aber Mindestmaß an Hygiene sicherstellen zu können, ist es ratsam, seinen eigenen Wasservorrat mitzunehmen (20-30 Liter). Es werden zwar auch Wasserwagen aufgestellt, aber wenn die leer sind, muß man sehen wo man bleibt. Ausserdem hat man dann auch gleich Wasser zum Kaffee kochen.
Abstriche zu machen gilt auch beim Gang zur Toilette. Es handelt sich dabei um die altbekannten Dixi-Klos. Diese werden zwar täglich erneuert, aber was heißt das schon bei 200.000 Besuchern?
Hier empfehle ich eigenes Toilettenpapier und eine Flasche Desinfektionsspray. Bitte nicht in den Wald gehen und dort sein Geschäft erledigen. Wie das bei einer solchen Besuchermenge aussieht, kann sich wohl jeder vorstellen.
Verköstigung:
Nun gut, das macht halt jeder nach seinem Geschmack. Bei uns wird eigentlich fast nur gegrillt. Wir haben uns angewöhnt, zwar ordentliches Besteck mitzunehmen, aber des weiteren bengügen wir uns mit Papptellern bzw. Plastickbechern. Das wird nicht jedem schmecken und ist auch nicht gerade umweltfreundlich, aber wir machen es so.
Was uns zum nächsten Punkt bringt.
Umwelt:
Wichtig ist eben, daß man seinen Abfall nicht in die Botanik wirft, wie es leider viel zu häufig gemacht wird. Dabei wäre es nicht nötig, da man bei der Einfahrt auf den Platz eine Müllsack und einen gelben Sack erhält. Den kann man sogar auf dem Platz stehen lassen. Er würde dort auch entsorgt vom Veranstalter, noch besser ist es aber, daß selbst in die bereitstehende Container zu tun. Das gleiche gilt eben auch für mitgebrachte Bierdosen u.a.
Leider haben wir die Erfahrung gemacht, daß manche Leute ihre alten Möbel (!) mitschleppen, sie dort benutzen und dann den ganzen Plunder liegenlassen. Das sind dann genau solche Leute, die in den Medien zu sehen sind.
Sonstiges:
Darüber hinaus gibt es noch so einiges, was nützlich sein kann. Nehmt auf alle Fälle eine Taschenlampe oder ähnliches mit. Ich bevorzuge eine Petroleumlampe, weil ich mir an der nachts an der Strecke auch noch die Hände wärmen kann. Ober aber ich stelle sie unter meinen Campingstuhl, werfe meinen Poncho über und werde so richtig durchgewärmt. Ausserdem kann man sich sonst auf dem Weg zum Zelt oder zur Toilette den Hals brechen, denn es gibt an der Strecke keine befestigten Wege. Für alle, die mit den Zelt dorthin wollen, kann ich nur sagen: Nehmt die großen Heringe zur Sicherung!!
Dazu kommt dann noch das Zelt, ein vernüftiger Klappstuhl, eine Wolldecke, Schalfsack, Isomatte, Klappspaten, Säge, Kleidung zum wechseln, Grill, Holzkohle, Kühltasche, Isolierband, eine Rolle Schnur, Plastikfolie, Akkuschrauber, Dachlatten, Tacker, Nägel, Schrauben und vieles mehr.
Ich würde dazu raten, ein Stück Folie unter das Zelt zu legen. Zum einen wegen des Schwitzwassers, zum anderen aber auch wegen der Unwägbarkeiten des Wetters. Wir hatten bereits Jahre mit 30 und mehr Litern Regen pro Stunde und Quadratmeter.
Außerdem kann man Folie (daher auch Dachlatten, Tacker und Akkuschrauber und sonstiges Werkzeug) auch benutzen, um sich einen behelfsmäßigen Unterstand zu bauen.
Dieser wird von uns komplett wieder entsorgt bzw. abgebaut.
Der Klappstuhl sollte wirklich bequem sein, denn worauf man 1 Stunde gut sitzen kann, erweist sich manchmal als regelrechter Kreuzbrecher.
