Porsche Carrera GT Testberichte
Auf yopi.de gelistet seit 06/2005
- Fahreigenschaften: sehr gut
- Fahrkomfort: durchschnittlich
- Platzangebot: großzügig
- Zuverlässigkeit: gut
Pro & Kontra
Vorteile
- alltagstauglicher Sportwagen
- Bremsen, Getriebe, Motor
- is kaputt gegengen nur weil ich gegen ne Mauer gefahren bin war das ding schon Kaputt!
Nachteile / Kritik
- Ausserhalb der finanziellen Reichweite der meisten Konsumenten
- Preis, Übersichtlichkeit
- is kaputt gegengen nur weil ich gegen ne Mauer gefahren bin war das ding schon Kaputt!
Tests und Erfahrungsberichte
-
Never say never again
30.04.2009, 01:01 Uhr von
Overknees
Irgendwie haben sich hier nur noch Klickzirkel eingenistet... keine Ahnung, wieso solches Volk ni...5- Fahreigenschaften: sehr gut
- Fahrkomfort: durchschnittlich
- Platzangebot: durchschnittlich
- Zuverlässigkeit: sehr gut
- Besitzen Sie das Produkt?: nein
- Dauer des Besitzes & der Nutzung: seit 1 Woche
Pro:
alltagstauglicher Sportwagen
Kontra:
Ausserhalb der finanziellen Reichweite der meisten Konsumenten
Empfehlung:
Ja
Alle Jahre wieder
Ach, ich wollte doch gar keine überlangen Berichte über Autos mehr schreiben, die sich eh niemand leisten kann.
Aber gute Vorsätze sind dazu da, sie zu ignorieren.
Und was gibt es Schöneres, als ein zum großen Teil vertrautes Gefährt, um wieder an Traditionen anzuknüpfen?
Objekt dieses Berichts ist (wieder) ein Porsche 911, diesmal allerdings ein 911 Targa 4S neuester Generation.
Und bitte, liebe Abwrackprämiengewinner und Liebhaber koreanischer Kleinstwagen: der hier spiegelt die Werte wieder, weswegen man Deutschland ein Hochtechnologieland nennt. Gäbe es Produkte wie den 911 nicht, dann würden auch Eure Arbeitsplätze viel weniger wert sein. Dumme „Oh, Gott, wer braucht so ein Auto?“ Kommentare bitte also schlicht lassen. Das Lesen vorher bitte auch, hier geht es um ein Stück Faszination, nicht um ein schlichtes Alltagsgefährt.
Vieles, was bereits 2004 galt, ist bis heute unverändert, an der generellen Bewertung ändert sich also wenig.
Und wieder für die, die keine Romane mögen, die Kurzbewertung vorab:- Karosserie:
- + vorn brauchbare Platzverhältnisse
- + guter Zugang zum Rücksitzraum dank Heckklappe
- - verteilter Raum für das nötigste Gepäck
- + nochmals verbesserte Bedienung (insbesondere Navi)
- + gute Materialanmutung
- + feststellbare Federung
- o einigermaßen ziviles Geräuschniveau (abgesehen vom Dach)
- + extrem gute Sitze vorn
- - hinten nur Nischen für Kleinkinder
- - laute Bremsen
- + fast idealer Spagat zwischen Vernunft und Spaß
- + echtes Suchtgerät
- + hängt am Gas wie ein Säugling an der Flasche
- o noch nicht optimal abgestimmtes Doppelkupplungsgetriebe
- + präzises Fahrverhalten, minimal wankiger als das Coupé
- + exzellente Wintertauglichkeit
- - im Grenzbereich pures Gift und nicht eindeutig definiert
- + sehr gute Sicherheitsausstattung
- + extrem standfeste Bremsen absolut ohne Fading
- + minimale Seitenwindempfindlichkeit
- + erstaunlich ziviler Verbrauch
- + EU5 schadstoffarm
- - extrem hoher Anschaffungspreis
- + sehr niedriger Wertverlust
- - extreme Werkstattkosten
- + traditionell sehr lange Wartungsintervalle
Fahrkomfort:
Antrieb:
Fahreigenschaften:
Sicherheit:
Umwelt:
Kosten:
Das Konzept
Targa steht für eine Porsche-typische Interpretation des Themas „Offen-fahren“, der (oft nachgeahmte) Start des Targas beim 911 bildete eine Version mit einem herausnehmbaren Dachteil zwischen Frontscheibenrahmen und Überrollbügel. Schon 1965 hatte man bei Porsche innovative Ideen.
Heute hat der Targa die allgemeine Dachschulreife erreicht, ein Blick nach oben zeigt den Himmel, durchgehend bis zur Motorhaube.
Das Glasdach vorn läßt sich wie ein Schiebedach stufenlos öffnen, aber es öffnet sich nicht nur eine Luke, über die ganze Breite gleitet das Glas zurück.
Ab der B-Säule setzt eine Glasheckklappe an, so ist der Targa sogar alltagstauglicher als die anderen Varianten, sofern man den Platz hinter den Vordersitzen der Vernunft folgend für Gepäck nutzt und nicht, um Menschen zu verrenken.
Schade: bei aller Innovationskraft schafft es Porsche nicht, Glas mit Funktion anzubieten. Technisch wäre schon lange ein Glas möglich, daß sich auf Knopfdruck in eine undurchsichtige Dachhaut verwandelt.
Für wen ist der Targa gedacht?
Auch wenn das sicher bei Porsche niemand gerne hört, der Targa spricht doch eher die reifere Klientel an. Komfort steht im Mittelpunkt, man ist im Allgemeinen aus dem Alter raus, wo reine Sportlichkeit gefragt ist.
Der Targa ist auch der aktuell einzige 911 mit silbernem Zierrat außen, eine polierte Aluleiste zieht die Dachlinie nach. Bei dunklen Farbtönen sicher ein schöner Akzent, beim weißen Testfahrzeug geht der leider verloren.
Dazu kommt die Zwangskoppelung mit Allradantrieb, lediglich beim Motor bleibt dem Kunden die Wahl zwischen dem „braven“ 911 mit jetzt 345 PS und dem „sportlichen“ 911 4S mit aktuell 385 PS.
Äußeres Erkennungsmerkmal des Allradantriebs bei allen Varianten ist der „dicke Hintern“, ein um 44mm breiteres Heck, dazu gibt es noch ein aus alten 911 Zeiten wohl bekanntes Leuchtenband in Rot zwischen den Heckleuchten.
