Peking Testberichte
Auf yopi.de gelistet seit 03/2005
Pro & Kontra
Vorteile
- eine moderne Stadt
- Absolut sehenswert und erlebnisreich
Nachteile / Kritik
- Smog
- Abstriche in Punkto Hygiene
Tests und Erfahrungsberichte
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China pur
5Pro:
einzigartig und absolut sehenswert
Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Heute haben wir eine Tagestour vor uns, die es in sich hat. Selbstverständlich könnt ihr auch mehrere Tage damit verbringen, aber ich denke, ein Tag ist ausreichend.
Zuerst machen wir uns vom Hotel aus, ist ja nicht weit wie ihr ja bereits gelesen habt, zu Fuß auf den Weg zum Platz des Himmlischen Friedens (1.), dann weiter in die Verbotene Stadt (2.) und zum Abschluß den Sonnenuntergang auf dem Kohlehügel (3.). Soweit das heutige Programm, also auf geht’s! Ich gehe mal mit dem Schirm, der das Taschentuch oben dran trägt, vorne weg ;-))
1. Platz des Himmlischen Friedens (Tian´anmen-Platz)
Urplötzlich weitet sich vor Euch die Strasse und ihr steht mitten auf dem wahrscheinlich grössten Platz, den ihr jemals gesehen habt. Vom Tor des Himmlischen Friedens, welches durch die Säulen unverkennbar ist, sprachen bereits die Kaiser damals zum Volke, genauso wie auch Mao 1949 die Volksrepublik ausrufen liess. „Normale Bürger“, also nicht zum Adel gehörende Leute, durften zu Kaiserzeiten noch nicht diesen Platz betreten. Später zu Maos Zeiten wurden sie hingegen aufgrund von Massendemonstrationen aufgefordert zu kommen. Entschlossen sich die Bürger jedoch mal eine eigene Meinung kundzutun, mal für eigenes Interesse einzutreten, mobilisierte der Staat Mann und Maus, um dieses zu verhindern. Der traurigste und auch bekannteste Vorfall war wohl am 4. Juni 1989, als tausende Studenten wochenlang den Platz für den Kampf um die Demokratie besetzten und die Armee schliesslich blind auf das Volk schoss. So wandeln wir auf „blutgetränktem“ Pflaster und lassen die Eindrücke einfach mal wirken. Nehmt Euch die Zeit dafür, Euch einfach mal niederzulassen.
Der Platz wimmelt nur so von Einheimischen. Wir, als Europäer, werden „Langnasen“ genannt. Keine Beleidigung, mehr ein frotzelnder Kosename. Und schon kommt ein Mädel, so 15 oder 16 Jahre alt, heran und stammelt etwas auf chinesisch zusammen, mit sanften Berühungen meines Oberarms. Ich verstehe kein Wort, sehe nur die beiden Freundinnen im Abstand von ca. 5 m gespannt herübersehen. Dann drückt Sie meinem Begleiter plötzlich ihr Kamera in die Hand und posiert sich neben mich. Ich nicke und ernte dafür ein strahlendes Lächeln. Das erste Bild wird geknipst, das zweite und auch noch ein drittes. Glücklich verabschiedet sie sich und geht zu ihren Freundinnen zurück. Alle winken noch mal. Ein nettes Erlebnis, aber bei weitem nicht das Letzte. Aus allen Ecken des Landes kommen die Menschen um die Hauptstadt zu besichtigen und haben in ihrem ganzen Leben noch nie „Langnasen“ oder gar helles oder auch gelocktes Haar gesehen. Wenn man sich neben so einer Attraktion ablichten lassen kann und darf, greifen sie die Gelegenheit beim Schopfe und fragen entweder unbeholfen, aber freundlich oder stellen sich einfach daneben, so daß man gar nicht merkt, dass man fotografiert wird. Wenn euch also so etwas passiert, seid nicht spröde und habt keine Angst. Junge Teenager oder Männer in Uniform, alte Bäuerinnen – sie alle wollen nicht Eure Brieftasche, sondern lediglich eine schöne Erinnerung von euch.
Aber gehen wir weiter, der Platz wird von verschiedenen Gebäuden umrahmt, die durchaus einen Blick wert sind. Eines davon ist das Mao-Mausoleum mit dem Denkmal der Volkshelden. Davor werdet ihr jede Menge Schulklassen sehen, die sich ebenfalls zum Photo formieren. Niedlich sind die kleinen und erinnern an die eigene Klassenfahrt.
Wenn wir den Platz nun überqueren sehen wir eine rote Mauer. Hier ist der Eingang in den Kaiserpalast, die
2. Verbotene Stadt
In diesem Kaiserpalast residierten schon die mongolischen Herrscher der Yuan-Dynastie und im Laufe der Zeit wurde der Palast mehrfach umgestaltet und umgebaut, zum Teil niedergebrannt und wieder aufgebaut, bis 1924 der letzte Kaiser „das Feld räumte“. Seitdem ist die gesamte Anlage ein Museum, welches jedem zugänglich ist.
Wir betreten den Kaiserpalast durch das „Mittagstor“, welches auch gleich das höchste Holzbauwerk der Anlage ist, mit sagenhaften 38 m. Der dahinterliegende Platz wird vom „Goldwasserfluss“ durchzogen, welcher von fünf Marmorbrücken überzogen wird. Wenn man diesen über eine der Brücken überquert, kommt man zur nächsten Halle – das Tor der Höchsten Harmonie. Hinter diesem Tor kommen nun in einer Geraden mehrer Hallen und Tore, wie z.B. Halle der Vollkommenen Harmonie, Halle der Erhaltung der Harmonie, Tor der Himmlischen Reinheit, etc. Ich möchte Euch die einzelnen Erläuterungen ersparen. Vor jeder dieser Hallen hängt eine Tontafel, auf der in Englisch die einzelnen Bedeutungen geschildert werden und auch welche Halle wofür diente. Auch wann welcher Kaiser regierte steht auf zahlreichen Tafeln.
Achtet bei den verschiedenen Gebäuden bitte auf die kleinen Figürchen, die auf den Dächern angebracht sind. Diese gab es auch schon im Sommerpalast, nur nicht so zahlreich. Mal sind nur zwei oder drei Figuren angebracht, mal acht oder zwölf. An diesen Figuren erkennt man die Wichtigkeit des Gebäudes. Sie beschützen das Haus wieder vor Geistern, bringen Glück und Wohlstand, ein langes Leben. Nun – eine Waschküche braucht kein langes Leben, ein Wohngebäude aber durchaus. Ein Bauernhaus jedoch nicht, der Kaiser dafür umso mehr. Also 12 Figuren kaiserlich, 2 Figuren unwichtige Leute, die es bewohnen oder ein absolutes Nebenhaus des Kaisers.
Doch während ihr in dieser Geraden wandelt, müßt ihr mehren Treppen hinunter und auch wieder hinauf steigen. Die Touristen werden nicht über die verzierte marmorne Haupttreppe geführt, sondern über mit Holz ausgelegte Nebentreppen. Wo kämen wir denn auch hin, wenn die Touri-Füßchen über den kaiserlichen Weg schreiten würden. ;-)
Seid ihr am Ende der Geraden wendet Euch nach links Richtung Osten. Dann kommt ihr auf die östliche Lange Strasse. Hier wohnte der kleine Kaiser. Und ihr erinnert Euch an die eckigen Brücken und Bretter in den Türschwellen, damit die bösen Geister nicht ins Haus können? Hier fehlen die Türschwellen gänzlich. Warum? Damit die Geister doch Unwesen treiben können? Nein! Damit der kleine Kaiser eine Strecke zum Fahrrad fahren hatte.
Habt ich Euren Bummel über die Östliche Strasse beendet wendet Euch wieder Richtung Norden, zu dem Ende der Geraden. Hier findet ihr einige Imbißstände, Souvenirläden, etc. Hier ist sozusagen erst mal Pause. Schaut Euch mal die Leute drumherum an! Das beste, was mir aufgefallen ist, war ein Kind, das eine gehäkelte Hose angezogen hatte. Der Junge war höchstens zwei Jahre alt. Diese in grün gehäkelte Etwas war aber hinten offen. Der Pfirsichbabypopo lachte mich an. Wozu sollte das gut sein? Wenig später sah ich wofür, der Kleine setze sich einfach an einen Baum und machte sein grosses Geschäft. Abwischen – fertig! Pampers kennen die Chinesen auf dem Land nicht. Welch praktische Lösung! ;-))
Verlassen wir nun an diesem Ende die Verbotene Stadt und gehen auf den
3. „Kohlehügel“.
