Pro:
Fahrkomfort, Kraftstoffverbrauch, Verarbeitung
Kontra:
- - -
Empfehlung:
Ja
Heute ist es seit langem mal wieder Zeit für einen neuen Bericht. Ich werde heute mein zweites, eigenes Auto vorstellen, was ich nun seit knapp einem Vierteljahr mein Eigen nennen darf, vorstellen. Schon seit über einem Jahr durfte ich durch unseren Firmenwagen ausgiebige Erfahrungen mit Kleintransportern sammeln und da mein vorheriges Auto für meine Aktivitäten mit der Zeit einfach zu klein wurde, entschloss ich mich zum Kauf eines eigenen Kleintransporters. Da ich wenig Interesse am Umherfahren einer Schrankwand hatte, fiel die Wahl auf die Kleintransporter mit mittelhohem bzw. flachem Dach. Da es sich bei unseren Akquisewagen um BMW´s und Fords handelt und ich neben den Limousinen auch oft am Steuer des Ford Transit saß, fiel meine Wahl zunächst auf eben besagtes Modell, aber auch Mercedes Benz Sprinter sowie Peugeot Boxer gehörten zu den favorisierten Varianten. Bei meinen Recherchen stieß ich jedoch auch auf die etwas kleineren Varianten von Renault (Trafic), Nissan (Primastar) und letztendlich auch Opel (Vivaro). Es handelt sich bei diesen drei um prinzipiell baugleiche Modelle, die jedoch in ihrer Umsetzung in einigen Details unterschiedlich umgesetzt werden. Besonders in Sachen Zuverlässigkeit und Service kann dabei der Opel Vivaro seine anderen beiden Kontrahenten in Erfahrungsberichten meist hinter sich lassen.
Bisherige Erfahrungen:
Ich bin mit meinem Opel Vivaro bisher mehr als zufrieden. Ich habe mit ihm allein innerhalb der ersten zwei Monate über 8000 Kilometer zurückgelegt und hatte dabei bisher keinerlei Einschränkungen zu beklagen. Der Neupreis des Opel Vivaro liegt je nach Ausstattung bei 22.000 Euro. Der besondere Vorteil am Opel Vivaro ist nicht nur die unkomplizierte Umrüstung durch den Einbau eines Partikelfilters, sondern verschiedene Hersteller bieten hierbei auch noch die Kombi-Variante an, bei der in einem Atemzug neuer Kat und eben besagter Filter in einem Bauteil integriert werden können. Das Problem vieler Transporter ist die nicht immer durchführbare Umrüstung auf andersfarbige Umweltplaketten. Das kann also beim Opel Vivaro nicht passieren. Ein Partikelfilter mit neuem Kat kostet hierbei je nach Hersteller zwischen 600 und 800 Euro – berücksichtigt man die Steuerförderung von einmalig 330 Euro sowie den Anstieg des Wiederverkaufswerts also ein lohnenswerte Investition.Bilder von Opel Vivaro Kasten
Opel Vivaro KastenBei Betrachtung der Grundlagen für die Erteilung der jeweiligen Umweltplakette zeigt sich jedoch wieder die diffuse Gesetzeslage. Wird beispielsweise ein Opel Vivaro als PKW oder Wohnmobil angemeldet, der nach 2003 hergestellt worden ist, erhält er die grüne, bei Zulassung als LKW wie im Falle eines geschlossenen Kastens wird jedoch „nur“ gelb gewährt. Im Endeffekt wird dieser Vorgang durch die damit unterstellte unterschiedlich intensive Nutzung des Fahrzeugs begründet, letztendlich ist es jedoch aber ein Zeichen der Willkür und dem wirtschaftlichen Nutzen der Umweltzonen für den Staat.
