Prosa Testberichte

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Pro & Kontra
Vorteile
- Einfach nur träumen
- ein Versuch einzusehen, dass alles einen guten Sinn hat
- Weihnachten im August NEIN DANKE
- muss jeder selbst wissen
Nachteile / Kritik
- Kein Kontra
- manchmal fällt es schwer
- Weihnachten im August NEIN DANKE
- muss jeder selbst wissen
Tests und Erfahrungsberichte
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Für sie
5Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
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Für sie
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An einem frühen Mittwochmorgen trat sie vor die Haustür und registrierte, dass bereits erste Sonnenstrahlen die Gehwegplatten kitzelten. Eigentlich waren ihr derartige Intimitäten zuwider. Doch diesmal schaltete sich automatisch ein Lächeln auf ihr Gesicht. Sie spürte, wie dazu Unmengen von Muskeln beansprucht wurden und schmerzten.
Sie lächelte normalerweise nie.
Es fühlte sich gut an.
Sie ging also los, schritt am Gartenzwerg vorbei, ja spazierte den blumengesäumten Bürgersteig entlang hin zum Parkplatz. Was war nur los? Selbst der sonst so affig erscheinende Zwerg mochte ihr heute gefallen - trotz all der ihm anhaftenden Spinnweben.
Irgendein dunkler Fleck war aber immer da; die Menschen waren keine zuverlässigen Langzeitlieber - soviel stand für sie fest.
Nach einer kurzen Fahrzeit war sie angekommen. Sie parkte ihren Wagen direkt auf dem Bahnhofsvorhof und murmelte einen Fluch für all jene, die es in der Zwischenzeit wagen sollten, ihr Auto zuzuparken.
Dann holte sie tief Luft und visierte die steile Treppe an. Aufrechten Schrittes nahm sie die ersten zehn Stufen noch mit - für sie - bravouröser Leichtigkeit. Doch ab der elften schlich sich zu ihrer vorgeblichen Eleganz röchelndes Schnaufen ein. Solange keiner direkt neben ihr lief, sollte es ihr egal sein. Sie trippelte langsamer weiter, den Kopf hoch erhoben, denn sie war sich gewiss, dass ihre Präsenz Blicke auf sich ziehen würde.
Diesem Bahnhof war vor einem Jahr eine neue Form der Bahngleis-Überquerung aufgezwungen worden. Der vorhandene Schacht war wegen vermeintlicher Einsturzgefährdung zugeschüttet worden. Währenddessen hatten die Bauarbeiten für die neue, supermoderne Überführung angefangen.
Das Ende vom Lied war, dass nunmehr an die vierzig Stufen hoch- und wieder hinunterzulaufen waren. Vor allem alte Leute und Menschen wie sie hatten damit zu kämpfen.
Der Zug von S. nach E. ratterte heran und kam kreischend zum Stehen.
Sie stand so nah am Gleis, dass er sie bei der Einfahrt fast gestreift hätte. Ein empörter Bahnmitarbeiter blies die Backen auf und entleerte sie in ihre Richtung. Die Trillerpfeife war fast noch unerträglicher als das Quietschen auf den Schienen, wenn ein Zug einfuhr.
Dann war es soweit.
Der Zug aus E. nach S. erschien am Horizont und verpasste ihr ein plötzliches Feuerwerk im Magen. Sie wollte es erst auf die etwas saure Mousse au Chocolat vom Vortag schieben, ahnte aber, dass das Quatsch wäre. Sie hatte einen Magen wie ein Bollwerk.
Das war mitunter ihr Problem.
Von diesem Problem aber nicht weiter beeindruckt suchte sie schnell nach der ultimativen Begrüßung. Schon zu Hause hatte sie gedanklich verschiedene Varianten durchgespielt. Doch keine einzige hatte letzten Endes ihren Ansprüchen genügt, keine erschien ihr hingebungsvoll genug.
Erst als der Zug, und damit Abteil um Abteil, an ihr vorbeizog, wurde sie sich darüber klar, dass es nun ernst wurde und gedankliches Kramen keinen Zweck mehr hatte. Die Hand mit der roten Rose hinter ihren Rücken schiebend blickte sie von Tür zu Tür und spähte nach einer Frau mit den ihr bekannten Attributen.
* * *
Die ersten paar Meter, die beide über den Schotter spazierten, waren noch ausgelassen und voller Elan. Doch je näher sie dem Auto und damit dem von vornherein determinierten Ende des Tages kamen, desto schwerer fühlten sich ihre Beine und Gemüter an.
Als sie die Beifahrertür aufschloss und ihrer Freundin galant bedeutete einzusteigen, meinte sie dabei leise, nicht aber ohne intuitive Prägnanz:
>>Ich wär jetzt gern mit Dir in Florenz.<<
Während der Fahrt zum Bahnhof sagte keine ein Wort. Die Stimmung war angespannt, der Abschied nahte. Die Zeit raste an ihnen vorbei. Keinen Augenblick später bogen sie bereits in den Parkplatz am Bahnhofsgebäude ein.
Wortlos stiegen sie aus und gingen zur Treppe. Das Auto blieb unabgeschlossen. Es gab nichts, was man daraus hätte entfernen können.
Nichts, was sie vermissen würde.
Als sie langsam die vielen Stufen hinaufstiegen, war keine von ihnen beschwingt. Demonstrativ fingen beide gleichzeitig zu keuchen an, schienen einander an Lautstärke übertreffen zu wollen.
Auf dem Plateau hielten sie einen Moment inne und sahen sich an.
Lächelnd meinte ihre Freundin:
>>Dieser Tag wird mir als Andenken Schwielen schenken.<<
Sie lächelte und nickte, tastete dann nach der Hand der anderen und schritt mit ihr die Stufen zu den Gleisen hinab.
Drei Minuten noch bis zum Abgabetermin. Zeit, die es zu nutzen galt.
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Divalein, 20.05.2006 weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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-
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Engel
Pro:
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Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Vorsichtig öffnete sie das Fenster. Der Rahmen knarrte leise und als es aufschwang um still klirrend an die Jalousie zu stoßen, sie kletterte hinein.
Stockdunkel war es im Zimmer, nur das Licht des Mondes schenkte einen Schimmer Licht der Umrisse erkennen lies.
Als ihre Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten machte sie einen Schritt weiter in den Raum hinein und stieß gegen etwas schweres großes das auf dem Boden stand – sie tastete, es war der Aktenkoffer. Sie machte einen Schritt über ihn hinweg und horchte. Zu ihrer Linken hörte sie das leise Rauschen des PC ´ s, rechts sein leises Atmen...
Sie trat an sein Bett. Das fahle Licht das durch das Fenster am Kopfende fiel schimmerte bleich auf seiner Haut und verlieh ihm ein unwirkliches mystisches Aussehen. Er war wunderschön!
Sie lies sich auf dem Bettrand nieder und strich sanft durch sein Haar. Die Berührung erschütterte ihren Körper und stach in ihr Herz und hinterlies einen süßen Schmerz.
Sie liebte ihn noch immer!
Friedlich lag er da vor ihr, tief in seinen Träumen versunken, schlafend.
Es tat ihr so leid! All das Leid das sie ihm angetan hatte, den Kummer den sie bereitet hatte, die Lügen, das gebrochene Vertrauen. Ihre Schuld wog so schwer.
Sie war hier um ihre Schuld zu sühnen, sich zu entschuldigen und seinen Teil der Schuld zu hören.
Sie schloss ihn in ihre Arme, fest, er merkte es nicht.
Tief drang sie in seine Gedanken ein, schlich sich in seinen Traum und trat zu ihm.
Erstaunt blickte er sie an! „Was machst Du denn hier?“
„Ich wollte bei Dir sein...!“
Er zeigte ihr seine Welt. Sie sprachen über die Vergangenheit, die Gegenwart, die Zukunft... Er erzählte, sie schwieg.
Sie zog ihm jedes Wort von seinen Lippen, folgte dem Schein seiner Augen, versank darin, Wärme.
Sie sprach ihr Bedauern aus, weinte Tränen der Schuld die sich zu Flüssen ergossen um zu Meeren zu werden.
Er hielt sie, nahm ihr die Schuld, verzog jedes Wort in dem Moment in dem sie es gesprochen hatte. Er vergaß, er glaubte und er vertraute.
Sie schöpften aus der Kraft die sie in ihrer Zeit geschaffen hatten. All die Momente, die Stunden des Glücks, die Worte die Kraft gesprochen hatten, die Sehnsucht, die Leidenschaft des vergangenen halben Jahres, die Wolken auf denen sie gegangen waren, die Schlösser die sie gebaut hatten, die Welten die geschaffen wurden.
Der Moment in dem er aufgehört hatte an sie zu glauben, der Moment in der er das Vertrauen verloren hatte, der Moment in dem sie ihm den Anlass dazu gegeben hatte.
Sie mussten sich nun trennen...
Noch eine Umarmung, nicht endend wollender Moment der Angst los lassen zu müssen.
Ein letzter Kuss, süchtig machende Ewigkeit, der in süßem Schmerz das Herz bricht wenn man das Ende erkennt.
Ein letzter Blick, hat die Welt jemals so viel Schmerz gesehen.
„Leb wohl!“
„Ich liebe Dich!“
„Verzeih mir...“
...
Sie entließ ihn aus ihrer Umarmung und richtete sich auf.
Es war heller geworden und das Licht des Mondes begann den Kampf gegen die ersten Strahlen der Sonne. Es regnete leicht und ein Regenbogen stand am Himmel, prächtig in seinen Farben, noch von Mondlicht getränkt...
Sie küsste seine Stirn – Sehnsucht!
... Leb wohl!
Sie stand auf und ging zum Fenster, stieg hinaus und schloss es leise hinter sich. Tränen.
Ein Schritt...
Er erwachte.
„Engel?“
Sie schloss die Augen, Schmerz!
„Engel, bist Du da?“
„Verzeih.“
Sie betrat den Schein des Regenbogens und verschwand als der Tag anbrach...
(c) by Asmodina
Vielen Dank fürs lesen, kommentieren und bewerten.
Gruß
Asmodina weiterlesen schließen -
Kinder
24.02.2004, 09:25 Uhr von
Ayleen
Hi, an der schweizer Grenze bin ich zu Hause, lebe hier mit meinem Mann und unseren drei Kiddies....Pro:
-
Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Das Lachen eines Kindes
es kann einen verzaubern
Das Weinen eines Kindes
es kann einem das Herz brechen
Die unbeschwerte Fröhlichkeit eines Kindes
davon kann man sich nur ein Beispiel nehmen
Das Vertrauen eines Kindes
mißbrauche es nicht
Die Ehrlichkeit eines Kindes
höre und glaube
Der Wille eines Kindes
ihm auch mal nachgeben
Das Erzählen eines Kindes
einfach mal hinhören
Die Traurigkeit eines Kindes
nimm es in den Arm und tröste es
Die Neugierigkeit eines Kindes
erklär ihm einfach alles
Die Unbeschwertheit eines Kindes
bewahre sie ihm , solange es geht
Die Macht eines Kindes
dich in seinen Bann zu ziehen
lass dich ziehen
Die Sorglosigkeit eines Kindes
man hätte sie gern auch
Die Ideen eines Kindes
vermögen dich zu verblüffen
Die Schwäche eines Kindes
behüte und beschütze es
Die Hilflosigkeit eines Kindes
begleite und führe es
Kinder, sie sind nicht unser Eigentum
sie gehören uns nicht,
wir haben nur das Glück
sie aufwachsen zu sehen
und Wächter über sie zu sein
Behandle sie so
wie Du selbst gern
behandelt werden möchtest
Die Kinder brauchen uns
wir dürfen sie nicht im Stich lassen
und wir sollten
ihnen stets
zur Seite stehen
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2004-02-24 08:25:31 mit dem Titel Liebe im Herzen
Die Liebe
Die Liebe
sie ist einfach
oder sie ist nicht
Die Liebe kann man nicht kaufen
auch nicht leihen
die Liebe
ist das einzige auf der Welt
was man einfach so bekommt
ohne etwas dafür
oder dagegen zu tun
kein Geld
keine Macht
nichts
aber auch garnichts
kommt dagegen an
Wenn nur alle
wirklich alle Menschen
ihre Herzen öffnen würden
gäbe es keine Kriege
dann nämlich
gäbe es
viel mehr Zuhören
Verständnis
und Liebe
Wenn nur
jeder dem anderen
sagen würde
was er an ihm
so gerne mag
ist schon sehr viel
getan, nämlich
Liebe aus dem Herzen
gekrochen
Nicht nur
die schlechten Seiten
an den Menschen
finden oder suchen
sich erinnern
an schöne Zeiten
die guten, lieben und
herzlichen Seiten
an den Menschen
schätzen lernen
das alles
kann sein
wenn jeder nur
ein kleines Stück
sein Herz öffnet
Ich hoffe es hat Euch gefallen ;-)
Liebe Grüße,
Ayleen weiterlesen schließen -
Federleicht
09.09.2003, 00:02 Uhr von
opaque_enigma
Hallöchen zusammen!!! Die eigene Meinung, etwas unglaublich kostbares, wie ich finde. Nicht je...Pro:
ein Versuch einzusehen, dass alles einen guten Sinn hat
Kontra:
manchmal fällt es schwer
Empfehlung:
Nein
Schwerelos wie eine Feder,
ein Leben so leicht,
dass es einer Feder gleicht.
Davon träumt fast jeder.
Ohne Mühe, ohne Plage,
Konflikte ausser Sicht.
Kein Zwang, keine Pflicht.
Traum an manchem Tage.
Doch genau die sind es,
die machen das Leben
lebenswert und geben
und Sinn für Besonderes.
Durch das phasenweise Dunkel,
das uns umgibt,
bekommen wir Gefühl zurück
für das Gefunkel,
das erfüllt unseren Geist,
wenn schlechte Zeit vergeht,
Gute ansteht
und uns mitreisst.
Erst durch schlechte Zeiten
bekommen wir
den Sinn dafür,
dass sie zu Guten leiten.
Was man leicht vergisst:
Alle Fehler im Leben
werden Erfahrung ergeben,
was glücklicherweise so ist.
Mit diesem Gedicht möchte ich nur klar machen, dass es immer einen Grund gibt positiv zu sehen, selbst wenn alles keinen Sinn mehr zu haben scheint, wenn alles schief geht und nichts so läuft wie man es sich sehnlichst wünscht.
Manchmal erkennt man den Sinn hinter den schlechten Erfahrungen nicht sofort, manchmal begreift man ihn niemals, aber im Grunde ist er da, wir müssen nur daran glauben. weiterlesen schließen -
Liebe oder was man davon halten kann...
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Liebe
Tragödien und Dramen haben sich zugetragen. Die Ursache: Liebe
Was ist das, die Liebe? Ein Zustand, eine Kraft, die Berge versetzen kann, eine Empfindung, die beflügelt oder niederschmettert, die das Herz hüpfen lässt oder bluten?!?
Die Liebe zwischen Mann und Frau kann Glück zaubern und Leid bringen, je nach den Umständen, unter denen sie wächst. Überdimensionale geistige Potenzen werden freigesetzt, wenn die Liebe zu einem Menschen sie beflügelt. Andererseits, wenn sie unglücklich ist, verkümmert der Geist, dann erschlafft der Körper und der Mensch wird gleichgültig und düster verbissen.
Die Romantiker haben es dabei besonders schwer. Sie neigen zum Träumen und es besteht die Gefahr, dass sie dabei die Realität aus den Augen verlieren. Sie klammern sich an Erscheinungen, die der Liebe ähneln und legen in durchaus nüchterne Vorgänge etwas hinein, das vielleicht gar nicht existiert. Dadurch sind sie immer wieder enttäuscht und verlieren den Glauben und nicht selten gehen sie dann mit offenen Augen an dem vorbei, der ihr Gegenstück sein möchte und sein könnte. Darin liegt die Gefahr.
Und doch, es ist gleichermaßen bitter und süß, Vergangenem nachzublicken. Dann siehst du, dass die Liebe auch ein Spiel ist, ein schönes Spiel, solange du daran glaubst, dass es gut ausgeht und deine Wünsche sich erfüllen. Dann denkst du an Getreidefelder oder Maisschläge, die die Liebe vor den neugierigen Blicken der Menschen geschützt haben. Durch stachelndes Gestrüpp bist du gelaufen und hast dich nicht an den blutigen Kratzern an Armen und Beinen gestört, die dir die Hagebuttensträucher zugefügt haben. Ihr habt am Feldrain gelegen und den Hasen zugesehen, die in der Juli-Abendsonne ihre Spiele trieben. Du hast fiebernd auf das Wiedersehen gewartet und nächtelang nicht geschlafen, weil dir viele Gedanken den Schlaf und die Müdigkeit vertrieben haben. Sicher, du hättest dich ‚geopfert’, wärest ehrlich hingetreten und hättest hinausgerufen: 'jawohl, ihr habt Recht, ich liebe ihn und ich gehöre zu ihm!'
Sie wären über dich hergefallen wie Hyänen, denn diese Liebe war verboten, aber das hättest du ertragen!
Und dann hast du eine Eingebung gehabt, die dir gesagt hat, dass du dir die Finger verbrennst und du hat geweint und hattest tagelang Tränen im Herzen – und du hast es überlebt!
Ein Riss? Ja, ein Riss ist geblieben, der dich verändert hat. Du bist scheu geworden und verbirgst diese Scheu hinter einem losen Mundwerk. Ein paar wenige Menschen erkennen das und sind fair in ihrem Verhalten. Aber wie viele fragen dich unverschämt, ob sie nicht eine Chance hätten - für’s Bett...
Das stößt dich ab und so wirst du immer einsamer, weil du dich vergräbst. Eines Tages wird dich ein Partner stören. Welche Gefahr!! Und das ist eben die Tragödie, die aus der süßen Liebe erwachsen kann. Was sollst du davon halten...?!?
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-08-27 17:33:55 mit dem Titel Natur, wie man sie sehen kann..
Natur
Es ist schon eine komische Sache mit der Natur. Sie verändert ständig, sie ist ein großer Revolutionär. Die Gräser, die im Frühjahr aus dem Boden brechen, zaghaft nach Wärme suchend, verändern die Welt. Sie tauchen sie in Grün, wohltuend, beruhigend und Leben verheißend.
Und wenn du im Sommer durch die Wiesen gehst, sehnsuchtsvoll, dann breitet sich ein sanfter, betörender Duft aus; blühende Gräser, die Nahrungsquelle für die Bienen und anderes Kleingetier sind. Kennst du das Gefühl, auf dem aufgeheizten Septemberboden den ersten Altweibersommern zuzusehen? Wenn sich die Gräser im warmen Wind wiegen und du die Löcher in den Wolken zählst? Es rieselt durch deinen Körper und bleibt im Herzen stecken; die ganze Vielfalt der Natur kannst du im September entdecken, wenn der Sommer noch nicht gegangen und der Herbst schon eingezogen ist. Teilweise fallen schon die ersten Blätter von den Bäumen und unterbrechen für Augenblicke den Blick in das Blau-Grau des Himmels. Es riecht nach frischem Heu und Käfer laufen betriebsam über den Boden, über die Gräser, über deine Hand.. . Die Welt wird bunt und die ‚Beleuchtung’ ist den ganzen Tag über verhangen, in hauchdünne Schleier gehüllt.
Und dann beginnt der Herbst, die Scheinwerfer zu löschen, nimmt das Leben mit seinen Oktoberstürmen mit unter die Erde. Dort bleibt es vergraben, versteckt sich unter dem Laub der Bäume und lässt alles stagnieren. Der Dezember, der den Menschen eisige Kälte bringt und den Kindern den Alltag mit dem weißen Pulver versüßt, hilft dem Leben, sich zu schützen. Unter dem Schnee ist es gut aufgehoben und hat Zeit, sich auf den Frühling vorzubereiten, um bei den ersten wärmenden Sonnenstrahlen hervorzubrechen und zu dokumentieren, dass es einfach nur ausgeruht hat, um sich zu entfalten, noch prächtiger oder mindestens ebenso wie im vergangenen Jahr....
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-08-27 17:40:46 mit dem Titel Heimat oder ein Rückblick...
Heimat
Was ist das, die Heimat? Die Vaterstadt? Die engen Straßen mit den ‚Katzenköpfen’, die Linden der Allee oder der kleine Fluss , der als schmutzig-graues Band die Kleinstadt von den Gärten und der Landschaft trennt?