Dieser Hügel ist durch die Reste entstanden, die durch das Ausheben eines Wassergrabens rund um den Palast übrig geblieben sind. Auf diesem Erdhügel lagerte der Kaiser seine Kohlen, um im Winter zu heizen, deshalb der Name. Von oben habt ihr einen atemberaubenden Blick über den ganzen Kaiserpalast. Die untergehende Sonne schimmert über die gelben Dächer und die roten Wände der einzelnen Hallen. Mit diesem Rundum-Blick könnt ihr den Tag ausklingen lassen und noch einmal alles Revue passieren lassen. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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anonym, 10.09.2004, 12:30 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
nach zu lesen hast du noch mehr über peking oder china geschrieben - da muss ich mich nachher mal bei dir umsehen! sehr interessant! schön geschrieben, weil du die leser mit auf eine kleine reise nimmst und nicht wie ein fremdenführerbuch ei
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Geniessen Sie das Shopping - Peking
15.11.2002, 19:50 Uhr von
Drogybaer
Ich versuche meine Erfahrungen, sei es positiv oder auch negativ, den Usern hier von yopi.de zu v...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Einkaufen in Peking ist sehr vielfältig, es ist sowohl für jeden Geschmack als auch für jeden Geldbeutel etwas dabei.
Wie schon Ines-Roos in ihrem Bericht schrieb ist das Handeln von essentieller Wichtigkeit und sollte in keinem Fall überschätzt werden. Das ganze "Ritual" will ich hier nicht ausführlich schildern, ausserdem sollte jeder seine eigenen Erfahrungen machen.
Manche Preise erscheinen uns günstig, sind aber viiiieeel zu teuer. Man handelt dann 20-30 % runter und freut sich, dabei hätte man auch 50-60 % runterhandeln können und der chin. Händler hätte trotzdem noch ein gutes Geschäft gemacht.
Alle Einkaufsmöglichkeiten aufzulisten ist wohl unmöglich, deshalb hier nur eine Auswahl, die ich allerdings nur deshalb ausführlich kenne, da ich unzählige Male in Peking war. Für nur eine Woche ist dieses Programm nicht möglich, es sei denn, man ist nur nach Peking gekommen um einzukaufen, was aber zu bezweifeln ist.
Kopierte Markenartikel, fast überall zu finden. Die größten Menschenmassen kaufen Sie jedoch auf der sog. "Seidenstraße", wobei das ganze mit Seide sehr wenig zu tun hat. Von Timberland, North Face, Calvin Klein, DKNY, GAP, Polo Sport etc. etc. etc. ist hier wirklich alles zu finden. Bitte immer die Qualität prüfen!!!
(Hier werden einem auch überall CD, DVD und jegliche Computersoftware angeboten. Mit der Computersoftware ist Vorsicht geboten, während man CDs und DVDs unbedenklich zu einem Spottpreise kaufen kann. Pssst!)
Insegesamt schon fast ein Erlebnis für sich, sehr laut, sehr viel Trubel.
Wenige Gehminuten weiter findet man dann den "Friendship Store". Auch hier bekommt man so gut wie alles, allerdings zu sehr hohen Preisen. Hier bekommt man allerdings auch einfach westliche Medizin wie Aspirin etc.. Ausserdem bieten sich hier mit Cafes und Bars die Möglichkeit vom Handeln und Tüten tragen auszuruhen.
Der Hongqiao-Markt befindet sich gegenüber des Himmelstempels an der Tiantan Lu.
Im Keller gibt es Fisch und andere Meeresfrüchte in allen Variationen. Krebse, Hummer, Muscheln, Haie, Schlangen, Fisch.... hier ist fast alles zu finden und der "Duft" manchmal unerträglich.
Im Erdgeschoss dann stößt man auf jeglichen Ramsch und Kitsch. Von Computerspielen, Handy-Covern, Feuerzeugen, die die chin. Nationalhymne spielen über Duschgel, Zahnpasta hin zu Uhren, Discman etc. pp.
Im ersten Obergeschoss dann erneute kopierte Markenkleidung ähnlich wie auf der Seidenstrasse.
Noch ein Stockwerk höher erwartet vor allem Frauen ein kleines Paradies, naja, zumindest die Frauen, die Perlenschmuck. Perlen wohin man sieht, in vielen Farbe und Formen und Ketten, Ohrringe, Ringe und auch Bernstein und andere Steine wie Korall, Malachit, Türkis sind hier zu finden. Die Qualität varriiert stark und es gibt natürlich die falschen Perlen, Perlen von geringer Qualität, Zuchtperlen von guter Qualität und richtig teure und qualitativ hochwertige Perlen. Um die Seriösität des Perlenmarktes zu untermalen, hängen dort Bilder von Besuchen von Bill Clinton oder Margaret Thatcher.
Jedenfalls kosten Perlen (egal ob hochwertig oder qualitativ geringer oder Zuchtperlen) in Deutschland einiges mehr als auf diesem Markt. Dennoch darf auch hier das Handeln nicht vergessen werden.
Auf der gleichen Etage findet man auch noch etliche Stände mit Antiquitäten, was die Altersfrage angeht, so ist hier doch vorsicht geboten. Die Chinesen bieten alles als sehr alt und original an, was man erstmal in Zweifel ziehen sollte. Hier kann man allerdings schöne Mitbringsel erstehen.
Wieder am Tageslicht angekommen, befindet sich auf der anderen Strassenseite ein netter Markt auf dem es jegliches Floristenzubehör und Blumen gibt, sowie Unmengen von Porzellan, egal ob Übertöpfe, Vasen oder Geschirr. Desweiteren gibt es auf diesem Markt einige Reihen mit Ständen, die Bilder malen und verkaufen. Darunter sind wunderschöne Exemplare. Diesen Markt kann man als Tourist sicherlich nur besuchen und ansehen, aber da ich in China gewohnt habe, befinden sich in meinem Besitz mehrere Geschirre, Vasen und tolle Ölgemälde, einige sogar nach eigenen Vorlagen gemalt. Wer jedoch die Zeit hat, sollte sich diesen Markt nicht entgehen lassen.
Dies also nur eine kleine Auswahl der Einkaufsmöglichkeiten in Peking.....
Gruss
Drogybaer weiterlesen schließen -
6 Tage in Peking
31.05.2002, 19:21 Uhr von
jabberwocky666
Während Du darüber nachdenkst, was Du aus Deinem Leben machen könntest, zieht das Leben fröhlich ...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
- Einleitung
1a) Fox-Tours
- 1. Tag: Ankunft, Lama- und Konfuziustempel, Hotel
- 2. Tag: Platz des Himmlischen Friedens, Kaiserpalsat, Verbotene Stadt, Himmelstempel, Peking-Oper
- 3. Tag: Große Mauer und Ming-Gräber
- 4. Tag: Sommerpalast, Tempel des liegenden Buddah, Akrobatikshow
- 5. Tag: Shopping in Beijing
- Fazit
- Einleitung:
Wenn man mich bisher nach meinen Reisezielen gefragt hat, bekam man einiges zu hören. Trotz aller Reiselust hat mich ein Land jedoch nie gereizt und ich wäre freiwillig wahrscheinlich auch nie dorthin gegangen: China. Mein bisheriges Wissen über China ließ sich in wenigen Worten zusammenfassen: Es gibt über 1 Milliarde Chinesen, die sich von allem ernähren, was nicht schnell genug flüchtet. Das Land liegt in Asien, ist so groß wie Europa, kommunistisch, arm, hat eine große Mauer (die man als einzigstes Bauwerk der Erde sogar vom Mond aus erkennen kann) und einen Platz des Himmlischen Friedens, der vor nicht allzu langer Zeit Schauplatz eines wenig friedlichen Massakers an der Bevölkerung war. Mit diesem Basiswissen ausgestattet konnte ich mir bessere Reiseziele vorstellen als ausgerechnet China.
Nun kommte es öfter anders, als man denkt, und so erging es auch mir. Im August letzten Jahres erhielt meine Freundin ein Schreiben von Kabel 1, in dem man sich für ihre Teilnahme am Gewinnspiel „Erinnere Dich“ bedankte und mitteilte, dass sie den Hauptpreis gewonnen habe: 1 Woche Peking für 2 Personen. Nun gut, sie konnte sich zwar nicht an „Erinnere Dich“ erinnern (was an Gewinn24.de lag, die sie an diesem Gewinnspiel eingetragen hatten), doch das Schreiben klang seriös und wirkte echt. Die Reise sollte mit dem uns unbekannten Unternehmen Fox-Tours (TUI-Gruppe) stattfinden, das uns alle Unterlagen schicken würde.
1a) Fox-Tours: Zu Fox-Tours kann man nicht viel sagen, da die gesamte Abwicklung so perfekt war, dass man einfach keine Kritik äußern kann. Unmittelbar nachdem wir uns mit Frau Kunst von Fox-Tours in Verbindung gesetzt hatten, bekamen wir schon den Katalog, in dem unsere gewonnene Reise aufgeführt war. Außerdem erfuhren wir, dass wir nicht nur die Reise an sich gewonnen hätten, sondern auch die Visa-Gebühren, das Ausflugspaket und den Zubringerflug nach Kopenhagen. Wir mussten für diese Reise lediglich noch die Abflugsteuer in Beijing entrichten, was mit 9 Euro pro Person nicht sonderlich zu Buche schlug.... Die Reiseunterlagen waren super zusammengestellt; man erfuhr nicht nur alle Flugtermine und Wissenswertes über Peking, sondern erhielt auch noch einen Reiseführer. Auch sonst war der gesamte Reiseablauf perfekt organisiert, was wohl ein übliches Leistungsmerkmal von Fox-Tours sei, wie uns mehrere zufriedene Dauerkunden bestätigten.