Das Testfahrzeug im Detail
Wie immer beurteile ich die einzelnen Sonderausstattungen rein subjektiv, von ++ = ein MUSS über + = macht Sinn und - = nicht nötig, bis hin zu-- = rausgeworfenes Geld.- Porsche 911 Targa 4S Grundpreis 108.855,00
- Aussen
- Aussenfarbe carraraweiss ohne Aufpreis (naja)
- Sitze
- Adaptive Sportsitze mit Fahrermemory 2.522,80 (++)
- Lederausstattung in Naturleder dunkelgrau 4.266,15 (++)
- Sitzheizung 416,50 (++)
- Innenraum
- Zifferblätter Kombiinstrument schwarz 0,00 (++)
- Feuerlöscher 148,75 (++)
- Porsche Wappen auf Kopfstützen 202,30 (--)
- Fußmatten mit Ledereinfassung 291,55 (--)
- Individualausstattung/Exclusive
- Beleuchtung Türablagefach 226,10 (--)
- Beleuchtung Fußraum Fond 285,60 (--)
- Rahmen PDK Kulisse schwarz lackiert 267,75 (--)
- Blende Gurtaustritt B-Säule schwarz lackiert 124,95 (--)
- Rahmen Kombiinstrument schwarz lackiert 303,45 (--)
- Zierblende Schalttafel schwarz lackiert 357,00 (--)
- Zierblende Schalt- bzw. Wählhebel schwarz lackiert 202,30 (--)
- Türöffner schwarz lackiert 380,80 (--)
- Interieur-Paket Türtafel schwarz lackiert 618,80 (--)
- Interieur-Paket Schalttafel schwarz lackiert 1.398,25 (--)
- Mittelkonsole hinten schwarz lackiert 779,45 (--)
- Technik
- Porsche Doppelkupplungsgetriebe (PDK) 3.510,50 (++)
- 3-Speichen-Multifunktionslenkrad für PDK 523,60 (-)
- Sportabgasanlage 1.915,90 (-)
- Porsche Ceramic Composite Brake (PCCB) 8.032,50 (-)
- Sport Chrono Paket Plus 1.094,80 (+)
- Automatisch abblendende Innen-/Aussenspiegel mit integriertem Regensensor 529,55 (++)
- Dynamisches Kurvenlicht 702,10 (++)
- ParkAssistent (hinten) 511,70 (++)
- Reifendruckkontrollsystem (RDK) 642,60 (++)
- Tempostat 440,30 (++)
- Windschutzscheibe mit Graukeil 101,15 (++)
- Heckscheibenwischer 345,10 (++)
- Telefonmodul 785,40 (++)
- BOSE Surround Sound-System 1.213,80 (+)
- Universelle Audio-Schnittstelle 333,20 (++)
- Navigationsmodul 1.927,80 (++)
- 19-Zoll SportDesign Rad 357,00 (-)
- Felgenstern in Schwarz lackiert 1.487,50 (--)
- Distanzscheiben 5mm 345,10 (-)
- Modellbezeichnung lackiert 124,95 (--)
Kommunikation
Optik
Gesamtbetrag: 146.572,05 €
Preise in Euro Stand März 2009 inkl. 19% Mehrwertsteuer
In Voreuro wollen wir diese Zahl erst gar nicht umrechnen, es kann einem nur übel werden. Und mal abgesehen von 3% mehr Mehrwertsteuer seit 2004 ist der Preis im Vergleich zum damals gefahrenen Coupé (ohne Allrad, kein Targa) auch „nur“ knapp 28.000 Teuro höher ausgefallen. Keine Frage, wieso Porsche als Winzling VW schlucken kann: die Kunden haben es bezahlt.
Wobei, geht man beim Sportwagen von etwas puristischer Einstellung aus, dann steht auch ein serienmäßiger 911 (den es in der Realität wohl nie geben wird) schon nicht ganz nackt da, in den „guten alten Zeiten“ teuer bezahlte Extras wie Xenonlicht, Fensterheber, Wärmeschutzglas usw. usw. gehören heute selbst beim Renditeweltmeister Porsche ohne Aufpreis dazu.
Und bitte: entschlossen zugegriffen, kann man mit weiterer Individualisierung aus dem Targa auch ein 170.000 Euro Paket machen, nach oben gibt es kaum Grenzen.
Optik
Targa, Allradantrieb und Automatik (PDK), diese Eckdaten kannte ich vorweg. Und war eingestellt auf ein dezent metallicfarbenes, komfortorientiert ausgestattetes Fahrzeug. Doch weit gefehlt.
Das hier vorgestellte Exemplar in weiß (beim Coupé schlicht DIE Farbe zur Zeit) mit schwarzen Felgen, schwarz abgesetzten Anbauteilen (in Wagenfarbe lackiert, kostet es, der geneigte Leser ahnt es bereits, Aufpreis!) kommt recht krawallig rüber.
Alle paar Jahre wieder gibt es lackierte Felgen, in den 80zigern waren es die Fuchsfelgen in weiß oder eben Wagenfarbe, heute geht sowas bei Porsche beim gesamten Felgenangebot.
Innen geht die Orgie in schwarz weiter, allein 4.432,75 Teuro stecken in den Bemühungen, nur ja jeden Tupfer anderer Farbe zu ersticken.
Ich bin zwar bekennender Gegner von Ton-in-Ton Innenfarben (wie auch bei Porsche praktiziert) und weiß durchaus eine ruhige Farbgebung zu schätzen, aber hier, bei diesen Preisen, da hört irgendwo der Spaß auf.
Die Geschichte des 911
Sorry, Freunde, aber bevor ich hier TV spiele und wiederhole, da http://www.yopi.de/rev/176506 findet ihr eine kleine Modellchronik.
Karosserie
Im Vergleich zum schon hier vorgestellten Vorgänger hat sich beim neuen Modell nur wenig getan. Die Front ist durch neue Lufteinlässe anders definiert, die Heckleuchten haben eine neue Grafik bekommen.
Das Wichtigste: der 911 ist 911 geblieben, der Wiedererkennungseffekt bleibt bei 100%.
Wichtigstes praktisches Merkmal beim Targa gegenüber Coupé und Cabrio stellt, wie bereits erwähnt, die große Glasheckklappe dar. Einmal dran gewöhnt empfindet man sie schnell als praktisches Komfortdetail.
Innenraum
Hier findet man auf den ersten Blick nichts wirklich neues, erst genaues Hinsehen offenbart die Modellpflege.
Der PDK-Wählhebel ist anders gestylt als die Tiptronic Bedienung. Wichtiger: die bei Porsche PCM genannte Navigationseinheit ist jetzt (wie bei VW) auf einem aktuellen Stand, durch einen recht angenehmen Mix von Touchscreen und Knopfbedienung ist man deutlich schneller in der Bedienung.
Haptik/Material/Verarbeitung
Eigentlich seit jeher eine der Porsche-Stärken, enttäuscht der Testwagen in dieser Beziehung.
Grund ist die Tristesse, die durch die (sauteuren) schwarzen Anbauteile entstanden ist. Natürlich ist dies auch Geschmackssache, aber der verwendete Softlack korrespondiert nicht wirklich mit den dafür berechneten Preisen.
Einen Ausgleich schafft das verwendete Naturleder auch nicht wirklich, es fehlt ein wenig der Kick. Ein Lenkrad in Alcantara oder Wildlleder hätte den vielleicht noch bringen können.
Apropos Lenkrad: die Fachpresse ist schon unisono drüber hergefallen, ich beschränke mich auf das Wesentliche. Liebe Produktverantwortlichen, der/diejenige, der diese arg mißglückte Mixtur aus schräger Optik und unbrauchbarer Ergonomie entworfen hat, wäre ganz sicher besser bei einem Landmaschinenhersteller aufgehoben. Furchtbar.
Verarbeitet ist das Auto ansonsten routiniert, die Klapperfreiheit ist bei Porsche noch nicht zugunsten Shareholder Value aufgegeben.
Bedienung
Fluch und Segen von Sonderausstattungen liegen immer nah beieinander.
Ich wollte beispielsweise das Doppelkupplungsgetriebe nicht missen, aber in Kombination mit dem Sport Chrono Paket ergeben sich tatsächlich neue Bedienmöglichkeiten. Ob es die Launchcontrol (optimale aber auch verschleißintensive Beschleunigung) oder das Programm für die Rennstrecke ist, dem durchschnittlichen Targa Fahrer dürften diese Goodies schlicht egal sein.
Ansonsten ist der 911S4 Targa alltagstauglich wie sicher kein zweiter Sportwagen diesen Kalibers, auch das vielgerühmte Lieschen Müller wird problemlos von A nach B kommen, so sie die Grundregeln des Autofahrens kennt.
Diese Problemlosigkeit im Umgang macht sicher auch den vergleichsweise hohen Frauenanteil beim 911 verständlich, auch wenn es ein echter Sportwagen ist, man muß kein passionierter Rennfahrer sein, um mit dem Auto glücklich zu werden.
