Ich war Hitlerjunge Salomon (Taschenbuch) / Sally Perel Testberichte

Tests und Erfahrungsberichte

• Ehrlich und bewegend ..

  

  03.08.2012, 03:16 Uhr von
  Huette1899
  

  5

  Bewertungen (25) / Kommentare (7)
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  Pro:

  Wissen über die historische Vergangenheit, Wahre Geschichte

  Kontra:

  -

  Empfehlung:

  Ja

  +++ Hallo liebe Yopi Leserinnen und Leser +++
  
  im Folgenden möchte ich euch meine Meinung zum Buch "Ich war Hitlerjunge Salomon" näher bringen.
  Die von Sally Perel erfasste Autobiographie "Ich war Hitlerjunge Salomon" erschien 1992 erstmals auf deutscher Sprache.
  
  Sally Perel beziehungsweise Salomon Perel wurde 1925 in Peine geboren. Als Jude erlebte er im Kindesalter die Machtergreifung Hitlers und wie Rassenhass, Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit immer mehr Anklang fanden.
  
  Nach Aufstieg des nationalsozialistischen Regimes galt es für Sallys Perel zu flüchten, um sich selbst vor dem propagierten Judenhass zu schützen. Die Flucht führte die Familie Perel nach Polen. Über Umwege wurde er im sowjetischen Teil Polens von der Wehrmacht festgenommen. Dadurch, dass er fließend deutsch sprechen konnte, konnte er unter dem Namen Josef Perjell als Volksdeutscher für die Wehrmacht als deutsch-russischer Übersetzer fungieren.
  
  Ständig musste er verbergen, dass er in Wahrheit Jude war, was besonderes dadurch, dass er beschnitten war, schwierig wurde und ihn immer wieder in knifflige Situationen brachte. Nach 2 Jahren an der Front kam Sally / Josef in eine Schule der Hitlerjugend. Auch hier war es weiterhin schwierig zu verbergen, dass er Jude war, vor allem in den Sportgemeinschaftsduschen seiner Schule.
  
  In "Ich war Hitlerjunge Salomon" beschreibt der Autor Sally Perel natürlich sehr wahrheitsgetreu wie die Verbrechen des Nazi - Regimes einen jungen,jüdischen Mann in Angst und Verzweiflung trieben. Jahrelang mit der Angst zu leben, dass jeden Moment die Tarnung auffliegen könnte. Die Angst, dass in der Gemeinschaftsdusche doch jemand merken könnte, dass er beschnitten ist.
  
  Die Ziele Freiheit und Leben trieben Sally Perel durch diese Zeit und so können wir heute, nachdem er seine Erlebnisse zunächst 40 Jahre lang in Israel verarbeitet hat, in seiner Autobiographie nachlesen, wie Nazideutschland so viele Existenzen auslöschte und Angst und Schrecken verbreitete.
  
  Ich persönlich hatte das Glück auf einer von Perels Lesetouren in Deutschland zu Gast zu sein. Es ist nochmal umso bewegender, wenn dieser tapfere Mann das Erlebte noch einmal Revue passieren lässt.
  
  Insgesamt ein unfassbar bewegendes Buch, das ich grundsätzlich JEDEM empfehlen kann. weiterlesen schließen

  Kommentare & Bewertungen

  • 

    Noire, 03.08.2012, 17:49 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    Auf ins Wochenende. :D Lieben Gruß Noire

  • 

    anonym, 03.08.2012, 14:03 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    LG und ein sonniges Wochenende. Würd mich freuen, wenn du auch bei mir mal reinschaust.

