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Reflektion eines Beitrags u. seiner Bewertungen bei Yopi
31.08.2002, 11:39 Uhr von
Andreas68
Mich reizen bei Yopi die Kommunikationsmöglichkeiten, die sich ergebenden Verknüpfungen, das Kenn...1Pro:
Liebe ist vielleicht das einzige, wofür sich dieses Leben lohnt. Vielleicht ist sie sogar alles, was es überhaupt gibt.
Kontra:
In ihrer Kleinlichkeit meinen Menschen, sie Ordnungen u. Restriktionen unterwerfen zu müssen.
Empfehlung:
Nein
Ein Mädchen schreibt in einem Forum, in dem Unbekannte davon lesen werden, von ihrer Entjungferung. Sie gibt an, lange überlegt zu haben, ob sie sich über eine dermaßen intime Erfahrung veröffentlichen sollte. Schließlich wag sie es.
Sie wollte den ersten Verkehr. Als sie ihn beginnt, stellt sie fest, dass es nicht geht. Sie will nicht weiter machen. Sie fordert den Mann auf, abzubrechen. Er macht einfach weiter.
Zumindest strafrechtlich betrachtet erfüllt das den Tatbestand der Vergewaltigung.
Zum Sex gehören immer zwei, in jeder Phase. Die Frau hat das Recht, abzubrechen; der Mann hat sich zu fügen. Kann o. will der Mann nicht mehr, hat die Frau keine Möglichkeit, ihn zum Weitermachen zu zwingen.
Der Mann hat sie. Er ist stärker, kann Gewalt anwenden. Er hält sie einfach fest u. fickt sie, gegen ihren Willen, ihr Weinen, ihr Flehen. Ihre Tränen kümmern ihn nicht und nicht ihr Blut. Das Kondom zerreist u. bei ihr kommen Ängste vor ungewollter Schwangerschaft hinzu. Sie wird verletzt, so sehr, dass sie noch zwei Wochen lang blutet.
Sie erlebt Momente in ihrer subjektiven Hölle. Sie ist erniedrigt. Sie hat Körperteile eines ungeliebten Fremden mitten in ihrem eigenen Körper, über den sie nur selbst bestimmen sollte, u. dessen Ausscheidungen verteilen sich in ihrem Leib.
Beschmutzt, befleckt, sich ekelnd vor ihm u. sich selbst, Brechreiz beim Gedanken, sein Kind, womöglich seinen Sohn, empfangen zu haben, Angst vor den Selbstvorwürfen bei der Abtreibung, Angst, vernichtend, unterbrechend, eingreifen zu müssen, wo ein Menschenleben von Natur her heran reift, alles dafür vorbestimmt, auf dem Wege, im Wachstum ist, eine eigene Persönlichkeit entstehen zu lassen, jemandem mit seinem Ich, wie du u. ich eins haben.
Wir Männer haben es in dieser Hinsicht relativ leicht: Wir stecken etwas von uns in den Körper eines anderen Menschen. Frauen dagegen nehmen den Teil eines anderen Körpers in sich auf. Somit müssen sie viel mehr Nähe zulassen. Das erfordert mehr Vertrauen. Männer, stellt Euch vor, ihr würdet gegen Euren Willen von einem anderen Mann anal penetriert werden.
Nun wisst ihr ansatzweise, wie es Frauen geht.
In ihren eigenen Worten schreibt sie ihr Erleben auf, vielleicht nicht mit Weltliteraturniveau, aber auch nicht kauderwelschend. Sie versteht es, sich leicht lesbar u. natürlich auszudrücken. Vielleicht ist sie Hausfrau u. Mutter, vielleicht Bankangestellte o. Dipl.-Kauffrau, vielleicht Fachhochschülerin. Sie schreibt, wie sie es kann u. erlernt hat mit ihrem etwas überdurchschnittlichen Bildungsstand.
Sie benutzt das Forum wie einen Therapeuten, wie eine unbekannte Person, vor der sie sich von der Seele redet (schreibt), was sie belastet. Durch die Verschriftlichung ihrer Gedanken u. Gefühle gestaltet sie sich diese greifbarer. Vielleicht geht es ihr besser, nachdem sie aufgeschrieben hat, was ihr widerfahren ist.