Sitze
In den gebraucht angebotenen 911 selten anzutreffenden adaptiven Sportsitzen hab ich mich schon im Vorgänger sauwohl gefühlt.
Gesetzteren Naturen sei hier allerdings eher zu den (auch aufpreispflichtigen) Komfortsitzen geraten, die deutlich generöser geschnitten sind. Und wem die Seriensitze passen, der kann wirklich Geld sparen.
Die extrem teuren Schalensitze halte ich im Targa für deplaziert... wer es so sportlich mag, der braucht auch kein Gewicht überm Scheitel extra.
Licht & Sicht
War ich hier schon beim Vorgänger voll des Lobes, haben sich die Ingenieure in Weissach darauf nicht ausgeruht. In Kombination mit dem adaptiven Kurvenlicht (Aufpreis) ergibt sich wieder ein kaum zu schlagendes Tauglichkeitspaket.
Dazu wird der Blick nach hinten nicht durch Blech eingeschränkt, gerade für Sportwagen Novizen ein angenehmer Effekt.
Kommunikation
Für heftiges Geld bekommt man hier leider nicht das technisch Machbare. Die reine Gerätschaft gefällt noch ganz gut, wobei besonders das hervorragende Telefonmodul zu nennen ist.
Traurig stimmt der Klang des Bose-Soundsystems. Im Baß fehlt es an der Tiefe und echtem Druck, im Oberbaß gibt es keinen Kick, die Mitten sind blutleer und die Höhen sehr nach amerikanischem Geschmack abgestimmt. Das kann Bose zwischenzeitlich besser, ganz zu schweigen von anderen Herstellern.
Die Technik
Suchtfaktor ih-ih-ih....wrooooom.
Nüchtern betrachtet gab es keinen akuten Verbesserungsbedarf am Triebwerk. Fahrleistungen bestens, Verbrauch ok, Sitten angenehm.
Aber Porsche wäre nicht Porsche, würde man sich auf so etwas ausruhen. Die komplett neue Antriebstechnik rechtfertigt auch die vollmundige Ankündigung eines neuen Modells.
Dabei ließen die Motorenentwickler kaum einen Stein auf dem anderen. Vom Kurbeltrieb an wurde der Direkteinspritzer komplett neu aufgebaut. Ziel war eine erhöhte Effizienz und nochmals verringerter Schadstoffausstoß. Daß dabei auch noch Mehrleistung und, wichtiger, mehr Drehmoment anfielen, das wird niemanden stören.
Für Porsche Fans, die als einzig wahre 911 luftgekühlte Modelle gelten lassen kann jedenfalls klangtechnisch jetzt Entwarnung gegeben werden.
Der S mit Sportauspuff und Klappe im Resonanzsaugrohr schafft den Spagat bravourös: dunkles geräuschvorschriftenkompatibles Grummeln bei niedriger Drehzahl, stößt man in von Ferry Porsche vorgezogene Bereiche (jubeln muß er!) vor, sägt das neue Triebwerk in bester alter Manier.
Ok, seien wir realistisch, die normale Targa Kundschaft ist mit dem Basismotor und ohne Sportauspuff besser bedient.
Für alle, die ein Ohr für Verbrennungsakustik haben und denen ein Auto auch sinnliche Freude bereiten kann gilt aber der S in der Kombination als Empfehlung erster Güte.
Doppelt hält besser?
So langsam kommen Doppelkupplungsgetriebe in der Serie an.
Dabei war Porsche im Motorsport schon lange vor der Großserientauglichkeit mit einem derartigen Getriebe unterwegs, im zivilen Einsatz wurde diese Getriebeart aber erst durch Volkswagen auf breiter Basis eingeführt.
Grob erklärt besteht ein Doppelkupplungsgetriebe aus zwei getrennten Getrieben, die jeweils über eine eigene Kupplung verfügen.
Beim Porsche Getriebe gibt es zwei Gruppen, die ungeraden und die geraden Gänge haben je eine. Zum eigentlichen Schaltvorgang muß jetzt nicht mehr ein Gang gewechselt werden, es reicht, die jeweils andere Kupplung zu schließen, den Gang zu wechseln. Im jetzt ausgekuppelt laufenden Teil wird der nächste Gang schon vorgewählt, so daß extrem schnell und ohne Zugkraftunterbrechung geschaltet werden kann.
Von der Auslegung her ist das Porsche PDK ein Sechsganggetriebe mit angehängtem langen siebten Gang. Die Höchstgeschwindigkeit wird im 6. Gang erreicht, der siebte dient der Drehzahlreduktion, spart so Energie und auf langen Strecken werden die Trommelfelle der Besatzung geschont.
Für ein Erstlingswerk erscheint das PDK recht ausgereift, im Vergleich zu Ferraris ersten Gehversuchen (allerdings mit nur einer Kupplung) bei automatisierten Schaltgetrieben sogar schon sehr weit.
So gibt es keine Schaltrucke, selbst im Race-Modus sind die Schaltwechsel noch verschliffen.
Was nicht gefällt, sind die (nur zwei) implementierten Schaltstrategien. Das Normalprogramm ist ganz auf Sparsamkeit ausgelegt, es macht den 385 PS Renner zum handzahmen Brauereigaul, der mit niedrigsten Drehzahlen vor sich hin zockelt. Zwar effektiv (dazu später mehr), aber auch arg nervig in manchem Moment.
Das gefühlte Gegenteil passiert im Sportprogramm. Hier gilt der Bereich unter 3.000 U/min anscheinend als tabu, der Fahrer erntet mitleidige Blicke der Passanten, wenn er mit hoher Drehzahl im ersten Gang durch die Stadt schleicht.
Was klar fehlt, ist die „goldene Mitte“. Eine Schaltstrategie, die sich am durchschnittlichen Leistungswunsch orientiert, nicht an Extremen.
Aber, und das ist mal was Schönes im Elektronikzeitalter, per Firmwareupgrade kann man der Antriebskombination ganz bestimmt neue Schaltstrategien beibringen. Und, auch Tuner wollen mit fast perfekten Fahrzeugen noch was verdienen können.
Das größte Manko an PDK: der gesammelte Stab an Ignoranten, der die Schalttasten am Lenkrad durch alle Entscheidungsgremien getrieben hat.
Unfaßbar, wie schlecht diese Lösung im Vergleich zum Mitbewerb ist, ok, vielleicht mit Ausnahme der Schlimm-Paddel im Phaeton/Touareg bei VW. Aber die kauft eh kein Mensch.
Fies dabei: wegen der nicht befriedigenden automatischen Strategien muß man oft manuell eingreifen, will man harmonisch unterwegs sein. Und im Zeit alter von Multi-Funktionslenkrädern sollte dies auch eher ein Spaß denn eine Last sein. Also, beste Porsche Ergonomiker: nachsitzen! Und die Softwareleute gleich mit dazu!
Fahrwerk
Hier hat sich im Vergleich zum Motor weniger getan, PSM (die Porsche Bezeichnung für ESP) gehört zum Standard und läßt sich dank Sport Chrono Paket in weiten Bereichen regeln. Selbst mit Allrad sind launige Drifts möglich.
Dazu kommt eine (auch wieder nur zweistufige… irgendwie mißtraut man bei Porsche wohl Regelkreisen mit feinerer Anpassung) Anpassung der Stossdämpfer. Noch eine Abkürzung gefällig? PASM.
Eher merken muß man sich PTM, Porsches verklausulierte Abkürzung für den Allradantrieb. Beim Targa immer obligatorisch, aus dem Turbo übernommen aber neu abgestimmt.
Was man damit so anstellen kann: später!
Bremsen
Eulen nach Athen tragen würde es bedeuten, die Keramikbremsanlage ein weiteres Mal zu loben.