  • 

    atrachte, 03.08.2012, 12:47 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    sh. lg

  • 

    peter_nordberg, 03.08.2012, 12:36 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    Schöner Bericht von dir. Freue mich über ne Gegenlesung! lg

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• Ergreifend und Erschütternd zugleich

  

  25.05.2006, 23:33 Uhr von
  Moenchen24
  Auszeit bei Yopi ist nun vorbei, werde jetzt wieder regelmäßig hier anzutreffen sein ;O)

  5

  Bewertungen (58) / Kommentare (26)
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  Pro:

  Leicht verständlich geschrieben, authentisch, sehr sehr nachdenklich stimmend

  Kontra:

  eigentlich nichts, obwohl ich als Titelbild etwas interessanteres gewählt hätte

  Empfehlung:

  Ja

  DAS BUCH
  ************
  "Hitlerjunge Salomon"
  damaliger Verkaufspreis 28,00 DM/heute 7,95 €
  
  Deutsche Erstausgabe: 1992 Nicolaische Verlagsbuchhandlung Beuermann GmbH
  
  Schriftsteller: Sally Perel
  
  Seiten: 196
  
  Länge: 226mm
  
  Breite: 144mm
  
  Höhe: 25mm
  
  Gewicht: 381g
  
  Das Buch "Ich war Hitlerjunge Salomon" ist eine authentische Autobiographie des Sally Perel. Das Buch erzählt die wahre Geschichte des jüdischen Jungen Sally Perel, der als Joseph Perjel drei Jahre in der Elite-Schule des Führers in Braunschweig alles mitmachte ohne als Jude entdeckt zu werden.
  
  Seine wahre Identität zu verheimlichen war ein schwieriges Unterfangen, denn er war in Peine nahe Braunschweig geboren und aufgewachsen. Dort war seine jüdische Identität bekannt. Weiterhin musste er ständig seine Beschneidung verstecken und stets einen kühlen Kopf bewahren, wenn unübliche Anfragen kamen.
  Wäre er entdeckt worden, hätte dies seinen Tod bedeutet.
  Nach dieser Zeit hat Sally Perel Deutschland verlassen und lange gebraucht, um das Erlebte zu verarbeiten, bevor er sich schließlich entschlossen hat, ein Buch mit seiner Geschichte zu schreiben.
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  Zum Inhalt:
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  Der Jude Sally Perel rettete sein Leben in dem er sich als Hitlerjunge Josef Perjell ausgab und so in der Haut seines Feindes steckte.
  
  Dieser Zustand kam aber nicht von ungefähr und er hatte selbst auch nicht vor sich als Hitlerjungen auszugeben, es war tatsächlich mehr oder weniger ein Zufall.
  
  1925 wurde Salomon Perel im niedersächsischen Peine geboren. Mit 10 Jahren verlässt er mit seiner Familie Peine um vor den Nazis zu fliehen und zieht nach Lodz (Polen).
  1939 sollte er in das hebräische Gymnasium überwechseln, doch im September marschieren deutsche Truppen nach Polen, die Schule wird geschlossen, Nachrichten erreichen die Familie, dass alle Juden in ein geschlossenes Ghetto verbracht werden sollen. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Polen flieht er mit seinem Bruder nach Russland und lässt die Eltern in Polen zurück, welches ihnen später zum Verhängnis werden sollte den dort kamen sie um.
  
  Im Dezember überqueren die beiden den Fluss Bug und damit die Grenze nach Russland. Sally kam in ein russisches Waisenhaus in Grodno, während Isaak weiterreiste nach Wilna im Baltikum. Im Waisenhaus besucht ihn dann überraschend seine Schwester Bertha, der es noch gelungen war, aus dem Ghetto zu flüchten. Bertha zieht ebenfalls weiter nach Wilna.
  Zu Beginn des Blitzkriegs in Russland fällt Salomon jedoch in die Hände der deutschen Wehrmacht. In Todesangst erklärt er den Deutschen "Ich bin Volksdeutscher" so wurde aus dem ehemaligen Juden ein Anhänger Hitlers.
  
  Er wird nun von der 12. Panzerdivision auf ihrem Feldzug nach Osten mitgenommen, als Maskottchen und als Übersetzer bei Verhören, vor allem von russischen Offizieren. Er erwirbt sich das Vertrauen der Mannschaft und wird sogar vom kinderlosen Kompanie-Chef, Hauptmann von Münchow, adoptiert; "Du wirst Joseph von Münchow heißen."
  