Dann schaut sie sich nach den Reaktionen der Leser um. Vielleicht hofft sie auf ein tröstendes Wort. Sie sieht die vielen Bewertungen als sehr nützlich, wissend, das diese i.d.R. in der Hoffnung abgegeben werden, selbst in gleicher Weise bewertet zu werden. Die 15 Euro locken, obwohl aufgrund der Netzgebühren unter dem Strich viel weniger verbleibt. Interessant sind die Kommentare, auf die sie gespannt ist, doch solche bleiben aus. Ob sie daran denkt, dass viele lieber auf einen Kommentar verzichten als etwas Plattes oder Unpassendes wie z.B. "Kopf hoch" zu schreiben?
Sie erfährt der Menschen Gleichgültigkeit ggü. ihrem Erleben. Ungläubig forscht sie nach denen, die ihren Beitrag sogar schlecht bewertet haben, stellt fest, dass es Menschen sind, die Helfen, Beistehen, Erziehen professionalisiert haben, Menschen, von denen sie am ehesten Verständnis u. Mitgefühl erwartet hätte. Sie fragt nach dem Grund der schlechten Bewertung, vielleicht etwas wütend, vielleicht enttäuscht, vielleicht sogar etwas ängstlich, sicherlich nicht ohne Hoffnung auf Klärung.
Sie erhält Antwort, indem man sie verscheißert.
Nun weiß sie um die Oberflächlichkeit der Menschen, ihre Verlogenheit, Indolenz u. Rücksichtslosigkeit. Sie erfährt diese ausgerechnet von Menschen, die wissen, was sie mit solchem Verhalten anrichten können, die nicht müde werden, humanistische Schönrede zu sprechen. Dem bösen Mitmenschen, der eher an das spenglerische Menschenbild des wilden Tieres Mensch, das erzogen u. kultiviert werden muss, glaubt, werfen sie vor, die Menschen nicht zu lieben oder gar inhumane, faschistoide, unsoziale u.s.w. Ansichten zu vertreten. Sie halten ihm ihr rousseausches Menschenbild des guten Wilden entgegen, der, von Geburt u. Natur aus lieb, nur durch seine Umwelt verdorben wird. Damit setzen sie sich im Leben durch. Irgendwann glaubt man ihnen, verleiht ihnen Entscheidungsgewalt u. gestalterische Macht, in der Hoffnung, alles würde besser werden aufgrund ihrer guten Absichten, ihres Mitgefühls, ihrer Liebe zu den Menschen. Und dann fällt man damit auf die Schnauze. Toll.
Wer die Menschen kennt, liebt die Tiere.
Mich hat ihre schlichte Darstellung ergriffen. Es war nicht belastend, ich habe mich nicht weinend in die Ecke gesetzt. Da war nur ein sekundenlanges, komisches Gefühl im Bauch: Mitleid, Einfühlung, Verstehen. Auch Hass spürte ich, auf solche Strolche wie den Mann, von dem sie geschrieben hat. Ich musste solche Typen kennenlernen u. erlebte, wie sie sich ihrer Heldentaten brüsteten, wie sie über das Mädchen herzogen, die für sie eine dumme Schlampe war. Sie hatte ihnen vertraut! Sie merken noch nicht einmal, wie armselig sie sich selbst darstellen, indem sie ihr Opfer derartig durch den Dreck ziehen, kommen nicht auf die Idee, den Umkehrschluss zu ziehen, wonach eine "wertvolle" Frau sich mit ihnen niemals eingelassen hätte. Sie feiern sich u. merken nicht, preiszugeben, dass sie menschlicher Abschaum sind.
Ich fühlte mich berufen, ihr die Hand auf die Schulter zu legen, ihr in die Augen zu sehen u. zuzunicken - oder sie einmal vorsichtig in die Arme zu nehmen. Das konnte ich nicht, ich las ja nur von ihr. Also versuchte ich, ihr das mit zwei, drei Zeilen eines Kommentars zu vermitteln, in der Hoffnung, sie könnte sich dadurch in die Arme genommen fühlen. Ich vergab mir nichts dabei. Ich wurde meiner Seele, meinem Menschsein gerecht, indem ich versuchte, ein bisschen zu helfen, Gefühl zu zeigen, so wenig, wie ich es in der Situation konnte, aber besser wohl als gar nicht. Sie wird in ähnlicher Situation vielleicht wenigstens zu Gleichem bereit sein, nicht einmal mir, sondern anderen ggü. Das Herumgetrete auf ihr, ihrem schlichten Aufsatz u. ihren darüber vermittelten Gefühlen hätte gewiss auch initialisierend gewirkt. Sie hätte es nächstesmal bei anderen auch so gemacht, die so Behandelten wiederum bei anderen u.s.w.
