Pro:
sehr schnell und einfach zubereitet, schmeckt gut
Kontra:
bedenkliche Inhaltsstoffe
Empfehlung:
Ja
Ein Beikoch
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ist in der Küche ein Koch, der ein eigenes Gericht (eine Beilage, einen Nachtisch, eine Suppe) selbstständig zubereitet. Nun hat Jasmin (22 Monate) ja schon mehrmals als Hilfskoch fungiert, für dieses Fertiggericht wurde sie zum Beikoch befördert. Die Zubereitung war tatsächlich so einfach, dass der Chefkoch nur ein wachsames Auge und ab und zu eine helfende Hand liefern mußte.
Das Produkt
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nennt sich Pfannenschmaus Hackfleisch Nudelpfanne oder Pfannenschmaus Nudelgericht mit Rindfleisch, es ist nämlich vorne etwas anderes als hinten (vielleicht ein Druckfehler auf der Tüte?). Wir haben es gekauft, weil wir alle gerne Nudeln und Pfannengerührtes essen und wir in der nächsten Zeit häufiger schnellkochen müssen. Schließlich wird gerade das Zimmer des Beikochs zusammengeschraubt, d.h., der Herr des Hauses sagt stundenlang: Ich habe keine Zeit zum Essen und ganz plötzlich: So, jetzt könnt´ ich was essen. Dann muß etwas da sein, was ganz schnell fertig ist und von Pizzas und Intermezzos haben wir langsam genug.
Der Hersteller
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ist der mir bis dato unbekannte Radolf, vollständig:
Radolf Nahrungsmittel GmbH
D- 78303 Radolfzell
Googln brachte mich hier auch nicht weiter, die einzigen Seiten,die zuzutreffen scheinen, sind auf englisch, da arbeite ich mich ein andernmal durch. Schließlich habe ich für Radolf noch einen Bericht zu machen, wenn yopi mitspielt.
Die Zubereitung
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ist laut Hersteller denkbar einfach. Das kann selbst der zum Beikoch beförderte Hilfskoch schaffen. Der Chefkoch mißt einen halben Liter Wasser ab, der Beikoch schüttet das Wasser in die Pfanne, greift diesmal selbst zum Handtuch und wischt das Verschüttete auf.
Der Chefkoch muß die Tüte aufschneiden, der Beikoch schüttet den Tüteninhalt ins Wasser und streckt dann die Hand aus, in die der Chefkoch den gewünschten Kochlöffel drückt.
Der Beikoch beginnt zu rühren, der Chefkoch wirft einen Blick in die Pfanne, sieht nur Wasser und jämmerliche, kleine Spiralnüdelchen und blickt nochmal in die Tüte. In den vier unteren Ecken der Tüte hat sich jede Menge rötliches Pulver angesammelt, welches der Chefkoch nun herauspolkt und über die Nudeln kippt.
Der Beikoch ist weiterhin mit Rühren beschäftigt. Das Gericht soll 7 Minuten kochen, bis die Flüssigkeit verdampft ist und dabei mehrmals ungerührt werden. Das erledigt der Beikoch, indem er ständig umrührt. Der Chefkoch kann sich in Ruhe dem Abwasch widmen.
Innerhalb der sieben Minuten ist tatsächlich die Flüssigkeit verdampft. Die jämmerlichen Nüdelchen sind zu großen, weichen Nudeln herangewachsen und mit einer sämigen, braunen Soße überzogen. Der Chefkoch gibt etwas Butter in die Pfanne, der Beikoch wehrt alle Versuche des Chefkochs ab, den Kochlöffel an sich zu nehmen und rührt selbst die Butter unter. Jetzt glänzen die Nudeln auch sehr appetitlich.
Das Essen
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kann nun beginnen. Auf die Feststellung des Chefkochs: "Wir sind fertig", klettert der Beikoch vom Stuhl und läuft unter "Papa"-Rufen ins Kinderzimmer. Dort wird der Herr des Hauses, der so schnell nicht damit gerechnet hatte, energisch am Bein gepackt und in die Küche gezogen.
Der erste Kommentar des Hausherrn: "Ist das alles? Davon werden wir ja nie satt!" Dann nimmt er die Gabel und beginnt zu essen, bevor ihm der Beikoch alles vom Teller klaut.
Die Nudeln sind weich, aber bißfest und schön gleichmäßig mit Soße überzogen. Und diese Soße schmeckt tatsächlich intensiv nach Fleisch - nur ist keins drin, es sei denn, in Pulverform. Das Ganze erinnert stark an das Gulasch-Reste-Essen - wenn nach dem Essen ein trauriger Rest Soße in der Pfanne bleibt, aus dem die Fleischbrocken herausgesucht worden sind und sich im Sieb noch eine Handvoll Nudeln langweilt. Dann werden die Nudeln in die Pfanne gekippt, um den letzten Rest Gulaschsoße zu nutzen - dieser Rest wird beim Abendessen verlost, weil ihn jeder haben will - und so schmeckt auch dieses Pfannengericht. Jeder versucht, die letzten Reste zu erhaschen und nachher stellen wir fest, dass hier etwas nach Meer (oder mehr) schmeckte.