  In vielen Details und Episoden schildert Sally Perel seine Erlebnisse an der Ostfront, unter anderem auch mit dem homosexuellen Arzt Heinz, der beim Baden hinter Sallys Geheimnis kommt (Beschneidung), aber zu ihm hält.
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  Mein Fazit zum Buch:
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  Wie furchtbar muss es für den armen Salomon gewesen sein zu dem Feind über zu wechseln, welcher seine Eltern auf dem Gewissen hat. Nicht nur seine Wortauswahl musste er gezielt treffen um kein Aufsehen zu erregen, nein auch in seiner Gestik, Bekleidung einfach sein ganzes Wesen musste er ändern um den perfekten deutschen Nazi zu entsprechen.
  
  Was mich persönlich sehr berührt hat sind immer wieder die Situationen in denen er sich vom beispielsweise Lehrer anhören muss das man das jüdische Volk ausbluten lassen muss. In diesem Schmerz und als eigentlicher Feind der Deutschen sein wahres "Ich" zu wahren stelle ich mir persönlich sehr schwer vor und weiß nicht ob ich es selbst könnte, wahrscheinlich würde ich es für eine gewisse Zeit aushalten, aber irgendwann würde es aus mir raussprudeln und ich würde Amok laufen. Ich bin eh ein Mensch der sich leicht zu tief in die Situation anderer reinversetzt und mich hat dieses Buch daher auch sehr berührt.
  
  Interessant ist auch wie Perel den Bezug zur heutigen Zeit herstellt und nicht nur auf die Vergangenheit blickt, so dass auch eher die jüngere Generation vielleicht einen Bezug zum Buch aufbauen können.
  
  Aber so unglaublich sich diese Geschichten aus Perels Buch auch lesen mögen, sie sind trauriger Weise Realität und nicht aus einem Phantasiepinsel entstanden.
  
  Am Anfang des Buches hat Perel eine Widmung hinterlassen welche wie folgt lautet:
  
  """""""""""Dem Andenken meiner Mutter Rebekka, meines Vaters Israel und meiner Schwester Bertha, die dem Holocaust zum Opfer fielen,
  und dem Andenken meines Bruders Isaak gewidmet, der starb, während ich diesen Bericht verfasste""""""""""""""""
  
  Zur Aufmachung des Buches muss ich allerdings schreiben das es recht unspektakulär ist und in vollen Bücherregalen wohl eher weniger auffallen würde, da hätte man farblich und von der Schrift mehr rausholen können.
  
  Fotos sind in diesem Buch leider auch nicht zu finden. Ich persönlich finde solche Dramen die auf Tatsachen beruhen ja immer noch etwas ergreifender wenn man sich dazu noch einige Orginalfotos ansehen kann, aber gut das Buch ist ja auch wirklich so geschrieben, das man Kraft seiner Phantasie sich seine eigenen Bilder schaffen kann.
  
  Auch gut finde ich die Zeitungskomentare zum Buch die auf den Umschlag (Innenseite) gedruckt wurden, es handelt sich hier wirklich um einen Bestseller.
  
  Es handelt sich bei diesem Buch zwar um ein Drama, was wirklich sehr zu Herzen geht, jedoch hat der Schreiber Perel auch immer wieder einige witzige Passagen eingebaut, was man erst mal schaffen muss bei solch einem anspruchsvollen Buch.
  
  Das Buch ist insofern gut geschrieben, das man sich wirklich in jede Situation der Erlebnisse reinversetzen kann, es ist geschrieben wie ein Tagebuch und reißt damit unheimlich mit, man möchte es eigentlich garnicht mehr aus der Hand legen und wenn man es ausgelesen hat, wird man sich noch viele Gedanken über die Geschehnisse machen müssen. Eines meiner Lieblingsbücher und von daher sehr empfehlenswert.
  