Ich empfehle auch ein Radio mitzunehmen. Weniger wegen der Musik, denn die bekommt man am Zelt umsonst, als vielmehr weger der Zwischenergebnisse. Man verliert sonst spätestens nach dem ersten Boxenstop den Überblick über die Positionen, Ausfälle und sonstige Ereignisse. Wenn Ihr Euch noch ein Programmheft kauft, damit Ihr auch wißt, wer in welchem Team fährt, kann eigentlich nichts mehr schief gehen.
Was braucht man sonst noch?
Eigentlich nichts. Außer die Eintrittskarten natürlich.
Kosten:
Die Karten bekommt man im Vorverkauf ein wenig billiger (z.B. wenn man MG im ADAC ist).
Behinderte und Jugendliche im Alter zwischen 13 und 17 Jahren zahlen 50%, Kinder darunter in Begleitung Erwachsener haben freien Eintritt. Die Karten für Erwachsene kosten für Donnerstag bis Sonntag einschließlich 36 Euro. Da sind allerdings die Preise für den Besuch des Fahrerlagers noch nicht drin. Der kostet noch mal ein paar Euro extra, lohnt aber manchmal. So kann man mal einen alten Rennreifen abstauben oder sieht den einen oder anderen Promi.
Wenn ich alles zusammenrechne, komme ich für so ein Wochenende auf ca. 120 Euro inkl. Sprit, Verpflegung, Getränke u.a. wie z.B. Küchenrollen, Petroleum, Müllsäcke und andere Kleinigkeiten.
Was bekommt man dafür?
Ich kann nur sagen, es ist im Motorsportzirkus einmalig. Motorsport zum anfassen sozusagen. Das Flair dieser Rennstrecke ist einmalig, der gebotene Sport hat größten Unterhaltungswert, die Landschaft ist schön und auch der absolut überwiegende Teil der Zuschauer ist völlig in Ordnung. Man kommt schnell in Kontakt zu anderen, da die meisten ja ähnliche Interessen haben. Wer bereit ist, auf ein paar Annehmlichkeiten (z.B. Schlaf oder Hygiene) zu verzichten, wird hier voll auf seine Kosten kommen. Ich habe hier die Gelegenheit, mal wieder mit alten Bekannten über Gott und die Welt zu quatschen, dazu gemütlich ein Bier zu trinken, nett zu essen und den lieben Gott einen guten Mann sein zu lassen. Mancher wird sagen, daß er das zu Haus im Garten auch kann. Ok, das mag sein, aber das hier habe ich nicht jeden Tag.
Termine:
Übrigens findet das Rennen in den letzten Jahren immer am Wochenende um Fronleichnam statt (also in diesem Jahr ab dem 10. Juni ).
Noch ein Tipp zum Schluß:
Entweder wartet man das Rennen bis zum Schluß ab und baut dann erst Zelt ab und packt zusammen oder man macht das vorher und fährt eine Stunde vor Rennende. Es bricht nämlich regelmäßig ab 16:00 die Hölle los und sowohl die Landstraße Richtung Autobahn als auch die Autobahn selber sind völlig dicht.
Für die, die das Rennen nicht so interessiert oder die einfach nur mal schauen möchte, sei gesagt, daß man die Nordschleife auch mit seinem Privat PKW befahren darf. Das geschieht allerdings auf eigene Gefahr und die normale Haftpflicht oder Vollkasko kommt für eventuelle Schäden nicht auf. Die Preise für eine Runde liegen bei 14 Euro pro Auto oder Motorrad.
Aber auch Adenau und die Landschaft drumherum ist durchaus sehenswert, so das sich ein Tagesausflug allemal lohnt.
Etwas wichtiges noch zum Schluß: Auch wenn man Motorsport-Fan ist, sollte man sich darauf beschränken, diesen dort auszuüben, wo er hingehört, nämlich auf der Rennstrecke !! Leider sehe ich sie auch jedes Jahr wieder, die Leute, die vom Ring kommen und dann meinen, sie müssten das alles nachspielen. Das ist nicht Sinn und Zweck der Veranstaltung. Wer meint, er müsse rasen, tut das bitte, ohne andere zu gefährden.
Ich für meinen Teil freue mich schon wieder sehr darauf und hoffe, daß ich dem einen oder anderen ein wenig helfen konnte, auch wenn das Geschriebene natürlich rein subjektiv ist.
Wenn Euch noch etwas fehlt, so schreibt das bitte in die Bemerkungen und ich ergänze den Artikel entsprechend.