Vom Normalfahrer nicht an die Grenzen zu bringen erfreut sie des Sportfahrers Herz. Und quietscht kaum noch. Eigentlich fast gar nicht. Ok, ein bißchen!
Time for Rock’n Roll
Schlüssel rein (links! Newbies outen sich an dieser Stelle gnadenlos), Fuß weg vom Gas.
Es orgelt kurz und hoch, dann brabbelt es sonor. Ok, leise und kultiviert ist sicher was anderes. Aber schön. Ab Werk und unterhalb der Supersportwagenklasse für 200k€ und mehr schwer zu übertreffen, erstes Mal Gänsehautverdacht.
Kurzer Sitzcheck, alles auf entspannt, die Navi bekommt ihr Ziel programmiert, der USB-Stick mit der Musik wird erkannt, alles paßt, noch bevor es losgeht, stellt sich Vertrautheit ein.
Der 11er spielt erfolgreich Dr. Jekyll, mit niedrigsten Drehzahlen schnüren wir gen Autobahn. Mitschwimmen im Verkehr läßt die Drehzahlmessernadel nicht einmal über die 2 zucken, das Getriebe und die Motorsteuerung setzen ganz auf Ökonomie.
Der Rest des Autos paßt auch dazu, die elektronische Regelung hält die Stoßdämpfer auf der weichen Stufe, der 4S gibt erfolgreich den Schmeichler. Nie war es kultivierter (außer im Turbo mit Tiptronic für noch viel mehr Geld), 911 zu fahren.
Auch auf der Autobahn bleibt der Verkehr dicht, der (echt kleine) Tacho nähert sich nur zaghaft mal der 120 km/h Marke. Apropos Instrumente. Hier sind sie zwar aufpreisfrei schwarz hinterlegt (Serie ist beim S eigentlich ein weißer Hintergrund), aber die Ablesbarkeit ist nur suboptimal. Aber wenigstens gibt es noch genug klassische Uhren und nicht multifunktionelle Displays. Wobei, die alten, wirklich sauber gezeichneten Uhren bis zum 964… das wärs zur Perfektion.
Der Verkehr lichtet sich, das ersehnte Verkehrszeichen mit weißem Hintergrund und grauen Streifen zeigt sich, der 4S bekommt die Sporen. Ups.
Erfolgreich würgt das PDK die Zwischenspurts ab, im ellenlangen Siebten versägen einen die Turbodiesel der drei Liter Klasse gnadenlos.
Ok, Sport gedrückt.
Die Automatik kickt gleich zwei Gänge zurück, schon bei Halbgas wird nicht vor 5.500 U/min geschaltet. Und selbst schlichtes Gaswegnehmen bei 160 wird sofort mit Zurückschalten beantwortet. Erst langsam kapiere ich, daß die Rückschaltung (hoffentlich!) ausbleibt, wenn ich das Gas nur langsam wegnehme.
Macht keinen Spaß, das Ganze.
Also schalte ich von Hand, unter Einsatz des Wählhebels, nicht der unlogischen Lenkradschalter.
Ok, keine wirkliche Arbeit, aber dafür investiert man doch nicht soviel Geld in das automatisierte Getriebe.
Es fehlt schlicht die Schaltstrategie „normal“. Öko ist toll, um im dichten Verkehr unterwegs zu sein. Sport ist auf engen Landstrassen wunderbar. Die Mitte haben sie vergessen. Update, please!
Autobahn. Und eins bleibt dem 911 auf ewig: selbst hartnäckige Linksspurblockierer lassen den Porsche oft ungehindert passieren. Da kann Audi zur Not fahrzeugbreite Gierschlunde montieren, diese Art unaufgeregtes Überholprestige ist kaum nachzukonstruieren. Die Leute machen oft schneller Platz, als man fahren will.
Und wenn man im 11er auf der rechten Spur vernunftorientiert durch eine Baustelle zockelt, sortiert sich viel dahinter ein. Da muß wohl der Glaube eine Rolle spielen, „wenn der rechts fährt, MUSS hier geblitzt werden“.
Die Langstreckenqualitäten sind auch sonst durchaus vorhanden. Ohne Sportauspuff und als Coupé sicher noch ausgeprägter, aber auch so läßt sich eine größere Strecke ohne Streß vernichten.
Auch Gepäck läßt sich verstauen. Im vorderen Stauraum gibt es zwar weniger Platz als bei den nur heckgetriebenen Varianten, aber es gibt paßgenaues Gepäck aus dem Porsche Zubehör. Hinter die Vordersitze paßt bei umgeklappten Rücksitzen durchaus knappes Urlaubsgepäck für zwei. Und da kein Kofferraum verloren geht bei Dachöffnung, kann man auch offen ins Blaue düsen, ohne nur noch eine Zahnbürste pro Person mitnehmen zu können.
Lästig ist lediglich der zu kleine Tank, ganze drei Liter mehr als beim heckgetriebenen Pendant sind auch nur 67 Liter. Bis maximal 130 gerollt und im Öko-Schaltprogramm Normal kommt man so kaum 500km weit, ohne daß die Reservelampe nach Nachschenken ruft. Gibt man dem 11er die Sporen, kann man die Reichweite auch unter 300km drücken. Was wäre sinnvoll? 80 Liter minimal, mit 100 bis 120l würde man auch Langstreckenfahrer entspannter sein lassen.
Lieber Gott, was meckere ich hier rum. Und auf welchem Niveau!
Wobei, bei dem aufgerufenen Preis darf auch tatsächlich Perfektion erwartet werden. Und eben dazu gehören die Kleinigkeiten.
Egal, das Auto ist brav mit mir zu Hause, Weihnachten und ein paar relaxte Tage stehen bevor.
Die nächsten Tage verbringen wir im dichten weihnachtlichen Stadtverkehr, nur einmal darf der 4S ein wenig Landstrasse schnuppern.
In der Stadt lernt man das immer noch sehr kompakte Format schätzen, dank Parkpieper im Heck und einschätzbarer Front ist das Parken kein Alptraum wie in manch anderem Sportwagen. Auch da volle Alltagstauglichkeit.
Ok, bevor ich wen versehentlich zu Tode langweile, wir haben einen Sportwagen zu besprechen.
Also, zweiter Weihnachtstag, es ist sonnig, der Wetterdienst erzählt was von verbreitet sonnig, wir wollen ein wenig Spaß haben.
Die Eifel liegt vor der Tür, was Tausenden Moped-Fahrern im Sommer Vergnügen bereitet, paßt mir auch im Winter bestens.
Leere Nebenstrassen laden ein, es ist kalt und trocken, die Reifen müssen ein bißchen gequält werden, bevor sie ausreichend Temperatur und damit Grip entwickeln.
Nur ab und zu schrecken der 11er und ich jemand aus den Feiertagsträumereien am Volant, endlich darf er mal zeigen, was er kann.
Sagen wir es einfach: Otto-Normalfahrer wird in aller Regel dem Grenzbereich nicht mal nahe kommen, das Auto kann klar mehr als der Durchschnitt.
Und eingefleischte 911er Fahrer mit Hang zum Sport: bitte, Herrschaften, die Herren in Zuffenhausen haben doch richtig nette Sachen zum „richtig“ schnell unterwegs sein. Also, für die Gußeisernen: der Targa hier ist nett, aber für Nordschleifenrekorde nun wirklich nicht gebaut.
Bleiben wir beim Targa. Ich taste mich an den Grenzbereich (zur Nachahmung auf öffentlichen Strassen durchaus nicht empfohlen!), als mir das PASM (ansonsten ESP) genannt öfter mal in die Linie spucken will, wird es kurzerhand deaktiviert.
