Pro:
spannend bis zuletzt, einfach schön geschrieben, leichte Kost
Kontra:
---
Empfehlung:
Ja
Nachdem ich das erste Buch Insel der blauen Delfine von Scott O’Dell gelesen habe, kam jetzt auch das Fortsetzungsbuch Das verlassene Boot am Strand dran.
Aussehen des Buches
=================
Auch dieses Buch gibt es als Taschenbuch von dtv junior. Der Karton ist sehr stabil und ist dieses Mal eher in blauen Farben bedruckt. Auf der Vorderseite sieht man zwei Personen in einem Boot wie sie gerade von einer Meerenge wegrudern.
Text von der Vorderseite:
Scott O’Dell
Das verlassene Boot am Strand
Roman
dtv junior
Allgemeine Daten zum Buch
======================
Mein Taschenbuch ist bereits die 27. Auflage und erschien im August 2009 beim deutschen Taschenbuch Verlag in München. Es gibt auch eine Internetseite: www.jtvjunior.de. Das Original erschien bereits 1976 bei der Houghton Mifflin Company in Boston und hieß Zia.
Seitenanzahl: 175
Leserschaft: ab 13 Jahren
ISBN: 978-3-423-07436-0
Preis: 5,95 Euro
Über den Autor
==============
Scott O’Dell wurde 1902 in Los Angeles geboren. Er schrieb vor allem Romane und eine Geschichte Kaliforniens. Sein Buch Insel der blauen Delfine wurde 1963 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet. Außerdem erhielt er die Newbery Medal dafür. 1972 erhielt der Autor für sein Gesamtwerk den Hans-Christian-Andersen-Preis. 1989 starb er.
Beschreibung auf Rückseite
=======================
Immer wieder hat Zia die Geschichte von ihrer Tante Karana gehört, die auf der Insel allein zurückgeblieben war. Nach dem Tod ihrer Mutter fühlt Zia sich für Kanara verantwortlich. Sie will sie von der Insel auf das Festland holen. Als Zia nach einem Sturm ein verlassenes Boot am Strand findet, versteckt sie es mit ihrem Bruder in der Lagune. Heimlich bereiten sie das Boot für die Fahrt zu der Insel der blauen Delphine vor und in einer Neumondnacht stechen sie in See…
Dies ist der Fortsetzungsband zu dem berühmten Buch „Insel der blauen Delphine“.
Buch des Monats
Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur, Volkach
Meine eigene Buchbeschreibung
=========================
Zia und ihr Bruder Mundo leben in der Mission in Santa Barbara seitdem ihre Mutter Ulape vor einigen Jahren gestorben ist. Morgens gehen sie immer an den Strand um zu sehen ob das Meer etwas angespült hat was sie gebrauchen können. Eines Morgens finden sie ein angetriebenes Walfängerboot von der Boston Boy. Da alles was man am Strand findet einem gehört, verstecken sie das Boot in einer Lagunenhöhle und dichten es mit Teer ab. Zia hat vor zur „Insel der blauen Delfine“ zu rudern die etliche Meilen von Santa Barbara entfernt im Meer liegt. Dort soll ihre Tante Karana leben. Ihre Mutter Ulape hat ihr oft die Geschichte von der Errettung des Indianerstammes von der Insel der blauen Delfine erzählt und wie Karana von Bord gesprungen und wieder an Land geschwommen ist. Nun will Zia ihre Tante von der Insel retten. Vor allem als ein Kapitän berichtet dort ein Indianermädchen gesehen zu haben als seine Mannschaft an der Insel angelegt hat. Er hat sie zwar gerufen, sie verschwand aber zwischen den Felsen. Als ein Sturm aufkam wollte der Kapitän es nicht riskieren das Schiff zu verlieren und die Seeleute segelten weiter. Zia ist überzeugt, dass das Karana war und so machen sich Zia und Mundo eines Morgens sehr früh auf den Weg zur Insel. Doch Mundo denkt nur daran einen riesig großen Fisch zu fangen und so treiben sie mehr oder weniger auf dem Meer dahin. Nach einigen Tagen ist Zia überzeugt, dass es besser wäre zur Mission zurück zu rudern und sie machen kehrt. An einer Bucht einer anderen Insel die zwischen Santa Barbara und der Insel der blauen Delfine liegt, begegnen sie dem Walfangschiff Boston Boy und die Seeleute erkennen das Ruderboot und verlangen es zurück. Die Kinder nehmen sie mit an Bord und wollen nach Boston zurücksegeln. Zia und Mundo wollen sie dort den Bostoner Einwohner als Indianer vorführen.
Wird es Zia und Mundo gelingen vom Walfänger zu fliehen? Und können sie Karana vielleicht doch noch von der Insel der blauen Delfine retten?