Gruß, The Real Thing weiterlesen schließen -
-
Eine Saison ohne Glanz
24.06.2002, 09:59 Uhr von
Papenberg
Hallo, ich bin Grund- Hauptschullehrer für die Fächer Sport, Mathe und Sachkunde. Allerdings b...Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Guten Morgen,
na wer hat gestern Formel 1 gesehen? Ich muss ja ganz ehrlich sagen, die richtige Formel 1 Spannung will bei mir nicht mehr aufkommen, so hatte Michael Schumacher ja vor dem Rennen schon über 40 Punkte Vorsprung, was umgerechnet ja bedeutet, dass er über 4 Rennen Vorsprung hat. Wer sollte ihn denn überhaupt noch einholen, auch wenn er gar nicht mehr mitfährt?
Auch gestern am Nürburgring blieben die beiden roten Ferrari mass aller Dinge. Beim Europa- Grand Prix gewann Rubens Barrichello vor seinem Teamkollegen Michael Schumacher. Selbst die vorher stark geredeteten BMW- Williams nicht mithalten. Im Qualifying waren Ralf Schumacher und Juan Panlo Montoya noch die schnellsten gewesen. Im Rennen selber gab es nach dem Start nicht mehr viel spannendes zu sehen, die Ferraris fuhren auf und davon. Einzig spannend war das Ende, man war gespannt, ob es wieder eine Stallorder geben würde oder ob man Rubens Barrichello diesmal den Sieg überlassen würde. Am Ende hätten die beiden "Roten" fast eine Runde Vorsprung vor den Drittplatzierten herausgefahren, wenn die beiden Piloten nicht vom Gas gegangen wären um den Doppelsieg gemütlich einzufahren. Montoya und Coulthard schieden vorzeitig aus. Den dritten Platz sicherte sich McLaren-Mercedes-Pilot Kimi Räikkönen vor Ralf Schumacher.
Fazit: Ein wenig spektakuläres Rennen mit einem verdienten Sieger. Ferrari demonstrierte einmal mehr ihre Überlegenheit. Das Drama von Österreich ist vergessen. Die WM ist entschieden.
Der aktulle WM Stand (Fahrer):
1 M. Schumacher GER Ferrari 76
2 R. Schumacher GER BMW-Williams 30
3 J.P. Montoya COL BMW-Williams 27
4 R. Barrichello BRA Ferrari 26
4 D. Coulthard GBR McLaren-Mercedes 26
6 K. Räikkönen FIN McLaren-Mercedes 11
7 J. Button GBR Renault 10
8 G. Fisichella ITA Jordan-Honda 6
9 N. Heidfeld GER Sauber-Petronas 5
10 J. Trulli ITA Renault 4
10 F. Massa BRA Sauber-Petronas 4
12 E. Irvine GBR Jaguar 3
13 M.Webber AUS Minardi-Asiatech 2
13 M.Salo FIN Toyota 2
13 H.-H. Frentzen GER Arrows-Cosworth 2
Teamwertung:
1 Ferrari 102
2 BMW-Williams 57
3 McLaren-Mercedes 37
4 Renault 14
5 Sauber-Petronas 9
6 Jordan-Honda 6
7 Jaguar 3
8 Toyota 2
8 Minardi-Asiatech 2
8 Arrows-Cosworth 2
Ich wünsche Euch noch einen schönen Vormittag
Euer
Pape weiterlesen schließen -
Live beim Großen Preis von Europa !
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Trotz der nicht gerade geringen Eintrittspreise haben sich meine bessere Hälfte und ich entschieden, dieses Jahr mal "live" dabei zu sein, wenn auf dem Nürburgring der F1 Große Preis von Europa ausgetragen wird.
Zum Glück haben wir diese Entscheidung recht frühzeitig getroffen und zwar im Januar.
Habe ich tatsächlich "frühzeitig" geschrieben ?
So richtig früh waren wir offenbar dann doch nicht, denn unsere "Wunschplätze" (Dunlop-Kehre) waren so gut wie ausgebucht. Bis auf die unterste Reihe war bereits alles ausverkauft. Zum Glück riet mir die Telefonberaterin vom Nürburgring ab, denn in der untersten Reihe kann es passieren, dass Firmen ihre Werbeplakate an den Zaun hängen, tja, und dann hat man PECH !