So am Limit bewegt kommen auch Fluch und Segen des Allradantriebs deutlich raus. Fluch, weil mehr Gewicht bewegt wird und die Elektronik eben doch ab und zu regeln muß, besonders spürbar, wenn man z.B. eine Spitzkehre brutal anbremst und im Scheitel wieder Vortrieb verlangt. Ein paar Hundertstel Sekunden summieren sich im Grenzbereich zur gefühlten Ewigkeit, bis die Übersteuertendenz sich kurz über ein Untersteuerzucken in Neutralität verwandelt. Schlichte mechanische Regelungen darf man wohl nicht mehr verlangen heutzutage. Aber sie lassen sich viel zuverlässiger einschätzen.
Segen ist der Allrad da, wo Mutwillen mit ins Spiel kommt… im zweiten bei 70 den Pin in einer engen Kurve einfach digital in die Auslegware treten, das bestraft der reine Hecktriebler im Zweifel mit einem vehementen Dreher, wenn man nicht gedankenschnell gegengelenkt hat.
Auch der Targa zuckt mit dem Heck raus, aber nur so, daß es die Agilität fördert.
Also, Sicherheitsgewinn ja, komplette Spaßbremse nein, Otto-Normalfahrer wird sicher eher die Segnungen schätzen als das ihm der Verlust von Kontrolle oder Agilität auf den Nerv gehen.
Nach heftiger Hatz wird auch die Keramikbremse wieder verständlicher, selbst brutale Bergabpassagen und Dauerbremsungen im ABS-Regelbereich lassen das Pedal nicht ein Yota weicher werden. Auch aus Höchstgeschwindigkeit zusammengebremst bleiben die Hände trocken, auch wenn vorher irgendwas von 300 auf dem Tacho stand. Und obwohl ich bekennender 911 Nostalgiker bin: einen 930 Turbo bei Höchstgeschwindigkeit auch nur sauber geradeaus auf der Bahn zu halten ist schon Arbeit, an eine Vollbremsung wagt man erst gar nicht zu denken.
Jetzt hat der 911 ein solches Maß an Fahrwerksruhe erreicht, daß man den Preis als natürliches Selektionskriterium sehen kann, um ihn nicht in die Hände Unerfahrener geraten zu lassen. Bei aller Beherrschbarkeit, man ist schlicht sauschnell unterwegs, wenn man die Möglichkeiten des Fahrzeugs auch nur annähernd auslotet. Und selbst Best Ager verfallen leicht dem Charme der mühelosen Schnelligkeit, kann da jedem nur raten, nie den Tacho aus den Augen zu verlieren.
Aber um es noch mal klar zu sagen: auch der jetzt „weichgespülte“ Targa ist ein richtiger Sportwagen, es wird ganz bestimmt nicht der Reisekomfort einer großen Limousine geboten. Sportwagen heißt, ganz deutlich: laut, eng, will gefahren werden. Einfach nur entspannt Kilometer fressen, dafür hat Porsche mit dem Panamera demnächst was passenderes zu bieten, aber man nehme dazu bitte keinen 911.
Fahrleistungen
Spannend war es ja schon. Der aktuell gefahrene Targa 4S wiegt sicher einiges mehr als das 2004 gefahrene Auto.
Und doch gibt es dank PDK und des Sport Chrono Pakets die Überraschung: das Auto geht besser.
Natürlich ist die Elektronik im Spiel, für optimale Anfahrbeschleunigung gilt es auch ein Prozedere zu befolgen. Aber das Ergebnis überzeugt: Porsche gibt 4.5 Sekunden für den Standardspurt bis 100 km/h an, ein Wert, den das von mir gefahrene Exemplar selbst mit nur 6.000km auf dem Tacho und Temperaturen nah dem Gefrierpunkt schon erreichte. Nett.
Die Höchstgeschwindigkeit gibt Porsche mit 295 km/h an. Wohl dem, der eine ausreichend leere Autobahn findet, das zu erleben.
Kosten
Nun denn, sehen wir das jetzt alles positiv oder negativ?
Positiv: schon „dank“ der immens hohen Einstandspreise hält sich die Verbreitung des 911 in engen Grenzen, ein Stück Exklusivität ist dadurch gewährleistet. Das Prekariat bewegt auch keine gebrauchten 911, für Hinterhofwerkstattschrauber sind die Autos zu kompliziert, die Preise von Porsche Werkstätten bewegen sich auch in einem eigenen Universum.
Die Werkstattpreise habe ich bereits beim 911S beschrieben, Rechnungen im vierstelligen Bereich sind die Regel, nicht die Ausnahme.
Auch die Reifenkosten sollte man nicht unterschätzen, hier ist der 11er bis heute heikel und für einen Hinterreifen sind immer rund 350,- Euro weg… mag man es wirklich sportlich und gönnt ihm z.B. Michelin Pilot Sport Cup, sind es gleich mindestens 480 Euronen. Für einen Reifen, nicht einen Satz!
Bei den Versicherungskosten gibt es dagegen keine Überraschung: die Typklassen sowohl für Teil- als auch Vollkasko stehen mit jeweils Klasse 29 (von 30 möglichen) knapp am Anschlag. Sparen ergibt sich dann unverhofft bei der Haftpflicht, die mit Typklasse 15 erstaunlich günstig ausfällt.
Wie bei Fahrzeugen mit diesem Fahrleistungspotential üblich bewegen sich die Verbrauchswerte in einem weiten Rahmen.
Brav gerollt schafft man sogar unter 10l/100km, auf der Rennstrecke bewegt tritt man über 20 Liter durch die Düsen, im Schnitt waren es bei mir faire 13.2 l/100km.
Fazit
Gefühlt hab ich mich gerade sehr kurz gefaßt, es gäbe noch einiges aus dem Alltag zu berichten. Aber ich will dem geneigten Leser ja nicht die eigene Erfahrung ersparen.
Wie bereits 2004, ich würde ihn auch heute wieder kaufen.
Vielleicht nicht den Targa, aber doch einen 911.
Wem kann man den Targa in der hier vorgestellten Form denn empfehlen?
Der Best-Ager, der Kraft finanzieller Potenz in der Lage ist, den Anschaffungspreis zu verschmerzen, kann das Auto bedenkenlos kaufen.
Wobei, die Einkaufsliste sollte doch ein wenig anders ausfallen als beim hier besprochenen Exemplar.
So kann man sich die teure Keramikbremsanlage getrost schenken, motorsportliche Ambitionen wird wohl niemand mit einem Targa entwickeln. Die typische Klientel kann wohl auch beruhigt auf Sportzutaten wie das Chrono Paket Plus verzichten. Streichen: die hervorragenden Sportsitze, lieber den Komfortsitz nehmen, der Einstieg ist bequemer.
Den Rest des Autos kann man sich nach Gusto zusammenstellen, die Preisliste alleine besitzt annähernd 100 Seiten Umfang. Das Studium sei dringend angeraten, sonst versteht man gerade bei den Innenraumextras oftmals nicht, was denn überhaupt angeboten wird.
Und die Sterne?
CO² Diskussion hin oder her, Abwrackprämie und Wirtschaftskrise lassen wir auch beiseite.
Aber seine 5 Sterne, die hat er trotzdem verdient.
Soderle. Und wie immer an dieser Stelle sind mir Kommentare, Kritik und Wünsche, was Ihr im Bericht vermißt, sehr willkommen!