Meine Meinung und Fazit
=====================
Dieses Buch ist die Fortsetzung zu Insel der blauen Delfine. Während in die Insel der blauen Delfine von der Indianerin Karana erzählt wird und ihre Gefühle und Erlebnisse wiedergibt, wird bei dem Buch Das verlassene Boot am Strand alles von ihrer Nichte Zia erzählt. Karana selbst tritt eigentlich erst im letzten Drittel des Buches als Nebenfigur auf. Vor allem geht es hier um Zias Leben in der Mission und ihre Abenteuer als sie sich in den Kopf setzt, Karana müsse von der Insel der blauen Delfine gerettet werden. Im Grunde denkt Zia sie wäre in der Mission glücklich. Sie betet zu Gott und zur Jungfrau Maria, aber auch noch immer zu ihren indianischen Gottheiten. Ihre Devise ist: Es kann nicht schaden wenn man statt der Hilfe von einem Gott, die Hilfe von Zweien erhalten kann. Damit wird aber auch klar wie die Patres in der Mission vorgehen. Sie zwingen den Indianern nämlich den Glauben an Gott auf. Denn wer in der Mission lebt muss auch den Glauben an Gott annehmen. Außerdem arbeiten die Patres und die Soldaten nicht wirklich viel. Sie haben den Indianern versprochen, dass sie ein besseres Leben in der Mission führen würden. In Wirklichkeit beuten sie die Indianer aber aus. Sie müssen sehr hart arbeiten, haben fast keine Freizeit und bekommen für ihre Arbeit kein Geld. Dafür betonen die Patres immer, dass sie in Betten schlafen können und ein Steinhaus bewohnen. Vorher wohnten sie in Laubhütten und beteten ihre Gottheiten an. Von der Sicht der Patres ist das also eine Verbesserung, während die Indianer sich ausgebeutet fühlen und die Flucht planen. Eigentlich ist nur Pater Vinzenz gut zu den Indianern.
Zia ist trotz der harte Arbeit aber nicht unglücklich in der Mission. Bis sie bemerkt, dass Karana wirkliches Heimweh nach der Insel der blauen Delfine hat. Da wird ihr klar, dass sie ihr früheres Leben auch vermisst hat. Das ganze Buch ist mit sehr vielen unterschiedlichen Gefühlen geschrieben. Es beleuchtet sehr schön die Lage der Indianer und die Verwicklungen die sie auslösen wenn sie ihre Freiheit wieder erlangen wollen. Außerdem will man bis zuletzt wissen wie das Abenteuer von Zia und Karana ausgeht. Von Autor wird sehr viel Spannung aufgebaut, die auch wirklich bis zuletzt anhält. Dabei ist das Buch aber in keiner Weise brutal geschrieben, sondern eher so ausschmückend, dass man sich genau ein Bild von der Landschaft, den Indianer und den Patres machen kann. Der Schreibstil ist sehr flüssig und Scott O’Dell hält sich auch in diesem Buch an die wahre Geschichte die hinter der Indianerin Karana steht. Sie starb in der Mission in Santa Barbara nachdem sie von der Insel der blauen Delfine 1853, nachdem sie 18 Jahre dort allein gelebt hat, gerettet wurde. Ich kann es auf jeden Fall für jüngere Jugendliche, aber auch für Erwachsene empfehlen.
Es ist nicht unbedingt nötig das erste Buch „Insel der blauen Delfine“ vorher gelesen zu haben, da die Geschichte hier komplett anders ist und eigenständig bestehen kann. Trotzdem würde es dem Leser helfen vorher die Geschichte von Karana zu kennen um ihre Gefühle und Reaktionen besser zu verstehen. Aber ein Muss ist das nicht. Insgesamt ist die Geschichte sehr logisch aufgebaut.
Das Buch hat viele Kapitel. Diese sind etwas länger als in dem Buch „Insel der blauen Delfine“. Aber länger als 10 Seiten ist kein Kapitel. Es lässt sich auch gut als fortlaufende Gutenachtgeschichte lesen. Die Worte sind nicht zu kompliziert, aber zwischendrin stehen immer mal wieder einfachere spanische Grußworte, die nicht übersetzt werden. Die man aber so auch verstehen kann. Für Kinder ist das etwas schwieriger zu lesen. Ansonsten werden aber keine schwierigen Wörter benutzt. Die Seiten sind nicht zu eng bedruckt und die Schriftgröße ist sehr angenehm fürs Lesen gewählt.
Ich kann auch die Fortsetzungsgeschichte „Das verlassene Boot am Strand“ sehr empfehlen und vergebe eine Gesamtwertung von 5 Sternen. weiterlesen schließen
Bewerten / Kommentar schreiben