Ein unschlagbares Argument von Fox-Tours sind jedoch die Preise. Die nachstehend geschilderte Reise hätte es einschließlich Übernachtung/Frühstück in einem 4-Sterne-Hotel bereits ab 499.- Euro gegeben (allerdings zu einem schlechten Reisezeitpunkt und ohne Ausflugspaket). Unsere Reisekosten für den Termin über Ostern hätten eigentlich wie folgt ausgesehen (pro Person):
Reise 699.- Euro / Zubringerflug 50.- Euro / Ausflugspaket 199.- Euro / Visum-Gebühren 31.- Euro. Also ein Erlebnis fürs Leben für unschlagbare 979.- Euro!
- 1. Tag: Ankunft, Lama- und Konfuziustempel, Hotel:
Gegen 11:30 Uhr Ortszeit kamen wir nach 11 Stunden Flug in Peking an. Da in der Nacht an Schlaf nicht zu denken war, waren wir ziemlich fertig und wollten eigentlich nur schnell ins Hotel. Leider gleichen die Einreisebestimmungen in China jedoch denen von Amerika, weshalb wir auch noch eine Erklärung ausfüllen mussten, ehe wir Einzeln zur genauen Musterung zum Zollbeamten durften. Diese Hürden dauerten etwa 30 Minuten, was aber dann den Vorteil hatte, dass unsere Koffer schon da waren. Peking (in der Landessprache Beijing) empfing uns mit angenehmen 20 Grad und einem diesigen Himmel.
Am Ausgang des Flughafens warteten schon einige Chinesen mit Fähnchen in der Hand, auf denen alle möglichen Touristik-Unternehmen standen. Einer trug auch die gelbe Fahne mit dem blauen Schriftzug „Fox-Tours“, den wir zielstrebig ansteuerten. Er fragte uns auf Deutsch nach unseren Namen und strich diese von seiner Liste ab. Dann bat er uns, etwas abseits am ausgestellten Modell eines Audi A8 zu warten. Ich nutzte die Wartepause, um vor dem Flughafen eine Zigarette zu rauchen, da der Flughafen selbst (wie fast alles in China) größtenteils rauchfreie Zone ist. Vor dem sehr modernen Flughafen fuhr ein fast endloser Strom Taxis vorbei, ausschließlich der Marken Citroen und VW-Santana bzw. Jetta. Diese drei Marken bestimmen auch das Stadtbild von Peking; vereinzelt sieht man noch Audis und ganz selten mal einen Mercedes.
Nach einer Wartezeit von fast 30 Minuten gesellte sich endlich mit bekümmerten Gesicht unser Führer zu uns und verkündete uns, dass 5 Gäste verschwunden wären, wir aber jetzt nicht länger warten könnten. Die Vermissten kamen übrigens drei Tage später an; sie hatten in Kopenhagen aus eigenem Verschulden den Flug versäumt.
Unser Führer stellte sich als „Li“ vor, was Pflaumenbaum bedeute und der Name von vielen Millionen Chinesen wäre. Da er sich unsere Namen nicht einzeln merken könne, wären wir für ihn einfach die „Li-Gruppe“. Beim Ertönen dieses Rufs sollten wir nach seinem Fähnchen Ausschau halten und ihm folgen. Bevor wir jedoch zum Bus gingen, sollten wir noch die „Halle der Harmonie“ aufsuchen, die wir schlichter als Toilette betiteln würden.
Nachdem unsere ca. 25 Köpfe starke Truppe sich ausgiebig erleichtert hatte, wurde uns eröffnet, dass wir aus Zeitgründen gleich mit den ersten Besichtigungen anfangen würden, lediglich unsere Koffer dürften mit einem anderen Bus ins Hotel fahren. Wir könnten jedoch im Bus für eine Stunde schlafen oder ihm zuhören. Auf der Fahrt erfuhren wir Wissenswertes über Beijing (was Hauptstadt des Nordens bedeutet), seine 13 Millionen Einwohner, 7 Millionen Fahrräder, 1,5 Millionen Autos und mindestens ebenso vielen Bussen. Wir erfuhren von Streichholzschachtelbauten, verkommenen Hochhäusern im Plattenbaustil mit kleinen Apartments bis zu 60 qm, die die Straßen säumten. Wir lernten die Chinesische Währung kennen (1 Yuan = 10 Ciao = 100 Fen, für einen Euro gibt es derzeit ca. 7 Yuan) und erfuhren, dass der Dollar wesentlich beliebter ist als unser Euro. Man sollte also unbedingt ein paar Dollar in der Tasche haben.
Außerdem wurde uns mitgeteilt, dass wir uns über Aufmerksamkeit seitens der Chinesen nicht wundern sollten, da viele von ihnen vom Land kämen und noch nie eine „Langnase“ (das chinesische Pendant für unser „Schlitzauge“) gesehen hätten. Tatsächlich wurden wir oftmals regelrecht angegafft, oft auch von netten Mädels um Fotos gebeten. Besonders meine Freundin wurde mit ihres langen, blonden Haares oft bewundert. Die Chinesen waren uns gegenüber eigentlich alle sehr freundlich, leider ist jedoch eine Verständigung völlig unmöglich. 99,9 Prozent der Chinesen sprechen nur chinesisch, selbst „Hello“ ist ihnen nicht bekannt. Wir haben dann schnell gelernt, dass „Ni hau“ auf chinesisch Guten Tag bedeutet und die Chinesen dann in ihrer Landessprache begrüßt, was gut ankam.
Vor der ersten Besichtigung sollten wir uns noch stärken, weshalb ein Hotel in Peking aufgesucht wurde. Dort lernten wir erstmals Essen a la China kennen.
Über das Essen hatten wir ja schon viel gehört; so sollte es z.B. in Peking keine Hunde auf den Straßen geben, weil diese immer gleich gegessen würden. Auch sonst bereiteten wir uns innerlich schon auf Schlange, Ratte und ähnliche kulinarische Leckerbissen vor. Wir wurden auf ganzer Linie enttäuscht. Zwar sah man in Peking tatsächlich keine Hunde, doch das liegt an einer Ausgehsperre tagsüber. Hunde dürfen nur früh morgens und spät abends Gassi geführt werden und gelten außerdem (wegen der hohen Hundesteuer) als Luxusartikel.
Das Essen spielt sich in China wie folgt ab: Etwas 10 Personen sitzen um einen großen, runden Tisch. Jeder hat einen Unterteller, eine kleine Reisschale und einen kleinen Teebecher vor sich. In der Mitte des Tisches befindet sich eine große, drehbare Platte, auf der diverse Speisen auf normalen Esstellern aufgetischt werden. Nun muss man sich schnell etwas von den angebotenen Köstlichkeiten nehmen, denn die besten Dinge sind schnell fort. Dargereicht wurde immer Schwein, Fisch und Hühnchen, auf alle möglichen und unmöglichen Arten angemacht. Zum Abschluss des Essens kommt dann noch die Suppe auf den Tisch, einfaches heißes Wasser mit Klössen. Alles in allem konnte uns das Essen selten wirklich begeistern, doch nachdem es im Ausflugspaket enthalten war, haben wir es dankend akzeptiert.
Unser erstes Ziel nach dem Essen war der Lamatempel, der nur bis 15:00 Uhr geöffnet hat. Von außen erkennt man lediglich eine Mauer, die Pagoden-Dächer einiger großer Häuser und eine dicke Rauchwolke, die über allem schwebt. Innen tobte das Leben in einer Art und Weise, die einem Europäer unverständlich erscheinen mag: Das Publikum in dem weitläufigen Areal bestand hauptsächlich aus jungen, modernen Chinesen zwischen 15 und 35 Jahren. Diese bewegten sich nun von Tempel zu Tempel und huldigten den dort aufgestellten Buddha-Figuren durch Kniefälle und Verbeugungen. Außerdem wurden überall Räucherstäbchen bündelweise abgebrannt, was den Rauch verursachte. Bei jeder Figur stand außerdem noch ein großer, prallgefüllter Spendenschrein, der von jedem Besucher weiter gefüttert wurde. Insgesamt gibt es in der Anlage ca. 10 verschiedene Buddhas (für Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft, Glück, Familie usw.), deren ungekrönter König eine geschnitzte Figur aus einem Baumstamm mit über 30 Metern Länge und 12 Metern Umfang ist. Um diesen Stamm vom Urwald nach Peking zu befördern, musste man den Winter abwarten. Dann hat man Wasser auf die Straßen gegossen und gewartet, bis sich Eis gebildet hatte – darauf wurde der Stamm dann gezogen.