Die Menge
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reicht beim besten Willen nicht für zwei. Wenn ich mit meinem Mann essen gehe, rechnet er immer damit, dass er die Hälfte bis ein Drittel von meinem Essen aufessen muß, weil ich selten alles aufesse. Aber auch mir war die Portion zu wenig. Wir hatten noch einen Pfannenschmaus - Schinkenfleckerl - und den durfte ich sofort danach zubereiten, damit wir alle satt wurden. (Über die Schinkenfleckerl schreibe ich, sobald yopi den Artikel freigegeben hat).
Und was hat da jetzt so gut geschmeckt?
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Enthalten waren 75 % Teigware aus Hartweizen und Vollei (danke für die Warnung, wieder mal nix für meine Schwägerin mit ihrer Eiweiß-Allergie), jodiertes Salz, Röstzwiebeln, Mononatriumglutamat, Dinatriuminosinat, Dinatriumguanylat, Tomatenpulver, Maltodextrin, Aromen (mit Soja, also Gitti, noch mal: nix für dich), 1 % Rindfleisch, geräucherter Schweinespeck, Karotten, pfl. Fett, Karamell, Gewürze, Knoblauch, Lauch, Sellerie, Oregano.
Pro zubereitete Portion nahmen wir zu uns (ich darf was abziehen, weil der Beikoch bei mir mitgegessen hat, ätsch!):
250 kcal aus
10,1 gr. Eiweiß,
47,2 gr Kohlehydrate und
2,3 gr Fett.
Für den Normalesser in Ordnung, für eine Diät nix, da sollten eher Kohlehydrate als Fette gemieden werden. Ich vermute allerdings, dass hier die Werte vor der vom Hersteller empfohlenen Zugabe von Butter gemessen wurden.
ABER:
WIEDER EINMAL GLUTAMAT!
OBWOHL SOWIESO TOMATENPULVER DRIN IST!
TOMATEN ENTHALTEN NÄMLICH SEHR VIEL NATÜRLICHES GLUTAMAT!
Das habe ich über Glutamat herausgefunden:
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Mononatriumglutamat: E 621
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Hier scheiden sich die Geister. Der eine (eufic) meint, Glutamat kommt sowieso in der Natur vor, ist in menschlicher Muttermilch zehnmal so konzentriert wie in Kuhmilch und deshalb "ein sicherer und nützlicher Nahrungszusatzstoff". Der andere (Wikipedia) erinnert an das "China-Restaurant-Syndrom" (Glutamat ist ein sehr beliebtes Gewürz in der asiatischen Küche). Glutamat wirkt chemisch auf das Gehirn und steht im Verdacht, Epilepsie-Anfälle und Migräne auszulösen. Ich hatte nach dem Genuß allerdings keinen Anfall.
Beide sind sich darüber einig, dass Glutamat den Geschmack von Fleisch und Fisch verstärkt und deshalb gerne in Fertignahrung eingesetzt wird, deren natürlicher Geschmack durch die Herstellung gelitten hat. Jetzt ist wohl klar, woher der intensive Geschmack rührt.
Durch die Verwendung von Glutamat kann Salz gespart werden. Da das Glutamat den Appetit anregt und man automatisch mehr ist, nützt das aber auch nichts mehr. Die häufige Verwendung von Glutamat führt außerdem dazu, dass man den natürlichen Geschmack der Nahrung nicht mehr wahrnimmt und auf Dauer auch immer mehr Glutamat braucht, um überhaupt noch etwas zu schmecken.
Glutamat ist auch enthalten, wenn das Produkt mit Natriumglutamat, Würzmittel, Geschmacksverstärker und E 621 ausgezeichnet ist.
Übrigens: die meisten anderen Seiten, die ich aufgerufen habe, sagen im Prinzip dasselbe wie wikipedia. Darum werte ich um einen Punkt ab.
Dinatriuminosinat: E 631 und Dinatriumguanylat E 627
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wirkt ebenfalls geschmacksverstärkend und appetitanregend. Für Gesunde harmlos, wird aber zu Harnsäure abgebaut und ein Übermaß an Harnsäure löst Gicht aus. Guanylat wirkt zehnmal so stark appetitanregend wie Glutamat.
Zusammenfassung:
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Noch mal vereinfacht - ich würde vom Genuß abraten, wenn bei euch eines davon zutrifft:
Eiweißallegie (Soja, Eier)
Gicht
Migräne
Epilepsie
Übergewicht
Reizdarm und Reizmagen
Allergie gegen weißes Mehl
Fazit:
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Es ist sehr einfach zubereitet (im wahrsten Sinne des Wortes kinderleicht) und schmeckt sehr gut. Leider schmeckt es wohl vor allem wegen des Glutamates so gut und ist darum wieder einmal etwas, was man nur in Ausnahmefällen essen solte. Naja, beim nächsten Gulasch gibt´s ja nachher wieder Reste-Essen. weiterlesen schließen
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