Praktika bei Unternehmen mit 'S' Testberichte
Auf yopi.de gelistet seit 08/2003
- Bezahlung (monatlich): keine
- Lernfaktor: hoch
- Betreuung: gut
- Betriebsklima: sehr gut
- Eigenverantwortliches Arbeiten: möglich
Pro & Kontra
Vorteile
- Im Bericht
Nachteile / Kritik
- Im Bericht
Tests und Erfahrungsberichte
-
Pratikum ist angesagt !
3- Bezahlung (monatlich): keine
- Lernfaktor: hoch
- Betreuung: gut
- Betriebsklima: sehr gut
- Eigenverantwortliches Arbeiten: möglich
Pro:
- Im Bericht
Kontra:
- Im Bericht
Empfehlung:
Ja
Wollte hier mal meinen Praktikumsbericht aus Klasse 9 veröffentlichen für den ich eine glatte 1 bekam;)
Inhaltsverzeichnis
Mein Praktikumsbetrieb……... …………………………………………..Seite 3
Verwaltungsgeschichte…………………………………………………...Seite 3/4
Die vier Fachdienste ………………...……………………………………Seite 5
Zwei typische Arbeitstage………………………………………………...Seite 6/7
Bewertung des Praktikums………………………………………………..Seite 7/8
Meine Erwartungen, Vorstellungen……………………………………….Seite 8
Mein Praktikumsbetrieb
Mein Praktikumsplatz:
Stadt Wedel
Rathausplatz 3-5
22880 Wedel
Ansprechpartner: Frau Rose (Personalangelegenheiten)
Telefon:
0 41 03 / 707-0
Telefax:
0 41 03 / 707-300
Öffnungszeiten:
Montag bis Mittwoch u. Freitag
08.30 bis 13.00
Donnerstag
15.00 bis 19.00
Das Rathaus liegt direkt an der B431 gegenüber dem Bahnhof und besteht aus dem Alt- und dem Neubau, der 1908/81 fertig gestellt wurde.
In dem Altbau befinden sich die Kämmerei, die Stadtkasse, die EDV-Abteilung und das Standesamt. Die drei anderen großen Fachbereiche Bauen und Umwelt, Innerer Service und der Fachbereich Bürgerservice sind in dem modernen Glasbau untergebracht. Zur städtischen Verwaltung gehören darüber hinaus diverse Außenstellen, wie Volkshochschule, Musikschule, Bücherei, Sportstätten und natürlich alle Schulen. Ebenfalls im Neubau befindet sich die Kantine für das Personal.
Bei der Stadt Wedel gibt es im Großen und Ganzen alle sozialen Einrichtungen, die eine Stadtverwaltung vorhalten muss. Der Kundenkreis umfasst alle Bürger Wedels. Geleitet wird der Betrieb von dem Bürgermeister Niels Schmidt. Konkurrenzsituationen gibt es nicht, da es nur eine Stadtverwaltung in Wedel gibt.
Ich absolvierte mein Praktikum als Verwaltungsfachangestellte. Man kann den Beruf Verwaltungsfachangestellte/r in den folgenden Fachrichtungen ausüben: Bundesverwaltung, Handwerksorganisation und Industrie- und Handelskammern, Kirchenverwaltung in den verschieden Kirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland, Kommunalverwaltung und Landesverwaltung. Ich war in der Fachrichtung Kommunalverwaltung tätig.
In der Fachrichtung Handwerksorganisation berät man Selbständige und Unternehmen auf der Grundlage gewerberechtlicher Bestimmungen. Man prüft Anträge auf Eintragung und Löschung im Handelsregister und die Voraussetzungen für die Berechtigung zum selbständigen Betrieb oder handwerksähnlichen Gewerbes. Zu den weiteren Aufgaben gehört die Verteidigung und Bestellung von Sachverständigen, das Erstellen von Bescheinigungen für den Wirtschaftsverkehr im Ausland sowie Verwaltungsangelegenheiten im Bereich Aus- und Weiterbildung einschließlich Prüfungswesen. Dabei wendet man die einschlägigen Rechtsvorschriften an. Im Rahmen der Personalverwaltung führt man Personalakten, berechnet Bezüge und Gehälter und rechnet Reisekosten ab. Im Haushalts-, Kassen- und Rechnungswesen ist man beispielsweise bei der Erstellung und Ausführung von Haushalts- und Wirtschaftsplänen beteiligt, führt Vermögensnachweise und bearbeitet Zahlungsvorgänge. Darüber hinaus wirkt man im Bereich der allgemeinen Verwaltung bei der Materialbeschaffung und Materialverwaltung mit.
Die Verwaltungsgeschichte der Stadt Wedel
Die erste geschichtliche Erwähnung des Ortes Wedel war im Jahre 1212. In einer Urkunde, die im Original im Staatsarchiv Hamburg verwahrt wird, werden drei Brüder aus Wedel als Zeugen genannt. Die Landesherren waren die Schauenburger Grafen, die bereits 1111 mit den Grafschaften Holstein und Stormarn bekannt geworden sind.
Bereits um 1311 wurde auch die Hatzburg, die westlich von Wedel in der Marsch liegt, erwähnt. Auch die Mühle und die Kirche werden einige Jahre später urkundlich aufgeführt. Die Hatzburg wird 1320 Sitz der Landesherren. Hier wurden die Amtsgeschäfte ausgeübt, bis das Schloss in Pinneberg fertig gestellt wurde. Die Gebäude der Hatzburg werden bis zur Zerstörung der Burg weiterhin für Verwaltungszwecke genutzt. Die Vogtei Hatzburg hatte hier bis mindestens 1705 ihren Amtssitz. 1666 wohnte hier der Amtmann.
Seit mindestens 1500 wurde die Grafschaft Pinneberg von einem Stadthalter verwaltet, der meist dem Adel der Schauenburger Ritterschaft entstammte. Seit etwa zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde sie Drostei genannt. Diese Drostei unterstanden die Amtmänner, die als höhere Beamte die Geschäfte in den drei Ämtern Pinneberg, Hatzburg und Barmstedt führten. Langsam wurde das Amt Hatzburg, ein Gebiet, das die in den Kirchspielen Wedel und Nienstedten gelegenen Ortschaften umfaßte, vom Amtmann in Pinneberg mit verwaltet. Daneben gab es noch Vogte, die als örtliche Vollzugs- und Polizeibeamte den Dienst zu erledigen hatten. Zudem hatten sie die Aufgabe, die Steuern einzunehmen. Sie waren von Hand- und Spanndiensten befreit und besaßen dort, wo sie wohnten, die Kruggerechtigkeit.
