Pro:
Hübsche Anime-Grafik,
Einfache Steuerung, Handlungs- und Entwicklungsfreiheit
Kontra:
Nerviger Sound, Viele Funktionen sind nicht verfügbar, Schlechte Verbindung, Massive Sicherheitsmängel, Miserabler Service
Empfehlung:
Nein
Ich spiele Ragnarok Online (RO), genauer gesagt die internationale Version (iRO) nunmehr seit zwei Monaten und habe den Wechsel von der kostenlosen Beta-Phase zum sog. "Pay to Play" mitgemacht, zahle also nun einen Beitrag in Höhe von ca. 12€ pro Monat.
Ich habe meinen Test in verschiedene Bereiche unterteilt. (Bewertet auf einer Skalar von 1 - 10, 10 ist das Beste)
Grafik:
Die Charaktere sind gezeichnete Objekte im Anime-Stil. Sie nicht reine 2D Objekte, passen aber dennoch in die 3D-Umgebungsgrafik. Insgesamt sind sie gut animiert und fallen durch ihren "Süßheits"-Faktor auf - besonders Anime / Mangafans.
Die Hintergrundgrafik ist wie schon erwähnt in 3D gehalten, die Texturen sind sehr weichgezeichnet, womit sie mit den Charakteren harmonieren. Die Texturen sind abwechslungsreich und ansehnlich.
Insgesamt: 8/10
Sound:
Die Musik ist düdelig und erinnert an gute, alte Midi-Zeiten. Besonders nach einigen Tagen der Spielzeit gehen sie einem auf den Geist - das beste an ihnen ist ihre Abschaltbarkeit.
Die Sounds sind spärlich und zweckmäßig, hübsch nicht unbedingt anzuhören. Meistens habe ich auch sie ausgeschaltet.
Insgesamt: 3/10
Steuerung:
Eingänglich über Mauskontrolle, Bewegungen, Angriffe und Zauber, sowie Interaktionen werden über die Maus gesteuert. Zauber, Fähigkeiten sowie Heiltränke können über Shortcuts auf den F1-F9 Tasten schnell eingesetzt werden.
Insgesamt: 8/10
Gameplay:
Man startet als unbedarfter "Novice" und kann als solcher entscheiden, was man denn später werden möchte: Magier, Heiler, Krieger, Händler oder Bogenschütze. Diese können sich, einige Spielzeit später, noch weiter entwickeln.
Z.Z. steht jedoch nur eine darauf folgenden Klasse pro 1. Klasse zur Verfügung, entgegen anders lautender Ankündigungen des Anbieters "Gravity". Dies ist besonders insoweit unverständlich, da andere RO-Versionen schon lange eine größere Auswahl an Klassen haben, lediglich iRO hinkt hinterher - in mehr als nur dieser Hinsicht.
Spieler können sich zu Partys und Gilden zusammenschließen:
Partys, um zusammen etwa in dunklen Dungeons zu jagen. Insgesamt ist es vor allem für unterstützende Klassen, wie etwa dem Heiler, wichtig, sich Partys anzuschließen.
In Gilden kann man sich mit Freunden oder Bekannten zusammenschließen, jedoch mit wenig Folgen:
Man hat lediglich ein Gildenfenster, in dem man, wie im Partyfenster, sieht, wer online ist. Zudem gibt es einen Gildenchat - damit hat es sich jedoch. Wieder ist dies nur bei iRO so, die koreanische oder japanische Version verfügt über weitergehende Funktionen, die wieder nicht implementiert sind.
Die Kämpfe laufen in Echtzeit ab, sie laufen zügig ab und besonders, wenn viele Spieler auf einer Karte sind, tendieren sie dazu, etwas unübersichtlich zu werden. Wirklich Stimmung kommt beim Kämpfen nicht auf, der Schaden erscheint (Konsolenmäßig) über den Kopf der Kreatur, bis diese einfach tot umkippt - naja.
Englisch-Kenntnisse sind extrem wichtig, da das Spiel in englisch geschrieben ist und etwa der Anbieter "Gravity" nur eine engl. sprachige Homepage hat. Support erfolgt auch auf englisch.
Die In-Game Sprache ist ebenfalls englisch: Sonderzeichen wie "ä". "ü" oder auch "ß" sind gesperrt und können nicht benutzt werden.
Eine Hintergrundstory, die im Spiel implementiert ist, sucht man vergebens, auch Quests sind sehr selten. Die einzige Motivation ist das Voranbringen der Charaktere.
Insgesamt: 6/10
Verbindung:
Gravity hat kürzlich die Bandweite für ihre Server gesenkt, so dass der Lag massiv zugenommen hat. Leider sind in letzter Zeit häufiger die Server down, ohne dass ein Grund genannt wird. Ein Zustand, der kaum haltbar ist, und dennoch vorherrscht.
Insgesamt: 2/10
Sicherheit:
Der Server von Gravity wurde vor einigen Tagen massiv angegriffen und gehackt. Dabei wurden Listen mit den Zugangsdaten und (!) den Passwörtern kopiert und im Internet verbreitet. Lediglich Kreditkartendaten sind -glücklicherweise- auf dem Server eines dritten Anbieters gelagert gewesen.
Die öffentlich gewordenen Zugangsdaten wurden genutzt, um Spieler ihrer gesammelten Gegenstände und ihres Geldes zu berauben. Teilweise wurden Charaktere sogar gelöscht.
Der Gravity Server ist ein einfacher Windows 2000 Server ohne jegliche Firewall - Da ist sogar mein Home-PC besser geschützt. Erneute Übergriffe sind nicht ausgeschlossen.
Daher: 1/10
Service:
Die Reaktion von Gravity auf das Hacken ihres Servers war schließlich ein sog. "Rollback", dass heißt, das der Spielverlauf einige Tage zurückgesetzt wurde, um das Hacken rückgängig zu machen. Gravity erläuterte jedoch nicht, warum der Rollback geschah, man erfuhr nichts von dem Hacken und nichts von der Gefahr durch gestohlene Zugangsdaten.
Als die beraubten Charaktere nach dem Rollback zunahmen (schließlich wurde niemanden mitgeteilt, dass man die Passwörter ändern sollte, Gravity verschwieg die Situation), erfolgte schließlich ein zweiter Rollback. Der Ärger in der Community war ungeheuerlich. Schließlich wurden alle aufgefordert, ihre Passwörter zu ändern. Jedoch hat Gravity bis heute immer noch nicht zugegeben, dass sie gehackt wurden. Lediglich über die Community war dies zu erfahren.
Als Reaktion auf alle Kritikpunkte, nicht nur die an der Sicherheit, haben etliche Fansites, darunter die größte und beliebteste, ihre Unterstützung versagt und ihre Pforten geschlossen.
Wegen der schlechten Informationspolitik, dem Verheimlichen und der Unfähigkeit, mit Problemen umzugehen.
Insgesamt: 1/10
Bezahlen kann man per Kreditkarte, Überweisung an ein deutsches Konto oder auch etwa über PayPal oder WesternUnion.
Derzeitig ist dieses Online-Rollenspiel NICHT zu empfehlen. Sicherheitsmängel und auch der Service von Gravity sind zu gravierend, es scheint einem, dass iRO ihnen absolut egal ist. weiterlesen schließen
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