Das Risikio wollten wir auf keinen Fall eingehen.
Na gut, nachdem wir den Streckenplan erneut studierten fiel unsere Wahl auf die Gegengerade, auf die Tribüne T 16.
Uns war klar, dass hier Höchgeschwindigkeit gefahren wird und dass vermutlich wenig spektakuläre Überholmanöver zu sehen sein würden.
Egal, dafür erlebt man dann aber mal die Geschwindigkeit mit.
Gesagt, getan, via Internet haben wir dann die Wochenend-Eintrittsparten zum Preis von jeweils 220,- € plus Versandkosten (Einschreiben) bestellt.
Wie angekündigt kamen die Karten dann ca. 2 Wochen vor dem Rennbeginn. Prima, das hatte schon mal geklappt.
Nachdem im Januar die Entscheidung gefallen war, haben wir uns auf die Suche -via Internet- nach einer Unterkunft begeben.
Tja, im Umkreis von ca. 30 Autominuten war bereits alles besetzt oder man vermietete nur von Freitag bis Sonntag ! Wir wollten aber nur von Samstag auf Sonntag bleiben, tja, das macht man nicht ! Abzocker !
Jedenfalls haben wir dann in Bad Breisig etwas gefunden, ohne sonderlichen Verkehr wohl so in ca. 30 Minuten zu schaffen.
Pro Person hat´s auch noch mal 26 € gekostet. Egal, Schwamm drüber.
So, kommen wir jetzt mal zum eigentlichen Rennwochenende:
ANREISE
°°°°°°°
Wir sind am Samstag morgen um ca. 9:30 in den Bannkreis des Nürburgrings gefahren, plötzlich standen Autos parkend am Straßenrand oder Graben. Hm, nanu, angeblich sind doch genügend Parkplätze vorhanden....
Um diese Uhrzeit war der Anreiseverkehr jedenfalls erträglich, kaum Stau, und erst vor Ort wurde es ein wneig hektisch. Den für uns maßgebenden Zeitpunkt konnten wir allerdings nicht ansteuern, da er bereits voll war. Nanu ? Um diese Uhrzeit ? Ok, also umgedreht und glücklicherweise noch einen Parkplatz am Potsdamer Platz gefunden. Zu 3/4 im Graben, aber was solls, zum Glück sind wir wieder gut rausgekommen *g*.
Zu der Anreise am Renntag ist nur folgendes zu sagen: Früh losfahren !!!!
Bei 150.000 Besuchern kommen halt sehr viele mit dem Auto und die Folgen sind wohl jedem klar.
Die Fahrt zum Nürburgring an sich hat auch schon etwas von urlaub: Man fährt je nach Strecke auf kleinen Sträßchen oder Bundesstraßen. Das Weingebiet "Ahr" liegt in der Nähe und auf dem Nachhause Weg haben wir ein paar Fläschchen mitgenommen.
Parkplätze
°°°°°°°°°°
Für uns war der Parkplatzbereich "D" der richtige, aber wie gesagt, voll besetzt !
Als wir dann zu T 16 marschierten sahen wir auch den grund: Offenbar wir dieser Parkplatz als Campingplatz missbraucht ! Die bereits am Freitag angereisten blockieren mit Zelten, Wohnwagen, Wohnmobilen etc. das ganze Wochenende den eigentlich zum Parken gedachten Platz ! Unfassbar ! Wieso gibt es für solche Leute nicht Campingplätze ???
Als wir am Sonntag von Bad Breisig zum Ring fuhren, folgten wir einfach mal den Anweisungen der Polizei, die übrigens das Verkehrschaos im Griff hatte. Wir landeten auf dem Wald- und Wiesenparkplatz direkt in Nürburg, ca. 15 Gehminuten von der Tribüne entfernt. Also eigentlich gar nicht schlecht.
Bei dre Abfahrt hat´s ebenfalls ganz gut geklappt. Nach der Siegerehrung haben wir uns verdünnisiert, wegen heftigem Sonnenbrand haben wir uns auch den Marsch über die Strecke erspart.
Die Tribüne
°°°°°°°°°°°
Mit der Eintrittskarte kommt man nur auf die jeweils gebuchte Tribüne, auf der die Sitzplätze reserviert sind.
