Pro:
Schauspieler, Hai-Szenen
Kontra:
Handkamera, vorhersehbar, und noch ein paar andere dinge (siehe Bericht ! )
Empfehlung:
Ja
Hallo liebe Yopicommunity!
Mein neues Review handelt von einem Film, der hierzulande seit kurzem auf DVD erschienen ist.
Für einen Kinoabend hatte es zu Laufzeiten nicht gereicht, da die Konkurrenz zu stark war und ich zudem ein wenig daran gezweifelt hab, ob der Film für mich funktioniert!
Über welchen Film ich hier spreche? Mein heutiges Review handelt von OPEN WATER..
Open Water ist ein Privatprojekt eines engagierten Filmemachers und seiner, ich sage mal: Verwandtschaft =)
Chris Kentis und seine Frau Laura Lau sind seit Jahren begeisterte Taucher und so las Chris in einer Fachzeitschrift über einen Zwischenfall der sich bei einem Tauchgang ereignete. Aus dieser wahren Begebenheit schrieb Kentis in sehr kurzer Zeit ein gesamtes Drehbuch, das er dann seiner Frau Laura vorlegte.
Schnell entschieden sich die beiden den Film zu machen und auf eigene Faust zu Produzieren, wobei Laura als Produzentin fungierte und Chris gleich Autor, Regisseur, Kameramann und Cutter zugleich war.
Schlappe 130.000 Dollar kostete das ganze. Kentis, der fasziniert von der neuen Möglichkeit des Digitalfilms ist, entschloss sich den gesamten Film per Handkamera zu inszenieren, weshalb er sich wochenlang mit der neuen Technik beschäftigte.
Einmal abgedreht bekamen Chris und Frau Laura 5 Vorstellungen beim Sundance Festival in Utah. Das Sundance Filmfestival wurde von Robert Redford gegründet und war für so manche Filmemacher ein Sprungbrett, aber das nur so am Rande.
Na ja, aus dem Entspannten Urlaub beim Festival wurde nichts, denn Open Water wurde schnell zum Highlight des Jahres.
Somit fand sich ein Vertrieb für den Film und einem Millionen Einspielergebnis stand nichts mehr im Weg!
Meinen Bericht möchte ich wie üblich in die folgenden Kategorien einteilen:
[1] Inhalt des Film
[2] Regisseur und Schauspieler
[3] Effekte, Kamera usw.
[4] Versionen (insofern diese vorhanden sind)
[5] Meine Meinung zum Film
Wer es übertrieben findet, dass ich einen solchen Index anfertige, möge bitte drüber wegsehen. Bisher habe ich es immer so gemacht und ich behalte es auch so bei, so lange meine Berichte über 4 Computerseiten lang werden.
è Im Vergleich zu den Produktionskosten war OPEN WATER ein RIESEN Erfolg, aber ob der Film auch meine Erwartungen erfüllen konnte, dass erfahrt ihr nun im folgenden Teil meines Filmreviews, viel spaß!
[1]>>>>|||>INHALT<|||<<<<
Susan Watkins (Blanchard Ryan) und Daniel Kintner (Daniel Travis) sind ein junges Paar, das sich in ihrem Alltag vor allem mit der Arbeit herumschlägt und kaum Zeit für sich hat.
Gerade Susan ist mit ihrer Arbeit dermaßen beschäftigt, das für Daniel nur der kleinste Teil des Tages übrig bleibt. Das ist auch der Grund, warum sich die beiden für einen Urlaub auf den Bahamas entschieden.
Alles läuft wie geschmiert, die Sonne bräunt den beiden wohltuend die Haut und selbst Susan hat erkannt das sie im Urlaub die Finger von ihrer Arbeit lassen muss.
Um im Urlaub auch etwas zu erleben bucht Susan einen Tauchgang auf dem offenen Meer. Mit einer großen Gruppe von Tauchanfängern fährt das kleine Boot mit seinen 3 Crewmitgliedern aufs offene Meer um den Neulingen die wunderschöne Unterwasserwelt der Karibik näher zu bringen.
Doch als Susan und Daniel nach ihrem kurzen Tauchtrip wieder an die Oberfläche kommen ist ihr Boot verschwunden. Ein dummer Fehler beim Abzählen hat die Bootsbesatzung glauben lassen, dass alle Taucher wieder an Board sind, doch das wissen Susan und Daniel natürlich nicht. Die beiden hoffen darauf, das sie nur abgetrieben worden sind, denn in der Ferne kann man immer noch die Umrisse von Schiffen erkennen.
