Pro:
ungewohnt rockige Stücke, grandiose Texte, superwitziges Booklet, recht viele Stücke
Kontra:
nur schwarz-weiß-Booklet, einige wenige nicht ganz so tolle Stücke (Red mit mir, Nazareth)
Empfehlung:
Ja
Die Ärzte * Planet Punk
CD-Kritik
Design & Allgemeines
Dass die Ärzte sich immer grandiose CD-Designs ausdenken, ist eigentlich klar. Diesmal gibt es keine Ausnahme. Zwar ist auch diesmal wieder eine Papphülle der CD-Schutz, doch die (und das dazugehörige Booklet) sind klasse gestaltet – nämlich orange-grün, und zwar gestreift. Erst mal zum Cover: Es ist beschriftet mit „die Ärzte“ und „planet puNk“ und das in ziemlich verspielter Schrift (Weiß auf Schwarz). Den Namen der Band und den der CD trennt eine Abbildung, einer Weltkugel, die durch Irokesenfrisur, „Nasen“klammer und „Ohr“ring klar an den Kopf eines Punks erinnert. Auf der Rückseite ist natürlich auch wieder der bunt gestreifte Hintergrund, rechts steht neben einem dicken, schwarzen und (un-)passenden Streifen die Tracklist mit Länge und Komponist der Songs (17 Stück). Und links bzw. rechts unten dürfen natür-lich Gwendoline und „Credits“ nicht fehlen. Klappt man das Ganze auf, ist links erstmal das Booklet-Cover zu sehen (dazu noch später etwas) und rechts ein Bild eines Embryos – natürlich mit Punkfrisur. Darüber steht wieder „planet puNk“. Noch weiter aufgeklappt sieht man mittig die CD und rechts eine Abbildung auf orangefarbenem Untergrund, die Nasenklammer zeigt: acht oder neun an einer weitere geheftet. Übri-gens sieht man hier auf der Papphülle auch vier gute, alte Pfennigmünzen (von 1986! ;). Kommen wir nun zum Booklet: Es zeigt vorn das gleiche Bild wie das ganze CD-Cover (also die Erdkugel), beschriftet natürlich mit „planet puNk“ - doch das war noch nicht alles. Ganz oben steht noch, es sei die „Jubiläumsausgabe“ („No.2“ ;) und außer-dem ist noch zu lesen: „Das Magazin für Punkerinnen / Punks / Punkrocker & deren Freundinnen“ Und unten rechts ist noch groß der Hinweis zu lesen: „die Ärzte – AUS BERLIN (aus Berlin)“. Blättert man das Booklet auf, stellt man fest, dass es im Ge-gensatz zur farbenfrohen Hülle leider schwarzweiß ist – doch das hat Stil. Nicht nur, dass die „SEiteN“ nummeriert sind, nein – auch sonst steckt Ärzte-typisch seeeeeehhhr viel Witz im Booklet. Die Seiten zwei und drei zeigen ein großes (Schwarzweiß-)Bild von den Ärzten, wie sie im Kino oder Theater oder sonstwo sitzen, außerdem ist der Text von Track 1, „SupeR Drei“ zu lesen. Und der Humor steckt wie so oft im Detail: Z. B. steht im Text statt „Glück“ „Glnück“. Oder „zuräck“ statt „zurück“. Und das mit dem „schauer“ statt „schlauer“ singen sie ja sogar. Schon lustig. Weitergeblättert: Da sind die Texte von „ScHunder-SONG“ (wieder mit Fehler), „gEh miT miR“ und „HurRa!“. Außerdem im Hintergrund wieder Pfennigstücke (und ein altes 2-Mark-Stück ;) – plus „Werbung“ rechts. Ja, da ist zeitungstypisch ein Artikel namens „Wer macht Deutschlands Männer glücklich? Vielleicht Susi Spakowski, bestimmt aber Pfa-rin Knödel“. Überhaupt ist die ganze „Jubiläumsausgabe“ voll mit solchen „Anzeigen“ - alle angelehnt an Titel dieses Albums oder Namen von Bandmitgliedern. Weitere solche Werbungen sind z. B. „Südfrüchte! Z. B. die abgebildete Banane“ vom „B.S.L. Versand“, außerdem „chic & froh dank D.R.O.“ oder „Ist ihr Leben langweilig?“. Al-les kann man hier unmöglich auflisten, das muss man einfach gesehen haben. Also brav CD kaufen und nicht brennen. Ach ja, in der Heftmitte steckt noch ein „Superpos-ter“ - eine Doppelseite groß. Klasse.