Vom Lamatempel ging es dann in den benachbarten Konfuzius-Tempel, der ein weitgehend unbeachtetes Dasein führt, recht klein und menschenleer ist. Wir erfuhren, dass „Fuze“ ein Ehrentitel im alten China war und der Philosoph Konfuzius eigentlich nur Kon hieß. Diesen Artikel präsentiert Euch also Jabberfuze.
Am Ausgang des Tempels wartete schon unser Bus auf uns und wir durften endlich ins Hotel fahren. Das ursprünglich gebuchte Hotel wurde gerade teilweise renoviert, weshalb man uns in ein 5-Sterne-Hotel in der Nachbarschaft verfrachtete. Das „Beijing New Century Hotel“ ist ein Hochhaus in der Nähe des Zoos (und somit leider recht außerhalb) mit sehr großer Empfangshalle ohne jegliche Sitzmöglichkeit. Die Zimmer sind jedoch groß und geräumig, die (getrennten) Betten auch für Europäer problemlos zu nutzen und das Bad einwandfrei. Das Fernsehprogramm beschränkte sich leider auf Chinesisch und Englisch, war aber wirklich gut (dank dreier Moviechannels). Die Klimaanlage funktionierte am ersten Abend leider nicht (später schon), so dass es unangenehm heiß im Zimmer war. Allerdings waren wir so erschöpft, dass wir gegen 9:00 Uhr problemlos in den Schlaf sanken.
- 2. Tag: Platz des Himmlischen Friedens, Kaiserpalast, Verbotene Stadt, Himmelstempel, Peking-Oper:
Um 4:00 Uhr war die Nacht vorbei und der Jetlag machte sich bemerkbar. Der Zeitunterschied zu Deutschland beträgt zwar lediglich + 6 Stunden (bei Sommerzeit), doch man merkt es deutlich. Bis zum Frühstück um 7:00 Uhr dösten wir noch ein wenig, dann ging es an das, was sich „Intercontinental Breakfest“ nannte, jedoch nicht so berauschend war. Zwar gab es viele Dinge, doch die wenigsten schienen mir zu früher Stunde genießbar, weshalb ich nur ein Weißbrot aß und ein Orangensaft ähnliches Getränk zu mir nahm. Meiner Daniela erging es ähnlich, daran sollte sich in den nächsten Tagen auch nichts ändern.
Nach den angenehmen Temperaturen des Vortags wollte ich die anstehende Tour eigentlich nur mit T-Shirt bekleidet antreten, wovon mich meine Freundin nochmals abbrachte – man sollte öfter auf Frauen hören! Schon auf dem kurzen Weg vom Hotel zum Bus blies uns ein eisiger Wind ins Gesicht, der nichts Gutes erahnen ließ.
Unser Bus hielt direkt am Platz des Himmlischen Friedens, in Peking Tiananmenplatz genannt. Dieser Platz wurde für 1 Million Chinesen konzipiert und ist 2 Kilometer lang und 1,5 Kilometer breit! Wahrlich beeindruckend. In der Mitte befindet sich das Parlamentsgebäude.
An den Platz schließt der ehemalige Kaiserpalast mit Verbotener Stadt an, ein weiteres Areal von den Dimensionen des Tiananmenplatz. Der Tiananmenplatz und der Kaiserpalast bilden quasi das Herz Pekings. Allerdings ein zugiges Herz; der starke, kalte Wind setzte selbst denen zu, die in ihrer allumfassenden Weitsicht sogar eine Jacke dabei hatten. Mir war in meinem dünnen Pulli jedoch lausig kalt. Unseren Führer hinderte dieser Umstand leider nicht, uns den Kaiserpalast in allen Einzelheiten zu erklären, was zwar sehr interessant war, doch auch zu Erfrierungen führte.
Die Pracht des Kaiserpalastes stellt europäische Herrschaftshäuser weit in den Schatten. Ich will Euch (und mir) die Aufzählung der einzelnen Palastgebäude ersparen und nur eine interessante Geschichte wiedergeben: Wahrscheinlich weiß jeder, dass es in China gelegentlich kindliche Kaiser gab, also Kaiser im Alter ab 6 Jahren. Kam nun ein Beamter zu diesem Kaiser um ein Problem zu besprechen, so fand er den Kaiser auf einem Thron sitzend vor. Hinter dem Kaiser war ein Vorhang, hinter dem sich ein weiterer Thron befand. Auf ihm saß die Mutter des Kaisers und gab dem Kaiser die Antworten vor. Eigentlich hat also sie das Land regiert.
Ansonsten ist der Kaiserpalast sehr groß; zwischen den einzelnen Palastgebäuden finden sich große Plätze, durch die Mitte der gesamten Anlage zieht sich ein Marmorweg, der dem Kaiser vorbehalten war. Um das letzte Palastgebäude herum befindet sich die Verbotene Stadt. Hier wohnten die Konkubinen des Kaisers (er hatte meist viele davon). In diese Stadt durfte ausschließlich der Kaiser und seine Frauen. Seine auserwählten Damen wurden in der Sänfte durch das Tor der Stadt getragen und durften sie dann nicht mehr verlassen – erst wenn der Kaiser starb, mussten sie sich erhängen und wurden mit dem Kaiser beerdigt.
Nach dieser anstrengenden und eiskalten Wanderung ging es erst mal wieder zum Mittagessen. Dieses glich dem des Vortages, nur dass die wirklich guten Sachen viel schneller aufgegessen waren, weil man jetzt schon wusste, was genießbar war. Sehr zu empfehlen ist z.B. Mangold in jeglicher Form, auch gebratene Knoblauchsprossen sind ein wahrer Leckerbissen. Zu trinken gab es immer Jasmintee, Cola, Fanta, stilles Wasser oder ein hervorragendes chinesisches Bier.
Frisch gestärkt setzten wir uns nach dem Essen in den Bus und fuhren ca. 30 Minuten zum Himmelstempel. Dort angekommen setzte auch noch Regen ein, was in Verbindung mit der schon vorhandenen Kälte sehr unangenehm zu werden drohte. Allerdings hatten wir die Rechnung ohne die überall lauernden Souvenirverkäufer gemacht, die sich sofort vor unserem Bus aufbauten, mit kleinen Paketen winkten und laut „umbrella“ riefen. Wir erstanden zwei Schirme, den ersten ohne Handeln für 20 Yuan (= 3 Euro), den zweiten mit kurzem Handeln für 10 Yuan. Handeln ist bei allen Straßeneinkäufen in China Pflicht, da man sonst gnadenlos übers Ohr gehauen wird. So wird z.B. ein Postkartenpäckchen mit 10 Karten für 10 Yuan angeboten, nach Feilschen erhält man für das gleiche Geld drei Päckchen. Vor der Feilscherei sollte man sich jedoch die Darstellung der Zahlen durch die Finger von einem Chinesen erklären lassen. Zeigt Ihr z.B. mit den Fingern eine Zwei, versteht das der Chinese als Acht. So werdet Ihr zwar schnell handelseinig, doch bei der Bezahlung ist der Ärger vorprogrammiert.
Bei starken Winden, eisigen Temperaturen und Dauerregen kämpften wir uns zum Himmelstempel empor. Dieser Tempel wurde ausschließlich dafür erbaut, dass der Kaiser einmal im Jahr beten und den Segen für sein Volk erbitten konnte. In der Anlage finden sich noch einige akustische Besonderheiten wie eine Echomauer, Echosteine und ein „Schallberg“, die ich hier jedoch nicht näher erläutern möchte. Beeindruckend waren diese Phänomene jedoch allemal!
Nach einem anstrengenden Tag kehrten wir frierend in unser Hotel zurück. Am Abend gab es ein Abendessen, das sich nicht von den bisherigen Mittagessen unterschied, im Anschluss daran folgte der Besuch der Peking-Oper. Wer nun einen Event in der Art der Mailänder Scala erwartet, wird bitter enttäuscht. Bei dieser Opernform handelt es sich eher um etwas, was wir als Theater mit Gesang (???) bezeichnen würden. Jede Bemalung und jede Geste des Akteurs ist wichtig und bedeutsam und das ganze für einen Europäer einfach furchtbar langweilig. Mit einem Anzug wäre man in dieser Oper übrigens völlig deplaciert; normale Straßenkleidung ist üblich. Eine normale Vorstellung dauert 3 Stunden; wir bekamen die abgespeckte einstündige Touristenversion zu sehen, die dennoch einige aus unserer Gruppe zum Schlaf nutzten.