Eine schöne Welt, die wir uns bauen!
Professionelle Helfer wissen um derartige Mechanismen. Sie haben sie studiert. Welcher Schluss also ist daraus zu ziehen, wenn sie den Impuls zu solchen Verhaltensmustern vermitteln? Drängt sich nicht zwangsläufig der Gedanke an Vorsatz auf?
Ich bin nicht übertrieben sentimental, aber ich halte Sentimentalität auch nicht für lächerlich. Ich habe einfach meine Gefühlsfähigkeit nicht zugeschüttet, obwohl ich auch schon Schlimmes erlebt habe u. oft kurz davor stand, mich für alle Zeiten abzuschotten u. nichts mehr an mich heranzulassen: Ich habe das nicht zugelassen, weil ich zu erkennen glaubte, dann weniger Mensch zu sein. Ich habe mich gezwungen, mich meinem Sentiment zu überlassen, um m.E. wertvolle menschliche Eigenschaften nicht zu verlieren. Das hat mich unglücklich gemacht, teilweise depressiv, wütend, teilweise hasserfüllt. Es lässt mich in manchen Momenten, bei manchem Erleben sofort eine Verteidigungsposition einnehmen, die nicht immer hilfreich dabei ist, seine Überlegugen u. Empfindungen anderen verständlich zu machen.
Aber ich bin nicht (innerlich) gestorben, wie ich es so oft befürchtet habe.
Ich schwätze nicht von Mitgefühl u. Menschlichkeit. Ich bin kein "Weichei", bin bereit, zu kämpfen, mich zu verteidigen, auch körperlich, auch mit den Waffen, an denen ich ausgebildet bin, sollte das jemals die Ultima Ratio sein. Sogar angemessen zu bestrafen bin ich bereit u. in der Lage, wenn ich im Einzelfall davon überzeugt bin, es wäre sinnvoll o. gar hilfreich, aber ich genieße keine Lust dabei, sondern es tut mir Leid. Ich bin auch ängstlich, aber ich kann meine Angst überwinden u. habe das schon oft getan. Ich kann hart sein, aber ich muss es nicht u. ich will es nicht, wenn es anders geht.
Ich will noch mehr von mir verraten: Mir sind Formen u. Fantasien devianter Erotik nicht unvertraut, die sogar Ähnlichkeit mit dem geschilderten Erleben habe können oder sogar noch schlimmer sind. Aber ich weiß meine Fantasien von meinem Handeln zu trennen u. meine Lust u. Gier von meinen sanfteren Gefühlen. Ich bin Mensch, keine blutrünstige, perverse, geile Kreatur. Das verbietet es nicht, es im Kopfe o. im künstlerischen Ausdruck zu sein u. auszuleben, vielleicht, weil man gerade dann nicht Gefahr läuft, es irgendwann in Taten auszuleben. Während Gutmenschen mich solcher Fantasien o. ihres Ausdrucks wegen, z.B. in Wort u. Bild, vielleicht am liebsten einsperren würden, sind sie nicht bereit o. imstande, Gefühl zu haben o. zu zeigen u. anderen mit der von ihnen beschworenen Liebe gegenüberzutreten, wenn diese sie wünschen o. brauchen u. sie eigentlich angebracht wäre.
Ich denke in letzter Zeit oft an meinen Opa, den ich sehr geliebt habe, der mir als Knaben bester Freund, wichtigster Mensch, Spielkamerad, Person absoluten Vertrauens, Vorbild u. Respektperson, der ich ggf. auch zu gehorchen hatte, war. Angesichts eigener Verfehlungen bemerkte ich seine berechtigte Traurigkeit, sodass ich mein Verhalten änderte, um ihn, den Geliebten, nicht zu enttäuschen. Außerdem verstand ich mit der Zeit immer besser, was er mir gelegentlich vortrug: "Was du nicht willst, dass dir man´s tu, das füg´auch keinem anderen zu!" Ich verinnerlichte es gerade durch die bildende Erfahrung eigenen Leids, die, wie ich langsam glaube, unverzichtbar für die Seelenentwicklung ist u. die den Verwöhnten vielleicht abgeht, wodurch sie sind, wie wir sie erleben: indolent, wenn nicht gar boshaft, zumindest so, dass wir leiden.