P.S.: Unten knistert gerade der Auspuff eines GT3 sanft vor sich hin, vielleicht kommt dazu demnächst auch noch was. Kürzer ;) weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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April, 01.07.2009, 18:51 Uhr
Bewertung: besonders wertvoll
Da habe ich mich eben das erste Mal seit gefühlten 100 Jahren hier eingeloggt und finde einen neuen Bericht von Dir! Ich bin begeistert! Bist Du wieder öfter auf Yopi anzutreffen? GlG von April
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rob1980, 14.06.2009, 23:20 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
toller Bericht, gut geschrieben.. ich freue mich über Gegenlesung.. lg rob1980
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jens811983, 10.06.2009, 13:29 Uhr
Bewertung: besonders wertvoll
Noch ein Willkommen zurück! Gewohnt hervorragender Bericht - ein Genuss zum Lesen. Ein 911er ist schon ein tolles Auto. Und der sieht seit über 45 Jahren in jeder Generation immer gleich gut aus. Nur die Scheinwerfer sind nicht mehr ganz rund. Halt eine deutsche Erfolgsgeschichte. mfg Jens
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Geht zu schnell Kaputt
5- Fahreigenschaften: sehr gut
- Fahrkomfort: sehr schlecht
- Platzangebot: großzügig
- Zuverlässigkeit: sehr schlecht
- Besitzen Sie das Produkt?: ja
- Dauer des Besitzes & der Nutzung: seit 3 Tagen
Pro:
is kaputt gegengen nur weil ich gegen ne Mauer gefahren bin war das ding schon Kaputt!
Kontra:
is kaputt gegengen nur weil ich gegen ne Mauer gefahren bin war das ding schon Kaputt!
Empfehlung:
Ja
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Alltagsrennwagen
4- Fahreigenschaften: sehr gut
- Fahrkomfort: gut
- Platzangebot: großzügig
- Zuverlässigkeit: gut
- Besitzen Sie das Produkt?: nein
Pro:
Bremsen, Getriebe, Motor
Kontra:
Preis, Übersichtlichkeit
Empfehlung:
Ja
Porsche 911 Carrera Cabrio
Vorabinfos
Porsche erneuert seine Modellpalette rundherum. So hat auch der 911er einige Neuerungen erfahren.
Neben optischen Retuschen wurde auch wieder einmal der Motor überarbeitet.
Optisch wurde von vielen Kunden die eher klassische Linienführung von früher gefordert. So nahm man wieder Abschied von den ovalen Scheinwerfergläsern und bietet das neue Modell wieder mit runden Scheinwerfergläsern an.
Versicherung
Der neue 911 Carrera Cabrio ist in der Versicherung günstiger als befürchtet. In der Schadenfreiheitsklasse SF5 für Haftpflicht und Vollkasko (VK incl. 300 Euro SB, TK incl. 0 Euro SB) kostet der Wagen ab ca. 1400 Euro jährlich.
Preis / Ausstattung
Der Grundpreis des 911 Carrera Cabrios beträgt gut 85.000 Euro. Serienmässig gibt es dafür z.B. 18 Zoll Räder mit vorne 235er und hinten 265er Bereifung. Das Testfahrzeug war mit der dezenten Bereifung 295/30ZR19 für hinten und 235/35ZR19 für vorne ausgestattet.
Diverse Airbags und das Stabilitätssysten PSM von Porsche sind serienmässig. Das Stabilitätssystem beinhaltet Dinge wie ABS, ASR und ESP usw. .
Fensterheber und Windschott sind ebenso wie Klimaanlage, Soundpackage, Zentralverriegelung, Ledersitze, Heimleuchtautomatik, Bordcomputer, elektrischem Verdeck enthalten.
Trotzdem gibt es eine ellenlang Ausstattungsliste die den Preis des Fahrzeugs locker über die 100.000 Euro bringen.
Das von mir getestete Fahrzeug war mit einigen dieser Extras austgestattet und kam so auf einen Fahrzeugpreis von 97.000 Euro.
Es sind also nicht einmal 5 Millionen Mitgliederlesungen erforderlich. Allerdings glaube ich das ds eng wird bei ciao :-)
Service
Das viele Menschen immer wieder und lange Porsche fahren und die Firma damit eine hohe Kundenbindung hat, hat nicht alleine mit den Fahrzeugen zu tun.
Bei meinen anonymen Tests von Verkäufern fällt auf, dass man in Bezug auf Kundenservice anderer Marken wie Mercedes und BMW in der Regel einiges voraus hat.
So hat man auch nach Kauf einies Fahrzeuges den Verkäufer als stetigen Ansprechpartner, der sich um Werkstatttermine kümmert, der die Kunden rundum betreut und im Bedarfsfall auch mal einen kostenlosen Leihwagen zur Verfügung stellt.
Die gesteten Verkäufer bei Porsche waren sympatisch, nicht arrogant und nahmen sich viel Zeit. Die Beratung erfolgte ohne Druck und die Meinung des Kunden wurde respektiert. Bei BMW hatte ich da oft die Erfahrung machen müssen, dass die Verkäufer versuchen ihre eigene Meinung dem Kunden aufzudrücken. Mal von einer gewissen Arroganz dort abgesehen.
Die Werkstätten der Porsche Zentren machen einen sehr ordentlichen, gepflegten Eindruck. Hier ist kein Dreck verschmiert und der Kunde hat durch grosse Glassflächen Einblick in die Tätigkeiten. Jeder Mitarbeiter grüsst freundlich.
Damit kein falscher Eindruck entsteht. Ich habe derartig positive Erfahrungen auch bei anderen Marken sammeln können. Dort aber eher im Einzelfall. Bei Porsche konnte ich in München und Umgebung diese Erfahungen ohne Abzüge machen.
Die Werkstattkosten liegen auf dem Niveau von Mercedes. Damit teilweise also etwas günstiger als BMW, auf jeden Fall aber nicht höher. Das ein 911er in den Ersatzteilen teurer ist als z.B. ein A-KLasse Benz dürfte jedem klar sein.
Auf dem Firmengelände hab ich mal ein paar Fahrzeuge inspiziert die nach einem Unfall z.B. instant gesetzt wurden. Die Lackierarbeiten waren hervorragend. Keine Orangenhaut und die Farben passten auch bei schwierigeren Farbtönen im Bereich Blau, Grau Metallic sehr genau.
Raumangebot
Auch bei einem 911er ist das Raumangebot ein Thema. Der Carrera ist eigentlich ein 2 Sitzer. Hinter den Vordersitzen gibt es noch eine Notsitzbank. Geeignet für Kleinkram oder nen Koffer, einer Reisetasche oder 2 Hamstern. Wobei ich letztere auf Grund der Grösse nur in Kindersitzen unterbringen würde.
Wichtiger sind die Plätze vorne. Mit 184cm habe ich auch bei geschlossenem Verdeck ausreichend Platz nach oben. Auch der räumliche Eindruck nach vorne und zur Seite ist ausreichend.
Sehr volumiöse Menschen dürften allerdings ein wenig Schwierigkeiten haben. Jedoch ist der 911er grosszügiger geschnitten als z.B. der Boxster, bei dem man mit 185cm und deutlich unter 100kg bereits das Mögliche ausschöpft.
Da wo bei den meisten Autos die Motorhaube sitzt hat Porsche traditionell einen Kofferraum. Wobei man hier getrost Koffer als Singular anwenden darf.
Funktionalität / Übersicht
Im Porsche findet man sich schnell zurecht. Die Bedienung der Klimaanlage, Fensterheber usw, usw. ist einfach, funktioniert intuitiv.
Das bewertete Testfahrzeug war mit Navigationssystem und Telefonmodul ausgestattet. Die Handhabung ist einfach.
Das Navi funktioniert über Pfeilsymbole. Im Grossen auf dem Bildschirm der Mittelkonsole, im Kleinen werden die Pfeile noch zwischen den Anzeigeinstrumenten dargestellt.
Kleiner Schwachpunkt der Pfeilanzeige: Gabelt sich die Strasse ist man sich im ersten Moment nicht ganz sicher wie man nun fahren muss. Eine Kartenanzeige wäre besser.