- 3. Tag: Ming-Gräber und Große Mauer
Der dritte Tag empfing uns mit sonnigem Himmel und unser Führer Li verkündete, dass es bis zu 30 Grad warm werden sollte. Nach den leidvollen Erfahrungen des Vortags wollten wir diesen Worten keinen Glauben schenken und nahmen an Pullis und Jacken mit, was der Koffer hergab. Zu den Ming-Gräbern musste man ca. eine Stunde mit dem Bus fahren. Auf der Fahrt erklärte uns Li das Geburtenregelungsgesetz Chinas, das wohldurchdacht ist. Demnach dürfen Han-Chinesen, die ca. 90 % der Bevölkerung stellen, lediglich ein Kind haben. Sollte dennoch ein weiteres Kind zur Welt kommen, so ist dafür eine hohe Strafe zu bezahlen. Die kleineren Bevölkerungsgruppen dürfen – je nach ihrer Größe – 2 bis unendlich viele Kinder haben. So will man verhindern, dass die kleinen Volksstämme aussterben.
An den Ming-Gräbern angekommen, wussten wir nicht so recht, was uns erwartet. Ursprünglich hatten wir ja mit der berühmten Terrakotta-Armee gerechnet, doch die befindet sich leider etliche Hundert Kilometer von Peking entfernt. Von den Gräbern selbst sah man auf den ersten Blick nicht viel. In einem sehr weitläufigen Tal im Norden Pekings befinden sich 13 Stück davon. Zu erkennen waren sie an kleinen Tempeln, die auf großen Hügeln standen. Wir vermuteten, dass die Ming-Kaiser wohl in diesen Tempeln aufgebahrt wären, doch weit gefehlt. Die von uns besuchte Grabanlage war die größte: Ein mit einer 10 Meter hohen und 4 Kilometer langen Mauer umfasstes Areal bildete das Grab. Zuerst betrat man einen Garten, der zu einem großen Tempel führte (ca. 20 Meter Höhe). Nach diesem Tempel kam ein weiterer Garten und dann eine Art Burganlage, auf die man steigen konnte. Von oben hatte man einen wunderbaren Blick über das Tal, hinter uns erstreckte sich ein großer, bewaldeter Berg. So weit, so schön, doch wo war denn nun das Grab? Unser Führer erklärte es uns: „Früher war alles hinter uns flach. Man ist dann hergegangen und hat eine Fläche von ca. 1 Quadratkilometer auf eine Tiefe von 50 Metern ausgehoben. Irgendwo auf dieser Fläche wurde das Grab angelegt, bestehend aus 4 Kammern: Eine große, jedoch leere Hauptkammer, links und rechts davon kleinere Nebenkammern für die Frauen des Kaisers und an der Nordseite eine kleine Kammer für den Kaiser selbst. Nach dem Tod des Kaisers wurde dieser in der Kammer beerdigt, die Grube zugeschüttet und auf der ganzen Fläche ein Berg von ca. 100 Metern Höhe angelegt“ – eben der bewaldete Berg hinter uns. Bis heute wurde die genaue Grabstelle bei diesem Grab übrigens nicht gefunden. Allerdings bekommt man im Tempel eine Ausstellung von Fundstücken aus anderen Gräbern zu sehen, die allesamt sehr prächtig sind.
Nach diesem beeindruckenden Erlebnis gab es wieder das obligatorische Mittagessen, im Anschluss stand ein Verdauungsspaziergang auf der Chinesischen Mauer auf dem Plan. Das Gefühl auf der Mauer, die ja zu den Weltwundern zählt, war wirklich erhebend. Die Qualen des Aufstiegs holten uns jedoch bald auf den Boden der Tatsachen zurück. Es war teilweise so steil, das die Treppen eigentlich Leitern waren. Nach einer Stunde Mauerkraxelns waren wir endlich an einem Aussichtspunkt angelangt. Der Abstieg ging zwar schneller, doch danach fühlten sich unsere Beine wie Pudding an. Festes Schuhwerk ist unbedingt erforderlich.
Am Fuß der Mauer findet man unzählige Verkaufsstände für Andenken. Vor den betrügerischen Verkäufern hatte uns unser Reiseleiter schon gewarnt, besonders gerne wird Geld aus anderen asiatischen Ländern als Wechselgeld gereicht, das allerdings wesentlich weniger wert ist als der Yuan. Auch Jabber sollte einen tibetanischen Zehner zurückerhalten, hat aber dank der Warnung von Li aufgepasst und sich nicht abziehen lassen.
Nach der Rückkehr in unser Hotel am Nachmittag hielten wir erst mal ein kleines Schläfchen. Am Abend wuchs in uns die Unternehmungslust und vor allem der Hunger auf etwas deutsches. Wir entschieden uns zu einem Ausflug in das Paulaner Brauhaus im Lufthansa-Center. Ach, war das ein Abend! Der Wirt kam aus Bamberg, die Band aus den Philippinen und die Ober aus China – wie auch ein Großteil der Gäste. Wir aßen Schupfnudeln bzw. eine Hubertuspfanne und fühlten uns richtig wohl. Zum Nachtisch gab es dann einen kleinen Feigling nebst Ritual des auf den Tisch Klopfens, was für große Neugierigkeit bei den anwesenden Gästen sorgte. Am Ende eines langen Abends hatten wir unzählige Feiglinge konsumiert und eine Rechnung über 1.500 Yuan (= 210 Euro).... Merke: Alkoholische Getränke sind in den Lokalen sehr teuer!
- 4. Tag: Tempel des liegenden Buddah, Sommerpalast, Akrobatikshow:
Um 7:00 Uhr wurden wir drei geweckt, also meine Freundin, ich und mein Kater. Heute stand als erster Programmpunkt der Tempel des liegenden Buddha auf dem Programm. Hierbei handelt es sich um eine weitere sehr schöne Tempelanlage, deren Hauptstück eine riesige liegende Buddhafigur ist. Auch hier wieder Weihrauch und viele betende Asiaten. Wir kamen uns manchmal ein wenig deplaciert vor, wenn unser Führer sich zu seinen lautstarken Erklärungen direkt neben den Betenden aufbaute, doch ihm schienen diesbezügliche Skrupel fremd.
Nach dem Tempel folgte das obligatorische Mittagessen, danach sollte es laut unserem Führer in einen Park gehen, den sogenannten Sommerpalast. Was unser Führer da als Park bezeichnet, würde bei uns wohl eher Schwäbische Alb genannt. Die Geschichte, die hinter dem Park steckte, war jedoch sehr interessant und zeugte von der ehemaligen Macht und Herrlichkeit der Kaiser:
Einst gab es eine Kaiserin, die ihre Marine gerne bei Übungen beobachtete. Allerdings war der Weg von Peking ans Meer weit und beschwerlich, weshalb die Kaiserin auf den Gedanken kam, dass man doch einen See in der Nähe von Peking schaffen könne, auf dem die Marine ihre Übungen abhalten könne. Der Kaiserin Wunsch war Befehl, also wurde ein See mit den Ausmaßen des Chiemsees von Hand ausgegraben. Mit dem Aushub wurde eine Bergkette entlang des Ufers geschaffen.
Damit die Kaiserin einen guten Platz hatte, wurde ihr ein mehrstöckiges Marmorboot gebaut, an der Spitze einen Thron. Von diesem Platz aus begutachtete sie nun die Marine. So schön dieser Platz auch war, er hatte doch einen großen Nachteil: Bis zum Sommerpalast musste eine Strecke von fast 1,5 Kilometern zurückgelegt werden. Zwar wurde die Kaiserin in einer Sänfte getragen, doch direkt am Seeufer waren die Temperaturen für die Kaiserin einfach nicht zumutbar. Also wurde ein hölzerner, wunderschön bemalter Gang über die ganze Strecke am Seeufer entlang gebaut, in den man noch 4 Pavillions für eine Teepause integrierte.
Schwer beeindruckt machten wir uns auf den Rückweg ins Hotel. Am Abend gab es noch ein Abendessen und danach eine tolle Akrobatikshow. Hier endete das offizielle Programm; der letzte Tag sollte zur freien Verfügung sein. Allerdings bot Li für diesen Tag noch eine Rikschatour durch die über 1.000 Jahre alte Altstadt von Peking an, die wir uns natürlich nicht entgehen lassen wollten.
- 5. Tag: Shopping in Beijing
Der letzte Tag begann mit besagter Rikscha-Tour. Die Altstadt sah in unseren Augen sehr verkommen aus und wirkte mit ihren öffentlichen Toiletten wenig einladend. Die Häuser dort hatten alle kein WC, weshalb das Gassenklo benutzt werden musste. Dementsprechend sah es aus... Wir besuchten ein altes Theater der Peking-Oper und erhielten dort eine Tee-Probe, außerdem stand eine Markthalle, ein Kindergarten und ein privater Hausbesuch auf dem Programm.
Am Nachmittag bummelten wir durch die Einkaufszone und tauchten etwas in den basarähnlichen Markt ab, in dem es dann tatsächlich allerlei merkwürdige Dinge zu Essen gab: Skorpione und Maden am Spieß, gebratene Mäuse und andere undefinierbare Dinge. Ich aß einen Calamares-Spieß für 5 Yuan, dann suchten wir einen der über 30 Mc Donalds in Peking auf und zeigten auf das gewünschte Menü – wie gesagt, Englisch versteht niemand und die Chinesischen Zeichen sind schwer zu lesen.