Oder bin ich verrückt geworden, übersensibel? Ich trug Freundinnen, von denen ich voller Selbstverständlichkeit annahm, sie würden verstehen, den Fall vor. Ich ließ sie den Aufsatz des Mädchens lesen. Sie reagierten nicht.
Ich bin allein.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-08-31 09:39:12 mit dem Titel Liebe - und was sie für mich bedeutet. Entwurf einer anderen Betrachtungsweise
Eine sehr gute und feste Freundin von mir besaß lange Jahre einen Kater.
Man muss diese Tiere kennen, um sein Verhalten ihr ggü. beurteilen zu können. Er wollte nicht nur einen warmen Platz zum Liegen, Futter und Streicheleinheiten, die der Mutter Lecken ersetzen.
Jederzeit hätte er weggehen können, denn er durfte hinein u. hinaus, wann immer er es wollte. Doch er kam immer wieder zurück, auch wenn das Geld knapp war u. das Futter das billigste.
Bevor er zum Fressnapf geht, begrüßt er sie erst, maunzt sie an, reibt seinen Kopf an ihr, lässt sich streicheln.
Er liebt sie.
Gleichermaßen innig ist ihr Verhältnis zu ihm. Er ist nicht ihr Kater, sondern wohnt bei ihr. Dennoch sind beide ein Paar. Manchmal begleitet er sie sogar, wenn sie spazieren geht. Sie ist unglaublich besorgt um ihren Kater, entzückt, wenn er sie beachtet o. zu ihr ins Bett kommt (Katzen sind sauber, sie dürfen das). Wenn sie mit ihm kuschelt u. spricht, strahlt das Glück aus ihr heraus. Ihrem Kater ist das manchmal, wenn auch selten, zuviel. Dann geht er, langsam, ohne von ihr zu flüchten, ganz vorsichtig, als wollte er sie nicht verletzen.
Er will sie nicht verletzen!
Niemals aber reagiert ihr Kater darauf gleichgültig. Und nichts an seinem Schicksal ist ihr gleichgültig.
Jüngst ist ihr ein kleiner schwarzer Maikater zugelaufen. Er ist frech u. ungestüm, wie es seiner Katzenjugend entspricht. Doch auch er wirft die Schnurrmaschine an u. sucht seinerseits nach Zärtlichkeit u. Nähe. Sie ist völlig verzückt u. vernarrt in den kleinen, verspielten u. manchmal noch tollpatschigen Kerl.
Ich konnte beobachten, wie sie sich ihrem alten Kater ggü. verhält. Es hatte sich keine Veränderung ergeben. Sie liebt ihn ebenso wie zuvor, als sie mit ihm alleine war. Sie achtet nur ein bisschen darauf, niemanden zu bevorzugen.
Der alte Kater reagiert auf den Jungen manchmal etwas eifersüchtig, nach Katzenart eben. Aber er nimmt auch Rücksicht! Er lässt ihn sogar an seinen Futternapf. Frechheiten des Kleinen weiß er mit einem leisen Zischen zu begegnen. Der Kleine trollt sich dann sofort.
Sie, die weniger Besitzerin als Freundin beider Kater ist, hat nun nicht ihre Liebe aufzuteilen, sondern hat mehr Liebe als zuvor in ihrem Leben. Sie war zuvor glücklich im Erleben schöner Momente mit ihrem alten Kater. Nun ist sie glücklich im Erleben schöner Momente mit ihrem alten u. dem jungen Kater, zusammen oder getrennt.
Ich kenne eine Mutter, die ihre erstgeborene Tochter in so vernarrter Weise liebte, dass das Kind schon im Alter von 3, 4 Jahren divaartige Allüren an den Tag legte. Es war schlichtweg verzogen, aber die Mutter war glücklich. Als ihre Tochter fünf war, schenkte sie noch einem Sohn das Leben. Auch ihn liebte sie in gleicher Weise, er wurde verhätschelt u. verwöhnt (u. nat. auch verzogen).
Ihre Tochter litt dessen keinen Nachteil! Ganz im Gegenteil, in ihrem Bemühen, nur keins ihrer Kinder zu benachteiligen, verwöhnte diese Mutter beide Kinder, die sie gleichermaßen liebte, nur noch mehr. Gut, beide sind mittlerweil Herrin u. Herr ihrer Mutter, aber das sei nur am Rande erwähnt. Sie bemerkt das gar nicht und ist glücklich.