Wirtschaftliche Bedeutung erlangte Wedel durch den Ochsenweg und dem damit verbundenen Ochsenmarkt, bei dem zu den Blütezeiten (1450 - 1627) eine recht hohe Anzahl von Ochsen zu Markte steht.
Daraus folgend wurde im Jahr 1558 der Roland von den Schauenburger Grafen in Stein gesetzt. 1640, nach dem Aussterben des Schauenburger Grafenhauses erhob der Dänische König Ansprüche auf die Herrschaft Pinneberg.
Auch Wedel wurde dänisch. Die Verwaltungsstrukturen wurden zunächst wenig geändert. Der Landdrost war der oberste königliche Beamte und die Verwaltung der Herrschaft Pinneberg wurde in vier Distrikte eingeteilt. Ein Distrikt war die Verwaltung Hatzburg, dem der Kirchspielvogt vorstand, der zugleich Strandvogt war und in späteren
Jahren in Blankenese wohnte.
Wedel erhielt 1786 die Fleckensgerechtigkeit durch den Dänischen König, obwohl einige Privilegien bereits vorher erteilt wurden und der Ort bereits vorher als Flecken bezeichnet wurde. Nach der Erhebung Schleswig-Holsteins und den daran anschließenden kriegerischen Auseinandersetzungen wurde die Herrschaft Pinnberg und somit auch Wedel 1864 deutsch und ab 1867 preußische Provinz.
Es entstand eine neue Verwaltungsstruktur. Der Landkreis Pinneberg, der die alte Grafschaft umfaßte, wurde gebildet und die Kirchspielsvogtei Hatzburg 1867 aufgelöst. Die Amtsgeschäfte, die vormals die Kirchspielsvogtei Hatzburg ausübte, übernahm bis zum Jahre 1888 die Kirchspielsvogtei Blankenese.
Dann ging mit der Kreisordnung für Schleswig-Holstein eine Neustrukturierung einher. Die Kreisverwaltung übernahm die Aufgaben der Kirchspielvogtei.
Die gemeindlichen Aufgaben erledigten bis 1868 der Deichgraf und drei Bevollmächtigte. Später übernahm der Fleckensvorsteher, der nach der Einführung der Städteordnung für Schleswig-Holstein in der Fleckenskollegiums-Sitzung am 31.07.1869 zum Bürgermeister wurde, diese Aufgaben. Am 09.09.1875 entschloss sich die Fleckensvertretung, für den Flecken Wedel den Titel "Stadt" anzunehmen. Und so entstand auch das Rathaus das zunächst nur aus dem Altbau bestand und 1980/81 durch einen Neubau erweitert wurde.
Die vier Fachdienste
Fachdienst Ordnung und Einwohnerservice: Ordnungsamt
Folgende Dienstleistungen werden im Ordnungsamt erbracht:
-Ausnahmegenehmigungen nach StVO (s. Anlage 3)
-Schwerbehindertenparkausweis (s. Anlage 7)
-Verkehrssicherheit
-Verkehrsüberwachung (s. Anlage 6)
Leitstelle Umweltschutz
Dienstleistungen in der Leitstelle Umweltschutz:
-Korken-Sammelstelle
-Cd-Sammelstelle
-Verkauf vom Kompost (der dann beim Bauhof Wedel abgeholt werden kann)
-Gelbe Säcke
-Baumschutz (s. Anlagen 8 und 9)
-Lokale Agenda 21
-Verwaltung des Fotovoltaik (s. Anlage 11)
- Handyfunk/Bahnfunkmessungen (s. Anlage 12)
-Umweltschutz allgemein
Fachdienst Ordnung und Einwohnerservice: Einwohnermeldeamt
Folgende Dienstleistungen werden hier angeboten:
-Ab-/Anmeldung des Wohnungssitzes (s. Anlagen 14 und 15)
-Auskunftssperren
-Befreiung von der Ausweispflicht
-Beglaubigungen
-Fischereischein, Fischereimarke
-Führungszeugnis
-Fundsachen
-Kfz-Ummeldung
-Kinderausweis
-Lohnsteuerkarte
-Melderegisterauskünfte
-Melderegisterbescheinigungen
-Personalausweis (s. Anlage 13)
-Reisepass (s. Anlagen 13 und 16)
-Steuerliche Lebensbescheinigung für Kinder
-Übermittlungssperren
-Ummeldung einer Wohnung
-Unabkömmlichkeitserstellung
-Untersuchungsberechtigungsscheine
-Wehrerfassung
Fachdienst Kinder, Jugend und Kultur
-Heimatmuseum
-Jugendherbergsausweis
-Jugendgruppenleiterschulungen
-Kinder- und Jugendbeteiligung
-Kindertagesstätten (s. Anlagen 19-22)
-Kulturangelegenheiten
-Schul-/Sportangelegenheiten allgemein (s. Anlagen 17,18 und 23)
-Städtepartnerschaften
Zwei typische Arbeitstage
1. Beispiel:
Heute begann ich mein Praktikum in der Leitstelle Umweltschutz bei Herrn Seggelke und Frau Seidenstücker. Um 8:20 Uhr traf ich dort ein und Herr Seggelke gab mir gleich 2 Zeitungsartikel in die Hand, die ich durchlesen sollte (s. Anhang). Der eine handelte von Birkenwanzen und der andere von Feinstaub (s. Anlage 8a). Dann konnte ich die Zeitung „Öko-Test“ durchblättern, die einige sehr interessante Aspekte enthielt. Danach gingen wir zu einem Ortstermin, bei der Polizei vorbei in Richtung Schulauer Straße, wo Häuser abgerissen wurden und nun neu gebaut werden sollten. Herr Seggelke erklärte mir, dass dort früher ein Moorgebiet gewesen ist, wo viele Firmen einfach ihren Müll entsorgten. Deshalb fand man beim Abriss der alten Gebäude viel Müll, der nun entsprechend beseitigt werden musste. Im Anschluss gingen wir zur Baustelle bei der Festplatzwiese, wo das Freizeitbad abgerissen wird und nun ein Kombi-Bad entstehen soll. Er berichtete mir, dass dort Bodenproben entnommen wurden, damit der Bauunternehmer keine unangenehmen Überraschungen erlebt. Dann gingen wir zur Festplatzwiese und ich erfuhr, dass dort früher mal ein Klärwerk stand, was allerdings abgerissen wurde, weil nun das Abwasser nach Hetlingen geleitet wird. Auf dem Rückweg überprüften wir noch ein paar Linden und ich sah mir die alte Wassermühle am Mühlenteich von aus der Nähe an. Wieder im Büro angekommen sollte ich mir Ordner durchsehen und aussortieren, die Anträge Bäume zu fällen enthielten. Die Fälle waren zum Teil über 10 Jahre alt, als noch die Baumschutzsatzung (s. Anlage 8b) galt, die aber seit 2004 abgeschafft wurde, weil die Damen und Herren aus der Politik sicher waren, dass die Bürger bewusst und überlegt handeln würden, wenn sie einen Baum fällen würden. In der Leitstelle Umweltschutz werden außerdem gelbe Säcke verteilt und man kann dort nicht mehr brauchbare CDs und Korken abgeben, die dann später zur Wiederverwertung nach Hamburg geschickt werden. Da auch in der Stadtbücherei Wedel eine Sammelstelle für Korken und CDs ist, holten der Zivildienstleistende und ich diese ab. Darauf konnte ich mich an den Schreibtisch von Frau Seidenstücker setzten und dort weiter die Ordner durchsehen. Bevor ich Mittagspause machte, zählte ich im Bahnhofsbereich die Fahrräder und achtete darauf, welche vielleicht entsorgt werden könnten. Nach der Mittagspause ging ich dann mit dem Zivi in den Außendienst, um nachzusehen, ob in der Straße Möllers Park die Bäume ordnungsgemäß beschnitten werden. Vor der Wohnanlage erregte vor einigen Wochen die Firma Adlerhorst groß Aufsehen, weil sie ohne Erlaubnis mehrere knapp 100 Jahre alte Pappeln gefällt haben, die unter Naturschutz standen. Nun sollten wir nachsehen, ob sie wirklich nur die Kronen der dahinter liegenden Bäume verkleinerten oder ob sie wieder die Pappeln absägten. Laut dem Naturschutzgesetz darf man vom 15. März bis 01. Oktober keine Bäume fällen, weil z.B. Vögel darin nisten könnten.
