Oceanborn (New Version) - Nightwish Testberichte

Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
- Cover-Design: sehr gut
- Klangqualität: sehr gut
Pro & Kontra
Vorteile
- Innovative Klang-Kompositionen, "Rondo Veniziano" für Metaller, der Powergesang von Tarja, Keine wirklichen Durchhänger im gesamten Album
- gute Musik, die Stimme Tarjas, guter Sound
- typischer Nightwish-Stil; der wunderschöne Gesang von Tarja in Verbindung mit den Drums, Gitarren und Co., insgesamt ist die CD ein Ohrenschmaus & sicherlich eine der besten der Band; ...
- Einfach Nightwish, klasse Sängerin, klasse Band
- Alles
Nachteile / Kritik
- ...nöö, nicht doch ;-)
- zwei schwächere Titel
- zwei Titel sagen mir im Vergleich zu den anderen weniger zu
- Walking in the Air
- Vielleicht ein paar Songs (Geschmackssache)
Tests und Erfahrungsberichte
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Eine wunderschöne Arie in 11 Akten
5- Cover-Design: sehr gut
- Klangqualität: gut
Pro:
Einfach Nightwish, klasse Sängerin, klasse Band
Kontra:
Walking in the Air
Empfehlung:
Ja
Oceanborn ist das zweite Album von Nightwish. Doch trotzdem eins der besten. Es beinhaltet auch den Hit Sleeping Sun von der Erfolgssingle.
Wer sind Nightwish?
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Nightwish wurde in einer Julinacht 1996 von Tuomas Holopainen, Tarja Turunen und Erno "Emppu" Vuorinen gegründet. Damals wollten die drei rein akkustische Lieder produzieren. Die ersten 3 Lieder entstanden zwischen Oktober und Dezember 1996. Kurz danach kam Jukka Nevalainen in die Band als Drummer und Emppu stieg auf eine elektrische Gitarre um. Darum verließ Nightwish die akkustische Richlinie und stieg auf Heavy Metal um.
Anfang November 1997 erschien das erste Album "Angels Fall First"; das erste Konzert folgte am 31. Dezember 1997 in Kitee. Danach war erstmal eine Pause. Im Sommer 1998 nach ein paar Konzerten und Dreharbeiten zu Videos, kam Sami Vänskä (Bass) in die Band. Unter dieser Bandkonstelation kamen die Alben "Oceanborn" (7. Dez. 1998) und "Wishmaster" (Mai. 2000) und die CD "Over The Hills and Far Away" (März 2001) herraus.
Wegen langanhaltender Unstimmigkeiten zwischen Tuomas und Sami, wobei die Band kurz vorm zerbrechen stand, verließ Sami die Band. Für ihn kam Marco Hietala als Bassspieler und 2. Sänger (bekannt geworden durch Sinergy und Tarot). Im Mai 2002 veröffentlichte Nightwish das Album "Century Child". Danach wurde es erstmal still um die Band. Doch dann entstanden 2003 die 2. DVD "End of Innocence", 2004 das kleine Best of "Tales from the Elvenpath", "Once" mit seinen vielen Auskopplungen und jetzt neu das richtige Best Of "Highest Hopes" (2005).
Tarja wurde, im Einverständniss von Tuomas, Jukka, Emppu und Marco, am 22.10.2005 aus der Band geworfen. Als Gründe wurden genannt:
1. Geldgier
2. Desinteresse an der Band
3. Unterbewerung der Fans
4. Selbstsüchtigkeit
[...]
Nightwish will nach ersten Angaben mit einer neuen Sängerin weitermachen. Obwohl ich mir die Band ohne Tarja schlecht vorstellen kann.
Was befindet sich auf der CD
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1. Stargazers (5/5)
2. Gethsemane (5/5)
3. Devil & the Deep Dark Ocean (5/5)
4. Sacrament of Wilderness (5/5)
5. Passion & the Opera (5/5)
6. Swanheart (5/5)
7. Moondance (5/5)
8. The Riddler (5/5)
9. The Pharaoh sails to Orion (5/5)
10. Walking in the Air (3/5)
11. Sleeping Sun (5/5)
Was hat der Hörer zu erwarten?
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1. Das Album beginnt mit dem Song Stargazers. Bereits hier merkt man den rockigen und zum großteil schnellen Charackter von Ocenborn. Am Anfang startet die Band sofort, unterlegt mit Streichern. Das Lied hat kein Wechselspiel, es ist also hauptsächlich schnell und richtig schön rockig. Wer sich an Tarja`s Stimme aus Angels Fall First muss sich jetzt umstellen. Ihre Stimme ist viel höher und trotzdem voller.
2. Das nächste Lied Gethsemane, welches im Grundgedanken Stargazers nahe kommt. Die Streicher wurden von einem Klavier, oder eben Keyboard, ersetzt. Der Klaviersound zieht sich durch das Lied, wird aber dann wieder von den Streichern ersetzt. Gethesmane ist ebenfalls ganz auf Metal getrimmt und bekommt von mir auch volle Punktzahl.
3. Die bisherige Rocklinie wird durch Devil & the Deep Dark Ocean. Es dreht sich hauptsächlich um ein Streitgespräch zwischen dem Teufel und Tarja in Gestallt einer Seefahrerin. Die Teufelsstimme stammt von einen gewissen Wilska (langjähriger Freund der Band). Das Lied ist auch wieder durchweg in der Metalrichtlinie von Nightwish. Wilska hat eine sehr tiefe Stimme, passt aber wirklich gut zum Lied dazu.
4. Genauso typisch für Nightwish ist eins meiner Lieblingslieder Sacrament of Wilderness. Man kann also sagen das sich alle 4 Lieder in der Grundidee nicht sehr voneinander abweichen. Die Band spielt hier hauptsächlich alleine ohne irgendwelche unterlegten Zusatzelemente.
5. Passion & the Opera beginnt auch wieder sofort mit schweren Gitarrenklängen. Allerdings wechslen sie sich mit ruhigeren Sequenzen ab. Die erste Hälfte ist mit normaler Lyrik gefüllt, doch dann singt Tarja nur noch Tonreihen ohne Text. Daher auch der Name & the Opera. Und es hört sich wirklich wie in manchen Opern an, z. B. in der Zauberflöte.
6. Worüber ich manchmal froh bin ist das Swanheart die bisher Metallinie durchbricht. Es ist ein sehr ruhiges Lied, zum Großteil wird Tarja`s Stimme nur mit zarten Streichern oder Klavier beleitet. Es steckt voller Emotionen und man kann sich bei diesem Lied einfach zurücklehnen.
In my world
Love is for poets
Never the famous Balcony Scene
Just a dying face
On the heaven`s gate
...
Metalelemente sind nicht wirklich prägnant. Das Gesammtpacket bekommt von mir volle Punktzahl.
7. Moondance ist ein Instrumentallied das durch ruhige und auch sehr schnelle Abschnitte gekennzeichnet ist. Viele Instrumente und Zusatzelemente hört man während des ganzen Liedes. Es stellt eine schöne Abwechslung zu den anderen Liedern da. Das Gesammtpacket bekommt von mir dadurch auch volle Punktzahl.
8. The Riddler führt den Hörer wieder auf den typischen Metalsound zurück. Die Metalelemente stehen hier wieder im Vordergrund. Das Lied hat weder Schwachstellen und hört sich einfach gut an. Allerdings wechseln sich hier auch ruhige und schnelle Sequenzen ab. Es bekommt von mir wie alle anderen Lieder auch volle Punktzahl.
9. Das nächste Lied ist so ähnlich wie das 3. Lied aufgebaut, nur das es zu keinem Streitgespräch kommt. Wilska und Tarja singen wieder im Wechselspiel. Das Stück beginnt mit einer mystischen und dramatischen Hintergrundmusik. Der rest hört sich eigentlich wieder normal an.
10. Walking in the Air gehört, wie man an der Bewertung sehen kann, nicht zu meinen Lieblingsliedern. Die Lyrik ist zum einen viel zu kurz für die lange Laufzeit dieses Liedes. Warum Walking in the Air mit Wellenrauschen beginnt weiß wahrscheinlich auch keiner. Gut das dieses Lied nicht aus Tuomas`s Feder stammt sondern von Howard Blake. Ich finde nur schade das dieses Lied auch auf vielen anderen CD vorhanden ist.
11. Sleeping Sun hingegen ist für denn Abschluss dieses, eigentlich sehr rockigen, Albums. Es ist sehr ruhig gehalten ohne eventuelle Metalelemente. Vorallem wartet es mit einer gefühlvollen und tiefgründigen Lyrik auf, welche durch Tarja`s voller Stimme sehr unterstützt wird.
I wish vor this night-time to last for a live-time
The darkness around me - shores of a solar sea
Oh how I wish to go down with the sun
Sleeping
Weeping
With you
...
Was findet man im Booklet?
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Im Booklet sind alle Texte enthalt. Desweitern findet man wie gewohnt ein Bandfoto und Angabe zu Liedern, Band und Crew. Einzelfotos sind nicht vorhanden.
Wo liegen die Schwachstellen des Albums?
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Also eigentlich ist Walking in the Air das einzige Manko. Desweiteren könnten die Lieder noch etwas abwechslungsreicher sein, da vieleicht bei den ersten fünft eine leichte Eintönigkeit entsteht. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Power_Surfer, 04.02.2006, 00:04 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
sehr schöner bericht, ich mag die band
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Nightwish: Oceanborn --> einfach genial!!!
11.05.2005, 22:16 Uhr von
Lanzelot
Hi Community. Ich bin ne ziemliche Leserate. Also wenn ihre gute Buchkritiken wollt, dann seid ih...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Eine Meinung über eine Band, bei der sich selbst Kenner der Szene nicht einig sind, was für Musik sie überhaupt machen. Die einen halten die Musik von Nightwish für melodischen Speedmetal mit weiblichen Vocals, die nächsten glauben, sie haben es mit waschechtem Goth Rock zu tun und die nächsten genießen die Musik im Glauben, gerade bombastischen Hardrock zu hören. In der Tat ist die Klärung dieser Frage nicht ganz einfach, aber vielleicht ist es das, was Nightwish so interessant macht.
+++ DIE BAND NAMENS NIGHTWISH +++
Das vorliegende Werk "Oceanborn" (1998) stellt die zweite Veröffentlichung der finnischen Combo um Frontfrau Tarja Turunen dar, die sich 1996 zusammenfand (die Combo, nicht die Frontfrau) und mittlerweile über beachtliche Erfolge und fünf Scheiben (nicht beachtet diverse limited editions) vorweisen kann. Die anfänglich recht unbekannten Musiker experimentierten mit ihrem Ton, bis Spinefarm Records auf sie aufmerksam wurde und ihnen in einem Vertrag zwei (später erweitert auf drei) Alben zusicherte.
Zum Zeitpunkt der Aufnahme von Oceanborn bestand Nightwish aus der Sängerin Tarja, dem Keyboarder und Initiator Tuomas, dem Drummer Jukka und den Gitarristen Emppu (E) und Sami (Bass). Die Studioarbeit wurde im August 1998 in den Caverock Studios begonnen und nur für wenige Live-Events unterbrochen, so dass schon Mitte Oktober das fertige Werk vorlag, das in Kitee am 13. November das erste Mal live vorgestellt wurde.
