Ozeanarium (Oceanário de Lisboa) Testberichte
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Pro & Kontra
Vorteile
- große Artenvielfalt, ansprechende Präsentation
Nachteile / Kritik
- Erdgeschoß etwas dunkel
Tests und Erfahrungsberichte
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Antarktis in Lissabon?
5Pro:
große Artenvielfalt, ansprechende Präsentation
Kontra:
Erdgeschoß etwas dunkel
Empfehlung:
Ja
Vor einigen Monaten weilten wir im wunderschönen Lissabon, leider nur für ein verlängertes Wochenende. Umso mehr musste man sich überlegen, was man in den wenigen Tagen alles sehen will. Unter anderem stand das Oceánario de Lisboa auf unserem Besuchsplan, welches mit einigen Superlativen aufwarten konnte. Es soll nach dem von Osaka das zweitgrößte Ozeanarium der Welt sein.
Wie komme ich hin:
Das ist relativ einfach. Man nehme die rote der zwei Metro-Linien und fahre bis zur Endstation „Oriente“. Zunächst erblickt man dort nach dem Aussteigen ein riesiges Shopping-Center. Man kann es durchqueren oder drum herum laufen, bis zum Park der Nationen, welcher mit seinen Gebäuden und Attraktionen Teil des Expo-Geländes von 1998 ist. Dort erblickt man neben einem hohen Turm, dem Vasco da Gamma-Tower und einer Seilbahn ziemlich schnell inmitten eines Teiches in Nähe des Tejo-Ufers ein großes modernes Gebäude- das Oceanario.
Nun sollte man sich überlegen, was man alles anschauen möchte. Begnügt man sich mit dem Oceanario genügt die normale Eintrittskarte zu 9 Euro, welche man direkt am Eingang lösen kann. Möchte man weitere Attraktionen ansehen wie den Turm oder auch mit der Seilbahn fahren, lohnt sich der Kauf der Sammelkarte „Parque das Nacoes Card“ zu einem Preis von 14 Euro. Außerdem bekommt man damit in einigen Restaurants auf dem Gelände Rabatt.
Das Gebäude:
Gebaut wurde das Oceanario vom Architekten Peter Chermayeff. Es ragt auf einer Insel aus einem künstlich angelegten Wasserbecken hervor. Über eine Brücke im ersten Stock gelangt man vom „Festland“ zum Oceanario.
Was gibt es zu sehen:
Nun aber zum Oceanario selbst. Man betritt es über rollstuhlfahrerfreundliche Rampen (welch ein Wort..), welche zu dem inmitten eines Sees gelegenen Gebäude führt. Nach dem Betreten läuft man direkt ins Zentrum des Geschehens, welches schon bläulich leuchtend verkündet: Hierher! Ein riesiger Wassertank in der Mitte des Gebäudes, in welchem es von Meerestieren aller Art und Größe wimmelt. In zwei Stockwerken bekommt man Sicht auf das geschehen, also mehr am Meeresboden und dann mehr an der Oberfläche.
Fünfmillionen Liter soll das Riesenaquarium fassen, der Besucher kann durch 30 cm dicke Plexiglasscheiben schauen. Ich möchte nicht wissen, welche Last diese Scheiben auszuhalten haben, es muss immens sein.
Besonders ins Auge fallen natürlich die großen Fische wie die ständig kreisenden großen Haie, die Muränen, Rochen und Barrakudas, aber auch die Schwarmfische, die in großen Schulen ihre Kreise ziehen. Das Becken ist abwechslungsreich gestaltet, mit allerlei Seegetier bestückte Felsen und größere Wasserpflanzen, welche mir allerdings aus Plastik gemacht schienen.
Will man um das Becken herumlaufen, kommt man unweigerlich zu den strahlenförmig um den großen Tank angeordneten kleineren Becken, welche verschiedenen Themen gewidmet sind. Beispielsweise kann man Pinguine in ihrer nahezu perfekt nachgestalteten Umgebung beobachten. Dazu ist die Temperatur auf nahezu null Grad gebracht worden, sogar kleinere Eisflächen gibt es. Und hinter den Glasscheiben befindet sich das normale Lissabon mit 30 °C! Weiterhin gibt es ein Themenbereich mit dem kühlen atlantischen Klima, mit den entsprechenden Seevögeln etc. Im Pazifik- Pavillon kann man den niedlichen Seeottern zuschauen, in einem noch wärmeren Bereich gibt es einen Dschungel, einen Korallengarten und tropische Fische.