Als wir damit fertig waren durfte ich nach Hause gehen.
2. Beispiel:
Heute begann ich meinen Arbeitstag um 8.00 Uhr im FD Kinder, Jugend und Kultur, wo mir erst Herr Olivier erklärte, was hier bearbeitet wird. In der Abteilung Kinder, Jugend und Kultur wird sich z.B. um Kindertagesstättenangelegenheiten gekümmert. In der Stadtjugendpflege werden Dinge der Schulkinderbetreuung und Jugendangelegenheiten betreut. Das Kinder- und Jugendzentrum wird ebenfalls dort bearbeitet. Städtepartnerschaften, Stiftungen, Sportlerehrungen und ähnliches werden im Bereich Kultur in Angriff genommen. Dann erklärte mir Frau Niß, worum sie sich kümmert. Sie verwaltet die Betreuungsklassen der Grundschulen in Wedel (Altstadt-Schule, Moorweg-Schule, Albert-Schweitzer-Schule) und kümmert sich darum, dass die Eltern aller neuen Erstklässler ein Schreiben bekommen, das anbietet, dass sie vor bzw. nach der Schule betreut werden. Auch die Eltern der Zweit- und Drittklässler, die schon in der Betreuungsklasse waren, bekommen am Schuljahresbeginn ein erneutes Schreiben, ob sie die Betreuung weiterhin nutzen wollen. Nun wird dem Schreiben noch ein Antrag auf Ermäßigung hinzugefügt, da es vorkommt, dass die Betreuung des Kindes notwendig ist, aber die Mutter/der Vater ein geringes Einkommen haben und können sich die Betreuung nicht leisten können. Gesetz der Fall, wird das überprüft und wenn alles seine Richtigkeit hat, dann bekommen die Eltern Ermäßigung. Nun kopierte ich diese Anträge. Um 9.00 Uhr begleitete ich Herrn Olivier, der Fachdienstleiter ist und Frau Erzmoneit zu der Schulsekretärinnenversammlung, die ungefähr zweimal im Jahr stattfindet. Ich machte mir Notizen, bzw. führte Protokoll (s. Anlage 23), welches ich dann danach auf dem Computer schrieb.
Als ich damit fertig war, setzte ich mich zu Frau Erzmoneit ins Büro und wir besprachen mein Protokoll. Danach überprüfte ich noch einige Rechnungen und achtete darauf, ob auch alles richtig gerechnet wurde. In diesen Rechnungen ging es um die Beschaffungen für die Schulen, z.B. Tische, Stühle usw. Da man aber vorher Ausschreibungen durchführen muss, werden 3 Firmen, die geeignet und günstig sind, ausgesucht und abgestimmt, welche Firma den Auftrag bekommt. Als ich damit dann fertig war, durfte ich Mittagspause machen.
Nach der Mittagspause sind wir zusammen mit dem anderem Praktikanten und Herrn Hinz zu der TSS (Theodor-Storm-Schule) und der ASS (Albert-Schweitzer-Schule) gefahren. Auf dem Gelände der TSS, einer Hauptschule, wird angebaut, und wir besichtigten die Baustelle. Der Neubau wird sehr schön gestaltet, mit Erkern und hohen Decken in den Klassenräumen. Bis so ein Projekt aber ausgeführt werden kann, vergeht einige Zeit. Zuerst stellt die Schule einen Antrag bei der Stadt Wedel. Dann wird geprüft, ob der Raum auch wirklich benötigt wird (erst durch den Kreis Pinneberg, dann durch das Ministerium in Kiel) Nun wird ein Brief an das Ministerium verfasst; die Rückmeldung kann bis zu 6 Monaten dauern. Ist die Rückmeldung positiv, wird Geld im Haushalt eingeworben. Danach muss der Auftrag vergeben werden, und die einzelnen Bewerber werden geprüft. Bei der Auswahl wird besonders viel Wert auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis gelegt. Ist dies erledigt, wird der Auftragnehmer informiert und die Bauarbeiten beginnen. Im Anschluss sind wir zur ASS gefahren, die größte Grundschule von Schleswig-Holstein. Dort hat man fast alles saniert und sogar die Toiletten sahen sehr sauber aus. Da an dieser Schule 43% der Schüler sind, dessen Muttersprache nicht Deutsch ist, ist der soziale Brennpunkt sehr stark. Um diesen Kindern aber eine gute Zukunft zu ermöglichen, wird Nachmittagsbetreuung angeboten, damit diese Kinder viel mit deutschen Kindern und Betreuern zusammen arbeiten, spielen und lernen. Außerdem besitzt diese Schule, als einzige in Wedel, einen Psychomotorikraum, wo die Kinder, die schlecht lernen oder aggressiv sind, sich austoben können. Danach merkt man, dass diese Kinder sich mehr bemühen und besser lernen. Wieder im Rathaus angekommen, war es auch schon fast 16.00 Uhr und Simon und ich durften gehen.
