Pro:
Schmeckt lecker zu Omeletts, italienischen Soßen, Tomatengerichten, Lamm oder Gemüseaufläufen, Marinaden für Grillfleisch, Salaten, Bratkartoffeln, Frikadellen, Schmorgerichten, würzigen Suppen etc . !
Kontra:
Das Trocknen dauert bissl, also rechtzeitig aufpassen, wenn der "alte" oregano zur Neige geht ;)
Empfehlung:
Ja
Zunächst wünsche ich euch allen natürlich Frohe Ostern und viele Eier *g* Wollen wir uns dennoch einem anderen Thema widmen: einem wirklich wunderbaren Gewürz: Oregano. Ich weiß, es ist mal wieder was ganz Neues, dass ich was über Gewürzpflanzen schreib, aber es gibt ja immer ein erstes Mal. Und da ich, seit das Abi rum ist und ich häufiger zu Hause bin, auch öfter mal den Kochlöffel schwing, will ich euch natürlich auch gerne daran teilhaben lassen. Ein Fan von Oregano bin ich allerdings schon länger, daher reicht es ja auch für einen Erfahrungsbericht ;)
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Geschichte
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Fangen wir doch damit an, wie denn all das hier begann *g* Alles hat seine Geschichte und so ist das natürlich auch mit der Gewürzpflanze Oregano. Der lateinische Name für dieses Pflänzchen lautet: origanum vulgare und ist bei uns auch als Wilder Majoran oder Echter Dost bekannt. Oregano gehört zur Familie der Lippenblütler, zu welcher auch zum Beispiel Basilikum, Salbei, Thymian und ähnliche gehören.
Nach diesen einleitenden Daten kommen wir aber wirklich mal zur Geschichte dieser Pflanze. Das Wort Oregano kommt ursprünglich aus dem griechischen und bedeutet so viel wie "Schmuck der Berge", was wohl an den frühesten Anbaugebieten von Oregano gelegen haben mag. Ursprünglich kommt unser Gewürz aus dem Mittelmeerraum, jedoch wird es heute weltweit in den gemäßigten und warmen Bereichen erfolgreich angebaut.
Doch die Geschichte des Oregano's verbirgt noch mehr. Mit ihr im Zusammenhang gibt es auch einen alten Aberglauben, der ins Mittelalter zurückzuführen ist. Oregano oder besser gesagt, der so genannte Dost galt damals als Heil- bzw. Abwehrpflanze vor Hexen. Diese Pflanze sollte angeblich Hexen vom Teufel befreien können, Menschen die Lebensfreude wieder geben und sogar Dämonen austreiben können. So kam es, dass Oregano bzw. Dost in viele Bräuche integriert wurde, wie zum Beispiel als Bestandteil eines Brautstraußes zum Schutz vor Bösem.
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Anbau
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Lassen wir den geschichtlichen Teil einfach mal hinter uns und widmen uns nun dem Pflänzchen selbst. Wie würden wir so ein Gewürz denn anbauen, wenn wir es zum Beispiel für die eigene Küche verwenden wollen? Wie oben schon erwähnt, wird Oregano mittlerweile auch bei uns in den gemäßigteren Zonen erfolgreich angebaut. Bei uns wächst Oregano bzw. Wilder Majoran oder Dost meist an Waldrändern, auf trockenen Wiesen oder an Böschungen mit kalkhaltigem Boden. Klar, dass bringt dem Normalverbraucher jetzt nicht all zu viel, wer will schon jedes Mal an den Waldrand marschieren? Aber nun mal im Ernst, unser Oregano liegt Wärme, kalkhaltige Böden und verträgt keine Staunässe. Will man ihn also im eigenen Kräuterbeet anpflanzen, muss man diese Aspekte unbedingt beachten.
Hat man es tatsächlich geschafft, den Oregano erfolgreich anzubauen, so muss er natürlich auch geerntet werden. Dies tut man in den ersten beiden Jahren am besten im Sommer (empfohlen wird meist Ende August). Dazu muss man die Oregano-Stengel ungefähr eine handbreit über dem Boden abschneiden und anschließend zum Trocknen am besten in einen dunkleren Raum hängen. Das sollte allerdings recht schnell passieren, da unser Oregano sich ansonsten braun färbt und nicht mehr zu gebrauchen ist. Klingt komisch, ist aber so. Ist unser Oregano dann erfolgreich getrocknet, so kann man die Blätter vom Stengel entfernen und trocken lagern, bis man sie braucht.
