Alles Sense! (Taschenbuch) / Terry Pratchett Testberichte

Tests und Erfahrungsberichte

• Nicht jeder, der stirbt, ist auch tot!

  

  13.04.2008, 15:55 Uhr von
  Regan
  

  4

  Bewertungen (48) / Kommentare (20)
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  • Niveau:  anspruchslos
  • Unterhaltungswert:  hoch
  • Spannung:  durchschnittlich
  • Humor:  humorvoll
  • Stil:  ausschmückend
  • Zielgruppe:  Männer

  Pro:

  -

  Kontra:

  -

  Empfehlung:

  Ja

  Wenn man auf Bücher wartet, die praktisch jeden Tag mit der Post in die Tür flattern könnten, ist das so eine Sache. Manchmal sind sie gleich da, aber manchmal dauert es dann auch gerne mal eine Woche. Da ich, wenn ich mit einem Buch fertig bin, immer sofort mit dem nächsten beginnen möchte und nur ungern warte, ist das öfters ein Problem. In solchen Situationen greife ich dann zu dünnen Büchern in meinem Regal, die ich schnell durchgelesen bekomme und die mir die Wartezeit verkürzen. Und da die Scheibenwelt-Romane alle recht dünn sind, eignen die sich dafür ganz gut.
  
  
  
  ===..::Terry Pratchett::..===
  
  Terence David John Pratchett ist am 28. April 1948 in Beaconsfield, Buckinghamshire, England geboren. Er ist einer der bekanntesten Schriftsteller in humorvoller Fantasy. Seine bekanntesten Werke, die Scheibenwelt-Romane, wurden in 27 Sprachen übersetzt. Heute lebt er mit seiner Frau Lyn in der Grafschaft Wiltshire.
  
  
  
  ===..::Die Scheibenwelt::..===
  
  Die Scheibenwelt ist eine Fantasiewelt. Und sie ist flach, wie man sich bei dem Namen wohl schon denken kann. Die Scheibenwelt liegt auf den Rücken von vier Elefanten, die wiederum auf dem Panzer einer Schildkröte stehen. In der Scheibenwelt vereint sich alles, was in der realen Welt kein Platz findet. So lebt dort der Weihnachtsmann, der hier Schneevater genannt wird, die Zahnfee, der Tod, der Rattentod, Zauberer, Mörder, Assassinen, Zwerge, schwarze Männer, Gnome und alles, was man sich sonst noch so vorstellen kann. Die Hauptstadt der Scheibenwelt ist Ankh-Morpork, wo unter anderem die Unsichtbare Universität der Zauberer steht.
  
  
  
  ===..::Inhaltsangabe::..===
  
  Eigentlich sollte es ein ganz normaler Arbeitstag im Nicht-Leben des Tods sein, bis Tod im Regal plötzlich sein eigenes Stundenglas entdeckt. Dies kann nur eines bedeuten: Tod wurde von seinen Vorgesetzten entlassen und muss nun ein sterbliches Leben auf der Scheibenwelt führen. Um nicht ganz arbeitslos dazustehen, geht er zu der alten Frau Flinkert, der er sich kurzerhand als Bill Tür vorstellt und übernimmt dort für sie für ein paar Cent die Feldarbeit.
  
  Während sich der Tod mit allerhand sterblichen Eigenschaften herumschlagen muss und seine Zeit langsam abläuft, herrscht auf der Scheibenwelt Chaos. Da Tod seiner Arbeit nicht mehr nachgehen kann, ist es den Scheibenweltbewohnern nicht möglich, richtig zu sterben und führen nach dem „Tod“ eine Existenz, die irgendwo zwischen tot und untot liegt. Das geschieht auch mit dem Zauberer Windle Poons, der zwar eigentlich sterben sollte, aber irgendwie auch nicht sterben kann. Nach vielen verzweifelten Versuchen seiner Kollegen, ihn irgendwie richtig um die Ecke zu bringen, bleibt ihm nur noch der Gang zur Untoten-Selbsthilfegruppe, die allerdings auch alles andere als effektiv ist. Außerdem scheint plötzlich alles, sogar Möbel, in der Scheibenwelt lebendig zu sein, da sich auf einmal alles wie von Geisterhand von selbst bewegt.
  
  
  
  
  
  ===..::Das Buch::..===
  
  Das Buch ist von Goldmann Verlag und ein Taschenbuch. Das Cover ist kunterbunt, so wie man es von den Scheibenwelt-Büchern gewohnt ist. Man sieht darauf den Tod in Latzhose und Strohhut, ein kleines Mädchen mit einem Stundenglas in der Hand, den Rattentod auf einem Feld und noch viele Details mehr. In gelben Buchstaben steht darauf der Name des Autors, in weißen Buchstaben der Titel des Buches.
  Das Buch hat 286 Seiten und hat leider keine Kapitel. Das Buch besteht aus einem durchgehenden Text, das nur ab und zu Absätze besitzt, um einen Szenenwechsel anzukündigen. Das Buch kostet 8,00€.
  