Reflexion
Bewertung des Praktikums
Nach meinem Praktikum in der Stadtverwaltung Wedel gewann ich den Eindruck, dass eine Stadtverwaltung ein geeigneter Platz für einen Betriebspraktikanten ist. Doch denke ich auch, dass dies nicht bei allen Jugendlichen zutrifft, denn man muss sich schon für Verwaltungsangelegenheiten interessieren.
Eine weitere gewisse Voraussetzung für die Freude an diesem Praktikums ist das Interesse an der Verwaltungsarbeit, das sich bei mir aufgrund der Tätigkeit meiner Eltern und anderen Verwandten und auch aufgrund meines Gedankens, die Verwaltung in mein späteres Berufsleben zu integrieren, entwickelt hat. Für solche Jugendlichen, die ein vergleichbares Interesse aufweisen, kann ich den Praktikumsplatz sehr empfehlen.
Ich hatte keine Probleme mit den Angestellten oder mit meinen zu erledigenden Aufgaben. Die Verwaltungskräfte gaben mir das Gefühl, mich zu respektieren und mir ihre Arbeit verständlich erklären zu wollen. Allerdings gab es eine Ausnahme: Frau Hettwer im Einwohnermeldeamt schien nicht die Zeit zu haben, sich gründlich mit mir zu beschäftigen, deshalb bekam ich fast nur die Aufgabe, Akten zu sortieren und alte Personalausweise zu schreddern. Es machte mir zwar nicht viel aus, aber ich denke, etwas anspruchsvollere Arbeit hätte ich schon erledigen können. Des Weiteren erhielt ich Einblicke in die verschiedenen Verwaltungsbereiche, die alle sehr interessant waren. Dinge, die für mich besonders erfahrenswert waren, wurden mir so erklärt, dass ich sie verstehen und verinnerlichen konnte. Ich habe das Gefühl, den Betrieb in einem gutem Maß, kennen gelernt zu haben, wobei die zwei Wochen zu kurz waren um in alle Fachdienste einen Einblick zu bekommen.
Es war auch interessant den Angestellten bei der Arbeit zuzusehen.
Als negativen Punkt ist zu nennen, dass gelegentliche Langeweile auftrat, meistens in den Zeiten, in denen meine Ansprechpartner viel zu tun hatten, Publikum hatten oder mir gerade keine neue Aufgabe nennen konnten. Aber mir ist klar, dass nicht zu jeder Zeit die Möglichkeit besteht, einen Praktikanten in die Arbeit mit einzubeziehen.
Als positiv empfand ich ebenso meine Tätigkeiten im Außendienst, da ich so auch die Außenstellen kennen lernte und auch mal etwas anderes als Bürozimmer sah . Ich erfuhr, was zu einer Verwaltung, in meinem Fall zu der Stadtverwaltung dazugehört, wie die Aufgaben verteilt sind und was für formale Arbeiten anfallen. Natürlich war es manchmal kompliziert, die gesamte Verwaltung überblicken zu können, wenn ich mich z.B. beim Wegheften von Akten in der großen Menge von Ordnern zurecht finden musste. Doch auch diese Arbeit erforderte Konzentration, als ich z.B. Schreiben nach dem Alphabet geordnet wegheftete.
Ich konnte mir auch Eindrücke über die allgemeine wirtschaftliche Situationen an Schulen und Kindergärten verschaffen. Frau Niß hat mir wichtige Dinge über das Schulwesen in Deutschland erklärt, z.B. den Ablauf von einem Bauantrag bis zum Baubeginn. Ich erfuhr auch, dass es für eine Schule sehr wichtig ist, sich um die Kontakte zu zuständigen Politikern zu bemühen, um auf zusätzliche staatliche Gelder hoffen zu können, wobei immer die politische Führungskraft im jeweiligen Einzugsgebiet zu beachten ist.
Insgesamt gebe ich meinem Praktikum eine gute Bewertung, die vor allem auf die Offenheit und Freundlichkeit der meisten Angestellten zurückzuführen ist.
Ich möchte auch noch hinzufügen, dass es mir jeden Tag Spaß gemacht, hat zur Praktikumsstelle zu fahren und dort meine Arbeit zu erledigen, denn die Arbeitsatmosphäre war relativ gut. Auch gelegentliche Scherze bei den Angestellten untereinander lockerten die ganze Situation etwas auf.
Meine Erwartungen und Erfahrungen
Da ich ziemlich vorbereitet meinen Praktikumsplatz in der Stadtverwaltung begann, erwartete ich, dass ich in die Arbeit der Angestellten, über die ich mich vorher informierte, integriert werde und neue Dinge dazu lerne.
Ich habe vorwiegend positive, lehrreiche Erfahrungen in der Stadtverwaltung gemacht. An der Arbeit einer Verwaltungsfachangestellten habe ich beobachten können, dass es in der Verwaltung oft darauf ankommt, schnell und trotzdem überlegt organisatorisch komplizierte Arbeiten zu meistern. Unter anderem durfte ich das Protokoll bei der Sekretärinnenversammlung schreiben, was ich sehr spannend fand. Allgemein an meiner Praktikumsarbeit habe ich gelernt, zu versuchen, jederzeit den momentanen Ablauf im Betrieb zu verfolgen, um sich immer als sinnvolle Hilfskraft anbieten zu können. Dann kann man auch die Anerkennung und den Respekt im Betrieb erwarten. Auch muss man sich als Praktikant mit der Zeit daran gewöhnen, sich selbstständig Aufgaben zu suchen, da die Ansprechpartner auch ihre Aufgaben erledigen müssen, die teilweise zu kompliziert für Praktikanten sind. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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anonym, 24.04.2007, 23:08 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
LG Elke
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Praktikum in Singapur gefaellig?
01.11.2002, 23:01 Uhr von
scherpe
Vorläufig nur: Ich schreibe aus Spaß. Ich hoffe, man/frau merkt's!Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Eine Gebrauchsanleitung für ein Praktikum in Singapur soll dieser Bericht sein. Von einem, der gerade heimgekehrt ist und am liebsten dageblieben wäre....
I. Einleitung
Wer auch immer in Singapur ein Praktikum verbringen darf, kann sich glücklich schätzen. Doch bis zur Ankunft und den ersten wetterbedingten Schweißtropfen sind noch einige Dinge zu erledigen...
II. Vorbereitung
Kein Grund zur Sorge, es gibt nicht viel zu tun.
1. Einreiseformalitäten
Von Deutschland aus sind keinerlei Schritte erforderlich, vielmehr muß erst in Singapur der erforderliche Trainee Pass beantragt werden (siehe dazu unten). Wichtig: Der deutsche Reisepaß muß bei der Einreise noch mindestens 6 Monate gültig sein. In Singapur angekommen ist auf dem Einreiseformular als Einreisegrund Tourist/Holiday anzugeben. Als Deutscher erhält man dann problemlos ein Visum. Dazu erhält man ein Stückchen Papier (Teil des Einreiseantrags). Dieses Papierchen wird später unglaublich wichtig, also unbedingt gut verwahren, am besten im Paß festtackern.