Anderer Nachteil ist, dass neben dem Radio auch andere Funktionen über den Monitor bedient werden. Z.B. das Radio. Da der Monitor und die Tasten recht tief sitzen nimmt man so zwangsläufig den Blick von der Strasse.
Sehr einfach zu handhaben dagegen das elektrische Verdeck. Beim Boxster muss man noch einen Hebel entriegeln, beim Carrera geht das ohne. Einfach einen Knopf gedrückt halten und schwups verschwindet das Verdeck komplett.
Der 911er ist nach vorne recht übersichtlich. Die beiden Wulste an der Seite makieren wunderbar die seitlichen Enden. Doch Vorsicht: Hinten issa breida !
Überhaupt nach hinten ist die Übersicht nur offen wirklich gut. Geschlossen hat der Wagen einen riesigen toten Winkel. Die Seitenwände des Verdecks nehmen da viel Sicht.
Fahrleistungen
Auf der Autobahn hatte ich da gleich mal meine Begegnung der dritten Art. Zunächst einmal war da ein Mercedes CLK230 Kompressor der ne ganze Weile zumindest einigermassen mithielt. Sound, Höchstgeschwindigkeit und diverse Veränderungen zeigten mir das da aber nicht alles serienmässig war. Ganz mithalten konnte er aber nicht. Dann gabs da so nen E-Klasse der W124 Generation. Also etwas älter. Bis Tempo 255km/h lieferte der identische Fahrleistungen. Das kam mir spanisch vor. Runter von der Autobahn fuhr er dann neben mich und der Fahrer machte seine Scheibe runter. Der Sound des Benz lies schlimmes erfahren.
Ein alter GT3 Fahrer hatte auf einmal ne Familie. Da wurde ihm der GT3 zu klein und er benötigte eine Limousine. Ein Eklasse ist da aber zu langsam also baut man sich einen 6 Liter Motor in die Eklasse und tuckert mit 400PS durch die Gegend. Ein Fall von Verhaltensauffälligkeit ?
Jedenfalls zollte der Fahrer dem Carrera Respekt und meinte das der alte GT3 mit dem neuen Carrera Probleme hätte.
In der Tat, der Wagen strotzt nur so von Drehmoment. Bis 240km/h ist ein eindeutiger Zug spürbar. Darüber hinaus geht's dann noch zügig bis ca. 275km/h. Danach geht's schrittweise und bei 290km/h war dann für mich Ende, da die Verkehrssituation keine weitere Experimente zulies.
Angegeben wird der Carrera mit 5,2Sekunden von 0-100 km/h. Die Spitze soll 285km/h betragen. Beides halte ich für absolut realistisch.
Wichtiger jedoch: Auch im niedrigen Drehzahlbereich lässt sich der Carrera zügig bewegen. Dann brummelt er so gemütlich vor sich hin. 370 Nm stehen auf dem Papier bei 4.250 1/min zur Verfügung. Es sind aber definitv nie unter 290Nm und das schon ab 1500 U/min. Das beeindruckt.
Ein junger vielleicht 22 jähriger, braungebrannter, armraushängender, grimmig dreinschauender Bubi schien übrigens etwas dem Grössenwahn verfallen. Sein 325i so dachte er würd doch nen Carrera kriegen. Zumindest beim Start an der Ampel. 5.000 U/min reichten dann aus um diesen abzuhängen. Also fast spritsparende Beschleunigung quasi. Dazu noch ein Tipp an den jugen Mann: Wenn man beide Hände ans Lenkrad nimmt dann kommt man auch nicht in die Verlegenheit fast rechts in den Kofferraum eines parkenden PKW`s zu düsen.
Das Testfahrzeug war zusätzlich mit diversen Sportpaketen von Porsche ausgestattet. Der nette kleine Sportknopf auf der Mittelkonsole bewirkt das der Wagen dann richtig hart wird und das sich die Drosselklappen schneller öffnen. Das Ergebnis ist eine noch aggressivere Gasannahme die man tatsächlich spürt.
Verbrauch
Wer zügig über die Landstrasse huscht ohne an die Reserven zu gehen kommt mit 9 Litern aus. In der Stadt liegt der Verbrauch je nach Verkehrsdichte bei 13-17 Litern. Letzterer Wert allerdings bei sehr hoher Verkehrsdichte in München.
Vollgas- u. Höchstgeschwindigkeitsetappen bringen den Verbrauch kaum über 17 Liter.
Im Schnitt bei zügiger Fahrweise kommt man mit 12 Litern aus. Ein Wert der in Anbetracht der Leistung absolut ok ist. Getankt werden muss SuperPlus.
Konnte ich übrigens schon beim Octavia keinen Unterschied zwischen Vpower und SuperPlus feststellen, so hätte ich ihn bei einen der gefahrenen Porsche erwartet. Dem war aber nicht so. In keinster Beziehung.
Fahrverhalten
Nässe
Die diversen elektronischen Fahrhilfen halten den Wagen auf der Strecke. Das funktioniert super. Auch wer aus der Kurver herausbeschleunigt bekommt so viel Leistung wie der Wagen verträgt. Der 911er bricht nicht aus. Bei Nässe greift die Elektronik früh ein. Heckantrieb und 325PS wollen gebändigt werden.
Mit dem Sportpaket lässt sich das Ganze etwas aggressiver gestalten. Auch hier greift die Elektronik wirksam ein, jedoch etwas später. Es wird ein leichter Driftwinkel zugelassen.
Trocken
Auch hier greift die Elektronik im Ernstfall wirksam ein. Jedoch liegt der Grenzbereich auf trockender Strasse sehr hoch. Wer Limousinen oder deutlich langsamere Fahrzeuge gewohnt ist wird kaum so weit kommen bis die Elektronik regelt.
Die Sportstellung lässt auch hier wieder einen leichten Driftwinkel zu. Das Fahrwerk ist deutlich straffer, das Fahrzeug liegt etwas tiefer und auf kurvigen Landstrassen wird der Otto Normalverbraucher sich garnicht trauen diesen Grenzbereich auszuloten.
Zum Vergleich: Kurvengeschwindigkeiten bei denen ich mit einem E36 328i mit Sportfahrwerk mit 75km/h Schweissausbrüche bekam kann ich in der Sporteinstellung ohne Schweiss mit 100km/h durchfahren. Und der BMW liegt wirklich nicht schlecht.
Bis 250km/h liegt der Carrera sehr ruhig. In der Sportstellung bis 260km/h. Darüber hinaus sucht man sich dann eher gut ausgebaute Strassen, denn Flickenteppiche und Wellen sorgen deutlich für Unruhe.
Ohne Elektronik
Bitte nie bei Nässe ! Das Fahrzeug reagiert giftig, man muss vorsichtig mit dem Gas hantieren. Ansonsten dreht sich das Heck plötzlich weg. Im Gegensatz zu manch Limousine geht dies nicht langsam ankündigend sondern ruckartig heftig. Der geübte Fahrer hat damit auf freier (!) Strecke aber auch viel Spass. Zumal die Geschwindigkeiten bei Nässe noch nicht soo hoch sind.
Auf trockener Strecke ist der Grenzbereich vor allem in der Sportstellung mit Elektronik so hoch das man es nicht ohne probieren will. Denn die Grenze ist hier wirklich erreicht. Das Fahrzeug geht dann ebenfalls mit dem Heck weg aber nicht ganz so giftig wie bei Nässe.
Reifen
Montiert waren Pirelli P7Zero in oben genannter Grösse. Die Pirelli bieten einen Kompromiss zwischen Verschleiss, Komfort und Haftung. Vor allem bei Nässe verhalten sie sich noch angenehm und laufen auch nicht extrem jeder Rille nach.