Niemand käme auf die Idee, eine Mutter müsste ihr älteres Kind weniger lieben, weil sie ein zweites bekommen hat.
Liebe ist kein eng bemessenes Gut, von dem man ein gewisses Potential sein eigen nennen darf, das man vorsichtig u. gleichmäßig quentchenweise auf seine Lieben verteilt. Liebe mag eine Energie sein, vielleicht der Stoff, aus dem das Leben, das Universum und die Göttin ist, aber sie verhält sich anders als andere Energien, so, wie Wasser sich bei Erwärmung u. Abkühlung anders verhält als alle anderen Stoffe (es dehnt sich bei Temperaturen unter 4 Grad Celsius zunehmend aus u. besitzt gefroren mehr Masse als flüssig, alle anderen Substanzen sind in festem Aggregatzustande "enger", dichter, als in flüssigem u. ziehen sich bei sinkenden Temperaturen immer enger zusammen). Die Liebe entspricht nicht den thermodynamischen Gesetzen, nach denen die Menge an Energie immer gleich bleibt u. der höhere energetische Zustand sich dem niedrigeren anpasst bis ein Gleichgewicht entstanden ist, ein Vorgang, den man Entropie nennt. Die Hitze eines Eimers heißen Wassers verteilt sich in einer Wanne mit kaltem Wasser bis das Wannenwasser eine einheitliche Temperatur hat. Die Energie des Wannenwassers verflüchtigt sich in die Umgebungsluft, bis sie u. das Wasser dieselbe Temperatur haben.
Liebe ist anders. Sie wird immer mehr!
Es mag Menschen geben, die ihre Liebe eifersüchtig hüten u. engherzig in ein Schatzkästchen einschließen, das sie selten öffnen, um dann nur einem Menschen ein wenig davon zu gewähren. Man erkennt diese Menschen meistens schon äußerlich. Sie sind vollgefressen, ihre Rasen sind gemäht, ihre Hecken eckig, ihre Haare schmucklos oder entsetzlich unnatürlich frisiert, ihre Blicke sind seelenlos, ihr Alltag ist fast ausschließlich materiell bestimmt u. Scheinen ist ihnen ebenso wichtiger wie Haben als Sein. Ihre Katze o. ihr Hund ist eher von (gezüchteter, unnatürlicher) Rasse als etwa eine Hauskatze oder ein nicht rektal geduckter Schäferhund o. so ein lieber, großer, gelber Promenadi. Ihr Auto ist geputzt u. eigentlich zu teuer für sie. Sie haben das Zipperlein (Gicht) und wenig seelische Sorgen, denn sie lassen nichts an sie heran. Sie sind innerhalb des Systems sehr nützlich.
Sie sind wer!
Denken sie. Sie haben längst den Schlüssel zur Schatulle verloren.
Ich werde mich verlieben. Ich brauche das, benötige es fast wie den täglichen Atem. Verliebe ich mich nicht gelegentlich, werde ich innerlich grau, vielleicht auch äußerlich. Nichts macht mehr Spaß, scheint mehr einen Sinn zu haben. Ich funktioniere noch, manchmal sogar nur noch schlecht.
Ich habe mich in Mädchen und Frauen verliebt, in Freunde, Tiere, die Göttlichkeit, wie sie mir erscheint, die Natur und sogar in Pflanzen. Komme ich auf den Hof, auf dem ich bei Trockenheit die Pflanzen gieße u. von der ungefähr einmal jährlich hereinbrechenden Kolonne von Kräuterausreißern u. Blütenabschlägern Zerstörtes wieder herstelle, einpflanze, glaube ich, eine mir entgegenschlagende Welle von Freundlichkeit u. Zuneigung zu spüren. Stelle ich mich körperlich neben u. seelisch auf bestimmte Pflanzen ein, glaube ich schon, mich zu verlieben oder Liebe in mir zu fühlen.
Manchmal genügt das nicht, manchmal bin ich dazu nicht mehr in der Lage. Verliebe ich mich dann in eine Frau, ist alles andere wieder da.
Verliebe ich mich, lebe und blühe ich auf.