2. Gesundheit
Hier bietet die Homepage des auswärtigen Amtes gute Auskünfte. Neben den Impfungen, die man/frau ohnehin haben sollte (auffrischen?), empfehlen sich zweifelsohne Polio und besonders Hepatitis A. Da das Hepatitis A-Serum alleine nicht viel billiger ist, empfiehlt es sich, sich gleich gegen Hepatitis B mitimpfen zu lassen. Hierbei ist rechtzeitig anzufangen, denn der „Vorlauf“ beträgt 6 Monate um einen zehnjährigen Impfschutz zu erlangen!
Weiter Impfungen sind nicht erforderlich, Malaria gibt es in Singapur (fast) nicht. Wenn aber weitere Reisen in die Umgebung geplant sein sollten, sind weitere Impfungen je nach Reiseziel anzuraten.
Medikamente sind im Regelfall hier billiger und die Ärzte (z.B. der Vertrauensarzt der Botschaft, Dr. Lu, Adresse bei der Botschaft erhältlich) besser über die geeigneten Medikamente und etwaige Resistenzen informiert.
Gegenüber der Krankenversicherung ist der Auslandsaufenthalt anzumelden; z.T. werden die Kosten nicht voll übernommen, so daß ggfs. Zusatzversicherungen abzuschließen sind.
3. Flugticket
Nicht nur teuer, sondern auch nicht ganz einfach zu bekommen. Es sollte möglichst frühzeitig gebucht werden, sonst sind die besten Angebote nicht mehr zu haben. Paradoxerweise gilt: Je länger der Aufenthalt, desto teurer das Ticket.
Es lohnt sich, nach Angeboten mit Zwischenstop (z.B. Hongkong, Bangkok, Brunei, Dubai etc.) Ausschau zu halten und ggfs. mit Reisen zu kombinieren.
4. Wohnung
Die wahrscheinlich größte Klippe, die es zu umschiffen gilt. Eine Wohnung von Deutschland aus zu mieten, ohne sie jemals gesehen zu haben und in gänzlicher Unkenntnis der Stadt und der ortsüblichen Mieten hat mich einige Nerven gekostet.
Als Grundregel gilt nicht überraschend: Möglichst zentral wohnen. Als Gegenden bieten sich an Orchard Road und Umgebung (da ist auch [noch] die Botschaft), Holland Village und die Gegend um Bugis MRT.
Zu den anderen Quartieren kann ich nicht viel sagen, wohl aber eine Menge zu dem meinigen bei Dr. Tham in den Plaza Apartments. Wer also schon versorgt ist, kann sich die folgenden Absätze sparen.
a) Vermieter Dr. Tham
Dr. Tham (Fax +65-67463546) ist nicht nur ein echtes Faktotum, in meinem Fall war er auch der erste, der auf meine Faxe oder e-mails geantwortet hat. Und zwar kurz und knapp: „You can have a room. What is your budget?“. Mit dieser Frage muß man sich dann schon etwas quälen, denn Dr. Tham hat einen ausgeprägten Geschäftssinn. Da er aber unglaublich viele Wohnungen im Angebot hat, läßt sich in jedem Segment etwas finden. Ich hatte als Limit 1000 S$ angegeben, er hat mir darauf Zimmer für 1250 S$ angeboten. Vor Ort habe ich mich dann für ein Zimmer für 850 S$ entschieden. Dr. Tham ist da recht flexibel, ein Umzug ist jederzeit möglich. Diese Flexibilität macht es ihm aber offenbar unmöglich, sich frühzeitig festzulegen. In meinem Fall beschränkte unsere Absprache sich letztendlich auf „Call me when you come to the Airport.“, was mich etwas nervös gemacht hat, am Ende dann aber bestens funktionierte. Dr. Tham als Vermieter hat darüber hinaus den Vorteil, daß man ihn jederzeit wegen aller möglichen Dinge belästigen kann, allerdings muß man öfter nachhaken. Öfter im Sinne von einmal am Tag, eine Woche lang. Meine Frage nach einem Bügeleisen brachte mir zunächst eine Stereoanlage, das Nachfragen einen Kühlschrank und die dritte Bitte um ein Bügeleisen dann tatsächlich das Erwünschte ein.
In keinem Fall sollte man versäumen, Dr. Tham zu Housewarming-Party o.ä. einzuladen. Er ist eine Stimmungskanone ohnegleichen, bringt meist leckeres Essen mit und bleibt nicht lange.
Alle 3 Monate veranstaltet Dr. Tham selbst eine Party: Sämtliche Mieter werden in Bussen in ein Restaurant gekarrt und können sich dann nach Herzenslust mit Seafood vollstopfen. Ein sehr nettes Extra...
b) Plaza Apartments
Die Mehrzahl von Dr. Thams Mietern landet in den Plaza Apartments in der Beach Road 7500 A. Die Plaza Apartments befinden sich hinter dem Plaza Hotel, daß jeder Taxifahrer zu finden in der Lage ist. Das Gebäude hat 31. Stockwerke (großartige Aussicht!), alle Zimmer haben AirCon (UNBEDINGT erforderlich!), sind sauber und überwiegend gut eingerichtet. Was fehlt, kann von Dr. Tham eingefordert werden. Die Mehrzahl der Zimmer sind Teile von Wohnungen, d.h. es gibt drei Schlafzimmer, die Küche wird geteilt. Einige Zimmer (master bedroom) haben ein eigenes Bad, sonst wird geteilt. Waschmaschinen sind – wenn nicht in der Wohnung – auf jeder Etage (zu bedienen mit 4x50 cents). Durch das Wohnungsteilen bekommt man schnell Anschluß, darüber hinaus pflastert Dr. Tham das ganze Haus mit deutschen Praktikanten von DaimlerChrysler, BASF, Hypovereinsbank etc. Es gibt Zimmer nach jedem Geschmack, bis hin zum Luxusapartment. Preise reichen von 700 bis 2500 S$. Sich vor der Ankunft festzulegen, ist auch nicht zwingend erforderlich, am besten mit Dr. Tham absprechen, daß man bei ihm mietet und dann nach Ankunft Zimmer besichtigen und auswählen. Ach ja:Mit Dr. Tham kann gefeilscht werden, besonders zum Ende des Jahres hin, wenn die Zahl der Praktikanten rapide abnimmt...