Das Album entpuppte sich später als Durchbruch für Nightwish auch über die Landesgrenzen hinaus und so ist es nicht verwunderlich, dass es ein Jahr nach dem Ersterscheinen unter Drakkar Records nocheinmal aufgelegt wurde (daher gibt es zwei unterschiedliche Cover Artworks). Als Vorband der alteingesessenen deutschen Gruppe Rage konnten Nightwish dann 1999 erstmals auch in Deutschland ihre Live-Fähigkeiten unter Beweis stellen.
Nun aber zur eigentlichen CD:
+++ DIE MUSIK VON NIGHTW ISH +++
Wie bereits eingangs erwähnt, ist das ein schwierig zu beschreibendes Kapitel im Hinblick auf Nightwish. Sicherlich finden sich einige Elemente klassischen Metals bei Nightwish wieder, wie die exsessive Nutzung von Schlagzeug und Gitarren beweist, aber auch Bestandteile des Gothics sind nicht zu leugnen, wenn man die Texte und vor allem die weibliche Gesangsstimme in die Waagschale wirft. Um es kurz zu machen: Hier ist für jeden was dabei. Die eher metallisch orientierten Zuhörer lieben die teilweise sehr eingängigen Gitarrenriffs, die anderen hören Nightwish ob ihrer ruhigeren Stücke...
Typisch für die Band ist eindeutig die markante, wiedererkennbare Stimme von Tarja, die über mindestens drei Oktaven gefächert auftritt. Speziell auf der vorliegenden CD finden sich Gaststimmen (z.B. der Pharao bzw. der Devil) von einem Herrn Wilska (mehr war darüber nicht rauszufinden, sowohl im Booklet als auch auf der Homepage werden dazu nicht mehr Angaben gemacht). Auszeichnend für ihren Musikstil ist halt eben ihre Straightness. Nightwish sind sich selbst über die Jahre treu geblieben, haben sich zwar weiterentwickelt, was musikalisches Können angeht, haben aber nichts an ihrem Stil geändert. Kritiker sehen darin einen Ansatzpunkt, indem sie behaupten, die Gitarrenpatterns seien sich doch von Lied zu Lied sehr ähnlich und es werden oft die gleichen Harmonien benutzt. Inwiefern das ein Kritikpunkt ist oder eine positive Eigenschaft, hängt wohl vom Geschmack des Zuhörers ab...
Vergleichbare Bands sind schwer zu finden, Theatre of Tragedy können vielleicht ansatzweise über eine ähnliche Vielseitigkeit verfügen, The Gathering haben eine ähnliche Stimmlage und Powermetal-Bands wie beispielsweise Gamma Ray oder Rhapsody liefern Vergleichsmöglichkeiten im Hinblick auf Fantasygehalt der Texte sowie Gitarren- und Drummsounds.
+++ DIE TEXTE BEI NIGHTWISH +++
Angedeutet habe ich bereits im vorigen Abschnitt, dass sich Nightwish vorwiegend i m Fantasybereich aufhalten, wenn sie ihre Texte ausformulieren, so auch bei der "Oceanborn". Man findet viele Motive aus antiken Mythologien wieder (das Dephische Orakel in "Stargazers", der See Gethsemane im gleichnamigen Track, der ägyptische Pharao im Track "The Pharao Sails To Orion" und der Teufel selbst hat einen Gastauftritt). Erzählt wird die Geschichte eines auserwählten Kindes göttlichen Ursprungs ("Oceanborn" - vom Ozean geboren), dessen Lebensstationen im Laufe des Albums erzählt werden. Man kann aber auch jedes der Lieder als eigenständiges Werk betrachten, von daher gibt es genug Interpretationsansätze. Die Aussprache des Englischen hat sich zwar im Vergleich zum Debüt-Album erheblich gebessert, aber dennoch muss man manche Wörter im Booklet nachschlagen, um sie wirklich zu verstehen, was auch das Auswendiglernen etwas schwieriger gestaltet (was ich allerdings persönlich für einen Pluspunkt halte, denn an einem repetitiven "Hail And Kill..." von Manowar beispielsweise kann ich nicht recht Gefallen finden).
+++ DIE "OCEANBORN" +++
Im Folgenden werde ich kurz auf jeden einzelnen Track eingehen... Wem spätestens jetzt auffällt, dass die Struktur meiner Meinung sich sehr nah an der von Pydracor (z.B. Freedom Call - Crystal Empire) orientiert, der hat vollkommen Recht. Ich halte seine Strukturierung für sehr sinnvoll und habe sie deshalb übernommen... Nun aber in die Materie:
1. STARGAZERS
Das erste Stück auf der CD besticht nicht wie bei anderen Fantasymetallern durch ein tolles Intro, sondern der Zuhörer wird direkt mit einem Keyboardsolo auf das vorbereitet, was noch kommen mag. An und für sich kann dieses Stück als ziemlich typisch angesehen werden. Es ist recht schnell, die Stimme von Tarja ist recht hoch, die Leadgitarre spielt eine eingängige Melodie... nicht auffällig, aber gut.
2. GETHSEMANE
Ein nicht minder schnelles Lied, dass durch ein bi sschen mehr Keyboard ausgezeichnet ist. Gemäß dem etwas bedeutungsschwangeren Textes ist der Gesang tiefer gehalten als im ersten Track. Hier fallen wahrscheinlich die Hintergrundchöre im Laufe des Refrains auf, die sich doch auffällig ebenso anhören, wie Tarja selbst... Ein relativ langes Instumentalstück zwischen den Strophen legt das musikalische Können von Gitarristen und Keyboarder offen und Tarja überzeugt sowieso immer :)
3. DEVIL & THE DEEP DARK OCEAN
Das wohl schnellste Lied der CD, und auch das vergleichsweise härteste. Die oben bereit erwähnten, ausgesprochen tiefen Gastvocals von Wilska liefern sich ein Duett mit Tarja, unterlegt von einem Doublebass-Hagel des Schlagzeugs, von einem sehr böse wirkenden Keyboardpattern unterlegt. An diesem Lied könnten wohl auch Death- und Blackmetaller gefallen finden. Auch der Text deutet auf einen Dialog zwischen dem Teufel selbst und unserem Auserwählten hin. Die wohl beste Stelle ist wahrscheinlich das plötzliche Aussetzen der Instrumente, um dem Teufel Gehör zu verschaffen, wenn er den Fluch ausspricht "From cradle to coffin / shall my wickedness be your passion". Auf jeden Fall ein Anspieltipp, sowohl für die Bevorzuger von härteren Klängen, als auch, um die Vielseitigkeit des Albums einschätzen zu können.
4. SACRAMENT OF WILDERNESS
Wieder eine Spur ruhiger erweist sich dieser Track. Dennoch beeindruckt die Rhythmusgitarre durch ein sehr reitendes Riff, bei dem selbst Jon Schaffer (Iced Earth) aufhorchen würde. Ansonsten wieder recht durchschnittlich, was Instrumentierung, Geschwindigkeit und Gesang angeht. Dieses Lied könnte auch schon bekannt sein, ohne das Album zu kennen... Es wird oft als repräsentativ angesehen und daher wird die Single-Auskopplung bzw. das Video eventuell schon mal aufgefallen sein.
5. PASSION AND THE OPERA
Ebenfalls ein Anspieltipp. Wieder reitet die Gitarre, wieder singt Tarja hoch (diesmal sogar sehr) und wieder geht es um Versuchung und d en Teufel... Dennoch überzeugt das Lied durch sehr eingängige Rhythmik und einen der wenigen wirklich mitgröhltauglichen Refrains...
6. SWANHEART
Ein Kontraststück zu den bisher meist recht schnellen Stücken. Die Gitarre tritt eher in den Hintergrund und statt dessen gibt eine Violine die ausgesprochen schöne und ruhige Melodie vor, die Tarja ebenso ruhig mit Text füllt. Auch dieses Lied verfügt über längere Passagen ohne Gesang, was die bedachte Atmosphäre weiter hervorhebt. Dieses Lied scheint der perfekte Übergang zu sein zwischen den schnellen ersten Liedern der Scheibe und den Folgenden.
7. MOONDANCE
Ein gänzlich instrumentales Stück, in dem sowohl schnellere, tanzbetontere Parts genauso eine große Rolle spielen wie von Streichern dominierte ruhige Parts. Man kann sich förmlich einen göttlich anmutenden Tanz dazu vorstellen, vor allem wenn in der zweiten Repetition des Themas rhythmisches Geklatsche bzw. später noch Rufe hinzukommen. Eine beeindruckende musikalische Vorstellung, die für meinen Geschmack nicht hundertprozentig ins Gesamtbild passt, wenn man allerdings den durch Lieder 6 und 7 aufgebauten Spannungsboden berücksichtigt, passts wieder :)
8. THE RIDDLER
Hier dominieren wieder melodische Gitarrenparts und ein recht simples Drumpattern. Vielleicht vergleichbar zum 2. Track ist dies ein weniger herausragendes Lied der Scheibe. Es ist sehr straight, zeichnet sich durch eine schöne Aufteilung der Strophen, Brücken und Soli aus und ist ansonsten nicht weiter auffällig...
9. THE PHARAO SAILS TO ORION
Unheilsschwangere Keyboard-Klänge bilden das Intro für diesen - den längsten - Track, auf das die tiefdüstere Stimme des Pharaos ("Wilska") und ein ausgefeilter Drumpart folgen, die wiederum durch kleinere Keyboardpassagen unterbrochen werden. So wechseln sich Wilska und Tarja in diesem Teil beim Gesang ab, bevor die Stimmung im Lied umschlägt, es wird schneller und wieder höher und weist kurz vor E nde ein nettes Flötensolo auf. Erneut lässt sich ein Stück als Beweis dafür anbringen, wie vielseitig Nightwish in einem einzigen Song sein können.
10. WALKING IN THE AIR
Wieder ein sehr ruhiges Stück. Im Studio wurde hier statt einem Keyboard ein echter Flügel benutzt und die Gitarren anfangs nur sehr zaghaft eingesetzt. Später nimmt deren Anteil zwar wieder etwas zu, allerdings ist dieses Lied trotzdem sehr ruhig und fast schon melancholisch mit einem wunderschönen Ausklang. In der ursprünglich von Spinefarm Records vertriebenen Version der CD war an dieser Stelle wirklich Schluß, bei Drakkar wurde obligatorisch der Bonustrack SLEEPING SUN angehängt und für die japanische limited edition noch ein zusätzlicher, zweiter Bonustrack namens NIGHTQUEST.
11. SLEEPING SUN
Erneut total melancholisch kommt dieser Song daher, geprägt von einem Schlagzeug, das mit Besen gespielt wird, schönen sanften Gitarren, der Stimme Tarjas und einem eingängigen Text, der leider zum Mitsingen einlädt, was die Höhe des Gesangs eigentlich nicht tut... Aber um einen Überblick über die ganze musikalische Breite zu bekommen, sollte man diese Ballade mal direkt im Anschluß zu Track 9 hören...
12. NIGHTQUEST (Bonustrack)
Ein *wirklich* rockiges Lied, das quasi als Namenserklärung der Band verstanden werden kann. Es geht inhaltlich um eine Einladung in die Traumwelt, die musikalisch sehr eingängig 'rübergebracht wird. Das Lied ist quasi der Partykracher von Nightwish, sehr rockig, sehr metallig, sehr zum moshen, sehr zum mitgröhlen (die Höhe ist hier weniger von Bedeutung) und mit einigen Gitarren- und Keyboardsoli gespickt.
"Enter the realm, don't stay awake, your dreams remain the only break!"