Später gingen wir noch in einen Supermarkt und deckten uns mit CD's ein, die dort um die 12 Yuan kosteten und somit unglaublich günstig waren (wenn das die Gema wüsste). Außerdem waren wir noch im Zoo und haben die 7 Pandas dort bewundert.
- Fazit:
Ohne diesen Gewinn wären wir sicherlich nie nach China gekommen und hätten es wohl auch nicht vermisst. Nachdem wir dort waren, sind wir jedoch einhellig der Meinung, dass wir diese aufregende Erfahrung nicht missen wollen.
Was man aber auch nicht vergessen sollte, ist das Regime in China. Auf den ersten Blick wirkt alles sehr frei und westlich orientiert (40-Stunden-Woche, Läden etc.), doch man sieht auch viel Armee und Polizei auf den Straßen. Wie rigoros diese bei Flugblattaktionen durchgreifen, mussten wir zweimal am Tiananmen erleben. Es gibt in China einen starken Widerstand gegen das Regime, doch das Regime läßt keinerlei Kritik zu. Auch unser Reiseführer wurde während seiner Ausführungen mehrfach von anderen Chinesen gefilmt, die uns sehr merkwürdig vorkamen. Davon abgesehen ist es prinzipiell ratsam, Rucksäcke und Kameras vor dem Bauch zu tragen. Außerdem muss man bei Einkäufen an Souvenir-Ständen immer feilschen, was das Zeug hält. Dollar sind lieber gesehen als Euro und haben einen festen Wechselkurs. Direkt nach der Ankunft sollte man sich eine Karte mit dem Namen seines Hotels geben lassen, die man im Notfall einem Taxifahrer zeigen kann. Taxifahrten sind übrigens vergleichsweise günstig; für eine Fahrt von einer halben Stunde bezahlten wir 30 Yuan, also 4,20 Euro. Erwähnenswert ist noch die Sauberkeit in Peking und bei den Sehenswürdigkeiten. Keine Kippe bleibt lange liegen, überall sind Chinesen im Einsatz für mehr Sauberkeit. Außerhalb von Peking sieht es da allerdings düster aus....
Schi-Schi (Danke) für Euere Geduld!
Carpe Noctem, Euer Jabber weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Schlingel62, 20.08.2002, 17:09 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
ich habs mit dem Rad gemacht. gruss günter
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abutilon, 28.06.2002, 11:08 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Eine Reise würde ich auch mal gern gewinnen! Liebe Grüße Claudia
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Styrex_99, 13.06.2002, 20:45 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Jaja, der alte jabby...hmm...der bericht kommt mir irgendwie bekannt vor....kennse nen jabberwocky bei CIAO, LOL ?
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LeaofRafiki, 10.06.2002, 02:21 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
so ein Glück möcht ich auch mal haben ;-) LiebeNgruß, Lea
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Das muß man gesehen haben!
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Peking oder Beijing, wie sie die Chinesen nennen, ist wohl die sehenswerteste Stadt in China. Im Sommer relativ heiss und im Winter relativ kalt eignet sich besonders der spaete Fruehling oder der beginnende Herbst um diese geschichtstraechtige Stadt zu erkunden. Zu sehen gibt es vieles. Besonders beeindruckend ist sicherlich die ‘Verbotene Stadt’. Seit dem Film ‘Der letzte Kaiser’ kennt sie auch fast jeder Kinogaenger und man wird unweigerlich an viele Filmszenen erinnert, wenn man sich durch das Gelaende bewegt. Palaeste, Tempel, Wohnhaeuser,…alles ist so anders…..chinesisch eben.
Es gibt natuerlich auch noch viele andere Sehenswuerdigkeiten, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Himmelstempel, Sommerpalast, Maomausoleum,…um nur einige Highlights zu nennen.
Immer etwas Zeit sollte man auch fuer einen kleinen Einkaufsbummel oder fuer das Beobachten des bunten Treibens einkalkulieren.
Kulinarisch gibt es vielerlei Moeglichkeiten. Dass man hier natuerlich ‘chinesisch’ Essen geht versteht sich vohl von selbst. Nicht unweit des Platz des Himmlischen Friedens steht auch das beruehmteste Restaurant Pekings. Hier gibt es: Peking-Ente. Ein absoluter Genuss.
Auch wenn man kein absoluter China-Fan ist: Man kann auf die meisten chinesischen Staedte verzichten, aber Peking sollte man gesehen haben. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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DrDuke, 29.03.2002, 21:05 Uhr
Bewertung: weniger hilfreich
über so ein Land mit solch einer Geschichte kann man viel mehr schreiben
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ironeye, 29.03.2002, 20:59 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
sorry,aber für sn reichts nicht.MFG Ironeye
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_Woman_, 29.03.2002, 20:55 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
beim deinem 2 Bericht solltest dich vielleicht 'n bisschen mehr anstrengen. Aber is ja nicht so schlimm für'n Ersten. ciao
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liskailonka, 29.03.2002, 20:55 Uhr
Bewertung: weniger hilfreich
Dieser bericht ist wohl sehr dürftig, wenn man bedenkt das die Chinesen die größte Population de Welt darstellen.
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PEKING: mit Ente, Panda, Großer Mauer und Kaiserpalast
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Peking, die politische Metropole des großen kommunistischen China, war eigentlich eine staubige nördliche Grenzstadt zur Mongolischen Grenze, ehe sie zur Hauptstadt des Khan und zur nördlichen Hauptstadt wurde. Stars des Zoos sind die stolzen Pandas, die nahe Mauer, nördlich nur 30 bis 40 km entfernt ist unvergänglich.
Das Problem der gelbgrauen Sandwände, denen man entgegenkämpfen musste und auch heute noch muss, ist das gleiche geblieben. Auch heute hat Peking dieses Problem, wenn etwas Wind aufkommt, dann wehen Zentner von Wüstenstaub durch die Luft und verdunkeln den Himmel. Wer empfindlich ist mit der Nase und den Nebenhöhlen, der sollte es lieber lassen dorthin zu fahren.
Mit dem Merken des Hotelnamens habe ich relativ wenig Schwierigkeiten, den Namen Peking kann man sich merken, noch dazu ist das Haus das älteste, sozusagen die Grand Dame der Hotels der Hauptstadt. Es ist rund 100 Jahre alt und hat rund 900 Zimmer verschiedener Kategorien (schlicht modernere und weniger renovierte), hier fanden und finden noch heute große Tagungen des Chinesischen Kongresses, d.h. des Parlamentes statt, hier tagten schon der Republikgründer Sun, Mao und Tschu mit ihren Gefolgsleuten, so war auch bei einem meiner Besuche gerade der Versammlungsblock des Hauses gerade vom Nationalitäten-Parlament, das hier tagte, voll genutzt.
Im Vergleich mit den wirklich neuen und fast perfekten Häusern, wie z.B. dem World Trade Center und seinem China World Hotel, einem großen Laden, wo es wirklich, wirklich alles gibt, ist mein gutes altes Beijing heute nur noch ein Mittelklassehotel. Aufgrund des großen alten Namens und der immer noch guten politischen Beziehungen hat das Haus keinerlei Probleme immer ausreichend Gäste zu bekommen, auch wenn das Essen und die Dienstleistungen zu wünschen lassen dass diese besser wären. Das erinnert eher an ein mittleres Osteuropäisches Interhotel, das etwas aus dem Tritt gekommen ist, - der Dienst, egal was es ist, wirkt oft betont langsam und launig. Die Auswahl ist begrenzt, wenn auch die Preise (für Peking und Grandhotels) noch ziemlich zivil sind. Hier sonnt man sich eben, und wir als Gäste auch, im Glanz der rot-plüschigen Vergangenheit, wobei sich die kommunistische Periode dabei nur wenig von der vorangegangenen kaiserlichen unterscheiden dürfte. Mit einem modernen westlichen Grandhotel hat das wenig zu tun. Auch die Zimmer sind eher bescheiden, so ähnlich wie wir sie z.B. aus der Tschechei als „Apartma“ gewohnt sind, d.h. arrogant westlich einem mittleren Studentenheim vergleichbar. Sollte man deshalb wegbleiben oder umziehen? Nein, mitnichten, denn all die tollen, modernen Superhotels befinden sich irgendwo, am Stadtrand, am Flughafen, der Teufel weiß wo, nur nicht hier, im richtigen, quasi fußläufigen Ortskern der Hauptstadt, die U-Bahn-Station direkt vor der Türe. Ja, Peking hat eine U-Bahn, und diese ist erschreckend billig (0,50 Yuan), wenn auch von den Eingeborenen weniger genutzt als die stets überfüllten Busse (0,20 Yuan), vor deren Benutzung ich nur warnen kann. Die Währung nennt sich übrigens Rinminbi was soviel heißt wie Volkswährung, die Währungseinheit der Rinminbi heißt aber Yuan, so einfach ist das. Die U-Bahn ist übrigens ähnlich wie eine kleinere Märklin-Eisenbahnanlage: ein Kreis und ein extra Gleis, mehr nicht, und verbindet eigentlich nur den engeren Stadtmittebereich im den Tianmen-Platz und den Kaiserlichen Palast, nach draußen kommt man damit nicht.