Ich weiß den Wert der Liebe für mich zu schätzen. Daher beinhaltet meine Liebe auch Treue. Wie käme ich dazu, eine Liebe wegzuwerfen, weil ich mich erneut und wieder verliebe? Ich spüre deutlich in mir, dass das Gegenteil der Fall ist: Auch meine anderen, älteren Lieben blühen wieder auf u. erfüllen mich erneut mit Glück - die zur der Ulme auf dem Hof und die zu der Freundin, die ich schon länger kenne. Sogar die zu der, die mich nicht mehr kennen will.
Nachtrag:
Niemanden wollte ich mit dem einem Absatz des Aufsatzes persönlich angreifen. Wenn Ihr eine eckige Hecke o. Eure Rassekatze liebt o. Euer Auto poliert, ist das nicht Sache meiner Kritik. Ich akzeptiere es u. mag es im Einzelfalle sogar schätzen. Ebenso gibt es viele Gründe, dick zu werden - sogar Liebe. Ich kämpfe selbst zum Glück nicht ganz erfolglos seit Jahren gegen das Zunehmen.
Es ging mir nur darum, ein bestimmtes, häufig wahrnehmbares Erscheinungsbild solcher frustrierter Menschen kontrastreich zu zeichnen, die sich innerlich von der Liebe verabschiedet haben. weiterlesen schließen -
meine welt...
28.05.2002, 01:35 Uhr von
guardien
...das feuer des lebens, der liebe, der leidenschaft sprang auf mich über und läßt mich lust und ...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Nein
meine welt
ein leben , leicht wie eine feder im sanften dahingleiten, zart gestreichelt von weichen winden... gleich dem klang einer traurigen, süßen schmerz erfühlenden melodie eines einsamen sonntag morgens... die unendlichkeit hat mich... wenn ich nur unter wasser atmen könnte...
unter die oberfläche des lebens tauchen, die leichtigkeit des seins an meinem körper spüren... dem wasser gleich.
reinheit, klarheit, verständnis, liebe... in meiner welt gibt es keine globalisierungen, konjunkturstabilisatoren und regierungsdebatten . hier fühl ich die kraft... und mich daheim. geborgenheit und die fröhlichkeit des daseins haben die angst verdrängt. Vertrauen ist nichts erzwungenes... nichts, was man erarbeiten müste... alles, was mich umgibt ist es wert, gesehen und gefühlt zu werden... die liebe und das geschenk aller erscheinungen auf dieser... meiner welt nehmen mich sanft in den arm... und lassen mich nicht fallen. gewinnen durch mich wie ich durch sie die gewissheit, daß alles gut ist... nichts gegen uns ist.
die atemlosigkeit läßt mich nur für kurze zeit diese absolute freiheit fühlen... und zwingt mich jeden augenblick... wieder und wieder... zum auftauchen an die oberfläche... in die welt des heute... in eure welt. doch das wissen um ein paradies, immer bei mir, läßt mich niemals vergessen... läßt niemals die hoffnung und mich getrennte wege gehen... meine welt ist so nah... und doch so fern... ich kann sie sehen, spüren und doch manchmal nicht. Sie ruft mich... und doch kann ich manchmal nur einen entfernten klang ihrer stimme fühlen... aber sie ist da... und ich werde sie finden. Ich werde dort wohnen und mein glück finden... und teilen... in ihr... auf ewig.
weint doch nicht freunde... denn endlich fühl ich mich leicht...
in gedanken an sie
ich.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-05-27 23:35:18 mit dem Titel augenblicke
so... was ist hier eigentlich los? ich sehe den ganzen tag nur menschen, welche permanent aneinander vorbeilaufen ohne sich auch nur einmal anzusehen, geschweigedenn miteinander zu reden. sie reden schon irgenwie, aber irgendwie auch nicht wirklich. es gab nie so viele menschen auf diesen planeten wie heute und doch hat man sich noch nie so einsam gefühlt. eine natürliche gegenreaktion der menschlichen spezies ist es in diesem fall, seine „welt„ so zu verkleinern, daß sie sich nur aus vertrauten zusammensetzt. eine der ansichten des babilonische prinzips verdeutlicht dieses verhalten, indem es die anonyme außenwelt als „babylon„ bezeichnet und seine eigene kleine welt, sein zu hause im kreise seiner gefährten, die eigentlich relevant existierende ist. wenn man zur arbeit geht oder sonst irgendwie seine eigen kreierte welt verläßt, betritt man babylon. das ist ähnlich wie westberlin in der ddr. auch wenn dieser vergleich sehr stark hinkt und nur zur optischen verdeutlichung dienen soll.
