Pro:
Unterhaltsam fuer Kinder
Kontra:
Faellt sehr ab gegen andere Buecher von OP, z.B. (siehe Besprechung) Das kleine Gespenst
Empfehlung:
Ja
Die Auswahl an Kinderbuechern im Kulturzentrum Bruno Herding in Catania ist ja eher bescheiden. Mit dieser Meinung bin ich anderer Ansicht als die Pastorin, die meint es waere ein recht ordentliches Angebot. Naja, relativ gesehen schon, denn da die meisten Besucher und vor allem -innen aeltere Damen sind, die laengst keine kleinen Kinder mehr haben, werden Kinderbuecher auch kaum verlangt.
Denn die Enkel sprechen leider kaum noch deutsch.
Eines der Buecher das seit Jahren bei Kindern in Deutschland beliebt ist, ist der Raeuber Hotzenplotz von Otfried Preussler. Und dieses Buch ist auch eines der besseren in der kleinen Auswahl. Aber gleich vorweg: mir gefaellt es nicht so sonderlich. Ich finde es faellt sehr ab gegen das Kleine Gespenst (vgl. Bericht). Da waren noch Ideen die neue waren, mir jedenfalls so vorkamen.
Beim Raeuber dagegen ist alles irgendwie zu bekannt und vorhersehbar. Klar, so ein Kinderbuch hat ueblicherweise ein Happyend. Aber kann man den Raeuber nicht mit etwas mehr Spannung und etwas realistischer besiegen?
Die Geschichte ist einfachst gestrickt: Es gibt einen Raeuber, eben den Hotzenplotz, die Polizei versucht ihn seit langem vergeblich zu fangen, obwohl er doch recht oeffentlich auftritt und vor allem sein Aussehen auch bekannt ist. Aber man weiss nicht wo er seine Raeuberhoehle hat.
Und dann hat dieser Raeuber doch tatsaechlich die Stirn, Kasperls Grossmutter zu ueberfallen und ihr ihre schoene Kaffeemuehle zu rauben. Kasperl und sein Freund Seppel wollen dem Raeuber natuerlich gerade diese Kaffemeuhle wieder abnehmen, aber auch sonst ihm das Handwerk legen. Und Kasperl hat auch eine gute Idee.
Eigentlich darf ich hier gar nicht mehr erzaehlen, um die Spannung zu lassen. Also die Idee funktioniert nur im ersten Teil, denn der Raeuber ist weniger bloede als man denkt. Und Kasperl und Seppel tappen in seine Falle.
Aber sie werden gerettet und wie, das ist eben das was ich an dem Buch kritisiere. Da sind zu viele Motive, die kennt man schon. Welche Rolle spielt eine Unke in einer Raeubergeschichte? Oder wie beginnt Kasperls Rettung? Schon dadurch dass der Raeuber ihn an einen Zauberer verkauft oder erst durch eine Fee (genau, die alle muessen auftreten), doch wie kommt die jetzt rein in die Geschichte?
Mir ist da zuviel an den Haaren herbeigezogen. Und abgeschrieben oder zu stark inspiriert durch andere Geschichten fuer Kinder und durch Maerchen.
Da das Buch fuer Kinder aber doch recht unterhaltsam ist gebe ich 4 Sterne. Vor allem da es auch wieder in kurze und ueberschaubare Kapitel aufgeteilt ist und die (schwarz-weiss) Zeichnungen mir sehr gut gefallen.
Der Band der mir vorliegt ist die 2. Auflage von 1962 und ist beim K. Thienemanns Verlag in Stuttgart erschienen. Ein Preis von damals ist mir nicht bekannt. Das Buch sieht genauso aus wie hier das Bild oben.
Die Zeichnungen im Text stammen wieder von F.J. Tripp und diesmal ist es so, war mir beim kleinen Gespenst nicht aufgefallen, dass man manchmal den Text beim Bild direkt im laufenden Text mitlesen muss.
Das Buch mit 128 Seitengibt es weiterhin beim Thienemanns-Verlag, es kostet derzeit im Buchhandel Euro 9.90. Wenn ein Kind unbedingt diese Raeubergeschichte will - okay. Es gibt aber wirklich besseres, auch vor allem von Otfried Preussler.
Gozo-Bernie, bearbeitet fuer yopi am 12.08.07
(zuerst fuer preisvergleich am 27.07.07) weiterlesen schließen
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