Einen Pool gibt es in den Plaza Aprtments nicht, im selben Gebäude ist aber der Plaza Fitness Club, bei dem eine Mitgliedschaft möglich ist. Auch hier gilt es zu feilschen!!! Kosten liegen zur Zeit bei 250 S$ Beitrittsgebühr und 120 S$ Monatsbeitrag. Ich habe am Ende nur die Monatsgebühren bezahlt, auf die Beitrittsgebühr wurde dann verzichtet. Die Geräteausstattung ist o.k., der Pool fantastisch. Es gibt diverse Kurse (Schwitzen mit Musik in verschiedenen Varianten), eine revolvierende Kletterwand und eine Dampfsauna. Handtücher werden gestellt, ebenso Shampoo und Duschgel. Am Pool selbst kann man auch sehr gut einen ruhigen Nachmittag verbringen, sich bräunen und ein Buch lesen – wenn denn Zeit für so etwas bleibt!
c) Lage und Umgebung
Für meine Bedürfnisse lagen die Plaza Apartments nahezu perfekt. 5 Minuten von der Bugis MRT, man ist also mit 1x Umsteigen (sehr einfach und bequem, nur einmal quer über den Bahnsteig watscheln) und ein paar Stationen an allen wichtigen Orten in Singapur. Noch dazu gibt es in der Umgebung alles, was das Herz begehrt: Drei Kinos, zwei Supermärkte, massig Einkaufsmöglichkeiten und Cafés...
Ca. 5 Minuten entfernt ist Suntec City, ein massives Einkaufszentrum mit hunderten von Geschäften, einem Kino, dem Carrefour-Supermarkt und vielen, vielen Restaurants. Amerikanische Shopping-Malls können da nicht mithalten...
Direkt an der MRT ist der empfehlenswerte Supermarkt Cold Storage, der unglaublich günstiges Sushi im Angebot hat und direkt neben einem guten Food Court liegt.
Wenn man von den Apartements die Ophir Road hinaufläuft, sind auf der rechten Seite einige nette kleine Geschäfte und Cafés (z.B. Crispin’s). Auf der linken Seite ist das Raffles Hospital, in dem ein guter Food Court liegt, in dem es sich prächtig frühstücken läßt. Ich empfehle Kaya Toast (Toast mit süßem Aufstrich) und Kopi-C (lokaler Kaffee mit Milch und Zucker) für zusammen 2,60 S$. Ein Hinweis: Die dort gleichfalls angebotenen hartgekochten Eier sind keine. Vielmehr muß man sie aufschlagen, den Inhalt auf den Teller gießen, mit Pfeffer und Soya-Soße mischen und dann löffeln. Sehr einheimisch! Eine echte Alternative ist das eher europäische Crispin’s in der Bali Lane bzw. Ophir Road, an dem man gleichfalls auf dem Weg zur MRT vorbeikommt. Sehr gute Sandwiches, noch besserer Kaffee.
Das beste aber am Wohnen in den Plaza Apartments ist die unmittelbare Nähe zur Arab Street und zu Little India, wo es sich wirklich fantastisch essen läßt – und sehr günstig einkaufen, selbst wenn man nicht handeln will...
Hier der Essenstipp: Das Zam Zam an der Ecke Arab Street/North Bridge Road. Super indisches Essen zum kleinen Preis. Auch gut ist der Araber am Anfang der Arab Street Café La Caire). Sehr leckere Wasserpfeifen mit vielen verschiedenen Tabaksorten und auch gutes Essen.
d) Fazit zur Wohnung
Wohnen in den Plaza Apartments ist mit Sicherheit nicht die günstigste Unterbringungsmöglichkeit in Singapur und bei Licht betrachtet eigentlich sogar zu teuer. Auch der tägliche Fußweg über den Parkplatz (50 m) ist nicht wirklich schön. Aber die Apartments sind in Ordnung, haben AirCon und eine wirklich gute Ausstattung (DVD oder VCD, Stereoanlage). Dazu kommt die großartige Lage und der Kontakt zu anderen Praktikanten (im Zweifelsfall ist der Mensch im Fahrstuhl Deutscher...). Ich habe hier gerne gewohnt.
Zum Abschluß des „Wohnungskapitels“ noch der Hinweis, daß es eher selten sein dürfte, daß die Wohnung viel genutzt wird – dazu gibt es zu viel zu tun und zu sehen. Im Zweifel also lieber ein kleineres Zimmer und dann mehr Geld für Reisen... (dazu später mehr).
5. Das liebe Geld
Die schlechte Nachricht: Geld braucht man in Singapur eine Menge. Die gute Nachricht: Mit jeder deutschen EC-Karte kann an unzähligen Automaten in der Stadt abgehoben werden (Maestro-System), die Gebühren halten sich in Grenzen (rund 4 Euro pro Abhebung von bis zu 1000 S$). Für die Reisen ins Umland empfiehlt es sich, US$ in möglichst kleiner Stückelung dabeizuhaben, ggfs. auch Traveller Cheques in US$.
6. Was nehme ich bloß mit?
Möglichst wenig, lautet die vermeintlich einfache Antwort. Für die Arbeit genügt in Singapur in der Regel für den Herrn Hose, kurzärmeliges Hemd und Krawatte. Für gelegentliche offizielle Anlässe ein Anzug, Damen haben da mehr Spielraum. Auf jeden Fall ist Kleidung hier in Singapur viel, in Malaysia und Indonesien SEHR viel billiger als in Deutschland. Daher wirklich möglichts wenig mitnehmen und ggfs. hier vor Ort ergänzen. Ein Pullover oder zwei für U-Bahn-Fahrten oder Kinobesuche sind auch angezeigt. Jacken o.ä. sind nur unnötiger Ballast. Und: In der Regel sind die Koffer auf dem Rückweg voller; wer also schon auf dem Weg nach Singapur mit der 20kg-Grenze zu kämpfen hatte, der wird auf dem Rückflug ernsthafte Probleme haben...
Deutsche Mobiltelefone können mit den hier angebotenen Simcards problemlos benutzt werden.
7. Ein Wort zur Ankunft in Singapur...
Am Flughafen in Singapur herrscht absolute Ordnung, die Orientierung ist ganz problemlos. Von den Telefonen im Eingangsbereich kann kostenlos in die Stadt (auch auf Mobiltelephone) telefoniert werden.
Reguläre Taxis vom Flughafen nehmen einen Aufschlag von 3 S$, versuchen aber sonst i.d.R. nicht, mehr Geld zu verlangen als üblich. Auf keinen Fall auf einen der freundlichen Herren hören, die einem im Ausgangsbereich ein Taxi anbieten; das sind die Fahrer der weißen Limousinentaxis, die DEUTLICH mehr Geld kosten. Einfach zum offiziellen Taxistand vorgehen.