+++ FAZIT +++
Nun, nachdem wir einen Überblick über die einzelnen Stücke haben, was können wir festhalten? Es handelt sich um eine unglaublich vielseitige CD (von einer unglaublich vielseitigen Band), die aber trotzdem übe r eine innere Gradlinigkeit verfügt. Wer mir jetzt einen Widerspruch in meiner Argumentation nachweisen will, der sollte unbedingt die CD mal probehalber durchhören und kann vielleicht verstehen, was ich meine. Natürlich ist es keine perfekte CD, die jedem Geschmack und jeder Musikrichtung gefallen kann, aber Freunde von auch nur einer der ganz zu Anfang genannten Stile sollten mal einen genaueren Blick riskieren. Zumal das Album mittlerweile so gut verkauft wurde, dass sich ein bedeutender deutscher Fachhandel, dessen Name einem gewissen Stern in unserem Sonnensystem entspricht, dazu durchgerungen hat, die Scheibe in der NicePrice-Kategorie laufen zu lassen.
Was bleibt noch zu erwähnen? Ja, das Cover Artwork (zumindest die Version von Drakkar) wurde von Markus Mayer kreiert (jedem EMP Besteller sollte dieser Name bekannt vorkommen) und kann sich wirklich sowohl auf dem Booklet als auch auf den Fanshirts der Band sehen lassen. Das Booklet ist leider ein wenig dünn und weist weder eine Erklärung zur CD noch die Vorstellung der Band vor, von Fotos ganz zu schweigen...
Um das Fazit abzuschließen: Für alle Freunde dieser Musik auf jeden Fall eine Kaufempfehlung; für alle, die zumindest schonmal den Herrn-der-Ringe-Soundtrack interessant gefunden haben gilt die Empfehlung, wenigstens mal probezuhören, um was es sich da handelt...
... und für Fans von Nightwish sollte die Sache klar sein, gell?
In diesem Sinne, KEEP ROCKIN'
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Einfach schwimmen, einfach schwimmen...
Pro:
typischer Nightwish-Stil; der wunderschöne Gesang von Tarja in Verbindung mit den Drums, Gitarren und Co., insgesamt ist die CD ein Ohrenschmaus & sicherlich eine der besten der Band; ...
Kontra:
zwei Titel sagen mir im Vergleich zu den anderen weniger zu
Empfehlung:
Ja
Liebe Leserinnen und Leser,
heute wage ich mich mal daran über einen meiner musikalischen Favoriten zu berichten.
Vorwort
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Von der finnischen Metal-Band Nightwish hatte ich hier bei ciao immer mal wieder etwas gehört und gelesen, konnte aber nicht sonderlich viel damit anfangen, da ich die Musik eben nicht kannte. Das änderte sich irgendwann im letzten Jahr, als ich voller Neugier begann, mir einige Songs von ihnen herunterzuladen. Der Großteil der Songtexte in Verbindung mit den passenden Melodien sprach mich einfach an und so liess ich mir immer mal wieder bestimmte Alben von Nightwish schenken. Mittlerweile würde ich mich fast schon selbst als Fan bezeichnen und möchte deshalb heute über mein Lieblingsalbum berichten.
die Band(geschichte)
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Bevor es ans Eingemachte und den wichtigsten Teil des Berichtes geht, möchte ich euch gern einmal die Band ein Stück näherbringen: man kann sagen, dass sie Mitte Juli des Jahres 1996 entstand, als die Freunde TARJA, TUOMAS und EMPPU gemeinsam eine Nacht am Lagerfeuer verbrachten. Gegen Ende des selben Jahres wurden die ersten drei Songs aufgenommen. Wenig später wurde noch etwas herumprobiert, das heißt unter anderem, Drumer JUKKA kam hinzu und es wurde erstmalig eine E-Gitarre verwendet. Nach einem Vertrag bei "Spinefarm Records", weiteren Songs, einem Album ["Angels fall first"] und Konzert, stieß im Sommer 1998 Bassist SAMI Vänskä zu dem Quartett. Bereits im Dezember erschien das zweite Album "Oceanborn", welches auf Platz fünf der offiziellen finnischen Album-Charts schoss und später auch noch vergoldet wurde! ~ Da ich erstmal nur über das zweite Album der Band schreibe, stoppe ich an diesem Punkt der Geschichte, obwohl noch so manches folgte und sicherlich noch viel mehr kommen wird!
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Kurz zusammengefasst auf einen Blick lässt sich also sagen, dass Nightwish aus folgenden Mitgliedern besteht =>
Tarja = Gesang
Emppu = Gitarre
Tuomas = Keyboards
Sami = Bass
Jukka = Drums
Tracklist
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01. Stargazers [4:27] >9/10< ~//~ ANSPIELTIPP!
02. Gethsemane [5:21] >9/10<
03. Devil & The Deep Dark Ocean [4:46] >5/10<
04. Sacrament Of Wilderness [4:12] >8/10<
05. Passion and The Opera [4:50] >8/10<
06. Swanheart [4:44] >10/10<
07. Moondance [3:31] >10/10< ~//~ ANSPIELTIPP!
08. The Riddler [5:16] >9.5/10<
09. The Pharao Sails To Orion [6:27] >8/10<
10. Walking In The Air [5:28] >10/10<
11. Sleeping Sun [4:01] >10/10<
Gesamt: 96.5/110 Punkten
Mit STARGAZERS bekommt der Hörer sofort die volle Ladung geliefert und wird direkt mit dem typischen Nightwish-Sound konfrontiert! Da bleibt kaum Zeit, um sich zu gewöhnen - entweder, es gefällt oder eben nicht. Ich für meinen Teil finde das sofortige Einsetzen von kräftigen Drums, der E-Gitarre und melodischen Keyboardklängen ziemlich gelungen. Die Band vollzieht ein perfektes Zusammenspiel und schon bald erklingt auch Tarjas volle Stimme. Je älter der Song wird, desto mehr scheint sich die junge Frau hineinzusteigern! Und dann, fast schon gegen Ende des Spektakels und nach einigen Soli, wird es plötzlich ruhiger... ein schöner Einstieg! Und schon geht es mit GETHSEMANE weiter im Text. Das Ganze beginnt mit Keyboardklängen im recht schnellen Tempo. Nach kurzer Zeit setzt Sängerin Tarja ein, diesmal klingt ihre Gänsehautstimme trauriger als im Song zuvor. Wirklich genial ist, dass sich die Instrumente hier besonders auffällig abwechseln: mal ist vor allem das Klaiver 'rauszuhören, dann ist die Gitarre, schließlich sogar die Panflöte und last but not least die Synthesizer dran!
Bei DEVIL AND THE DEEP DARK OCEAN eröffnen Gitarre und Drums im perfekten Zusammenspiel den schnellsten Song bisher! Bei den Strophen hat Tarja zum ersten Mal einen Gastsänger zur Unterstützung, mit dem sie sich regelmäßig abwechselt. Untermalt wird ihr Gesang von einem Glockenspiel! Irgendwo schon eine ungewöhnliche Mischung, aber im Gegensatz zu den anderen Songs konnte sich dieser hier nicht in meinem Hirn festsetzen und wirkt stattdessen sogar leicht gezwungen auf mich! Er soll unbedingt düster klingen, auch dank der unheimlich tiefen Stimme des Gastsängers, aber mich spricht er bis auf den Anfang und einige wenige Teile nicht sonderlich an. SACRAMENT OF WILDERNIS gehört Tarja wieder alleine und das ist auch gut so! Allerdings folgt erst ein Keyboard-Intro und kurz darauf erklingen nicht zuordbare Klänge [für mich hört es sich an, als würde Emppu auf der Säge spielen], die diesem Song das gewisse, geheimnisvolle Etwas geben. Im Gegensatz zum Vorgänger scheinen sich die Finnen wieder zu rehabilitieren, denn es wird richtig schön melodisch und immer wieder passend dazu - die überzeugende Tarja mit einer Stimme, dass man einfach nur losheulen könnte, so bewegend ist sie...
Ohne lange zu fackeln legen bei PASSION AND THE OPERA sofort Jukka und Emppu an den Drums bzw. der E-Gitarre los und es geht so richtig ab! Ein Song zum Lautaufdrehen eben. Tarja steigert sich mal wieder voller Leidenschaft - passend zum Titel - von Minute zu Minute mehr (hinein) und sorgt dennoch dafür, dass es wohlklingend bleibt. Leider erwartet man zum Ende hin einen richtigen Knaller und wird enttäuscht...Langsam beginnt man sich zu fragen, ob und wann denn mal eine richtige Ballade kommen würde. Zack, SWANHEART ist eine solche! Die sanften Klänge einer Panflöte vermischt mit denen eines Klaviers und einer wunderschönen Melodie sorgen dafür, dass man einfach die Augen schließen und etwas träumen möchte. Tarjas Gesang wird schließlich nur noch von Streichern begleitet und ich wünsche mir, die längsten 4:44 Minuten meines Lebens zu haben..
Nach meinem ersten richtigen Favoriten eben, folgt mit MOONDANCE bereits der nächste! Für mich war es der erste Song der finnischen Band, den ich hören durfte - und er hat mich sofort fasziniert. Das Instrumental beginnt mit leisen, bedächtigen Klavierklängen und wenig später wird dann genau dieselbe Melodie nochmal gespielt. Klingt langweilig, ist es aber nicht, da es nun viel kräftiger, schneller und mit allen anderen Instrumenten der Fall ist! Nach einigen Minuten tun sich sozusagen beide Melodien zu einer neuen zusammen, sodass sich dieser Song wie ein Volkstanz anhört, der kurz vor Ende nur durch gelegentliche "Hey"-Rufe der männlichen Fraktion gesanglich unterstützt wird...Im typischen Nightwish-Tempo und mit dem Klavier im Vordergrund geht es nun bei THE RIDDLER weiter. Nachdem sie beim Vorgänger pausieren durfte, ist Tarja in diesem Song wieder mit von der Partie und gibt einen schönen Refrain zum besten! Bei diesem zweitlängsten Werk des gesamten Albums bekommt man noch einige musikalische Appetithäppchen geliefert, sodass hier wirklich für jeden etwas dabei ist und keine Langeweile aufkommt - im Gegenteil, die Zeit scheint leider doch noch dahinzufliegen..
Wie schon beim dritten Song, hat sich die Band auch bei THE PHARAO SAILS TO ORION einen Gastsänger zur stimmlichen Unterstützung geholt. Jedoch schafft es dieser mit seiner düsteren Stimme hier nicht, mir die Freude an diesem Song zu verderben! Denn es dominieren zum einen Keyboardklänge und Panflöte, zum anderen Tarja. Diese Kombination sorgt dafür, dass das Wort Pharao im längsten Stück des Albums durch den Namen der Sängerin ausgetauscht werden sollte..Begleitet von Keyboardklängen beginnt Tarja in WALKIN IN THE AIR schon bald, eine wunderschöne und gleichzeitig traurige Stimmung zu verbreiten! Kein Wunder, dass die Band diesen Song immer und immer wieder auf Konzerten spielen muss. Von Minute zu Minute mehren sich die mitwirkenden Instrumente und auf eine durchaus bezaubernde Weise, steigern sich sowohl Song, als auch Stimmung und Tarja!