Am meisten haben mir fast die ca. 30 kleineren Aquarien gefallen. Sie befinden sich im Untergeschoß. Leider ist die Orientierung auf Grund der Dunkelheit recht schwierig. Hier kann man Seepferdchen, bunten Korallenfischen, Tiefseefischen, Muscheln und anderem originell aussehenden Seegetier zuschauen.
Wartezeiten:
Wir hatten Glück, ohne Wartezeiten erhielten wir unsere Tickets, am Einlass gab es einen kleinen Stau, offensichtlich lässt man immer nur eine bestimmte Anzahl von Besuchern hinein. Aber nach 10 Minuten waren auch wir drin. Die Schauscheiben waren immer gut besucht, aber eigentlich erhielten wir nach kleineren Wartezeiten von wenigen Sekunden immer freie Sicht auf die Exponate. Von daher kann ich nur raten, rechtzeitig anzureisen, also spätestens 10:00 Uhr, damit größere Wartezeiten am Eingang vermieden werden.
Verpflegung:
Zwar gibt es im Oceanario selber ein Restaurant, ich empfehle aber, lieber draußen nach einem geeigneten Restaurant zu suchen, von denen es nur so wimmelt.
Adresse/Öffnungszeiten/Preise:
Oceanario de Lisboa, SA.
Esplanada D. Carlos I – Doca dos Olivais
1900- Lisboa
http://www.oceanario.pt/
Geöffnet von 10:00 Uhr bis 19:00 (Winter) bzw. 20:00 Uhr (Sommer); letzter Einlass eine Stunde vorher.
Preise Erwachsene: 9 Euro
Kinder 4 bis 12: 4,50 Euro
Rentner: 5 Euro
Daneben gibt es diverse Ermäßigungen für Familien und Gruppen.
Fazit:
Wer in Lissabon ist, sollte sich das Oceanario unbedingt anschauen. Nicht nur, weil es das größte Europas ist, sondern weil es von der Zugänglichkeit, dem thematischen Aufbau und der Professionalität der Darbietung einmalig ist. Man sollte sich genügend Zeit mitbringen, ich schätze, mindestens 3 Stunden sollte man einplanen. Besucht man das Oceanario nachmittags, kann man den Besuch mit anschließender Turmbesteigung und Seilbahnfahrt ausklingen lassen. Die Gegend am Park der Nationen ist beliebtes Territorium von Lissaboner Nachtschwärmern. Einer anschließenden Tour durch Bars und Clubs steht nichts im Wege. Meine Bewertung: 5 Sterne! weiterlesen schließen -
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größtes AQUARIUM Europas
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
1. Vorwort
2. Adresse
3. Anfahrt
4. Öffnungszeiten
5. Eintrittspreise
6. Reservierung
7. Kuschelwuschels Bericht
8. weitere Einrichtungen
9. Kuschelwuschels Fazit
10. Vergleich
1. Vorwort:
Da wir noch Flugmeilen übrig hatten und diese bald verfallen wären, haben wir uns zu einem Kurzurlaub entschlossen. Da das Ziel nicht zu weit weg sein sollte und wir bisher noch nicht in Portugal waren, haben wir uns für einen Besuch in Lissabon entschlossen. Die Flugmeilen haben dafür gerade gereicht, die Planung konnte und musste recht kurzfristig erfolgen und der Flug dauert nur 3 Stunden. Ausgesucht hatten wir uns die Zeit vom 02.05.02 bis zum 07.05.02.
In 5 Tagen haben wir uns ganz schön viel in Lissabon angesehen, hier nun ein Bericht über einen kleinen Teil davon.
Am vorletzten Tag unseres Aufenthaltes haben wir uns natürlich auch das Expo Gelände (Parque das Nacoes) angesehen und dort insbesondere das anläßlich zur dortigen Weltausstellung im Jahre 1998 angefertigte und viel gerühmte Oceánario de Lisboa!
Nach unserem Besuch im faszinierenden und beeindruckenden Sydney Aquarium (auch dazu habe ich hier einen Bericht veröffentlicht: „EIN 4 Meter HAI schaut Dir in die Augen“) wollten wir uns natürlich auch das größte Ozeanarium Europas nicht entgehen lassen. Weltweit soll nur das Osaka Aquarium in Japan größer sein, kommt dabei bestimmt auch wieder darauf an was dabei beachtet wird. Beide Aquarien wurden vom selben Architekten (Peter Chermayeff) entworfen.