Der Opel Vivaro ist ein sehr zuverlässiges Auto. Besonders die oft beklagenswerten Elektronikausfälle beispielsweise bei den neueren Ford Transit Modellen ist hierbei kein Thema. Das Cockpit ist übersichtlich, mit praktischen Fächern, und einer logischen Tasten- und Knöpfeanordnung ausgestattet. Klar ist, dass es sich um einen Gebrauchsgegenstand handelt und ein solches Modell primär von Gewerbetreibenden verwendet wird und somit auf zusätzliche Features dezent bei der Gestaltung berücksichtigt worden sind, aber dennoch macht das Innenleben einen aufgeräumten, klaren, klassischen und edlen Eindruck. Die sprillige Verarbeitung bei Vorgängermodellen von Fiat ist hier absolut nicht vorzufinden.
Der Motor ist sehr laufruhig und aufgrund es sich bei meinem Vehikel um einen Turbodiesel handelt, beschleunigt er zügig und auch bei Vollladung kann man auf der Autobahn angenehme 150 km/h Reisgeschwindigkeit fahren ohne den Motor überzustrapazieren.
Das Fahrverhalten des Opel Vivaro erinnert sehr stark an einen Kompaktwagen. Zudem ist durch seine Höhe voll Parkhaustauglich (es gibt ihn in der langen und kurzen Variante). Besonders in Großstädten ist die Parkplatzsuche oft weniger ein Thema sind man von generellen Problemfällen wie Hamburg, München, Berlin oder Köln ab, bei der auch mit einem PKW das Drehen im Carre zum Geduldsspiel ausarten kann. Durch die Außenspiegel mit Doppelsichtfeld können auch weniger geschulte einfach und sicher rangieren. Obwohl ich bereits einige Tausend Kilometer mit dem firmeneigenen Transit „vorfahren“ konnte, stellt der Wechsel auf ein neues Fahrzeug aber eben immer eine kleine Veränderung dar, die mit dem Opel Vivaro jedoch schnell überwunden ist. Ich empfinde auch den Sitzkomfort im Vivaro angenehmer als im Transit. So kommt mir körperlich eine Akquisefahrt nach Frankfurt mit dem Transit oft anstrengender vor als eine dreimal so lange Tour nach Hamburg mit dem Vivaro. Die Kurvenlage ist stabil und sicher. Auch die Lenkung ist sehr genau und die Federung ebenfalls angenehm vom Werk eingestellt. Auch das Bremsverhalten ist sehr genau und filigran dosierbar, was einen schnellen Abrieb einschränken kann. Mit ABS und ESP sind auch momentane tiefwinterliche Fahrten keine Odyssee und man ist schnell am Ziel. Leider merkt man nur momentan, dass die aktuellen Straßenverhältnisse bessere und weniger gute Autofahrer deutlich erkennbar machen und der Verkehrsfluss trotz optimaler Bereifung und Besetzung oft gestoppt wird.
Es gibt den Opel Vivaro, als 3-, 6- sowie 9-Sitzer. Je nach Einsatzlage und Bedürfnissen kann diese Anzahl je nach Zulassungsart auch variiert werden.
Auch der Kraftstoffverbrauch ist mit 8 Litern im kombinierten Einsatz absolut sparsam. Fährt man konstant Autobahngeschwindigkeit, sind durchaus auch knappe 7 Liter, jedoch bei übermäßig hochtouriger Fahrweise auch mehr als 9 Liter drin. Aber auch bei Berücksichtigung beider Verbrauchszahlen kann man mit dem Opel Vivaro in Bezug auf diesen Punkt nur zufrieden sein. Das Tanken muss bei einem Fassungsvermögen von 90 Litern also nicht übermäßig oft durchgeführt werden.
Durch die Zentralverriegelung und die elektronischen Fensterheber ist er auch serienmäßig für einen Transporter ordentlich ausgestattet. Bei Doppelklick auf den Schlüssel und gleichzeitige Fernbedienung ist der Wagen auch von innen nicht mehr zu öffnen – Beim Versuch des Diebstahls müssten die Langfinger dann also ebenfalls die Scheibe demolieren, auch wenn diese Zugang zum Inneren erhalten haben würden. Bei Verlust des Schlüssels in einer solchen Verschlusssituation wäre jedoch ebenfalls der Zugang über einen reinen Schlüsseldienst nicht mehr möglich. Man sollte also genau überlegen, ob man sein Gefährt wirklich doppelt sichern möchte.