Mit SLEEPING SUN findet ein hervorragendes Album einen gelungenen Abschluss! Dieser Song ist allerdings nur auf den neueren Versionen von "Oceanborn" vertreten, weshalb ich Glück hatte. Er wurde übrigens anlässlich der Sonnenfinsternis geschrieben und der Clip in Deutschland gedreht! Bei diesem unglaublich schönen Song dominieren Drums, Bass und Keyboard zusammen mit Tarjas Gesang. Zwar wird die Gitarre hier nur wenig gefordert, aber das tut meiner Meinung nach dem Endergebnis keinen Abbruch, auch wenn man dieses Werk wohl nicht mehr als Metal bezeichnen kann..
mein Fazit
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Bis auf zwei kleine Ausfälle ist dieses Album in meinen Ohren wirklich sehr gelungen und absolut hörenswert! Die Tatsache, dass der skandinavischen Melodic-Metalband Nightwish damit der endgültige Durchbruch gelungen ist, gibt mir bei meiner Empfehlung zusätzlich recht, die ich hiermit auch für bisherige "Nicht-Fans" dieser Musik ausspreche! Auf meine Bewertung von insgesamt fünf Sternen komme ich übrigens, obwohl es zwar Titel gab, die mir nicht so zugesagt haben, die anderen aber so genial, wunderschön und überzeugend sind, dass sie die anderen wieder wettmachen können! Somit wünsche ich viel Spaß beim Reinhören, bin auf Reaktionen euerseits - am liebsten in Form von konstruktiver Kritik - gespannt und bedanke mich an dieser Stelle für die Aufmerksamkeit.
In diesem Sinne,
colada1985
für ciao & yopi weiterlesen schließen -
"Welcome to the end of your life ...
17.08.2003, 00:53 Uhr von
Daverigger
Der Name ist Daverigger und die Interessen sind breit gestreut. Ich schreibe gerne über Bücher, M...Pro:
Der Musik, die Tarja, das restliche Band
Kontra:
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Empfehlung:
Ja
... Hail the Oceanborn!"
Als mir ein Freund vor ein paar Jahren den Track “Wishmaster” von Nightwish über IRC zuschickte, war es um mich geschehen. Der wunderbare, melodische Metal der Finnen, kombiniert mit Tarjas Opernstimme, beeindruckte mich sofort. Ich besorgte mir mehrere CDs von Freunden und schwelgte in den Klängen von Nightwish, um mir später alle Alben in einem Rutsch zuzulegen.
Mit ihrem ersten Album „Angels fall first“ lieferten die lustigen Finnen bereits ein Glanzstück ab, der Durchbruch gelang der Gruppe jedoch erst mit Album Nummer zwei: „Oceanborn“. Insgesamt elf Stücke, die jedes Metal-Herz höher schlagen lassen sind auf dieser Platte vereint, sowohl harter Metal als auch melodische und gefühlvolle Balladen, mal mit sehr kraftvollem, mal mit sehr einfühlsamem Gesang. Sehr ausgewogen und bei jedem hören immer wieder ein klein wenig anders, das ist „Oceanborn“ von Nightwish. Nicht umsonst sind die Leutchen in ihrem Heimatland allseits beliebt und sogar fast Superstars. Ich entschuldige mich für diesen inflationären Begriff ...
Wie immer wird nicht jeder Song einzeln auseinander genommen, ich greife einige repräsentative Stücke heraus. Die Tracklist “Oceanborn”:
1 Stargazers, 2 Gethsemane, 3 Devil & the deep dark Ocean, 4 Sacrament of wilderness, 5 Passion and the opera, 6 Swanheart, 7 Moondance, 8 The Riddler, 9 The Pharaoh sails to Orion, 10 Walking in the air … (11 Sleeping Sun)
1 – Stargazers – 4:28
Die Reise ins „Nachtwunsch-Zauberland“ beginnt und sofort schießen kräftige Drums, eine sehr melodiöse E-Gitarre und wohlklingende Synths aus Tuomas Keyboard dem Hörer entgegen. Wenig später setzt auch schon Tarjas kräftige, volle Stimme ein und rundet den Klanggenuss damit ab. Nach etwas über zwei Minuten ist die Hälfte des Songs erreicht und Tarja schwingt sich mit bombastischer Hintergrundmusik in höhere Sphären. Man meint die Drums platzen, die Saiten der Gitarren reißen und Tarjas Stimmbänder sich aufwickeln zu sehen, so knisternd erscheint das Zusammenspiel der Finnen, wenn der Song nach über drei Minuten langsam aber sicher seinem Ende zugeht. Die Melodie wird ruhiger und sanfter, Klänge wie aus einer Flöte-Klavier-Kombination lassen den Song sanft enden ... aber halt! Noch einmal erhebt sich der satte Sound aus den Tiefen des Nichts und dröhnt noch ein letztes Mal aus den Boxen. Ein mehr als gelungenes Ende für einen mehr als gelungenen ersten Track!
„In this ambrosial merry-go-round they will gaze. Ephemeral life touched by a billion-year-show, separating the poet from the woe.”
3 – Devil & the deep dark ocean – 4:46
Schnell, kraftvoll, hart und unnachgiebig. Nightwish pur! Treibende Drums, griffige E-Gitarren und … holla! Hat Tarja Halsschmerzen bekommen? Nein! Sie singt bloß ein Duett mit einer böse verzerrten Stimme, die, natürlich zum Text passend, an einen Dämon erinnert. Während des Zwiegesangs dudeln im Hintergrund satte Synths, Drums und E-Gitarren um die Wette, bis kurz vor der dritten Minute Tarjas verzweifelter Aufschrei das Duett enden lässt, so dass Drums und Gitarren die Gelegenheit haben, um die Wette zu schrammeln und zu schmettern. Kurz meldet sich dann die dämonische Stimme zurück um von Tarja erneut abgelöst zu werden. Sie trägt die kraftvolle Melodie weiter, bis der Song mit einem weiteren Kracher der Drums zu einem Ende kommt. Wahnsinn!
“Disgraced is my virginity, death has woven my wedding dress. Oh Great Blue breathe the morning dew, for you are the cradle of the image of god.”
5 – Passion and the opera – 4:50
Es beginnt sofort stark metallisch. Drums, E-Gitarren und Tarjas Stimme mischen sich zu einem Kracher, der den Boxen einiges abverlangt. Besonders der Bass ist nicht zu unterschätzen, die Drums leisten gute Arbeit im Hintergrund! Doch trotz aller Härte und metallischer Verspieltheit, es bleibt wohlklingend melodiös, nicht etwa unkontrolliert hart und schrabbelnd. So wie der Text seinen erotischen Inhalt langsam aber sicher versprüht, kommt auch die Musik rüber, leidenschaftlich verklärt, sich langsam aber sicher steigend. Ein Zwischenstück von Tarjas Gesang klingt wie die Königin der Nacht aus Mozarts Zauberflöte, was ich dann doch ein wenig abstoßend finde (Ich mag die Zauberflöte nicht), dem Song selbst aber doch keinen Abbruch tut, denn: Nach diesem Einschub lässt sich der Song mit dem Musical Phantom der Oper vergleichen. Tarjas Stimme steigert sich immer weiter, immer weiter einem krachenden Ende entgegen. Doch leider, leider enttäuscht das Ende des Songs drastisch. Ein simples ausfaden, und das war’s! Leider wahr, aber na ja, man kommt darüber hinweg. Ein insgesamt schöner Song, aber das Ende nimmt ihm ein klein wenig von seinem Zauber.
„First wish for this night: Let me be your delight! Body of a virgin, sold to the Devil's kin. Your God is me in all that you see: An Aphrodite for mortal souls ...”
6 – Swanheart – 4:44
Eine wundervolle Ballade beginnt. Sanfte Flötenklänge, ein leises Klavier, eine zauberhafte Melodie. Sofort nimmt einen das Flair gefangen. Schließlich, nur mit Streichern im Hintergrund, beginnt Tarja mit ihrem Gesang, der sich durch Samples selbst überlagert und einmal mehr die Natur der Liebe thematisiert und über Oberflächlichkeit und innere Werte sinniert. Nach und nach setzen auch die anderen Instrumente mit ein und schaffen einmal mehr einen großartigen Klangteppich, der zusammen mit Tarjas Stimme zum Träumen einlädt.
„In my world love is for poets. Never the famous balcony scene, just a dying faith on the heaven's gate ...“
7 – Moondance – 3:31
Einer meiner Favoriten auf dieser Scheibe! Mit einer leisen, sanften und bedächtigen Melodie auf dem Klavier geht es los, nach einer kleinen Pause setzen die anderen Instrumente mit ein und spielen die gleiche Melodie noch einmal richtig schön kraftvoll. Leise Flötentöne tragen nach diesem Beginn zusammen mit dem Klavier eine schöne und ruhige, neue Klangfolge weiter, bis nach der Hälfte des Tracks wieder die anderen Instrumente einsetzen um die Melodie ihrerseits kraftvoll umsetzen. Nach einiger Spielzeit vermischen sich die beiden verschiedenen Melodien zu einem dichten Klangteppich, der sich langsam schon wie die Metal-Version eines Volkstanzes anhört. Die gelegentlichen „Hey!“-Rufe aus dem Hintergrund wirken in diesem Zusammenhang passend, hätten aber nicht sein müssen. Trotzdem ein wunderbarer Track, der mir immer wieder aufs Neue mehr als nur gut gefällt!
10 – Walking in the air – 5:30
Der letzte Titel des Albums verzichtet fast gänzlich auf härtere Klänge und erzählt in wenigen Worten mit sanftem, ruhigen Gesang die Geschichte eines Moments. Ein Moment der Liebe und der sanft geweckten Leidenschaft. Drums und E-Gitarren spielen eine ruhige und verträumte Melodie, die in diesem Song prinzipiell aber nur Beiwerk zu Tarjas Gesang ist. Ein wunderschöner Ausklang für das Album, der für mich den besten Track der Scheibe darstellt. Leicht und doch von einer gefühlsmäßigen Schwere, leise und gleichzeitig laut. Einfach wunderbar!
„We're walking in the air, we're floating in the moonlit sky. The people far below are sleeping as we fly. I'm holding very tight, I'm riding in the midnight blue, I'm finding I can fly so high above with you“
Auf den neueren Versionen von “Oceanborn” findet sich nach dem zehnten Track noch ein weiteres Stück namens „Sleeping Sun”. Dieses wurde nachträglich noch eingefügt, da die dazugehörige Single unglaublich großen Erfolg verzeichnete. „Sleeping Sun“ ist ein Titel, der anlässlich einer Sonnenfinsternis geschrieben wurde und meiner Ansicht nach den Zauber dieses Naturschauspiels grandios einzufangen vermag. Der Clip zum Song ist zwar nicht ganz so gut gelungen, aber es geht hier ja schließlich „nur“ um das Album, bzw. den Song. Und der ist ein weiteres Highlight, egal ob als Single oder als elfter Track auf „Oceanborn“. Ich besitze jedenfalls die Version des Albums mit elf Tracks und bin sehr zufrieden, denn so muss ich nicht extra die Single kaufen.
Was lässt sich über ein Album sagen, dass fast ausschließlich starke Tracks in sich vereint? Ganz klar: Es ist von Nightwish! Der sehr abwechslungsreiche Austausch von modernen metallischen Klängen und Tarjas tragender Gesangsstimme ermöglich einen Facettenreichtum der ganz besonderen Art. Oceanborn wird so gut wie nie langweilig. Jeder Song ist anders als der vorherige und das schätze ich an diesem Album sehr! Gefühlvolle Balladen wechseln sich mit richtigen Metal-Krachern ab, die Texte sind einfach nur gut, aus den einzelnen Instrumenten holen die Finnen alles Menschenmögliche heraus und Tarja setzt mit ihrer wunderbaren Stimme dem Ganzen die Krone auf.
Für mich ist klar: „Oceanborn“ hat sich seine fünf Sterne absolut verdient!