T 16 bietet neben den Sitzplätzen 2 Bierstände, einen Wurststand und ein paar Toiletten. Alles in allem nicht genug für den Ansturm. Das Angebot sollte verdreifacht werden, dann entzerrt sich das alles und man muss nicht 20 Min. für n Würstchen anstehen. Das sollte besser gemacht werden können.
Der Blick von T 16 geht über eine lange Gerade mit kleiner Kurve darin, auf der Höchstgeschwindigkeit erreicht wird.
Es ist eine tolle Sache, wenn die Kisten angerast kommen, kreischend vorbeiziehen und dann blubbernd abbremsen.
Die Besucher mit Tröten und roten Kappen, T-Shirt u.ä. bewaffnet bringen eine super Stimmung rein.
Extrem beeindrucken war der erste Anblick des ersten F1 Auto, das wir sahen. In der Aufwärmrunde des Samstagtrainings noch recht langsam, aber schon einen mördermäßigen Krach verbreitend genoss offenbar auch der Fahrer die Stimmung um ihn herum.
Gegenüber der Tribüne steht eine riesige Monitorwand, die aber trotzdem zu klein ist, um die Schrift ohne Ferngals lesen zu können. Schade...und den Kommentator verstand man auch nur, wenn manl kein Auto vorbeiraste, aber das ist wohl normal *g*.
Die Stimmung, die Besucher
°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
Viele Nationalitäten treffen hier zusammen, sehr viele Holländer und Belgier waren auszumachen. Italiener, Briten und natürlich Deutsche *g*.
Obwohl jeder die Daumen für jemand anderen drückte, blieb die Stimmung gut und es wurde nicht rumgepöbelt. Und das obwohl bei den Campern Alkohol ohne Ende im Spiel war.
Übrigens: Getränke und Essen kann man mit reinnehmen, sollte man bei den Preisen auch *g*.
Zahlenmäßig waren die Schumi-Fans klar in der Mehrhheit was die Tribüne in ein rotes Fahnenmeer verwandelte.
Das Rennen verlief, wie es zu erwarten war *g*: Ferrari dominierte von Anfang an, ließ den anderen keine Chance.
Extrem beeindruckend, wie die Abstände von Runde zu Runde größer werden, toll !
Tipps
------
Das Zauberwort heißt: FRÜH !
Alles muss früh erfolgen: Früh die Karten buchen, früh die Unterkunft buchen und früh hinfahren, sei es Samstag oder Sonntag, eine frühzeitige Anreise nimmt die Panik und Hektik und man kann die Veranstaltung genießen.
Ohrstöpsel sollten übrigens nicht nur Empfindliche mitbringen. Die Autos sind überraschend laut, extrem laut, man kann sich das vorm Fernseher kaum vorstellen, aber es ist so.
Also, Tipp 2: Ohrstöpsel besorgen !
Tipp 3
Verpflegung mitnehmen. Die Preise sind vor Ort natürlich teurer als im Plus oder Aldi, zwar nicht extrem überteuer, aber es lohnt sich, was eigenes mitzubringen:
Bratwurst 2,50 €, gleiches gilt für Bier und Cola.
Und es ist ja erlaubt, Verpflegung mitzubringen ! Das sollte man nutzen !
FAZIT
=====
Ein tolles Erlebnis, das auch durch kleine organisatorische Fehler nicht an Vergnügen verliert...man sollte sich den Spaß mal gönnen, sowas erlebt man wirklich nicht alle Tage.
Der Nürburgring könnte allerdings versuchen, an der Verpflegung und an der Toilettenanzahl zu arbeiten.
Das würde die Wartezeiten reduzieren. weiterlesen schließen
Informationen
Die Erfahrungsberichte in den einzelnen Kategorien stellen keine Meinungsäußerung der Yopi GmbH dar, sondern geben ausschließlich die Ansicht des jeweiligen Verfassers wieder. Beachten Sie weiter, dass bei Medikamenten außerdem gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
¹ Alle Preisangaben inkl. MwSt. und ggf. zzgl. Versand. Zwischenzeitl. Änderung der Preise, Lieferzeiten & Lieferkosten sind in Einzelfällen möglich. Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr.
Bewerten / Kommentar schreiben