Wenn du auf dem Hügel sitzt im warmen Abendsonnenschein des September und blickst über di kleine Stadt, breitet sich ein Panorama aus, das seltsam anmutet. Krasse Gegensätze liegen dir zu Füßen: im Osten verliert sich ein helles Band von weißem Rauch aus dem gewaltigen Schlot der großen Fabrik. Ein Übergang zum Kern der Stadt wird durch das einzige Hochhaus geschaffen, dann wechselt grün den Anblick. Der Blick schweift nach Süd-Osten. Dort ist eine Stadt in der Stadt entstanden. Nein, eigentlich ist es nur ein riesiges Wohnsilo, Übernachtungsgelegenheiten für die Menschen, die täglich in den Fabriken, den Schulen und wo sonst noch, ihrem Tagwerk nachgehen. Mehr nicht.
Und weiter im Süden ragen die Schornsteine der Ziegelwerkes in den Himmel. Dahinter die Siedlung, die durch städtebaulichen Blödsinn verunstaltet wurde.
Kirchtürme unterbrechen die Flachheit des Landes und lassen den Blick nach Westen frei, über den Park, den Fluss, die Felder bis hin zu den Dörfern und den Hügeln.
Geh durch diese kleine Stadt im Frühling, wenn die Linden blühen. Ein süßer Duft liegt über den alten Straßen und wenn es zufällig regnet, dann ist die Luft rein und wohltuend. Nicht einmal der Schlamm des schweren Bodens, der aus den Pflasterfugen drängt, stört dich.
Im Sommer, wenn es wirklich ein Sommer ist, liegt gleißendes Licht und flirrende Hitze über den Häusern. Gehst du dann über den Asphalt der einzigen neuen und breiten Straße in Richtung Osten, kannst du Ruhe finden auf dem Friedhof. Parkähnlich wurde er gestaltet. Es ist schön da, nur durch die gegenüberliegende Großbaustelle wird die Ruhe gestört.
Dann lauf lieber durch die Parks, sie sind kühl und still, manchmal von Kinderlachen geschwängert, wenn die Kindergärten Ausgang haben. Dort kannst du dich erholen.
Ganz anders ist es im Winter. Da zeigt sich an den langen Abenden die ganze Anonymität der Stadt. Nebel hüllen sie ein und lassen alles gleichermaßen wegrücken und zusammendrängen. Die Menschen eilen nachhause und verschließen sich, in den Wohnungen und voreinander.
Beredsamkeit ist nur Tratsch und Ameisenfleißigkeit, Gewimmel und Lärm ist in Wirklichkeit hektischer Weihnachtseinkauf.
In der Stunde zwischen 3 und 4 ist zu jeder Jahreszeit, an jedem Tag, in jeder Woche Stille in der Stadt. Du begegnest keinem Menschen und kannst erst dann ihre Schönheit erkennen. Du entdeckst bislang Ungesehenes, Kleinigkeiten, die sie wohnlich machen, diese Stadt.
Die alte Holzbrücke mit Hunderten von eingeritzten Namen, Herzen und Buchstaben der Liebenden. Das alte Wehr, das nur noch Attrappe ist, weil die Melioration die letzte Romantik ‚Begradigt’ hat, parkende ‚Wohlstandsdokumente’ unter den Linden oder Eis auf dem Teich, ein Blesshuhn, ein Käuzchen oder im August die Frösche, die die Stille unterbrechen, alles das ist Teil der Heimat. Du merkst es erst, wenn du in der Fremde bist, wenn du hier nicht mehr und da noch nicht zuhause bist, wenn du krampfhaft bemüht bist, der neuen Umgebung Schönes abzuringen.
Wenn du ganz allmählich beginnst, den Gesichtern Namen zuzuordnen, wenn du in eisiger Anonymität selbst im Hochsommer keinen Falter siehst, wenn du hinausstrebst auf’s Land , wo alles Geborgenheit ausstrahlt und enttäuscht von der Fremdheit mit Tränen in der Kehle in die Behausung zurückkommst, die dein Zuhause sein soll, dann weißt du, was Heimat ist. Nicht Vaterhaus, und Vaterstadt, aber Geborgenheit, Wärme, Zufriedenheit, innere Ruhe, Freunde... weiterlesen schließen -
Mein Sohn
13.08.2003, 00:37 Uhr von
Holgi67
Hi, bin der Holgi und meine Hobbis sind Motorrad fahren, lesen, wenn Zeit ist, mit Fenstermalfarb...Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Wir haben ihn erzählt, ersehnt und erhofft, und nun ist er da !
Sein süßes Lachen, seine strahlend blaue Augen, tief wie der Ozean, man kann sich darin spiegeln.
Seine goldenen Haare, seine niedlichen Öhrchen, sie lauschen jedem Geräusch.
Seine kleine hübsche Nase, seine kleinen Zähnchen, sie blitzen in der Sonne.
Sein wohlgeformter Mund, sein fesselnder Blick, es gibt kein Nein.
Seine kleinen Händchen, sie erkunden die Welt.
Die flinken Füßchen tun das gleiche.
Auf das ich ihn immer erreiche.
Sein Duft, fest verankert in meinen Sinnen, blind, unter 100 sicher wäre meine Antwort.
Seine wohlige Stimme erhellt jeden Raum.
Sein Weinen bricht jedes Herz.
Ein Wunder, das es Dich gibt, Danke daß ich Dein Papa sein darf !
Ich sorge für Dich, behüte Dich, beschütze Dich, begleite Dich, ich mach die Welt zur Scheibe für Dich.
Ich liebe Dich und Deine Mama ! weiterlesen schließen -
Katzenleben
24.07.2003, 01:46 Uhr von
Nyneave
Bin jetzt seltener hier...aber ganz los...seid ihr mich nicht! *gg*Pro:
Die Geschichte wird ständig überarbeitet, also bin ich über jeden hilfreichen Kommentar froh.
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Prolog
Das Leben an sich war gar nicht schlecht. Nein, wirklich, die meisten Leute waren freundlich zu mir, gaben mir zu essen und kümmerten sich um mich. Doch... trotz allem, hätte ich das Leben in meiner eigenen Gestalt vorgezogen. Als Mensch durch die Strassen zu wandern, mit den Leuten zu scherzen und zu handeln, einfach gehen, wohin man will. Doch diese Wahl hat man als Katze nicht.
Ich hatte nie was gegen Katzen, jetzt noch weniger denn je, aber ich hätte mir nie träumen lassen, das ich mein Lebensende als Katze fristen sollte. Dabei hatte alles ganz harmlos angefangen.
*****
Ich war auf dem elterlichen Bauernhof gerade mit dem Melken der Kuh fertig geworden, (der armen Milly wäre sonst der Euter geplatzt), als mein Vater mich zu sich rief. ?Kind?, sagte er zu mir, ?Kind, lauf zum Gut deiner Großtante und bring ihr dies.? Mit diesen Worten drückte er mir ein schönes, beschnitztes Kästchen in die Hand. ?Was ist das?, fragte ich neugierig. Mein Vater lächelte nur, aber es war dieses unheilverheißende Lächeln. ?Das, mein Kind, geht dich nichts an. Ich vertraue darauf, dass du nicht neugierig sein wirst.? Dieser letzte Satz klang wie eine Frage. Ich beeilte mich, ihm zu versichern, dass ich nie im Leben neugierig sein würde und versprach ihm, nicht in das Kästchen hinein zu schauen. Mein Vater hatte ein seltsames Funkeln in den Augen, das bei uns Kindern gefürchtet war. Wir liebten unseren Vater, er war der gütigste und freundlichste Mensch auf Erden, aber wenn er dieses Funkeln in den Augen hatte, gehorchte man besser aufs Wort.
So ging ich los, mit einem Leinenbeutel umgehängt, in dem sich das geheimnisvolle Kästchen und ein wenig Wegzehrung befand. Schließlich dauerte der Marsch zum Gut meiner Großtante einen halben Tag. Ich hätte natürlich auch eins der Pferde nehmen können, aber mein Vater war der Ansicht, körperliche Betätigung würde niemanden schaden. Er hatte natürlich recht, normalerweise wurden die Pferde nur genutzt, wenn es um einen Notfall ging. Ansonsten führten sie ein recht ruhiges Leben auf den Weiden. Sie waren der ganze Stolz meines Vaters. Und das mit Recht. Er hatte eines Tages einen prachtvollen Hengst mitgebracht, der sicher unvernünftig teuer gewesen sein musste, aber er sprach nie von dem Preis, den er dafür gezahlt hatte. Dieser Hengst hatte die zwei Stuten gedeckt, die wir hatten und diese hatten wunderschöne Fohlen auf die Welt gebracht. Inzwischen waren sie natürlich keine Fohlen mehr.
In Gedanken beschäftigte ich mich, indem ich mich erinnerte, wie ich beiden Stutfohlen auf die Welt geholfen hatte. Anstrengend war es gewesen, schmerzhaft - ich konnte meinen Arm einen Tag lang nicht mehr bewegen, so blau und geprellt war er - aber ein großartiges Ereignis. Diese Fohlen bezeichnete ich insgeheim als ?meine?.
Den Kopf voller Träumereien, marschierte ich weiter auf dem Weg, grüßte Bekannte, die mir unterwegs begegneten oder hielt einen kurzen Plausch, um die Neuigkeiten zu erfahren. Gegen späten Mittag machte ich Halt, bei einem alten Stein, der schon seit Generationen dafür genutzt wurde. Mein Vater hatte mir erzählt, das dieser Stein früher eine Opferstätte gewesen sei. Ich setzte mich hin und fuhr während des Essens, mit einem Finger die Rillen nach, die in einer Spirale zur Mitte des Steins führten und in einem kleinen Loch endeten. Mein Vater hatte erzählt dies diene dafür, das Blut aufzufangen... das Blut von Tieren natürlich, hatte er hinzugefügt, als er meinen entsetzten Blick sah.
Ich legte mich ins Gras und ließ mir die Sonne auf das Gesicht scheinen. Ich träumte vor mich hin - und ich war ein sehr verträumtes Kind, hatte ich das schon erwähnt? In den alten Sagen hieß es immer, das Volk, das vor uns hier lebte, hatte Menschenopfer gebracht. In Zeiten der Not und des Krieges. Ich lächelte. Natürlich war das alles Humbug. Hier gab es keine Not oder gar Krieg. Wir lagen in unserem Tal so abgelegen, das selbst Neuigkeiten Monate brauchten, um uns zu erreichen. Das waren alles nur Märchen, erzählt von alten Großmüttern, um ihre Enkel das Fürchten zu lehren. Plötzlich fühlte ich einen Schatten auf meinem Gesicht. Jemand war mir in die Sonne getreten.
Ich setzte mich auf und sah mich um. Aber ich sah niemanden. Weit und breit nur die saftigen, grünen Wiesen. Seltsam, ich dachte wirklich, da wäre jemand gewesen. Aber es war eh Zeit weiter zu gehen. Als ich mich umdrehte, um meinen Beutel aufzuheben, saß ein Mann auf dem Opferstein.
Mit einem Aufschrei fuhr ich zurück, stolperte über einen Stein und fiel rücklings ins Gras. Der Mann sah mich vollkommen verdutzt an. Mein Schrei hatte ihn erschreckt. Recht so, dachte ich, er hat mich nicht minder verschreckt. ?Wer sind denn Sie!?, blaffte ich ihn an. Der Mann wollte scheinbar gerade was sagen und starrte mich nun überrascht an. ?Ich... äh...ein Freund.? ?Tolle Ausrede? dachte ich mir. ?Wenn du ein Freund bist, bin ich ein Drache.? Vorsichtig stand ich auf und ging zwei Schritte von ihm weg. Dann fiel mein Blick auf den Beutel. Der Fremde folgte meinem Blick und hob ihn auf. Der Schreck fuhr mir in die Glieder, als er Anstalten machte, hinein zu schauen. Ich wusste zwar nicht, was in dem Kästchen war, aber da mein Vater solch ein Aufheben darum gemacht hatte, wollte ich es nicht in fremde Hände fallen lassen. Mutig beugte ich mich vor und schnappte meinen Beutel aus den Händen des fremden Mannes.
Dieser blinzelte mich amüsiert an. ?Ich wusste nicht, das die Menschen aus dem Akours-Tal so misstrauisch sind.? Ich funkelte ihn grimmig an - zumindest hoffte ich, das es grimmig aussah, denn nun breitete sich ein Lächeln auf seinen Lippen aus. Und was für ein Lächeln. ?Man könnte meinen, ich hätte ihn zum Abendessen eingeladen, so lächelt der Kerl!? Inzwischen war sein Lächeln in ein Grinsen übergegangen. Bei mir kochte langsam die Wut hoch. ?Was wollen Sie?? sagte ich und ging vorsichtshalber noch einige Schritte zurück. Er breitete die Hände aus, um zu zeigen, das er keine Gefahr für mich war. ?Ich wollte dich nur fragen, ob du den Weg zum Zauberer von Akours kennst.?
Ich sah ihn ungläubig an und fing dann an zu lachen. Seine Miene war erst überrascht und wurde immer finsterer, je länger ich lachte. ?WAS?? schnappte er. Es dauerte einige Zeit, bis ich ihm antworten konnte und selbst dann nur unter Prusten und Kichern. ?Ich weiß nicht, für was Sie mich halten, aber ich kann Ihnen sagen, ich bin 20 Jahre alt und niemand kann mir erzählen, dass es ernsthaft noch Leute gibt, die an Zauberei glauben! Ich jedenfalls gehöre nicht dazu.? Nun sah er mich ungläubig an. ?Du GLAUBST nicht an die Zauberei? So etwas habe ich ja noch nie gehört. Jeder WEISS das es Zauberei gibt.?
Ich verschränkte die Arme und sah ihn skeptisch an, obwohl ich mir noch immer das Lachen verkneifen musste. ?Ach? Ich kann Ihnen sagen, dass meine Eltern mir beigebracht haben, dass es keine Zauberei gibt. Und meine Eltern müssen es wissen - sie haben jahrelang in Deelor gelebt.? Ich war mit Recht stolz auf diese Tatsache. Es war Generationen her, seit irgendjemand aus dem Akours-Tal außerhalb des Tales gewesen war. Und meine Eltern hatten in DER Stadt gewohnt. Sie hatten dort gelebt und ich war dort geboren worden - sagten sie. Allerdings waren sie nach meiner Geburt sofort in das Tal zurückgekehrt. Die Hauptstadt war kein rechter Platz, für ein Kind zum Aufwachsen, sagten sie.
Als ich meine Aufmerksamkeit wieder auf den Fremden richtete, fiel mir auf, wie aufgeregt dieser wirkte. ?Deelor sagtest du? Heißt dein Vater Ribard und deine Mutter Miako?? Misstrauisch sah ich ihn an. Mein Ja klang äußerst gedehnt. Daraufhin wurde er womöglich noch aufgeregter, sprang herum und umarmte mich plötzlich. Ich sprang zurück und suchte nach einem Stock, falls er mich angreifen wolle. ?Der gütigen Göttin sei Dank. Bring mich sofort zu deinen Eltern.?
Mein Vater sagte immer, ich sei störrisch wie ein Maulesel, wenn ich wollte. Ich stellte mich breitbeinig auf die Strasse, verschränkte die Arme und weigerte mich. Das Leuchten auf seinem Gesicht zerfiel in Erstaunen und Überraschung. ?Nein? Wie... ich meine...du musst mich hin bringen.? Ich drehte mich um und ging los. Über die Schulter sagte ich: ?Nein, ich habe einen Auftrag auszuführen. Wenn Sie glauben, dass meine Eltern Ihnen bei dieser Suche nach einem ?Zauberer? helfen können, dann folgen Sie der Strasse. Irgendwann begegnet ihnen jemand, der ihnen den Weg zum Hof meiner Eltern zeigt.? Damit drehte ich mich um und ging weiter.
Nach ein paar Schritten linste ich neugierig über meine Schulter. Überrascht blieb ich stehen. Von dem Fremden keine Spur. Nur eine Katze saß auf der Strasse und sah mir hinterher. Ich sah mich um. Viele Versteckmöglichkeiten gab es nicht. Nur den Alten Wald, aber der war in einiger Entfernung und dazu hätte der Mann sehr schnell querfeldein rennen müssen. Nach einem weiteren Blick in die Runde, zuckte ich mit den Achseln und ging weiter. Ich war nicht nur neugierig und störrisch, sondern steckte auch meine Nase nicht in die Angelegenheiten fremder Leute, besonders nicht, wenn sie so seltsam waren wie dieser Fremde
Ich war noch nicht weit gekommen, als plötzlich ein gewaltiges Rumpeln und Beben den Boden erschütterten. Ich fiel - zu meinem Leidwesen genau auf den spitzen Kies - als das Rumpeln von einer Sekunde auf die nächste wieder aufhörte. Mit blutigen Händen und Knien stand ich wieder auf und schimpfte vor mich hin. 'Toll, ein Erdbeben. Ob es Vater und Mutter wohl gut geht?', dachte ich mir, als mir auf einmal ein vollkommen anderer Gedanke kam. ERDBEBEN? So etwas hatte es hier noch nie gegeben. Laut Vater waren wir viel zu weit von den unruhigen Erdkreisen entfernt, um jemals davon gestört zu werden.
Ich sah beunruhigt über meine Schulter, in die Richtung in der unser Hof lag. Dann nach vorn. Meine Großtante Alais lebte mit ihren Knechten und Mägden allein auf ihrem Hof. Onkel Kurant war vor einigen Jahren verstorben. Ich war jetzt näher an ihrem Gut, als an unserem Hof. Ich entschloss mich, zu meiner Tante zu eilen. Hoffentlich ging es ihr gut.
Als ich zum Gut kam, fand ich alle in heller Aufregung. Ich stand mitten auf dem Hof und sah mich mit offenem Mund um. Die Knechte jagten den Schweinen hinterher, die wild quiekend auf dem Hof rumrannten. Das gleiche Bild präsentierte sich mir bei den Hühnern. Aber scheinbar waren nicht alle mit der Kleinviehjagd beschäftigt gewesen, denn nach kurzer Zeit eilte mir meine Tante Alais entgegen.
"Danae, wo kommst du denn her? Geht es dir gut? Geht es deinen Eltern gut?" Dies konnte ich zwischenzeitlich verstehen, wenn sie mich mal losließ, um mich zu küssen, bis sie mich wieder umarmte und herzte. Sanft schob ich sie von mir. "Ja, Tante Alais, mir geht es gut. Ich weiß nicht, wie es meinen Eltern geht. Ich wurde heute morgen von Vater hier her geschickt, um dir etwas zu bringen." Plötzlich trat ein wachsamer Blick in ihre blauen Augen. Mir war nie aufgefallen, wie scharf diese Augen blicken konnten.
"So, mein Kind? Dann lass uns reingehen." Sie warf einen Blick in die quiekende, krähende und wiehernde Runde und ging dann seufzend in das Haus. Ich folgte ihr auf dem Fuß, denn langsam wurde mir die Sonne unangenehm. Mein Haar klebte mir nass an der Stirn und ich konnte fühlen, wie an meinem Rücken wahre Sturzbäche runterflossen. Dankbar trat ich in die kühle, dunkle Diele. Doch anstatt mich wie immer in das Wohnzimmer zu führen, brachte sie mich in einen Raum, den ich nie zuvor gesehen hatte. Es war der Raum, den ich niemals zuvor betreten durfte, denn er war immer abgeschlossen. Diesen geheimnisvollen Raum schloss sie jetzt auf und ging voraus. Mit offenem Mund - wurde das etwa zur Angewohnheit? - folgte ich ihr.
Das erste was ich sah, waren Bücher. Überall Bücher! Die Wände bestanden praktisch nur aus Bücherregalen. Mitten im Raum stand etwas einsam ein riesiger Sekretär und dahinter ein abgewetzter Sessel. Ich blieb zwei Schritte hinter der Tür stehen und sah mich um. Ich merkte, wie mein Mund begann aufzuklaffen und schloss ihn schnell wieder. Der Raum war bis unter die Decke mit diesen Büchern gefüllt. In einer Ecke entdeckte ich eine Leiter, die sich auf Rollen zu bewegen schien.
Ich war immer stolz gewesen auf unsere Bibliothek, aber das hier? Damit konnten die knapp fünfzig Bücher, die mein Vater besaß, nicht mithalten. Ich schluckte und sah zu Tante Alais. Die stand vor dem Fenster und zog gerade die schweren Gardinen zur Seite. In dem hellen Licht, sah ich sie nur noch als Silhouette. Ich blinzelte. Dann trat sie zur Seite und ging zu ihrem Sekretär.
"Komm, Danae. Schließ die Tür und setz dich. " Sie wies auf einen unscheinbaren kleinen Sessel, den ich gar nicht gesehen hatte, so überwältigt war ich von dem ehemals verbotenen Raum gewesen.