Was den Einzelhandelspreis anbelangt muss man sich gut umsehen, die Schwankungen im Preis sind groß. Bei Amazon gibt es „Oceanborn“ in der aktualisierten Version für 16 Euro, bei bol.de muss man schon 20 Euro auf den virtuellen Ladentisch blättern, was in Anbetracht der fehlenden Aktualität der Scheibe recht hoch gegriffen ist. Zwei oder drei Euro weniger hätten es schon sein dürfen. Eine weitere Version des Albums erschien am 23. Januar 2003. Laut Amazon findet man auf dieser CD anstatt „Waling in the Air“ den Track „Sleeping Sun“, plus einen Bonus-Track. Meiner Ansicht nach ein Kauf der nicht lohnt, da die CD sage und schreibe 29 Euro kosten soll! Wer sich bei ebay umschauen möchte darf mit Preisen von 1 Euro bis 50 Euro rechnen. Letzteres natürlich, weil die CD signiert wurde. Wahlweise von einem einzelnen Bandmitglied oder allen zusammen. Habe ich wirklich schon gesehen. Scharf!
Ich selbst besitze wie schon erwähnt die Box-Edition 1997-2001 und kann diese wärmstens empfehlen ... auch wenn es sie bei Amazon bereits nicht mehr gibt. Aber so ist das mit Qualität. Sie ist schnell vergriffen. In Sachen Nightwish ist das nur verständlich! weiterlesen schließen -
Dem Meer entstiegen
16.06.2003, 21:40 Uhr von
ausforming_von_ciao
Tja, was gibt es über mich zu sagen? Ich heiße Sebastian und komme aus dem beschaulichen Kaff Sin...Pro:
gute Musik, die Stimme Tarjas, guter Sound
Kontra:
zwei schwächere Titel
Empfehlung:
Ja
Skandinavien, wenn man dieses Wort hört, denkt man an weite, wilde Landschaften, Mitternachtssonne, Elche, Fjörde, das Nordkap, Wasa, IKEA, Fußball und nicht zuletzt an Musik. Ich denke einmal keiner muss wirklich nachdenken, um mehrere Bands aus dem hohen Norden aufzuzählen. Bei den einen ist es eben ABBA, die Cherry-Familie, a-ha oder Ace of Base, bei den anderen sind es dann eher Stratovarius, Dimmu Borgir, Hammerfall, Nightwish, Tristania,... Gerade das härtere Genre hat den nördlichen Breiten einige der besten Bands und Künstler zu verdanken, heute geht es um die Finnen Nightwish, genauer gesagt um deren zweites Album Oceanborn.
Auch wenn ich davon ausgehe, dass es nicht mehr viele Zeitgenossen gibt, die noch nichts von Nightwish gehört haben (man wird ja wohl hoffen dürfen), möchte ich die Band kurz vorstellen, es sollen sich ja auch Unwissende etwas genauer vorstellen können, mit wem wir es zu tun haben (man will ja doch auch noch einige neue für diese Musik begeistern).
Gegründet wurde die Band im Jahre 1996 und machte ein Jahr später zum ersten Mal auf sich aufmerksam. Ihr Debüt-Album „Angels fall first“ war eine gelungene Mischung aus akustischen Elementen, Metal und nicht zuletzt klassischen Einflüssen durch den Sopran der Sängerin Tarja Turunen. Auf „Oceanborn“ wurde der Stil der Gruppe weiterentwickelt, was zu einer deutlichen Steigerung führte. Die einzelnen Stücke sind insgesamt melodischer, der Gesang noch besser und die Arrangements etwas ausgefeilter.
Das Nachfolgealbum Wishmaster setzte diesen Trend fort, die Stücke wurden insgesamt allerdings etwas schneller. Ob nun „Oceanborn“ oder „Wishmaster“ das beste Album der Truppe ist, darüber scheiden sich die Geister, mir gefallen jedenfalls beide. Nach einem halben Livealbum folgte voriges Jahr das bislang letzte Album „Century child“. Derzeit beendet Tarja ihre Gesangsausbildung in Deutschland, wird allerdings im Sommer in ihre Heimat zurückkehren und heiraten. Das soll‘s auch schon gewesen sein, hier folgt der eigentliche Kern des Berichtes:
STARGAZERS 4:28
Keyboard und Schlagzeug liefern ein klassisches Intro ab, worauf es mit der Gitarre richtig loszugehen scheint. Doch bevor der Song richtig startet, geht’s nochmals zurück zum Intro. War der Song bislang noch nicht überragend, so beginnt er nun mit voller Wucht sich in die Gehörgänge zu graben. Eine wunderbare Melodie und der einsetzende Gesang Tarjas, der sich schon hier in Höhen hinaufschraubt, die wohl kaum eine Sängerin, die sich derzeit in den oberen Regionen der Charts befindet, auch nur annähernd erreichen würde. Nach der ersten Strophe dann wieder die Gitarrenmelodie vom Anfang als Bridge und weiter geht’s. Der Gesang ist einfach traumhaft, für einige vielleicht einen Tick zu hoch, aber absolut klar, einfach ein Hörgenuss.
Wurde bislang eher im oberen Tempobereich gespielt, folgt nun eine leichte Tempominderung und eine kurzzeitig etwas schwächere Instrumentierung. Zwischen den einzelnen Gesangseinlagen kommen nun einzelne Soli und der Song neigt sich recht schnell einem langsamen Zwischenstück zu. Verträumte Keyboardklänge, eine Flöte(?) und das Tempo wird nach wenigen Sekunden erneut angezogen. Das Ende ist dann leider recht schnell gekommen und es geht zu Titel zwei, nämlich
GETHSEMANE 5:22
Ein bei weitem gelungeneres Intro eröffnet diesen Song. Melodisch vor allem durch das Keyboard bestimmt, geht es in die erste Strophe. Tonhöhenmäßig ist dieser Titel wohl etwas massentauglicher als der erste, melodisch übertrifft er diesen dagegen um Längen. Sind die Strophen schon mehr als gelungen, folgt ein mehrstimmiger Refrain, in dem Tarja praktisch mit sich selbst im Duett singt, einmal eher klassisch angehaucht, im Hintergrund eher konventionell. Nach einer Wiederholung des Schemas folgt eine durch Gitarren bestimmte Rhythmuspassage, die ein Flötensolo umrahmt. Nach einer reinen Keyboardmelodie folgt erneut der klassisch angehauchte Gesang Tarjas, die dann erneut kurz eine langsame Stelle zu überbrücken hat, ehe sich auch dieser Titel mit einem Gitarrensolo dem Ende zuneigt.
DEVIL AND THE DEEP DARK OCEAN 4:46
Der Name des Stückes ist dann auch gleich Programm. Hier erfolgt nun nämlich der absolute Bruch zum bisher gehörten. Konnten die beiden ersten Stücke noch Nicht-Metal-Fans begeistern, so sehe ich dafür bei diesem Song schwarz. Nicht nur das, auch mir gefällt das Teil nicht gerade herausragend, man muss es sich jedenfalls öfters anhören um Gefallen daran zu finden.
Harte Riffs eröffnen den Song, wär an sich ja nicht mal schlecht, aber irgendwie passt das ganze nicht zusammen. Nach einer kurzen Spieluhrmelodie folgt ein gesprochenes Zwischenstück, das von einer etwas derben Männerstimme übernommen wird. Zwischendurch, praktisch wie eine Art Unterhaltung, gibt Tarja ihre Gesangskünste zum Besten, die in diesem Lied irgendwie fehl am Platz wirken. Ab und an kommen zwar einige interessante Passagen, aber völlig überzeugen kann mich der Song, abgesehen vom wirklich gelungenen Ende, in dem Tarjas Stimme wieder mit der Musik harmoniert, nicht.
SACRAMENT OF WILDERNESS 4:12
Keyboard und Schlagzeug liefern ein kleines Intro ab und ebnen den Weg für eine von Tuomas Holopainens typischen schnellen Keyboardpassagen. Der Gesang in der ersten Strophe ist dann wieder deutlich im Vordergrund, wird allerdings von einigen Keyboard und Gitarrensoli immer wieder unterbrochen. Im Gegensatz zu Titel Nummer drei, passen hier jedenfalls wieder die einzelnen Komponenten zusammen und ergeben ein stimmiges Gesamtbild, das hat man beim Vorgänger einfach vergeblich gesucht.
PASSION AND THE OPERA 4:50
Nun folgt eines meiner Lieblingsstücke des Albums. Nach einem Gitarrenintro steigt die ganze Band ins Spiel mit ein, bevor die erste Strophe beginnt, wird allerdings wieder etwas zurückgeschraubt und hauptsächlich auf Schlagzeug und Keyboard gebaut. Der Gesang ist, dem Tempo entsprechend, etwas ruhiger, wird aber erneut von einigen Solodarbietungen unterbrochen. Nach einigem Wechseln zwischen klassischeren und normaleren Gesangsdarbietungen folgt ein etwas schrägeres Solo, das sich dann wohl die namensgebende Passage des Songs anschließt. Tarja beginnt nämlich mit einigen Kolleraturen (zumindest etwas in der Richtung), die mich irgendwie an die Zauberflöte erinnern (hat Papagena da so was ähnliches?) Begleitet vom Schlagzeug und einem recht dominanten Bass singt sie ihre oh-oh-oh-oh-ohs (nein, nicht so wie Bruce Dickinson bei Maiden, ich sprach von Kolleraturen;) Nach einiger Zeit wird der Gesang dann etwas langgezogener, also eher oooohhhhhhhhhhh-ooooooohhhhhhhhhh-oooooooooohhhhhhhhhhhhhhhh, immer schön die Tonleiter rauf und runter, genial, das muss man gehört haben, traumhaft,.....
SWANHEART 4:44
Nun folgt sie also, die erste Ballade der Scheibe. Begleitet von Flöten und tieferen Pianoklängen beginnt Tarja mit ihrem, hier sehr gut zur Geltung kommenden Gesang. Während den Strophen ist die Instrumentierung mehr als stark zurückgefahren, man hat also de facto a capella Passagen. Beim Refrain zeigt sich dann erneut, wie sicher sich Tarja in den höheren Regionen der Tonleiter bewegen kann und es kann eines mit Sicherheit gesagt werden, dieses Stück hat nichts mit Metal zu tun, also sollten sich alle mal eine Hörprobe gönnen. Nach und nach steigt das Schlagzeug mit ins Spiel ein und auch die Gitarren sorgen für etwas wuchtigere Klänge, abgerundet wird das Ganze dann durch den zweistimmigen Gesang. Mit einem wunderbaren Gitarrensolo klingt das Lied dann aus...
MOONDANCE 3:31
Klavierklänge zu Beginn, die eine doch recht bekannte Melodie spielen (ich meine sie jedenfalls schon gehört zu haben). Nach wenigen Sekunden wird die Melodie dann auch vom Rest der Truppe gespielt, was den Klang deutlich wuchtiger macht. Doch nach abermals recht kurzer Zeit flaut die Wucht schon wieder ab, um einem ruhigen Abschnitt mit Flötenbegleitung Platz zu machen. Nach Beendigung dieses Parts geht es wieder härter weiter. Neben der eigentlichen Melodie hört man im Hintergrund irgendwelche Geräusche, wie von Schuhen, die beim Tanzen auf den Boden schlagen (würde ja zum Namen passen) gegen Ende gibt es dann einige Hey-Rufe und das Lied ist aus, leider muss man hier schon sagen.