  ISBN: 978-3-42-42130-5
  
  
  
  ===..::Kritik::..===
  
  Was mir an der Scheibenwelt am meisten gefällt, sind die lustigen Ideen und der eingebaute Humor. Schon die Idee der Scheibenwelt ist völlig verrückt: eine Scheibe, die auf dem Rücken von Elefanten liegt und die wiederum auf dem Rücken einer großen Schildkröte stehen. Wie man sich schon bei der Beschreibung der Welt denken kann, ist auch der ganze Rest eine einzige, irre und chaotische Idee. Während dem Lesen fällt einem immer wieder auf, wie chaotisch und lustig es in der Scheibenwelt immer zugeht. Vor allem die Diskussionen der Zauberer sind einfach nur lustig und man bekommt immer mehr das Gefühl, dass die Zauberer in der Unsichtbaren Universität nie wirklich etwas brauchbares oder wichtiges zustande bringen, sondern ihre Zeit mit völlig sinnlosen Dingen verbringen. Die diskutieren über völlig unnütze Dinge und nicht selten hat es den Anschein, dass sie unter anderem zu den dämlichsten Scheibenweltbewohnern gehören. Sie „gäckeln“ eben ein bisschen rum und wenn dann mal ein Zauberspruch ausgesprochen wird, ist das schon mal ne ganz große Sache – und geht nicht selten schief.
  
  Anfangs habe ich Terry Pratchett öfters auch mit Büchern von Walter Moers verglichen. Jetzt muss ich sagen, dass die beiden zwar in eine ähnliche Richtung gehen – humorvolle Fantasy und verrückte Ideen – aber beide trotzdem ein völlig anderes Gefühl bei dem Leser hervorrufen. Während Walter Moers seinen Lesern eine völlig skurrile Geschichte auftischt, die er so verpackt, dass dem Leser die verrückten Ideen nicht mehr ganz so verrückt erscheinen, sondern wegen der genauen und sicheren Schreibweise und Beschreibung einfach real und völlig normal, geht Terry Pratchett mit dem Humor doch ein wenig lockerer um. Zwar sind auch die Geschichten der Scheibenwelt skurril, abgedreht, chaotisch und humorvoll, aber in der Scheibenwelt wirkt dies erstens nicht so selbstverständlich wie in Zamonien von Moers und zweitens gibt es mehr wirklich lustige Momente.
  
  In „Alles Sense!“ gibt es mehrere Handlungsstränge, die parallel verlaufen. So wird oft von einer Handlung zur nächsten gewechselt, was für mich am Anfang nicht gerade leicht zu überblicken war. Vor allem die Handlung der Zauberer in der Unsichtbaren Universität habe ich am Anfang nicht genau verstanden. Da Terry Pratchett es meist vermeidet, seine Geschichte ausführlich zu erklären und sich oft nur auf die Dialoge und die wörtliche Rede der Charaktere konzentriert, versteht man die Handlung nicht immer so gut, wenn man nicht aufmerksam liest. Prinzipiell finde ich es gut, wenn er viel wörtliche Rede in seinen Büchern benutzt, aber ein bisschen mehr Erklärung an manchen Stellen wäre durchaus wünschenswert gewesen. So habe ich beispielsweise erst nicht sehr viel damit anfangen können, als plötzlich alle Möbel und andere Gegenstände lebendig wurden. Sie waren es plötzlich einfach und ich hätte mir gewünscht, dass Terry Pratchett da ein bisschen mehr darauf eingegangen wäre, sodass es nicht so plötzlich wirkt.
  
  Was mir an „Alles Sense!“ auch sehr gut gefallen hat, war, dass der Tod wieder einmal die Hauptrolle gespielt hat. Ich kenne zwar noch nicht viele Scheibenwelt-Romane, aber ich glaube, dass ich jetzt schon sagen kann, dass der Tod eindeutig einer meiner Lieblingscharaktere ist. Ich kann nicht mal genau sagen, was mir an Tod so gut gefällt, aber bisher finde ich ihn von allen Scheibenweltbewohnern, die ich kenne, am besten. Er wirkt, trotz seiner „Arbeit“, einfach sympathisch. Wenn ich also noch weitere Scheibenwelt-Romane lesen sollte, dann auf jeden Fall erst einmal die, in denen Tod eine wichtige Rolle spielt.
  
  Der Schreibstil passt zu der Scheibenwelt eigentlich ganz gut. Warum? Er ist ebenso chaotisch wie die Geschichte. Wie ich schon erwähnt habe, schlägt sich Terry Pratchett nicht mit allzu vielen näheren Erklärungen oder Ausschmückungen herum. Die Geschichte lebt eigentlich hauptsächlich durch die Dialoge und die wörtliche Rede, was dazu führt, dass die Geschichte sehr rasant voranschreitet und man oft sehr aufmerksam lesen muss, damit man nicht irgendetwas wichtiges zwischendurch verpasst oder versehentlich überliest. Doch während die Konzentration auf die örtliche Rede einerseits vielleicht seine negativen Seiten hat, hat die ständige wörtliche Rede den Vorteil, dass sie sehr unterhaltsam ist und sie viel Platz für Humor bietet, die Terry Pratchett natürlich gnadenlos ausnutzt. ;)
  
  
  
  ===..::Fazit::..===
  
  Alles in allem hat mir „Alles Sense!“ ganz gut gefallen. Zwar hatte das Buch für mich den ein oder anderen Makel, aber es hat mich gut unterhalten und ich denke, dass ich auch noch das ein oder andere weitere Buch aus der Scheibenwelt lesen werde. Was empfiehlt ihr mir? ;)
  
  Ich vergebe 8 von 10 Punkten.
  