Zu den angedeuteten Vorteilen des Hotel Beijing gehört neben dem Namen auch die phantastische Lage, man muss nur aus dem Hotel schreiten und sich einfach zu Fuß nach rechts wenden, dann kommt man mit ein paar Hundert Schritten zum Platz des Himmlischen Friedens, dem bekannten, seit mehreren Hundert Jahren, bei Kaisers wie auch danach bei den Kommunisten der größte Aufmarsch und Demonstrationsplatz (der Welt) überhaupt. Eigentlich vollzogen die demonstrierenden Studenten nur die bekannten Traditionen, dass sich das Volk dort versammelt, um rechter Hand dem Kaiser von seinen Sorgen und Nöten zu berichten. Wenn es rückwärts zum Museum der Geschichte der (kommunistischen) Chinesischen Revolution geht, so liegt geradeaus die Große Halle des Volkes, und mitten drin das Mausoleum des Grossen Vorsitzenden. Mich zieht mein Interesse jedoch immer nach rechts, durch das Tor des Himmlischen Friedens (Tian’anmen) gerade aus durch den Palast des Arbeitenden Volkes, durch den Park, in den Bereich des Gugong, des Kaiserpalastes, in die ehemals so genannte „Verbotene Stadt“, noch heute geschützt durch einen breiten Graben, im inneren eine wirkliche Stadt, anders kann man es nicht nennen, 960 m lang und 750 m breit, wie alles bei den alten Chinesen, rechteckig und ordentlich gegliedert. Da hatte alles seinen richtigen Platz. Da hier kein Kaiser mehr wohnt dient heute der größte Teil als Museum. Da kommt man durch die Tore Tian’anmen und Duanmen auf das große Mittagstor (Wumen) zu, das eigentliche Haupttor zum Kaiserlichen Palast. Weil es sich so schön anhört noch die Haupthallen des Palastes mit Halle der höchsten Harmonie (Taihe Dian), die Halle der Harmonie der Mitte (Zhongha Dian) und die letzte, die Halle der Bewahrung der Harmonie (Baohe Dian). Als eigentlicher Lebensraum des Drachenkaisers, wie man ihn auch nannte, sind die Drachen das allgegenwärtige, immer wiederkehrende Hauptmotiv.
Da auch in China gleiche gleicher sind, kann ich berichten, dass es auch im Kaiserpalast heute noch die Möglichkeit einer Bewirtung mit phantastischen Menu gibt, jedoch nur im Regierungsauftrage und für ganz besondere Gäste, - wobei ich dieses Glück nur einmal hatte. Normalere Sterbliche sollten fragen nach dem größten und berühmtesten Pekinger Entenlokal, dem „Quanjude Kaoya Dian“, im Quiamen-Viertel, meine Freunde, im Umgang mir US-Besuchern sehr erfahren, meinten jedoch wir sollten ins „Beijing Duck“, gegenüber dem Zhaolong Hotel, gehen, dem „Beijing Kaoya Dian“, was wir dann auch, mehrfach, mit steigender Begeisterung taten.
Dabei ist noch eines zu beachten: In der Regel haben diese besseren Lokale zwei Etagen, - die für das einfache Volk im Erdgeschoss, oft auch bei einem angesehenen relativ ärmlich um nicht zu sagen schmierig und unappetitlich, das echte recht gute Lokal befindet sich dann, meist durch einen Aufzug nach oben oder eine Treppe, im ersten Stock, da sitzen dann die gesetzteren Besucher und die ausländischen Gäste, die gut speisen gegen hohe Bezahlung.
Da gibt es dann die verschiedensten Vorspeisen, und, vor allem, die wirklich leckerste Ente, die man sich denken kann, würzig, schmackhaft, - etwas geschockt war ich allenfalls beim ersten Besuch, als ein Kellner (war wohl doch eher ein Koch in Weiß) vor unseren Augen sachkundig eine Ente in zeitungspapierdicke Scheiben zerlegte, so dass man bei Kosten fast das Gefühl hatte eine Zeitung zu essen, damit will ich nur sagen „etwas gewöhnungsbedürftig“. Bekommt man danach, allein gelassen, die Gelegenheit die Entenstücke nach eigenem Geschmack zu kosten, dann ist die Sache schon erheblich sympathischer. Ein befreundeter Chinesischer Geschäftspartner würde darauf nur sagen: darauf einen Maotai (Hirseschnaps) oder einen Mijiu (Reiswein), auch verschiedene Obstsaftsorten sind ziemlich gängig.
Verallgemeinernd sollte ich zusammenfassend feststellen, dass es in Peking zwei Welten gibt, so wie wir es ähnlich aus dem guten alten Ostblock kennen, da gibt es die (sau-) teuere Ebene für die Touristen, und die (manchmal dafür etwas weniger genießbare, nicht immer ganz saubere) Ebene für die eigenen Bürger, so auch die für weltreisen-erfahrene Gäste der Garküchen, bekannteste und wie wir feststellen konnten recht ordentliche ist die zwischen Trommel- und Glockenturm (Gulou / Zhonglou). Am besten habt mir dort (nicht mit Pommes vergleichbar) die Süsskartoffeln geschmeckt, auch ein kleines Wantan-Süppchen in Ehren kann bekanntlich niemand verwehren, außer man hat eben Bedenken wegen der Sauberkeit.
Während ein Hotelmenu oder das Essen in einem Touristen-Restaurant mehr kosten kann als in Westlichen kostet es in dar Garküche eben nur Pfennige, äh ... €-cent, nicht mehr, das ist eben der Unterschied, nicht nur in Peking. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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rolf-der-fuchs, 07.06.2003, 20:54 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
eine recht solide ente, klasse Bericht
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liulina, 24.02.2002, 17:07 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
sehtr schöner bericht über unsere hauptstadt und den großen kaiserpalast
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Beijing - Metropole zwischen Chaos und Kultur
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Die Maschine der Air–China ist im Landeanflug auf Beijing, es ist kalt dort unten!
Jetzt, am frühen Morgen bedeckt Raureif die Stadt, wir können im leichten Dunst nur schemenhaft etwas erkennen und trotzdem drängen alle zu den Fenstern.
Gut zu sehen ist die riesige Wand aus Hochhäusern und Bürotürmen die sich erfolgreich anschickt das alte Beijing zu verschlingen und dort, im Hintergrund noch zu erkennen, das müsste sie sein. Die Große Mauer!
Wir sind tatsächlich in Beijing und können es eigentlich noch gar nicht glauben. Unser Shuttlebus bringt uns zu unserem Hotel, es liegt ganz in der Nähe des Flughafens und ist wirklich komfortabel.
Der Nachteil ist der weite Weg in die Stadt, eine knappe Stunde Busfahrt muss man schon rechnen, der günstige Preis für die Reise rechtfertigt dieses Manko aber allemal.
Die preiswerten Beijingflüge beinhalten fast alle Hotels in Flughafennähe, das sollte man wissen!
Nach ein wenig Erholung vom Stress des langen Fluges wollen wir unsere erste Erkundung starten, der Bus vom Hotel in die Stadt fährt alle halbe Stunde, ein Plan dafür hängt aus. Wir nehmen gleich den nächsten.
Unsere Eindrücke auf der ersten Fahrt durch die grauen Vorortsiedlungen Richtung Stadtzentrum sind nicht unbedingt ermutigend, es herrscht das reinste Chaos, alles wirkt unfertig, überall wird gebaut. Der Verkehr auf den Straßen treibt einem den Angstschweiß auf die Stirn. Allein auf der Hinfahrt sehen wir 4 Unfälle, niemand regt sich jedoch sonderlich darüber auf!
Jetzt sehen wir sie auch zum ersten Mal, unsere von jetzt an ständigen Begleiter, immer in Massen auftretend bahnen sie sich den Weg durch das Chaos: Fahrräder und immer wieder Fahrräder!
Die Straßen werden jetzt immer breiter, der Verkehr nimmt, wenn das überhaupt noch möglich ist, zu.
Es dominieren jetzt die Busse, riesige Gelenkbusse die sich, ständig hupend, ihren Weg suchen.
Sie sind alle hoffnungslos überfüllt, der an den Haltestellen stattfindende Kampf um einen Platz lässt uns das Bild vom höflichen Chinesen schnell vergessen, hier gewinnt nur der Stärkste!
Man sollte diese Busse besser meiden und wenn nötig die U- Bahn oder ein Taxi nehmen.
Wir erreichen jetzt das Peking Hotel. Endstation für unseren Hotelbus, er wird uns hier heute abend auch wieder abholen.
Das Peking Hotel liegt recht zentral an der Dongchang’an Jie, von dieser Strasse aus kann man viele Punkte zu Fuß erreichen.