Die einzelnen Songs mit Bewertung
1. ~~~ Super Drei ~~~ (02:16)
„Ist euch jetzt klar, dass mit uns die Welt schöner ist?“ (Farin)
Klar: Die SUPER DREI sind natürlich die Ärzte. Und genau um die geht es in dem Song. Geschrieben von allen dreien (und gesungen von Farin) geht es einfach darum, dass die Ärzte wieder da sind – obwohl sie ja nur zwei Jahre „weg“ waren. Der Witz ist da, die Hintergrundmelodie klingt zeitweise wie die von der Original-„Elke“ (1988) – nicht nur daher gibt es alle Punkte.
4/4 Punkte, vergleichbar mit: Elke (DindgW …, aber nur an einer Stelle), Erklärung (Le Frisur)
wiederveröffentlicht auf: „Wir wollen nur deine Seele“, „die ärzte (Japan-Edition)“
2. ~~~ Schunder-Song ~~~ (03:06)
„Ich bin nicht stark und ich bin kein Held, doch was zu viel ist, ist zu viel“ (Farin)
Wer kennt diesen Song nicht? Er handelt von jemandem, der „so oft angespuckt, ge-schlagen und getreten“ wurde und sich jetzt rächt, indem er einfach zurückschlägt. Die Melodie und die Instrumentierung passen teilweise sehr gut, doch andererseits wieder überhaupt nicht (z. B. die Blasinstrumente). Und wer das Video kennt, weiß, dass es dieses Paradox noch unterstreicht ... insgesamt ein superklasse Song!
6/6 Punkte, vergleichbar mit: Ist das alles? (Die Ärzte)
wiederveröffentlicht auf: „Wir wollen nur deine Seele“, „die ärzte (Japan-Edition)“
3. ~~~ Hurra ~~~ (03:26)
„Gestern ging es allen dreckig, heute geht es steil bergauf“ (Farin)
Auch dieser Song dürfte fast jedem bekannt sein – zumindest jedem Ossi. Denn an die wendet sich HURRA, doch zum Glück ist er nicht annähernd mit Ossi-Hymnen à la Die Prinzen oder Niemann zu vergleichen. Man kommt sich zwar durch den Text an-gesichts der jetzigen Lage in Deutschland ein bisschen verarscht vor („Früher war alles schlecht“ - „Alles ist besser als es gestern war“), aber das macht den Song ja gleich viel ironischer. Auch die Melodie ist (fast) perfekt! Übrigens meiner Meinung nach viel besser als die Single-Version und die, die im TV ausgestrahlt wurde (ihr wisst schon: Diddl-Maus …)
5/6 Punkte, vergleichbar mit: nichts
wiederveröffentlicht auf: „die ärzte (Japan-Edition)“, „Rock’n’Roll Realschule“
4. ~~~ Geh mit mir ~~~ (02:29)
„Ich weiß genau, dass du mein Baby wirst, so wie es in meiner Hand zu lesen war“ (Bela)
Und hier mal wieder ein ziemlich unbekannter DÄ-Song – nicht unbedingt zu Recht. Es geht um jemanden, der über seinen Traumpartner spricht. Dadurch, dass Bela zugleich mit einer Frau singt, ist unklar, ob dieser Jemand männlich oder weiblich sein soll ... Die Melodie ist vielleicht etwas langweilig und der ganze Song nicht wirklich spektakulär, aber schön.