Wer jetzt eine Beschreibung von Tarjas Gesang vermisst, dem kann ich nur sagen, ich habe nichts vergessen, wir haben es hier nämlich mit einem Instrumental zu tun, dass sich hauptsächlich an folkloristischer Musik (wohl Finnischer, obwohl es auch durchaus irische Anklänge hat) orientiert.
THE RIDDLER 5:15
Eine recht eingängige Keyboardmelodie erklingt und macht zunächst einmal Lust auf mehr. Die Strophe ist dann etwas schwächer instrumentiert, dafür gibt es wieder den hohen Gesang Tarjas. Nach einem Gitarrensolo folgt der Refrain, der wieder im typischen Nightwish Stil gearbeitet ist. Gegen Ende folgt eine ruhigere Unterbrechung und es geht im alten Stil weiter. Insgesamt sicherlich kein schlechtes Lied, es verliert aber im Laufe der Zeit an Reiz. War es zu Beginn DAS Lied der Platte für mich, so ist es heute eben nur noch ein Lied auf der Scheibe. Hier fehlt irgendwie der letzte Tick, das gewisse Etwas...
THE PHARAO SAILS TO ORION 6:26
Vom Titel her könnte man es eventuell schon vermuten, was nun kommt ähnelt recht stark Titel drei. Man ersetze den Teufel durch nen Pharao und fertig;) Ein Beginn, der mich von der Art her an „Hallowed be thy name“ erinnert. Glockenschläge und einige mystische Klänge, was sich allerdings recht schnell ändert. Erneut dieses möchtegern Growlen, oder was das auch immer darstellen soll, dieses Mal nur etwas biblisch angehaucht, (Exodus 10:28) und mit „Thou shalt die die die....“ zieht das Tempo an, Tuomas verdient sich wieder Kilometergeld auf dem Keyboard worauf der männliche „Gesang“ ein Duett mit Tarja beginnt. Insgesamt auf jeden Fall besser wie Titel drei, wenn auch nicht überragend. Zum Glück gibt es ja den Refrain, der ist wieder sehr melodisch und kann durchaus überzeugen. Nach einigen Soli, weiterem Gesang und sonstigen Zwischenstücken folgt wieder einmal ein flötenartiger Klang und dann erneut der Refrain. Und etwa eine Minute vor Schluss wird nun das Ende eingeleitet, eigentlich ist man schon am Ende, aber Tarja will eben nicht aufhören. Langgezogen, noch länger gezogen und schließlich doch Schluss, nur noch ein leises Rauschen von Wellen, der Pharao ist auf den Meeren entschwunden und aus den Tiefen des Ozeans erhebt sich ein Schmuckstück des Albums,
WALKING IN THE AIR 5:30
Klavier und Flötenklänge, dazu Tarjas grandiose Stimme, die hier bestens zur Geltung kommt. Ein traumhafter Gesang, alles recht langsam und ruhig. Nach einem Riff setzt das Schlagzeug ein, wirklich schneller wird es aber nicht. Es handelt sich hierbei allerdings um eine Coverversion, Hörer die das Original kennen, könnten etwas enttäuscht sein, da sich der Charakter des Stückes doch deutlich geändert hat (aus meiner Sicht zwar zum Guten, aber es gibt auch gegenteilige Meinungen) Nach einem längeren Gitarrensolo herrscht Ruhe, allerdings nur für einige Momente, denn schon nach kurzem Zögern legt das Keyboard, unterstützt vom Schlagzeug, wieder an Energie zu. Der Sound wird härter und man steigert sich, zusammen mit dem Gesang, immer weiter, bis der Titel letztendlich verklingt.
SLEEPING SUN 4:04
Eingespielt zur Sonnenfinsternis, handelt es sich hierbei natürlich wieder um eine Ballade, aber um was für eine. Träumerische Klänge, wie die ersten Sonnanstrahlen, die über die Hügel einer wilden Landschaft kriechen, so ein ähnliches Bild baut sich zumindest im Kopf auf...Der Gesang bedarf dann eigentlich keiner weiteren Erläuterung, Tarja kann schlichtweg singen. Wird sie in der ersten Strophe noch von einem dezenten Schlagzeug begleitet, wird dieses zum Refrain hin etwas stärker und begleitet diese Meisterleistung perfekt (also wer diesen Refrain nicht mag, dem kann ich auch nicht mehr helfen) Traumhaft schön, unvergesslich, eingängig...Die zweite Strophe ist dann einen Tick stärker instrumentiert, einige Gitarreneinsprängsel und es folgt erneut der Refrain an den sich ein recht kurzes Solo anschließt, das das Thema des Stückes aufnimmt und kurzzeitig variiert. Danach folgt noch einmal der Refrain und das Album ist zu Ende. (bei den ersten Editionen ist der Titel leider nicht mit drauf)
COVER
Das Cover sieht man oben, im Shake heads-Archiv ist allerdings ein leicht anderes zu sehen. Zum Booklet kann ich leider nichts sagen, da ich das Album in der Compilation gekauft habe, da sind zumindest die Texte, abgesehen von „Walking in the air“, dabei.
FAZIT
Also gut, mit diesem Album ist den Finnen wohl der Durchbruch gelungen und das zu Recht. Nightwish liefern auf „Oceanborn“ eine gelungene Mischung der verschiedensten Musikstile ab und zeigen deutlich, dass Metal nicht nur dumpfes Gekloppe ist. Melodischer Abwechslungsreichtum gepaart mit einem einzigartigen Gesang machen das Album eigentlich zum Pflichtkauf für jeden Freund guter Musik. Mit Sicherheit wird nicht jedem alles auf dieser Platte gefallen, aber Metalfans finden hier genauso ihre Favoriten wie Chartshörer (die sehen dann endlich mal, was gute Musik ist;) Abgesehen von den etwas gewöhnungsbedürftigen Titeln drei und neun enthält das Album jedenfalls einmalige Stücke, die ein Anhören mehr als nur gerechtfertigen.
Bis demnächst, oder wie die Band wohl sagen würde:
Näkemiin! weiterlesen schließen -
Der Pharao segelt zum Orion
14.06.2003, 16:17 Uhr von
Tut_Ench_Amun
Der virtuelle Pharao existiert nun schon seit über 10 Jahren und macht das Netz mit seinem Geschr...Pro:
Innovative Klang-Kompositionen, "Rondo Veniziano" für Metaller, der Powergesang von Tarja, Keine wirklichen Durchhänger im gesamten Album
Kontra:
...nöö, nicht doch ;-)
Empfehlung:
Ja
Der olle Pharao meldet sich diesmal wieder mit Musik aus dem Hartwurst-Sektor zu Wort, ein gewisser "Wunschmeister" (Name von der Red. geändert) hat mich dezent gefragt, ob ich mich zu NIGHTWISH – OCEANBORN denn nicht schreibtechnisch ereifern möchte. Wohlwissend, dass Merkwürden ein Faible für finnischen Metal hat, standen die Chancen für das Anliegen natürlich nicht schlecht *g*. Mit Nightwish bin ich (leider) erst recht spät in Kontakt gekommen und zwar erst, nachdem ich mich begann für die Austro-Combo EDENBRIDGE zu interessieren. Von vielen Seiten wurde mir mitgeteilt, dass der Stil der beiden Formationen nicht unähnlich ist und eine grosse Gemeinsamkeit aufweisen: Die Lead-Vocals werden von Frauen gesungen und auch die Instrumentierung bzw. Musik geht ungefähr in die gleiche Richtung. „Oceanborn“ war meine erste CD der Nordlichter, und zwar aus dem einfachen Grund, dass Track 9 mich vom Titel her auf der Rückseite des Covers sofort ansprach (irgendwie klar, oder?). So habe ich mir die Neuauflage des Albums dann für 12,99 € bei MediaMarkt gegönnt. Auch wenn diese 1998er Produktion nicht die Neueste ist und die Finnen noch andere Alben am Start haben, so war dieser eine Song quasi kaufentscheidend. Hören wir denn mal rein, was gerade dieses Werk (das in den Augen vieler, das Beste Album von Nightwish ist) sonst noch zu bieten hat und was es auszeichnet...
Der Steckbrief
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Titel: „Nightwish - Oceanborn“
Ersterscheinung / Land: 1998 - Finnland
Genre: Epic Metal
Label: Spinefarm Records
Gesamtlaufzeit: etwa 55 Minuten*
Abmischung: ADD (nicht vermerkt)
Tracks: 10 +1 *
EAN: 641 787 1 0 16 728
Preis: zwischen 12,99 und 14,99 €
Band LineUp:
Tarja – Lead Vocals
Jukka – Drums & Percussion
Emppu – Guitars
Sami – Bass
Tuomas – Synthies & Piano
Gäste:
Flöte - Esa Lehtinen
Streicher - Plamen Dimov, Kaisli J. Kaivola, Markku Palola, Erkki Hirvikangas
Growlparts (Teufel und Pharao) - Wilska
*) Die Neuauflage der CD enthält den Bonustrack „Sleeping Sun“.
Die Pflicht - Der Tonträger
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Leider gehen immer mehr CD-Hersteller dazu über nicht mehr zu verzeichnen, auf welche Art das Material auf dem Tonträger abgemischt wurde. Daher bleibt mir auch bei dieser Scheibe nur der Weg über den Spectroanalyzer meines Computers um ungefähr herauszufinden, was Sache ist. Davon ausgehend, dass Anno 1998 DDD-CDs noch nicht sehr in Mode (und entsprechend teuer zu produzieren) waren, ist der Fall ziemlich klar: ADD würde ich jetzt mal ganz kess sagen. Das Frequenzband ist ausgewogen mit Hang zum Kick- bzw. Midbass. Die Dynamik ist an einigen Stellen etwas eingeschränkt doch nur Besitzern mit gutem HiFi-Equipment dürfte das gehörmässig auffallen – wenn überhaupt. Der Computer jedoch ist darin penibel und unbestechlich *g*. Apropos Computer: Auch die Neuauflage ist nicht mit einem Kopierschutz versehen, lässt sich also auch in PC-Laufwerken und zickigen Home-Playern ohne Probleme abspielen. Als Dreingabe hat sie dafür aber Nummer 11 als Bonus-Track spendiert bekommen, welcher das Werk um 4 Minuten und 20 Sekunden verlängert. Kopierschutz: Out - Bonustrack: In...so mag ich das .. ;-)
Technische Wertung:
Dynamik: **** (geht in Ordnung)
Bass: **** (sehr Mid-Bass lastig)
Höhen: ***** (nichts zu meckern)
CD-Text: - Fehlanzeige, Schade!...No Points –
CD - Gimmicks / Extras: Nur der Bonustrack
Kopierschutz: ***** (keiner vorhanden)
Die Kür – Die Tracks
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STARGAZERS (4.27)
Der Opener des Albums legt mit Bombast-Synthies los und wird sogleich von den sich hoch schraubenden Gitarren begleitet. Der Schlagzeuger legt sich mächtig ins Zeug um Tempo zu generieren, bis Tarjas kräftige Stimme auch endlich zum ersten Mal erschallt. Souverän und flott bewegt sie sich durch den Text und man ist erstaunt über die Bandbreite ihrer Stimmbänder...naja, nicht wirklich, schliesslich hat sie die entsprechende Ausbildung. Nach der Hälfte des Songs findet ein Tempiwechsel statt und das Gitarrensolo im Verbund mit dem Keyboard und der Flöte gegen Ende setzen diesem tollen Stück die Krone auf. Na, das fängt ja schon mal gut an mit der Scheiblette...