Ab dem zweiten Jahr kann man den Oregano sogar zweimal im Jahr ernten. Das sollte man natürlich nutzen, bei einem so tollen Gewürz! Das Ganze kann man dann 3-5 Jahre lang machen, bevor unser Pflänzchen komplett umgepflügt und neu gesät werden muss.
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Mehr…
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Ihr glaubt doch nicht etwa, dass das schon alles war, oder? Neeee, ich hab da noch ein paar Infos für euch, ob ihr sie nun wissen wollt oder nicht! :P
Unser Oreganopflänzchen wird zwischen 20 und 60 cm groß und hat hell purpurfarbene, selten aber auch weiße Blüten. Das ist wichtig zu wissen, nicht das ihr was Falsches im garten züchtet *g* Außerdem blüht er von Juni bis September, bildet kleine Sträucher und verbreitet sich unterirdisch über Ausläufer weiter.
Wie es bei vielen Lippenblütlern der Fall ist, beinhaltet auch unser Oregano ätherische Öle wie Cymol, Thymol und Karvakol. Auch weitere enthaltene Gerb- und Bitterstoffe erklären den etwas bitteren Geruch der Pflanze. Aber das soll uns mal nicht weiter stören, schmeckt trotzdem gut. Nicht zu vergessen ist der Vitamin-C Gehalt unserer Pflanze, der pro 100 g ca. 267 mg ausmacht, wenn man von einer frischen Pflanze ausgeht.
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Futtern oder heilen?
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Wie man sich durch den Aberglauben im Bezug auf diese Pflanze schon denken kann, hatte sie auch einen Ruf im Bereich der Heilpflanzen. So glaubte man zum Beispiel Epilepsie mit Oregano bekämpfen zu können oder auch Hämorrhoiden damit zu heilen. Doch da wir in der heutigen Medizin ein ganzes Stück weiter sind, sieht es mit dem Oregano doch schon ganz anders aus. Unsere Pflanze ist und bleibt eine einfache Gewürzpflanze, die zwar in Öl-Form eine antibiotische Wirkung hat und auch gegen Verdauungsbeschwerden und Probleme mit den oberen Atemwegen hilft, aber nur in sehr geringem Maße.
Kümmern wir uns also lieber um den Bereich, in dem wir mit Oregano wirklich viel anfangen können: dem Kochen in der Küche. Während Oregano in unserer Küche leider meist eine eher geringere Rolle spielt, so ist es eines der wichtigsten Gewürze vor allem in der italienischen Küche, die ja sowieso unheimlich lecker ist ;) So wird es unheimlich oft bei der Zubereitung von Omeletts, italienischen Soßen, Tomatengerichten, Lamm oder Gemüseaufläufen, Marinaden für Grillfleisch, Salaten, Bratkartoffeln, Frikadellen, Schmorgerichten und würzigen Suppen verwendet. Durch sein starkes Aroma verleiht es einen leicht bitteren und scharfen Geschmack. Wer das nicht glaubt, der soll mal den Unterschied zwischen einer echten italienischen Pizza und einer unserer Pizzen ohne Oregano probieren. Die Pizza ist im Übrigen auch mehr oder weniger schuld daran, dass Oregano den Weg zu uns gefunden hat.
Ich selbst verwendete Oregano unheimlich gerne bei den verschiedensten Gerichten. Wenn ich selbst Pizza mache, ist Oregano ein Muss und auch bei vielen Salaten z.B. Tomatensalat, Bohnensalat, Oliven- und Schafskäsesalat, Lumpensalat etc. verzichte ich nur ungern darauf. Auch bei anderen Gerichten, die mit Kräutern gemacht werden z.B. selbst gemachter Kräuterquark, gehört das Gewürz einfach dazu. Vor allem super schmeckt es auch bei Fleischgerichten oder eben Gerichten mit italienischem Touch (mit Tomaten, Schafskäse, Oliven etc.).
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Fazit
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So, jetzt wisst ihr doch mal ne ganze Menge über so ein kleines Pflänzchen. Also ich verwende es unheimlich gerne in der Küche, auch wenn der Rest meiner Family nicht ganz soo begeistert davon ist… Allerdings hat sich noch nie einer wirklich beschwert *g* Ich kann auf alle Fälle hier nur 5 Sterne vergeben, für mich ist Oregano ein Gewürz auf das ich wirklich nicht mehr verzichten möchte.
Doch egal wie gut es auch ist, eins bleibt Tatsache: Zu den Schokohasen und Schokoostereiern schmeckt es leider wirklich nicht ;)
Ich hoffe ihr hattet ein wenig Freude am Lesen! Danke für's durchlesen, bewerten und kommentieren!
© Jatzia alias Evolution bei Ciao weiterlesen schließen
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