2. Adresse:
Oceanario de Lisboa, SA.
Esplanada D. Carlos I – Doca dos Olivais
1900- Lisboa
Portugal
3. Anfahrt:
Mit der roten Metro Linie bis zur Endhaltestelle „Oriente“ und dann ein paar Minuten durch den Park der Nationen.
4. Öffnungszeiten:
Sommer 10 Uhr bis 20 Uhr (letzter Einlaß 19 Uhr)
Winter: 10 Uhr bis 19 Uhr (letzter Einlaß 18 Uhr)
Lediglich am 25. Dezember ist das Ozeanarium geschlossen.
5. Eintrittspreise:
Erwachsene (13 bis 65): 9 Euro
Kinder (4 bis 12): 4,50 Euro
Senioren (über 65): 5 Euro
Familien (2 Erwachsene + 1 Kind): 20 Euro
2. Kind: 3,50 Euro
6. Reservierung:
218917002 oder 218917006
7. Kuschelwuschels Bericht:
Nachdem wir im Park der Nationen angekommen sind, habe wir uns erst einmal einen Überblick verschafft und sind anschließend durch den Park gewandert. Wir waren auf dem Vasco da Gamma Tower (140 m hoch), sind mit dem Cable Car gefahren und ein wenig durch den Park gewandert. Da wir montags dort waren, hatten wir insofern Pech, dass montags ein paar Attraktionen geschlossen haben. Aber dazu mehr in einem anderen, noch folgenden Bericht.
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Ein Tipp am Rande, falls ihr in dem Park der Nationen nicht nur das Ozeanarium besuchen wollt, sondern noch mehr Attraktionen genießen möchtet, dann kauft euch die Parque das Nacoes Card. Diese Karte kostet für Erwachsene (13 bis 64) 14 Euro und für Kinder und Senioren (4 bis 12 und über 64) 7 Euro.
In der Karte sind enthalten:
- 1 freier Eintritt im Ozeanarium,
- 1 freier Eintritt im Vasco da Gama Tower,
- 1 Cable Car Fahrt,
- Fahrt mit der Excursion Train,
- 50 % Rabatt für den Knowledge Pavillion,
- 20% Rabatt für das Tejo Bike
- 15% Rabatt für das Bowling Center
- 15% Rabatt in verschiedenen Restaurants und Geschäften
Da wir auf jeden Fall auf den Tower, in das Aquarium und eine Fahrt mit dem Cable Car machen wollten, haben wir uns diese Karte gekauft. Macht man lediglich diese drei Dinge, spart man allerdings auch nur 0,50 Euro!
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Jetzt geht es aber endlich mit dem eigentlichen Bericht über das Aquarium los. Es liegt direkt am Fluß mitten in einem künstlich angelegten Wasserbassin und wird über eine Brücke im 1. Stock betreten. Auch schon von aussen sieht es recht interessant aus. Beim Eintritt hatten wir Glück, da es nicht so voll an der Kasse war, mussten wir kaum anstehen.
In der Mitte des Ozeanariums befindet sich ein Wassertank, der mit annähernd 5 Millionen Liter Salzwasser gefüllt ist. Die Scheiben bestehen aus 30 cm dicken durchsichtigen spezial Acryl Glas, dass sowohl dem Wasserdruck, als auch dem Menschenandrang stand hält. Dieser Wassertank widmet sich dem Thema Ozean Global und ist meiner Meinung nach die Hauptattraktion, da sich in ihm die Hochseefische befinden. Mich interessieren in der Regel meist die etwas grösseren Lebewesen und hier befinden sich unter anderem Haie, Rochen, Barsche, Barracudas und Muränen. Aufgrund dessen viel es mir schwer mich von dem Tank los zureißen und mich den anderen Themengebieten zu widmen.
Aber zwischen den anderen vier kleineren Tanks kommt man immer wieder an dem grossen vorbei und man hat jedesmal eine anderen Sicht auf diese Unterwasserwelt mit den zahlreichen Bewohnern. Auch entdeckt man bei jeder anderen Sichtweise neue Tiere.