Ein Tip: Im Transitbereich befindet sich ein Duty-Free-Shop. Es lohnt sich in jedem Fall, dort die erlaubte Menge Alkohols o.ä. zu kaufen, da die Preise in der Stadt SEHR viel höher sind. Wer’s nicht selber trinken will, kann sich mit Mitbringseln bei Parties oder Einladungen daher sehr beliebt machen.
III. Trainee Pass besorgen – Ein Drama in vier Akten
Der erste Schritt nach der Runde zum Händeschütteln sollte das Beantragen des Trainee Pass sein. Einige Firmen übernehmen das sogar für ihre Praktikanten. Ohne dieses grüne Kärtchen, das zum Ende der Station auch wieder abgegeben werden muß, ist das Ein- und Ausreisen aus Singapur ungleich komplizierter. Außerdem ist der Trainee Pass gleichzeitig das Visum, das einen zu einem zum Aufenthalt über die Dauer von einem Monat hinaus berechtigt. Aber der Kampf mit der Bürokratie will erst einmal gewonnen werden...
1. Schritt 1: Papiere vom Arbeitgeber besorgen
Vom Arbeitgeber wird ein Schreiben benötigt, daß bestätigt, das eine Tätigkeit (und welche) ausgeübt wird. Das Schreiben muß von der Personalabteilung unterschrieben und mit einem offiziellen Stempel versehen sein. Im Schreiben sollte der unmittelbare Vorgänger namentlich benannt und auf dessen Visumserteilung verwiesen werden.
Dazu braucht man das dazugehörige Formular, daß gleichfalls vom Arbeitgeber unterschrieben sein muß. Das Formular läßt sich auf unter www.mom.gov.sg herunterladen.
2. Schritt 2: Erster Besuch beim Ministry of Manpower
Mit diesem Schreiben sollte man möglichst schnell nach Ankunft zum Ministry of Manpower, Employment Pass Department, 9 Maxwell Road, # 03-01 Annexe A, MND Complex, Singapore 069112, gehen. MRT Tanjong Pagar aussteigen und den Schildern zum MND Complex folgen. Wer Lust hat, kann sich das ganze auf www.mom.gov.sg anschauen und Öffnungszeiten erfragen. Das Gebäude ist nicht ganz einfach zu finden, da es ein Stück hinter der Straße liegt. Im Zweifel ist es dort, wo die meisten Menschen hinlaufen. Vor Ort (3. Stock) gilt es eine Nummer mit „A“ zu ziehen (für application) und dann genügsam zu warten, bis der Aufruf erfolgt. Lesestoff mitnehmen und evtl. Jacke etc., denn die Aircon dort bricht alle Rekorde.
Mit einiger Sicherheit wollen die Sachbearbeiter einen Training Plan oder ein Health Certificate sehen. Da ist eiskalt auf stur zu schalten und höflich darauf hinzuweisen, daß das nicht erforderlich und insbesondere der Vorgänger das auch nicht gebraucht hat. Damit hatte es dann bei mir sein bewenden. Ab nach Hause. Der Paß wird nicht einbehalten. Jetzt beginnt die Wartezeit...
3. Schritt 3: Zweiter Besuch beim Ministry of Manpower
Nach 10-14 Tagen sollte sich das Ministry of Manpower schriftlich beim Arbeitgeber gemeldet haben. Hurra, das Visum ist da. Also nichts wie hin, den Paß nebst weißen Einreisezettel und ausreichend Geld dabei haben. Am besten vormittags. Wartenummer aus der B-Reihe ziehen. Diesmal wird der Paß einbehalten und der hoffnungsfrohe Praktikant ziemlich unverrichteter Dinge wieder davon geschickt. Denn: Gut Visum will Weile haben, das Anfertigen der Papiere und der kleinen grünen Multiple-Entry-Karte dauert ein wenig. In meinem Fall durfte ich drei Stunden später wieder auflaufen.
4. Schritt 4: Dritter und letzter Besuch beim Ministry of Manpower
Jetzt geht’s verblüffend hurtig. Wartenummer aus der C-Reihe ziehen, brav die 80 S$ bezahlen und schon darf man munter und ohne Beschränkungen von und nach Singapur ein- und ausreisen. Sehr, sehr hilfreich bei Ausflügen nach Malaysia und Indonesien...
Auf Wunsch gibt’s auch eine Quittung über die gezahlte Summe – die Steuererklärung freut sich.
IV. Leben in Singapur
1. Die Stadt und die Singapuris
Das Leben in Singapur außerhalb der Arbeit dreht sich im wesentlichen um zwei Dinge: Einkaufen und Essen. Beides läßt sich in Singapur hervorragend erledigen, auch wenn beides in den Nachbarländern deutlich billiger ist. Deshalb nicht sofort in einen Kaufrausch verfallen, sondern vielleicht den ersten Besuch in Indonesien oder Malaysia abwarten. In keinem Fall in der Orchard Road einkaufen - dort ist fast alles nur zum Touristenpreis zu haben. Im Zweifel in Little India im Mustafa-Center nachschauen. Die Preise dort sind quer durch alle Produkte sehr fair.
Die Singapuris sind eine mehr oder weniger bunte Mischung aus Chinesen, Malayen und Indern bzw. Tamilen. Wobei keine wirkliche Mischung vollzogen wird, denn die verschiedenen ethnischen Gruppen bleiben privat unter sich. Gemischte Ehen oder Beziehungen sind nach wie vor sehr selten. Die oft beschworene Multikulturalität beschränkt sich daher darauf, daß in Singapur verschiedene ethnische Gruppen mehr oder weniger friedlich zusammenleben, wobei es nach meinen Erfahrungen eine klare Rangordnung gibt, an deren Spitze Chinesen und Inder stehen und an deren Ende die Tamilen und sonstige Einwanderer wie Philipinos.
Als wichtigste Verhaltensregel wird einem Europäer meist grundsätzliche Freundlichkeit mit auf den Weg gegeben. Damit bin ich meist sehr gut gefahren, auch wenn die Freundlichkeit überwiegend nicht erwidert oder sogar mit Verwunderung zur Kenntnis genommen wird. So ist es offenbar unüblich, sich bei dienstbaren Geistern wie Kellnern o.ä. zu bedanken.
2. Öffentliche Verkehrsmittel
Der Verkehr in Singapur ist bei weitem nicht so schlimm wie in anderen asiatischen Städten, selbst wenn einem täglich noch Angst und bange werden kann, wenn man gezwungen ist mitanzusehen, mit welchem Gleichmut 79-jährige auf dem Fahrrad bei Rot quer über die Kreuzung fahren. Ein Grund für die verhältnismäßig entspannte Verkehrslage ist zweifellos die Existenz eines wirklich ausgezeichnet funktionierenden öffentlichen Verkehrssystems. Der andere Grund ist ebenso zweifellos die brutale Besteuerung von Autos.