Die Stunden vergehen, doch nichts geschieht und langsam bekommen es die beiden mit der Angst zu tun. Was hatte der Tauchlehrer gesagt? Es gibt hier draußen Haie, doch die halten sich vom Boot fern? – Schön und gut, doch hier ist kein Boot mehr!
Es dauert auch nicht lange, bis die ersten Raubfische auftauchen und als wenn nicht schon alles schlimm genug ist, kündigen dunkle Wolken ein schweres Gewitter für die Nacht an....
[2]>>>>|||>Der Regisseur und die Schauspieler<|||<<<<
Wie ich schon erwähnte übernahm der Filmemacher Chris Kentis die Hauptaufgaben für den Film, darunter auch die des Regisseurs. Kentis hatte schon vor diesem Film einige Erfahrungen gesammelt, doch bisher hatte er immer eine Crew. Somit war Open Water doch etwas neues für ihn. Vor dem Dreh sammelte er Unmengen an Informationen um die richtigen Kameras für seine Bedürfnisse zu bekommen. Zu mehr als einer hochwertigen Hand-DigiCam hat es aber auf Grund des geringen Budgets natürlich nicht gereicht.
Die beiden Hauptdarsteller Daniel Travis und Blanchard Ryan tragen die Hauptverantwortung für den Film, denn die Bezeichnung Hauptdarsteller war seit Blair Witch Project nicht mehr so eindeutig geprägt. Eigentlich sind die beiden in jeder einzelnen Szene zu sehen.
Ryan und Travis waren mir bis dato völlig unbekannt und ich denke, dass es auch ihr bisher größter Filmauftritt war. Rein vom Äußerlichen passen die beiden perfekt in das Bild der wunderschönen Karibik, denn die beiden wären zwischen den Darstellern von Baywatch niemandem ins Auge gefallen ;-)
Was das schauspielerische Vermögen angeht, kann ich aber mit ruhigem Gewissen mehr versprechen als es bei Baywatch meistens der Fall war =)
Der Film wird beinahe komplett von den beiden getragen und nur ihre Darstellung auf See überträgt die beklemmende Stimmung auf den Zuschauer.
Anmerken möchte ich hier noch, dass es bei so geringen finanziellen Möglichkeiten auch keine Stuntmen gab, zudem sind alle Szenen mit den Haien Originalaufnahmen. Mit anderen Worten: Kameramann Kentis und seine Darsteller mussten fast jeden Tag zu den Haien ins offene Meer springen! Ein Tiertrainer sorgte dafür, dass die Haie kamen und auch da waren wo sie die Kamera haben wollte, aber das sich solche wilden Tiere nicht kontrollieren lassen dürfte ja wohl klar sein. Nur ein submariner Stahlkäfig sorgte für eine gewisse Sicherheit!
Alleine deswegen haben sich die Schauspieler schon meinen Respekt verdient und wie schon erwähnt lassen auch die Darstellungen kaum Wünsche offen.
[3] >>>>|||>Effekte, Kamera usw. <|||<<<<
So,
jetzt zur Kamera und das wird nicht nett ^^
Regisseur Kentis hatte für Open Water einige nette Kamerawinkel im Ärmel, die hauptsächlich in der ersten halben Stunde an Land platz finden. Zum Beispiel die beinahe kultige Aufnahme, bei der die Kamera von der innen Seite eines Kofferraums filmt, wie jemand etwas rausnimmt (oft von Tarantino und Rodriguez verwendet). Das ist ja auch alles schön und gut, wenn da nicht diese verdammichte Digitalkamera wäre! Das die Bildqualität bei so geringem Budget nicht berauschend sein würde war mir ja klar, aber die gesamten Aufnahmen sahen für mich einfach zu amateurhaft aus. Wenn ich ein wenig fies, aber auch ehrlicher sein soll, dann würde ich sagen, das mich alles irgendwie an ein selbstgedrehtes Urlaubsvideo erinnerte! Das ändert sich zwar etwas, sobald der Schauplatz aufs offene Meer verlegt wird, aber dennoch geht für mich dadurch die Glaubwürdigkeit verloren!
Wie ich schon oben geschrieben habe gab es keine Effekte in Open Water, aber wodurch hätten die auch finanziert werden sollen...