3/4 Punkte, vergleichbar mit: nichts
wiederveröffentlicht auf: „Wir wollen nur deine Seele“
5. ~~~ Langweilig ~~~ (03:07)
„Will nicht kiffen, das macht blöde“ (Farin)
Und wieder mal ein über alle Maßen bekannter Song: Farins Freundin ist irgendwo, vielleicht einkaufen, und er selbst liegt gelangweilt zu Hause und hat keine Ahnung, was er machen soll ... seine Langeweile wird durch die Musik super ausgedrückt: Die gesamte erste Strophe singt Farin und wird nur von einer einzigen Gitarre begleitet, dann schreit er heraus, ihm sei LANGWEILIG und da setzen die restlichen Instrumen-te ein. Durch seine „Wut“ bleiben die auch bis zum Schluss. In der letzten halben Mi-nute singt Farin nicht mehr (ist vielleicht explodiert – siehe Track 11 ;), nein, da kommt ein grandioses Gitarrensolo – wohl eines der besten von den Ärzten. Wunder-bar!
6/6 Punkte, vergleichbar mit: nichts
wiederveröffentlicht auf: „Wir wollen nur deine Seele“, „Rock’n’Roll Realschule“
6. ~~~ Mein Freund Michael ~~~ (03:39)
„Ich hab für dich 'ne Lebensversicherung auf meinen Namen abgeschlossen“ (Farin)
Vielleicht der verrückteste Song auf der ganzen CD (nun, vielleicht ist es auch „Meine Ex“): Nach Hymnen über Buddy H. und Helmut K. ist jetzt auch mal Michael S. dran – klar, Schumi! Dem x-fachen Weltmeister wird hier mit grandiosem Text geraten, schön aufzupassen. Irgendwo hab ich mal gelesen, das Lied hätte eine „dumme Zir-kusmelodie“ - irgendwie stimmt’s ja auch. Mit superkindischer Musik, klasse Instru-menten und tollem Gesang wird hier gesagt, Schumi solle Gas geben, sich schön fest-schnallen und schneller als die anderen fahren ... Super Nonsens, nur das Lied hätte man am Schluss kürzen können! Und zum Einmalhören ist es wirklich witzig, nur da-nach wird's „langweilig“ ...
6/7 Punkte, vergleichbar mit: nichts
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7. ~~~ Rod ♥ You ~~~ (03:26)
„Heute ist Rod selbst ein Gott“ (Farin)
Dieses Lied (als Promo-Single an Radiostationen u. Ä. verschickt) macht noch mal richtig deutlich, warum Rod an seine Fans dauernd „Remember – I love you“ schreibt. Dass er uns liebt, wird hier noch mal ganz deutlich: In ziemlich ungewöhnlichem DÄ-Sound (Disco) wird hier besungen, wie toll Rod doch sei, dass er aus Wasser Sekt und aus Kot Kaviar mache ... bis Farin dann behauptet, Rod wäre selbst ein Gott (seltsam, dabei gibt es doch nur einen Gott – BelaFarinRod). Doch der „Gott“ selbst stempelt seine Jünger als „kleine Arschkriecher“ ab. Witzig, auch die Melodie, der sich ständig wiederholende Refrain nervt aber irgendwann. Also, remember: ROD ♥ YOU.
5/6 Punkte, vergleichbar mit: Wunderbare Welt des Farin U. (Single „Goldenes Handwerk“)
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8. ~~~ Der Misanthrop ~~~ (03:21)
„Warum soll ich dir was zeigen, was ich selber noch nicht seh?“ (Farin)
Was ist ein Misanthrop? Ein Menschenhasser. Da könnte man auf falsche Gedanken kommen, denn die Ärzte haben hier wieder mal schamlos übertrieben (siehe „Der Op-timist“, 2000, und „Der Infant“, 1998) – ein Misanthrop ist der hier Singende – Farin – bestimmt nicht. Er kann nur die ständigen, nervigen Fragen eines Freundes (?) nicht mehr hören und darum geht's logischerweise in dem Song. Das Ganze mit schön ro-ckigem Sound unterlegt, da macht der Song doch Spaß. Wenn auch nicht maximal ...
5/6 Punkte, vergleichbar mit: Angeber (13) – fragt mich nicht, warum!
wiederveröffentlicht auf: „Wir wollen nur deine Seele“
9. ~~~ Vermissen, Baby ~~~ (03:37)
„Gegen mich wirkt Spanische Fliege wie Maoam“ (Rod)
Hier zeigt sich Rod, der wohl doch nicht alle liebt, von einer ganz neuen Seite: aggres-siv. Seine Freundin hat ihn verlassen und er kann sich gar nicht vorstellen, warum – nur eins ist klar: An ihm liegt’s nicht. Schließlich hatte sie bei ihm ja angeblich alles, was sie wollte ... Alles schön metal-mäßig, so muss es klingen!