Gesamtbewertung: [9,5/10]
GETHSEMANE (5.21)
Gethsemane gehört zusammen mit Track 8 „The Riddler“ zu den etwas rockigeren Mid-Tempo Titeln, die durch innovative Instrumentierung und deren Zusammenstellung glänzen. Im Verbund mit den obligatorschen elektrisch verzerrten Klampfen und dem stuckernden Bass, dürfen auch die 4 klassischen Saitenverbieger mal zeigen, was sie drauf haben – zur Hilfe eilt ihnen die Flötistin, beide Fraktionen dürfen hierbei solieren und die Metal-Komponente tritt dabei in den Hintergrund. Zum Schluss hin möchten die Metaller aber dann auch mal wieder mitspielen und Tarja ein wenig singen, schliesslich ist das hier ja doch Schwermetallmucke und nicht etwa der Soundtrack zum Herrn der Ringe oder sowas...*g* Ein überaus gefälliges Stück mit gut gesetzten Geschwindigkeitswechseln und Abwechslungsreichtum.
Gesamtwertung: [8/10]
DEVIL & THE DEEP DARK OCEAN (4.46)
Track 3 präsentiert und zum ersten Mal Wilskas dunkle Growl-Stimme in Gestalt des Teufels, beachtenswert, dass man Text dennoch gut verstehen kann und dass dort sogar eine Melodie zu finden ist. Der Beginn an sich ist schon schön fix mit Synthesizer und Gitarrenriffs durchsetzt bevor der Beelzebub zu seinem Sprechgesang ansetzt, noch schneller wird's kurz bevor Tarja ihren Senf dazugibt: Schrammelnde Saiteninstrumente, allen voran die Gitten legen einen unverschämten Takt vor, der vom knackig perlenden Bass unterstützt wird. Doch auch die Streicher sind nicht eingeschlafen und fiedeln ordentlich mit bis die Bögen glühen. Die Gesamtkomposition ist hervorragend ausgewogen mit Tempiwechseln und untergemischtem Meeresrauschen, was immer den grummelnden Teufels-Sing-Sang begleitet. Ein Spitzensong, der mehr als anderen in Richtung bombastischen Power-Metals geht, ausgenommen mal Track 9, der auf die gleichen Tugenden baut. Genial!
Gesamtbewertung: [10/10]
SACRAMENT OF WILDERNESS (4.12)
Ahhhh Metal! Wilderness, der Name ist Programm: Schnelles Schwermetall, mit allem was dazugehört, ein fulminanter Klangteppich aus der Hand des Gittareros und hektisch treibende Bässe kombiniert mit dem kraftvollen Powergesang von Tarja. Da nickt der Schädel ganz unwillkürlich im Highspeed Takt mit ob lange Haare oder nicht. Die Klassik-Elemente stehen hier ein wenig zurück und die Combo frönt mal fast ganz für sich alleine dem Bombast-Metal, ohne sich um Streicher oder Flötenspiel kümmern zu müssen...is ja auch mal nett, zur Abwechslung frank und frei abhotten zu können *g*. Das Tempo variiert nur wenig aber dafür wohldosiert, damit sich auch mal ein kleines Solo verstohlen einschleichen kann, bevor der Bär wieder beginnt zu steppen. Der Tiefbass könnte meinethalben noch wuchtiger hämmern, Kickbass ist ja schön und gut, doch ich hab's – wenn schon denn schon - gern noch tiefer im Frequenzkeller, das ist auch mein einziger (nicht sehr grosser) Kritikpunkt.
Gesamtwertung: [9/10]
PASSION AND THE OPERA (4.58)
Auch nicht unbedingt langsam, doch schon eher in den Mid-Tempo Bereich gehörend beginnt Track 5 recht flott mit Synthie und Rythmguitar. Der 4 Saiter E-Bass und die Gitten zeichnen sich auch hier wieder durch rotzfreches Spiel aus. Gesangstechnisch zieht Tarja, wie das „Opera“ im Titel zurecht vermuten lässt ihr gesamtes stimmliches Spektrum aus dem Hut respektive der Kehle. Das erinnert mich streckenweise an den Auftritt der „Diva“ aus Luc Bessons „The Fifth Element / Das Fünfte Element“, dort wäre dieses Stück als Soundtrack sehr gut aufgehoben, wenngleich es ein Fitzelchen schneller ist, als das „Original“. Wenn man bei diesem Album davon überhaupt sprechen kann, dann gehört Song 5 zu den etwas Schwächeren, einen gewissen Hang zu Arien sollte man hier schon mitbringen – sicherlich nicht jedermanns Geschmack, mir gefällt's aber ich hör ja auch so ab und zu Klassik ;-)
Gesamtwertung: [8/10]
SWANHEART (4.44)
Eine irisch klingende Flöte eröffnet diesen ruhigen Track, dicht gefolgt vom Gesang, der kurz darauf in einer Art Dopplereffekt vervielfacht wird, sodass es wie ein mehrstimmiger Chorus bestehend aus lauter Tarjas wirkt. Gegen 2.30 nimmt der Song dann etwas Fahrt auf und mutiert zu einer richtiggehenden Hymne mit schön knackiger Percussion und schluchzenden Sechs-Saiter Soli. Der Klangteppich trägt wunderschön locker-flockig bis zum Ende des Liedes hin, instrumental klingt dieser Track schlussendlich auch aus und hinterlässt eine wohlige Gänsehaut. Eine reinrassige Ballade ist Swanheart irgendwie nicht, aber verdammt nah dran ;-)
Gesamtwertung: [8/10]
MOONDANCE (3.13)
Ein reines Instrumental (naja, nicht ganz), dass mit Klavier eröffnet wird und mich von der Grundmelodie her an das Main-Theme von „Pinocchio“ erinnert, doch eigentlich verstärkt Elemente von russischen Volksweisen verwendet. Zwischen den Pianos, den Streichern und der Flöte, setzt sporadisch ein melodiöser, fetter Gitarrenteppich samt Schlagzeug schmissig ein. Verstärkt wird der Eindruck des russischen Einschlags gegen Ende, wenn der Chor aus Männerstimmen sein flottes „Hey!“ und „Hey-Ho!“ schmettert.
Gesamtwertung: [8/10]
THE RIDDLER (5.16)
Vom Start weg ist The Riddler rasant unterwegs und kommt ohne Umschweife auf sein fetziges Tempo hoch und da auf dem High-Pitch Level bleibt er auch für die meiste Zeit, mit einem einzigen leicht getrageneren Gesangspart gegen Ende der zweiten Strophe – die Ruhe währt aber nicht lang, es ist nämlich immer noch ein Metal-Scheibchen, dass sich im Player abrackert, Jawoll, das werden wir doch nicht vergessen haben? Rotzige und sehr schön anzuhörende Gitarrenriffs und eine markerschütternde Bass-Line verleihen dem Song eine verdammt rockige Atmosphäre. Der gute Rätsler ist noch ein gerüttelt Maß fixer unterwegs als das fast genauso rockige Gethsemane und für meinen Geschmack noch einen Tick „runder“ gelungen.
Gesamtwertung: [9/10]
THE PHARAOH SAILS TO ORION (6.27)
Logischerweise und aus absolut verständlichen Gründen für mich DER Track des Albums *g*...nein, mal ernsthaft: Das leicht orientalisch angehauchte Synthiestück und Geläut zu Beginn wird schon recht schnell von Wilskas dunkler und rauer Stimme abgelöst, der mit seinem Growl gegen den plötzlichen Knackbass und die schnarrende Rythmguitar antritt. Schon bald fällt auch Tarja mit ein und ist dabei ungewöhnlicherweise etwas höher in der Tonlage als sonst. Da die beiden sich begleitet vom flotten Piano und dem Gitarrenteppich bei ihrem Gesang abwechseln ist es kein Duett, sondern ein Dialog geworden, bei dem die beiden einige Passagen aus dem ägyptischen Totenbuch (dem „Amduat“) zum Besten geben. Auch die Flöte darf hier wieder solieren (ebenfalls orientalisch) und selbstmurmelnd lassen die 4 Gaststreicher auch nicht lumpen, bis sich der Song zum Finale Furioso hochgeschraubt hat. Neben Track 3 mein Top-Favorit auf der Scheibe.
Gesamtwertung: [10/10]
WALKING IN THE AIR (5.28)
Der ehemalige Closer des Albums ist eine ruhige und besinnliche Ballade mit schön getragener Melodie und Instrumentierung, auch hier ist neben Tarjas genialem Gesang die Flöte besonders hervorzuheben, doch auch das schluchzende Gitarrensolo weiss sehr zu gefallen. Der Bass ist friedfertig und plätschert schön langsam und zurückhaltend mit, ganz ohne übertriebene Kracher-Effekte. In den Intermezzi und gegen Ende kriegt der Hörer auch noch mal wieder ein paar motivierte Streicher in den Gehörgang gesäuselt, bevor der Track leise mit dem Xylophon ausklingt. Ein sehr würdiger und besinnlicher Closer fürs eigentliche Album, doch dank der Neuauflage ist hier noch nicht Schluss...
Gesamtwertung: [9/10]
*Bonustrack* SLEEPING SUN (4.03)
Ebenfalls ein recht getragenes Stück, dafür aber mit fetterem Bass ausgestattet, als der ehemalig letzte Track des Albums. Das Stück ist ein wenig temporeicher als „Walking In The Air“ und möchte sich damit ebenfalls als passender (Alternativ-)Closer empfehlen, dessen Funktion es ja schliesslich in der Neuauflage auch übernimmt. Dennoch kommt es an den vorhergehenden Titel nicht ganz ran, was bei weitem nicht bedeutet, dass der Song schlecht ist... ;-)
Gesamtwertung: [8/10]
Fazit
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Nightwish bietet eine hervorragende Klangvielfalt und Abwechslung auf diesem Album, sodass auch gerne wieder mal Genre-Fremde reinhören dürfen. Tarjas kräftige Gänsehautstimme, die ich irgendwo zwischen Sopran und Alt einordnen würde ist die eine Sache, doch ab und zu würzt auch ein nettes Growling des männlichen Counterparts Wilska (als Teufelsstimme und als Pharao) das Werk. Der Witz dabei ist, dass man diese Passagen trotzdem verstehen kann und sie sogar im Gegensatz zu so manchem anderen Interpreten überaus melodiös ausgefallen sind. Loben muss man den Aufwand sich richtige Streicher ( 2 Violinen, 1 Viola und 1 Cello) ins Boot zu holen, somit ist der Klang nicht aus der Konserve, das hört man auch deutlich heraus. Eins der seltenen Alben, die absolut keine Schwächen zeigen, dafür aber mit mindestens 2 - wenn nicht gar 3 oder 4 – herausragenden Hammertracks aufwarten kann. Klassik und Belcanto-Gesang meets Metal - Oceanborn macht es mir leicht, was anderes, als die epische 5-Sterne Wertung und die damit verbundene Hörempfehlung für alle die gute Musik mögen, kommt hier gar nicht erst in die Tüte.
SoLong & Shake Heads!
Der Sailing-Pharao
Warnhinweis:
Schnellklicker sollen sich in Finnlands weiten Wäldern verlaufen oder im Ozean jämmerlich absaufen...ohne Wiedergeburt versteht sich ;-) weiterlesen schließen -
Oceanborn von Nightwish
Pro:
Alles
Kontra:
Vielleicht ein paar Songs (Geschmackssache)
Empfehlung:
Ja
Hallihallohallöle !
Heute geht es um die CD "Oceanborn" von der finnischen Kapelle "Nightwish".