Ich ließ mich in den Sessel sinken. "Tante Alais, weshalb hast du so viele Bücher?" Sie lächelte. "Nun, Kind, ich bin sehr belesen. Wusstest du das nicht? Durch die langjährige Krankheit deines Onkels, war das für mich die einzige Möglichkeit, etwas von der Welt da draußen zu erfahren. Ich habe die Welt gesehen und darin gelebt... in meinem Geist. Aber, darüber können wir uns ein anderes Mal unterhalten. Was hat dein Vater mir geschickt?"
Ich kramte eilig die schöne Schatulle aus dem Leinenbeutel und gab sie ihr. Meine Neugierde brannte. Gleich würde sie es öffnen und ich würde sehen können, was darin ist. Aber meine Tante betrachtete das Kästchen in ihren Händen nur nachdenklich. Gedankenverloren strich sie mit ihrem Finger über die verschlungenen Schnitzereien und blieb dann über dem Verschluss stehen. Ich wippte aufgeregt mit den Füssen. Gleich, gleich würde sie es aufmachen und ich würde den Inhalt erfahren. Stattdessen öffnete sie mit einem tiefen Seufzer eine Schublade und legte die Schatulle hinein.
Ich öffnete gerade meinen Mund, um empört zu protestieren, als erneut ein Rumpeln den Boden rüttelte. Unvorbereitet wie ich war (unter anderem, weil ich auf der Sesselkante saß), fiel ich zu Boden. Im gleichen Moment hörte ich einen lauten Rums. Meiner Tante war es wohl nicht anders gegangen.
Natürlich war ich auf meinen aufgeschürften Knien gelandet. Ärgerlich wischte ich über die blutigen Wunden. Als ich mich aufsetzte, um nach Tante Alais zu sehen, vergaß ich meine schmerzenden Knie sofort. Meine Tante lag halb über ihren Schreibtisch und schien bewusstlos. Als ich sie zurücklehnte sah ich erst das ganze Blut. Es lief aus einer Wunde an ihrer Schläfe. Es war so viel! Ich wusste, das Kopfwunden stark bluteten, aber das war mehr als ungewöhnlich. Ängstlich lief ich zur Tür und rief ich nach Seana, der Haushälterin und nach ihrem Mann, der rechten Hand meiner Tante.
Korven kam als erster an und erbleichte beim Anblick meiner blutüberströmten Tante schlagartig. Als nächstes drängte Seana durch die Tür. Als sie meine Tante sah, schrie sie nach Verbandszeug und diversen Salben und befahl Korven, meine Tante in ihr Schlafzimmer zu bringen. Vorsichtig hob er sie aus ihrem Sessel und trug sie eilig die Treppen hoch. Ich war nur einen Schritt hinter ihm. Als Seana mit einer weiteren Magd kam, saß ich an Tante Alais Bett und hielt ihre Hand. Energisch scheuchte sie mich aus dem Zimmer.
?Komm, Mädchen, du kannst hier nichts tun. Schau, ob du unten helfen kannst und sag Korven, er soll nach dem Heiler schicken.? Bei diesen Worten wurde mir schwindlig. Sie musste es gesehen haben, denn ihr Gesichtsausdruck wurde... wie soll ich sagen...weich...obwohl das ein Irrtum sein musste. Die Miene von Seana ließ normalerweise selbst einen Granitblock butterweich aussehen. ?Keine Sorge, es ist sicher nichts Schlimmes.? Und mit diesen Worten wurde ihr Gesichtsausdruck wieder steinhart. ?Los, geh jetzt und mach dich unten nützlich,? waren die Worte die ich noch hörte, bevor sie mir die Tür vor der Nase zu knallte.
Ich schlich mich nach unten und sagte Korven Bescheid. Dann half ich dem Gesinde, die wieder entflohenen Hühner einzufangen. Dabei ließen nicht nur die Hühner Federn. Meine Kopfhaut fühlte sich nach dem dritten Huhn, das sich in meinen Haaren verkrallt hatte, an, als würde sie nur noch an einzelnen Haaren hängen.
Als wir die meisten Hühner eingefangen hatten, richtete ich mich erschöpft auf - und erstarrte. Der Mann, den ich vorhin auf der Straße getroffen hatte, schlich sich gerade ins Haus. ?Wie war das möglich? Er konnte niemals so schnell zu meinen Eltern und wieder zurück gelangt sein! Und vor allem, was wollte er hier?? Ich ließ das Huhn, das ich immer noch in den Händen hielt, fallen. Es gackerte mich empört an. Aber darauf achtete ich nicht mehr.
Schnell schlich ich mich bis an die Haustür und spähte ins Haus. Ich sah ihn eben noch um die nächste Ecke verschwinden. Er musste durch den Kücheneingang gekommen sein. Geschwind folgte ich ihm. Als ich sah, vor welcher Tür er stand, traf es mich wie ein Blitz. Wir hatten vergessen, die Tür zu Tante Alais? Arbeitszimmer wieder abzusperren! Der Fremde sah sich zögerlich um und ich versteckte mich schnell hinter der Vitrine im Gang. Dann hörte ich die Tür knarzen, als er sie aufdrückte.
Vorsichtig sah ich um die Ecke. Er hielt sich nicht weiter auf, den Raum zu bewundern, sonder ging geradewegs auf den Schreibtisch zu. Eilig huschte ich durch die offenstehende Tür und versteckte mich hinter ihr. Der Fremde hatte nichts davon bemerkt. Er krabbelte inzwischen unter dem Schreibtisch herum, als suche er etwas.
Ich schnappte mir einen schweren Kerzenständer von der Kommode neben mir und pirschte mich so leise wie möglich an. Inzwischen kniete er vor der Schublade, in die Tante Alais ihr Kästchen gelegt hatte. >Er wird doch wohl nicht...<, dachte ich mir, als er mit einem triumphierenden Ausruf die Schublade öffnete und natürlich die Schatulle entdeckte. Gerade als er danach greifen wollte, zog ich mit dem Kerzenständer auf. >Na warte, Bürschchen<, dachte ich mir, >nicht so schnell.<
Zu meinem Unglück musste er wohl meinen Schatten gesehen haben oder etwas in der Art. Auf jeden Fall hechtete er sich mit der Schatulle vorwärts, aus meiner Reichweite. Ich blinzelte verblüfft. Blitzschnell rappelte er sich auf und drückte dabei krampfhaft das Kästchen an seine Brust. Beinahe im gleichen Moment, sagten wir beide. ?Du? Was willst du hier?? Überrascht hielt ich inne. Dann fiel ich wütend über ihn her. ?Ich? Ich habe jedes Recht, hier zu sein. Welchen Grund hast du?? Ich stellte den Kerzenständer ab...er war wirklich verdammt schwer!
Ich machte einen Schritt auf ihn zu und er wich fast panisch zurück. ?Ich hole mir, was mir gehört!?, blaffte er mich an. Ich deutete auf das Kästchen. ?Das? Das gehört nicht dir. Mein Vater hat es meiner Tante geschickt. Wenn es jemanden gehört, dann ihr.? Mit diesen Worten stürzte ich mich auf ihn und versuchte ihm die Schatulle zu entwinden. Er ließ nicht los und kämpfte erbittert darum. Der Kerl krallte sich in meine ohnehin schon lädierten Haare, kratze und biss mich, als ginge es um sein Leben.
Und dann geschah dieses bedauerliche Unglück. Einer von uns beiden hatte den Verschluss der Schatulle gelöst und diese öffnete sich. Sogleich waren wir beide von einem schillernden, strahlenden Licht eingehüllt. Vollkommen überwältigt ließ ich das Kästchen los. ?Was ist das??, hauchte ich. Als keine Antwort kam, überwand ich mich, meinen Blick von dem Licht abzuwenden und blickte meinen Gegner an. Dieser hielt die Schatulle in seinen Händen und machte einen kreuzunglücklichen Eindruck. Und einen wütenden. Einen Augenblick brauchte ich und dann wurde mir klar, dass er auf mich wütend war.
In diesem Moment verblasste das Licht und ich hatte auf einmal eine Gänsehaut am gesamten Körper. Meine Haut prickelte ganz furchtbar. Und dann wurde ich auf einmal angeschrieen. ?Du dummes Mädchen. Weißt du eigentlich, was du da getan hast? Du hast mir meinen Wunsch zerstört, du Trampel. Du...du...ich wünschte...ich...ach...egal...das ist es nicht wert.? Mit diesen Worten warf er das Kästchen auf den Boden und stapfte aus dem Raum.
Völlig irritiert starrte ich ihm hinterher, dann besann ich mich. Ich stopfte das Kästchen zurück in die Schublade und rannte ihm hinterher. Als er meine Schritte hörte, drehte er den Kopf um über die Schulter zu sehen und wandte dann verächtlich den Blick ab. ?Warte doch?, schrie ich und rannte um ihn dann außerhalb des Tors einzuholen. ?Sag mir doch erst, was das war und weshalb du böse auf mich bist, bevor du einfach verschwindest. Und vor allem, hast du meine Eltern gefunden und wie geht es ihnen??
Ein betroffener Ausdruck trat in seine Augen. Allein aufgrund dieses Ausdrucks wurde mir schlecht und ich fiel einfach in Ohnmacht. Augenblicke später erwachte ich. Den Kopf auf dem Schoß des Fremden gebettet, wartete ich, bis die schwarzen Schlieren aus meinem Sichtfeld verschwanden und das Klingeln in meinen Ohren verklang. Und dann hörte ich diese schrecklichen Worte, die ich niemals vergessen werde.
?Als ich bei dem Gut deiner Eltern ankam, war es bereits zu spät. Das Haupthaus war eingestürzt. Ich habe deine Mutter, Miako, in der Nähe der Haustür gefunden. Ein herabfallender Ziegel scheint sie getroffen zu haben. Die überlebenden Mägde erzählten mir, dass dein Vater sich im Inneren des Hauses befand. Ich befürchte, er ist auch...?, den Rest sagte er nicht mehr. Das brauchte er auch nicht.
?Alle? Meine Eltern, sogar meine Geschwister??, wisperte ich. Ich fühlte mich, als hätte mich alle Kraft verlassen. Ich befürchtete, nie mehr vom Boden aufstehen zu können. Sanft streichelte mir der Fremde einige verirrte Haarsträhnen aus dem Gesicht. Er lächelte mich sogar an. Sanft und tröstend wirkte es. ?Nein, deine Geschwister sind am Leben, Kleines. Sie waren alle außerhalb des Hauses. Ihnen ist nichts passiert.? Das erleichterte mich ungemein. So sehr, dass ohne Vorwarnung alle Schleusen bei mir brachen und ich hemmungslos das Schluchzen anfing.
Der Fremde nahm mich in die Arme und wiegte mich, während ich meinem Schmerz nachgab. Ich klammerte mich verzweifelt an ihn. Ich weinte, haderte und schrie meine Pein hinaus, während seine Arme mich weiterhin wortlos wiegten und nicht los ließen.
Irgendwann war ich zu erschöpft zum Weinen und zu heiser zum Schreien. Stumm war der Fremde jetzt, aber noch immer hielt er mich fest und bot mir Trost. Bilder blitzten vor meinen Augen auf. Die Gesichter meiner Eltern. Glückliche Gesichter. Mein Vater, wie er uns Kindern abends vor dem Kamin vorlas. Zufriedenheit und Stolz lag immer in seinem Gesicht, wenn er uns ansah. Meine Mutter, als sie mir dem Jüngsten schwanger war und am Fenster stickte. Die Sonne leuchtete auf ihrem goldbraunen Haar, aber das Strahlen in ihren Augen war stärker. Meine Eltern zusammen. Die Liebe, die aus ihren Blicken leuchtete, wann immer sie sich ansahen.
Ich blinzelte, doch meine Augen blieben trocken. Ich hatte keine Tränen mehr übrig. >Ich sollte aufstehen und nach Tante Alais sehen<, dachte ich müde. Der Fremde, als hätte er meine Absicht erkannt, ließ mich sofort los. ?Ich muss nach meiner Tante sehen. Sie wurde bei dem Erdbeben verletzt?, sagte ich ausdruckslos. Er stand auf und klopfte seine Kleider aus. ?Soll ich dich begleiten?? Ich schüttelte den Kopf. ?Geh, wohin du auch immer gehen wolltest. Es ist egal.? Ich wollte mich abwenden, doch dann siegten meine Manieren. Trotz allem, was passiert ist, funktionierte die Erziehung meines Vaters noch tadellos.
Ich reichte ihm die Hand. ?Danke. Für den Trost...? Er drückte wortlos meine Hand und wandte sich dann zum Gehen. Gefühllos sah ich ihm hinterher. In mir drin war alles tot. Ausgestorben und ausgebrannt.
Müde drehte ich mich um und ging schweren Schrittes zurück. Seana erwartete mich bereits aufgeregt. ?Da bist du ja, Danae. Ich habe dich schon überall gesucht. Dein Gesicht...was ist passiert? Hast du geweint?? Ich schüttelte unwillig den Kopf. ?Lass mich zu meiner Tante, Seana. Wie geht es ihr?? Ihr Gesicht nahm diesen besorgten Ausdruck an. ?Der Heiler meinte, es geht ihr im Moment gut, aber ihr Zustand kann sich wieder verschlechtern. In ihrem Alter ist das eine sehr gefährliche Verletzung. Geh zu ihr. Sie fragt schon nach dir.?
Als ich die Tür zu ihrem Zimmer öffnete, war sie wach und sah mir entgegen. Auch sie fragte sofort, was passiert sei, als sie mein Gesicht sah. Ich setzte mich an den Bettrand und nahm ihre Hand. ?Meine Eltern...sie...bei dem Erdbeben...sie kamen ums Leben.? Traurigkeit verschleierte ihre Augen. ?Oh, mein armes Kind. Die Kleinen...geht es ihnen wenigstens gut?? Ich nickte. ?Wie geht es dir? Hast du starke Schmerzen?? Sie drückte meine Hand. ?Es geht. Im Moment ist aber etwas anderes wichtiger. Die Schatulle, die du mir gebracht hast...sie ist sehr, sehr kostbar.? Ich nickte nur. Mich interessierte nicht mehr, was es mit der Schatulle und dem Licht auf sich hatte.
?Es ist etwas geschehen, Tante Alais...?, ich schilderte ihr was passiert war. Auf ihrem Gesicht waren Bestürzung und Entsetzen zu sehen. ?Kind, du musst dich vorsehen. Dieser Fremde wusste genau, was es damit auf sich hatte. Du nicht. Ich muss es dir sagen. Diese Schatulle gehörte einst einem Magier namens Pandor. Ihr Inhalt...wie soll ich das erklären...wer sie öffnet...?, ihre Worte waren immer leiser geworden, ich beugte mich weiter vor, um sie zu verstehen, aber sie verstummte plötzlich. Ein Hauch von Besorgnis trübte meine Teilnahmslosigkeit. Ich fühlte ihren Puls, aber der schlug kräftig und regelmäßig.
In der Annahme, sie sei eingeschlafen, rief ich Seana. Ich unterdessen ging in eines der Gästezimmer und legte mich aufs Bett. Schlimme Kopfschmerzen plagten mich, doch ich schlief trotzdem irgendwann ein. Gnädigerweise wurde ich von Träumen verschont.
Einige Tage später, Tante Alais war noch immer nicht aufgewacht, überlegte ich mir, was zu tun sei. Offensichtlich wollte sie mir etwas wichtiges über die Schatulle mitteilen. Sollte ich nach dem Fremden suchen? Im Akours-Tal waren Fremde etwas, das man so leicht nicht vergessen würde. Ich würde schnell rausfinden, wohin er gegangen war. Oder nach Hause...wo mich alles an den großen Verlust erinnern würde. Andererseits, waren da meine Geschwister. Irgendjemand musste sich um sie kümmern.
Ich wälzte meine Gedanken und entschloss mich, nach dem Fremden zu suchen. Tante Alais hatte gesagt, er wisse, womit er es zu tun hatte. Es machte nicht den Anschein, als würde sie gleich wieder aufwachen. Der Heiler war ratlos. Wenn dieses Ereignis mit dem Licht etwas Gefährliches war, dann sollte ich wissen, um was es sich handelte. Um die Kleinen konnte sich die Haushälterin kümmern.
Begleitet von den guten Wünschen Seanas, einem von Tante Alais? Pferden, Gold und reichlich Proviant ausgestattet, zog ich los. Ich wollte in die Richtung reiten, in die der Fremde gegangen war. Zu Pferde müsste ich ihn bald eingeholt haben. Dachte ich mir.
Nach einigen Tagen erfolgloser Suche allerdings, war ich am Verzweifeln. Keiner hatte den Fremden gesehen, nicht einmal in der Stadt, die an der großen Hauptstrasse lag. Er konnte sich doch nicht in Luft aufgelöst haben. Entschlossen lenkte ich mein Pferd auf die Hauptstraße. Ich war zwar noch niemals außerhalb des Tals gewesen, zumindest nicht, soweit ich mich erinnern konnte, aber ich musste den Fremden einfach finden.
Nach einigen mühevollen Wochen, in dem ich fast einem Raubüberfall zum Opfer gefallen wäre, zog ich mit der Handelskarawane, die mich gerettet hatte, in Deelor ein. Alle Hinweise deuteten darauf hin, dass der Fremde hierher wollte. Ich konnte kaum an mich halten, den Mund weit aufzureißen, als ich die Stadt das erste Mal sah. Sie war RIESIG! Und schmutzig und laut, aber trotzdem atemberaubend. Dann erst wurde mir klar, dass es fast unmöglich war, den Fremden HIER zu finden.
Nachdem ich mich von der Handelskarawane getrennt hatte, saß ich erst einmal ratlos am Marktplatz auf einer leeren Obstkiste herum und beobachtete die Menge. Mein Pferd hatte ich in einem Stall, nahe der Stadtmauer, untergestellt. Es war alles so fremd und so laut. Verwirrende Gerüche und Geräusche drangen auf mich ein. Ich hörte viele Sprachen, von denen ich nicht mehr als zwei erkannte. Ich erntete finstere Blicke von Frauen, die meine Reithose verächtlich ansahen. Und bewundernde von jungen Männern. Verängstigt von all den Eindrücken versuchte ich mich klein zu machen. Es gelang mir auch - eine Weile.
?Na, junge Dame. Sie sehen aber verloren aus.? Dies kam von einem dicken, freundlich lächelndem Mann, der mit einem Kasten vor dem Bauch umherlief und heiße Pasteten verkaufte. Nun war er bei mir stehen geblieben. Es lagen nur noch ein, zwei Pasteten auf dem Brett. Als mir der köstliche Duft in die Nase drang, knurrte mein Magen laut und vernehmlich. Der dicke Mann lachte herzhaft, während ich mich vor Verlegenheit wand. Dann betrachtete er mit einem abschätzenden Blick die etwas zerdrückten restlichen. Pasteten. ?Naja, die werde ich wohl eh nicht mehr verkaufen. Und meine Frau braucht ja davon nichts zu erfahren.? Er warf mir einen verschwörerischen Blick zu, als er mir eine Pastete in die Hand drückte.
Ich verstand zwar nicht, was er damit meinte, aber ich nahm die Pastete dankend an. Ich hatte am Morgen mein letztes Stück Proviant aufgegessen und war schrecklich hungrig. Gierig biss ich hinein und seufzte, als mir der heiße Fleischsaft in den Mund strömte. Die Pastete roch nicht nur furchtbar gut, sie schmeckte auch so. Kurze Zeit später leckte ich mir die Krümel von den Fingern. Der Pastetenverkäufer sah mich überrascht an und dann die Pastete, in die er hineinbeißen wollte und reichte sie mir mit einem Lächeln.
Ich wollte gerade danach greifen, als mir meine innere Stimme Einhalt gebot. Beschämt über meine Gier, lehnte ich ab. Der Dicke zuckte mit den Schultern, setzte sich neben mich und biss genussvoll in seine Pastete. Auch er war schnell fertig. Er seufzte. ?Meine Frau macht wirklich die besten Pasteten der Stadt. So werde ich wohl nie abnehmen.? Er zwinkerte mir zu und lachte. Ich lächelte schüchtern zurück.
?Na, dann erzähl mal. Was macht ein Mädchen vom Land hier in Deelor?? Überrascht sah ich ihn an. ?Woher...ich meine...Sie...merkt man mir das etwa an?? Er fing schallend an zu lachen. Die Händler an den Ständen sahen erstaunt zu uns hin und wandten sich dann schulterzuckend ab. ?Na, hör mal. Du sitzt mit offenem Mund da und betrachtest alles mit großen Augen, da braucht man nicht viel Verstand, um zu merken, dass du nicht von hier bist. Oder gar aus einer anderen Stadt.?