Die Haiaufnahmen sind echt und vor allem das Meer ist echt! Man bekommt ja nicht gerade selten heutzutage einen Studiotank vorgesetzt, der dann einen großen Ozean darstellen soll!
Tja, ich würde euch ja gerne noch in paar Geheimnisse von Open Water offenbaren, aber da gibt’s leider keine mehr =)
[4]>>>>|||>Versionen?<|||<<<<
Dadurch, dass Open Water auf eigene Faust von Chris Kentis in Szene gesetzt wurde, ist der fertige Film natürlich sogleich der Director’s Cut, da ihm kein Studio irgendwelche Aufnahmen andrehen wollte. Die Produzentin Laura Lau und ihre Schwester Estelle (Ausführende Produzentin) haben es sicherlich auch nicht gewagt Chris seine Grenzen zu setzen =)
Vor der Veröffentlichung durch ein Studio könnten natürlich einige Umschnitte vorgenommen worden sein, aber 1. wird das kein großer Unterschied gewesen sein, da sie den Film schließlich fertig unter Vertrag genommen haben und 2. wird es so oder so, keine andere Fassung des Films in der Zukunft zu sehen geben, warum also Gedanken darüber machen?...
[5]>>>>|||>Meine Meinung zum Film <|||<<<<
Jetzt kommt meine Meinung und somit kann ich endlich das schreiben, was ich bisher noch nicht verraten wollte um euch am Ball zu halten! =)
In meinen Augen funktioniert Open Water eindeutig nicht so wie Kentis es sich vorgestellt hat! Es sei vorweggesagt, dass ich Low-Budget Filmen immer eine Chance gebe, auch über minimalistische Ausstattung kann ich hinwegsehen, aber wenn ein Film dann auch noch gewisse Schwächen aufzeigt, fällt er natürlich auch bei mir durch!
Open Water zieht seine Spannung aus dem Unbekannten und setzt darauf, dass sich der Zuschauer immer wieder vor Augen hält, dass dies alles auf einer wahren Begebenheit beruht. Ich habe auch wirklich versucht mich auf den Film einzulassen, aber der Funke wollte ganz einfach nicht überspringen.
Fangen wir mal bei den ersten 30 Minuten an. In diesem Teil sieht nicht nur das Bildmaterial nach Urlaubsaufnahmen aus, auch das Geschehen könnte genauso gut ein normales Pärchen beim Urlaub filmen (Nacktszene der attraktiven Blanchard Ryan inklusive). Das mag ja als Einführung der Charaktere ganz nett gedacht sein, aber über eine Laufzeit von 25 Minuten wirkt das doch sehr ermüdend! Mein Hauptgedanke nach 15 Minuten war: „Jetzt werf die beiden ins Wasser und pfeif die Haie dazu!“.
Auch hatte ich das Gefühl, dass die lange Einführungszeit dem Zweck diente, ein paar Dialogzeilen im Wasser vorzubereiten, damit die Darsteller sich nicht über die ganze Zeit anschweigen.
Kommen wir nun zum „Wasserteil“.
Es ist SEHR schwer einen Film über den Großteil der Laufzeit (Gesamtlaufzeit in diesem Fall knappe 77 Minuten) an einem Schauplatz spielen zu lassen, ohne das die Spannung abfällt. Kentis hat hier zumindest ein gewisses Geschick bewiesen, indem er die Spannungskurve auf einem Level gehalten hat um einige Höhepunkte einbauen zu können. Aber die Möglichkeiten der Bedrohung im Wasser sind doch sehr beschränkt und handeln meistens von Haien und der Einsamkeit mitten im Meer. Doch auf was soll sich ein Film über zwei Menschen im Meer konzentrieren, wenn nicht auf Haie und Einsamkeit? Gute Frage, die Antwort: Auf nichts! Es dreht sich gewissermaßen die ganze Zeit um diese beiden Angstfaktoren. Wenn dann die Umstände nicht Perfekt sind, kann kaum ein Film die Spannung aufrecht erhalten.
Ich will den Film aber auch nicht komplett schlecht machen, er hat auch seine Stärken und die liegen auch tatsächlich in den Spannungshöhepunkten wo sie hingehören. Die Haiszenen sind nämlich sehr beklemmend geworden und haben bei mir ein ziemlich fieses Gefühl in der Magengegend verursacht. Ein weiterer Höhepunkt ist das Gewitter, hier kommen viel Dinge zusammen die sich wunderbar auf den Zuschauer übertragen und für einen Moment die langweiligen stellen vergessen lassen.