Das öffentliche Verkehrssystem setzt sich aus der MRT (Metro/U-Bahn) mit zwei Linien, der LRT mit einer Linie sowie den Bussen zweier Gesellschaften an.
a) MRT und LRT
Das Metrosystem ist letztlich sehr einfach zu begreifen und zu benutzen. Als Grundausrichtung hat die MRT zwei Linien, die jeder Singapur-Reisende früher oder später benutzen wird, wenn er nicht nur mit dem Taxi unterwegs ist. Die rote Linie (North South Line) geht von Marina Bay im Süden über einer Schleife in den Norden (über Raffles Place und Orchard, die wohl wichtigsten Touristenstationen) nach Jurong East (dort ist z.B. der Bird Park und der Zoo). Die grüne Linie (East West) führt von Boon Lay nach Pasir Ris oder zum Changi Flughafen. Umsteigebahnhöfe gibt es nur insgesamt 3 auf der MRT: Jurong East, Raffles Place und City Hall. Die LRT ist nur ein kleiner Kreisverkehr im Norden der Stadt, beginnend bei Choa Chu Kang. Weitere Linien sind im Aufbau.
Die Bahn selbst ist sinnbildlich für Singapur: Nahezu jeder Bahnhof ist makellos sauber, bestens organisiert - und gesichtslos. Wenn es nicht an den Wänden stünde, man wüßte nicht, wo man sich befindet. Gott sei Dank ist’s aber überall angeschrieben.
Bei den Stationen im Stadtinneren ist der Bahnsteig sogar rundumverglast, will sagen, selbst wenn man/frau wollte, wäre ein Stürzen auf die Gleise ausgeschlossen, da verglast. Die Bahn hält genau an den vorgeschriebenen Stellen, und dort gehen dann auch die Türen auf.
Die Zugfrequenz ist sehr hoch (meist 2-4 Minuten) und die nächsten Ankunftszeiten werden schon am Bahnhofseingang angezeigt. Die Züge sind durchgehend klimatisiert, so daß man manchmal das Gefühl hat, in einem Eiswagen zu fahren.
b) Busse
Gleiches gilt für die Busse, die zwar nur zum Teil über Klimaanlagen verfügen, aber diese dann im Zweifel auf die höchste Stufe stellen. Immerhin, wenn der Bus keine Klimaanlage hat, sind die Fahrten billiger.
Das Bussystem ist mir auch nach 2 Monaten noch nicht ganz klar, die gekauften Buspläne bringen da nur wenig Abhilfe. Es empfiehlt sich jedenfalls, genau zu schauen, ob nicht mehrere Busse dieselbe Strecke fahren, denn so läßt sich viel unnötiges Warten ersparen. Die Busse fahren ähnlich regelmäßig wie die Bahnen, allerdings mit größeren Zeitabständen. Zur Rush Hour kann es auch schon einmal unangenehm voll werden und der Bus im Stau steckenbleiben...
c) Zeiten & Preise
Die öffentlichen Verkehrsmittel stellen leider so gegen 23.30 ihren Dienst ein, so daß danach nur noch Laufen oder Taxi zur Auswahl stehen. Die Taxis sind aber ebenfalls vergleichsweise günstig und in Singapur wird man im Regelfall auch nicht geneppt. Aufgrund der günstigen Taxipreise kann es z.T. sogar billiger sein, wenn man zu dritt oder viert ein Taxi statt der öffentlichen Verkehrsmittel nimmt! Die Preise der des öffentlichen Nahverkehrs sind im Verhältnis zu Deutschland niedrig.
Mit der sog. EZ-Link Karte kostet z.B. eine Fahrt mit der MRT nach der Preiserhöhung vom Juli 2002 zwischen 0,64 und 1,64 S$ (also ca. 0,4 bis 1 Euro). Einzelfahrscheine sind etwas teurer (0,8 S$ bis 1,8 S$).
EZ-Link-Karten sind in jedem Bahnhof für 15S$ erhältlich. Davon sind 5 S$ Deposit, der Rest Guthaben. Die Karte muß beim Betreten und Verlassen des Bahnhofes bzw. des Busses einfach nur auf den Leser getippt werden, die Maschinchen rechnen dann den korrekten Betrag ab, incl. Umsteigen. Wenn man die Karte nicht mehr braucht, kann man sie zurückgeben und bekommt Guthaben und Deposit ausgezahlt.
3. Essen: Hawker Center und Food Courts
Eines der größten Vergnügen und wichtigsten Freizeitbeschäftigungen in Singapur ist und bleibt das Essen. In beinahe jeder Gegend finden sich sog. Hawker Center oder Food Courts, an denen sich vortrefflich Speisen läßt. Obwohl ich selber wirklich gerne koche, bin ich in vier Monaten nicht dazu gekommen. Das Essen in den Hawker Center ist nicht nur billiger als selbst zu kochen, sondern auch unterhaltsamer. Beim Essen auf der Straße oder in den HDB-Wohnblocks erschließt sich das echte singapurische Leben viel eher als im klimatisierten Restaurant. Wer es darauf anlegt, kann jeden Tag in Singapur eine neue kulinarische Köstlichkeit probieren...
4. Reisen und Ausflüge
Die günstige Lage Singapurs nicht für Reisen zu nutzen, wäre ein ausgesprochen frevelhafte Sünde. Die Möglichkeiten sind ebenso zahlreich wie die Angebote. Mir wurde gesagt, daß insbesondere Flüge letztlich bei jeder Agentur dasselbe kosten.
Als Wochenendausflüge bieten sich Bintan in Indonesien (45 min mit der Fähre), Bangkok, Kuala Lumpur und diverse malaysische Inseln wie Rawa oder Sibhu an. Längere Reisen können von Singapur aus gleichfalls zu kleinen Preisen bestritten werden. Mein Tipp: Angkor in Kambodscha (die unglaublichsten Tempelanlagen der Welt) mit Zwischenstop in Ho Chi Minh Stadt.
V. Fazit
Das Fazit gleicht der Einleitung. Herzlichen Glückwunsch zum Praktikum in Singapur. Ohne jede Übertreibung einer der Hauptgewinne in der Lotterie des Lebens. Sowohl die Qualität des Arbeitsumfeldes als auch der Freizeitwert in Singapur sind enorm. Der wahre Bonus ist aber die Erreichbarkeit fantastischer Reiseziele in der Umgebung. Spart schon mal Euren Urlaub auf.... weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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echt1962, 01.03.2007, 20:27 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Super Bericht. Nur mit den S$-Angaben kann ich nicht so viel anfangen. LG GS
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