Ich merkte, wie ich rot anlief. Irgendwann würde ich mir meinen Mund zunähen lassen! Zögernd erzählte ich ihm meine zurecht gelegte Geschichte und fragte ihn, wie ich jemanden in so einer Stadt finden könnte. Er betrachtete mich. ?Na, erst mal stelle ich mich vor. Mein Name ist Devan. Meine Frau Liss hat einen Pastetenstand hier auf dem Markt. Ich werde dich ihr vorstellen.? Ich lief schon wieder rot an. Meine Manieren hatten mich im Stich gelassen. Ich wischte mir die Hände an der Hose ab und streckte sie ihm entgegen.
?Mein Name ist Danae. Ich bin aus dem Akours-Tal.? Ich konnte nicht verhindern, dass sich in meine Stimme so etwas wie Heimweh mischte. Devan sah mich an. ?Na, Mädchen, da bist du aber ganz schön weit weg von zu Hause.? Ich sah ihn erstaunt an. ?Sie kennen Akours? Ich dachte nicht, dass irgendjemand in dieser großen Stadt, unser kleines Tal kennen würde.? Der Mann lachte wieder. ?Na hör mal, Mädchen. Jeder in Deelor kennt Akours. Schließlich kam einer unserer berühmtesten Zauberer aus Akours.? Da war es wieder. Wieso glaubte scheinbar jeder das es Zauberei gab?
Ich beschloss, nicht weiter darauf einzugehen. ?Können Sie mir helfen? Ich meine, den Mann zu finden, den ich suche.? Devan stand auf. ?Na, komm erst mal mit. Ich stelle dich Liss vor, dann schauen wir weiter.? Als er vorausging, schnappte ich mir schnell meine Satteltaschen und folgte ihm. Gut versteckt hinter seinem Rücken, denn allein wäre ich wohl in dem Gewirr untergegangen.
Liss war eine freundlich wirkende Frau, die meiner verstorbenen Großmutter ähnelte. Als Devan ihr meine Geschichte erzählte, nötigte sie mir gleich noch eine Pastete auf. Das kam mir gerade recht. Ich sollte später erfahren, dass die beiden die Ausnahme bildeten, mit ihrer Freundlichkeit.
?So, Mädchen. Dann erzähl uns mal, wie der Mann heißt, den du suchst.? Ich spürte, wie mein Gesicht heiß wurde. ?Das weiß ich nicht.? Beide sahen mich nun verständnislos an. ?Du willst nach jemanden suchen, dessen Namen du nicht kennst?? Ich nickte verlegen. ?Na gut, wie sieht er dann aus?? Stockend beschrieb ich den Fremden, so gut ich mich erinnern konnte. Devan schüttelte den Kopf. ?Blond, braune Augen, groß. Mädchen, ungefähr die Hälfte aller Männer hier sieht so aus. Geht es nicht ein wenig genauer? Hatte er Narben, auffällige Muttermale oder dergleichen??
Schamrot schüttelte ich den Kopf. Es war wirklich nichts auffälliges an ihm gewesen. Liss schnalzte mit der Zunge. ?Das wird eine verdammt lange Suche werden, Mädchen. Ich hoffe, das ist dir klar. Nun ja, bis es soweit ist, kommst du erst einmal mit zu uns. Du wärst ein gefundenes Fressen für alle Diebe und Halsabschneider.?
Ich fand bald raus, was sie für mich im Sinn hatten. Die beste Möglichkeit, jemanden in dieser Stadt zu finden, war auf dem Marktplatz. Ich erfuhr, dass dort nicht nur Handelswaren verkauft wurden, sondern auch Waffen und Rüstungen. Außerdem lag der Markt genau in der Mitte der Stadt, also musste früher oder später der Gesuchte dort vorbeikommen.
Damit ich nicht nur sinnlos herumsaß, übergab mir Liss einen Kasten, wie Devan ihn hatte und trug mir auf, zuerst auf der Südseite Pasteten zu verkaufen und dann mit Devan die Seite zu wechseln. So kam ich über den ganzen Markt und erleichterte gleichzeitig die Arbeit der beiden. Und ich verdiente mir Kost und Logis.
Nachdem Liss mir eine wattierte ?Schürze? gab, wusste ich auch, wie die Pasteten auf dem Rundgang heiß gehalten wurden. Unter dem Brett, auf dem die Pasteten lagen, war ein Fach, in das Liss heiße Steine legte. So würde sich kein Kunde über kalte Pasteten beschweren und das nächste Mal wieder bei ihr kaufen, teilte sie mir mit einem Zwinkern mit.
Am ersten Tag wanderte ich aufgeregt durch die Gassen, die die Stände bildeten und hielt Ausschau nach dem Fremden. Doch ich sah ihn nicht. Am zweiten Tag ebenso, wie auch am dritten, vierten und fünften Tag. Doch allmählich ließ die Aufregung nach, ich richtete meine Aufmerksamkeit auf andere Dinge und fügte mich in die Familie der Markthändler ein.
Bald kannten mich alle Standbesitzer, sie grüßten, scherzten und unterhielten sich mit mir. Ich war ein Teil von ihnen. Liss und Devan nahmen mich an, als wäre ich ihre Tochter, die sie vor Jahren an eine Seuche verloren hatten. Und ich nahm sie als meine Eltern an. Die Erinnerung an meine geliebten Eltern verblasste nicht, aber sie schmerzte nicht mehr.
Nach ein paar Monaten hatte ich beinahe vergessen, weshalb ich hier her gekommen war. Meine Aufmerksamkeit hatten Liss und Devan geschickt auf einen Neffen von ihnen gelenkt. Sie wollten mich richtig in die Familie aufnehmen. Und ich ließ mich nur allzu gern ablenken. Aris war ein wirklich netter Kerl. Charmant, witzig und verlässlich. Ich mochte ihn sehr.
So schlenderte ich eines Tages über den Markt, in Gedanken bei Aris und dem gestrigen Abend. Nach dem Essen hatten wir einen Spaziergang gemacht. Wie in jeder größeren Stadt war so etwas nachts gefährlich, aber Aris gehörte zur Stadtwache und trug IMMER sein Schwert. Ich hatte ihn einmal bei seinem Training gesehen...ich kannte mich zwar nicht aus, aber für meine Augen war er verdammt schnell. So fühlte ich mich vollkommen sicher.
Nach einer Weile waren wir in einem der kleinen ?Parks? angekommen, die es überall in der Stadt gab. Grünflächen mit Bäumen und Sitzbänken, die zur Verschönerung der Stadt dienten.
Er sah mich von der Seite an und lud mich zum Sitzen ein. Lächelnd setzte ich mich, meine Hand in der seinen. Still saßen wir da, genossen die Gegenwart des anderen, während das Licht des Vollmonds die Bäume um uns herum in Silber tauchte.
Er räusperte sich und verstummte dann. Ich sah ihn von der Seite an. Sein Gesicht lag zur Hälfte im Schatten, was ihm einen verwegenen Anschein gab. Ich betrachtete seine kühn geschwungene Nase, die langen Wimpern, seine schwarzen Augen, das dunkle Haar, das ihm immer in die Stirn fiel, egal wie oft er es wieder raus strich. Er sah auch mich an und nun lag sein Gesicht vollkommen im Schatten. ?Danae...ich...du weißt...dass ich...., stotterte er und verstummte dann.
Ich lächelte ihn an. Dann hob ich die Hand und streichelte sanft über seine Wange. Sein Atem stockte kurz, dann nahm er meine Hand und presste sie an seine Wange. Ich spürte wie er lächelte. Dann küsste er zärtlich meine Handfläche und wanderte hoch zu meinem Handgelenk, dort wo mein Puls wild pochte. Dann hielt er erneut inne. Ich spürte, dass er den nächsten Schritt nicht ohne Zustimmung wagen würde, also nahm ich das Ruder in die Hand. Ich beugte mich vor und küsste ihn.
Ich musste mit einem idiotischen Grinsen über den Markt gelaufen sein, denn Rovan, der Garnhändler rief mich spöttisch an. ?He, Danae, du strahlst ja heller als die Sonne. Läuft das Geschäft so gut?? Er lachte. Ich tauchte abrupt aus meinen Tagträumereien auf und gab ihm eine schlagfertige Antwort. Die Umstehenden lachten nun ihn aus, aber er nahm es gutmütig hin.
Ich grinste immer noch vor mich hin, als mich jemand anrempelte. ?Entschuldigung. Ich habe Sie nicht gesehen.? Ich sah nach oben, aber ich konnte sein Gesicht erkennen, da die Sonne hinter diesem Mann stand und mich blendete. ?Oh, Sie verkaufen Pasteten. Geben Sie mir eine. Ich bin hungrig wie ein Bär.? Ich runzelte die Stirn. Die Stimme kam mir so bekannt vor. Ich wickelte die Pastete in eine Serviette und reichte sie ihm. Er ging jemanden aus dem Weg und trat somit in den Schatten, wo ich sein Gesicht sehen konnte.
Ich starrte ihn entgeistert an. ?DU?!? Der Mann sah mich erstaunt an. ?Was? Kenne ich sie?? Auch ich trat aus der Sonne heraus, damit er mich ansehen konnte und nahm meine Mütze ab, die ich benutzte, um Sonnenbrand vorzubeugen. Er musterte mich angestrengt, dann trat ein Ausdruck des Erkennens in seine Augen. ?So. Du bist es. Geht es dir gut?? Ich merkte, das dass nur eine Höflichkeitsfrage war. Ich nickte stumm. Er betrachtete mich noch einen Augenblick und wandte sich zum Gehen. ?Entschuldige mich, ich muss gehen.?
Er war erst ein paar Schritte gegangen, als mir einfiel, weshalb ich überhaupt erst hierher gekommen war. ?Warte?, rief ich ihm hinterher. Er drehte sich um, mit einem sichtlich ungeduldigen Ausdruck im Gesicht. ?Ich muss mit dir über die Schatulle reden und was damals passiert ist.? Er drehte sein Gesicht weg, aber ich sah genau, dass er die Augen verdrehte. >Dieser unverschämte Kerl. Was fällt dem eigentlich ein?< Er seufzte. ?Nun gut, wenn es sein muss. Im Moment geht es wirklich nicht. Ich muss zu einem dringenden Treffen. Wie wäre es in zwei Stunden am Bürgerbrunnen?? Er wartete kaum mein Nicken ab, als er sich bereits umdrehte und davonging.
Aufgeregt wie ein kleines Kind lief ich zum Stand von Liss. Zufällig war auch Devan da. Er holte sich wohl gerade einen Nachschub Pasteten. Sie waren nicht so begeistert von der Neuigkeit wie ich. Sie machten beide ein betretenes Gesicht. Ich hörte, wie Liss Devan etwas zuraunte, ich konnte allerdings nur den Namen Aris hören. Da wurde es mir klar. ?Glaubt ihr, dieser Kerl ist eine Liebschaft von mir? Natürlich, sonst würdet ihr nicht so gucken. Was denkt ihr? Ich habe nie auch nur etwas in der Richtung erwähnt, wie kommt ihr also darauf??
Devan sah mich erstaunt an. ?Na, Mädchen, welchen Grund hättest du sonst haben sollen? Wir dachten uns, wenn du aus Akours nach Deelor reist, muss es die Liebe sein. Mädchen vom Land reisen selten so weit wie du, ohne triftigen Grund. Wir dachten, Aris würde dir über deine unglückliche Liebe hinweg helfen.? Ich lachte. ?Ich soll verliebt sein in DEN Kerl? Nicht im Leben!? Liss räumte den Stand auf. ?Danae, lass uns nach Hause gehen und du erzählst uns, weshalb du ihn eigentlich gesucht hast. Ein ernsthaftes Gespräch führt man nicht im Stehen mitten auf dem Markt.?
Zu Hause zog ich mich um. Raus aus den schmutzigen und verschwitzten Sachen. Danach setzten wir uns an den zerkratzten Esstisch, der vor dem Kachelofen stand. In Ruhe erzählte ich ihnen von dem Vorfall. Als ich geendet hatte, hatten beide einen seltsamen Ausdruck im Gesicht. Devan schien nervös zu sein. Er rieb sich die Hände dauernd an der Schürze ab und Liss spielte mit ihrem angegrauten Zopf, der über ihre Schulter hing. Sie schienen beide nervös zu sein. ?Was ist denn los? Ihr seid so seltsam.? Devan räusperte sich mehrmals. ?Nun, Danae, wie soll ich es dir sagen...dein Vater...Ribard...nicht wahr? Er...naja, nun...wir wissen genau, das er lebt.?
Wie man sich vorstellen kann, war ich nach diesem Satz geschockt. Wie konnte das sein? Die Mägde hatten dem Fremden doch erzählt, mein Vater liege unter den Trümmern des Hauses begraben. Und außerdem...?Aber warum hat er mich dann nicht gesucht? Ich habe doch einen Brief nach Hause geschrieben, wo ich bin. Wenn er am Leben war, wieso hat er mich nicht gesucht?? Ich war fassungslos. ?Und woher wisst ihr denn, dass er am Leben ist? Habt ihr ihn gesehen?? Liss warf ihrem Mann einen verzweifelten Blick zu. ?Nein, Danae. Wir haben gehört, das er in der Stadt ist. Es wundert mich, das du es nicht mitbekommen hast. Die ganze Stadt redet davon.? Ich starrte beide an und versuchte, ihre Worte zu verstehen. ?Wie...wie kann das sein? Warum sollten die Leute über ihn reden??
Devan setzte zum Reden an, als Liss einen Blick auf die Uhr warf. ?Kind, du musst dich beeilen. Du kommst sonst zu spät zu dem Treffen mit deinem Fremden.? Ich sah teilnahmslos auf die Uhr. ?Wie könnt ihr erwarten, dass ich jetzt noch zu diesem Treffen gehe? Ihr habt mir gerade gesagt, das ich die Möglichkeit habe, meinen Vater wieder zu sehen. Ich muss sofort zu ihm.? Liss schüttelte den Kopf. ?Das geht nicht, Mädchen. Um diese Zeit wird niemand mehr zu ihm vorgelassen. Du musst bis morgen warten.? Sie scheuchte mich vom Stuhl und fast schon zur Tür hinaus. Ich hatte keine Gelegenheit mehr, darüber zu protestieren oder gar Fragen zu stellen.
Auf dem Weg zum Bürgerbrunnen drehten sich meine Gedanken immer im Kreis herum. Mein Vater lebt...er lebt! Warum hat er nicht nach mir gesucht? Warum hat mir keiner Bescheid gegeben? Wieso waren Liss und Devan so seltsam, wenn sie von meinem Vater redeten?
Der Fremde war schon da. Er stand vor dem gewaltigen Brunnen und betrachtete ihn. Ich blieb stehen. Es war ziemlich windig geworden. Ich bereute schon jetzt, das ich dieses Kleid angezogen hatte. Wenigstens hatte ich einen Schal Langsam ging ich auf ihn zu. Er schien meine Schritte gehört zu haben, denn er drehte sich plötzlich zu mir um. ?Da bist du ja. Na komm, lass uns in eine Gastschenke gehen. Dann kann ich dir alles erzählen.? Er nahm mich am Arm und zwar ziemlich fest. Überrascht ließ ich meinen Schal los, um meinen Arm aus seinem Griff zu befreien.
Hätte ich das doch nur nicht getan. Der Wind erfasste meinen Schal und trug ihn hoch hinauf - bis er an der Spitze des Brunnens hängen blieb. Ich blieb stehen und ging zurück. ?Was ist denn jetzt? Ich dachte du willst diese Geschichte hören?? Ich winkte ab. ?Es geht ganz schnell. Ich muss nur meinen Schal holen.? Er schüttelte ungeduldig den Kopf. ?Ist dieser Schal denn so wichtig?? Sein Tonfall klang verächtlich. Ich blieb stehen und sah ihn giftig an - wenigstens dieser Blick wirkte so, wie er sollte, denn er sank ein wenig zusammen. ?Das ist ein Geschenk meiner Pflegemutter. Ich weiß nicht, wie du mit Geschenken umgehst, aber ich pflege sie gut zu verwahren.?
Ich kletterte in das Becken und erschauerte. Das Wasser war so richtig kalt. Ich wusste zwar, dass es von einer Quelle in den Bergen gespeist wurde, aber ich hatte gehofft, es würde etwas wärmer sein. >Was solls. Da muss ich jetzt durch.< Ich fing an, an dem Brunnen hoch zu klettern. Anfangs ging es noch leicht, aber etwa in der Mitte wurde es schwerer. Hatte ich schon erwähnt, dass der Brunnen wirklich GEWALTIG war?
Irgendwann kam ich nicht mehr weiter. ?Ich wünschte, ich wäre eine Katze.? Meine Haut prickelte. Ich muss schleunigst hier runter, bevor ich mir eine Lungenentzündung hole. Ich versuchte nach oben zu hangeln. Verdammt, ich war abgerutscht. Dieser Brunnen war auch noch ziemlich glitschig. Ich hätte daran denken sollen. ?Ich wünschte wirklich, ich wäre eine Katze, dann hätte ich damit kein Problem.? Jetzt wurde das Prickeln stärker. Verflixt, ich hatte keine Lust krank zu werden.
Ich versuchte es noch einmal und streckte mich und streckte mich und - DA...ich hatte ihn. Jetzt ging es schneller wieder runter als rauf. Kurze Zeit später stand ich neben dem Fremden und zitterte vor mich hin, aber meinen Schal triumphierend in der Hand. Der Mann war wenigstens so freundlich und legte mir seinen Umhang über die Schultern. Dann führte er mich schnellstens in die nächstgelegene Schenke.
Er ergatterte einen Tisch nahe am Feuer und setzte mich auf den dem Feuer zugewandten Stuhl. Dann bestellte er heißen Wein, damit mir warm werde und zwei Portionen des Eintopfs, der über dem Feuer köchelte. Bis das Essen kam, klapperten mir bereits die Zähne. ?Da-a-a-aan-kke...?, klapperte ich.
Während des Essens fragte er mich, was ich während meiner Kletterei vor mich hin gemurmelt hätte. ?Ach, als es nicht mehr weiterging, habe ich frustriert gesagt, ich wünschte, ich wäre eine Katze.? Jetzt war das Prickeln der Haut wirklich unangenehm. Doch die Reaktion des Fremden war schlimmer. Er erbleichte schlagartig. Diese Gesichtsfarbe sah gar nicht gut aus. Die Augen wirkten bei dieser Farbe wie dunkle Löcher. Ich sinnierte so vor mich hin, während er mich - scheinbar fassungslos - anstarrte. Und dann schrie er mich an. ?Bist du denn vollkommen verrückt geworden? Du hast kein bisschen Verstand in deinem Schädel, oder?? Alle Köpfe drehten sich schlagartig zu uns rum. Ich sank in meinen Stuhl und wünschte mir, im Erdboden zu versinken. ?Die Leute sehen uns an.?, piepste ich. ?Außerdem musst du mich nicht schon wieder anschreien. Das letzte Mal hat mir gereicht. Das ist eine schlechte Angewohnheit von dir?, rügte ich ihn.
Er senkte die Stimme und fragte mich eindringlich: ?Wie oft? Wie oft hast du diesen Wunsch ausgesprochen?? Ich runzelte die Stirn. War das etwa so wichtig. ?Zweimal auf dem Brunnen.? Er strich sich fahrig die Haare aus der Stirn. ?Also dreimal. Gerade eben hast du den Wunsch das dritte Mal ausgesprochen.? Ich war völlig ahnungslos, was er damit meinte. ?Muss ich verstehen, was du da sagst??
Er sah mich etwas traurig an. ?Das ist das, was ich dir heute Abend erklären wollte. In Pandor?s Box ist ein mächtiger Zauber gefangen. Er erfüllt dir den Wunsch, den du laut aussprichst, nachdem du mit ihm in Berührung gekommen bist.? Ich sah ihn an. ?Na und, ich habe mir in der Zwischenzeit schon einiges gewünscht, aber nichts davon ist in Erfüllung gegangen.? Jetzt sah er wütend aus, richtig wütend. ?Das versuche ich dir gerade zu erklären. Da wir beide von dem Zauber eingehüllt wurden, wurde die Macht geteilt. Nun muss man den Wunsch dreimal hintereinander laut aussprechen, damit er in Erfüllung geht. Das habe ich erst heute bei einem Zauberer erfahren.?
