Pro:
sehr lecker
viele Verarbeitungsmöglichkeiten
Kontra:
roh nicht genießbar
Empfehlung:
Ja
Die Quitte ist eine richtige Schönheit - sowohl im Frühjahr, wenn sie blüht, als auch im Spätsommer, wenn die Früchte reifen. Und von Quittengelee haben schon unsere Vorfahren zu Recht geschwärmt.
Die Quitte (Cydonia oblonga) stammt ursprünglich aus Vorderasien und kam über die Mittelmeerländer auch in nördliche Gegenden. Vor allem wegen ihrer hervorragenden Eigenschaften als Zier – und Obstbaum ist sie sehr beliebt.
Blütenpracht im Frühjahr…
Im Mai und Juni bezaubert die Quitte durch ihre großen, weiß bis zartrosa gefärbten Blüten, deren Staubblätter gelbe Pollenhäubchen tragen. Und im Herbst, wenn die Tage trister werden, bringen die leuchtend gelben Früchte noch einmal Farbe in den Garten.
… und aromatische Früchte im Herbst
Die großen flaumig behaarten Früchte sind je nach Sorte apfel- oder birnenförmig. Sie verströmen einen etwas herben Duft, der an Zitronen erinnert. Quittenfrüchte können nicht roh gegessen werden. Erst nachdem sie gekocht werden, sind sie genießbar und erfreuen durch ihren erfrischenden Geschmack und ihr Aroma. Daher können Sie Quitten zu feinen Gelees und Marmeladen verarbeiten oder Kompott und Apfelkuchen mit ihnen den letzten Pfiff geben.
Die Quitte reift erst sehr spät im Jahr. Sie sollten sie nicht vor Mitte Oktober, aber auf jeden Fall vor dem ersten Frost ernten. Haben die Früchte doch Frost bekommen, lassen Sie sie am Baum auftauen und nehmen Sie sie dann erst ins Haus. Lassen Sie die Quitte nach der Ernte noch zwei bis vier Wochen im Haus nachreifen und beginnen Sie erst dann mit ihrer Verarbeitung. Denn erst jetzt hat sich das volle Aroma entwickelt.
Genügsam, aber frostscheu
Wählen Sie als Standort einen warmen und hellen Platz im Garten aus. Die Quitte liebt die Sonne und speichert die wärmenden Strahlen in ihren fleischigen Früchten. Außerdem kann ihr an einem warmen und geschützten Platz der Frost, gegen den sie etwas empfindlich ist, nicht soviel anhaben. Sterben während eines rauen Winters dennoch einige Triebe ab, schneiden Sie diese im Frühjahr heraus.
Ansonsten gehört die Quitte zu den pflegeleichtesten und widerstandsfähigsten Gartenpflanzen überhaupt. Sie ist wenig anfällig gegenüber Schädlingen und Krankheiten, daher sind Spritzungen in der Regel völlig überflüssig. Ihre Ansprüche an den Boden sind denkbar gering. So wächst sie zwar am liebsten auf etwas lehmiger Erde, doch gedeiht sie selbst auf magerem und steinigen Untergrund und bringt sogar dort gute Ernten.
Reichliche Ernte bis zu 50 Kilo
Im Gegensatz zu den meisten Apfel- und Birnensorten, ihren näheren Verwandten, ist die Quitte selbst befruchtend. Jeder Baum kann vom eigenen Pollen befruchtet werden. Somit tragen auch einzeln stehende Bäume reiche Ernten, die bei älteren Exemplaren bis zu 50 Kilo und manchmal mehr betragen kann. Die Quitte wird, wie die meisten anderen Obstbäume, in den Baumschulen auf eine Unterlage veredelt. Das erhöht nicht nur die Widerstandsfähigkeit des Gehölzes, sondern die Veredelung verkürzt auch die Dauer der Fruchtreife. Als Unterlage wird meist die arteigene „Cydonia MY“ verwendet. Aus Frankreich stammt die Unterlage „I.N.R.A. Quitte Sido“, die sich durch Widerstandskraft gegen Viruskrankheiten und höheren Ertrag auszeichnet.
Verschiedene Quittensorten
Die Baumschulen bieten verschiedene Quittensorten an, die alle selbst befruchtend sind und sich vor allem im Wuchs und in der Fruchtform unterscheiden. Die „Portugiesische Quitte“ wächst stark aufrecht und trägt große, birnenförmige Früchte, die früh reifen und ein vorzügliches Aroma entwickeln. Leider ist die „Portugieserin“ nicht so winterhart wie andere Sorten.
Ebenfalls birnenförmige, aber manchmal etwas bitter schmeckende Früchte, die sich hervorragend für Gelees eignen, trägt die Sorte „Bereczki“. Sie ist eine starkwüchsige Sorte, die sich fast strauchartig verzweigt.
Eine frühe, apfelförmige Quittensorte ist die „Konstantinopeler“. Sie gilt als eine der frosthärtesten Sorten und ist durch deutliche Wülste und Rippen auf den hellgelben Früchten gekennzeichnet. Sie wächst breit und aufrecht, die Ernte kommt früh.
Eine andere frühe und apfelförmige Sorte ist die „Riesenquitte von Lescovac“. Die Früchte sind ungewöhnlich groß, und das Fruchtfleisch rötet sich, im Gegensatz zu den meisten anderen Sorten, beim Kochen nicht, sondern bleibt reinweiß. Die Früchte sind grünlichgelb bis goldgelb und fallen wie die „Konstantinopeler“ durch starke Rippen und Furchen auf. weiterlesen schließen
Bewerten / Kommentar schreiben