Es ist auch ein beliebter Treffpunkt für Europäer, hier kann man sich ungefragt ein wenig ausruhen, einen grünen Tee trinken und, ganz wichtig, die sehr sauberen Toiletten benutzen. Kein Europäer wird gefragt ob er Hotelgast ist. Wir werden hier sicher öfter mal eine Pause einlegen. Ein Tipp für alle Beijing Urlauber!
Unser erstes Ziel ist der Tian’anmen, der Platz des Himmlischen Friedens, seine unglaubliche Größe erschlägt den Besucher förmlich, man braucht eine ganze Weile um ihn zu überqueren.
Unweigerlich fällt einem jetzt das Jahr 1976 ein, das Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens, die Bilder von Menschen die von Panzern überrollt werden gingen um die Welt.
Die chinesische Führung wird das Ganze später einen „Vorfall“ nennen.
Bei diesem „Vorfall“ starben damals über 1000 Menschen auf bestialische Weise, solange ist das alles noch nicht her und dieses Land ist sicherlich noch lange nicht in einem politischen Gleichgewicht.
Jetzt erinnert nichts mehr daran, die Panzerspuren sind verschwunden, Scharen von Touristen bevölkern jetzt den Platz. Täglich werden hier Tausende von Filmen verknipst, als Hintergrund das überdimensionale, lächelnde Antlitz von Mao, der über dem Platz wacht.
Nicht weit davon entfernt steht sein Mausoleum in dem er in einem gläsernen Sarg ruht, die Menschenschlangen vor dem Eingang reißen nie ab. Überall zu sehen, die chinesischen Aufpasser, ein verbotenes Transparent würde sie sofort auf den Plan rufen!
Wir schauen uns ein wenig in den naheliegenden Einkaufsstraßen um und vergleichen hier und da die Preise, vieles ist immer noch wirklich günstig. In einem kleinen Eisenwarengeschäft fallen uns wunderschöne handgefertigte Küchenmesser in fantastischer Qualität auf, das Stück für umgerechnet 4 DM, bei uns würden diese Messer sicher erheblich mehr kosten! Ein prima Geschenk! Wir lassen uns gleich 12 Stück einpacken und ernten dafür erstaunte Blicke.
Ganz in der Nähe befindet sich die Wangfujing- Einkaufsstrasse mit dem schon legendären Kaufhaus Nr.1.
Viele traditionelle Geschäfte findet man hier allerdings nicht mehr, die modernen Einkaufszentren überwiegen.
Der Teeladen in der Nr.78 ist aber unbedingt einen Besuch wert.
Einen der Freundschaftsläden mit rein chinesischen Waren zu besuchen lohnt sich auch immer.
Der erste Tag ist schnell vorbei, wir steigen mit den anderen Hotelgästen in den Bus der uns zurückbringt. Es ist schon dunkel und in der Wärme des Busses schlafen fast alle sofort völlig erschöpft ein!
Am nächsten morgen gönnen wir uns ein ausgiebiges Schweizer Frühstück im Hotel.
Die weiteren Mahlzeiten werden wir in den Restaurants und Garküchen der Stadt einnehmen, hier kann man die ganze Vielfalt der verschiedenen Regionalküchen Chinas ausprobieren. In Beijing sind sie alle vertreten, essen wird hier zum Erlebnis. Ein kühles Tsingtao- Bier, nach deutscher Tradition gebraut, passt dazu hervorragend.
Unser heutiges Ziel ist die sog. „Verbotene Stadt“ offiziell heißt sie heute Palastmuseum.
Die Eintrittspreise sind gestaffelt, Chinesen zahlen deutlich weniger als wir Touristen!
Dafür haben wir einen extra Eingang, erhalten schöne bunte Eintrittskarten und bekommen einen Walkman überreicht, der uns mit Kommentaren auf deutsch durch die Anlage führen wird.
Man sollte sich für den Besuch einen Tag Zeit nehmen, es gibt unglaublich viel zu sehen, Details würden hier wohl den Rahmen sprengen.
Beijing ist eine Stadt voller Mauern und die Übersicht fällt schwer, man sollte hin und wieder in die kleineren Seitenstraßen gehen und bekommt dann einen kleinen Einblick in das teilweise noch recht dörfliche Leben in dieser Riesenstadt. Aber diese alten Viertel sind wohl alle dem Untergang geweiht, es wird sie bald nicht mehr geben.
Der allgegenwärtige Moloch des neuen Beijing schickt sich an, alles was nicht in das Fortschrittskonzept der Regierung passt, zu verschlingen, Traditionen zählen nicht, das Neue hat Vorrang, mit allen Mitteln wird dieses Konzept durchgesetzt.
Das gilt auch für den immer kleiner werdenden Altstadtkern mit seinen historischen Gebäuden, bald wird auch er Geschichte sein!
Hier besuchen wir die eindrucksvolle älteste Apotheke Chinas. Naturheilmittel und Kräuter werden hier nach Jahrtausendalten Rezepten gemischt und verkauft, Ärzte beraten die Kunden in langen Gesprächen und verschreiben die Mittel die dann nach Rezept vor den Kunden gemischt werden.
Heute ist es soweit:
Der Höhepunkt unserer Reise steht bevor, wir fahren nach Badaling, dort wollen wir das einzige von Menschenhand erschaffene Bauwerk das auch auf dem Mond zu sehen ist besuchen:
Die Große Mauer.
Wir sind früh aufgebrochen, doch es wimmelt schon jetzt vor Besuchern, ein Souvenirstand folgt dem nächsten, die Mauer ist teilweise vor Menschen nicht zu erkennen.
Es fällt schwer einen Platz zu finden um einen Eindruck von diesem unglaublichen Bauwerk zu bekommen, aber schließlich gelingt es uns doch und wir sind überwältigt, wir fühlen uns auf einmal ganz klein und unbedeutend.
Ursprünglich als Bollwerk gegen die Reiterhorden aus dem Norden gebaut, betrug damals ihre Länge tatsächlich 6400 Km! Im Laufe der Geschichte wurde davon allerdings einiges wieder zerstört. Durch die unmenschlichen Bedingungen beim Bau fanden damals viele tausend Menschen den Tod.
Wir werden sie nie vergessen, die Große Mauer, was ist dagegen ein Empire State Building?
Die ganz in der Nähe liegenden Ming- Gräber sind ebenfalls einen Besuch wert.
Eine Bustour die beide Ziele anfährt kann man bequem vom Hotel aus buchen, Abfahrt ist meist gegen 8 Uhr, abends ist man dann wieder zurück.
Beijing ist als Reiseziel für eine Woche sehr zu empfehlen, diese Stadt ist spannend , sehr facettenreich und kulturell unbedingt lohnenswert. Preiswerte Flüge mit Hotel um 1000 DM werden häufig angeboten und machen die Entscheidung vielleicht ein wenig einfacher.
Hier noch ein paar vielleicht nützliche Informationen:
Beste Reisezeiten sind das späte Frühjahr und der Herbst.
Die Sommer in Beijing sind heiß und die Winter sind kalt und trocken.
Die Netzspannung beträgt 220 Volt, man braucht aber spezielle Adapter, die in den meisten Hotels kostenlos zur Verfügung gestellt werden.
Besondere Impfungen und medizinische Vorsorge sind nicht nötig.
Man sollte aber Leitungswasser, Eiswürfel und Speiseeis außerhalb der großen Hotels meiden.
Kreditkarten und Reiseschecks bereiten beim Umtausch keine Probleme.
Für kleinere Läden und Taxifahrten sollte man immer auch kleinere Scheine bereit halten.
Für Zeitungsleser empfohlen: Die englischsprachige Tageszeitung „China Daily“. In den großen Hotels gibt es sie meistens kostenlos.
Die größeren Postämter haben von 8-19 Uhr geöffnet. Für Leute ohne Handy (soll es ja noch vereinzelt geben), hier ist telefonieren am günstigsten.
Hauptsprache ist chinesisch, englisch wird nur in den touristischen Zentren gesprochen. Taxifahren kann manchmal schwierig werden, am besten das Ziel im Hotel aufschreiben lassen.
Dieser Bericht soll nur die Lust auf Beijing wecken, viele interessante Punkte konnte ich hier nicht aufführen, es gibt auch jetzt noch so unglaublich viel zu entdecken.
Aber diese Entdeckungen wird man selber machen, wenn man sich entschließt diese immer noch einzigartige Stadt zu besuchen.
Ich fürchte nur das der Fortschrittswahnsinn der chinesischen Führung nicht mehr viel Zeit lässt für das schöne und kulturell so bedeutende Beijing!
Der Moloch des Neuen frisst weiter und seine Geschwindigkeit nimmt unaufhörlich zu! Es scheint so, als ob niemand ihn aufhalten könnte!
Bis denne, rispetto
©Rispetto, auch gepostet bei Ciao weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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anonym, 20.02.2002, 01:17 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
meine Welt
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mousebear, 14.02.2002, 08:51 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Wirklich sehr ausführlich. Gruß MOusebear
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Informationen
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