Weiter ging es zum dem Themengebiet des Nordatlantik, dies spiegelt das Klima, die geographische Charakteristik und Flora und Fauna des felsigen und rauhen Nordatlantik wieder. Die meisten dort lebenden Tiere kommen aus Island und der Portugiesischen See. Die durchschnittlich Lufttemperatur liegt bei 14° C. Hier sieht man verschiedene Vogelarten zu Lande, zu Wasser und in der Luft.
Danach ging es weiter in die Region der Antarktis, die die Umgebung von Falkland widerspiegelt. Die Lufttemperatur beträgt 12° C und hauptsächlich sieht man verschieden Pinguin Arten, die sich in der toll gestalteten Landschaft tummeln. Man kann sie sowohl unter Wasser als auch auf und über dem Wasser beobachten. Wie sie zum Felsrand watscheln, von dort aus 2 m in die Tiefe hüpfen, ins Wasser eintauchen, ein paar Bahnen schwimmen und wieder an Land hüpfen hat schon etwas putziges. So unbeholfen wie die Tiere an Land wirken, belehren sie einem nach dem ersten Wasserkontakt eines besseren.
Weiter ging es zum Pazifik, der einer Küste in Monteray Bay in Kalifornien nach empfunden ist. Hier beträgt die Lufttemperatur 17° C. Am interessantesten fand ich es hier einer Seeotter Familie zu zuschauen. Das Kleine lag auf dem Bauch der auf dem Rücken schwimmenden Mutter und wurde von ihr gepflegt. Während der Vater am Tauchen und Schwimmen war. Wirklich putzig zu sehen wie sich die Otter nach dem Tauchen gereinigt und gepflegt haben.
Nun ging es zum Gebiet des Indischen Ozeans, welches den Seychellen nach empfunden wurde. Dort liegt die Lufttemperatur bei ca. 25° C. Zu sehen gibt es hier viele verschiedene Lebewesen, verschiedene Fische, Korallen, Säugetiere und Wasser Reptilien. Und zwar sollen sich hier über 4.000 verschiedene Spezies aufhalten. Nachdem man die 5 Themengebiete umrundet hat, gelangt man in das Erdgeschoß. Wiederum um den Haupttank, jawohl jetzt sieht man die ganzen Tiere einen Stock tiefer, befinden sich etwa 30 kleine Aquarien. Hier findet man alle möglichen Lebewesen von Muscheln, Seepferdchen über Tintenfische bis zu allen anderen Lebewesen des Ozeans in allen möglichen Farben und Formen.
Einen kleinen, netten Einblick erhält man auch unter dem nachfolgendem Link, allerdings könnte die Seite noch mit mehr Informationen und Bildern gefüllt werden: http://www.oceanario.pt/
8. weitere Einrichtungen:
- Toiletten
- Restaurant / Cafe
- Shop
- Konferenzräume
- Multimedia Galerie
- Workshops / Angebote für Schulklassen
9. Kuschelwuschels Fazit:
Ein Besuch des Oceanario de Lisboa gehört für halbwegs interessiert zum Pflichtbesuch in Lissabon. Allerdings sollte man sich genügend Zeit für einen Besuch reservieren, abgesehen von der Anfahrt und eventuellen anstehen an der Kasse benötigt man etwa 2 bis 2,5 Stunden für einen gemütlichen Rundgang durchs Aquarium. Dabei hat man genügend Zeit um sich alles anzusehen. Am besten gönnt man sich einen ganz Tag für den Besuch in Verbindung mit dem Aufenthalt im Park der Nationen (Vasco da Gamma Tower, Cable Car usw.) dort kann man dann auch gleich Essen und in der Shopping Mall, die sich zwischen der Metro Station (Oriente) und dem Ozeanarium befindet, einkaufen gehen.
Am besten hat mir der grosse Hauptwassertank, insbesondere wegen den für mich interessanteren Tieren (Haie) gefallen, allerdings sind auch allen anderen Themengebiete und Aquarien sehr schön gestaltet. Interessant und lehrreich sind sie letztendlich alle. Jeder hat halt so seine Favoriten. Wobei ich auch ganz von den Pinguinen und den Seeottern angetan war.
Abgesehen von lärmenden Schulklassen (zum Glück nur zwei die sich gut verteilt hatten), ist es ein wirklich tolles Erlebnis welches ich uneingeschränkt weiter empfehlen kann. Der Preis für den Besuch ist angemessen.