Das war noch ein Schock. Gleich der zweite an einem Tag. ?Soll...soll...das etwa heißen...ich...ich...verwandele mich in eine KATZE????? Ich war außer mir. ?Das ist alles deine Schuld. Wärst du damals nicht nach Akours gekommen, wäre das alles nicht passiert!? Jetzt schrie ich. Und wieder ruckten alle Köpfe zu uns herum. Diesmal war es mir aber egal. ?Mach diesen Zauber rückgängig. Los! Sofort!? Der Fremde sah mich traurig an. ?Das kann ich nicht. Kein Zauberer außer Pandor kann den Zauber rückgängig machen...und Pandor ist seit Jahren verschollen.? Wutentbrannt starrte ich ihn an. ?Wann? Wann wird dies passieren? Diese Verwandlung?? Er überlegte. ?Noch heute Nacht, denke ich.?
Das war zuviel. Ich rauschte aus der Schenke raus und flog geradezu nach Hause. Liss und Devan schliefen bereits. Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Ich wollte bei ihnen bleiben. Aber als Katze? Ich wusste, das Liss von Katzen krank wurde. Sie würden mich nicht aufnehmen können. Was sollte ich tun?
Ich schrieb ihnen einen Brief, indem ich erklärte, was heute Abend passiert war und weshalb ich nicht bei ihnen bleiben konnte. Dann floh ich in die Nacht hinaus. Ziellos irrte ich umher, nur begleitet von einem immer stärker werdenden Prickeln der Haut. Irgendwann war ich soweit, dass ich mir die Haut vom Körper kratzen wollte.
Zufällig kam ich in den Park, in dem ich mit Aris gewesen war. Ich hörte sogar seine Stimme. Sofort lief ich auf ihn zu, schutz- und trostbedürftig wie ich war. Doch dann merkte ich, dass er nicht alleine war. Dort saß ein junges Mädchen. Ich kannte sie. Sie war die Tochter des Bäckers, die gegenüber von Liss und Devan wohnte. Sie hatte Aris immer angehimmelt, aber er hatte mir versprochen, dass sie viel zu jung für seinen Geschmack wäre. Offensichtlich nicht.
Ich hörte, wie er ihr Kosenamen ins Ohr flüsterte und das war zuviel. Ich stürzte mich aus meinem Versteck fauchend auf ihn. Und dann schlug er mich beiseite. Ich war den Tränen nahe. Wie konnte er nur. ?Verdammtes Drecksvieh?, hörte ich ihn sagen, bevor er Novi von der Bank zog. >Drecksvieh? Was meinte er damit?< Ich sah an mir herunter und dann schrie ich. Doch es war kein menschlicher Schrei mehr. Ich war bereits eine Katze.
Ich irrte stundenlang umher, auf der Suche nach...nach was suchte ich eigentlich? Einer Hilfe oder einem Wunder? Ich wusste es nicht. Nachdem es anfing zu regnen, suchte ich mir einen Unterschlupf. Es war kalt, nass und dunkel, obwohl ich seltsamerweise hervorragend sehen konnte. Und es stank erbärmlich. Während der Regen auf das Blechdach über mir tropfte, sah ein paar Mal Mäuse vorbei huschen. Ich konnte ihre Angst riechen, wenn sie mich sahen. Dabei wollte ich ihnen gar nichts tun. Ich fühlte mich hilflos. Traurig. Einsam.
Irgendwann in der Nacht, während der Regen in einem beständigem Rhythmus nieder prasselte, schlief ich ein. Als die Sonne aufging, wachte ich auf und traute mich aus meinem Versteck. Die Welt sah wie frisch gewaschen aus und roch neu und sauber. Überall glitzerte das Licht in den Wasserpfützen, die der Regen zurückgelassen hatte. Neugierig schlich ich mich heran, vorsichtig darauf bedacht, den bereits umher eilenden Menschen aus dem Weg zu gehen.
Als ich das erste Mal mein Gesicht im Wasserspiegel sah, sprang ich erschrocken miauend einen Schritt zurück. >War ich das etwa?< Ich holte tief Luft und ging wieder näher ran. >Hey, ich sehe ja gar nicht so schlecht aus,> dachte ich mit und drehte und wendete mich von allen Seiten. Was ich sah, gefiel mir ausnehmend gut. Der Zauber hatte mich in eine hübsche Katze mit tiefschwarzem Fell und einem samtig grauem Fleck an der Brust verwandelt. Aus meinem Katzengesicht sahen mich hellgrüne Augen an, die das einzig Vertraute aus meinem vorherigen Leben waren.
Ich schnurrte und dehnte mich. Mein Körper wurde plötzlich lang und machte einen riesigen Buckel. Gleichzeitig fuhren Krallen aus meinen Pfoten. Fasziniert zog ich mich wieder zusammen und fuhr gleich noch mal die Krallen aus und zog sie wieder ein. Ich lächelte, zumindest wollte ich das, aber ich weiß nicht, ob sich das auch auf meinem Gesicht zeigte. Ich betrachtete meinen neuen Körper erneut im Wasserspiegel.
Als ich mich so drehte und wendete, tapste ich versehentlich ins Wasser hinein und zerstörte somit mein Bild. Sofort überfiel mich eine tiefe Traurigkeit. Ich hatte momentan andere Probleme, als mich eitel im Wasser zu beobachten.
Während ich mutlos auf der Strasse saß, stieg mir plötzlich ein Geruch in die Nase, der mir seltsam vertraut vorkam. Als ich den Kopf wandte, entdeckte ich zuerst nichts. Bis ich die blauen Augen sah, die mir aus einem Hauseingang entgegen leuchteten. Sie starrten mich unentwegt an.
Verschreckt zog ich mich in die Schatten zurück. Als hätte meine Bewegung sie aufgeschreckt, bewegten sich die Augen aus ihrem Versteck heraus. Den Augen folgte ein Körper. Auf vier Pfoten. Es war ein Kater. Und er bewegte sich geradewegs auf mich zu.
Panisch zog ich mich zurück, in der Hoffnung, der Schatten würde mich verbergen. Er tat es nicht. Irgendwann hatte mich der rote Kater in die Enge getrieben. Fauchend fuhr ich meine Krallen aus und schlug nervös mit dem Schwanz.
Der Kater gab ein Geräusch von sich, das in meinen Ohren fast wie ein Lachen klang. Und dann sagte er Hallo. Ich starrte ihn ungläubig an und dachte ich hätte mich wohl verhört. Aber dann sagte er wieder Hallo - und ich fiel ihn Ohnmacht.
Ich wachte davon auf, dass mir jemand einen nassen Waschlappen über den Körper zog. Verwirrt versuchte ich den Waschlappen ab zu wehren, während ich aus dem Dunkel der Bewusstlosigkeit auf zu tauchen versuchte. Doch die Person mit dem Waschlappen ließ einfach nicht locker. Als ich die Augen langsam öffnete, sah ich den roten Kater - der mein Fell abschleckte!
Entrüstet miauend sprang ich aus seiner Reichweite. Der Kater blinzelte mich amüsiert an. ?Du hast es mir ganz schön schwer gemacht dich zu finden, Mädchen. Wie heißt du eigentlich?? Ich musste ihn ganz schön entgeistert angesehen haben, denn er lachte. Ja wirklich, er lachte. ?Danae?, war das einzige was ich herausbrachte. Wenigstens hatte ich meinen Namen nicht vergessen.
?Na dann, Danae. Komm mal mit.? Damit drehte er sich um und ging. Nach wenigen Schritten sah er über die Schulter und sah mich an. ?Was ist? Komm mit! Ich bringe dich zu deinem Vater.? Und schon ging er weiter. Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich raste ihm hinterher. Als ich auf einer Höhe mit ihm war, blinzelte mich der Kater an. Es sah wieder amüsiert aus.
Er führte mich durch die gesamte Stadt, wobei er keine einzige meiner Fragen beantwortete. Ich hätte eigentlich stehen bleiben sollen und auf Antworten beharren sollen, aber die Aussicht, meinen Vater zu sehen, war einfach überwältigend. Auch wenn mich die arrogante Art dieses Katers zur Weißglut brachte.
Schließlich kamen wir bei einem palastartigen Gebäude an, von dem der Kater sagte, dies sei das Konzil der Magier. Auch wenn mir das rein gar nichts sagte. Er schlüpfte durch ein Loch im Zaun und ich zwängte mich eilig hinterher. Langsam kamen mir Zweifel, das dieser Kater mich wirklich zu meinem Vater bringen wollte. Warum sollte mein Vater sich in diesem Konzil der Magier befinden?
Der Kater schlich sich durch eine offene Tür ins Gebäude rein und marschierte geradewegs durch die Küchen. Ich tapste ihm ängstlich hinterher, darauf bedacht der streng aussehenden Köchin aus dem Weg zu gehen, die ihren Mägden gerade ärgerlich mit dem riesigen Kochlöffel drohte.
Der Kater führte mich durch eine prächtige Galerie, in denen Bilder von streng aussehenden Männern hingen - und vereinzelt auch einigen Frauen. Am Ende der Galerie war eine marmorne Wendeltreppe, die der Kater bereits hinauflief. Doch ich blieb vor dem letzten Bild stehen und gaffte. Das Portrait zeigte einen Mann in den mittleren Jahren, dunkelhaarig mit hellgrünen Augen. Auch er sah ernst aus, aber seine Mundwinkel verrieten Humor. Er trug eine dunkelrote Kutte mit schwarzem Kragen. Um seinem Hals hing eine goldene Kette mit einer Art Amtssiegel. Es war mein Vater.
Ich war wie erstarrt. So fand mich der Kater einige Augenblicke später. Er brachte jemanden mit. ?Danae? Bist du das?? Bei der vertrauten Stimme, erwachte ich aus meiner Bewegungslosigkeit. Ich drehte mich um. ?Vater?? Er war es wirklich. Ich maunzte und warf mich ihm an den Hals - zumindest soweit wie ich kam. Er fing mich auf, als ich mit meinen Krallen abrutschte. Das war die einzige Umarmung, die wir zustande brachten.
Nach kurzer Zeit unterbrach uns der Kater mit einem Miauen. Mein Vater räusperte sich und ließ mich auf den Boden. In seinen Augen glitzerte Feuchtigkeit, wie auch in meinen. Dann brachen aus mir die Fragen hervor. Was mit ihm passiert war, weshalb er mich nicht gesucht hatte und vor allem - was hatte er hier verloren. Allerdings verstummte ich bald, nachdem ich sah, wie er mich verständnislos ansah. Der Kater sah mich mitleidig an. ?Er versteht dich nicht. Ich bin der einzige, den er versteht.? Ich sah meinen Vater traurig an, unfähig ihm zu sagen, wie sehr ich ihn vermisst hatte.
Doch nicht für lange. Nachdem er uns in seinen Raum gebracht hatte, holte er ein Buch heraus und las etwas daraus vor. Er vollführte seltsame Gesten über meinem Kopf, wobei seine Finger Lichtspuren hinterließen. Plötzlich prickelte mein Körper wieder. Endlich erkannte ich es als Anzeichen dafür, wie sich Magie bei mir bemerkbar machte.
Danach konnte er mich verstehen. Nun endlich konnte er mir erklären, was damals mit ihm passiert war. Und das war das Unglaublichste, was ich je gehört hatte. Mein Vater behauptete, ein Magier zu sein. Nun, inzwischen hatte ich ja akzeptiert, das es Magie gab, aber das mein Vater ein Teil davon war?! Das konnte ich kaum glauben. Es dauerte einige Zeit und auch einige Zauber, bis er mich davon überzeugt hatte.
Er hatte alle möglichen Zauber versucht, um mich von diesem Fluch zu befreien. Zum Teil auch sehr schmerzhafte. Leider wirkten die Zauber nicht. Ich blieb eine Katze. Entmutigt rollte ich mich auf seinem Schoß zusammen. Sanft strich er mir übers Fell. Das war der einzige Trost, den er bieten konnte. Nach einer Weile rang ich mich dazu durch, ihn nach Pandor zu fragen. Nach ihm und seiner Schatulle.
?Pandor lebte vor etwa einem Jahrhundert und war der mächtigste Magier seiner Generation. Einer des achten Grades. Aber er lebte nur für seine Arbeit und war sehr, sehr einsam. Ihn störte das nicht, aber seine Kollegen machten sich Sorgen um ihn, denn wenn man sich zu sehr auf die Magie konzentriert, verschlingt sie dich eines Tages. Das wusste er, aber es war ihm egal. Doch eines Tages, wurde seine Konzentration gestört und zwar durch eine Frau. Sie kam von den Inseln und war eine mächtige Magierin, siebten Grades. Ihr Name war Indria und sie war fast ebenso stark wie Pandor. Sie holte ihn aus seiner Zurückgezogenheit und brachte ihn zum Leben. Seine Kraft ebenso wie ihre wuchs durch ihre Liebe und sie entwickelten sich zu Magiern des achten und neunten Grades. Es gab fast nichts, was sie hätte besiegen können. Bis...ja, bis eines Tages Indria durch einen Zauber tödlich verletzt wurde. Pandor wandte die mächtigsten Zauber an, die er kannte, aber nichts wirkte. Das einzige, was er tun konnte, war, sie in Stasis zu versetzen. Einem ewigen Schlaf, aus dem nur er sie auferwecken konnte. Er suchte und forschte nach noch mächtigeren Zaubern, aber er fand sie nicht. Eines Tages wandte er seine gesamte Magie auf und erschuf diese Schatulle. Sie sollte in der Lage sein, einem Menschen einen einzigen Wunsch zu erfüllen, was es auch sein möge. Damit brannte er seine ganze Magie aus. Wir wissen nicht, was er sich wünschte, aber man fand diese Schatulle in seinen Gemächern. Sie waren leer. Er und Indria waren spurlos verschwunden. Seitdem hat man nie wieder etwas von Pandor gehört.?
Ich schluckte einen Kloß im Hals herunter. Ich hätte nicht gedacht, das die Geschichte der Schatulle eine so traurige war. Nun verstand ich auch, weshalb der Fremde so aufgebracht war, als dieser Zwischenfall damals passierte. Das erinnerte mich daran, mich nach dem Kater umzusehen, aber der war verschwunden. Ich hatte ihm nicht einmal danken können.
*****
Epilog
Nun, jetzt habe ich mich daran gewöhnt eine Katze zu sein. Es hat Vorteile...natürlich auch Nachteile, aber daran ändern kann ich nichts mehr. Ich habe ein neues Zuhause gefunden, bei meinem Vater, der noch immer nach Zaubern sucht, die mich befreien könnten, aber bis jetzt war er damit erfolglos.
Ich lebe mit jemanden zusammen dort. Dem roten Kater, der mich fand. Vor einer Woche kam unser erster Wurf zur Welt. Vier süße kleine Dinger. Zwei sind tiefschwarz und haben blattgrüne Augen so wie ich. Eins sieht aus wie sein Vater, rot mit blassblauen Augen und das letzte ist eine niedliche Mischung aus uns beiden.
Er heißt Mattin. Er ist der Fremde, der mich in diesen ganzen Schlamassel brachte. Aber ich habe ihm schließlich doch verziehen. Ich erfuhr im Nachhinein, dass er unter dem selben Fluch leidet wie ich, für die wenigen Male in seiner menschlichen Gestalt hatte er sehr viel Gold zahlen müssen. Er hätte dem ein Ende setzen können - statt dessen teilte er seinen Wunsch mit mir. Er hatte Schuldgefühle. Einmal im Monat verwandelt er sich in einen Menschen. Und einmal im Monat gehe ich Liss und Devan besuchen - in meiner menschlichen Gestalt.
Nyneave
Diese Geschichte wurde von mir ebenfalls unter www.webstories.cc gepostet.
P.S.: für diejenigen die es interessiert. Diese Story ist 27 Seiten lang. Kompliment für eure Ausdauer. weiterlesen schließen -
In der Stille der Nacht
Pro:
Einfach nur träumen
Kontra:
Kein Kontra
Empfehlung:
Nein
In der Stille der Nacht
Goldig flimmernder Sternenstaub
ruht auf den Blättern der Dunkelheit.
Mystische Weisen erklingen in den
den Liedern des Mondes.
Ein geheimnisumwitterter Bote der
Finsternis gleitet einher mit
dem Wind der Zuversicht.
Die Farben der Liebe fliegen
als Träume auf Federwolken davon.
Ein sonnenheller Lichtstrahl funkelt
am Himmelszelt;
auf ihm schreiten die Engel
lautlos Richtung Erdball.
Trocknen Tränen,
heilen Schmerzen im Herzen,
bewachen ruhelose Schläfer
und beschützen die Wanderer der Nacht.
© 12.06.2002
by Leseratee (alias Heidelind Matthews)
Ich habe schon so manche Sommernacht bei Kerzenschein oder auch ohne unterm sternklaren Himmel gesessen und einfach den Stimmen der Nacht gelauscht. Es ist ein herrliches Gefühl kann ich nur schreiben. Alles rundherum ist zur Ruhe gebettet und meine Augen schauen zu den Sternen und wandern in Gedanken in die Unendlichkeit.
Dieses Gedicht wurde vom Rügenfernsehkanal ausgewählt und als Kalenderblatt mit anderen Vorweihnachtsgedichten veröffentlicht. Täglich wird und wurde ein Gedicht, eingerahmt in weihnachtliches Design, gesendet; ich habe mich darüber gefreut, dabei gewesen zu sein. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Eine Fortsetzungsgeschichte (Liebesgeschichte) -Teil1-
Pro:
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Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Kapitel 1
Endlich Ruhe, Ivon ist im Bett und mein Freund unterwegs, bei Freunden.
Was mach ich zuerst, etwas Musik hören und sehen, oder mit dem Hund raus? Ich glaube ich gehe erst mal mit Toby raus, der läßt mich sonst sowieso nicht in Ruhe. So schön wie es auch ist zu merken das man gebraucht wird, aber die schupsende Hundeschnauze ist schon sehr störend wenn man sich auf die Musik konzentrieren will.
Die Musik kann auch noch etwas warten, dem Gehüpfe des Hundes nach zu urteilen, er nicht.Toby lass mich doch mal die Schuhe anziehen, wenn deine Pfoten drin sind passen meine Füße wirklich nicht mehr rein.
Komm du Geck und raus mit dir, Frauchen hat heute noch was anderes vor, bevor dein Herrchen nach Hause kommt.Zieh nicht so, so lange Arme brauch ich auch wieder nicht.
Es wäre doch herrlich wenn jetzt ein Auto anhalten würde und der Fahrer würde sagen Mensch Birgid ist es schön dich endlich wieder zu sehen. Wir haben dich so gesucht aber du warst nicht zu finden. Schön wäre es auch, wenn es Ivons Vater wäre und ich mich an alles erinnern könnte was jetzt vor fast 7 Jahren und die ganze Zeit davor passiert ist. Denn ich weiß immer noch nicht was ich Ivon erzählen soll wenn sie anfängt nach ihrem Vater zu fragen. Lange wird das bestimmt nicht mehr dauern bis sie erfährt das Gerd nicht ihr Vater ist. Ich müßte es ihr selber erzählen, aber was soll ich ihr erzählen das ich es selber nicht weiß. Das ich noch nicht mal weiß wer ich bin und das ich mich seit einiger Zeit nach jemanden sehne , von dem ich noch nichtmals weiß ob es ihn gibt.
Ganz schlimm ist es wenn ich die Lieder von Gillian Willis höre, und dann sieht der Type auch noch so toll aus das man sich glatt in ihn verlieben könnte. Könnte??? Ich glaub das hab ich schon sofern man sich in eine Stimme und Tolles aussehen verlieben kann. Seine Lieder richten in mir ein gefühlkaos an, wie bei einem Teenager, dabei bin ich schon 35 Jahre, also wie man so schön sagt eine reife Frau. Nur gut das Gerd davon nichts weiß, das wäre wohl eine ziemliche Entäuschung für ihn, dabei ist er so lieb und kümmert sich ganz toll um Ivon.
Noch so was komisches an meinen Vornamen und Geburstdatum kann ich mich erinnern, aber sonst nichts. Verdammt nochmal ich will aber alles Wissen, die Ärzte meinen ich solle mich in Geduld fassen, wenn ich Glück hätte kämen die Erinnerungen wieder. Geduld, haben die nee Ahnung sind fast sieben Jahre nicht schon genug Geduld.
Mitten in meinen Gedanken hörte ich von irgendwo eine Stimme die rief:„Hallo, kannst du mal kommen. “
„Ja muß nur erst mal meinen Hund beruhigen, sonst kommt keiner näher als zwei Meter an mich ran. Er ist namlich ziemlich eifersüchtig.“
„ Komm Toby, sei friedlich die werden mich schon nicht gleich fressen, ausserdem sieht er doch ganz nett aus. So und jetzt hörst du erst mal auf zu knurren.“
„Hey Leute wollt ihr was bestimmtes“
Das gibt's doch nicht der sieht ja aus wie Gillian Willis. Hoffentlich mach ich jetzt nicht so ein dummes Gesicht wie ich vermute.