- DANN WOLLEN WIR MAL ANFANGEN -
Das Line-Up:
Vocals – Tarja
Gitarren – Emppu
Bass – Marco (ok, das war dann doch jemand anders zu der Zeit)
Drums – Jukka
Synthies – Tuomas
Über die einzelnen Leute kann ich euch nicht viel sagen... hâr, hab mich nicht so arg um die Bandgeschichte gekümmert *g*. Man muss bloss sagen, das Emppu einer der genialsten Gitarristen ist, die ich kenne und das Tarja ihren Operngesang immer perfekt rüberbringt :-)
Die Tracklist :
01 Stargazers (04:28)
02 Gethsemane (05:22)
03 Devil & The Deep Dark Ocean (04:46)
04 Sacrament Of Wilderness (04:12)
05 Passion And The Opera (04:50)
06 Swanheart (04:44)
07 Moondance (03:30)
08 The Riddler (05:16)
09 The Pharaoh Sails To Orion (06:26)
10 Walking In The Air (05:27)
11 Sleeping Sun (04:02)
Na, das ergibt beim ganzen Album ca. eine Spielzeit von ca. 53 Minuten und liegt somit sogar etwas über dem Durchschnitt der guten Metal-CD (die meisten meiner Lieblingskünstler haben eine Länge von ca. 40-45 Minuten) :-)
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Die Lieder im Detail :
01 – Stargazers
Na das hört sich doch gleich am Anfang mal heroisch an ! Kennt ihr die Musik aus diversen Space-Operas bzw. Science-fiction Filmen und Spielen ? So hört es sich am Anfang an; gespielt wird der Anfangsteil überwiegend von dem Synthie. Dann folgen die für Nightwish typischen Elemente – melodiöse E-Gitarre und der Operngesang von Sängerin Tarja !
Insgesamt ein sehr schön gemachtes Lied, das durch den typischen Operngesang und die Melodie der E-Gitarre verdammt gut überzeugen kann ! Anspieltip von meiner Seite :-)
02 – Gethsemane
Gethsemane ? Hatte das nicht was mit Jesus zu tun ??? Öhm *verpeilt guck*, fällt mir gerade nicht ein, aber es war irgendwie so was in der Art, sofern ich mich nicht täusche. Naja, das Intro ist nach einem klassischen Vorbild gestaltet (per Synthesizer und E-Gitarre). Was soll man sagen ? Diese klassische Melodie ist einfach genial, aber ansonsten... hmmmm... naja, nicht gerade einer meiner Lieblingssong aber den Teil mit den Strings (ca. bei 03:00 Minuten) finde ich doch recht gut gelungen. Ansonsten fällt mir jetzt nix mehr zu dem Song ein...
03 – Devil & The Deep Dark Ocean
Aha, zwei Donneschläge getan per Synthesizer und Schlagzeug, dazu die E-Gitarre die durchgehend eine Melodie spielt, bis dann zwei weitere Donnerschläge (diesmal nur vom Schlagzeug) Stille einleiten, in der man nur etwas rauschen hört... nicht schlecht !
Dieses Lied dürfte zu einer der schnelleren Nummern auf der CD gehören – recht flott, starke Gitarrenarbeit und eine tiefe Stimme (nein, diesmal nicht von Tarja) die immer wieder mal „etwas“ sagt und einige Strophen beipflichtet. Nightwish haben damit sehr gut für Atmosphäre gesorgt. Das Lied wäre auch ein Anspieltip von meiner Seite, da meiner Meinung mal wieder alles stimmt :-)
04 – Sacrament Of Wilderness
Ein leises Glockenspiel erklingt und ein paar „Kanonenschläge“ mit den anderen Instrumenten, bis dann nach ca. 1/2 Minute das Lied richtig loslegt und die E-Gitarre einmal kurz etwas allein spielt und danach die restlichen Instrumente wieder einsteigen und Tarja singt.
Also was Tuomas hier am Synthesizer (mal wieder) geleistet hat gefällt mir echt gut !
05 – Passion And The Opera
Aha, die E-Gitarre darf diesmal das Intro fast alleine spielen – fein fein fein ! Das Lied klingt im ersten Moment recht flott, doch so schnell wie man meinen mag ist es dann doch nicht. Hmmm, klingt nich schlecht, aber meine Highlights bleiben „Devil And The Deep Dark Ocean“, „Moondance“, „Swanheart“, „The Riddler“ und „Sacrament Of Wilderness“ !
Naja, nun noch was zu dem Lied hier : die Band geht damit noch mehr auf die Thematik der Oper ein (wie man ja am Liednamen erkennen kann). Das erkennt man an diesem feinen Gesangspart, der bei ca. 2:20 Minuten anfängt – kein richtiger Text, aber eben „Operngejodel“ (hâr, guter Ausdruck, gelle ?). So setzt sich das Lied fort bis es zum Ende langsam leiser wird (nennt man übrigens „ausfaden“ !).
06 – Swanheart
Oha, ein stark klassisch anmutendes Stück. Hmmmmm, Swanheart... Schwanenherz ? Da gibt’s doch auch was dazu, oder täusche ich mich da ? Und öhm dann gab es da doch was, was Schwanensee (ach Gott, fragt mich nicht was ich hier eben fast geschrieben hätte) hiess !
Naja, man hört eine Flöte und eine akustische Gitarre, die zusammen was feines Spielen (wenn ich mich nicht täusche hört man auch einen Bass im Hintergrund). Die Instrumente verstimmen bis auf das „mysteriöse Brummen“, das wohl aus dem Synthesizer kommt und Tarja singt ihren Gesangspart.
Später steigen die Instrumente dann wieder ein und Tarja legt Zwischendurch eine Gesangspause ein, um dann wieder zu beginnen. Was dann auf einmal verwundert, ist das Schlagzeug, welches dann plötzlich einsteigt – und später taucht dann doch die E-Gitarre usw. wieder auf !
Ein extrem klassisch anmutendes Stück (deswegen gefällts mir auch so gut !) mit verdammt schön gemachtem Solo ! Anspieltip für die, die (wie ich) die Klassik mögen oder es etwas ruhiger gern haben !
07 – Moondance
Mit leisen Strings und einem „Glockenspiel“ fängt das Lied an... hmmm, das hab ich doch bei irgendwas klassischem schonmal gehört ? Naja, es bleibt bei diesem kurzen Intro, denn dann hauen alle Instrumente kräftig und mit selber Melodie los – wow, das nenne ich einen echt geilen Umschwung !
Dann kommt ein besinnlicherer Part, der mit Piano und Flöten gespielt wird. Danach zieht die E-Gitarre dann wieder mit und am Ende dieses Teils kommt nochmal das Anfangsstück, aber „enthusiastischer“ gespielt. „Zwischendrin“ hört man auch den einzigen Text in dem Lied : die Musiker rufen alle „HEY !“
Das ist echt mal ein geniales Lied ! Gut gespielt, vielleicht zu wenig Text aber das macht bei diesem grandiosen Meisterwerk echt nix :-)
08 – The Riddler
Völlig unvermittelt und ohne großes Intro fängt dieses Lied mit allen Instrumenten an. Dominant klingt natürlich der Synthesizer, der hier den größten Teil der Melodie spielt. Kurz danach verstummt die E-Gitarre und der Synthie spielt wieder etwas ruhiger und Tarja fängt an zu singen.
Der Text handelt natürlich von dem „Riddler“ aber mit Beschreibungen vom Texten will ich euch jetzt mal nicht langweilen.
Die Melodie wiederholt sich des öfteren (auch der Anfangsteil) und eigentlich ist das Lied ziemlich gut gemacht. Mir gefällt den Gesang, den Tarja hier an den Tag legt, verdammt gut. Natürlich ist es wieder „Operngesang“, aber in diesem Lied bringt sie ihn mit so eine Power rüber – Wahnsinn !
Kleiner Geheimtip für Leute die auf starke Vocals stehen :-)
09 – The Pharaoh Sails To Orion
Ja, man hätte es kaum ahnen können... das Lied hat einen „ägyptischen“ Klangcharakter und fängt düster, nur mit dem Synthesizer (und vielleicht dem Bass, wenn der einen komischen Effekt verwendet hat) an. Irgendwann hört man eine dunkle Stimme, die den Text einleitet und vereinzelte Gitarrenakkorde.
Dann wird es ein bissel flotter und die Instrumente steigen wieder mal voll in die Eisen. Was folgt sind typisch-klassische Elemente, die recht düster klingen (was wohl auch so gedacht war).
In diesem Lied wechseln sich die dunkle Stimme (die wohl den Pharao oder Anubis darstellen soll, so genau hab ich mir den Text nicht angesehen *g*) mit der Sopranstimme Tarjas ab.
Zwar kein Highlight (für mich) aber ein fein gemachter Song !
10 – Walking In The Air
Rauschen. Rauschen und helle, leise Strings. So haben Nightwish den Song eingeleitet, bevor dann der Synthesizer und eine gezupfte Gitarre (ich gehe davon aus das es eine Gitarre ist, aber es könnte genau so gut auch Tuomas sein, der das an seinem Synthie „künstelt“) einsetzen.
Das Lied zieht sich lange und ruhig mit Tarjas typischem Gesang und ab und an hört man auch einmal die E-Gitarre in dem Lied – vor allem am Ende als sie einen Teil der Melodie und ein Solo spielt und den Song mit ausleitet.
Wer es ein bissel ruhiger mag, kann sich dieses Lied bedenkenlos anhören – allerdings wer eine Abneigung gegen die (verzerrte) E-Gitarre in „besinnlichen“ Liedern hat, sollte sich bewusst sein, das sie auch in diesem Lied vorkommt !
11 – Sleeping Sun
Das knapp 4-minütige Lied wird mit mystischen Klängen aus dem Synthesizer eingeleitet (muss man einfach selbst gehört haben, kann man nicht mit Worten beschreiben) – dann hört man dazu den Bass und Tarja singt ein bisschen tiefer bzw. depressiver als man es von ihr gewohnt ist.
Klingt schön klassisch und ruhig das Lied, der Gesang passt perfekt (obwohl mir der Anfangsteil wegen des „tiefen“ Gesangs fast ein bissel zu „dreckig“ rüberkam).
Plötzlich hört man die verzerrte E-Gitarre auch mal, aber sie spielt nichts wirklich anspruchsvolles – was eigentlich bis zum Ende des Liedes auch so bleibt, auch wenn sie zwischendurch mal etwas lauter wird.
Mit „Sleeping Sun“ ist es Nightwish gelungen, ein gutes Outro für das Album zu produzieren.
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Preis : Ich habe die CD damals geschenkt bekommen :-)
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Fazit :
Eine CD die sich auf jeden Fall hören lassen kann ! Meine Favoriten sind (wie ich schon erwähnt habe) „Devil And The Deep Dark Ocean“ (kräftiges, schönes Intro und und und), „Moondance“ (klassisch und gut umgesetzt), „Swanheart“ (ruhig und besinnlich, mit schön vielen klassischen Elementen), „The Riddler“ (hâr, gefällt mir einfach) und „Sacrament Of Wilderness“ (det auch !) !
Also die CD dürfte ihr Geld wert sein – laut EMP (http://www.emp.de) kostet sie im Moment noch ca. 16 Euro, aber ich denke man kann sie irgendwo auch günstiger bekommen – als Sonderangebot oder Regulär (Nuclear Blast sind meines Wissens recht günstig, aber ich hab da jetzt nicht nach dem Preis geguckt *g* - http://www.nuclearblast.de).
Euer Repörterchen :-) weiterlesen schließen
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