Auf dem Titelcover der LeihDVD fällt einem ein Kritikfazit ins Auge, das titelt: „Blair Witch Project auf dem Wasser“. Ich frage mich die ganze Zeit woran der Autor diesen Satz fest machen will? An der Tatsache, dass man sich bei Open Water auch darauf bezieht eine wahre Begebenheit darzustellen(auch wenn die aus BWP erfunden war)? Oder daran, dass es pausenlos um feste Charaktere dreht, die der Angst allein zu sein ausgesetzt sind? Oder ist es zum Schluss doch die Handkamera die eine komische Stimmung vermittelt?
Blair Witch Project hatte wenigstens einen mysteriösen Touch, dem man sich schlecht entziehen konnte, außerdem wusste man nie was als nächstes passieren würde. Bei Open Water ist eigentlich alles vorhersehbar, man weiß nur nicht genau wann es geschieht.
Ich bin mir trotz alledem sicher, das Open Water auch unter euch seine Fans finden wird. Vielleicht habe ich ja doch nicht so viel Phantasie wie ich dachte und konnte mich nur nicht in die Story versetzen., es kann genauso gut ein, dass man schon mal Tauchen gewesen sein muss um sich dem Film richtig hingeben zu können.
Das ist für mich jedenfalls nicht das, was ich von einem Film erwarte und darum muss ich bei Open Water tatsächlich mal die vielen positiven Kritiken in Frage stellen, denn ich wurde schlicht und einfach: enttäuscht.
Was meine Wertung angeht, ich kann diesem Film nicht alle seine Stärken absprechen, darum bekommt er 3 von 5 Sternen, denn mit 2 Sternen wäre er sicherlich unterbewertet.
Auch eine Empfehlung spreche ich hier aus, diese muss ich allerdings einschränken. Alle die sich mit meinem Bericht verbunden fühlen und der Ansicht sind, ein wenig meinen Filmgeschmack zu teilen, die sollten es sich zweimal überlegen den Film zu schauen. Alle anderen können ruhig einen Abend opfern um sich ein eigenes Bild zu machen, ich kann mir trotz allem gut vorstellen, dass er bei einigen gut ankommt!
>>>>|||>Fazit<|||<<<<
>Dieser Taucherhorror ist bei mir zu den Haien gegangen, könnte aber bei Genrefans auch seine Delphine finden<
OT: Open Water USA 2003
Verleih: Universum
Laufzeit: 77 Minuten
FSK: ab 16 Jahren freigegeben
Regie: Chris Kentis
Darsteller:
- Blanchard Ryan
- Daniel Travis
-THE END-
Wisst ihr was mir aufgefallen ist?
Open Water ist der erste Film, der bei mir eine (relativ) schlechte Bewertung bekommt!
Na ja, aber ich muss ja auch mal ein wenig Neuland betreten =)
Ich hoffe ihr konntet euch wieder ein Bild von dem Film machen, das ist schließlich das wichtigste.
Wenn ihr etwas zu meinem Bericht oder zu dem Film anzumerken habt, dann schreibt doch einen Kommentar! Ich freue mich wie ein kleiner Junger, wenn ich einen neuen Kommentar zu einem Bericht bekomme =)
Auch negative Kritik ist immer willkommen, ich bin immer gewillt meinen Bericht beim nächsten mal noch besser zu machen.
Falls euch der Bericht zu lang sein sollte, bitte ich um Verständnis, denn ich möchte zum Film auch möglichst viele Hintergrundinfos vermitteln.
Außer dem Film selbst stand mir nur die LeihDVD von Open Water zur Verfügung, aus dessen Bonusmaterial ich ein oder zwei Informationen übernommen habe, alles andere entsprang meinem eigenen Wissen!
Neben Yopi könnte ich den Bericht auch noch auf andere Seiten veröffentlichen, in diesem Fall schaut bitte nur auf den Nicknamen, der ist überall der selbe! Seht ihr eine meiner Kritiken ohne diesen Namen, wäre ich euch dankbar mich zu informieren!
Ich wünsch euch noch ein schönes Osterfest und dicke Eier ^^
Bis zum nächsten mal,
euer
Hendrik (FutziMcFlipp) weiterlesen schließen
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