„Ich heiße Gilian und wollte dich nur was Fragen: Hast du Lust nächste Woche auf ein Konzert von mir nach New York zu kommen?“ fragte er mich, mit einem Blick der einem wirklich verrückt machen kann.
„Bist du sicher das du mich nicht verwechselst, wir kennen uns doch gar nicht. Woher willst du denn wissen das ich deine Musik überhaupt mag.“ sagte ich versuchte dabei so normal wie möglich zu klingen.Oh man,oh Mann in Wirklichkeit sieht er ja noch besser aus als auf den Videos.
„Das weiß ich nicht, würde mich aber freuen wenn du kämmst. Das mit dem Kennenlernen kann man dann ja nachholen, wenn du willst? Oder bist du verheiratet und traust dich deshalb nicht, dann mußt du ihn halt mitbringen, sonst kannst du auch gerne mit einer Freundin kommen.“ Irgendwie schien er bei der Aussicht das ich einen Ehemann mitbringen würde, nicht mehr so begeistert von der Idee zu sein.
„Nein, ich bin nicht verheiratet, aber selbst wenn ich kommen wollte New York liegt nicht gerade um die Ecke...“
„Wenn du dir nur darum Sorgen machst, du brauchst nur zum Flughafen Köln-Bonn zu kommen, dort wartet dann mein Flieger auf dich? Um Hotelzimmer wird sich auch gekümmert. Kommst du?“
„Ich werde es versuchen, versprechen kann ich noch nichts, ich lebe nämlich nicht alleine.“
„Wann weißt du Bescheid? Ich ruf dich an, wenn du mir deine Telefonnummer gibst.“
„OK, wenn du mir etwas zum Schreiben gibst, schreib ich sie dir auf. Hier, bitte.“
„Gilian, wir müßen weiter wenn du wenigstens halbwegs pünktlich sein willst“ meinte der Fahrer des Wagens
„Du hast es gehört, ich muß leider weiter. Hier hast du zwei Eintrittskarten.
Wir telefonieren...ja?“ fragte er mit hoffnungsvollen Gesichtsausdruck
„Ja, morgenabend müßte ich eigentlich bescheid wissen. Bye“
„Warte mal, wie heißt du eigentlich?“
„Birgid Falkner“
„Tschüß.“
„Mensch Toby das glaubt mir kein Mensch, ich würds ja selber nicht glauben wenn ich die Karten nicht hätte? Ich könnte im Moment die ganze Welt umarmen. Ich weiß auch schon wehn ich mitnehme, Biene, die wird sich freuen. Vielleicht bekommt sie auch noch ein Interview.So und jetzt aber zacki nach Hause.“
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-10 16:08:08 mit dem Titel "Eine Fortsetzungsgeschichte (Liebesgeschichte) -Teil2- "
Kapitel 2
„Gerd, bist du schon da, ich muß dir was erzählen!“ Keine Antwort und diese Ruhe, nun ist er wohl noch unterwegs.
Nun dann werde ich Biene mal anrufen, vielleicht ist sie ja zu Hause. Besetzt, nach einer Stunde hatte ich sie endlich erreicht.
„Hallo Biene, mit wem hast du denn die ganze Zeit telefoniert? Ich versuch seit einer Stunde dich zu erreichen.“
„Ich hab biss gerade fern gesehen und wollte dabei nicht gestört werden. Es kam gerade eine Aufzeichnung von heute Nachmittag.GilianWillis ist in Köln und hat einen Preis für das beste Video des letzten Monats verliehen bekommen. Das hättest du sehen müßen, er sah echt Toll aus. Wäre gerade das richtige für eine alleinstehende Frau wie mich, oder was meinst du?“
„ Ob er das richtige für dich ist kann ich dir nicht sagen, so gut kenn ich ihn nicht.
Aber weshalb ich eigentlich anrufe: Hast du am Freitag Zeit, so für 3 Tage?
Ich habe hier zwei Konzertkarten, von Gilian Willis. In New York, am Samstag. Du weißt was Frank von Gilians Musik hält, ausserdem würde ich lieber mit dir fliegen“
„Ich würd echt gerne. Bin nur leider zur Zeit so pleite das ich mir keinen Flug und Aufenthalt in den Staaten erlauben kann.“
„Och, das macht eigentlich gar nichts. Für Flug und Unterkunft ist gesorgt, du müstest nur pünklich auf dem Flughafen Köln-Bonn auftauchen. Meinst du das du das finanziell noch hinbekommst?“
„Hast du im Lotto gewonnen?“
„Nein, hab ich nicht... Weißt du was Biene da kommt Gerd, wir können auch morgenfrüh noch weiter Quatschen. Dann hab ich noch ein bisschen Zeit für Gerd, eh wieder Schlafenszeit ist. Ich melde mich bei dir OK?“
„OK, dann viel Spass noch ihr zwei und grüß Gerd von mir.“
„Mach ich, Tschüß“
Wieso verliebte sie sich nur.
Gerd sah mit seinen nicht ganz, 90 Kg und einer Köpergröße von 1m 85 super aus, sie wußte den Vollbart hatte er nur noch ihr zuliebe.Andere Frauen würden sich an seiner Seite keinen anderen verlieben. Aber es war bereits geschehen, warum bloß? Vielleicht würde
dieser Traum ja am Wochenende platzen wie eine Seifenblase. Wenn nicht, was sie im Moment hoffte, würde sie Gerd wohl sehr weh tun, was ihr auch nicht gefiel.
Aber ihn betrügen das war nicht ihre Art.
„Na, mein Schatz. Wie war dein Tag? War vor zwei Stunden schon mal hier, aber ihr wart alle ausgeflogen“ hörte sie ihn sagen, mit einem Blick der gleichzeitig fragte, wo wart ihr?
„Da war ich mit Ivon bei deinen Eltern, wo sich mal wieder tüchtig ausgetobt hat. Hast du uns vermisst?“
„Ein bisschen schon.“
„ Kennst du dieses Ding?“ und zeigte auf ihr Handy „ Damit kannst du mich fasst jederzeit erreichen, ich habe es von meinen Freund und es nennt sich Händy“ meinte ich grinsend.
„ Hör auf mich zu verappeln, nachher meinst du noch ich wollt dich kontrolieren, und das will ich ganz bestimmt nicht.“
„Komm her und küß mich endlich, oder werde ich heute nicht mehr begrüßt?“ Nach einem langen und zärtlichen Kuss fragte er sie: „Was hältst du von einem gemütlichen Essen beim Griechen? Ich müßte mit dir auch noch was besprechen.“
„ Beim Griechen essen gehen hört sich gut an, das andere weniger.“
„Mach dir keine Sorgen es ist nichts schlimmes, muß nur mal wieder für nee Zeitlang weg. Was macht eigentlich dein Führerschein?“
„Heute Nachmittag erfolgreich bestanden. Morgen wollte ich mir eigentlich mit dir eine Maschine ansehen. Laut ihrem jetzigen Besitzer ist es ein niedrigeres Motorrad wie die üblichen, es war mal für seine Frau, in guten zustand und er will es verkaufen, weil sie keine Lust mehr hat es zu fahren.
Das beste daran dieses Motorrad könnte ich mir gerade noch leisten. Hab nämlich gestern den Scheck für die eine Page bekommen.“
„Weißt du was, lass das Essen doch kommen und wir machen uns einen gemütlichen Abend zu zweit. Dann kannst du mir auch alles erzählen.“
„OK, bleiben wir hier. Ich ruf mal beim Griechen an.“
„Ich hol uns mal was leckeres zum trinken, wir müssen ja auf mein bestandene Führerscheinprüfung anstoßen.“ Auf dem Weg zum Weinregal hörte ich gerade noch wie Gerd rief:
„Wenn du schon auf bist bringst du mir dann mal das Telefon, bitte?“
„Man ich bin satt zum Platzen, das Essen war so lecker, aber jetzt fühle ich mich als wäre ich im siebten Monat schwanger. So und jetzt rück mal mit der Sprache raus, wo mußt du wieder hin?“ fragte ich ihn während er die Flasche Wein aufmachte und einschüttete.
„Ich muß morgen für drei bis vier Wochen in die Schweitz und bei einer Schwesterfirma von uns das Computersystem in Ordnung bringen.Das Auto kannst du hier behalten ich hab für die Zeit einen Firmenwagen.“
„Drei bis vier Wochen“ fragte ich ihn ungläubig
„Ja, das ist doch nicht das erste Mal. Ich hoffe ihr werdet mich in der Zwischenzeit wenigstens ein bisschen vermissen. Ausserdem können wir ja telefonieren.Bist du böse?“ fragte er mich, mit so lausbübischen Gesichtsausdruck, das man ihm einfach nicht böse sein konnte, selbst wenn ich es gewesen wäre. Aber das war nun mal sein Job und im Moment traf es sich ganz gut, wo ich ja auch weg wollte.
„Nein, ich bin dir nicht böse. So, dann lass uns noch ein Glass Wein auf die bestandene Prüfung trinken und dann werd ich dir alles packen was du brauchst.
Das Motorrad werde ich mir halt mit meinem Fahrlehrer anschauen, er hat mehr Ahnung davon wie ich. Ehe jemand meint er müßte mich übers Ohr hauen.
Prost mein Schatz.“
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-10 17:08:22 mit dem Titel "Eine Fortsetzungsgeschichte (Liebesgeschichte) -Teil3- "
„ Deine Koffer ist gepackt, du brauchst morgen nur noch die Sachen aus dem Bad einstecken. Was hälst du davon wenn wir ein bisschen Schlafen gehen. Wie ich dich so kenne willst du morgen bestimmt früh aufstehen, oder?“
„Wo du recht hast, hast du recht, komm lass uns hoch gehen. Wie wärs mit ein bisschen kuscheln?“
„Kuscheln, hört sich nicht schlecht an mal sehen was sich so machen lässt...?“
Brr ist das hier kalt. Hier soll ich die Nacht verbringen? Nee bestimmt nicht.
„Gerd rutsch mal, bei mir kann man nicht schlafen hier ist es einfach zukalt und wenn mich nicht alles täuschst hast du bestimmt noch ein plätzchen für eine einsame, halberfrorene Frau oder?“
„Ich hab schon geglaubt du wolltest heute gar nicht mehr kommen. Ohh bist du kalt, wo warst du? Im Bett kann man nicht so kalt werden.“ meinte er, nachdem er bekanntschaft mit meinen kalten Füssen gemacht hatte.
„Wenn ich es mir so recht überlege war ich nirgendwo ausser im Bett neben dir. Also muß man doch im Bett so kalt werden können. Achso das hab ich dir ja noch gar nicht erzählt. Ich bin am Wochenende mit Biene zu ein Konzert, muß nur noch Ivon unterbringen und Toby nach Elke bringen.“
Halb schlafend hörte ich ihn nur noch sagen, dann viel Spass am Wochenende. Richtig warm und gemütlich war es so nah an ihn gekuschelt.
„Gute Nacht mein Schatz weck mich wenn ich morgenfrüh mit aufstehen soll.“
„Das schaff ich schon alleine, schlaf du mal. Ivon wird dich schon früh genug wecken.“
„Mama,Maammaa ...“
auch ne Art geweckt zu werden.“ Moment mein Schatz ich komm ja schon.“
„Komm, Ivon mach nicht so einen Krach ich bin ja schon da.“
„Mama, wo ist Papa?“
„Papa ist für eine Zeitlang weg. Du mußt also mit mir vorlieb nehmen. Was meinst du sollen wir gleich mal die Oma besuchen. Und für den Fall der Fälle steck ich noch ein paar Sachen ein. Bei dir weiß man ja nie ob du wieder mit nach Hause willst oder lieber einige Tage bei Oman und Opa bleibst.“
„Mensch, Toby was machen wir zwei beide denn jetzt so, wo Ivon bis zum nächsten Wochenende bei Gerd´s Eltern ist. Ich weiß, es erst mal Biene anrufen und nachhören ob sie mit kann.Wen nicht fahre ich auch alleine.“
„Mensch, Biene bist du krank das man dich direkt ans Telefon bekommt.“
„Nein ich warte nur schon eine zeitlang auf deinen Anruf. Jetzt erzähl mal wieso hast du Karten für ein Konzert von Gilien in New York und kannst mich auch noch mitnehmen ohne das ich was dabeitun soll?“
„Das glaubst du mir nie. Ich hab ihn...“
„Wen Gilien Willis??“ hörte ich Biene ganz aufgeregt fragen.
„Ja hab ich und von ihm habe ich auch die Karten. Wir?? Du kommst doch mit, oder? Wir fliegen auch mit seinem Jet in die Staaten. Für Zimmer wollte er auch sorgen.Was sagst du dazu?“
vor lauter erzählen hatte ich gar nicht mitbekommen das am anderen Ende der Leitung absolute Ruhe eingekehrt war. Was mir jetzt mit einem mal richtig bewußt wurde.
„Biene, bist du noch da? Sabine, hallo“
„Ja, ich bin noch da. Hast du ein Glück sowas müßte mir mal passieren. Ich komme auf jeden Fall mit, meinst du wir sehen ihn auch außerhalb des Konzerts?“
„Weiß ich doch auch nicht, aber wir werden es heraus bekommen. Er scheint auch privat ein dufter Typ zu sein. Wenn ich mich auch nur 5 Minuten mit ihm unterhalten habe, er mußte leider weiter. Er will mich heute Abend anrufen um nachzuhören ob ich komme und ob ich noch jemanden mitbringe.“
„ Wenn du heute Abend mit ihm telefoniert hast, mußt du mich unbedingt anrufen, hörst du?“
„Ja mach ich, wenn er überhaupt anruft. Wart es erst mal ab.“
„Was hat Gerd eigentlich dazu gesagt?“
„Wenn ich ehrlich bin ab ich ihm nur gesagt das ich mit dir am Wochende zu einem Konzert will.Er ist jetzt sowieso erst mal für drei bis vier Wochen in der Schweitz.Sonst hat er mir nur viel Spass am Wochenende gewünscht. Du, ich muß Schluß machen. Muß noch weg.“
Einige Stunden später sieht man Sie mit einem verträumten Gesichtsausdruck mit ihrem Hund spazieren gehen. Trotz des Regens der auf sie niederprasselt.
Nachdem sie den Hund gründlich trockengemacht hat legte sie sich das Sofa um bisschen Musikvideos zu sehen und war nach ein paar Minuten eingeschlafen. Bis sie vom einem andauerendem Kinkeln geweckt wurde. Noch halb schlafend griff sie zum Handy.
„Hallo!“
„Hallo Birgid bist du das? Hier ist Gillian!“
„ Ja ich bin´s. Bin auf dem Sofa eingeschlafen, muß erst mal richtig wach werden.“
„Ich hab schon gedacht du würdest nicht rangehen. Tut mir leid das ich gestern so schnell weg mußte, hatte hier aber noch einen wichtigen Termin. Hätte mich gern noch mit dir unterhalten.“
Diese Stimme der könnte sie unendlich lauschen. Ihr Herzschlag hatte sich mindestens verdoppelt, zumindest kam es ihr im Moment so vor.
„Nunja, unterhalten können wir uns ja auch am Telefon. Nur kann man sich dabei leider nicht ansehen. Aber vielleicht hast du ja etwas Zeit für uns wenn wir nach New York kommen.Dann können wir unser Gespräch ja fortsetzen.“
„Heißt das, das du kommst?“ es hörte sich so an als würde er sich darüber freuen
„Ja, mit meiner Freundin. Konnte hier alles managen, das ich für ein paar Tage weg kann. Wenn das Angebot noch besteht?“
„Ja, aber sicher doch. Ich freu, mich schon drauf. Bist du eigentlich verheiratet?“
„Nein, ich lebe aber mit einem Freund zusammen und habe ein Kind. Deshalb konnte ich auch nicht direkt sagen ob ich komme.“
Hatte sie nur das Gefühl oder war es wirklich so das Gillian nachdem sie gesagt hatte das sie nicht verheiratet war, erleichtert aufgeatmet hatte. Enpfand er etwa das selbe für mich, wie ich für ihn. Nun diese Frage würde sich wohl in New York klären. Hoffentlich.
„Am Samstag ist das Konzert, soll ich euch schon am Freitag den Flieger schicken? Dann hätten wir noch ein bisschen Zeit und ich könnte euch noch etwas von New York zeigen?“
„Das wäre toll, aber nur wenn du wirklich Zeit hast. Wenn du keine Zeit hast können wir die Stadt ja auch alleine erkunden, zumindest einen Teil, mit dir wäre es aber bestimmt schöner. Hat deine Freundin eigentlich nichts dagegen?“
„Ich habe dich ja auch nicht gefragt was dein Freund dazu sagt das du ohne ihn in die Staaten fliegst, wenn du meine Freundin wärst, wäre ich davon mal nicht begeistert.“
„Er hat mir nur viel Spass gewünscht. Ausserdem ist er für die nächsten Wochen ja auch ohne mich in der Schweitz.“
„Wie kommst du eigentlich auf die Idee, das ich eine Freundin hab. Ein bisschen schwierig bei dem Leben das ich führe, bin nunmal viel Unterwegs. Bis jetzt habe ich noch keine getroffen, der diese Leben gefallen würde.“
„Vielleicht triffst du ja noch die richtige. Gilian es tut mir leid aber ich muß Schluß machen, das andere Telefon klingelt, und mit zwei Mann gleichzeitig telefonieren ist ein bisschen umständlich.
Wir sehen uns ja bald. Ich freu mich schon drauf.“
„OK, dann bis übermorgen. Der Flieger ist um 10 Uhr am Flughafen. Tschüß“
„ Bye, bye „ und in Gedanken fügte sie hinzu, Ich liebe dich.
Mensch du blödes Telefon mußtest du ausgerechnet jetzt klingeln, ich war gerade soo glücklich. Wer auch immer am anderen Ende ist kann warten ich will jetzt nicht, werd jetzt einfach noch ein bisschen träumen. Von Gilian und mir, auch wenn es vielleicht nichts wird, aber träumen wird man ja wohl noch dürfen.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-12 08:46:19 mit dem Titel "Eine Fortsetzungsgeschichte (Liebesgeschichte) -Teil5- "
Als ich hoch schaute bemerkte ich wie Gilian mich irgendwie erstaunt anschaute, mit Getränken in den Händen. Da ich mit ihm jetzt nicht über meine Vergangenheit sprechen wollte, versuchte ich mich schleunigst aus dem Staub zu machen.
„Ist der Kaffee für mich? Es ist doch Kaffee, oder?“ fragte ich ihn ehe er mich irgendwas fragen konnte.
Etwas verwirrt meinte er ja der ist für dich.
„Danke gibt es hier irgenteinen Platz wo ich mich umziehen kann?“
„Ja, gleich da vorne“
„Bin gleich wieder da und macht nichts was ich nicht auch tun würde.“ versuchte ich zu scherzen obwohl mir eigentlich nicht nach scherzen zumute war. Ich hätte eher jemanden gebraucht der mich in den Arm nimmt und ein wenig tröstet. Nunja man kann nicht alles haben.
„Hier dein Drink Sabine. Wir kennen uns doch irgentwo her kann das sein, du kommst mir so bekannt vor.“
„Ja, wir haben uns vergangenes Jahr für ein Interview getroffen. Ich bin die Leiterin von deinem deutschen Fanclub...“
„Stimmt jetzt erinnere ich mich wieder, das war doch in Düsseldorf nicht war.“
„Ja. Gibst du eigentlich auch mal wieder in Deutschland ein Konzert?“
„Bestimmt, ich weiß nur so aus dem Kopf nicht wann. Was war das eigentlich da vorhin mit dir und Birgid?“
„Ich könnte es dir zumindest zum Teil erzählen, aber ich glaube nicht das es ihr recht ist. Frag sie lieber selber, die Antwort ist nicht so einfach. Glaub mir die ganze Geschichte kennen nur Biggi und Gerd.“
Mit dieser Antwort war er zwar nicht zufrieden, mußte sich aber mit abfinden, denn sie hatte nicht vor ihm mehr zu erzählen. Würde er Birgid eben selber fragen, wenn sie heute nochmal wieder kam.
„ Und vielen Dank noch für die Einladung zu deinem Konzert. Kann ich nachher noch ein paar Fotos von dir machen für deinen deutschen Fan´s?“ hörte er Sabine fragen, mit seinen Gedanken war eigentlich ganz wo anders.
„Ja, sicher.“ sagte er mit einem Nicken.
Birgid war gerade wieder aufgetaucht und sah in langen hellen Hose und der schwarzen Bluse bedeutend besser aus als vorhin, fand zumindest Sabine und dieser Blick mit dem Gilian, Birgid anschaute sagte für Sie alles, ich glaube Gerd ist bald wieder solo. Die zwei scheinen sich über beide Ohren in einander verliebt zu haben. Mal gespannt wie lang es dauert bis sie es selber bemerken.