10. Vergleich:
Ein Vergleich mit dem von mir besuchten Sydney Aquarium in Australien fällt schwer, da sich beide von der Aufmachung und dem Inhalt her stark unterscheiden. Äusserlich schöner gestaltet und gelegen finde ich das in Lissabon, während es in Sydney auch Aussenanlagen mit Seehunden gibt. In Lissabon ist die Anordnung der Themengebiete und der immer wiederkehrende Kontakt zum Hauptbecken wirklich toll gelöst. In Sydney hat man dafür den Vorteil durch Unterwasser Röhren zu laufen und Haie, Rochen usw. auch schwimmend über sich zu sehen. Auch sind die Tiere in Sydney größer. Das Hauptaugenmerk des Sydney Aquariums liegt auf der Australischen Tierwelt, während in Lissabon den verschiedenen Ozeanen das Hauptaugenmerk gilt. Ein großer Vorteil ist, dass das Ozeanarium in Lissabon viel näher und auch im Eintrittspreis günstiger ist.
Letztendlich finde ich muss man sich beide anschauen, sofern man die Gelegenheit dazu hat. Also, viel Spaß beim Staunen, wünscht euch Kuschelwuschel. ;) weiterlesen schließen -
Das Haus der Ozeane
15.02.2002, 19:15 Uhr von
ute161
Hallo! So nach und nach werde ich hier meine verlorengegangenen Beiträge wieder veröffentliche...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Anlässlich der Weltausstellung 1998, die unter dem Motto „Die Ozeane – Vermächtnis für die Zukunft“ in Lissabon stattfand, wurde das Oceanário de Lisboa als größtes Aquarium Europas eingeweiht.
Das Gebäude
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Entworfen hat das Gebäude der amerikanische Architekt Peter Chermayeff, der weltweit schon für einige Aquarien den Zeichenstift schwang. Neben dem Oceanário de Lisboa war er beteiligt am Bau des Aquariums von Genua und ist derzeit im Gespräch, die Erweiterung bzw. den Neubau des Aquazoos Düsseldorfs zu übernehmen. Auch das größte Aquarium der Welt, das Osaka Aquarium in Japan, wurde von ihm entworfen.
Das Ozeanarium, nach dem Osaka Aquarium sogar das zweitgrößte der Welt, ruht auf Betonsäulen in einem ehemaligen Hafenbecken im Park der Nationen, der früher ein Petroleumhafen war. Vom Tejo aus betrachtet sieht es so aus, als treibe das Gebäude wie ein Floß auf dem Wasser, was dem Gebäude, so groß und wuchtig es auch ist, eine gewisse Leichtigkeit verleiht. Der Eingang des Ozeanariums befindet sich im ersten Stock und ist über eine Brücke erreichbar, so dass die Besucher glauben könnten, ein Schiff zu betreten, das bald ablegt zu einer Reise rund um die Welt.
Das Thema
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Das Ozeanarium hat es sich zum Ziel gesetzt, die Einheit der Ozeane zu verdeutlichen. Hierzu wurde ein zentrales Hauptbecken eingerichtet, das diesen „Globalen Ozean“ darstellen soll. Umgeben ist dieser Tank von vier kleineren Aquarien, Habitate genannt, die die Tierwelt der Küstenregionen des Nordatlantiks, der Antarktis, des Pazifischen Ozeans sowie des Indischen Ozeans zeigen.
Die Umsetzung
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Der Rundgang führt die Besucher zunächst entlang der Wasseroberfläche durch die verschiedenen Kontinente, bevor im Erdgeschoss die Unterwasserwelt entdeckt werden kann.
Der „Globale Ozean“ mit einem Durchmesser von 70 Metern beherbergt große Meeresbewohner, die gewisse Freiräume benötigen, um in Ruhe ihre Bahnen ziehen zu können. Neben verschiedenen Haien (z. B. Tigerhai, Hammerhai) und Rochen finden sich Schwärme von Sardinen und Makrelen, Barsche und auch Meeresschildkröten. Da alle Tiere, inklusive der Haie, regelmäßig gefüttert werden, ist der Jagdinstinkt der Tiere auf ein Minimum reduziert und die Gefahr von Attacken auf andere Beckenbewohner äußerst gering.