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  Kommentare & Bewertungen

  • 

    paula2, 08.03.2009, 14:43 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    liebe Grüße

  • 

    Striker1981, 01.08.2008, 03:27 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    SH und Liebe Grüße vom STRIKER

  • 

    Estha, 25.07.2008, 00:20 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße Susi

  • 

    try_or_die87, 23.07.2008, 13:53 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße aus Regensburg

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• Tiefgründiger Humor

  

  12.12.2004, 12:01 Uhr unknown Dieser Nutzer ist nicht mehr auf yopi.de aktiv.

  4

  Bewertungen (9)
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  Pro:

  Pratchett in Höchstform, gewohnt tiefgründiger und leicht schwarzer Humor

  Kontra:

  Pratchett ist nunmal nich jedermanns Sache.

  Empfehlung:

  Ja

  Denjenigen die Terry Pratchett schon kennen, muss man nicht viel dazu erzählen: Alles Sense gehört eindeutig zu Pratchetts besten Werken! Vor allem die Liebhaber der Figur TOD werden auf ihre Kosten kommen,
  denn er spielt in diesem Roman die Hauptrolle.
  
  Für all jene, die seither noch nichts von Pratchett gelesen haben, sollte dieses Buch der perfekte Einstieg sein. Obwohl Terry Pratchett Fantasy schreibt, befinden sich in seinen Büchern stest bissige Seitenhiebe auf die heutige Welt und Gesellschaft.
  
  In "Alles Sense" wird der Tod in Rente geschickt, was natürlich für einige Verwirrung auf der Scheibenwelt sorgt. Die Untoten, die nicht mehr ordentlich sterben können, sind so verzweifelt, dass sie sogar eine Selbsthilfe-Gruppe gründen.
  TOD selbst ist natürlich alles andere als glücklich über die Situation.Als er sich unters Volk mischt, scheint sich keiner an seiner Erscheinung zu stören. Schließlich wollen die Menschen nicht wahr haben, dass da ein lebendiges Skelett in ihrer Mitte wandelt. TOD sucht sich Arbeit als Rasenmäher, denn mit einer Sense kann er umgehen wie kein anderer.
  Doch da die Situation so weder für die Untoten und Sterbenden tragbar ist, nimmt das Schicksal auf der Scheibenwelt seinen Lauf....
  
  Dieses Buch legt man allzu schnell nicht mehr aus der Hand. Ich habe jedenfalls herzhaft gelacht, und so wird es wohl den meisten Freunden des schwarzen Humors gehen. Und wer Pratchett ohnehin mag, wird "Alles Sense" lieben.
  
  ================= Bei Verschmelzung identischer Produkte angehängt: ==========================
  
  Denjenigen die Terry Pratchett schon kennen, muss man nicht viel dazu erzählen: Alles Sense gehört eindeutig zu Pratchetts besten Werken! Vor allem die Liebhaber der Figur TOD werden auf ihre Kosten kommen, denn er spielt in diesem Roman die Hauptrolle.
  
  Für all jene, die seither noch nichts von Pratchett gelesen haben, sollte dieses Buch der perfekte Einstieg sein. Obwohl Terry Pratchett Fantasy schreibt, befinden sich in seinen Büchern stest bissige Seitenhiebe auf die heutige Welt und Gesellschaft.
  
  In "Alles Sense" wird der Tod in Rente geschickt, was natürlich für einige Verwirrung auf der Scheibenwelt sorgt. Die Untoten, die nicht mehr ordentlich sterben können, sind so verzweifelt, dass sie sogar eine Selbsthilfe-Gruppe gründen.
  TOD selbst ist natürlich alles andere als glücklich über die Situation.Als er sich unters Volk mischt, scheint sich keiner an seiner Erscheinung zu stören. Schließlich wollen die Menschen nicht wahr haben, dass da ein lebendiges Skelett in ihrer Mitte wandelt. TOD sucht sich Arbeit als Rasenmäher, denn mit einer Sense kann er umgehen wie kein anderer.
  Doch da die Situation so weder für die Untoten und Sterbenden tragbar ist, nimmt das Schicksal auf der Scheibenwelt seinen Lauf....
  
  Dieses Buch legt man allzu schnell nicht mehr aus der Hand. Ich habe jedenfalls herzhaft gelacht, und so wird es wohl den meisten Freunden des schwarzen Humors gehen. weiterlesen schließen