„Habt ihr zwei noch etwas Platz für mich“fragte Biggi, die sich wieder ein bisschen berappelt hatte.
„Wenn du willst, hier neben mir ist noch genug Platz und bissig bin ich auch nicht.“
„Würde ich dir auch nicht raten, ich beisse nämlich zurück“ bekam er grinsend zu hören.
„Auch wenn es neugierig klingt, erzählst du mir was das da vorhin war!“
„Nein lieber nicht, ich spreche nicht so gerne über dieses Thema. Wenn wir uns etwas besser kennen werde ich dir alles oder sagen wir mal das wichtigste dazu erzählen.“
„Aber..“ er machte eine kurze Pause als müsse er erst überlegen was er sagen sollte „Gerd weiß alles nicht wahr“
„Ja denn ohne ihn säße ich jetzt sehr wahrscheinlich nicht mehr hier oder sonst wo, bitte hör auf zu fragen. Es tut weh darüber zu sprechen, ich dich kenne nicht gut genug um mich mit dir darüber zu Unterhalten.
Wenn mich nicht alles täuscht sind wir jeden Moment da. Sei mir nicht böse, denn das ist das letzte was ich möchte. Denn ich mag dich sehr.“
„Mehr nicht?“ fragte er enttäuscht
„Lass uns doch etwas Zeit, du Kindskopf. Du bist ja fast genauso ungeduldig wie meine Tochter. Wir kennen uns doch kaum. Wenn du eine Frau suchst die immer das sagt und tut was du möchtest und dir zu Füssen liegt, mußt du dich nach einer anderen umsehen. Glaub mir davon gibt es in deinem Fall sehr viele, du brauchtest nur was zu sagen und sie kommen angelaufen. Aber ich bin dafür nicht zu gebrauchen. Denk darüber nach und triff dann deine Entscheidung.
Ich glaub ich werd mal Biene wecken, Flugzeuge scheinen auf sie wie Schlaftabletten zu wirken. Nachher wird sie wütend auf sich selbst sein, weil sie in deiner Gegenwart eingeschlafen ist. Erwähne es besser nicht wenn sie zuhört, sonst hat sie den Rest des Tages schlechte Laune.“
Sie beugte sich zu ihrer Freundin und fasste sie leicht an die Schulter: „Biene, wach werden wir sind da.“
Dieses Hotelzimmer war echt herlich, naja mit dem nötigen Kleingeld konnte man sich schon so was leisten. Als Webmasterin verdiente man nicht so viel, um sich so eine Hotelsuite leisten zu können.
Nachdem Gillian sie ins Hotel gebracht hatte mußte er zur Probe, er meinte für so zwei Stunden. Biene war mitgefahren um sich die Probe anzusehen. Ich wollte lieber ein bisschen bummeln gehen und mir vielleicht ein neues Kleid für heute Abend kaufen. Dann würde sich meine Stimmung bestimmt wieder bessern, irgendwie war mir seit diesem Vorfall im Flugzeug so komisch, fast zum heulen zumute. Meine Stimmung mußte sich einfach bessern, sonst würde der heutige Tag ein totaler Flopp, dabei könnte alles so schön werden. Gilian war eigentlich schon enttäuscht genug darüber das ich nicht mit zur Probe wollte, sein langes Gesicht war nicht zu übersehen. Obwohl er versuchte so zu machen als würde es ihm nichts ausmachen, aber ich glaube es war besser so. So und jetzt wird schoppen gegangen.
Derweil an einem Ort, bei der Probe für das morgige Konzert. Hier wollte eigentlich nichts so richtig klappen.
Als sie ein und das selbe Stück mal wieder zum wievielten mal wiederholen mußten, plazte Marc, dem Gitaristen, der Kragen und er fuhr Gilian an „Mensch Gilian, konzentrier dich endlich oder brich die Probe ab. Aber das hier bringt uns allen nichts. Wo bist du mit deinen Gedanken. Ich habe eigentlich noch was anderes vor, als hier immer ein und das selbe zu machen. Fehlt dir Andrea, dann sag es, aber so geht es nicht weiter!“
„Nein sie fehlt mir nicht, die kannst du beruhigt aus deinem Wortschatz streichen, hast du gehört!“ irgentwie wurde die Stimmung immer schlechter „Vielleicht hast du recht und wir sollten für heute Schluß machen. Was haltet ihr davon wenn wir uns morgen mittag nochmal zum Proben trefffen treffen?“
Die anderen schienen erleichert aufzuatmen, das dieser Krampf endlich beendet war, denn anders konnte man diese Probe nicht bezeichnen. Gilian ging noch kurz zu Sabiene.
„Tut mir leid, aber irgendwie lief´s heute nicht so gut. Ich geh mich noch umziehen und können wir gehen? Weißt du wo Birgid hinwollte?“
„Nein, wie sollte ich. Sie hat zu mir das selbe gesagt wie zu dir das sie bummeln gehen wollte und dazu gibt es hier ja wohl viele Möglichkeiten. Aber wir wollten uns doch nachher im Hotel treffen und gemeinsam Essen gehen. Ein und für sich ist sie auch pünktlich, nicht wie heute morgen.“ meinte sie lachend.
„Na gut dann bis gleich, wartest du hier?“ ohne eine Antwort abzuwarten verschwand er irgendwo hinter der Bühne.
Im Hotel angekommen, war von Birgid noch nichts zu sehen oder hören,so sehr wir uns auch umschauten.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-12 08:29:56 mit dem Titel "Eine Fortsetzungsgeschichte (Liebesgeschichte) -Teil4- "
Auf einem Flughafen sah man ja allerhand Leute rumlaufen, aber eine junge Frau in Motorradkluft kam auch hier nicht so oft vor. So sah man etliche Leute die sich umdrehten und ungläubig den Kopf schüttelten.
„Biggi, das darf doch nicht war sein? Machst du jetzt auf Rockerbraut?“ hörte ich Sabiene ungläubig rufen
„Hallo Biene, nein eigentlich nicht, tut mir leid hab mich verspätet ist Gilian´s Flieger noch da?“
„Ja glaub schon, aber beeil dich. An Bord kannst du dich, bestimmt umziehen, oder willst du in dieser Montur in den Staaten erscheinen?“ fragte sie mit einem Kopfschütteln
„Nee eigentlich nicht. Ich glaub da zu diesem Terminal müssen wir.“ sagte ich ihr und zeigte nach rechts
„Guck mal Birgid! Das glaub ich nicht, da ist Gilian selbst. Um uns abzuholen?“ Biene schaute ganz erstaunt in seine Richtung.
„Frag ihn doch selber, er wird dich schon nicht fressen. So hungrig sieht er eigentlich nicht aus, eher etwas wütend und ich nehme an das, das auf mein Konto geht. Komm Biene nicht stehenbleiben und Bauklötze staunen sondern in Bewegung setzen. Ewig wird er bestimmt nicht warten.“ endlich erwachte Biene aus ihrer Erstarrung und wir gingen so schnell es ging, ohne noch mehr aufzufallen wie es so schon der Fall, war zu ihm. Er schaute mich an , als ob er es nicht fassen konnte das ich in Motorradkleidung vor ihm stand.
„Hey, Gilian tut mir Leid das du warten mußtest, steckte auf der Autobahn wegen eines Unfalls fest. Mit dem Auto wäre ich bestimmt noch nicht hier. Mit dem Motorrad ist man zum Glück etwas wendiger und kommt noch weg wenn die Autos feststecken.
„Das ist meine Freundin Sabine Rausch.“
„Hallo Sabine, ich bin Gillian. Kommt ihr Zwei, hier lang. Vielleicht schaffen wir es ja hier weg zu kommen bevor ich entdeckt werde.“ meinte er nur, wärend der wütende Blick von einem lächeln ersetzt wurde, was mir sehr viel besser gefiel. Sabine benahm sich zum Glück auch wieder normal, wenn sie auch etwas ruhiger war als üblich.
Zu mir gewand sagte er wärend er die Gangway zu seinem Flieger hoch ging. „Du siehst süß aus in der Motorradkluft.“
„Danke, schön zu hören, obwohl sie eigentlich einem anderen Zweck dient.Toll, hier drin ist`s schön warm. Ich bin richtig durchgefroren.“leicht zitternt vor Kälte schaute ich mich an Bord um. Etwas geräumiger und gemütlicher als in den Flugzeugen die sonst so kannte.
„ Wollt ihr einen Drink, zum Aufwärmen?“
„Zum Aufwärmen brauche ich eigentlich nichts, aber gegen einen Drink hätte ich trotzdem nichts.“erklärte Biene ihm mit leicht gerötetem Gesicht.
„Ich hätte lieber einen Kaffe oder Tee, wenns geht?“
„Wird alles erledigt.“ Noch im gehen meinte er wir sollten unsere Sachen irgentwo hinlegen und uns einen gemütlichen Platz suchen.
Biene saß schon, an einem Fensterplatz und ich setzte mich ihr gegenüber so konnte man sich besser unterhalten.
„Weißt du hier sitzt es sich einfach bequemer als auf meinem Motorrad, vor allen Dingen ist es wärmer. Ich hab das Gefühl das ich gar nicht mehr Auftaue. Aber die Fahrt war herrlich. Nur hatte ich die ganze Zeit das Gefühl als müsse jemand bei mir sein. Besonders stark war das Gefühl als ich dann richtig Gas gegeben hab um mich nicht noch mehr zu verspäten.“wärend ich ihr dieses erzählte bemerkte ich gar nicht das meine Augen glasig wurden, ich kam mir nur vor als ob ich in eine andere Welt abtauchen würde.
Von weit her hört ich Biene fragen: „Wer sollte denn bei dir sein?“
„Mike, mit ihm bin ich so oft um die Wette gefahren. Aber diesmal war ich alleine und mußte wohl nur gegen die Zeit fahren. Ich muß immer noch an das letzte mal denken als Piet dabei war.Da hab ich mich mit der Maschiene überschlagen, als ich Mike überholen wollte bin ich leicht an sein Motorrad gekommen oder er an meins, und zu allem Überfluß ist dieses doofe Ding auch noch auf mir gelandet. Da hättest du Piet sehen sollen, erst hat ein Mike angemeckert, als ob er was dafür konnte. Dann kam er zu mir gerannt und sah aus ob er mich umbringen wollte. Er war so wütend das kann sich keiner vorstellen, also große Brüder können ne Qual sein wenn sie meinen auf einen aufpassen zu müssen. Der hat mich vielleicht angemault, zum Glück nachdem er das Motorrad von mir runtergenommen hat. Dabei hatte ich doch nur Prellungen und Kratzer.“
„Und wer ist Mike?“
„Mein anderer Bruder, mit ihm kann man allhand Unfug anstellen. Wo sind die beiden eigentlich, warum sind sie nicht hier?“ kaum war dieser Gedanke da, merkte ich auch schon das ich wieder in der Realität zurück gekehrt war.
„Upp`s was war denn das? Mensch Biene ich hab mich wieder an etwas erinnert.“
Wenn ich auch etwas traurig war weil ich jetzt merkt das die zwei mir fehlten.Aber auch wiederum glücklich darüber zu wissen , das ich zwei Brüder habe. Vielleicht kommt der Rest der Erinnerungen ja doch noch.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-17 13:33:26 mit dem Titel "Eine Fortsetzungsgeschichte (Liebesgeschichte) -Teil6- "
Moment mal, mein Handy klingelt.
„Hier Sabine Rausch“
„Hallo Biene, ich bins. Kann leider doch nicht mit euch essen oder ihr müßtest noch etwas auf mich warten. Komme hier leider im Moment nicht weg, wußte nicht das das so lange dauert. Was ist das eigentlich für ein Gekreische bei dir im Hintergrund?“ fragte Biggi neugierig
„Gillian ist von einer Schar Mädchen entdeckt worden, jetzt hat er Autogrammstunde. Was ist das denn, was so lange dauert?“ wollte Biene wissen.
„Etwas ganz Tolles, glaub mir. Mehr verrate ich nicht.Weißt du was, hast du keine Lust mich abzuholen?“
„Lust schon, wo bist du denn?“
„Wenn du aus dem Hotel kommst gehst du nach rechts und auf der rechten Seite geht's du dann in dritte Strasse und das Zweite Haus auf der linken Seite, dort bin ich. Bringst du mir bitte mein weißes Dreickstuch mit?“
„Gut ich sag Gillian nur bescheid das ich dich abhole, wenn ich bis zu ihm hinkomme. Man wird der arme Kerl belagert, oder vielleicht doch nicht so arm? Er sieht eigentlich ganz zufrieden aus, nicht so frustriert wie vorhin auf der Probe. Na gut , dann bis gleich.“
Wie soll ich denn jetzt zu ihm kommen, diese verrücken Weiber lassen einen ja nicht durch. Aber wofür gibt's denn Pagen?
„Hallo du, kannst du Gillian Willis eine Nachricht von mir bringen, ich komm jetzt beim besten Willen nicht zu ihm durch!“
„Ja sicher wird gemacht.“ schnell schrieb ich ihm eine Nachricht das ich Birgid abhole, und dann sofort wieder komme. Wenn er wolle könnte er ja auf uns warten. Aber so wie´s aussah würden wir eher da sein, wie er mit seinen Fan´s fertig war oder seineFan´s mit ihm. So dann will ich mal sehen das ich Biggi finde.
Was ist denn das für ein Laden Body-Painting.Was hat sie denn hier zu suchen? Da ist sie ja.
„Hey, Biene bin gleich fertig. Wie gefällt es dir?“ wurde sie von Birgid begrüßt.
„Ich würde sagen gewöhnungsbedürftig. Bin dich nicht gewöhnt mit aufgemalten Flügeln auf dem Rücken. Wenn man sich dran gewöhnt hat sieht es bestimmt gut aus.“ meinte Sabine skeptisch.
„Willst du auch? .“
„Nein Danke. Man das Kleid ist echt toll, vorne hochgeschlossen als ob man was verstecken müßte und hinten alles frei mal gerade der Po bedeckt!“
„Das hab ich vorhin entdeckt, eigentlich wollte ich es nur anprobieren. Dann konnte ich es einfach nicht mehr ausziehen, ausserdem passt es wie angegossen.“
„Weißt du was, wenn du läufst, sieht es aus, als ob die Federn auf deinem Rücken echt wären. Das ist ja das reinste Kunstwerk. Was hat der Spass eigentlich gekostet?“
„Frag nicht, du willst es wirklich nicht wissen.“ meinte Biggi schmunzeld und sich ein wenig verlegen im Nacken kratzen.
„Komm lass uns ein bisschen schneller gehen ich hab Hunger, du nicht“
„Doch, irgendwie ist das Frühstück schon lange her, mein Magen ist die ganze Zeit schon am knurren.Was meinst ob Gilian noch da ist?“
„Sollte mich sehr wundern wenn nicht, obwohl du ihn für heute schon lange genug hast warten lassen.“
„Wie war eigentlich vorhin die Probe? Interessant?“
„Ich würde sagen wenn er ein bisschen weniger an dich gedacht und ein bisschen mehr an seine Arbeit gedacht hätte, wäre sie besser gelaufen.“ den Rest des Weges gingen die zwei schweigend zum Hotel.
Wieder im Hotel angekommen.
„Gibt´s denn so was, er ist ja immer noch am Autogramme schreiben. Biene was hälts du davon uns einen schönen Platz zum Essen zu suchen. Am besten in einer versteckten Ecke, du weisst schon warum. Und ich versuche ihn da loszueisen.“
„Ja machen wir. Viel Spass beim loseisen.“ mit diesem Satz trennten sich die Freundinnen und gingen in entgegengesetzten Richtungen auseinander.
Da nur drei junge Frauen ein Autogramm wollten stellte sie sich einfach geduldig an ohne von ihm bemerkt zu werden und fragte : „Bekomme ich auch ein Autogramm? Habe nur leider nichts zum Schreiben dabei oder hättest du Lust mit mir Essen zu gehen?“ Wie er auf schaute, sah er endlich die Frau auf die er schon die ganze Zeit gewartet hatte, ihn glücklich anlächeln.
„Also gegen etwas zu Essen hätte ich nun wirklich nichts und um das Autogramm können wir uns ja dann später kümmern, oder was meinst du“ noch wärend er dies sagte, zog er sie vorsichtig immer näher zu sich hin. Bis er sie endlich in Ruhe küssen konnte.
„Hast du´s immer so eilig?“ fragte sie ihn nachdem sie endlich wieder Luft bekam.
„Nein eigentlich nicht. Aber bei dir muß man aufpassen sonst bist du gleich wieder verschwunden.“
„Ich verschwinde auch jetzt, ich hab nämlich Hunger. Du wolltest doch mitkommen, oder? Sonst meint Biene noch wir wollten nicht mehr kommen. Komm schon oder ich verhungere.“ zur bestätigung fing ihr Magen an zu knurren, als ob er sagen wollte, wird auch langsam Zeit.
„Das kann ich wirklich nicht zulassen, dann lass uns mal was essen gehen. Mein Schatz“ Arm in Arm sah man zwei frisch verliebt zum Speiseraum schlendern.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-17 14:12:03 mit dem Titel Eine Fortsetzungsgeschichte (Liebesgeschichte) -Teil7-
Im Speiseraum angekommen sahen sie Sabine heftig winken, damit sie sie auch entdeckten.
Das Abendessen so konnte man es wohl eher nennen als ein Mittagessen, da es schon früher Abend war, verlief ruhiger als Birgid erwartet hatte. Nun vielleicht lag es auch daran, das man Gillian auch kaum sah. Es hätte jemand schon zimlich nah an ihnen vorbei gehen müßen um ihn zu entdecken und die Leute die hierhin kamen wollten eigentlich eher essen als Autogramme.So konnten die drei ihr Essen in aller Ruhe geniessen.
Als sie fertig waren fragte Birgid: „Was haltet ihr von ein bisschen tanzen gehen, da hätte ich jetzt so richtig Lust zu.“
„Ja warum eigentlich nicht, aber dann muß ich mich erst mal ein bisschen frisch machen.“ meinte Sabine.
„Was machen wir jetzt, während Biene sich fertig macht? Aus Erfahrung weiß ich, das, das seine Zeit dauert. Was hälst du davon wenn wir hoch in mein Suite gehen, und uns einen Drink, nur zu zweit genehmigen?“ fragte sie Gillian mit einem halb verführerischen und halb schüchteren Blick. Als ob sie selbst nicht, genau wußte, was sie wollte oder wie weit sie gehen sollte.
Nach einem kurzen Disput wer die Rechnung bezahlen solle, verschwanden die beiden in ihrer Suite.
Wenn Gillian sie sich betrachtete fand er sie sehr hübsch, man sah ihr wirklich nicht an das sie 10 Jahre älter war wie er. Vielleicht lag es auch daran das sie sich nicht so viel schminkte und einen einfachen langen Haarschnitt trug, sie sah einfach natürlich und nicht so aufgedonnert aus wie die meisten Frauen und Mädchen aus, die er sonst so traff. Irgendwie war sie ganz anders. Noch ganz in Gedanken hörte er sie fragen: „Was möchtest du trinken? Die Bar scheint ganz gut bestückt zu sein.“
„Gib mir bitte einen Cognac.“ sie selbst nahm sich einen Wisky mit Orangensaft. „Was machst du eigentlich so wenn du keine Konzerte besuchst?“ versuchte er etwas über sie heraus zu finden, denn wenn er es sich so recht überlegte wusste er gar nichts von ihr.
„Normalerweise führe ich für Gerd und meine Tochter Ivon den Haushalt und versuche mich so nebenbei als Webmasterin. Damit verdiene ich auch meinen Lebensunterhalt, ist zwar noch nicht so viel, aber es dauert halt so seine Zeit bis man Angebote erhält die sich lohnen.
Aussdem beschäftige ich mich so viel es geht mit Ivon und meinem Hund“
„Ja, an den kann ich mich noch gut erinnern er sah auf der Straße so aus als wollte er mich zerfleischen wenn ich dir zu nahe gekommen wäre“ meinte er und in Gedanken sah er den wütend knurrenden und zähnefletschenden Hund vor sich.
„Das hätte ohne weiteres passieren können, aber glaube mir wenn du näher gekommen wärst hatte er schon einen anderen Befehl erhalten und danach ist er einundfürsich sehr friedlich. Er ist ja dazu da um auf mich und die Kleine aufzupassen und das klappt nicht wenn er jeden schwanzwedelnd begrüßt.“ Wärend sie ihm dieses erzählte strich sie immer wieder die langen dunkelblonden Haare aus dem Gesicht.