Am „Atlantik“ leben 60 Wasservögel an einer zerklüfteten Felsküste. Der Tank ist nicht komplett verglast, sondern nur bis zu einer Höhe von ca. 1,20 Metern. So kann das Treiben der Wasservögel intensiver wahrgenommen werden, und wenn die Tiere sehr übermütig sind, bekommt der Besucher auch schon mal ein paar Wasserspritzer ab.
Die „Antarktis“ ist die Heimat der Pinguine. Bei einer Temperatur von 12 °C lebt eine Kolonie verschiedener Pinguinarten, die putzmunter von den Felsen ins Wasser hüpfen und zu den Publikumslieblingen zählen.
Die anderen Publikumslieblinge finden sich im „Pazifik“. Mali und Zebio, zwei Seeotter, sind die absoluten Stars des Ozeanariums, wohl auch bedingt durch die Tatsache, dass nur zwei Wochen vor Eröffnung der Expo im Jahre `98 das Seeotterbaby Maré das Licht der Welt erblickte. Da Seeottergeburten sich nur äußerst selten in Gefangenschaft ereignen, war dies natürlich eine Sensation und Publikumsmagnet schlechthin.
Im „Indischen Ozean“ schillern die Fische in allen Regenbogenfarben und ziehen in Schwärmen durch das warme Wasser, während oberhalb der Wasseroberfläche tropische Vögel zwitschern und um die Kokospalmen schwirren.
Nach der Umrundung des Haupttanks werden die Besucher ins Erdgeschoss geführt. Dort sind 30 kleine Aquarien um den großen Haupttank gruppiert, die spezialisierte Biotope nachbilden. Seepferdchen, Seedrachen und Seesterne können ebenso besichtigt werden wie Kraken, Quallen und lumineszierende Tiefseefische. Die einzelnen Habitate sind auch aus der Unterwasserperspektive faszinierend anzusehen. Wo sonst kann man spielende Seeotter, Pinguine, Haie, Rochen und Meeresschildkröten aus dieser Nähe beobachten.
Ergänzt wird der Besuch des Ozeanariums durch die vier mulimedialen Galerien, die auf interaktive Weise die Beziehung der Menschheit zu den Ozeanen begreiflich macht. Der Einfluss der Meeresströmungen auf die Umwelt, der Ablauf eines Seebebens und die Nahrungsketten der Fische sind einige Beispiele. Eine andere Tafel beschäftigt sich mit dem Gesang der Wale, und in einer Nische des Aquariums wird die weltweite Vielfalt der Muscheln präsentiert.
Öffnungszeiten und Preise
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Das Ozeanarium ist täglich geöffnet im Sommer von 10-20.00 Uhr, im Winter von 10-19.00 Uhr. Die Winterzeit beginnt mit der offiziellen Zeitumstellung. Geschlossen ist am 25. Dezember.
Die Eintrittspreise betragen: 1700 Esc (€ 8,48) für Erwachsene und 900 Esc (€4,49) für Jugendliche im Alter von 6 – 17 Jahren und Senioren. Für Kinder bis 5 Jahren ist der Eintritt frei.
Mein Fazit
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Die Eintrittspreise sind wohlgemerkt ziemlich hoch angesetzt, doch ist meines Erachtens alleine der zentrale Tank sein Geld absolut wert. Die Möglichkeit, den Tank auf zwei Ebenen komplett zu umrunden und die einzelnen Tiere aus verschiedenen Blickwinkeln beobachten zu können, hat dazu geführt, dass unser Besuch im Ozeanarium mehrere Stunden dauerte.
Positiv fiel mir auf, dass die Erläuterungen nicht nur in portugiesischer, sondern auch in englischer Sprache angebracht waren. Negativ anzumerken ist die Tatsache, dass die Felsen und Korallen aus Metall und Beton hergestellt wurden, die Algen aus Plastik und die Muscheln nur aufgeklebt sind.
Wer einen ersten Blick auf das Ozeanarium werfen möchte, dem sei die offizielle Homepage empfohlen. Unter
www.oceanario.pt
findet sich allerhand Wissenswertes rund um Europas größtes Aquarium, ansprechend dargestellt und in portugiesischer, spanischer, englischer und französischer Sprache abrufbar.
Ich kann jedem Lissabon-Urlauber den Besuch des Ozeanariums uneingeschränkt weiterempfehlen. Ein wunderschöner Tag mit neuen Erkenntnissen und bleibenden Erinnerungen ist garantiert weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Informationen
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