  **Vielen Dank an alle fleißigen Leser und Bewerter** weiterlesen schließen

  Kommentare & Bewertungen

  • 

    snoopy202, 02.11.2006, 23:16 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    Guter Bericht. sh und lg. Udo

  • 

    Venezianerin_2005, 31.05.2006, 11:30 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr guter Bericht. LG Ina

  • 

    topfmops, 30.05.2006, 14:37 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    . . . und jetzt waren es 105 imehls von yopi auf einen Schlag. Donnerwetter!! Sieh’ste Helga, geht doch!! Aber die Lahmarschigkeit ist noch zu gange!!

  • 

    Engal00, 30.05.2006, 10:01 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    Klingt sehr interessant! VLG Anja

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• Er überlebte in der Uniform seiner Feinde

  

  24.09.2005, 22:23 Uhr von
  la_fragile
  

  5

  Bewertungen (30)
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  Pro:

  Wahre Geschichte, ehrlich, andere Perspektive als sonst

  Kontra:

  Nichts

  Empfehlung:

  Ja

  ... ein erschütterndes Schicksal.
  
  Es gibt viele Bücher über die Holocaustzeit, meistens aus der Sicht eines Juden. Hier ist es auch so, aber auch ganz anders: Sally Perel entkam dem Holocaust, weil er sich als einen von ihnen ausgab - ein Nazi in der Hitlerjugend, Jupp Perjell.
  
  Nach über 40 Jahren lüftet er sein Geheimnis; seine Geschichte, die wirklich passiert ist. Ich muss dazu sagen, dass wir das Buch in der Schule gelesen haben und der Autor auch bei uns war und erzählt sowie Fragen beantwortet und die Bücher signiert hat.
  
  Erstmal, damit ihr euch in der Geschichte zurechtfindet, die Kurzbeschreibung von Amazon:
  
  "Der Jude Sally Perel rettete sein Leben in der Haut des Feindes als Hitlerjunge Josef (Jupp) Perjell. 1925 wurde Salomon Perel im niedersächsischen Peine geboren. Als Zehnjähriger weicht er mit seiner Familie der braunen Gefahr und zieht nach Lodz. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Polen flieht er mit seinem Bruder nach Russland. Die Eltern bleiben im Ghetto zurück, wo sie später umkommen. Bei Beginn des Blitzkriegs gegen Russland fällt er in die Hände der deutschen Wehrmacht. Den sicheren Tod vor Augen erklärt er „Ich bin Volksdeutscher“ und nimmt eine neue Identität an. Er muss in die Hitlerjugend eintreten, und ein SA-Mann wird zu seinem Vormund bestellt."
  
  Eine Biographie des Autors ist hier nicht nötig, da ja das Buch eigentlich eine ist. Deswegen eine kurze Beschreibung des Buches (Foto ist oben zu sehen):
  
  - 207 Seiten, Preis: 7,95 €
  - 15. Auflage, erschienen 2001 im Heyne Verlag
  - vom Autor erweiterte Taschenbuchausgabe
  - mit dokumentarischen Fotos
  - Vor- und Nachwort des Autors
  
  Es ist schwer, die Eindrücke zu beschreiben, die das Buch zusammen mit den Fotos und vor allem zusammen mit dem Autor hinterlässt.
  Unglaublich, was er durchgemacht hat. Unglaublich, wie er es geschafft hat, eine zweite Identität anzunehmen. Und unglaublich, wie er überlebt hat.
  
  Eine Szene ist mir sehr stark in Erinnerung geblieben: Jupp ist in der Klasse und er hat "Rassenkunde". Der Lehrer erklärt die Merkmale eines Juden und plötzlich ruft er Jupp auf. Er hat Angst, nun entdeckt zu werden, aber was dann folgt, ist fast schon komisch:
  
  "»Schaut euch alle Josef an! Er ist ein typischer Abkömmling der ostbaltischen Rasse.« So sprach der Lehrer. Oh, Himmel, lobet, preiset! Tausende von Forschungsarbeiten der Nazi-Rassenkundler wurden in diesem Augenblick ad absurdum geführt."
  
  So bleibt mir als Fazit nur zu sagen: lest dieses Buch. Ganz einfach. weiterlesen schließen