„Und was gibt es über dich zu erzählen?“ fragte sie ihn erleichtert nichts mehr von sich erzählen zu müßen.
„Komm her zu mir und ich erzähl dir was von mir“ meinte er und zeigte neben sich „Du läufst rum wie ein aufgescheuchtes Huhn.
Ich bin hier in den Staaten geboren und aufgewachsen. Habe drei Geschwister, Jamie der älteste von uns, dann meine Schwester Anna und meinen jüngeren Bruder Julian.Seit so ungefähr 5 Jahren wohne ich nicht mehr zu Hause. Ich habe auch keine feste Beziehung, falls es dich interessiert.
Wie alt ist eigentlich deine Tochter?“
„Ivon ist im Mai sechs Jahre alt geworden und um deiner nächsten Frage zuvor zukommen. Gerd ist nicht ihr Vater. Ihn hab ich, oder besser gesagt er ich kennengelernt wie ich schon schwanger war.“ Nach einem Blick auf die Uhr erklärte sie ihm ich muß Ivon anrufen, sonst bekommen Gerd´s Eltern sie nicht ins Bett. Sie ist das so gewöhnt wenn ich weg bin das ich wenigstens einmal am Tag anrufe. Ganz nah an ihn gekuschelt, telefonierte sie mit ihrer Tochter.
Er fand es herrlich sie so im Arm zu halten und er würde sie am liebsten nicht mehr loslassen. Wenn da blos der andere nicht wäre, darüber mußte er sich noch mit ihr unterhalten, denn sie empfand das selbe für ihn, wie er für sie. Das wusste er und er merkte es ganz deutlich.
Der Abend war herrlich gewesen sie fast die ganze Zeit nur getanzt und sich unterhalten.Jetzt waren sie auf den Weg zu ihrem Zimmer, würde er die Nacht mit ihr verbringen oder wie schon so oft alleine. Was nuzten einem die ganzen Fan´s wenn doch keine dabei war die wirklich ihn und nicht nur der Star wollte. Er wollte keine Frau für nur ein oder zwei Nächte. Er war auch kein Objekt zum Angeben. Sie schien da ganz anders zu sein.
„Wenn du willst komm doch mit zu mir, ich glaube wir wissen doch beide was los ist, oder hast du keine Lust.“ meinte sie vor ihrem Zimmer zu ihm.“Ich würde mich sehr freuen. Ausserdem brauche ich dich und ich liebe dich, mehr wie vielleicht gut für mich ist.“ Auf einmal verlor sie irgendwie den Boden unter den Füssen und sie fand sich in seinen Armen wieder. Wie sie feststellte war er auf diekten Weg zum Bett.
Lachend und es sichtlich geniessend fragte sie ihn: „Du bist doch wohl nicht müde, oder?“
„Am liebsten würde ich dich gar nicht mehr loslassen.“hörte sie ihn sagen, mit einem Blick in der wahnsinng viel traurigkeit lag „Vor allen Dingen wenn ich dran denke, das ich dich übermorgen wieder nach Deutschland zurück bringen muß.“
„Was würdest du sagen wenn ich wieder zurück komme, sobald ich mit Gerd gesprochen habe? So wie die Dinge im Moment stehen kann und will ich nicht mehr mit ihm zusammenleben. Damit würde ich weder Gerd noch mir einen Gefallen tun!“ begeistert schaute sie nicht aus, ihr wurde schon mulmig, bloss bei dem Gedanken an diese Aussprache. Aber sie konnte doch nicht so einfach tun als wäre nichts geschehen. Sie hatten sich, wie man so schön sagte bis über beide Ohren in ein- ander verliebt und Gerd hatte ein Recht auf die Wahrheit auch wenn sie ihm nicht gefallen würde.
„Wenn dann bringe ich aber Ivon und Toby mit. Zum Glück brauch ich keinen Arbeitsplatz zu wechseln, meinen Computer kann ich nämlich auch einfach mitnehmen. Ich müßte mir nur eine Wohnung suchen. Was meinst du dazu?“ als er sie erstaunt anguckte bemerkte er das sie es völlig ernst meinte und ihn erwartungsvoll anschaute.
„Das ist eine toll Idee. Eine Wohnung brauchst du dir nicht zu suchen, mein Haus ist groß genug für uns alle.“ meinte er wärend er anfing sie langsam aber sich auszuziehen.
„Hallo, mein Freund wer hat denn was von ausziehen gesagt? Und über das Thema Wohnung müssen wir uns auch noch unterhalten?“ kam er schwacher Protest von ihr wärend sie seine Berührungen sichtlich genoss.
„Aber doch nicht jetzt, oder.“ meinte er nur.
Fortsetzung folgt
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-17 19:18:41 mit dem Titel Eine Fortsetzungsgeschichte (Liebesgeschichte) -Teil8-
Was war das blos für ein Lärm den sie da die ganze Zeit hörte? Eigentlich war sie noch müde und wollte nicht aufwachen, aber dieses Klopfen hörte einfach nicht auf.
„Aufhören, ich komm ja schon, immer mit der Ruhe!“ brummte sie.Als sie aufstehen wollte bemerkte sie das sie ja gar nicht alleine war. Auf einmal war die Erinnerung an gestern Abend wieder da. Es war so schon gewesen und dann an seiner Brust geschmiegt einzuschlafen.
„Wer will denn jetzt schon was von dir?“ hörte sie Gilian neben sich fragen.
„Schlaf du weiter, werd mal nachgucken was da los ist“ meinte sie zu ihm und ging an die Tür.
„Biene? Was willst du denn so früh schon hier?“ fragte sie ihre Freundin ganz verdutzt.
„Wieso früh, wir waren für halb neun verabredet, schon vergessen?“ fragte Sabine sie, hellwach und topfit. Biggi die wirklich noch nicht ganz wach war und eher so aussah als ob sie lieber wieder im Bett verschwinden würde. Vor allen dingen wo sie wußte, das Gillian dort auf sie wartete. Schaute sie etwas verwirrt an, aber da viel es ihr wieder ein, sie hatte Biene ja versprochen das sie heute morgen ein bisschen bummeln gehen würden. Denn das sich das mit Gillian so entwickeln würde hatte sie nicht geahnt.
„Weißt du was.“ meinte sie zu Sabine „Bestell uns im Kaffee schon mal einen starken Kaffee zum wach werden, zumindest für mich. Ich mach mich gerade fertig dann komm ich.“
„So ein Mist, das hatte ich ja ganz vergessen“ mit diesen Worten erschien sie wieder im Schlafzimmer.
„Was hast du vergessen?“ fragte Gilian sie und zeigte auf den leeren Platz im Bett neben sich.
„Ich hatte mit Biene ausgemacht das wir heute morgen ein bisschen schoppen gehen würden. Wenn ich ehrlich bin hab ich dazu eigentlich keine große Lust. Könnte mir was besseres vorstellen“ der Blick mit dem sie ihn dabei ansah sagte mehr als tausend Worte.
„Aber es hilft nichts wie sagt man so schön, versprochen ist versprochen.“ sagte sie und verschwand mit einem Schulterzucken im Bad.
Ohne das sie es bemerkte war er hinter ihr her gekommen und legte seine Arme um sie, man hatte fast das Gefühl er würde sie am liebsten nicht mehr loslassen.
“Ooh, Gillian wenn du mich so fest hälst werd ich nie fertig und will zu deiner Probe pünktlich wieder zurück sein.“ sagte sie, dachte aber halt mich fest, so fest das ich nicht weg kann. Ich soll morgen nach Hause fliegen, wie soll ich das bloss schaffen. Wenn ich nur dran denke vermisse ich ihn jetzt schon. Besser nicht dran denken sonst werd ich noch verrückt. Wie kann man sich in so kurzer Zeit nur so verlieben.
„Ich verspreche dir auch um 12 Uhr bei der Probe dabei zu sein und dann geh ich heute nicht mehr ohne dich weg? Was hälst du davon? Aber jetzt muß ich weg! Tschüß! Ich liebe dich vergiß das nicht.“ sagte sie wärend sie sich aus seinen Armen befreite.
„Komm ja, sonst bist du schuld wenn wieder alles schief läuft.“
„Gillian schau mich nicht so an, ich bin pünktlich.Aber wieso bin ich dafür verantwortlich wenn bei dir auf der Pobe alles schief läuft, steh ich auf der Bühne oder du?“ fragte sie ihn kopfschüttelnd.
Ging aber ohne eine Antwort abzuwarten und eigentlich war ja auch keine nötig.
Nachdem sie verschwunden war, stellte er bei einem Blick auf die Uhr fest das er ja noch ein bisschen schlafen konnte und sich dann fertig machen mußte.
Was solls sie war mal wieder verschwunden. Sollte nochmal jemand sagen er hätte keine Zeit für Freunde, Biggi schien ja noch schlimmer wie er zu sein.
Fortsetzung folgt
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-24 12:20:25 mit dem Titel Eine Fortsetzungsgeschichte (Liebesgeschichte) -Teil9-
„Hey, Biene“ meinte sie bei Sabine angekommen. „Wie siehts aus? Können wir?“
„ Wolltest du nicht noch einen Kaffee trinken, er wird gleich gebracht. Hast aber schwer lange gebraucht wußte gar nicht das so weit bis hier hin ist?“ schaute Biene sie schmunzelnd an.
„Nein eigentlich nicht, war nur ein bisschen schwierig fort zu kommen und zur ersten Frage ja du hast recht den Kaffee brauche ich wirklich. Wir haben nicht ganz so viel Zeit wie du vielleicht möchtest, ich habe Gillan versprochen pünktlich zur Probe dazu sein. Du weißt doch noch wo es ist oder, ich nämlich nicht.“ meinte sie während sie den Kaffee, der gerade gebracht worden war, stehend austrank.
„Ja zum Glück weiß ich wo es ist. Sonst müsstest du doch glatt noch mal auf dein Zimmer gehen und nachfragen? Wer weiß ob du dann noch mal runter kommen würdest, oder?“ meinte Sabine sie verschmitzt ansehend „ Frag mich nur warum ihr zwei Zimmer habt, eins würde vollkommen reichen. So und nun lass uns gehen, sonst brauchen wir wiklich nicht mehr zu gehen.“.
Der Vormittag war dann doch besser wie sie gedacht hatte und Biene hat sich einen wunderschönen Hosenanzug für´s Konzert gekauft und jetzt waren sie auf dem Weg zur Probe.
„Biene, sind wir hier wirklich richtig? Soweit wie ich weiß sagte Gillian etwas von Probe nicht von Vorstellung. Schau dir doch mal diesen Betrieb an, das kann doch nicht normal sein.“
„Hast du schon mal was von Fan´s gehört?“ antwortete Biene ihr grinsend „Die wollen Fotos und wenn sie Glück haben ein Autogramm oder ein Küsschen von ihrem Star.
An so etwas wirst du dich wohl gewöhnen müssen wenn du mit ihm zusammen bleiben willst. Also mein Ding wäre das nicht, ich wollte meinen Freund nicht mit anderen Teilen.“
„Wieso teilen, das ist sein Job.“ nahm sie ihn in Schutz. „Er kann ja auch nichts dafür das sich die meisten benehmen als ob er nur für sie da wäre. Ich wüßte nur gerne wie ich jetzt da rein komme, ohne das die gleich alle hinter mir her rennen. Denn da rein wollen die bestimmt auch.“
„Du kannst ja hier warten, Gillian wird dich schon irgendwie reinlotzen. Aber ich habe keine Lust hier zu bleiben. Geh lieber New York noch ein bisschen unsicher machen.“ meinte Sabine und verschwand im New Yorker Strassengetümmel.
Wärend Birgid noch unendschloßen am Straßenrand stand und überlegte wie da wohl am besten reinkommen sollte, hörte sie jemanden ihren Namen rufen. „Meinst du mich?“ fragte sie.
„Ja, wenn du Birgid Falkner heißt.“ da stand ein junger Mann lange braune Haare, an den sie sich beim besten Willen nicht erinnern konnte, aber das sollte in ihrem Fall nicht viel heißen.
Er hatte wohl ihren fragenden Blick bemerkt und sagte: „Du kennst mich nicht, Gillian schickt mich, ich soll dir rein helfen. Komm hinten rum, hier ist ein Eingang der noch nicht belagert wird. Anscheinend kann die Probe erst los gehen wenn du da bist. Scheinst ihm ja ganz gut den Kopf verdreht zu haben.“ meinte er wärend er versuchte sie einzuschätzen.“Übrigens ich heiße Marc.“
„Meinen Namen kennst du ja schon, wenn du willst kannst du mich ruhig Biggi nehnen.“ bot sie ihm an während er sich rein führte. „Setz dort irgendwo hin“ sprachs und verschwand um sich seine Gittarre zu nehmen und mitzumachen.
Bei sich dachte sie. Herrlich fast wie eine Galavorstellung nur für sie. Biene wuste gar nicht was sie verpasste. Wenn Gillian heute bei dem Konzert genauso auf der Bühne rumtobte, bin ich ja mal gespannt wie der restliche Abend wird, also ich wäre danach für nichts mehr zu gebrauchen, aber bei ihm, das wußte sie nicht.
Bei dem Song You're My #1 hockte Gillian auf einmal vor ihr und wollte sie mit auf die Bühne nehmen.Da hielt sie aber absolut nichts von, denn sie schaute ihn lächelnd aber bestimmt an und schüttelte heftig den Kopf.
„Nun komm schon, stell dich nicht so an,ich pass schon auf dich auf.“ meinte er nachdem er das Mikro abgeschaltet hatte.
„Nein das muß ganz bestimmt nicht sein. Für die Bühne bist du zuständig nicht ich“ protestierte sie, aber das schien ihn gar nicht zu Interessieren. Denn er nahm sie kurzerhand hoch und setzte sie vorne auf die Bühne und setzte sich hinter sie, um mit ihr im Arm das Lied nochmal zu singen und es war nicht zu übersehen das es ihr auch gefiel, sehr sogar. Irgendwie hatte sie auf einmal einen ganz verträumten Ausdruck in den Augen und wünschte sich er würde nie mehr aufhören. Aber wie es so ist, jedes Lied hört einmal auf so auch dieses.
Wie üblich für die die es Interessiert fortsetzung folgt
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-24 18:29:59 mit dem Titel Eine Fortsetzungsgeschichte (Liebesgeschichte) -Teil10-
Und er fragte sie: „Was war denn daran so schlimm?“
„Nichts, es war einfach toll. Nur könntest du mir einen gefallen tun, ich möchte nicht immer wenn ich nicht so will wie du durch die Landschaft getragen werden.“ Dabei wußte sie ganz genau, selbst wenn er jetzt zustimmen würde, würde er sich nicht lange dran halten.
„Mal sehen was sich da so machen läßt. Mußt du halt noch ein Stück wachsen, dann geht es nicht mehr so leicht.“ Zu den Anderen gewand meinte er dann: „Was meint ihr, reicht es? Dann hätten wir alle noch etwas Zeit bis zur Abendvorstellung.“
„Warum eigentlich nicht, hat ja alles gut geklappt und ein bisschen relaxen könnte jedem von uns nicht schaden. Ich würde sagen wir treffen uns 18 Uhr wieder hier. Pünklich, wenn ich bitten darf.“ erklärte Marc und wie es schien waren alle damit entlassen.
„Komm mit ja, will mich nur ein bisschen frischmachen, dann können wir auch gehen.“ meinte er zu mir gewand und ging mich an der Hand fassend zur Gaderobe.
Wie er jetzt so vor mir stand, frisch geduscht und noch nicht ganz angezogen, könnte man glatt auf andere Gedanken kommen. Aber wenn ich nur daran dachte doch einer von seinen Fan´s hierher kommen würde, fand ich es besser zu warten bis wir im Hotel waren.
Wieder im Hotel angekommen, meinte er komm wir gehen auf mein Zimmer ich will dir was zeigen. Als wir fast bei seiner Suite waren dachte ich nur: Das fast der Mensch doch nicht, woher wissen die denn schon wieder das er jetzt kommt. Denn seine Suite wurde von einigen jungen Frauen, man konnte schon fast sagen belagert. Aber für ihn schien es völlig normal zu sein, fast als schien er mich zu vergessen, verteilte Autogramme und Küsschen. Nach einiger Zeit hört ich ihn sagen, so mein Damen das wars ich muß mich noch ein bisschen ausruhen, denn ihr wollt ja nachher eine gute Schow sehen, oder. Und so nach und nach gingen sie und ich war wieder mit ihm allein. Naja an so was werde ich mich wohl gewöhnen müssen wenn ich mit ihm zusammen bleibe, also ich kann aber nicht sagen das es mir besonders gefällt. Aber vielleicht gewöhne ich mich ja daran, der Mensch soll ja ein Gewöhnungstier sein.
Biggi, kommst du“ fragte er mich „Oder willst du hier auf´m Flur bleiben bis wir wieder fort müssen?“
„Nein, ich komm ja schon. War nur ein bisschen in gedanken.“ erklärte ich ihm.
„Und worüber hast du nachgedacht.“ fragte er mich während ich sachte immer näher an ihn herangezogen würde. Mensch, küssen kann er, das glaubt man nicht und nicht nur das.
„Sag mal Gil, ist es eigentlich möglich mit dir zusammen zu sein ohne das einem so ein schwarm Mädchen folgt. Das ist ja nervig so auf die Dauer.“ Ihr Gesichtsausdruck bei dieser Frage gefiel ihm überhaupt nicht, es schien ihr gar nicht zu gefallen.
„Das ist nun mal der Nachteil wenn man berühmt ist. Die Mädchen gehen ja noch, schlimmer ist es wenn eifersüchtige Männer auftauchen, weil sie meinen ich wollte ihnen die Frau oder Freundin ausspannen. Glaub mir das ist schon manches mal mehr wie unangenehm gewesen und dann ist es gut wenn man nicht alleine ist. Dabei bist du die einzige bei der ich das wirklich will. Aber bei mir zu Hause haben wir unsere Ruhe du müßtest nur mitkommen.“ am liebsten hätte er ihr gesagt das es nur ganz selten so war, aber es hätte nichts genutzt. Wenn sie mit ihm mehr zusammen war würde sie es sowieso bemerken. So konnte er nur hoffen das sie damit klar kam, wenn nicht, wußte er auch noch nicht wie es weiter gehen sollte. Er war auf gar keinen Fall bereit sie aufzugeben und ohne seine Musik? Mensch das würde schwer.
„Was hälst du davon, wenn wir nach dem Konzert für ein paar Tage zu mir auf die Insel fliegen. Dort sind wir auch alleine, wir könnten am Strand faulenzen, schwimmen gehen, surfen oder ein bisschen Reiten. Kannst du eigentlich reiten?“ weiterlesen schließen -
Liebesbrief - wie ich ihn nie schreiben würde
20.11.2002, 12:48 Uhr von
willibald-1
Zur Zeit selten hier. Gegenlesungen dauern daher - kommen aber!Pro:
(Was bedeutet eigentlich bei selbstgeschriebener Prosa oder bei eigenen Gedichten die Gesamtbewertung?)
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Ich hasse Deine Angewohnheit, morgens die Marmelade auf dem Frühstückstisch stehen zu lassen, damit ich nicht neu decken muß - obwohl Du weißt, daß ich Marmelade zum Frühstück nicht esse.
Ich hasse Deine Kritik an meiner Unordnung - obwohl Du selber es bist, der seine Theater-Abokarte nie finden kann, wenn Du sie wieder brauchst.
Ich hasse Deinen Tick, jedes T-Shirt bügeln zu müssen - obwohl das bedeutet, daß der Wäschekorb jetzt schon seit zwei Wochen angefüllt mit Bügelwäsche da steht, weil keiner von uns die Zeit dafür hat.
Ich hasse es, daß Du mir vorwirfst, ich würde mir zu viel vornehmen - obwohl Du es bist, den ich ständig an seine Termine erinnern muß, weil Du Dir höchstens die Hälfte merkst.
Ich hasse es, wie Du beim Kochen und Backen die Küche in Unordnung versetzt, so daß ich mir selber nicht mal mehr einen Tee kochen kann - obwohl ich zugeben muß, daß Du sie anschließend immer wieder schön aufräumst.
Ich hasse es, wenn Du Dich darüber beschwerst, daß ich meine dreckigen Gartenschuhe vor der Tür stehen lasse - während Du mit dem Dreck aus dem Garten bis ins Schlafzimmer läufst.
Es gibt so viel, worüber ich mich bei Dir aufregen kann, und worüber ich mich bei Dir ärgern kann - während ich gleichzeitig weiß, daß Du es nur gut mit mir meinst.
Ich wische diese Kleinikeiten immer wieder mit einem Lächeln weg - weil ich Dich einfach unwiderstehlich liebenswert finde! weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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