aber das essenzielle problem ist ja nicht dieser fakt, sondern die daraus resultierende folge.
die aufsplittung der spezies mensch in einzelne gruppen.
dadurch entstehen und entstanden:
-rassismus
-krieg
-diskriminierung
-egoismus
-neid
-hass
-verfolgung
-korruption
-ungleichheit
-soziale mißstände
-tod
-verderben
-ungleichheit
diese unnatürlichen, dem menschen eigentlich nicht eigenen charaktermißbildungen sind hervorgerufen durch die entstehung babylons. babylon ist historisch und religiös gesehen eine zusammenfassung, ein synonym, eine verbildlichung für die genannten eigenschaften unserer heutigen gesellschaft. in ihr zählt nur materieller oder geheuchelt emotionaler wert. hervorgerufen wurde es durch das langsame, aber stetige vergessen der menschlichkeit... des mensch seins... der zusammengehörigkeit... der gleichheit. dieser prozess ist schon über einen so langen zeitraum fortgeschritten, das es unmöglich erscheint, die vorstellung und frühere echtheit des paradieses in realität zu wandeln. es gibt nur eine lösung vor dem sicheren untergang der jetzt als richtig angesehenen zivilisation. es ist nicht die revolution mit waffen, nicht der wirtschaftsreichtum, nicht der ultimative atombunker...
„wenn alle die welt retten wöllten, hätten wir´s schon längst getan.„
dieses zitat spiegelt nur oberflächlich gesehen resignation wieder, denn wenn man die tiefer intension darin betrachtet, ist es nicht ansrengend oder erfordert keine besondere eigenschaften die welt zu „erretten„... es ist nur ein lächeln für und von jedem von uns. wir werden uns wundern, wie sich alles verändert, verbessert, erleichtert...
babylon stirbt... ob mit oder ohne uns entscheiden wir.
vielen dank für ihre aufmerksamkeit
ich. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Daisyflower80, 25.08.2002, 02:40 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Für meinen Geschmack zu "schwafelilg", sorry.
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Andreas68, 12.06.2002, 00:10 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Ich vermag Ihnen durchaus zu folgen, weiß aber um die historisch bewiesene Neigung des Menschen, sich in Gruppen aufzuspalten. Das dient der eigenen Identifikation u. der Wahrung der Verschiedenartigkeiten innerhalb der Spezies. Es führte dazu,
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total.eclipse, 31.05.2002, 16:15 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
ich glaube dazu brauche ich wohl nicht mehr viel zu schreiben.. sei mir gegrüßt!
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hidaka, 30.05.2002, 16:34 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Mal wieder meine Meinung, Le Guardian. Ist der Mensch wohl doch von Mardock aus dem Fleisch des bösen Verräters erschaffen worden? Die Frage, ob jeder die Welt retten will... ich will es nicht. Ich reiß mir doch nicht den Hin**** auf, damit
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Was ist Zeit?
02.05.2002, 13:32 Uhr von
leser@tte
Interessen sind vielfältig und sollen es auch bleiben! Mehr von mir auch bei ciao und ecomments. ...Pro:
viele Anregungen, aktuell, gute Betreuung
Kontra:
manche Themen können sicher ausgebaut werden
Empfehlung:
Nein
Auf die Seite, welche ich hier vorstellen möchte, bin ich durch Zufall gestoßen, als ich im Internet nach Material für mein derzeitiges Philosophie-Seminar zum Thema Zeit gesucht habe. Damit, daß ich unter der URL www.wasistzeit.de tatsächlich etwas sinnvolles zum Thema finde hatte ich nicht gerechnet, den leider werden immer mehr Adressen für irgendwelchen Blödsinn reserviert. In diesem Fall wurde ich aber sehr positiv überrascht.
ERSTE EINDRÜCKE
Die Startseite präsentiert sich sehr übersichtlich und gut strukturiert. In der Mitte findet sich der Titel MANU`S HOMEPAGE ÜBER DIE ZEIT, ein Bild von Einstein, der hier natürlich nicht fehlen darf und ein Zitat von Michael Ende:
Es gibt ein großes und doch ganz alltägliches Geheimnis. Alle Menschen haben daran teil, jeder kennt es, aber die wenigsten denken je darüber nach. Die meisten Leute nehmen es einfach so hin und wundern sich kein bißchen darüber. Dieses Geheimnis ist die Zeit.