Wer es kompromisslos mag nehme die Bridgestone. Die sind hart. Yokohama dagegen sind sehr weich abgestimmt, kleben auf der Strasse und sind bei Nässe nicht so prickelnd. Aufgrund der weichen Abstimmung sind die Yokos schnell verschlissen.
Sonstiges
Der Geradeauslauf ist mit der Bereifung stark eingeschränkt. Der Boxster S hielt hier besser die Spur. Gerade werd neu in den Carrera einsteigt ist stetig am korrigieren. Dafür ist der Carrera scheinbar etwas unempfindlicher gegen Seitenwind. Wobei ich mich hier nicht festlegen möchte, da die Hochgeschwindigkeitstour beim Boxster 2x von starkem Seitenwind beeinträchtigt war, während beim Carrera nur mässig Wind wehte.
Lenkung
Erst jetzt fällt mir ein, dass ich auch die Lenkung bewerten sollte. Das zeigt, dass mir diese nicht unangenehm aufgefallen ist.
So vermittelt die Lenkung in jeder Situation sehr guten Fahrbahnkontakt. Erst ab so 270km/h hat man ein wenig das Gefühl das der Wagen vorne an Anpressdruck verliert und die Lenkung etwas unsicher wird.
Stösse werden nicht unangenehm an den Fahrer weitergegeben.
Die Lenkung ist sehr direkt und man hat ein wenig, nicht ganz so stark wie im Boxster, das Gefühl in einem GoKart zu sitzen.
Bremsen
Die Bremsen sind mit das Wichtigste bei so einem Fahrzeug. Die Bremsen des Carrera packen kräftig zu, lassen sich dabei sehr gut dosieren. Die Verzögerungswerte sind hervorragend. Es fällt einem nicht so auf, aber wenn ein S-Klasse Mercedes hinter einem, ebenfalls von 230 km/h vollbremsend, plötzlich verdächtig nah kommt, dann werden die Verhältnisse klar. Der Fahrer hielt danach übrigens Abstand. Bzw. wo dann die Strasse frei war kam er eh nicht mehr mit. Aber ohne Scherz sollte wer mit diesem Auto stärker bremst auch den Hintermann im Auge haben. Denn die Verzögerungsleistung liegt deutlich über dem Schnitt. Das beweisen ja auch immer wieder Tests von Fachmagazinen wo der Porsche als Referenz gilt.
Fading ist für den Porsche ein Fremdwort. Die Bremsen bremsen so lange es erforderlich ist. Im Vergleich zum Boxster hab ich nicht das Gefühl das sie stärker verzögern, aber noch eine Spur feinfühliger, weicher in der Abstimmung.
Schaltung
6 Gänge und einer schöner als der andere. Ein richtiger Gängehaarem.
Die Schaltwege sind kurz, die Gänge so exakt geführt das ein Verschalten nach Eingewöhnung schon fast grob fahrlässig ist. Das knackt richtig bei zügigem Einlegen und passt !
Da hakt nix beim Schalten. Das Getriebe lässt sich sogar mit einem Finger schalten wenn man denn will. Die aufzuwendenden Kräfte sind etwas höher als in einer Limousine, aber durchaus auch auf langen Fahrten von weniger muskulösen Personen zu bewältigen.
Komfort
Der 911er ist etwas komfortabler ausgelegt als der Boxster. Längere Wellen werden gut absorbiert. Auch Fahrbahnunebenheiten der nicht all zu groben art bügelt das Fahrwerk recht gut glatt. Natürlich hat das Fahrzeug eine straffe Abstimmung. Einzig die 30er Reifen verhindern nicht das auch etwas grössere Unebenheiten dann doch ziemlich hart beim Passagier landen.
Der Motor hängt weiter hinten als beim Boxster und scheint insgesamt etwas gedämpfter. So brubbelt er gemütlich vor sich hin und ist bis 3000 U/min fast zärtlich leise. Bis 4500 U/min macht er dann dezent auf sich aufmerksam um darüber bullig, kraftvoll in tiefer Tonlage zu signalisieren das da Kraft drin steckt. Laut wird er dabei nie.
Die Windgeräusche sind auch bei sehr hoher Geschwindigkeit sehr gering. Toll für ein Cabrio !
Die Klimaanlage funktioniert sehr effektiv, sowohl zum Kühlen als auch zum Heizen.
Letzteres funktioniert offen mit einem sehr starken Gebläse derartig gut das einem auch bei 13 Grad Aussentemperatur und offenem Verdeck zu heiss werden kann.
Zugig wird es etwas später als im Boxster. Hier erst so ab 140km/h.
Die Sportsitze kann ich nur bedingt empfehlen. Sie sind eng geschnitten und vermitteln eine zumindest für mich merkwürdige Sitzposition. Sie sind straff, nicht unkonfortabel. Allerdings bieten auch die Seriensitze guten Seitenhalt, geben etwas mehr Bewegungsfreiheit und ich empfand die Sitzposition als angenehmer. Bei den Sportsitzen hatte ich immer das Gefühl das mein Nacken nach vorne gedrückt wird. Dies kann natürlich daran liegen das ich insgesamt meist eine relativ steile Sitzposition bevorzuge.
Die Pedalkräfte sind insgesamt etwas höher als wohl gewohnt. Jedoch gewöhnt man sich schnell daran und auch wer nicht Tour de France Fahrer ist kann ermüdungsfrei oft die Kupplung, Bremsen und Gas treten.
Sonstiges
Das Fahrzeug war mit BI-Xenon Scheinwerfern ausgestattet. Die Xenonscheinwerfer sind dabei durchaus zu empfehlen. So leuchten sie den rechten Fahrbahnrand deutlich besser aus und auf die Strasse eilende diverse Tiere werden früher gesichtet.
Die Strasse wird beim Carrera insgesamt gut ausgeleuchtet und sorgt für gute Sicht.
Die Scheibenwischer hatte ich schon beim Boxster kritisiert. Auch hier überzeugen sie mich nicht so recht. Definitiv zu klein wird die Scheibe nicht ausreichend gereinigt.
Verarbeitung / Qualitätseindruck
Auch im offenen Zustand knistert und knirscht es nicht. Der Carrera wirkt wie aus einem Guss. Schalter, Fächer usw. sind alle massiv.
Optisch bin ich ein wenig enttäuscht. In der Volllederausstattung hat das Amaturenbrett eine kleine Lederkante die nicht ganz grade ist. Die Mittelkonsole ist exakt wie im Boxster. Nicht billig aber in einem 100.000 Euro kann man noch ein wenig Höherwertiges erwarten.
Fazit
Der 911 Carrera ist ein rundum gelungener Sportler. Leistung mehr als genug in allen Bereichen, eine gute Alltagstauglichkeit und selbst ein gewisser Komfort ist vorhanden. Als Alleinfahrzeug und vielleicht noch einem Kleinwagen für die Stadt würde ich das Fahrzeug bevorzugen.
Als Spassmobil und Kontrast zur einer Limousine würde ich den BoxsterS vorziehen, der kompromissloser sportlich ist, aber ebend auch weniger alltagstauglich.
Bei identischer Ausstattung kostet der 911er 97.000 Euro und der BoxsterS 67.000 Euro. 30.000 Euro für nur wenig höhere Leistung, für etwas mehr Komfort und Alltagstauglichkeit.
HINWEIS:
Leider lässt yopi bei der Auswahl nur das Modelljahr 2003 zu. Es handelt sich aber bei dem getesteten Fahrzeug um die aktuelle Variante, also Modelljahr 2005 ! weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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anonym, 17.03.2007, 12:37 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
sh :o)
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FrauNeedle, 16.03.2006, 20:29 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Zwar nichts für mich, aber sehr hilfreicher Bericht ;-) LG
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