6/7 Punkte, vergleichbar mit: nichts
wiederveröffentlicht auf: „Wir wollen nur deine Seele“
10. ~~~ Nazareth ~~~ (04:20)
„Von allen Körperteilen sind Polypen meine Stars“ (Bela)
Okay, dieser Song ist auch seeehr verrückt und ähnelt gleich mehreren anderen die ärzte-Songs, wie unten zu lesen ist. Er fängt mit einem Cembalo-Solo an, ähnlich wie in „Dinge von denen“ (2003). Am Ende, als Bela so oft „Nasenkotelett“ sagt, klingt das wie „Schlagzeuuuu-G-E-R“ aus „Goldenes Handwerk“ (1998). Und der Text äh-nelt ganz schön „Baby“ (2000). Worum geht's denn? Darum, dass Bela Tiere verscho-nen will (noch eine Ähnlichkeit: „Blumen“ von 1988) und lieber Nasenkoteletts ist – so ähnlich wie Jesus von NAZARETH. Sehr verrückte Idee, das Lied scheint keine richtige „Form“ zu haben und zieht sich leider ganz schön in die Länge ...
5/8 Punkte, vergleichbar mit: Blumen (DindgW), Goldenes Handwerk (13), Baby (RmdSU!), Dinge von denen (Geräusch)
bisher nicht wiederveröffentlicht
11. ~~~ Meine Ex(plodierte Freundin) ~~~ (03:39)
„Ich hab nicht nur 'ne Frau verloren – nein, auch die Bettwäsche ist hin“ (Farin)
Das ist dieser ominöse Song, der „Michael“ und „Nazareth“ den Verrücktenthron strei-tig machen könnte. Es geht, wie in „Langweilig“, um Farins Freundin – die hier mal eben spontan explodierte. „Grad eben lag sie neben mir, jetzt liegt sie überall – im Raum verteilt“, wird da gesungen. Klasse. Eigentlich ein ernstes Thema, doch Ärzte-typisch wird sich hier drüber lustig gemacht und das ist das Schöne am Song. Es wird nicht mal gesagt, aus welchen Gründen sie explodierte – und DASS sie explodierte, ist doch schon todwitzig. Das Ganze mit Samba-Rhythmen unterlegt hat der Song rein gar nichts mehr mit Punk am Hut – trotzdem wunderbar!
7/7 Punkte, vergleichbar mit: nichts
wiederveröffentlicht auf: „Rock’n’Roll Realschule“
12. ~~~ Die Banane ~~~ (04:35)
Für sie [Frauen] ist's [Bananen essen] nur Nahrungsaufnahme, für den Herrn 'ne Fella-tio-Reklame“ (Die Ärzte)
Dieser Song ähnelt ganz schön „Manchmal haben Frauen ...“: Beide von Bela gesun-gen, beide etwas andere Rockballaden, beide spielen in ’ner Kneipe / Restaurant, in beiden sind die Strophen ähnlich aufgebaut, in beiden geht's um Frauen, in beiden singt auch 'ne Frau ... Genaueres: Bela ist mit seiner Frau im Restaurant und sie isst DIE BANANE. Da kommen Bela dumme Gedanken, „profane Gefühle“ und „profane Wollust“ ... Recht lustig, auch musikalisch gut. Hier stört auch die Länge des Songs nichts weiter. Nicht DER Bringer, aber sehr nett!
8/9 Punkte, vergleichbar mit: Manchmal haben Frauen ... (RmdSU!)
wiederveröffentlicht auf: „Rock’n’Roll Realschule“
13. ~~~ B.S.L. ~~~ (02:35)
„Leise ist scheiße“ (Farin)
Was ist B.S.L.? Nicht etwa „Besser, schneller lauter“, sondern „Brutal schneller Lärm“!! Das ist auch der Grund, warum es Farin so gern hört, natürlich LAUT, denn „leise ist scheiße“! Dementsprechend hört sich auch der Sound des Songs an: Laut, aggressiv und vor allem eins: schnell. Der Gesang von Farin in den Strophen ist der Hammer. Man versteht (fast) kein Wort, diesen Song hätte ich gern mal auf 'nem Kon-zert gehört, ob er wirklich so schnell singen kann? ;o) Egal, auf jeden Fall ist der Song nett, ein bisschen witzig und abgesehen vom Tempo nichts Besonderes.