Michael Ende hat sich in seinen Büchern (Momo, Unendliche Geschichte) ja auch mit dem Thema auseinander gesetzt.
Auf der linken Seite befinden sich etliche links in der Rubrik [Sonstiges:], die zwar einen Blick wert ist, auf die ich hier aber genauso wenig wie auf die Kopfzeile der Startseite mit Impressum, Kontakt, Gästebuch usw. eingehen möchte.
Ihrem Namen alle Ehre macht die Seite, wenn man sich die links auf der linken Seite in der Rubrik [Rund um die Zeit:] anschaut. Hier findet man wirklich nette Anregungen, auch wenn die eigentliche Frage der Seite natürlich schwer zu beantworten ist - aber darum geht es in der Philosophie ja auch nicht primär.
Diese links möchte ich jetzt mal kurz etwas beschreiben:
RUND UM DIE ZEIT:
[Das Wesen der Zeit] Bietet Aufsätze, die sich mit folgenden Fragestellungen auseinander setzen:
Ist Kausalität ein Produkt der Zeit, oder die Zeit ein Produkt der Kausalität? Ist Zeit ein Produkt der Existenz von Raum und Bewegung, oder existiert Bewegung nur aufgrund des Vorhandenseins der Zeit? Gibt es eine Gegenwart? Wenn ja, wie lange dauert sie? Ist sie nicht bereits wieder Vergangenheit, wenn wir sie wahrnehmen? Gibt es nur eine einzige, universell gültige Zeit, oder gibt es mehrere, und vergehen diese immer gleich schnell? Existiert dieses Phänomen überhaupt, das wir Zeit nennen, oder spielt es sich nur in unseren Köpfen ab?
Auf jeden Fall einen Blick wert, wenn auch manche Teile lediglich aus einem Buch abgeschrieben zu sein scheinen.
[Faszination Zeit] Hier schildert die Autorin der Seite ihre eigene Faszination und die Beweggründe für dieses wie ich finde gelungene Projekt.
[Zeit und Kunst] Zeigt Bilder die sich mit dem Thema auseinandersetzen. Eigene Beiträge sind herzlich willkommen.
[In Vergessenheit] Zeit Fotos aus vergangenen Zeiten.
[Zeitzitate] Bietet eine wilde, unkommentierte Zitatensammlung. Auch hier werden eigene Beiträge möglicherweise veröffentlicht.
[Zeitrückblicke] Befaßt sich überwiegend mit dem Wandel im Fernsehen.
[Zeitforum] Bietet ein Diskussionsforum, in dem jeder seine eigenen Fragestellungen zur Diskussion stellen kann. Dank der Kommentare der Seitenbetreiber hält sich der Blödsinn auch in Grenzen.
[Themenchat] bieten jeden Mittwoch ab 19.00 Uhr und Sonntag ab 17.00 Uhr ein Diskussionsforum. Werde ich mir bestimmt mal antun, wenn ich Zeit habe!
[Videos] bietet einige Folgen alpha centauri, das Wissenschaftsmagazin vom Bayrischen Rundfunk, zum online gucken an. Find ich gut, da mir der Stil von Prof. Lesch gefällt.
[Earthlights] hätte ich eher unter sonstiges gestellt. Wetterleuchten!?
[Zeitbegriffe] Hier ist Vorsicht geboten, die Seite ist sehr wild zusammengewürfelt.
[Musik] Zwei Stücke Was ist Zeit und Realität als MP3 zum download.
[Literatur] Eine kleine Liste mit Büchern zum Thema, die sicher noch erweitert werden kann.
MEINE MEINUNG
Die Seite bietet wirklich einiges zum Thema Zeit. Zudem bietet sie ein Forum zum Gedankenaustausch an, was ich auch nur befürworten kann. Die Fragestellung ist sicher nicht so ohne weiteres zu klären, aber wer sich für die Zeit an sich interessiert wird hier sicher auf einige Anregungen stoßen.
Die Seiten werden auch gut betreut und dauernd aktualisiert. Gerade was die Literatur angeht hoffe ich, daß das Angebot noch etwas ausgedehnt wird.
Nun, ich hoffe ich konnte Euch mit diesem kleinen Überblick etwas Lust auf die Seiten machen und vielleicht trifft man sich ja mal im Themenchat.
(wie immer erstveröffentlicht bei ciao.de) weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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diewicca, 08.09.2002, 20:49 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Wirklich interessant, werd ich mir anschauen
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Informationen
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