Auch beim momentanen Winterwetter, springt mein Opel Vivaro immer problemlos und schnell an. Ein holpriges Warmlaufen wie beispielsweise bei Modellen von Renault ist hier also nicht an der Tagesordnung. Die beheizbaren Scheiben lassen entstandenen Frost schnell verschwinden. Lediglich die Erwärmung im Innenraum könnte bei den momentan extrem frostigen Temperaturen etwas schneller von statten gehen. Das ist aber eines der wenigen Mankos, die mir weiterhin spontan einfallen.
Der Motorraum wirkt sehr aufgeräumt und man kommt an viele Teile ohne Probleme ran. Es gibt kleine Kniffe, die die eigenen Wartungsarbeiten erleichtern und beschleunigen. So befindet sich im Motorraum ein Trichter zum Befüllen des Ölbehälters. Leider besitzt der Opel Vivaro keine Steuerkette wie einige andere neue Kleintransporter. Somit ist dieses Bauteil nicht ganz wartungsfrei und kann wie im Falle der anderen Variante nicht einfach nach einer bestimmten Laufleistung neu eingestellt werden, sondern muss wie bei einem PKW ebenfalls üblich auch getauscht werden.
Durch den kraftvollen Vorderradantrieb kommt man auch beim momentanen Winterwetter gut voran und ein Schlingern wie bei Mercedes Benz Modellen mit Hinterradantrieb ist nicht vorzufinden. Ich bin insgesamt mit dem Opel Vivaro sehr zufrieden. Es ist ein solider, vorzeigbarer Allround-Transporter, in den mehr passt, als man zunächst vermuten würde. Sicherlich gehört auch hierzu einige Übung im Packen, doch auch für einen Umzug oder größeren Touren, ist der Vivaro ein hilfreicher Packesel. Mein persönlicher Beladerekord liegt bei drei Sitzeiern, vier Teakholzstühlen, einem Massivholz-Esszimmertisch, zwei Horst W. Brünung Sesseln für COR, einer Maralunga Couch von Vico Magistretti sowie vier Palisander-Küchenstühlen und zahlreichen Eiermann-Klappstühlen in einer Fuhre.
Durch die praktische Innenverkleidung können auch Spanngurte schnell und sicher zur Ladungssicherung angebracht werden.
Weitere technische Daten:
„Hubraum: 1870 cm³
Anzahl Sitzplätze: 3 - 9
Kraftstoffverbr. kombiniert:
ca. 7,4 l/100km
Kraftstoffverbr. innerorts:
ca. 8,9 l/100km
Kraftstoffverbr. außerorts:
ca. 6,5 l/100km
CO2-Emissionen kombiniert:
ca. 197 g/km
Die Serienausstattung umfasst:
• Full Size Fahrerairbag
• Antiblockiersystem (ABS), elektronisch geregelt
• Servolenkung mit verstellbarer Lenksäule
• Dreifach einstellbarer Fahrersitz: Längsposition, Höhe, Lehne
• Doppelsitz vorne
• 3 verstellbare Kopfstützen und Dreipunktgurte
• Radio mit integriertem Display
• Durchgehende Trennwand
• Außenspiegel mit Doppelsichtfeld, verstellbar
• Elektronische Wegfahrsperre
Außenmaße L1 H1, 2,7t L1 H1, 2,9t L2 H1, 2,9t
Radstand (mm) 3098 3098 3498
Gesamtlänge L1: 4782 L1: 4782 L2: 5182
Höhe (mm) H1: 1959 H1: 1959 H1: 1959
Breite (mm) 2232 / 1904 2232 / 1904 2232 / 1904
Wendekreis (m) 12,40 / 11,84 12,40 / 11,84 13,73 / 13,17
Tankinhalt (l) 90 90 90
Zul. Gesamtgewicht (kg)2835 2920 3040"
Quelle: Datenblatt Opel weiterlesen schließen
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