4/5 Punkte, vergleichbar mit: nichts
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14. ~~~ Die traurige Ballade von Susi Spakowski ~~~ (04:01)
„Wirklich niemand hilft dir, wenn du wie Susi bist“ (Bela)
Traurig ist was anderes! Obwohl das Thema doch durchaus ernst ist: Susi wird in der Schule nur gemobbt und ihr Vater misshandelte sie. Da gab es nur einen Ausweg für sie: Papa und Schule anzünden und vom Balkon springen! Aber: „Für Mord, da gibt's bei Christen kein Pardon“ - „und in der Hölle wartete der Vati schon.“ Köstlich! Lei-der hat es Bela so mit seinen langen Songs, dieser ist da keine Ausnahme. Aber da man immer wissen will, wie es Susi ergeht, macht das hier nichts ...
6/8 Punkte, vergleichbar mit: nichts
wiederveröffentlicht auf: „Wir wollen nur deine Seele“, „die ärzte (Japan-Edition)“
15. ~~~ Red mit mir ~~~ (03:58)
„Suchst du nach Mr. Listen? Er steht genau vor dir“ (Farin)
Der Titel erinnert sehr stark an das ebenfalls auf dieser CD anzutreffende „Geh mit mir“ - hat sonst aber nicht wirklich viel mit RED MIT MIR zu tun. Hier geht's darum, dass Farin bei 'ner Freundin ist und sie sich bei ihm „ausreden“ soll. Und das macht sie. Doch dann fällt Farin noch ein Termin bei jemand anderem ein ... Warum müssen am Schluss immer die doofen Songs kommen? Der hier ist jedenfalls nichts Besonde-res. Die Melodie ist langweilig und der Text nur wenig witzig.
3/7 Punkte, vergleichbar mit: Der Misanthrop – ist genau das Gegenteil!
bisher nicht wiederveröffentlicht
16. ~~~ Trick 17 m. S. ~~~ (03:05)
„Ich will sterben – jetzt im Grab, das wäre schön“ (Farin)
„Was ist Trick 17?“, wollte Elton in elton.tv mal von Ekki wissen. Na, der Trick der nach Trick 16 kommt. Und was ist TRICK 17 M. S.? Wahrscheinlich der Song, der nach „Red mit mir“ kommt! Ha-ha. Genauso (un-)lustig wie dieser Witz ist dieser Song: Es geht darum, dass Farins Leben sinnlos ist und er sterben will – sehr „traurig“, aber mal wieder auf lustig getrimmt, mit Banjos à la „Kopfhaut“ (1982). Eins der recht vielen Liedern auf der CD (u. a. neben „Schunder-Song“ und „Susi Spakowski“), bei denen man sich fragt: Wenn die Bundesprüfstelle „Schlaflied“ und „Claudia hat 'nen Schäferhund“ (beide 1984) indiziert hat, warum dann nicht auch das? Es könnte doch suizidverherrlichend sein. Egal, der Song ist nett und abwechslungsreich (E-Gitarren und Banjo im Wechsel) und das ist doch die Hauptsache!
5/6 Punkte, vergleichbar mit: Kopfhaut (Ugp), Schneller leben (Geräusch)
bisher nicht wiederveröffentlicht
17. ~~~ Opfer ~~~ (03:00)
„Red nicht dauernd von Moral – woher das Geld kommt, ist doch egal“ (Farin)
Dieses Lied fängt (neben einem Spruch, wie bei vielen Liedern hier) mit „Mönchsge-sängen“ an – ähnlich wie bei „Hey huh (in Scheiben)“ (1993). Es geht um Räuber, Banditen und Mörder – nach diesem Gesang (ca. 1 min lang) fängt Farin an zu rocken mit: „Ich verkaufe Terror! Ich verkaufe Krieg!“ Und so ist Farin hier mal der Böse, was an den „Grotesksong“ (1998) erinnert. Ziemlich gutes Lied, aber nicht der spekta-kulärste „Abschied“, den man sich vorstellen kann. Dafür sagt jemand am Ende des Liedes aber: „Es war wild und wunderbar punkig, he? Ciao!“
5/6 Punkte, vergleichbar mit: Hey huh (DbiM), Grotesksong (13)
Gesamt: 89/108 =
82 %
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HINWEISE ZUM BEWERTUNGSSYSTEM
Bei meinem Bewertungssystem wird jeder Song einzeln bewertet, und zwar nicht in Prozent oder (Schul-)Noten, sondern in Punkten. Da es aber weniger stört, wenn ein 01:00-Song mise-rabel ist, als wenn ein 05:00-Song schlecht ist, hängt die Anzahl der zu erreichenden Maxi-malpunktzahl für jeden Song von seiner Länge ab. Also kann ein 01:00- bei weitem nicht so viele Punkte erreichen wie ein 05:00-Song. Wie viele genau, das funktioniert so: Ab jeder halben Minute ist ein Song mehr zu erreichen. Eine Ausnahme bilden Unter-einer-Minute-Lieder: Die müssen nur 20 (und nicht 30) Sekunden lang sein, um einen Maximalpunkt erhal-ten zu können. (Lieder unter 20 Sekunden werden also nicht bewertet.) Also sieht das Ganze folgendermaßen aus:
00:00 – 00:19: 0 Maximalpunkte (0/0)
00:20 – 00:59: 1 Maximalpunkt (x/1)
01:00 – 01:29: 2 Maximalpunkte (x/2)
01:30 – 01:59: 3 Maximalpunkte (x/3)
02:00 – 02:29: 4 Maximalpunkte (x/4) und so weiter.
Die Ermittlung der Länge eines Liedes überlasse ich übrigens dem Programm WinAmp 5: Ich lege die CD ins Laufwerk und lese durch WinAmp die Länge des Stückes ab. Das ist weitaus zuverlässiger als die meisten Angaben auf CD-Hüllen.
Am Ende wird dann zusammengerechnet: Die erreichbaren Maximalpunkte und die tatsäch-lich erreichten Punkte. Schließlich wird ausgerechnet, wie viel Prozent die erreichten Punkte von den erreichbaren einnehmen. Diese Prozentzahl ergibt dann das Endergebnis, welches dann – im Gegensatz zu den einzelnen Liedern – auch in Prozent angegeben wird. CDs unter 20 % sind wirklich grottenschlecht, bis 40 % kaum erwähnenswert, bis 70 % durchschnittlich, bis 85 % ziemlich bis richtig gut und alles darüber deutet auf eine Top-CD hin.
Falls eine Doppel-CD vorliegt, werden übrigens die Punkte genauso zusammengezählt – nur eben von beiden CDs zusammen.
Noch einige Ausnahmen: Hat eine CD irgendwelche besonderen, nennenswerten Features wie besonders umfangreiche Booklets, Aufkleber o. Ä. kann es auch Aufwertungen geben und zwar bis zu 2 %. Abwertungen, z. B. für besonders schlechtes Design, gibt es dagegen nicht. Es kommt ja schließlich auf die Musik an und die wird schon bei den einzelnen Songs mit bewertet. Dasselbe gilt für sog. Nulltracks: Befindet sich vor dem eigentlichen ersten Lied noch ein weiteres (durch Zurückspulen zu erreichen), kann das noch mal 1 oder – wenn es richtig gut ist – 2 % für das Endergebnis draufgeben. Ist der Nulltrack dagegen schlecht, gibt es keine Abwertung. Man muss ihn sich ja nicht anhören, wenn man die CD auf normale Weise laufen lässt. „Normale“ Hidden Tracks, also welche hinter dem letzten Lied, werden dagegen normal mitbewertet, so wie jeder andere Song auch. Denn die gehören ja richtig mit zur CD und laufen auch, wenn man die CD nicht nach dem vermeintlich letzten Lied aus-schaltet. weiterlesen schließen
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